DE4429542A1 - Polyether- und Polyamidblöcke enthaltende Polymere - Google Patents
Polyether- und Polyamidblöcke enthaltende PolymereInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Blockpolymere, die unter
dem Begriff Polyetheresteramide bekannt sind und Polyetherblöcke
und Polyamidblöcke enthalten.
Polyetheresteramide sind bekannt und können beispielsweise nach
den FR-PS 2273021 und 24 01 947 der Anmelderin erhalten werden.
Diese Polymere werden durch Reaktion eines Dicarbonsäure
polyamidoligomers mit einem Polyetherdiololigomer in geschmolze
nem Zustand unter Hochvakuum in Gegenwart von Metallkatalysa
toren hergestellt.
In der FR-PS 2384810 werden Polyetheresteramide beschrieben, die
durch Polymerisation einer Mischung, enthaltend:
- - ein oder mehrere Polyamidmonomer(e)
- - ein Polyetherdiololigomer
- - und mindestens eine Dicarbonsäure in Gegenwart von Wasser,
unter autogenem Druck, bei einer Temperatur zwischen 230 und
300°C erhalten werden.
In der JP-PS 7007559 werden Polyether- und Polyamidblöcke enthal
tende Polymere beschrieben, die durch Reaktion eines Dicarbonsäu
repolyamidoligomers mit einem Polyetherdiaminoligomer in ge
schmolzenem Zustand erhalten werden.
In den US-PS 4 345 064, 4 349 661 und 4 345 052 werden Verfahren
zur Synthese von Polyether(ester)amiden beschrieben, die aus Poly
amidmonomeren einer Dicarbonsäure und eines Polyetherdiololigo
mers oder eines Polyetherdiaminoligomers erhalten werden.
Aus diesen Druckschriften ist kein Beispiel eines Polyetheresteramids
bekannt, das sowohl aus einem Polyetherdiololigomer stammende
Einheiten als auch aus einem Polyetherdiaminoligomer stammende
Einheiten enthält.
Es ist bekannt, daß Polyetheroligomere empfindlich hinsichtlich ther
mischer Zersetzungen sind, ganz besonders in dem zur Synthese der
Copolyetheresteramide üblicherweise verwendeten Temperatur
bereich, d. h. zwischen 200 und 400°C (S.L. MADORSKY, S. STRAUSS,
Journal of Polymer Science, Vol. XXXVI, S. 183-194, 1959).
Aufgrund ihrer geringen Reaktivität und ihrer Empfindlichkeit hinsicht
lich der thermischen Zersetzung ist es schwierig, Polyetheresteramide
zu erhalten, die beispielsweise aus der Kondensation von Polypro
pylenglykololigomeren stammen, (G. DELEENS, P. FOY,
E. MARECHAL, European Polymer Journal Vol. 13, S. 343-351).
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, die beschriebenen Nachteile
zu beseitigen. Diese Aufgabe wird durch die Bereitstellung der erfin
dungsgemäßen Polyetheresteramide gelöst.
Die erfindungsgemäßen Polyetheresteramide enthalten die folgenden
sich wiederholenden Einheiten:
in denen:
- - X den Rest eines Dicarbonsäurepolyamidoligomers mit einer Mn zwischen 300 und 8000, vorzugsweise zwischen 500 und 5000, darstellt,
- - Y einen Polyetherdiolrest mit einer Mn zwischen 200 und 5000, vorzugsweise zwischen 200 und 3000, darstellt,
- - Z einen Polyetherdiaminrest mit einer Mn zwischen 200 und 5000, vorzugsweise zwischen 200 und 3000 darstellt.
