DE4429735C2 - Pflanzlicher Redoxkatalysator, Mittel zur Behandlung immunbiologischer Zellbelastungsschwächen und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Pflanzlicher Redoxkatalysator, Mittel zur Behandlung immunbiologischer Zellbelastungsschwächen und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel
lung eines pflanzlichen Redoxkatalysators (Mittels), das mit
tels dieses Verfahrens gewonnene Mittel sowie die Verwendung
dieses Mittels zur Behandlung immunbiologischer Zellbela
stungsschwächen, wie z. B. AIDS und verschiedene maligne Ent
artungen.
Bekannt ist, pflanzliche Präparate verschiedener Herkunft zur
Behandlung von Immunschwächen einzusetzen. Abgesehen von Ein
zelvorschlägen zur Verwendung von bekannten Pflanzenauszügen
(-extrakten) oder von Pflanzeninhaltsstoffen, z. B. von Echina
cea, wurden auch bereits Extrakte von Ligninarten zur Behand
lung von viralen Infektionskrankheiten (DE-A 40 17 091) vor
geschlagen, deren Wirkungsmechanismus auf einem Redoxsystem zu
beruhen scheint (Naturheilpraxis 12, 1988, Seiten 1496-1502).
Es wurde nun gefunden, daß ein vermutlich auf einem Redox-
Katalysatorsystem beruhender Extrakt aus verschiedenen Pflanzen,
nämlich aus Blättern der Geranie (Pelargonium odoratissi
mum), des Wacholder (Juniperus communis), der Myrrhe (Commi
phora abyssinica, C. molmol, C. schimperi) und/oder der Nelke
(Eugenia caryophyllata), Wirkungen aufweist, die wegen der
vielfältigen Einwirkungen auf immunbiologische Zellbelastungs
schwächen (Zellimmunschwächeerscheinungen) eine große thera
peutische Bedeutung hat.
Insbesondere sind positive Einwirkungen auf Herzmuskelnekro
sen, auf toxisch induzierten Enzymaustritt aus Leberzellen,
auf gewisse Krebsformen und auch auf Immunzellen (und damit
speziell auf die durch HIV verursachte Immunschwächekrankheit
AIDS) zu beobachten.
Allgemein formuliert stellen Redox-Katalysatoren Wirkstoffe
dar, die auf Grund ihrer biochemischen Eigenschaften in der
Lage sind, unmittelbar und auf physiologische Weise in die in
trazelluläre Stoffwechsel-Regulation einzugreifen. Von diesen
Stoffwechsel-Regulatoren am interessantesten sind solche, die
die allgemeine Adaptationsleistung der Zelle erhöhen können.
Biochemisch gesehen bedeuten Stoffwechseländerungen jedoch Um
bauten von Biomolekülen und damit letztlich Elektronenübergän
ge zwischen Molekülen und Molekülsystemen. Hierbei steigt die
Belastbarkeit der Zelle (Anstieg der Belastungstoleranz), ohne
daß belastungsbedingte Mikrotraumen (z. B. Veränderungen an
Zellorganellen) resultieren. Ein auf diese Weise wirksames
Mittel grenzt sich von verwechselbaren Verbindungen wie Hor
monen, unspezifischen Reizkörpern, Chemotherapeutika usw.
prinzipiell ab.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Verfahren zur Herstellung eines pflanzlichen Redoxkatalysators
bereitzustellen.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin,
einen nach diesem Verfahren erhältlichen pflanzlichen Redoxka
talysator (ROK) bereitzustellen.
Noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
darin, eine pharmazeutische Zusammensetzung zur Verfügung zu
stellen, die diesen pflanzlichen Redoxkatalysator als Wirk
stoff enthält.
Schließlich besteht eine vierte Aufgabe der vorliegenden Er
findung darin, die Verwendung dieses pflanzlichen Redoxkataly
sators (Mittels), insbesondere in Kombination mit Zidovudin
(AZT), zur Herstellung eines Medikamentes zur Behandlung von
immunbiologischen Zellbelastungsschwächen (z. B. AIDS und ver
schiedene Krebsformen) bereitzustellen.
