DE4430005A1 - Malonsäurederivate mit antiadhäsiven Eigenschaften - Google Patents
Malonsäurederivate mit antiadhäsiven EigenschaftenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Malonsäurederivate mit antiadhäsiven Eigenschaften, ein
Verfahren zu deren Herstellung, deren Verwendung sowie aus diesen
hergestellte Arzneimittel.
Die auf der Oberfläche eukaryontischer Zellen befindlichen Glycoconjugate
stellen spezifische Bindungsepitope für Transmembran-Proteine dar, welche man
als Selektine bezeichnet. Diese Selektine, welche sowohl im Endothel als auch
auf den verschiedenen zirkulierenden Zellen des hämatolymphoiden Systems
vorkommen, gehen spezifische Wechselwirkungen mit Kohlenhydrat-Epitopen
(Liganden) des jeweils anderen Zelltyps ein (K.-A. Karlsson, TIPS 12 [1991],
265-272).
Synthetische Analoga der Selektin-Liganden sind daher vielversprechende
Kandidaten für Antiphlogistika und Antikoagulantien (T. A. Springer, L. A. Lasky,
Nature 349, 1991, 196-197; T. Feizi, TIBS 16, 1991, 84-86). Auch als
Erkennungsdomänen für Viren (J. C. Paulson, The Receptors, Vol. II, Ed.: P. M.
Conn, Academic press, 1985, 131), Bakterien (Strömberg et al. EMBO J. 1990,
[9], 2001) und Toxine (Karlsson et al. Sourcebouk of Bacterial Protein Toxins,
Eds. J. E. Alouf, J. H. Freer, Academic Press, 1990 [56], 3537) spielen
Kohlenhydratliganden eine entscheidende Rolle und damit auch bei der
Einleitung der entsprechenden Krankheiten (Prophylaxe, Diagnostik oder
Therapie von bakteriellen und viralen Infektionen, entzündlichen Erkrankungen,
rheumatische Arthritis, Allergien, Nachinfarksyndrom, Schock, Schlaganfall,
akute und chronische Organabstoßung, Vasculitis, Sepsis, Schocklunge usw.).
Da Krebszellen ein anderes Muster dieser Kohlenhydratstrukturen aufweisen als
gesunde Zellen, ermöglicht dies die Verwendung dieser Mimetika einerseits als
Marker, andererseits zur Bekämpfung von Tumorzellen insbesondere bei
metastatisierenden Tumoren (S.-I. Hakomori, Cancer Cells, Dezember 1991,
Vol. 3, Nr. 12).
Von besonderer Bedeutung bei der Einleitung der oben genannten Erkrankungen
sind silylierte und/oder fucosylierte Kohlenhydrate (Sialic Acids in "Cell Biology
Monographs" Schauer, Editor, Vol. 10, 1982). Besonders als Mediatoren der
Zelladhäsion spielen diese eine entscheidende Rolle (Lowe et al., Cell, 63,
475-485, 1990). Eine besondere Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang
Sialyl-Lewis-X [αNeu5Ac(2→3)βGal(1→4)[αFuc(1→3)]-βGlcNAc-OR] und Sialyl-
Lewis-A [αNeu5Ac(2→3)βGal(1→3)[αFuc(1→4)]-βGlcNAc-OR] zu (R ist definiert
als ein Aglycon mit mindestens einem Kohlenstoffatom). Für diese Verbindungen
wurden sowohl chemische (Ratcliffe et al., U.S. Patent Nr. 5,079,353) als auch
chemisch/enzymatische Synthesen entwickelt (A. Venot et al., PCT/CA
92/00251).
Mit dem Ziel einer Vereinfachung der sehr aufwendigen Synthesen dieser
Verbindungen, bei Erhaltung oder Verbesserung ihrer Bindungsaffinitäten zu den
entsprechenden Selektinen, wurden bereits mehrere Strukturen vorgeschlagen
und teilweise synthetisiert. So wurde beispielsweise Neuraminsäure durch Milch-
oder Glycolsäure und/oder Fucose durch Glycerin bzw. Trifluormethyl-Fucose
und/oder N-Acetylglucosamin durch Glucosamin oder Glucose ersetzt
(PCT/US 92/09870). Eine Substitution von Neuraminsäure durch Sulfat oder
Phosphat ist ebenfalls beschrieben (PCT/CA 92/00245). Beschrieben ist
außerdem eine Substitution von Glucosamin durch eine Kette von mindestens 2
Kohlenstoffatomen (WO 92/18610).
Nach dem heutigen Stand der Technik ist lediglich für das native Sialyl-Lewis-X
und Sialyl-Lewis-A mit geringfügigen Modifikationen eine effiziente,
enzymatische "Large Scale-Synthese" entwickelt worden (C. H. Wong et al., WO
92/16640 und US 5,162,513). Diese Verbindungen haben jedoch den Nachteil
einer geringen Affinität zu den Selektinen zum einen und einer geringen in vivo-
Stabilität zum anderen (Wirkstoffe sind nicht oral verfügbar).
Demgegenüber ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, neue, physiologisch
stabilere Selektin-Liganden bereitzustellen, welche eine gegenüber den
natürlichen Liganden vergleichbare oder stärkere Wechselwirkung mit dem
Rezeptor aufweisen und sich im Vergleich zu den natürlichen Liganden leicht
herstellen lassen.
Es ist ferner Aufgabe der vorliegenden Erfindung, auf Basis dieser neuen
Selektin-Liganden Arzneimittel zur Therapie oder Prophylaxe und Mittel zur
Diagnose von Krankheiten verfügbar zu machen, bei welchen bakterielle oder
virale Infektionen, metastasierende Tumore oder entzündliche Prozesse
involviert sind.