Das Dicarbonsäurepolyamidoligomer hat - gemäß der Natur der Poly
kondensationsreaktionen, durch die es erhalten werden kann - eine
statistische Verteilung in der Zusammensetzung und in seiner Polydis
persität und ist aus polyamidbildenden Grundeinheiten zusammen
gesetzt, die aus der Polykondensation von Lactamen oder Amino
säuren stammen. Als Beispiel kann man Caprolactam oder Dodecan
lactam, Dicarbonsäuren/Diamin-Paare, wie beispielsweise Hexa
methylendiamin und Adipinsäure oder eine Mischung dieser Einheiten
in Gegenwart eines Dicarbonsäure-Kettenbegrenzungsmittels angeben.
Man kann auch Lactame und/oder Aminosäuren und gegebenenfalls
bis zu 50 Masse-% einer oder mehrerer Dicarbonsäuren und eines
oder mehrerer Diamine in Gegenwart eines Dicarbonsäure-Ketten
begrenzers polymerisieren.
Von den Dicarbonsäurekettenbegrenzern kann man insbesondere
Adipinsäure, Terephthalsäure und Dodecandisäure nennen.
Als ein Beispiel für Polyetherdiole kann man Polyethylenglykol (PEG),
Polypropylenglykol (PPG), Polytetramethylenglykol (PTMG) sowie
eine Mischung dieser Polyetherdiole angeben.
Als Beispiel für Polyetherdiamine kann man Polyetherdiamine, die
durch Modifizierung der vorgenannten Polyetherdiole erhalten wer
den, angeben. Diese chemischen Modifizierungen können beispiels
weise aus der Überführung einer terminalen Hydroxylgruppe des Po
lyethers in eine Amingruppe durch Aminierungsreaktionen, oder
durch eine Umwandlung einer terminalen Hydroxylgruppe der Poly
etherdiole durch Cyanethylierung und anschließender Reduzierung in
eine 3-Aminopropylethergruppe der Formel
-O-CH₂-CH₂-CH₂-NH₂
bestehen.
Das Massenverhältnis der aus der Kondensation von Polyetherdiamin
stammenden Z-Einheiten zur Gesamtmenge der aus Polyetherdiol und
Polyetherdiamin stammenden Einheiten, d. h. Z/(Z+Y), liegt vorteil
hafterweise zwischen 1 und 50%, vorzugsweise zwischen 5 und 30%,
insbesondere zwischen 10 und 20%.
Das Massenverhältnis des Dicarbonsäurepolyamidoligomers in bezug
auf das Polymer kann zwischen 10 und 99%, vorzugsweise zwischen
20 und 95%, insbesondere zwischen 40 und 90%, betragen.
Es ist sehr vorteilhaft, Polyetheresteramide erhalten zu können, bei
denen die Reaktion der Dicarbonsäurepolyamidoligomere und
Polyetheroligomere, aus denen sich diese Polymere zusammensetzen,
zu kürzeren Polykondensationszeiten führen, um Zersetzungsreak
tionen der Polyetherdiole oder Polyetherdiamine zu vermeiden; diese
Zersetzungsreaktionen bewirken eine Verfärbung der Produkte und
eine Begrenzung der erhaltenen Molekularmassen. Die erfindungsge
mäßen Polymere haben ausreichend hohe Molekularmassen, um gute
mechanische Eigenschaften zu erreichen.
Die erfindungsgemäßen Polymere enthalten sehr wenig Zersetzungs
produkte und schwitzen deshalb nicht aus. Die in dem Polymer ver
bleibenden Zersetzungsprodukte können durch Extraktion mit Metha
nol bestimmt werden.
Es wurde herausgefunden, daß es die erfindungsgemäße spezifische
und neue Zusammensetzung der Copolyetheresteramide ermöglicht,
die Reaktionszeit, die zur Erhaltung von Polymeren mit höheren
Molekulargewichten notwendig ist, beträchtlich zu verkürzen. Durch
diese Verkürzung dieser Polykondensationsdauer können die Zerset
zungsreaktionen der Blöcke oder Polyetheroligomere eingeschränkt
werden, die in der Zusammensetzung der Polyether(ester)amide
vorhanden sind, die nach den bekannten und bereits genannten
Verfahren, wie z. B. der FR-PS 2273021 oder der FR-PS-2401947 und
der FR-OS 91 03175 vom 15. März 1991, erhalten werden.