Bei dem erfindungsgemäßen, pflanzlichen Redoxkatalysator (Mit
tel) handelt es sich um ein bifunktionelles Molekülsystem,
d. h. das erfindungsgemäße Mittel enthält sowohl katabol- wie
anabolaktive Systemanteile, die Redoxveränderungen in der
Zelle katalysieren. Die besondere Bedeutung des erfindungs
gemäßen Mittels besteht nun darin, daß es in der Lage ist, bei
Vorhandensein von Streß, traumatischen Veränderungen, Entzün
dungen, Infektionen sowie malignen Entgleisungen des Gewebes
über Redox-Vorgänge normale, physiologische Zustände zu erzeu
gen, was zu einem raschen Abklingen der Stoffwechselentglei
sung führt (Heilungsvorgang).
Hierbei erfolgt gleichzeitig eine Stimulierung des Immunsy
stems über eine verstärkte Aktivierung der T- und B-Zellen,
die sich direkt und durch einen Konzentrationsanstieg von Zy
tokinen wie Interleukin 2 (IL-2), Interleukin 3 (IL-3), Inter
leukin 6 (IL-6) und Tumornekrosefaktor alpha (TNF-alpha) nach
weisen läßt. Diese Zytokine sind bekannt als induzierbare zel
luläre Proteine mit zentraler Bedeutung bei embryonalen Ent
wicklungsvorgängen, bei Entzündungsabläufen und bei Immunregu
lationsvorgängen.
Für die therapeutische Verwendung des ROK eignen sich i.v.
Injektionen ganz besonders, es können jedoch auch eine andere
Form der parenteralen (intraperitoneale, s.c. injizierte) oder
eine orale Verabreichung erfolgen. Als geeignete Dosis werden
je nach Form der Verabreichung 1-30, bevorzugterweise 5-20,
besonders bevorzugterweise 10-20, mg ROK/Tag und Patient
verwendet. Die zu verabreichende Dosis hängt weiterhin natür
lich auch von dem Allgemeinzustand der Patienten ab: bei be
reits fortgeschrittenem Zustand der Krankheit wie z. B. AIDS
und desolatem Allgemeinzustand des Patienten muß die Dosis
gegebenenfalls (auf z. B. 2-5 oder 10 mg) reduziert werden,
um eine zu hohe Autointoxikation durch Aktivierung des Stoff
wechsels zu vermeiden.
Insbesondere wurden diese oben beschriebenen Wirkungen des ROK
an in-vitro-Modellen von Leukozyten- und Fibroblastenkulturen
gezeigt. Eine antivirale Wirkung des erfindungsgemäßen Mittels
ließ sich an mit FV (Friend-Virus) infizierten Kulturen sowohl
ohne als auch in Kombination mit Zidovudin (AZT) nachweisen.
Damit ist eine therapeutische Anwendung bei z. B. HIV-infizier
ten Patienten mit hoher Wirkung bei gleichzeitig niedriger
Toxizität gegeben.
Ausgangsprodukt für den erfindungsgemäßen Redoxkatalysator
(ROK) sind Blätter von der Geranie (Pelargonium odoratissi
mum), der Nelke (Eugenia caryophyllata), der Myrrhe (Commi
phora abyssinica, C. molmol, C. schimperi) und/oder des Wa
cholder (Juniperus communis). Die Blätter werden zerkleinert
und in Wasser aufgeschlämmt. Die Suspension wird mit Alkali
lauge auf einen pH-Wert von 9 bis 11 eingestellt und dann 48
Stunden lang bei 45-50°C, vorteilhafterweise bei ziemlich
genau 48°C, gerührt. Dann folgen eine Grobfiltration und eine
Dialyse der resultierenden Lösung gegen eine Pufferlösung mit
einem pH von 6-7. Ausfallende Partikel werden durch Zentri
fugation entfernt. Der erhaltene Überstand wird zunächst mit
tels Chromatographie an Kieselgel oder Aluminiumhydroxid ge
reinigt, dann zweimal ultrafiltriert, so daß Moleküle mit ei
nem Molekulargewicht von weniger als 5000 und mehr als 30 000
abgetrennt werden. Das Filtrat enthält den erfindungs
gemäßen Redoxkatalysator (ROK). Es wird gegen 0,9% NaCl dialy
siert, auf die gewünschte Konzentration (z. B. 1 mg/ml) an ROK
gebracht und steril filtriert.