Die gestellte Aufgabe wird gelöst durch
- 1. eine Verbindung der allgemeinen Formel I,
in der
R¹, R² und R³ unabhängig voneinander H, (CH₂)mX oder CH₂O(CH₂)mX¹ bedeuten oder
R¹ und R² gemeinsam einen sechsgliedrigen Carbo- oder Heterocyclus mit mindestens einem Substituenten R⁴ bilden und
A und B unabhängig voneinander O, S, NH, HN-CO, OC-NH, O-CO, OC-O, NH-CO-O, O-CO-NH, S-CO, SC-O, O-CS-S, S-CS-O, NH-CS-S oder S-CS-NH bedeuten und
Z eine Pyranose, eine Furanose oder einen offenkettigen Polyalkohol darstellt oder Y-X⁶ bedeutet,
Y -(CX²,X³)n, -(CX²,R⁵)n-, -(CR⁵,R⁶)n-, -CH₂-(CX²,X³)n- oder einen gesättigten oder ungesättigten, sechsgliedrigen Carbo- oder Heterozyklus mit mindestens einem Substituenten R⁷ oder eine Kombination aus der Kette -(CX²,X³)n, -(CX²,R⁵)n-, -(CR⁵,R⁶)n- und dem Carbo- oder Heterozyklus darstellt, wobei
R⁴, R⁵, R⁶ und R⁷ unabhängig voneinander H, (CH₂)qX⁴ oder CH₂O(CH₂)qX⁵ und
X, X¹, X², X³, X⁴ und X⁵ unabhängig voneinander H, NH₂, COOH, OH, CH₂OH, CH₂NH₂, C₁-C₂₀-Alkyl oder C₆-C₁₀-Aryl und
X⁶ OH oder und
m, n und q unabhängig voneinander eine Zahl von 1 bis 20 bedeuten,
mit Ausnahme der Verbindung der allgemeinen Formel I, in welcher
R³ H,
A O, HN-CO oder OC-NH,
B O,
X² und X³ H bedeuten und
Y -(CX²,X³)n- bedeutet, wobei
n 4 ist, oder
Y eine Kombination aus der Kette -(CX²,CX³)n- und einen Carbo- oder Heterozyklus mit einem Substituenten R⁷ darstellt, wobei
n 1 ist,
und die übrigen Variablen die angegebene Bedeutung haben, - 2. insbesondere durch eine Verbindung der Formel I, die sich dadurch
auszeichnet, daß
R³, R⁴, X² und X³ H bedeuten,
R¹ und R² einen sechsgliedrigen Carbocyclus bilden,
A und B 0,
Z eine α-L-Fucopyranosyl-Gruppe und
Y -(X²,X³)n bedeuten, wobei
n 5 ist, oder - 3. eine Verbindung der Formel I mit dem gemäß Nr. 2 definierten Variablen, bei welcher n für 3 steht,
- 4. insbesondere durch eine Verbindung der Formel I, die sich dadurch
auszeichnet, daß
R¹ und R² gemeinsam einen sechsgliedrigen Carbocyclus bilden, R³ und X² H,
X³ und X⁶ OH und
n 4 bedeuten, oder - 5. vorzugsweise eine Verbindung mit den gemäß Nr. 4 definierten Variablen, die sich auszeichnet, daß bedeutet
- 6. ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der genannten Formel I, bei welchem man zunächst unter Alkylierung, Acylierung oder Glycosylierung einer funktionellen Gruppe eines Akzeptors II, aufweisend mindestens zwei benachbarte funktionelle Gruppen L¹ und L² sowie aufweisend die Substituenten R¹ und R², mittels eines Äquivalentes eines mindestens zwei funktionelle Gruppen L³ und L⁴ tragenden Donors III,L³-Y-L⁴ IIIdessen eine funktionelle Gruppe L³ notwendigenfalls geschützt und dessen andere funktionelle Gruppe L⁴ gegebenenfalls aktiviert vorliegt, Zwischenverbindung IV, herstellt, wonach man unter Alkylierung, Acylierung oder Glycosylierung der ungeschützten funktionellen Gruppe L² der Zwischenverbindung IV mittels eines mit einer aktivierten funktionellen Gruppe L⁵ versehenen Donors V,Z-L⁵ Vdessen übrige funktionelle Gruppen notwendigenfalls Schutzgruppen tragen, Zwischenverbindung VI, herstellt und schließlich gegebenenfalls nach selektiver Entschützung und Aktivierung der funktionellen Gruppe L³ durch Umsetzung der Zwischenverbindung VI mit einem Malonsäurederivat und nachfolgender Abspaltung sämtlicher Schutzgruppen die Verbindung der Formel I gemäß Anspruch 1 erhält, wobei die Variablen R¹, R², Y, B, Z und A die unter Nr. 1 genannte Bedeutung haben,
- 7. wahlweise kann Akzeptor II zunächst mit Donor V und anschließend mit Donor III zur Zwischenverbindung VI umgesetzt werden,
- 8. wobei zur Herstellung einer Verbindung gemäß Nr. 2,
Akzeptor II (1R,2R)-trans-1,2-Cyclohexandiol,
Donor II 5-Allyloxy-1-p-toluolsulfonyloxy-pentan und
Donor V Thioethyl-O-2,3,4-tri-O-benzyl-β-L-fucopyranosid ist, - 9. wobei zur Herstellung einer Verbindung gemäß Nr. 3,
Akzeptor II (1R,2R)-trans-1,2-Cyclohexandiol,
Donor III 3-Allyloxy-1-p-toluolsulfonyloxy-propan und
Donor V Thioethyl-O-2,3,4-tri-O-benzyl-β-L-fucopyranosid ist, - 10. wobei zur Herstellung einer Verbindung gemäß Nr. 4,
Akzeptor II (1R,2R)-trans-1,2-Cyclohexandiamin und
Donor III und IV Glucono-1,5-lacton ist, - 11. und wobei zur Herstellung einer Verbindung gemäß Nr. 5,
Akzeptor II (1R,2R)-trans-1,2-Cyclohexandiamin,
Donor III und V Glucano-1,5-lacton ist und
wobei nach selektiver Entschützung und Aktivierung der endständigen funktionellen Gruppen jeweils an Y und an Z Zwischenverbindung VI mit zwei Äquivalenten eines entsprechenden Malonsäurederivates umgesetzt wird, - 12. die Verwendung einer Verbindung der genannten Formel I zur Herstellung eines Arzneimittels zur Therapie oder Prophylaxe von Krankheiten, bei welchen bakterielle oder virale Infektionen, entzündliche Prozesse oder metastasierende tumoren involviert sind,
- 13. die Verwendung einer Verbindung der Formel I zur Herstellung eines Mittels zur Diagnose von Krankheiten, bei welchen bakterielle oder virale Infektionen, entzündliche Prozesse oder metastasierende Tumoren involviert sind und
- 14. durch ein Arzneimittel, welches eine Verbindung der Formel I und gegebenenfalls pharmazeutische Träger enthält.
Die erfindungsgemäßen Malonsäurederivate sind im Vergleich zu den natürlichen
Kohlenhydratliganden und deren bisher bekannten Derivaten einfach und billig
herzustellen und weisen zudem maximal eine glycosidische Bindung auf, was
wiederum eine erhöhte physiologische Stabilität der Produkte zur Folge hat.