Die erfindungsgemäßen Polyetheresteramide können durch Reaktion
eines Dicarbonsäureoligoamids A, eines Polyetheroligomers B und
eines Polyetherdiaminoligomers C in geschmolzenem Zustand herge
stellt werden, die relativen Verhältnisse von Dicarbonsäurepolyamid
oligomer A und der Polyetheroligomere B und C entsprechen der
Gleichung:
0,85 < COOH/(OH + NH₂) < 1,15
vorzugsweise
0,95 < COOH/(OH + NH₂) < 1,05
in der:
- - COOH die molare Konzentration der aus dem Dicarbonsäure polyamidoligomer stammenden Carbonsäuregruppen darstellt,
- - OH die molare Konzentration der aus dem Polyetherdiololigo mer stammenden Hydroxylgruppen darstellt,
- - NH₂ die molare Konzentration der aus dem Polyetherdiaminoli gomer stammenden Amingruppen darstellt.
Diese Reaktion wird im allgemeinen unter reduziertem Druck in Ge
genwart mindestens eines Veresterungskatalysators durchgeführt, wie
z. B. Aluminium- Zinn-, Antimon-, Germanium-, Zirkonium- und Ti
tanalkoxide, Antimonoxid, Zinnhydroxyoxidlaurat, alleine oder in
Mischung, und/oder insbesondere in Gegenwart von Phosphorsäure.
Die Zugabe des Katalysators kann in einem oder mehreren Schritten
erfolgen, gegebenenfalls können verschiedene Katalysatoren in
Abhängigkeit der Zugabezeit während des Verfahrens hinzugegeben
werden.
Die Reaktionstemperaturen liegen gewöhnlich zwischen 200 und
400°C und vorzugsweise zwischen 200 und 300°C, insbesondere
zwischen 220 und 270°C.
Eine erfindungsgemäße Ausführungsform besteht darin, daß man alle
Polyether- und Polyamidbestandteile miteinander reagieren läßt, d. h.
Polyetherdiololigomer, Polyetherdiaminoligomer und die Polyamidein
heiten bildenden Monomere, d. h. Lactame, Aminosäuren, Dicarbon
säuren und Diamine und Dicarbonsäurekettenbegrenzer.
In dem Fall kann eine erste Verfahrensstufe bei einem Druck zwischen
1 und 50 bar und einer Temperatur zwischen 200 und 400°C, vor
zugsweise zwischen 220 und 270°C, durchgeführt werden, damit ins
besondere die Lactambestandteile, die die Polyamideinheit bilden,
geöffnet werden.
Die erfindungsgemäßen Polyetheresteramide können als solche einge
setzt werden, und sind zur Herstellung von Formartikeln, Extrudaten,
Folien, Hüllen oder Verbundwerkstoffen, wie z. B. Mehrschichtfolien
geeignet. Sie können gleichermaßen mit anderen Polymeren gemischt
werden, insbesondere mit Polyamiden. Ebenso können ihnen Addi
tive, wie Thermostabilisatoren, Antioxidationsmittel, Farbstoffe und
verschiedene anorganische oder organische Füllstoffe beigemischt
werden.
Die folgenden Beispiele dienen dazu, die Erfindung zu verdeutlichen,
jedoch ohne diese einzuschränken.
Die Eigenviskositäten werden auf 0,5 g/dl in meta-Kresol bei 25°C
bestimmt. Ihre Einheit ist dl/dg.
Die Schmelzpunkte werden zwischen 20 und 250°C beim zweiten
Aufheizen mit einem DSC-4-Gerät der Firma PERKIN-ELMER bestimmt.