- 1. Zur Verwendung kommen gleiche Gewichtsanteile von frischen oder getrockneten Blättern aller oben genannten Pflanzen (Ge ranie, Nelke und Wacholder). Die in dieser Mischung enthaltene Wirkstoffkonzentration (Konzentration des ROK) variiert von 0,1-2 Gew.%.
- 2. 100 g des zerkleinerten Blattgemisches werden in ca. 1000 ml entmineralisiertem Wasser aufgeschlämmt. Es erfolgt mit Al kalilauge, NaOH oder KOH, eine Einstellung auf einen pH im Be reich von 9-11. Das Gemisch wird für 48 Std. unter ständigem Rühren bei einer Temperatur von 48°C gehalten. Anschließend werden die verbliebenen Feststoffe durch Grobfiltration ent fernt und verworfen.
- 3. Die so erhaltene Lösung wird durch Dialyse gegen eine Standard-Phosphat-Pufferlösung auf pH 6,8 eingestellt. Da bei diesem Schritt eine Reihe von unspezifischen Feststoffen (Pflanzenproteine bzw. -proteide) ausfallen, er folgt ein erster Reinigungsschritt durch Klarzentrifugation bei 1000-3000×g.
- 4. Die weitere Reinigung des klaren Überstandes erfolgt zu nächst mittels Chromatographie an Kieselgel oder Aluminiumhy droxid, dann durch zweistufige, fraktionierte Ultrafiltration mit AMICON®-Membranen; in dem ersten Schritt werden gegen eine 5000 Dalton-Membran alle Biomoleküle kleiner als 5000 abgetrennt und verworfen; Abtrennmedium ist die oben erwähnte Phosphat-Pufferlösung. Der zweite Filtrationsschritt erfolgt durch eine Membran mit Molekulargewichtsabtrennung größer gleich 30 000. Das klare Filtrat enthält das erfin dungsgemäße aktive Mittel als Molekülverbundsystem mit einem Molekulargewichtsspektrum von 5000-30 000.
- 5. Die so gereinigte Lösung des erfindungsgemäßen Redoxkataly sators wird gegen eine 0,9%ige NaCl-Lösung dialysiert und auf eine Konzentration von 1 mg/ml eingestellt. Zur Ermittlung der Wirkstoffkonzentration finden fluorimetrische Standardverfah ren Anwendung; das Fluoreszenzanregungsspektrum der Wirksub stanz (des ROK) liegt bei einer Wellenlänge von 450 nm.
- 6. Es erfolgt Sterilfiltration durch ein Membranfilter mit 0,2 µm Porenweite und abschließendes Ampullieren in 1-ml-Ampullen.
- 1. Die Schritte 1-3 werden wie bei Beispiel 1 durchgeführt.
- 2. Es erfolgt die Abtrennung der Moleküle kleiner als 5000 durch die entsprechende Ultrafiltrationsmembran, wie es im ersten Beispiel in Schritt 4 beschrieben worden ist. Bei der so vorgereinigten Lösung erfolgt nun die Abtrennung der Moleküle größer als 30 000 in einer Ultrazentrifuge für 10-11 Stunden bei 50 000×g.
- 3. Wie in Beispiel 1 folgen abschließend die Schritte 5 und 6.
Die Schritte 1-6 werden wie bei Beispiel 1 durchgeführt, außer
daß in Beispiel 3 nur Geranien-, in Beispiel 4 nur Wacholder-
Blätter verwendet werden.
In Monolayerkulturen von Mus-dunni-Maus-Fibroblasten
konnte die zytotoxische Dosis (CD₅₀) ermittelt werden, bei der
50% der Zellen absterben. Sie beträgt 23 µg/µl.
