DE4428915A1

DE4428915A1 - Integrierte Schädlings- und Schwammbekämpfungsanlage

Info

Publication number: DE4428915A1
Application number: DE19944428915
Authority: DE
Inventors: Konrad Ahrens
Original assignee: AHRENS BAUTECHNOLOGIE GmbH
Current assignee: AHRENS BAUTECHNOLOGIE GmbH
Priority date: 1994-08-16
Filing date: 1994-08-16
Publication date: 1996-02-22
Also published as: DE9413727U1

Description

1. ANWENDUNGSBEREICH 1.1 Allgemeines

Die Erfindung kann im Baugewerbe und Baunebengewerbe zur Sanierung von mobilen Gütern wie Bilderrahmen, Möbelstücken und dergleichen verwendet werden. Sie ist vollbeweglich und kurzfristig mit geringen Rüstzeiten einsetzbar. Durch die modulare Bauweise ist es möglich die Anlage innerhalb kürzester Zeit auf- und abzubauen. Die Anlage arbeitet umweltfreundlich mit geringem Ausstoß an Inertgasen. Durch die Ausführung als gasdichter Container ist es möglich im Inneren den Gasdruck zu regulieren. Hierdurch wird ein zusätzlicher Aktivierungseffekt auf Organismen erreicht. Insofern stellt die Anlage eine Neuheit dar.

1.1.1 Stand der Technik/ Geprüfte Druckschriften

Seit mehreren Jahren werden thermische und toxische Verfahren zur Bekämpfung von Schadinsekten im Baugewerbe verwendet. Allen gemeinsam sind der relativ hohe Aufwand und die z. T. unkalkulierbaren Gefährdungen und Nebenwirkungen. In jüngster Zeit ist die Bekämpfung von Schadinsekten mittels Mikrowelle realisiert worden. ( DE 39 15 750 C2). Das Anwendungsprinzip der Mikrowelle zur Erhitzung von wasserhaltigen Materialien ist seit langem bekannt. Die Anwendung als mobile Station und der zusätzliche Einsatz von Unterdruck, Gasen und Mikrowelle gemeinsam bei der Bekämpfung, sind jedoch neu. Die Station arbeitet umweltfreundlich, sie emitiert keine giftigen Gase und ist von daher für die unmittelbare Umgebung nicht gefährlich.

1.1.2 Probleme

Alle bekannten Verfahren der Schwamm- und Schädlingsbekämpfung im Bereich des Bauhaupt- und Baunebengewerbes wenden ihre Verfahren direkt am Ort des Objektes an. Allen gemeinsam ist die relativ schwere Verbringung der Anlagen und die relativ langen Rüstzeiten durch die den Verfahren anhaftenden Eigenheiten. Bei thermischen Verfahren sind zum Beispiel umfangreiche und teure Abdichtungsprobleme zu bewältigen. Bei toxischen Verfahren sind die zu behandelten Räume und Gegenstände über Wochen hinaus nicht zu gebrauchen wegen der Restkontamination, ein weiterer Gebrauch ist mit nicht unerheblichen Risiken verbunden. Manche Verfahren schaden auch den zu behandelnden Objekten selbst, z. B. ist die Behandlung von Möbeln mit Heißluftverfahren außerst kritisch (Verbrennen oder schädigen von damit verbundenen Textilien, Lasuren oder dergleichen). Manche Verfahren beseitigen nicht alle Schädlinge restlos und es müssen umfangreiche Nachbesserungen, meist mittels toxischer Flüssigkeiten durchgeführt werden.

1.1.3 Lösung

Mit dieser Erfindung wird eine mobile Bekämpfungsanlage vorgestellt, welche die vorgenannten Nachteile nicht hat. In ihr lassen sich definierte Umweltbedingungen zur Behandlung von unterschiedlichen Schädlingen oder Schwamm herstellen und die Umwelt vor schädlichen Einflüssen zuverlässig schützen. Die Verbindung o.g. Umstände führt zu einer neuen Behandlungsmethode welche so noch nicht angewendet worden ist. Durch die genau definierten Behandlungsmethoden ist die Abtötung aller Schädlinge möglich, da mehrere Effekte wie Überhitzung, Sauerstoffentzug zusammenwirken.