Der Beginn des Viskositätsanstiegs des Polymers während der Syn
thesereaktion wird durch einen klaren Anstieg des Drehmoments, das
auf die Welle des Rührers übertragen wird, registriert oder auch durch
einen Anstieg der Leistung, die auf die Rührerwelle bei einer konstan
ten Drehzahl übertragen wird.
In einen 300 cm³ großen Glasreaktor, der mit einem Stickstoffeinlaß
und einem Ankerführer mit Rührwerksmotor ausgestattet ist, durch
den das Drehmoment gemessen werden kann, werden 33,81 g eines
PA6-Dicarbonsäureoligomers mit einer Mn von 2.300, das aus aus
Caprolactam und Dodecandisäure als Kettenbegrenzer stammenden
Grundeinheiten zusammengesetzt ist, 8,1 g eines Polyetheroligomers
aus Polypropylenglykol mit einer Mn von 600 (PLURIOL, P. 600 der
Firma BASF), 0,9 g eines Polyoxypropylendiaminoligomers mit einer
Mn von 2000 (JEFFAMINE D2000 der Firma TEXACO), das sind
10 Masse-% in bezug auf die Polyetherphase, 0,34 g des Katalysators
Zr(OBu)₄, das sind 0,79 Masse-% in bezug auf die Gesamtmenge und
0,064 g IRGANOX 1010 (Antioxidationsmittel der Firma CIBA GEIGY),
das sind 0,15 Masse-% in bezug auf die Gesamtmenge im Reaktor,
gegeben. Der unter Stickstoffatmosphäre befindliche Reaktor wird in
ein Ölbad gegeben, das auf 240°C gehalten wird; der Rührer wird mit
einer Drehzahl von 250 Umdrehungen/Minute betrieben. An
schließend wird der Reaktor nach und nach bis zu einem Vakuum von
0,5 mm Hg evakuiert und man beobachtet danach die Entwicklung
des Drehmoments. Die Zeit, nach der man einen scharfen Anstieg des
Drehmoments beobachtet, wird registriert, d. h. 60 Minuten (registriert
als T1 in der Tabelle 1), und man führt die Reaktion für weitere 3
Stunden fort. Das erhaltene Polymer besitzt eine Eigenviskosität von
1,01 und einen Schmelzpunkt von 208°C.
Man verfährt in der gleichen Art und Weise wie in Beispiel 1 mit den
gleichen Polyether- oder Polyamidoligomeren und mit den Masse
prozenten (Massenverhältnis von Polyetherdiamin zu Polyetherdiol)
von PPG-Diamin, wie in Tabelle 1 angegeben, wobei die molaren
Konzentrationen der funktionellen Enden der betreffenden Oligomere
berücksichtigt werden, die der Gleichung COOH/(OH + NH₂) = 0,95
entsprechen. Die T1-Zeiten bei der Beobachtung des Viskositäts
anstiegs des Polymers sind in Tabelle 1 angegeben.
Man verfährt genauso wie in den Beispielen 1 bis 4. Die Verhältnisse
sind in Tabelle 1 angegeben.
In einen 6-Liter-Autoklaven aus Edelstahl werden 1209,7 g des in den
vorherigen Beispielen eingesetzten PA6-Dicarbonsäureoligomers,
232,3 g Polyoxypropylenglykol mit einer Mn von 600, 58,1 g
Polyoxypropylendiamin mit einer Mn von 400 (JEFFAMINE D 400 der
Firma TEXACO) und 2,25 g (d. h. 0,15%) des Antioxidationsmittels
IRGANOX 1010 gegeben. Der Reaktor wird unter Stickstoffatmosphäre
gehalten und eine halbe Stunde lang unter Rühren (60 Umdre
hungen/Minute) auf eine Reaktionstemperatur von 240°C gebracht.
Anschließend wird der Reaktor bis zu einem Vakuum von 0,5 mm Hg
evakuiert und 12 g des Katalysators Zr(OBu)₄ werden hinzugegeben.