Grundsätzlich steigt die Überlebensrate der Zellen mit sinken
der Konzentration des Wirkstoffes stetig an. Bei der Ermitt
lung der Überlebensrate treten in der Praxis jedoch methodi
sche Schwierigkeiten dahingehend auf, daß eine statistische
Zählung (die Zellen aus einem Tropfen Zellkultur werden auf
eine Neubauer-Zählkammer aufgetragen, die 4 Quadranten unter
einem Mikroskop ausgezählt und so die Zahl der Zellen pro ml
bzw. Liter hochgerechnet) der Zellen unter dem Mikroskop er
folgt, wobei die Variationsbreite der Zellzahlen in den ver
schiedenen Kulturflaschen in der Praxis relativ hoch sein
kann. Dies ist eine Erklärung für die in der Tabelle 1 fehlen
de Stetigkeit. Allerdings zeigen die Werte in Tabelle 1, daß
die Überlebensrate mit der Wirkstoff-Konzentration korreliert,
auch wenn sich unter den Werten einzelne "Ausreißer" (z. B. 29%
bei 32 µg/µl) befinden.
Die letale Dosis LD₅₀, d. h. die Dosis, bei der 50% der Ver
suchstiere sterben, wurde in SCID-Mäusen ermittelt. Sie be
trägt bei intraperitonealer Verabreichung 1024 mg/kg Körperge
wicht.
Immunologische Wirkungen des erfindungsgemäßen Mittels wurden
sowohl in einer definierten Zellinie (L-929, NCTC clone 929
der ATCC) als auch an Kulturen menschlicher, peripherer Lym
phozyten von gesunden Probanden ermittelt.
Eine signifikante Erhöhung der Lipopolisaccharid (LPS)-indu
zierten Blastogenese sowie eine leichte Erhöhung der Aktivität
der natürlichen Killerzellen (NK) wurde bei einer optimalen
Wirkstoffkonzentration von 0,32 mg/ml festgestellt.
Von Probanden werden 5 ml venöses Vollblut entnommen, mit Hepa
rin stabilisiert und die buffy-coat-Fraktion mit Ringer-Lösung
pH 7,2 in 5 ml-Einmalplastik-Zellkulturflaschen (FALCON) für 72
Stunden bei 37°C inkubiert. Pro Kultur erfolgt die Zugabe des
erfindungsgemäßen Wirkstoffes (ROK) zu einer Endkonzentration
von 0,32 mg/ml. Es wird die Konzentrationszunahme (in pg/ml)
verschiedener Zytokine (IL-2, IL-3, IL-6 und TNF-alpha, As
say-Mikrotiterplatten DIANOVA) im Vergleich zu Probandenkon
trollen ohne Wirkstoffzugabe untersucht. Die Ergebnisse (siehe
Tabellen 3-6) zeigen eine durch den Wirkstoff bedingte star
ke Zytokinexpression als spezifische Immunwirkung.
In-Vitro-Effekt der Kombination des Redoxkatalysators ROK mit
AZT an mit Friend-Virus (FV) infizierten Maus-Fibroblasten-
Kulturen.
Verwendung findet eine Monolayer-Kultur von Mus-dunni-
Maus-Fibroblastenzellen nach 18stündiger Kulturdauer, bei der
zunächst die Infektion mit Friend-Virus vorgenommen wird. Drei
Stunden später werden nachfolgend aufgeführte Substanzkombina
tionen in die Kultur eingebracht:
Experiment 1
AZT allein in Konzentrationen von 1, 0.1, 0.01, 0.001 µg/ml Kulturmedium
AZT allein in Konzentrationen von 1, 0.1, 0.01, 0.001 µg/ml Kulturmedium
Experiment 2
ROK allein in Konzentrationen von 320, 100, 32, 10, 3.2, 1.0, 0.32 mg/ml Kulturmedium
ROK allein in Konzentrationen von 320, 100, 32, 10, 3.2, 1.0, 0.32 mg/ml Kulturmedium
Experiment 3
ROK in allen Konzentrationen aus Exp. 2 zusam men mit 1 µg AZT/ml Kulturmedium
ROK in allen Konzentrationen aus Exp. 2 zusam men mit 1 µg AZT/ml Kulturmedium
Experiment 4
ROK in allen Konzentrationen aus Exp. 2 zusam men mit 0.1 µg AZT/ml Kulturmedium
ROK in allen Konzentrationen aus Exp. 2 zusam men mit 0.1 µg AZT/ml Kulturmedium
Experiment 5
ROK in allen Konzentrationen aus Exp. 2 zusam men mit 0.01 µg AZT/ml Kulturmedium
ROK in allen Konzentrationen aus Exp. 2 zusam men mit 0.01 µg AZT/ml Kulturmedium
Experiment 6
ROK in allen Konzentrationen aus Exp. 2 zusam men mit 0.001 µg AZT/ml Kulturmedium
ROK in allen Konzentrationen aus Exp. 2 zusam men mit 0.001 µg AZT/ml Kulturmedium
Zusammenfassend ergeben sich nachfolgend beschriebene Resul
tate, die auf Grund von verschiedenen Versuchsreihen erhalten
wurden (Tabellen 7 bis 10). Dabei traten bei den verschiedenen
Versuchsreihen Schwankungen der Meßwerte von bis zu ±15% auf.
