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Stand der
Technik
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Die
Erfindung geht aus von einer Schaltungsanordnung mit einem Feldeffekttransistor
nach der Gattung des unabhängigen
Anspruchs. Aus der deutschen Patentschrift 4131783 ist bereits eine Schaltungsanordnung
mit einem Feldeffekttransistor bekannt, bei dem Mittel vorgesehen
sind, das Gate aufzuladen und zu entladen. Weiterhin ist eine Schnellentladung
vorgesehen, durch die das Gate des FET zunächst besonders schnell entladen
wird. Nach einer vorgegebenen Zeitdauer wird die Entladungsgeschwindigkeit
reduziert.
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Aus
den Schriften
US 5,204,562
A und
US 4,504,779
A sind bereits Schaltungsanordnungen bekannt, bei denen
ein MOSFET mittels einer zusätzlichen
Schaltung zwischen Gate und Drain gesteuert wird. So weist die
US 5,204,562 A1 einen
MOSFET auf, dessen Gate über
eine Treiberschaltung beladen und entladen werden kann, wobei ein
Schalter vorgesehen ist, mit dem das Gate entladen werden kann.
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Vorteile der
Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Schaltungseinrichtung
mit einem Feldeffekttransistor (FET) mit den kennzeichnenden Merkmalen
des unabhängigen
Patentanspruchs hat demgegenüber
den Vorteil, daß durch
die Ansteuerung mittels der Spannungsdifferenzen zwischen Drain
und Gate eine besonders präzise
Ansteuerung der Entladung des Gates erzielt wird. Die Schnellentladung
des Gates kann somit solange fortgesetzt werden, bis die Drainspannung
verändert
wird. Im Vergleich zu einer Ansteuerung die über starre Zeitglieder erfolgt,
kann so die Geschwindigkeit der Entladung des Gates gesteigert werden. Dabei
müssen
keine Kompromisse hinsichtlich der Steilheit der Änderungen
der Drainspannung in Kauf genommen werden.
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Durch
die in den abhängigen
Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im unabhängigen Anspruch
angegebenen Schaltungsanordnungen mit einem FET möglich. Besonders
einfach wird das Gate mit einem elektrischen Potential verbunden.
Als Potential kann dabei ein Massenanschluß oder das Drain verwendet
werden. Die Schnellentladungsmittel sind dabei als Transistor oder
Diode ausgeführt. Durch
einen weiteren Schalter, der zwischen dem Schalter der Schnellentladung
und dem Gate angeordnet ist, kann die Schnellentladung ausgeschaltet werden,
sofern sie nicht benötigt
wird. Durch einen Hochspannungs-Feldeffekttransistor,
der mit einer konstanten Stromquelle verbunden ist, und zwischen dem
Schalter der Schnellentladung und dem Drain angeordnet ist, können für die Schnellentladung Schalter
verwendet werden, die nicht hochspannungsfest sind.
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Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher
erläutert.
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Es
zeigen die 1 eine herkömmliche Schaltungsanordnung, 2 die
beim Schaltvorgang am FET nach der 1 auftretenden
Spannungen, 3 erläutert das Prinzip der Erfindung, 4 zeigt
ein erstes konkretes Ausführungsbeispiel
der Erfindung, 5 zeigt die Spannungen, die
am FET nach der 4 auftreten und 6 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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Beschreibung
der Erfindung
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In
der 1 wird ein herkömmlicher FET (Feldeffekttransistor) 1 gezeigt.
Der FET 1 weist einen Drainanschluß D, einen Gateanschluß G und
einen Sourceanschluß S
auf. Das Gate wird über
einen Treiber 3 angesteuert, in dem in Abhängigkeit
von der Eingangsspannung UE an der Klemme
E entweder eine Stromquelle 4 oder eine Stromsenke 5 mit
dem Gate verbunden wird und so die Gatespannung UGS verändert wird.
Der FET 1 wird dazu genutzt, einen Stromfluß über die
Last 2 zu schalten. In Abhängigkeit vom Schaltzustand
des FET 1 wird dabei die Spannung zwischen Drain und Source
(UDS) beeinflußt.
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In
der 2 wird das Schaltverhalten einer Schaltungsanordnung
nach der 1 beschrieben. Dazu sind die
Eingangsspannung UE, die Gate-Source-Spannung
UGS und die Drain-Source-Spannung UDS jeweils gegen die Zeit aufgetragen. Zu
einem Zeitpunkt t0 wird die Eingangsspannung
von einem hohen Spannungswert auf einen niedrigen Spannungswert
abgesenkt und infolgedessen das Gate G mit der Stromsenke 5 verbunden.