Man beobachtet 30 Minuten nach dem Anlegen des Vakuums einen
Anstieg der Viskosität des Polymers anhand der auf die Rührerwelle
übertragenen elektrischen Leistung. Der Verlauf des Drehmoments
wird aufgezeichnet, während das Rühren bis auf 10 Umdrehungen/Mi
nute reduziert wird. 30 Minuten später wird die Reaktion angehalten
und die bei 10 Umdrehungen/Minute angezeigte Leistung beträgt 20%
(%-Wert bezogen auf eine freigewählte Skala als Referenz). Der
Reaktor wird dann wieder unter Stickstoffatmosphäre auf Atmo
sphärendruck gebracht und das Polymer wird extrudiert.
Man verfährt in der gleichen Weise wie im Beispiel 7, aber mit einer
Charge aus 795,5 g eines PA6-Dicarbonsäureoligomers, 210,35 g eines
Polyoxypropylenglykololigomers, 8 g des Katalysators Zr(OBu)₄ und
1,5 g des Antioxidationsmittels IRGANOX 1010.
Der Beginn des Viskositätsanstiegs des Polymers wird erst 100
Minuten nach dem Anlegen des Vakuums im Reaktor beobachtet, 110
Minuten nach dem Beginn des Viskositätsanstiegs wird nur ein Wert
von 10% der angezeigten Leistung bei 10 Umdrehungen/Minute
erhalten. Die Reaktion wird danach angehalten, weil keine signifikante
Entwicklung mehr registriert wird.
Die Tabelle 1 spezifiziert die Beschaffenheit der Versuche 1 bis 8.
In einen 300 cm³ großen Glasreaktor, der mit einem Stickstoffeinlaß
und einem Ankerrührer mit einem Rührwerksmotor ausgestattet ist,
durch den das Drehmoment gemessen werden kann, werden 30,31 g
eines PA6-Dicarbonsäureoligomers mit einer Mn von 1500, das aus
aus Caprolactam und Adipinsäure als Kettenbegrenzer stammenden
Grundeinheiten zusammengesetzt ist, 16,17 g eines Polyetheroligomers
aus Polyethylenglykol mit einer Mn von 1490 (PEG der Firma BASF),
3,43 g eines Polyoxypropylendiaminoligomers mit einer Mn von 410
(JEFFAMINE D 400 der Firma TEXACO), das sind 17,5 Masse-% in be
zug auf die Gesamtmenge an Polyether, 0,25 g des Katalysators
Zr(OBu)₄, das sind 0,5 Masse-% in bezug auf die Gesamtmenge,
gegeben. Der unter Stickstoffatmosphäre befindliche Reaktor wird in
ein Ölbad gegeben, das auf 240°C gehalten wird; der Rührer wird mit
einer Drehzahl von 250 Umdrehungen/Minute betrieben. An
schließend wird der Reaktor nach und nach bis zu einem Vakuum von
0,5 mm Hg evakuiert und man beobachtet danach den Verlauf des
Drehmoments. Die Zeit, ab der man einen klaren Anstieg des
Drehmoments beobachten kann, beträgt 55 Minuten. Die Reaktion
wird für 17 Minuten weitergeführt. Das erhaltene Polymer hat eine
Eigenviskosität von 0,99 und einen Schmelzpunkt von 195,5°C.
Man verfährt in der gleichen Weise wie im Beispiel 9 und gibt in den
Reaktor 25,0 g des gleichen PA6-Dicarbonsäureoligomers, 23,58 g des
gleichen Polyethylenglykols und 0,24 g Zr(OBu)₄. Die Zeit, ab der
man einen klaren Anstieg des Drehmoments beobachten kann, beträgt
70 Minuten. Die Reaktion wird für 10 Minuten weitergeführt. Das er
haltene Polymer hat eine Eigenviskosität von 1,05 und einen Schmelz
punkt von 202,5°C.