1. Werden die Zytotoxizitäten, die beide Mittel/Substanzen
(ROK, AZT) jeweils allein auf die Zellkultur ausüben, mit der
Zytotoxizität verglichen, die durch gemeinsame Verwendung bei
der Substanzen (ROK, AZT) an Zellkulturen beobachtet werden
kann, läßt sich eine stark antagonistische Wirkung der beiden
Substanzen erkennen (AZT allein ist sehr toxisch). Mit anderen
Worten, die Kombination von AZT und ROK ergibt eine weit ge
ringere Toxizität (optimale Konzentrationen beider Substanzen:
10 µg/µl ROK; 0.01 µg/ml AZT) als bei den allein verwendeten
Substanzen in jeglicher Konzentration (bzgl. der genaueren
Definition von "Antagonismus" und seiner Quantifizierung wird
auf Berenbaum, M.C., J. Infect. Dis. 137, 122 (1978) verwie
sen, der den sog. Fraktionellen Inhibitions-Konzentrations
index (FIC) wie folgt definiert:
mit
FIC < 0,5: signifikant synergistische Wirkung
0,5 < FIC < 0,9: synergistische Wirkung angedeutet
FIC = 1: additive Wirkung
1,1 < FIC < 1,9: potentiell antagonistische Wirkung
FIC < 2: (stark) antagonistische Wirkung
FIC < 0,5: signifikant synergistische Wirkung
0,5 < FIC < 0,9: synergistische Wirkung angedeutet
FIC = 1: additive Wirkung
1,1 < FIC < 1,9: potentiell antagonistische Wirkung
FIC < 2: (stark) antagonistische Wirkung
2. AZT allein hat den höchsten FV-Inhibitionseffekt mit einer
die Bildung von Foci zu 50% inhibierenden Dosis (ED₅₀) von
0,0079 µg/ml. ROK allein hat einen geringeren FV-Inhibiti
onseffekt (ED₅₀ = 10,8 µg/µl).
3. In Kombination beider Wirksubstanzen werden optimale FV-
Hemm-Effekte erzielt bei 0.01 µg/ml AZT zusammen mit 10-32
µg/µl ROK (63-84% Hemmung), die höher sind als bei den Wirk
substanzen allein. Gleichzeitig ist die Zytotoxizität bei die
sen Konzentrationen niedriger als bei der Verwendung der Ein
zelsubstanzen.