Die Verbindungen dieser Erfindung mit der allgemeinen Formel I lassen sich
ausgehend von käuflichen Komponenten mit mindestens 2 benachbarten
funktionellen Gruppen, wie z. B. (1R,2R)-trans-1,2-Cyclohexandiol (Fluka),
trans-2-Aminohexanol (Enantiomerentrennung: Takada H. et al., Bull. Chem.
Soc. Jpn. [1994] 67, 4, 1196-97), oder trans-1,2-Cyclohexandiamin herstellen.
Aus diesen Verbindungen können beispielsweise (im ersten Fall) durch
Umsetzung mit höchstens einem Äquivalent des Tosylats (oder anders
aktivierten Restes: Triflat, Mesylat, Halogenide usw.) eines beispielsweise
monoallylierten Diols die entsprechend monoalkylierten Verbindungen
synthetisiert werden.
Alternativ kann statt der Etherbindung auch eine andere Anknüpfung (Amid,
Ester, Amin, Thioether, Thioester, Urethan, Xanthogenat oder Dithiocarbaminat)
gewählt werden.
Die zweite funktionelle Gruppe wird nun mit einem aktivierten
Monosaccharidbaustein (z. B. Thioethyl-O-2,3,4-tri-O-benzyl-β-L-fucopyranosid
oder O-{2,3,4,6-Tetra-O-benzyl-α/β-D-mannopyranosyl}-trichloracetimidat)
glycosyliert. Statt einem Monosaccharid kann auch ein Polyalkohol wie
L-Threitol angeknüpft werden (über 1,2,3-Tri-O-benzyl-4-O-p-toluolsulfonat).
Auf diese Weise erhält man eine Verbindung ohne eine glycosidische Bindung.
Nach Abspaltung der Allylschutzgruppe (oder einer anderen geeigneten
Schutzgruppe) des zuerst angeknüpften monoallylierten Tosylats wird die
freigewordene Hydroxylgruppe beispielsweise tosyliert und anschließend mit
Malonsäuredimethylester (oder Malonsäuredibenzylester) alkyliert.
Hydrogenolyse (und Verseifung) liefert das gewünschte Malonsäurederivat.
Alternativ kann ausgehend von (1R,2R)-trans-1,2-Cyclohexandiamin durch
Umsetzung mit 2 Äquivalenten Glucono-1,5-lacton eine Zwischenverbindung
erhalten werden, die zwei identische Seitenketten mit jeweils einer primären und
mit jeweils mehreren sekundären OH-Gruppen trägt und welche nach selektiver
Schützung und Aktivierung nach bekannten Methoden, wie etwa die
Aufeinanderfolge von Tritylierung, Benzylierung, Detritylierung und Tosylierung,
sich beispielsweise mit Malonsäuredimethylester zum gewünschten
Malonsäurederivat umsetzen läßt. Wahlweise kann durch entsprechende
Variation der Schutzgruppentechnik sowie entsprechende Aktivierung der
primären OH-Gruppen beider Seitenketten eine Verbindung erhalten werden, die
zwei Malonsäuregruppen - bzw. jeweils endständig an jeder der beiden
Seitenketten eine Malonsäuregruppe - trägt.
Die erfindungsgemäßen Malonsäurederivate können trotz ihrer wesentlich
geringeren Molmasse eine höhere Affinität zu den natürlichen Rezeptoren,
beispielsweise zu E- und P-Selektin, als die natürlichen Kohlenhydratliganden
haben, wie anhand der nachfolgend beschriebenen Zelladhäsionsassays
nachgewiesen werden kann.
- 1. 96er Mikrotitertestplatten (Nunc Maxisorb) werden mit 100 µl eines in 50 mM Tris pH 9,5 verdünnten (1+100) Ziege anti human IgG Antikörpers (Sigma) 2 Std. bei Raumtemperatur inkubiert. Nach Entfernen der Antikörperlösung wird einmal mit PBS gewaschen.
- 2. 150 µl des Blockierungspuffers werden für 1 Std. bei Raumtemperatur in
den Näpfchen belassen. Die Zusammensetzung des Blockierungspuffers ist:
0,1% Gelatine, 1% BSA, 5% Kalbserum, 0,2 mM PMSF, 0,02% Natriumazid. Nach Entfernen des Blockierungspuffers wird einmal mit PBS gewaschen. - 3. In die Näpfchen werden je 100 µl Zellkulturüberstand von entsprechend transfektierten und exprimierenden COS-Zellen pipettiert. Die Inkubation erfolgt 2 Std. bei Raumtemperatur. Nach Entfernen des Zellkulturüberstandes wird einmal mit PBS gewaschen.
- 4. In die Näpfchen werden 20 µl Bindungspuffer gegeben. Der Bindungspuffer
hat die Zusammensetzung: 50 mM Hepes, pH 7,5; 100 mM NaCl; 1 mg/ml BSA;
2 mM MgCl2; 1 mM CaCl2; 3 mM MnCl2; 0,02% Natriumazid; 0,2 mM PMSF. Dazu werden 5 µl der Testsubstanz pipettiert, durch Schwenken der Platte vermischt und 10 Min. bei Raumtemperatur inkubiert. - 5. 50 ml einer HL60 Zellkultur mit 200 000 Zellen/ml werden 4 Min. bei 350 g zentrifugiert. Das Pellet wird in 10 ml RPMI 1640 resuspendiert und die Zellen erneut zentrifugiert. Zur Markierung der Zellen werden 50 µg BCECF-AM (Molecular Probes) in 5 µl wasserfreiem DMSO aufgelöst; anschließend werden 1,5 ml RPMI 1640 auf die BCECF- AM/DMSO-Lösung gegeben. Mit dieser Lösung werden die Zellen resuspendiert und 30 Min. bei 37°C inkubiert. Nach zweiminütiger Zentrifugation bei 350 g wird das markierte Zellpellet in 11ml Bindungspuffer resuspendiert und die resuspendierten Zellen in 100 µl Aliquots in die Mikrotiterplatten-Näpfchen verteilt. Die Platte wird 10 Min. bei Raumtemperatur stehen gelassen, um die Zellen auf den Boden der Testplatte sedimentieren zu lassen. Dabei haben die Zellen Gelegenheit, an das beschichtete Plastik zu adhärieren.