In den in Beispiel 9 beschriebenen Reaktor gibt man 27,36 g eines
PA12-Dicarbonsäureoligomers mit einer Mn von 1500, das aus aus
Dodecanlactam und Adipinsäure als Kettenbegrenzer stammenden
Grundeinheiten zusammengesetzt ist, 21,22 g eines Polyetheroligomers
aus Polyethylenglykol mit einer Mn von 1490 (PEG der Firma BASF),
1,46 g eines Polyoxypropylendiaminoligomers mit einer Mn von 410
(Jeffamine D 400 der Firma TEXACO), d. h. 6,44 Masse.-% in bezug auf
die Gesamtmenge an Polyether, 0,25 g des Katalysators Zr(OBu)₄, d. h.
0,5 Masse-% in bezug auf die Gesamtmenge. Der unter Stickstoff
atmosphäre befindliche Reaktor wird in ein Ölbad gegeben, das auf
240°C gehalten wird; der Rührer wird mit einer Drehzahl von 250
Umdrehungen/Minute betrieben. Anschließend wird der Reaktor nach
und nach bis zu einem Vakuum von 0,5 mm Hg evakuiert und man
beobachtet danach den Verlauf des Drehmoments. Die Zeit, ab der
man einen klaren Anstieg des Drehmoments beobachten kann, beträgt
25 Minuten. Die Reaktion wird für 5 Minuten weitergeführt. Das erhal
tene Polymer hat eine Eigenviskosität von 1,18 und einen Schmelz
punkt von 156,1°C.
Man verfährt wie in Beispiel 9, indem man in einen Reaktor 25 g des
gleichen PA6-Dicarbonsäureoligomers und 24,23 g des gleichen Poly
ethylenglykols und 0,25 g Zr(OBu)₄ gibt. Die Zeit, ab der man einen
klaren Anstieg des Drehmoments beobachten kann, beträgt 30 Minu
ten. Die Reaktion wird für 5 Minuten weitergeführt. Das erhaltene
Polymer hat eine Eigenviskosität von 1,18 und einen Schmelzpunkt
von 156,8°C.
In einen 6-Liter-Autoklaven aus Edelstahl werden gegeben: 1164,8 g
eines PA6-Dicarbonsäureoligomers mit einer Mn von 2500, das aus
aus Caprolactam und Adipinsäure als Kettenbegrenzer stammenden
Grundeinheiten zusammengesetzt ist, 268,16 g eines Polyetheroligo
mers aus Polypropylenglykol mit einer Mn von 900, 67,04 g eines
Polyoxypropylendiaminoligomers mit einer Mn von 410 (JEFFAMINE
D 400 der Firma TEXACO), d. h. 20 Masse-% in bezug auf die gesamte
Polyethermenge, und 2,25 g (d. h. 0,15%) des Antioxidationsmittels
IRGANOX 1010. Der Reaktor wird eine halbe Stunde lang unter
Rühren (60 Umdrehungen/Minute) unter Stickstoffatmosphäre gehal
ten und auf eine Reaktionstemperatur von 240°C gebracht.
Anschließend wird der Reaktor bis zu einem Druck von 0,5 mm Hg
evakuiert und 15 g des Katalysators Zr(OBu)₄ werden hinzugegeben.
Man beobachtet 2 Stunden, 20 Minuten nach dem Anlegen des
Vakuums einen Anstieg der Viskosität des Polymers anhand der auf
die Rührerwelle übertragenen elektrischen Leistung. Der Verlauf des
Drehmoments wird aufgezeichnet, während das Rühren bis auf 10
Umdrehungen/Minute reduziert wird. 1 Stunde, 40 Minuten später
wird die Reaktion angehalten und die bei 10 Umdrehungen/Minute
angezeigte Leistung wird mit 20% registriert (%-Wert bezogen auf
eine freigewählte Skala als Referenz). Der Reaktor wird dann wieder
unter Stickstoffatmosphäre auf Atmosphärendruck gebracht und das
Polymer wird extrudiert. Das erhaltene Polymer besitzt eine Eigen
viskosität von 0,93 und einen Schmelzpunkt von 208,3°C.