Der zeitliche Verlauf der Eingangsspannung wird in der Kurve A dargestellt.
Wie aus der Kurve B zu erkennen ist, wird die Gate-Source-Spannung
zunächst
davon nicht beeinflußt.
Das Zeitintervall ΔT1 kommt durch eine Verzögerung des Umschalten im Treiber 3 zustande. Durch
richtige Auslegung des Treibers 3 kann dieses Zeitintervalls ΔT1 gering gehalten werden. Das Zeitintervall ΔT2 wird zur Entladung des Gates benötigt. Um
dieses Zeitintervall ΔT2 gering zu halten, ist es wünschenswert
den Entladungsvorgang des Gates mit einem möglichst großen Stromfluß vorzunehmen. Zum
Zeitpunkt T2 ist das Gate des FET 1 soweit
entladen, daß der
Transistor anfängt
zu schalten. Da die Drain-Source-Strecken des FET 1 einen
Spannungsteiler mit der Last bilden, steigt daraufhin die Drain-Source-Spannung UDS an, bis der FET 1 vollständig gesperrt
ist und die Drain-Source-Spannung ihren Maximalwert ΔU erreicht
hat. In diesem Zeitintervall ΔT3 wird die parasitäre Gate-Drain-Kapazität CG wie sie in der 1 angedeutet
wird, umgeladen, so daß in
diesem Zeitintervall ΔT3 die Gate-Source-Spannung UGS konstant
ist. Die Drain-Source-Spannung UDS steigt
jedoch im Zeitintervall ΔT3 konstant an.
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Generell
ist es von Interesse, den FET 1 möglichst schnell zu schalten.
Wenn jedoch mit dem FET 1 große Spannungen, beispielsweise
100 Volt, geschaltet werden sollen, so kommt es, wenn das Zeitintervall ΔT3 sehr kurz ist, zur Abstrahlung von erheblichen
Störungen,
die die Funktion anderer elektrischer Bauteile in der Nähe des FET 1 stören können. Das
Verhältnis
von ΔU zu ΔT3 muß also
auf einen vorgegebenen Wert beschränkt werden. Eine Verkürzung der
Schaltzeit des FET 1 kann somit nur durch die Verkürzung des
Zeitintervalls ΔT1 und ΔT2 erzielt werden. Das Zeitintervall ΔT1 wird durch eine entsprechende Auslegung
des Treibers 3 minimiert. In der vorliegenden Anmeldung
werden Maßnahmen zur
Verkürzung
des Zeitintervalls ΔT2 angegeben. Dazu ist vorgesehen, die Entladung
des Gates im Zeitintervall ΔT2 mit einem großen Stromfluß und im Zeitintervall ΔT3 mit einem geringeren vorgegebenen Stromfluß vorzunehmen.
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In
der 3 wird das dazu benutzte erfinderische Prinzip
dargestellt. Das Gate des FET 1 ist über den Treiber 3 mit
einem Eingang E verbunden. Weiterhin sind Schnellentladungsmittel
vorgesehen, durch die das Gate besonders schnell entladen werden
kann. Die Schnellentladungsmittel werden durch zwei Schalter 10 und 11 gebildet,
mit denen das Gate mit einem Potentialanschluß 13 verbunden ist.
Der Potentialanschluß 13 ist
derart ausgelegt, daß durch die
Verbindung mit dem Potentialanschluß 13 das Gate entladen
wird. Der Schalter 11 wird nun in Abhängigkeit von einem externen
Signal geschlossen oder geöffnet.
Beispielsweise ist es vorstellbar, daß der Schalter 11 geschlossen
wird wenn aufgrund des Eingangssignals das Gate mit der Stromsenke
des Treibers 3 verbunden wird. Es sind jedoch auch beliebige
zeitversetzte Ansteuerungen oder dergleichen denkbar. Der Schalter 10 wird
in Abhängigkeit von
der Spannung am Drainanschluß gesteuert,
d.h. in Abhängigkeit
von der Drain-Source-Spannung UDS. Wie beispielsweise
aus der 2 zu erkennen ist, wird der
Beginn des Zeitintervalls ΔT3 durch ein Ansteigen der Drain-Source-Spannung
signalisiert. Dies kann zur Ansteuerung des Schalters 10 derart verwendet
werden, daß im
Zeitintervall ΔT2 der Schalter 10 geschlossen ist
und beim Spannungsanstieg der Drain-Source-Spannung geöffnet wird.
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Der
Potentialanschluß 13 kann
dabei auf jedes Potential gelegt werden, welches geeignet ist, das
Gate zu entladen, beispielsweise Masse. Da UDS während des
Zeitintervalls ΔT2 geringer ist als die Gatespannung UGS, kann auch dieses Potential für die Klemme 13 verwandt
werden.