- 6. Zum Abstoppen des Tests wird die Mikrotiterplatte im 45°-Winkel gänzlich in den Stoppuffer getaucht (25 mM Tris, pH 7,5; 125 mM NaCl; 0,1% BSA; 2 mM MgCl2; 1mM CaCl2; 3 mM MnCl2; 0,02% Natriumazid). Durch Invertierung wird der Stoppuffer aus den Näpfchen entfernt und die Prozedur noch zweimal wiederholt.
- 7. Die Messung der in den Näpfchen festhaftenden, BCECF-AM-markierten Zellen erfolgt in einem Cytofluorimeter (Millipore), bei einer Empfindlichkeitseinstellung von 4, einer Anregungswellenlänge von 485/22 nm und einer Emissionswellenlänge von 530/25 nm.
5-Malonyl-1-hydroxypentyl-(1→1)-[α-L-fucopyranosyl)-(1→2)]-(1R,2R)-trans-
1,2-cyclohexandiol:
Diese Verbindung (Molmasse: 434.48) weist für E-Selectin einen IC₅₀-Wert von 1.1 mmol und für P-Selectin von 0.43 mmol auf.
Diese Verbindung (Molmasse: 434.48) weist für E-Selectin einen IC₅₀-Wert von 1.1 mmol und für P-Selectin von 0.43 mmol auf.
Die Werte für Sialyl-Lewis X liegen für E-Selektin etwas, für P-Selektin sogar
deutlich höher (jeweils 2 mmol) und sind damit schlechter.
Die Malonsäurederivate gemäß der vorliegenden Erfindung stellen allesamt
potentielle Liganden für die bisher bekannten Selektine (Proteine, welche auf
dem Endothel und anderen Zelloberflächen exprimiert und an spezifische
Kohlenhydrat-Liganden binden) dar.
Die erfindungsgemäßen Malonsäurederivate können demzufolge als Anti-
Adhäsionstherapeutika eingesetzt werden und verhindern im Fall von
Entzündungen, daß die ELAM-1-Rezeptoren auf stimulierten Endothelzellen an
Sialyl-Lewis-X-Strukturen auf der Oberfläche von Leukozyten binden. Im Fall der
Influenza-Therapie verhindern die Malonsäurederivate die Anheftung von Viren
an die Neuraminsäure auf der Zelloberfläche und damit auch die Endozytose der
Viruspartikel.
Aus diesem Sachverhalt ergibt sich die Möglichkeit zur Prophylaxe, Diagnostik
oder Therapie Selektin-vermittelter Krankheiten. Hierzu gehören beispielsweise:
1. Autoimmunkrankheiten:
Rheumatische Arthritis, Multiple Sklerose, entzündliche Knochenerkrankungen, Lupus, Myasthenia gravis, Allergien, Osteoarthritis, Asthma, Kontakt-Dermatitis, Psoriasis, Adult respiratory distress syndrome, Transplantatabstoßung.
Rheumatische Arthritis, Multiple Sklerose, entzündliche Knochenerkrankungen, Lupus, Myasthenia gravis, Allergien, Osteoarthritis, Asthma, Kontakt-Dermatitis, Psoriasis, Adult respiratory distress syndrome, Transplantatabstoßung.
2. Infektionen:
Schnupfen, Grippe, Helicobacter pylori, Malaria, Septischer Schock.
Schnupfen, Grippe, Helicobacter pylori, Malaria, Septischer Schock.
3. Krebs:
Colorectal, Brust, Eierstöcke, Prostata.
Colorectal, Brust, Eierstöcke, Prostata.
4. Zentrales Nervensystem:
Schlaganfall, Trauma.
Schlaganfall, Trauma.
5. Reperfusionsverletzungen:
Myocardinfarkt, Angioplastie, instabile Angina, systemischer Schock.
Myocardinfarkt, Angioplastie, instabile Angina, systemischer Schock.
6. Weitere:
Osteoporose, Wunden und schwere Verbrennungen.
Osteoporose, Wunden und schwere Verbrennungen.
Die erfindungsgemäßen Arzneimittel werden im allgemeinen intravenös, oral
oder parenteral oder als Implantate verabreicht, aber auch eine rektale
Anwendung ist prinzipiell möglich. Geeignete feste oder flüssige galenische
Zubereitungsformen sind beispielsweise Granulate, Pulver, Tabletten, Dragees,
(Mikro-)Kapseln, Zäpfchen, Sirupe, Emulsionen, Suspensionen, Aerosole,
Tropfen oder injizierbare Lösungen in Ampullenform sowie Präparate mit
protrahierte Wirkstoff-Freigabe, bei deren Herstellung üblicherweise Trägerstoffe
und Zusätze und/oder Hilfsmittel wie Spreng-, Binde-, Überzugs-, Quellungs-,
Gleit- oder Schmiermittel, Geschmacksstoffe, Süßungsmittel oder
Lösungsvermittler Verwendung finden. Als häufig verwendete Träger- oder
Hilfsstoffe seien z. B. Magnesiumcarbonat, Titandioxid, Laktose, Mannit und
andere Zucker, Talkum, Milcheiweiß, Gelatine, Stärke, Vitamine, Cellulose und
ihre Derivate, tierische und pflanzliche Öle, Polyethylenglykole und
Lösungsmittel, wie etwa steriles Wasser, Alkohole, Glycerin und mehrwertige
Alkohole genannt.
Vorzugsweise werden die pharmazeutischen Präparate in Dosierungseinheiten
hergestellt und verabreicht. Feste Dosierungseinheiten sind Tabletten, Kapseln
und Suppositorien.
Für die Behandlung eines Patienten sind je nach Wirksamkeit der Verbindung,
Art der Applikation, Art und Schwere der Erkrankung, Alter und Körpergewicht
des Patienten, unterschiedliche Tagesdosen notwendig. Unter Umständen
können jedoch auch höhere oder niedrigere Tagesdosen angebracht sein. Die
Verabreichung der Tagesdosis kann sowohl durch Einmalgabe in Form einer
einzelnen Dosierungseinheit oder aber mehrerer kleiner Dosierungseinheiten als
auch durch Mehrfachgabe unterteilten Dosen in bestimmten Intervallen erfolgen.
Die zu verabreichende Tagesdosis kann außerdem von der Anzahl der während
des Krankheitsverlaufs exprimierten Rezeptoren abhängig sein. Es ist vorstellbar,
daß im Anfangsstadium der Krankheit nur wenige Rezeptoren auf der
Zelloberfläche exprimiert werden und demzufolge die zu verabreichende
Tagesdosis geringer ist als bei stark erkrankten Patienten.