Man verfährt in der gleichen Art wie in Beispiel 13, mit einer Charge
von 1102,09 g des gleichen PA6-Dicarbonsäureoligomers, 392,96 g
des gleichen Polypropylenglykololigomers, 2,24 g IRGANOX 1010 und
15 g des Katalysators Zr(OBu)₄.
Der Beginn des Viskositätsanstiegs des Polymers wird erst 4 Stunden
nach dem Anlegen des Vakuums im Reaktor beobachtet. 2 Stunden
nach dem Beginn des Viskositätsanstiegs wird nur ein Wert von 10%
der angezeigten Leistung bei 10 Umdrehungen/Minute erhalten. Die
Reaktion wird danach angehalten, weil keine signifikante Entwicklung
mehr registriert wird. Das erhaltene Polymer hat eine Eigenviskosität
von 0,78 und einen Schmelzpunkt von 211,7°C.
In den in Beispiel 9 beschriebenen Reaktor gibt man 46,27 g eines
PA6-Dicarbonsäureoligomers mit einer Mn von 2500, das aus aus
Caprolactam und Adipinsäure als Kettenbegrenzer stammenden
Einheiten zusammengesetzt ist, 2,00 g eines Polyoxypropylendiamin
oligomers mit einer Mn von 470 (JEFFAMINE D 400 der Firma
TEXACO). Der unter Stickstoffatmosphäre befindliche Reaktor wird in
ein Ölbad gegeben und auf 240°C gehalten. Der Rührer wird mit
einer Drehzahl von 250 Umdrehungen/Minute betrieben. Nach 30
Minuten gibt man 8,02 g eines Polyetheroligomers aus Polypropylen
glykol mit einer Mn von 600 hinzu und die Reaktion wird für 30 Minu
ten fortgeführt. Unter diesen Bedingungen beträgt der Gehalt an Poly
oxypropylendiaminoligomer 19,9 Masse-% in bezug auf die Polyether
menge. Nach und nach wird der Reaktor bis zu einem Vakuum von
0,5 mm Hg evakuiert und man gibt 0,28 g des Katalysators Zr(OBu)₄
hinzu, d. h. 0,5 Masse-%, bezogen auf die Füllmenge des Reaktors.
Man beobachtet anschließend den Verlauf des Drehmoments. Ein
klarer Anstieg des Drehmoments wird 100 Minuten nach der Ein
bringung des Reaktors in das Ölbad beobachtet. Der Anstieg der
Viskosität des Reaktionsmilieus führt zu einer schrittweisen Verringe
rung der Rührgeschwindigkeit auf 125, 60 und 15 Umdrehungen/Mi
nute. Nach 180 Minuten bei 240°C wird die Reaktion angehalten.
Der Reaktor wird unter Stickstoffatmosphäre wieder auf Atmo
sphärendruck gebracht. Das erhaltene Polymer hat eine Eigenviskosi
tät von 1,02.
Die Abb. 1 ermöglicht es, den Verlauf des Drehmoments und
der Rührgeschwindigkeit als Funktion der Reaktionsdauer darzu
stellen.
Man verfährt genauso wie in Beispiel 15 und ersetzt das Polyoxypro
pylendiaminoligomer mit einer Mn von 470 (JEFFAMINE D 400 der
Firma TEXACO) durch ein Polytetramethylenglykololigomer mit einer
Mn von 650 (19,9 Masse-% der Polyethermenge). Die Mengen des
Ausgangsmaterials sind wie folgt:
- - 45,69 g PA6-Dicarbonsäureoligomer mit einer Mn von 2500
- - 2,12 g Polytetramethylenglykololigomer mit einer Mn von 650
- - 8,49 g Polyetheroligomer eines Polypropylenglykols mit einer Mn von 600
- - 0,28 g Katalysator Zr(OBu)₄.