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In
der 4 wird ein konkretes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
gezeigt. Eine Spannungsquelle 30 ist über einen Lastwiderstand 2 und
den FET 1 mit Masse verbunden. Das Gate des FET 1 ist
mit einem Treiber 3 verbunden, der in Abhängigkeit
von einem Eingangssignal am Eingang E das Gate mit einer Stromquelle 4 oder
einer Stromsenke 5 verbindet. Weiterhin ist das Gate mit
dem Drain eines FET 20 verbunden. Das Source des FET 20 ist
mit der Anode einer Diode 21 verbunden. Die Katode der
Diode 21 ist mit dem Drain des FET 1 verbunden.
Das Gate des FET 20 ist mit einer weiteren Ansteuerleitung
verbunden.
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Das
Schaltverhalten dieser Anordnung wird in der 5 dargestellt.
In der 5A ist der zeitliche Verlauf
der Gate-Source-Spannung UGS dargestellt. In
der 5B ist der zeitliche Verlauf der
Drain-Source-Spannung UDS dargestellt. Im
Zeitintervall ΔT4 wird wie bereits zum Zeitintervall ΔT2 der 2 beschrieben
das Gate entladen. Im Zeitintervall ΔT5 wird
die Gate-Drain-Kapazität
entladen wie bereits zum Zeitintervall ΔT3 in 2 beschrieben
wurde. Aus Vereinfachungsgründen
wurden weitere Verzögerungen
in der 5 nicht dargestellt. Der Treiber 3 und
der Transistor 20 werden hier zeitgleich angesteuert, d.h.
wenn der Treiber 3 das Gate des FET 1 mit der
Stromsenke 5 verbindet, wird der FET 20 derart
angesteuert, daß er
leitend wird. Da zu diesem Zeitpunkt die Gatespannung UGS höher ist
als die Drain-Spannung UDS wird das Gate über den
FET 20 und die Diode 21 entladen. Da diese elektrische
Verbindung besonders niederohmig ist, folgt der Entladungsvorgang
besonders schnell, so daß das
Zeitintervall ΔT4 besonders kurz ist. Wenn die Gate-Source-Spannung
genug abgesunken ist, beginnt der FET 1 zu schalten. Die
Schaltschwelle ist hier exemplarisch mit 3 Volt festgelegt. Als
Reaktion auf dieses Schalten des FET 1 steigt die Drain-Source-Spannung
an. Dies erfolgt zunächst
besonders schnell, da durch die niederohmige Gate-Drain-Verbindung
ein großer
Entladungsstrom fließen
kann. Wenn dann die Drain-Source-Spannung 3 Volt übersteigt,
wird das Gate nicht weiter auf das Drain entladen. Dies erfolgt
besonders schnell, da der Stromfluß vom Gate zum Drain stoppt,
sobald das Drain-Potential das Gate-Potential übersteigt. Da die Diode 21 in
Sperrrichtung geschaltet wird, erfolgt kein Stromfluß vom Gate
zum Drain mehr, so daß das
Gate ausschließlich über die
Stromsenke 5 entladen wird. Der Strom über die Stromsenke 5 ist
jedoch begrenzt, so daß das
Entladen der Drain-Gate-Kapazität
nur mit geringem Strom erfolgt und so das Zeitintervall ΔT5 definiert entladen wird. Es wird so mit
einfachen Mitteln erreicht, daß die
Schaltzeit des FET 1 verkürzt wird und gleichzeitig das
Auftreten von zu großen
Störungen
verhindert wird.
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In
der 6 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung
gezeigt. Eine Spannungsquelle 30 ist über einen Lastwiderstand 2 mit
dem Drain eines FET 1 verbunden. Das Source des FET 1 ist mit
Masse verbunden. Das Gate des FET 1 ist mit einem Treiber 3 verbunden,
der über
einen Eingang E angesteuert wird. Der Treiber 3 entspricht
dem aus den 1 und 4 bekannten
Treiber. Weiterhin ist das Gate mit dem Drain des FET 20 verbunden.
Der Source-Anschluß des
FET 20 ist mit einem PNP-Transistor 23 verbunden.
Der Kollektor des PNP-Transistors 23 ist mit dem Source-Anschluß des FET 22 verbunden.
Das Drain des FET 22 ist mit dem Drain des FET 1 verbunden.
Das Gate des FET 20 wird von einer weiteren Steuerleitung
angesteuert. Das Gate des FET 22 ist mit einer Spannungsquelle 25 verbunden.