Die erfindungsgemäßen Arzneimittel werden dadurch hergestellt, daß man ein
Malonsäurederivat gemäß der vorliegenden Erfindung mit üblichen Träger- sowie
gegebenenfalls Zusatz- und/oder Hilfsstoffen in die bzw. eine geeignete
Darreichungsform bringt.
Eine Mischung aus Pentandiol (21.8 ml, 207 mmol), Allylbromid (11.7 mmol,
138 mmol), Kaliumcarbonat (21 g, 151.8 mmol) und Dibenzo-18-crown-6 wird
24 h im Ultraschallbad behandelt. Anschließend wird mit Dichlormethan
(250 ml) verdünnt und 2× mit Wasser (je 100 ml) gewaschen. Die organische
Phase wird über Magnesiumsulfat getrocknet, eingeengt und der Rückstand mit
Pyridin (50 ml, 600 mmol), Dichlormethan (700 ml) und
p-Toluolsulfonsäurechlorid (40 g, 207 mmol) gerührt. Nach 16 h wird mit
gesättigter Kochsalzlösung gewaschen, die organische Phase getrocknet und
eingeengt. Flash-Chromatografie (Hexan/Essigester 6:1→5:1) liefert
Verbindung (1a) (19.9 g, 53%).
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃): δ = 1.39, 1.53, 1.66 (3m, 6H, -CH₂-CH₂-CH₂-), 2.45 (s, 3H, CH3tos), 3.38 (t, 2H, OCH₂-), 3.93 (m, 2H, O-CH₂-CH=CH₂), 4.01 (t, 2H, OCH₂-), 5.20 (m, 2H, O-CH₂-CH=CH₂), 5.88 (m, 1H, O-CH₂-CH=CH₂), 7.34, 7.78 (2m, 4H, Tosyl-Haromat).
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃): δ = 1.39, 1.53, 1.66 (3m, 6H, -CH₂-CH₂-CH₂-), 2.45 (s, 3H, CH3tos), 3.38 (t, 2H, OCH₂-), 3.93 (m, 2H, O-CH₂-CH=CH₂), 4.01 (t, 2H, OCH₂-), 5.20 (m, 2H, O-CH₂-CH=CH₂), 5.88 (m, 1H, O-CH₂-CH=CH₂), 7.34, 7.78 (2m, 4H, Tosyl-Haromat).
Zu einer Lösung von (1R,2R)-trans-1,2-Cyclohexandiol (Fluka, 3 g, 25.83 mmol)
in DMF (75 ml) gibt man unter Rühren Natriumhydrid (537mg, 22.4 mmol).
Nach 1h wird Verbindung (1a) (4.7g, 17.22 mmol) in wenig DMF gelöst
zugetropft. Nach 18 h wird mit Dichlormethan (500 ml) verdünnt und solange
mit Wasser gewaschen, bis das Waschwasser neutral reagiert. Die organische
Phase wird eingeengt und der Rückstand mittels Flash-Chromatografie
(Hexan/Essigester 4:1) gereinigt. Ausbeute: 2.63 g, 63%.
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃): δ = 2.82 (bs, 1H, OH), 3.00 (m, 1H), 3.96 (m, 2H, O-CH₂-CH=CH₂), 5.22 (m, 2H, O-CH₂-CH=CH₂), 5.90 (m, 1H, O-CH₂-CH=CH₂).
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃): δ = 2.82 (bs, 1H, OH), 3.00 (m, 1H), 3.96 (m, 2H, O-CH₂-CH=CH₂), 5.22 (m, 2H, O-CH₂-CH=CH₂), 5.90 (m, 1H, O-CH₂-CH=CH₂).
Eine Mischung aus 2a (4.6 g, 19 mmol),
Thioethyl-O-2,3,4-tri-O-benzyl-β-L-fucopyranosid (13.6 g, 28.51 mmol) und
Tetrabutylammoniumbromid (1.4 g, 4.37 mmol) in Dichlormethan (365 ml) und
DMF (74 ml) wird 1h mit Molekularsieb 4A gerührt. Anschließend wird
Kupfer(II)-bromid (7.6 g, 34.2 mmol) zugegeben. Nach 24 h wird über Kieselgur
filtriert, mit gesättigter Natriumhydrogencarbonatlösung und danach mit
gesättigter Kochsalzlösung gewaschen. Die organische Phase wird über
Magnesiumsulfat getrocknet, im Vakuum eingeengt und der Rückstand
chromatografiert (Hexan/Essigester 6:1). Ausbeute: 11.9 g (95%) Verbindung 3a.
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃): d = 1.10 (d, 3H, 6-Hfuc), 4.25 (q, 1H, 5-Hfuc), 5.18 (m, 2H, O-CH₂-CH=CH₂), 5.88 (m, 1H, O-CH₂-CH=CH₂).
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃): d = 1.10 (d, 3H, 6-Hfuc), 4.25 (q, 1H, 5-Hfuc), 5.18 (m, 2H, O-CH₂-CH=CH₂), 5.88 (m, 1H, O-CH₂-CH=CH₂).
Eine Mischung aus Verbindung 3a (15.0g, 22.78 mmol), Wilkinson-Katalysator
(2.1 g, 2.3 mmol) und DBU (2.3 ml) wird in Ethanol/Wasser (9:1, 362 ml) eine
Stunde unter Rückfluß gekocht. Danach wird im Vakuum eingeengt und über
eine kurze Kieselgelsäule (Hexan/Essigester 4:1) chromatografiert. Der Enolether
wird in Aceton/Wasser (9:1, 54 ml) gelöst und mit Quecksilber(II)-oxid (8.3 g)
versetzt. Unter Rühren wird Quecksilber(II)-chlorid (8.3 g, 30.75 mmol), gelöst in
Aceton/Wasser (9:1, 166 ml), zugetropft. Nach 1h wird über Kieselgur
abgesaugt, mit Chloroform (840 ml) nachgewaschen und mit 30%iger
Kaliumjodidlösung (3×170 ml) ausgeschüttelt. Die organische Phase wird über
Magnesiumsulfat getrocknet, eingeengt und chromatografiert (Hexan/Essigester
2:1→1:1). Ausbeute: (9.53 g, 71%).
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃): δ = 1.08 (d, 3H, 6-Hfuc), 4.24 (q, 1H, 5-Hfuc).
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃): δ = 1.08 (d, 3H, 6-Hfuc), 4.24 (q, 1H, 5-Hfuc).