2. BESCHREIBUNG der Anlage

Die Erfindung betrifft eine Anordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 4. Die Anordnung nach Zeichnung 94070501 besteht aus folgenden Bauteilen/Elementen und ist wie folgt aufgebaut:

2.1 Aufbau Benennung der einzelnen Bauteile / Elemente

Pos.: 1 Wechselladerbrücke KLV
Pos.: 2 gasdichte Außentür
Pos.: 3 gasdichte Innentür
Pos.: 4 gasdichte Innenwand, verstellbar
Pos.: 5 Außenanschluß für Elektroversorgung
Pos.: 6 Druckluftanschluß 6 bar
Pos.: 7 Gasflaschenlager 4 × 200 l
Pos.: 8 Bedienungsstand
Pos.: 9 Vakuumpumpe
Pos.: 10 Elektroverteilung mit MSR
Pos.: 11 Expositionsraum
Pos.: 12 Mikrowellengerät
Pos.: 13 Treppe

2.2 Aufbau: Varianten der einzelnen Anwendungsarten

2.2.1 Verwendung als Bekämpfungsanlage gegen Schwamm- und Schädlingsbefall an mobilen Gütern.

2.2.2 Verwendung als Heiz- und Trocknungsgerät für mobile Güter.

2.3 Aufbau: Beschreibung des mechanischen Aufbaues

Die mobile Bekämpfungsstation wird durch eine stabile KLV-Ladungsbrücke (1) mit L = 7.100 gebildet, in der sich 2 Expositionskammern (11), welche gasdicht ausgeführt sind, gebildet wird. Der gesamte Container wird gasdicht verschweißt und mit gasdichten Türen (2, 3) versehen. Die Versorgung mit elektrischer Energie (5, 10), und Hilfsluft (6) erfolgt von außen durch gasdichte Zuführungen. Über einen äußeren Bedienstand (8) kann die Anlage von außen ohne Gefahr für die Bedienungsmannschaft gefahren werden.

2.2. 1. Verfahren: Beschreibung des Funktionsablaufes

Zu behandeltes Gut wird in eine freie Expositionskammer (11) eingebracht und dort gelagert. Um das Volumen der Expositionskammer zu verkleinern, ist die Zwischenwand (4) verstellbar ausgebildet. Dadurch kann die notwendige Menge lnertgas verkleinert werden. Die Anlage wird verschlossen (2, 3) und der Bediener begibt sich zum Bedienstand (8). Der entsprechende Expositionsraum (11) wird durch CO₂ Gas geflutet. Im Anschluß wird gegebenenfalls der Expositionsraum (11) elektrisch geheizt und befeuchtet. Nach diversen Messungen (10) bezüglich Temperatur, Gasdichte (9) und Feuchte wird ein Behandlungszyklus unter Einsatz von Mikrowellenbestrahlung (12) gefahren. Art und Weise der Zyklen unterscheiden sich je nachdem welche Güter und welche Schädlinge behandelt werden sollen. Durch die zweikammerige Ausbildung (11) ist die Behandlung unterschiedlicher Güter möglich.

Nach erfolgter Behandlung wird das in der entsprechende Expositionskammer (11) vorhandene Gas abgesaugt und in Flaschen (7) zwischengelagert. Die restliche verblieben Gasmenge wird durch Druckluftbelüftung (6) zuverlässig verdrängt. Ein abschließendes Meßprogramm (10) stellt die Sicherheit für die Begehung durch die Bedienungsmannschaft her.

Durch die kombinierte Einwirkung von CO2 Gas (7), Mikrowellen (12), schwankender Dichte, Temperatur und Feuchte werden die Schädling biologisch aktiviert und ein beschleunigtes und sicheres Absterben der Schädlinge/Mikroorganismen hervorgerufen. Die Einwirkungszeit beschleunigt sich erheblich gegenüber konventionellen Methoden. Das Verfahren arbeitet weithin ungiftig und ist durch seinen Rückgewinnmodus (7, 10) sehr umweltfreundlich. Wesentliches Merkmal der Anlage ist die umweltfreundliche und wesentlich schnellere Behandlung von Schädlingen und Schwamm.