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Für die Beschreibung
der Funktion des Transistors 23 sei zunächst davon ausgegangen, daß der FET 22 leitend
geschaltet ist. Der PNP-Transistor 23 weist einen P-Emitter, eine N-Basis
und einen P-Kollektor auf. Der Transistor 23 besteht aus
einer Vielzahl von zueinander parallel geschaltenen Einzeltransistoren.
Alle Basen dieser Einzeltransistoren sind jedoch mit dem Kollektoranschluß kurzgeschlossen,
so daß durch
den Transistor 23 eine Diode gebildet wird, die in gleicher
Weise wie die Diode 21 der 4 wirkt.
Ein Teil der Kollektoren sind jedoch nicht mit dem Drain des FET 1,
sondern direkt mit Masse verbunden. Die Basen der zu diesem Teil
Transistoren gehörenden
Kollektoren werden jedoch ebenfalls über das Drain-Source-Potential
des FET 1 angesteuert. Wenn nun durch entsprechende Eingangssignale
der Treiber 3 derart geschaltet wird, daß das Gate
mit der Stromsenke verbunden wird und der FET 20 leitend
geschaltet wird, so wird das Gate über den Transistor 23 entladen.
Ein Teil des Entladestromes fließt dabei zum Drain des FET 1 und
ein anderer Teil gegen Masse.
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Zwischen
dem Kollektor des PNP-Transistors 23 und dem Drain des
FET 1 ist der FET 22 angeordnet. Die Funktion
dieses FET 22 ist es, zu verhindern, daß bei geschlossenem FET 1 die
gesamte Spannung der Spannungsquelle 30 über dem
Transistor 23 anliegt. Dazu wird der FET 22 von
einer spannungsbegrenzten Quelle 25 derart angesteuert, daß bei einer
geringen Drain-Source-Spannung des FET 1 diese auch am
Source des FET 22 anliegt. Wenn jedoch die Drain-Source-Spannung
des FET 1 auf höhere
Werte steigt, so liegt am Source des FET 22 nur eine verringerte
Spannung an. Der Transistor 23 wird somit in keinem Fall
mit der vollen Spannung der Spannungsquelle 30 belastet.
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Durch
die hier gezeigte Ausgestaltung vom PNP-Transistor 23 und
Feldeffekttransistor 22 kann der Platzbedarf für diese
Bauelemente gering gehalten werden. Da durch den PNP-Transistor 23 ein Großteil des
Gate-Stromes gegen Masse abfließt,
ist der Stromfluß gegen
den FET 22 gering. Der FET 22 kann daher besonders
klein und platzsparend ausgebildet werden. Da andererseits der PNP-Transistor 23 nie
mit der vollen Spannung der Spannungsquelle 30 belastet
wird, kann auch dieses Bauelement besonders klein und platzsparend
ausgeführt
werden. Durch die gleichzeitige Verwendung des PNP-Transistors 23,
der den Entladungsstrom des Gate teilweise gegen Masse und teilweise
gegen das Drain des FET 1 ableitet, und die Verwendung
des Hochspannungs-FET 22 kann somit eine besonders einfache und
platzsparende Schaltungsanordnung geschaffen werden.
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Selbstverständlich ist
es ebenso gut möglich, den
Transistor 23 nicht als Diode zu schalten, sondern einfach
als Transistor zu schalten, bei dem die Basis von der Drain-Spannung
des FET 1 angesteuert wird. Der Stromfluß zum Drain
des FET 1 und der Stromfluß gegen Masse unterscheidet
sich jedoch hinsichtlich der Schaltgeschwindigkeit. Der Stromfluß zum Drain
stoppt, sobald das Drain-Potential das Gate-Potential übersteigt.
Ein Rückfluß vom Drain auf
das Gate wird dann durch die Diode zwischen Drain und Gate verhindert.
Der Stromfluß gegen
den Massenanschluß hängt jedoch
von der Steuerwirkung des Drain-Potentials auf den Transistor 23 ab und
wird erst dann gestoppt wenn der Transistor 23 vom Drainpotential
nichtleitend gesteuert wird. Der Stromfluß zum Drain wird somit erheblich
schneller gestoppt als der Stromfluß gegen Masse. Der Anteile mit
denen der Entladungsstrom gegen Masse und gegen das Drain geführt werden,
können
daher ebenfalls zur Einstellung eines gewünschten Schaltverhaltens genutzt
werden.
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Der
FET 1 ist hier als N-Kanal-Enhancement FET dargestellt.
Das hier gezeigte Konzept zur Entladung eines Gates ist jedoch für jede Art
von Feldeffekttransistor geeignet.
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Ebenso
sind für
die hier die DMOS Transistoren 20, 22 andere Arten
und Ausbildungen von bekannten Transistoren denkbar.