Zu einer Lösung von Verbindung 4a (2.0 g, 3.23 mmol) in Pyridin (40 ml) gibt
man bei 0°C p-Toluolsulfonsäurechlorid (924 mg, 4.85 mmol). Nach 18 h wird
mit Dichlormethan (800 ml) verdünnt, mit gesättigter Natriumchloridlösung
(2×200 ml) gewaschen und die organische Phase über Natriumsulfat
getrocknet und anschließend bei 25°C eingeengt. Flashchromatografie
(Hexan/Essigester 5:1→4:1) liefert Verbindung 5a (1.66 g, 69%).
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃): δ = 1.08 (d, 3H, 6-Hfuc), 2.42 (s, 3H, CH3tosyl), 4.19 (q, 1H, 5-Hfuc), 4.94 (d, 1H, 1-Hfuc).
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃): δ = 1.08 (d, 3H, 6-Hfuc), 2.42 (s, 3H, CH3tosyl), 4.19 (q, 1H, 5-Hfuc), 4.94 (d, 1H, 1-Hfuc).
Eine Mischung aus Verbindung 5a (250 mg, 0.335 mmol),
Malonsäuredimethylester (0.3 ml, 2.6 mmol), Kaliumcarbonat (0.18 g,
1.3 mmol) und Dibenzo-18-crown-6 (47mg, 0.13 mmol) in Toluol (2 ml) wird
24 h bei 100°C gerührt. Das Gemisch wird chromatografiert (Hexan/Essigester
5:1). Man erhält Verbindung 6a (216 mg, 88%).
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃): δ = 1.09 (d, 3H, 6-Hfuc), 3.72 (2s, 6H, C(COOMe)₂), 4.22 (q, 1H, 5-Hfuc), 4.95 (d, 1H, 1-Hfuc).
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃): δ = 1.09 (d, 3H, 6-Hfuc), 3.72 (2s, 6H, C(COOMe)₂), 4.22 (q, 1H, 5-Hfuc), 4.95 (d, 1H, 1-Hfuc).
Eine Mischung aus Verbindung 6a (180 mmg, 0.25 mmol) und Palladiumkohle
(10%, 180 mg) in Methanol/Dioxan (10:1, 44 ml) wird 24 h unter Normaldruck
in einer Wasserstoffatmosphäre hydriert. Die Palladiumkohle wird abfiltriert, der
Rückstand eingeengt und mit 1M Natronlauge (7ml) behandelt. Nach 2 h wird
mit Ambelite IR-120 neutralisiert und über Biogel P-2 gereinigt. Man erhält
Verbindung 7a (100 mg, 92%).
¹H-NMR (300 MHz, D₂O): δ = 1.07 (d, 3H, 6-Hfuc), 1.2 (m, 6H, 4-Hcyclohex, 5-Hcyclohex, -CH₂-), 1.42, 1.55, 1.65, 1.96 (4m, 8H), 4.14 (q, 1H, 5-Hfuc), 4.91 (d, 1H, 1-Hfuc).
¹H-NMR (300 MHz, D₂O): δ = 1.07 (d, 3H, 6-Hfuc), 1.2 (m, 6H, 4-Hcyclohex, 5-Hcyclohex, -CH₂-), 1.42, 1.55, 1.65, 1.96 (4m, 8H), 4.14 (q, 1H, 5-Hfuc), 4.91 (d, 1H, 1-Hfuc).
Verbindung 1b wird aus Propandiol analog zu Verbindung 1a synthetisiert.
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃): δ = 1.92 (m, 6H, -CH₂-), 2.45 (s, 3H, CH₃tos), 3.44 (t, 2H, OCH₂-), 3.87 (m, 2H, O-CH₂-CH=CH₂), 4.15 (6, 2H, OCH₂-), 5.20 (m, 2H, O-CH₂-CH=CH₂), 5.82 (m, 1H, O-CH₂-CH=CH₂), 7.34, 7.79 (2m, 4H, Tosyl-Haromat).
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃): δ = 1.92 (m, 6H, -CH₂-), 2.45 (s, 3H, CH₃tos), 3.44 (t, 2H, OCH₂-), 3.87 (m, 2H, O-CH₂-CH=CH₂), 4.15 (6, 2H, OCH₂-), 5.20 (m, 2H, O-CH₂-CH=CH₂), 5.82 (m, 1H, O-CH₂-CH=CH₂), 7.34, 7.79 (2m, 4H, Tosyl-Haromat).
Verbindung 2b wird analog zu 2a aus 1b und (1R,2R)-trans-1,2-cyclohexandiol
synthetisiert.
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃): δ = 2.82 (bs, 1H, OH), 3.00 (m, 1H), 3.96 (m, 2H, O-CH₂-CH=CH₂), 5.22 (m, 2H, O-CH₂-CH=CH₂), 5.90 (m, 1H, O-CH₂-CH=CH₂).
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃): δ = 2.82 (bs, 1H, OH), 3.00 (m, 1H), 3.96 (m, 2H, O-CH₂-CH=CH₂), 5.22 (m, 2H, O-CH₂-CH=CH₂), 5.90 (m, 1H, O-CH₂-CH=CH₂).
Verbindung 3b wird analog zu Verbindung 3a aus 2b und
Thioethyl-O-2,3,4-tri-O-benzyl-β-L-fucopyranosid synthetisiert.
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃): δ = 1.10 (d, 3H, 6-Hfuc), 4.23 (q, 1H, 5-Hfuc), 5.18 (m, 2H, O-CH₂-CH=CH₂), 5.86 (m, 1H, O-CH₂-CH=CH₂).
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃): δ = 1.10 (d, 3H, 6-Hfuc), 4.23 (q, 1H, 5-Hfuc), 5.18 (m, 2H, O-CH₂-CH=CH₂), 5.86 (m, 1H, O-CH₂-CH=CH₂).
Verbindung 4b wird durch Deallylierung von 3b entsprechend der Synthese von
4a synthetisiert.
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃): δ = 1.09 (d, 3H, 6-Hfuc), 4.23 (q, 1H, 5-Hfuc).
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃): δ = 1.09 (d, 3H, 6-Hfuc), 4.23 (q, 1H, 5-Hfuc).
Die Tosylierung von Verbindung 4b wird analog zur Synthese von 5a
durchgeführt.
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃): δ = 1.05 (d, 3H, 6-Hfuc), 2.41 (s, 3H, CH₃tosyl), 4.94 (d, 1H, 1-Hfuc).
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃): δ = 1.05 (d, 3H, 6-Hfuc), 2.41 (s, 3H, CH₃tosyl), 4.94 (d, 1H, 1-Hfuc).