Ein klarer Anstieg des Drehmoments wird 200 Minuten nach dem Ein
bringen des Reaktors in das Ölbad beobachtet. Die Erhöhung der Vis
kosität der Reaktionsmischung bedingt eine schrittweise Verringerung
der Rührgeschwindigkeit auf 125 und 60 Umdrehungen/Minute. Nach
360 Minuten bei 240°C wird die Reaktion angehalten. Der Reaktor
wird unter Stickstoffatmosphäre wieder auf atmosphärischen Druck
gebracht. Das erhaltene Polymer hat eine Eigenviskosität von 0,81.
Die Abb. 2 ermöglicht es, den Verlauf des Drehmoments und
der Rührgeschwindigkeit als Funktion der Reaktionsdauer darzu
stellen.
Die Tabelle 2 gibt die Verfahrensbedingungen der Beispiele 9 bis 16
wieder.
Claims (9)
1. Polyetheresteramide, dadurch gekennzeichnet, daß sie die folgenden
sich wiederholenden Einheiten enthalten:
in denen:
- - X den Rest eines Dicarbonsäurepolyamidoligomers mit einer Mn zwischen 300 und 8000, vorzugsweise zwischen 500 und 5000, darstellt,
- - Y einen Polyetherdiolrest mit einer Mn zwischen 200 und 5000, vor zugsweise zwischen 200 und 3000, darstellt,
- - Z einen Polyetherdiaminrest mit einer Mn zwischen 200 und 5000, vorzugsweise zwischen 200 und 3000 darstellt.
2. Polymer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Massen
verhältnis der aus der Kondensation von Polyetherdiamin stammenden
Z-Einheiten in bezug auf die Gesamtmenge der aus Polyetherdiol und
Diamin stammenden Einheiten, d. h. Z/(Z + Y), zwischen 1 und 50%,
vorzugsweise zwischen 5 und 30%, liegt.
3. Polymer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Massenverhältnis des Dicarbonsäurepolyamidoligomers zum Polymer
zwischen 10 und 99%, vorzugsweise zwischen 20 und 95%, ins
besondere zwischen 40 und 90%, liegt.
4. Polymer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Massenverhältnis der aus der Kondensation von Polyether
diamin stammenden Z-Einheiten in bezug auf die Gesamtmenge der aus
Polyetherdiolen und -diaminen stammenden Einheiten, d. h. Z/(Z + Y),
zwischen 10 und 20% liegt,
wobei das Massenverhältnis des Dicarbonsäurepolyamidoligomers zum Polymer vorzugsweise zwischen 40 und 90% liegt.
wobei das Massenverhältnis des Dicarbonsäurepolyamidoligomers zum Polymer vorzugsweise zwischen 40 und 90% liegt.
5. Polymer nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dicarbonsäurepolyamidoligomere durch Kondensation von Lactamen
und/oder Aminosäuren und gegebenenfalls bis zu 50 Masse-% einer
oder mehrerer Dicarbonsäure(n) und eines oder mehrerer Diamine in
Gegenwart eines Dicarbonsäure-Kettenbegrenzers erhalten werden und
sich vorzugsweise von Caprolactam und Adipinsäure oder Dodecandi
säure ableiten.
6. Polymere nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Polyetherdiole und -diamine aus der Gruppe von Polyethylenglykol
(PEG), Polypropylenglykol (PPG), Polytetramethylenglykol (PTMG)
oder aus den von ihnen abgeleiteten Diaminen sind.
7. Polymer nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Poly
etherdiol Polypropylenglykol ist.
8. Polymer nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Poly
etherdiamin Polyoxypropylendiamin ist.
9. Verfahren zur Herstellung von Polyetheresteramiden nach den An
sprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Dicarbonsäure
polyamidoligomer und die Polyetherdiol- und Polyetherdiaminoli
gomere in geschmolzenem Zustand in Gegenwart mindestens eines
Veresterungskatalysators unter reduziertem Druck miteinander um
gesetzt werden.
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