Die CD₅₀- und ED₅₀-Werte wurden an Hand der Versuchsreihen wie
folgt ermittelt (Angaben in µg/ml ROK bzw. µg/pl AZT bei den
nachfolgend aufgeführten AZT- bzw. ROK-Konzentrationen):
ED₅₀-Werte für AZT in µg/ml bei folgenden ROK-Konzentrationen | |
ROK-Konzentration (µg/µl) | |
ED₅₀ | |
0 | |
0,0079 | |
320 | <0,001 |
100 | 0,000025 |
32 | 0,00037 |
10 | 0,0032 |
3,2 | 0,0085 |
1,0 | 0,01 |
0,32 | 0,011 |
CD₅₀-Werte für AZT in µg/ml bei folgenden ROK-Konzentrationen | |
ROK-Konzentration (µg/µl) | |
CD₅₀ | |
0 | |
5 | |
320 | 0,014 |
100 | 5 |
32 | 0,5 |
10 | 0,9 |
3,2 | 10 |
1,0 | 70 |
0,32 | 70 |
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung eines pflanzlichen
Redoxkatalysators (ROK), gekennzeichnet durch die folgenden
Schritte:
- (i) Blätter der Geranie (Pelargonium odorantissimum), der Nelke (Eugenia caryophyllata), der Myrrhe (Commiphora abyssinica, C. molmol, C. schimperi) und/oder des Wacholders (Juniperus communis) zu zerkleinern und in Wasser aufzuschlämmen;
- (ii) die erhaltene Suspension mit Alkalilauge auf einen pH- Wert von 9-11 einzustellen, bei 45-50°C 48 Stunden zu rühren und anschließend grob zu filtrieren;
- (iii) das Filtrat mittels Dialyse auf einen pH-Wert von 6-7 einzustellen und dabei ausfallende Partikel abzuzentrifugieren;
- (iv) den so erhaltenen Überstand an Kieselgel oder Aluminiumhydroxid zu chromatographieren;
- (v) die Moleküle mit einem Molekulargewicht von kleiner 5000 und größer 30 000 mittels Ultrafiltration zu entfernen; und
- (vi) das die Fraktion mit einem Molekulargewicht von 5000 bis 30 000 enthaltende Filtrat gegen 0,9%ige NaCl-Lösung zu dialysieren und abschließend steril zu filtrieren.
2. Pflanzlicher Redoxkatalysator (ROK), erhältlich nach dem
Verfahren gemäß Patentanspruch 1.
3. Der pflanzliche Redoxkatalysator (ROK) gemäß Patent
anspruch 2, wobei als Blätter die Blätter der Geranie (Pel
argonium odoratissimum), die Blätter der Nelke (Eugenia
caryophyllata), die Blätter des Wacholder (Juniperus com
munis) und die Blätter der Myrrhe (Commiphora abyssinica,
C. schimperi, C. molmol) verwendet werden.
4. Der pflanzliche Redoxkatalysator (ROK) gemäß Patentan
spruch 2 oder 3, wobei die Temperatur im Schritt (ii) 48
Stunden lang bei 48°C gehalten wird.
5. Pharmazeutische Zusammensetzung, enthaltend den pflanzli
chen Redoxkatalysator (ROK) gemäß einem der Patentan
sprüche 2 bis 4 sowie gegebenenfalls einen geeigneten
Träger oder Verdünner.
6. Die pharmazeutische Zusammensetzung gemäß Patentanspruch
5, zusätzlich enthaltend Zidovudin (AZT).
7. Verwendung des pflanzlichen Redoxkatalysators (ROK) gemäß
einem der Patentansprüche 2 bis 4 zur Prophylaxe und/oder
Behandlung von immunbiologischen Zellbelastungsschwächen.
8. Die Verwendung des pflanzlichen Redoxkatalysators (ROK)
gemäß einem der Patentansprüche 2 bis 4 zur Behandlung der
immunbiologischen Zellbelastungsschwäche Krebs.
9. Die Verwendung des pflanzlichen Redoxkatalysators (ROK)
gemäß einem der Patentansprüche 2 bis 4 zur Behandlung der
immunbiologischen Belastungsschwäche AIDS.
10. Die Verwendung des pflanzlichen Redoxkatalysators (ROK) gemäß
einem der Patentansprüche 2 bis 4 zur Behandlung einer
immunbiologischen Belastungsschwäche gemäß einem der
Patentansprüche 7 bis 9 zusammen mit AZT.
11. Die Verwendung gemäß Patentanspruch 10, wobei der pflanz
liche Redoxkatalysator (ROK) und AZT in einem Gewichts
verhältnis von 100 000 : 1 bis 5 000 000 : 1 verwendet
werden.
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JPS63110291A (ja) * | 1986-10-27 | 1988-05-14 | 株式会社日本触媒 | 植物の精油成分の抽出方法 |
DE3829200A1 (de) * | 1988-08-29 | 1990-03-01 | Kaempgen Dieter Dr Phil | Wirkstoffe gegen die immunschwaeche-krankheit aids |
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