3. SICHERHEIT

Durch die integrierte Bauweise ist die Anlage nach außen zur Umwelt sicher. Die ausschließliche Verwendung von Inerten Gasen wie z. B. Kohlendioxyd bedeutet keine Gefahr für die Umwelt. Die Anlage kann daher auch in sicherheitskritischen Bereichen (Hohe Besucherfrequenz) betrieben werden. Die Bedienungsmannschaft ist durch diverse elektrische Maßnahmen wie Verriegelungen (2, 3), automatische Türverschlüsse (2, 3) und Zwangsbelüftung (6) bei Not-Aus geschützt. Die ganze Anlage ist elektrisch verpolungssicher ausgeführt. Alle Schaltgeräte sind ex-geschützt ausgeführt. Der Bedienstand ist getrennt aufgebaut und hat keine Verbindung zu den Expositionsräumen. Bei Gefahr kann der Betrieb der Anlage über Not-Aus (10) Schalter mit sofortiger Belüftung beendet werden. Hierzu stehen eine ausreichende Anzahl von Not-Aus Schaltern im Inneren wie auch außen zur Verfügung.

Claims

1. Integrierte Schwamm- und Schädlingsbekämpfungsanlage bestehend aus meherern Bauteilen zur Bekämpfung von Schwamm und Schädlingen an mobilen Gütern gekennzeichnet durch: den mobilen Aufbau mittels eines ISO-Containers oder einer KLV-Wechselladerbrücke (1) mit eingebauten gasdichten Türen (2, 3) und verstellbaren gasdichten Trennwänden (4), sowie eingebauten flexiblen Mikrowellengeräten (12) zur Behandlung der eingebrachten Güter.

2. Anlage nach Anspruch 1. , dadurch gekennzeichnet daß Temperatur, Feuchte und Druck durch eine Steuerung (10) und Belüftung geregelt werden.

3. Anlage nach Anspruch 1. , dadurch gekennzeichnet daß in der Anlage inerte als auch toxische Gase zur Schwamm- und Schädlingsbekämpfung zum Einsatz kommen.

4. Anlage nach Anspruch 1. , dadurch gekennzeichnet daß das Zusammenwirken der Anlage von außen mittels eines Bedienstandes (8) reguliert werden kann.

5. Anlage nach Anspruch 1. , dadurch gekennzeichnet daß die Feuchte im Inneren der Expositionsräume (11) unterschiedlich reguliert werden kann.

6. Anlage nach Anspruch 1. , dadurch gekennzeichnet daß mittels einer Vakuumpumpe (9) der Druck im Innern der Expositionsräume (11) unabhängig voneinander reguliert werden kann.

7. Anlage nach Anspruch 1. , dadurch gekennzeichnet daß die Temperatur mittels einer eingebauten Heizung im Inneren der Expositionsräume (11) reguliert werden kann.

8. Anlage nach Anspruch 1. bis 7. , gekennzeichnet durch den Einsatz eines speziellen Behandlungsprogrammes bei bestimmten Gütern, welches die Behandlung automatisch steuert.

9. Anlage nach Anspruch 1. , dadurch gekennzeichnet daß die Anlage auch ortsfest betrieben werden kann.

10. Anlage nach Anspruch 1. , dadurch gekennzeichnet daß an der Außenseite des Containers ein Gasaschenlager (7) mit mehreren Gasflaschen und den hierzu notwendigen Armaturen eingebaut ist.

11. Anlage nach Anspruch 1. , dadurch gekennzeichnet daß an der Außenseite des Containers ein Anschluß (5) zur Elektroversorgung eingebaut ist.

12. Anlage nach Anspruch 1. , dadurch gekennzeichnet daß ein Druckluftanschluß (6) an der Außenseite des Containers angebracht ist.

13. Anlage nach Anspruch 1. , dadurch gekennzeichnet daß die Begehbarkeit der Anlage durch eine Treppe (13) hergestellt wird.