Verbindung 6b wird analog zu Verbindung 6a synthetisiert.
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃): δ = 1.11 (d, 3H, 6-Hfuc), 3.69 (s, 6H, C(COOMe)₂), 4.21 (q, 1H, 5-Hfuc), 4.96 (d, 1H, 1-Hfuc).
¹H-NMR (300 MHz, CDCl₃): δ = 1.11 (d, 3H, 6-Hfuc), 3.69 (s, 6H, C(COOMe)₂), 4.21 (q, 1H, 5-Hfuc), 4.96 (d, 1H, 1-Hfuc).
Verbindung 6b wird analog zu 6a entschützt.
¹H-NMR (300 MHz, D₂O): δ = 1.06 (d, 3H, 6-Hfuc), 1.06 (m, 4H, 4-Hcyclohex, 5-Hcyclohex), 1.47, 1.56, 1.76, 1.98 (4m, 8H), 4.13 (q, 1H, 5-Hfuc), 4.90 (d, 1H, 1-Hfuc).
¹H-NMR (300 MHz, D₂O): δ = 1.06 (d, 3H, 6-Hfuc), 1.06 (m, 4H, 4-Hcyclohex, 5-Hcyclohex), 1.47, 1.56, 1.76, 1.98 (4m, 8H), 4.13 (q, 1H, 5-Hfuc), 4.90 (d, 1H, 1-Hfuc).
Claims (14)
1. Verbindung der allgemeinen Formel I
in der
R¹, R² und R³ unabhängig voneinander H, (CH₂)mX oder CH₂O(CH₂)mX¹ bedeuten oder
R¹ und R² gemeinsam einen sechsgliedrigen Carbo- oder Heterocyclus mit mindestens einem Substituenten R⁴ bilden und
A und B unabhängig voneinander O, S, NH, HN-CO, OC-NH, O-CO, OC-O, NH-CO-O, O-CO-NH, S-CO, SC-O, O-CS-S, S-CS-O, NH-CS-S oder S-CS-NH bedeuten und
Z eine Pyranose, eine Furanose oder einen offenkettigen Polyalkohol darstellt oder Y-X⁶ bedeutet,
Y -(CX²,X³(n, -(CX²,R⁵)n-, -(CR⁵,R⁶)n-, -CH₂-(CX², X³)n- oder einen gesättigten oder ungesättigten, sechsgliedrigen Carbo- oder Heterozyklus mit mindestens einem Substituenten R⁷ oder eine Kombination aus der Kette -(CX²,X³)n, -(CX²,R⁵)n-, -(CR⁵,R⁶)n- und dem Carbo- oder Heterozyklus darstellt, wobei
R⁴, R⁵, R⁶ und R⁷ unabhängig voneinander H, (CH₂)qX⁴ oder CH₂O(CH₂)qX⁵ und
X, X¹, X², X³, X⁴ und X⁵ unabhängig voneinander H, NH₂, COOH, OH, CH₂OH, CH₂NH₂, C₁-C₂₀-Alkyl oder C₆-C₁₀-Aryl und
X⁶ OH oder und
m, n und q unabhängig voneinander eine Zahl von 1 bis 20 bedeuten,
mit Ausnahme der Verbindung der allgemeinen Formel I, in welcher
R³ H,
A O, HN-CO oder OC-NH,
B O,
X² und X³ H bedeuten und
Y -(CX²,X³)n- bedeutet, wobei
n 4 ist, oder
Y eine Kombination aus der Kette -(CX²,CX³)n- und einen Carbo- oder Heterozyklus mit einem Substituenten R⁷ darstellt, wobei
n 1 ist,
und die übrigen Variablen die angegebene Bedeutung haben.
R¹, R² und R³ unabhängig voneinander H, (CH₂)mX oder CH₂O(CH₂)mX¹ bedeuten oder
R¹ und R² gemeinsam einen sechsgliedrigen Carbo- oder Heterocyclus mit mindestens einem Substituenten R⁴ bilden und
A und B unabhängig voneinander O, S, NH, HN-CO, OC-NH, O-CO, OC-O, NH-CO-O, O-CO-NH, S-CO, SC-O, O-CS-S, S-CS-O, NH-CS-S oder S-CS-NH bedeuten und
Z eine Pyranose, eine Furanose oder einen offenkettigen Polyalkohol darstellt oder Y-X⁶ bedeutet,
Y -(CX²,X³(n, -(CX²,R⁵)n-, -(CR⁵,R⁶)n-, -CH₂-(CX², X³)n- oder einen gesättigten oder ungesättigten, sechsgliedrigen Carbo- oder Heterozyklus mit mindestens einem Substituenten R⁷ oder eine Kombination aus der Kette -(CX²,X³)n, -(CX²,R⁵)n-, -(CR⁵,R⁶)n- und dem Carbo- oder Heterozyklus darstellt, wobei
R⁴, R⁵, R⁶ und R⁷ unabhängig voneinander H, (CH₂)qX⁴ oder CH₂O(CH₂)qX⁵ und
X, X¹, X², X³, X⁴ und X⁵ unabhängig voneinander H, NH₂, COOH, OH, CH₂OH, CH₂NH₂, C₁-C₂₀-Alkyl oder C₆-C₁₀-Aryl und
X⁶ OH oder und
m, n und q unabhängig voneinander eine Zahl von 1 bis 20 bedeuten,
mit Ausnahme der Verbindung der allgemeinen Formel I, in welcher
R³ H,
A O, HN-CO oder OC-NH,
B O,
X² und X³ H bedeuten und
Y -(CX²,X³)n- bedeutet, wobei
n 4 ist, oder
Y eine Kombination aus der Kette -(CX²,CX³)n- und einen Carbo- oder Heterozyklus mit einem Substituenten R⁷ darstellt, wobei
n 1 ist,
und die übrigen Variablen die angegebene Bedeutung haben.
2. Verbindung der Formel I nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
R³, R⁴, X² und X³ H bedeuten,
R¹ und R² einen sechsgliedrigen Carbocyclus bilden,
A und B 0,
Z eine α-L-Fucopyranosyl-Gruppe und
Y -(X²,X³)n bedeuten, wobei
n 5 ist.
R³, R⁴, X² und X³ H bedeuten,
R¹ und R² einen sechsgliedrigen Carbocyclus bilden,
A und B 0,
Z eine α-L-Fucopyranosyl-Gruppe und
Y -(X²,X³)n bedeuten, wobei
n 5 ist.
3. Verbindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß n für 3 steht.
4. Verbindung der Formel I nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
R¹ und R² gemeinsam einen sechsgliedrigen Carbocyclus bilden,
R³ und X² H,
X³ und X⁶ OH und
n 4 bedeuten.
X³ und X⁶ OH und
n 4 bedeuten.
5. Verbindung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
bedeutet.
6. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel I gemäß eines der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst unter
Alkylierung, Acylierung oder Glycosylierung einer funktionellen Gruppe
eines Akzeptors II,
aufweisend mindestens zwei benachbarte funktionelle Gruppen L¹ und L²
sowie aufweisend die Substituenten R¹ und R², mittels eines
Äquivalentes eines mindestens zwei funktionelle Gruppen L³ und L⁴
tragenden Donors III,L³-Y-L⁴ IIIdessen eine funktionelle Gruppe L³ notwendigenfalls geschützt und
dessen andere funktionelle Gruppe L⁴ gegebenenfalls aktiviert vorliegt,
Zwischenverbindung IV,
herstellt, wonach man unter Alkylierung, Acylierung oder Glycosylierung
der ungeschützten funktionellen Gruppe L² der Zwischenverbindung IV
mittels eines mit einer aktivierten funktionellen Gruppe L⁵ versehenen
Donors V,Z-L⁵ Vdessen übrige funktionelle Gruppen notwendigenfalls Schutzgruppen
tragen, Zwischenverbindung VI,
herstellt und schließlich gegebenenfalls nach selektiver Entschützung und
Aktivierung der funktionellen Gruppe L³ durch Umsetzung der
Zwischenverbindung VI mit einem Malonsäurederivat und nachfolgender
Abspaltung sämtlicher Schutzgruppen die Verbindung der Formel I gemäß
Anspruch 1 erhält, wobei die Variablen R¹, R², Y, B, Z und A die in
Anspruch 1 genannte Bedeutung haben.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man Akzeptor
II zunächst mit Donor V und anschließend mit Donor III zur
Zwischenverbindung VI umsetzt.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7 zur Herstellung einer Verbindung
gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
Akzeptor II (1R,2R)-trans-1,2-Cyclohexandiol,
Donor II 5-Allyloxy-1-p-toluolsulfonyloxy-pentan und
Donor V Thioethyl-O-2,3,4-tri-O-benzyl-β-L-fucopyranosid ist.
Akzeptor II (1R,2R)-trans-1,2-Cyclohexandiol,
Donor II 5-Allyloxy-1-p-toluolsulfonyloxy-pentan und
Donor V Thioethyl-O-2,3,4-tri-O-benzyl-β-L-fucopyranosid ist.
9. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7 zur Herstellung einer Verbindung
gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
Akzeptor II (1R,2R)-trans-1,2-Cyclohexandiol,
Donor III 3-Allyloxy-1-p-toluolsulfonyloxy-propan und
Donor V Thioethyl-O-2,3,4-tri-O-benzyl-β-L-fucopyranosid ist.
Akzeptor II (1R,2R)-trans-1,2-Cyclohexandiol,
Donor III 3-Allyloxy-1-p-toluolsulfonyloxy-propan und
Donor V Thioethyl-O-2,3,4-tri-O-benzyl-β-L-fucopyranosid ist.
10. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7 zur Herstellung einer Verbindung
gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
Akzeptor II (1R,2R)-trans-1,2-Cyclohexandiamin und
Donor III und IV Glucono-1,5-lacton ist.
Akzeptor II (1R,2R)-trans-1,2-Cyclohexandiamin und
Donor III und IV Glucono-1,5-lacton ist.
11. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7 zur Herstellung einer Verbindung
gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
Akzeptor II (1R,2R)-trans-1,2-Cyclohexandiamin,
Donor III und V Glucano-1,5-lacton ist und
daß nach selektiver Entschützung und Aktivierung der endständigen funktionellen Gruppen jeweils an Y und an Z Zwischenverbindung VI mit zwei Äquivalenten eines entsprechenden Malonsäurederivates umgesetzt wird.
Akzeptor II (1R,2R)-trans-1,2-Cyclohexandiamin,
Donor III und V Glucano-1,5-lacton ist und
daß nach selektiver Entschützung und Aktivierung der endständigen funktionellen Gruppen jeweils an Y und an Z Zwischenverbindung VI mit zwei Äquivalenten eines entsprechenden Malonsäurederivates umgesetzt wird.
12. Verwendung einer Verbindung der Formel I gemäß eines der Ansprüche 1
bis 5 zur Herstellung eines Arzneimittels zur Therapie oder Prophylaxe von
Krankheiten, bei welchen bakterielle oder virale Infektionen, entzündliche
Prozesse oder metastasierende Tumoren involviert sind.
13. Verwendung einer Verbindung der Formel I gemäß eines der Ansprüche 1
bis 5 zur Herstellung eines Mittels zur Diagnose von Krankheiten, bei
welchken bakterielle oder virale Infektionen, entzündliche Prozesse oder
metastasierende Tumoren involviert sind.
14. Arzneimittel, enthaltend eine Verbindung der Formel I gemäß eines der
Ansprüche 1 bis 5 und gegebenenfalls pharmazeutische Träger.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944430005 DE4430005A1 (de) | 1994-08-25 | 1994-08-25 | Malonsäurederivate mit antiadhäsiven Eigenschaften |
EP95103161A EP0671409A3 (de) | 1994-03-11 | 1995-03-06 | Malonsäurederivate mit antiadhäsiven Eigenschaften. |
CA002144390A CA2144390A1 (en) | 1994-03-11 | 1995-03-10 | Malonic acid derivatives having antiadhesive properties |
JP7050841A JPH07267978A (ja) | 1994-03-11 | 1995-03-10 | 接着防止特性を有するマロン酸誘導体 |
US08/403,525 US5693621A (en) | 1994-03-11 | 1995-03-13 | Malonic acid derivatives having antiadhesive properties |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944430005 DE4430005A1 (de) | 1994-08-25 | 1994-08-25 | Malonsäurederivate mit antiadhäsiven Eigenschaften |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4430005A1 true DE4430005A1 (de) | 1996-02-29 |
Family
ID=6526438
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944430005 Withdrawn DE4430005A1 (de) | 1994-03-11 | 1994-08-25 | Malonsäurederivate mit antiadhäsiven Eigenschaften |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4430005A1 (de) |
-
1994
- 1994-08-25 DE DE19944430005 patent/DE4430005A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |