DE4428288A1 - Landwirtschaftliches Arbeitsgerät, insbesondere Mulchgerät - Google Patents
Landwirtschaftliches Arbeitsgerät, insbesondere MulchgerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein breitenverstellbares landwirtschaftliches Arbeitsgerät,
insbesondere Mulchgerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 für den
Betrieb an einem landwirtschaftlichen Schlepper.
Insbesondere Mulchgeräte werden seit mehreren Jahren zunehmend
vornehmlich im Obst- und Weinbau eingesetzt, um bei begrünten Bodenflächen
den Bodenbewuchs in gewissen Zeitabständen zu kürzen, falls das pflanzliche
Material nicht anderweitig wirtschaftlich verwertet wird. Beim Mulchen bleibt
das kleingeschlagene Pflanzenmaterial auf dem Boden zur Verrottung liegen.
Es sind zwei grundsätzliche Typen von Mulchgeräten bekannt, nämlich
einerseits sog. Schlegelmulcher für schwereren Betrieb, die mit einer quer zur
Fahrtrichtung des Schleppers verlaufenden rotierenden Welle ausgerüstet sind,
welche mit fliegend an dieser hängenden Hämmern oder Schlegeln besetzt
sind, die in ihrem Flugkreis mit Abstand zum Boden eingestellt werden. Bei
dem zweiten Typ handelt es sich um sog. Messermulcher. Sie verfügen über in
im wesentlichen bodenparallelen Ebenen rotierende Messer, wie dies auch von
gewissen Rasenmähertypen her bekannt ist. Im Obst- und Weinbau werden
weitgehend solche Messermulcher eingesetzt.
Um den Bodenbewuchs nicht nur zwischen den Reihen von Bäumen oder
Weinstöcken sondern auch in den Abstandsbereichen zwischen den Bäumen
oder Weinstöcken in einer Reihe erfassen zu können, ist es bereits bekannt,
solche Mulchgeräte breitenverstellbar auszuführen, wobei die
Breitenverstellung entweder vom Schlepperfahrer aus erfolgt oder auch
automatisch durch Sensoren oder nachgiebige Schwenkarme erfolgen kann.
Bei einer bekannten Ausführungsform verfügt das Mulchgerät über zwei
rotierende Messer und ist insgesamt derart in einer horizontalen Ebene
drehbar, daß bei einer breitesten Arbeitsstellung die beiden rotierenden Messer
nebeneinander zu liegen kommen, während sie sich bei schmalster
Arbeitsstellung in Fahrtrichtung des Schleppers hintereinander oder versetzt
hintereinander befinden.
Eine andere Art von Mulchgerät weist einen Grundrahmen auf, an dem ein
erstes stationäres Messer angeordnet ist, welches seinen festen Arbeitsbereich
etwa um die Schlepperachse herum hat. An dem Grundrahmen sind nach rechts
und links hinten zwei Schwenkarme angeordnet, die je mit einem weiteren
Messer versehen sind. Für den breitesten Arbeitsbereich werden diese
Schwenkarme in entgegengesetzter Richtung seitlich nach außen verschwenkt,
während sie für den schmalsten Arbeitsbereich zur Schlepperachse hin
geschwenkt werden und sich in etwa seitlich hinter dem stationären Messer
befinden, mit dessen Arbeitsbereich sie sich dann überschneiden.
Beide bekannten Geräte haben den Nachteil, daß eine Verstellung der
Arbeitsbreite notwendigerweise mit einer Längenveränderung des Gerätes in
Richtung der Schlepperachse verbunden ist. Hierdurch findet bei Einstellung
auf schmale Arbeitsbreite nicht nur eine Verlagerung des Schwerpunktes des
angehängten Gerätes vom Schlepper weg statt, wodurch dieser an seinen
Aufhängpunkten stärker belastet wird, eine Längenveränderung des Gerätes
nach hinten beeinträchtigt auch die Wendung und Steigfähigkeit des
Schleppers.
Außerdem erfordern die beschriebenen Breitenverstelleinrichtungen der
bekannten Geräte einen erheblichen Konstruktionsaufwand und sind deshalb in
erhöhtem Maße stör- und verschleißanfällig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein landwirtschaftliches
Arbeitsgerät, insbesondere Mulchgerät nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1 derart auszubilden, daß ein Verstellen der Arbeitsbreite
keine Längenänderung des Gerätes zur Folge hat. Eine zusätzliche Aufgabe im
Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform liegt darin, die Konstruktion des
Gerätes einfach, robust und wenig störanfällig zu gestalten.
Die gestellte Aufgabe wird grundsätzlich durch die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruches 1 gelöst.
Durch eine linear quer zur Schlepperachse ausgeführte Verstellbarkeit der
beweglichen Werkzeugträger wird das Gerät auch bei Einstellung auf schmalste
Arbeitsbreite nicht verlängert, da die beiden beweglichen Werkzeugträger
lediglich aufeinander zu bewegt werden. Dabei verringert sich im allgemeinen
im Gegensatz zu den bekannten Geräten sogar noch die vom Gerät
eingenommene Fläche, da das Gerät bei Einstellung auf schmalste Arbeitsbreite
in seiner seitlichen Ausdehnung schmaler, dabei aber nicht verlängert wird.
Dies erhöht in erheblichem Maße die Wendigkeit des Schleppers und der
Schwerpunkt des Arbeitsgerätes wird bei Einstellung auf schmale Arbeitsbreite
nicht nach hinten verlegt.
Die Erfindung schließt insbesondere in Anwendung auf ein Mulchgerät in ihrer
allgemeinsten Form nicht aus, daß unter dem Grundrahmen noch ein weiteres,
im wesentlichen stationäres Mulchwerkzeug angeordnet ist. In diesem Fall
können die linear seitlich verstellbaren Werkzeugträger in Fahrtrichtung des
Schleppers gesehen hinter dem stationären Mulchwerkzeug angeordnet sein,
um sich bei schmalster Einstellung des Gerätes im Arbeitsbereich mit diesem
zu überdecken, wie dies grundsätzlich auch bei dem bekannten Gerät mit
Schwenkarmen der Fall ist. Dennoch wird auch bei einer solchen
Ausführungsform in erfindungsgemäßer Weise eine Verlängerung des Gerätes
beim Einstellen der Werkzeugträger auf schmalste Arbeitsbreite vermieden. Es
ist aber auch möglich, die verstellbaren Werkzeugträger genau seitlich des am
Grundrahmen vorgesehenen stationären Werkzeuges anzuordnen. Hierdurch
ergibt sich eine wesentlich kürzere Baulänge des Gerätes. Um keine Lücken in
dem vom Mulchgerät überstrichenen Arbeitsbereich zu haben, muß dann
jedoch dafür Sorge getragen werden, daß die Mulchwerkzeuge sich bei
Einstellung schmalster Arbeitsbreite überlappen können. Dies wäre
grundsätzlich durch eine leicht unterschiedliche Höhe der Werkzeuge möglich,
eine solche Ausführung würde aber zu einem unterschiedlichen Arbeitsergebnis
führen. Bevorzugt ist daher eine Ausführung, bei der die Antriebe der
Mulchmesser derart synchron gesteuert sind, daß sich die Flugkreise der
Messer überschneiden können, indem die Messerarme bei Rotation
zahnradmäßig ineinandergreifen, ohne sich gegenseitig zu stören. Dies ist
beispielsweise möglich, wenn benachbarte Messer gegenläufig rotieren, bei
Verwendung abgekröpfter Messer können diese sich sogar bis über die
Drehachse des jeweils anderen Messers hinaus überschneiden.
In einer bevorzugten Ausführung eines erfindungsgemäßen Mulchgerätes sind
jedoch Mulchwerkzeuge nur an den beiden seitenverstellbaren
Werkzeugträgern vorgesehen, und nicht auch zusätzlich noch am
Grundrahmen. Diese bevorzugte Ausführungsform ermöglicht eine besonders
günstige Gestaltung der Antriebsverhältnisse. Bestehen die Mulchwerkzeuge
bei dieser Ausführungsform aus je einem horizontal rotierenden Mulchmesser
an jedem der Werkzeugträger, so kann ein geschlossener Arbeitsbereich
natürlich auch hier nur dann erreicht werden, wenn sich bei einer
Arbeitsstellung, die nicht der breitesten Einstellung entspricht, die beiden
Mulchmesser unter Ineinandergreifen ihrer Messerarme in einer gemeinsamen
Ebene in ihren Flugkreisen überlappen.
Im Grunde genommen können auch bei der erfindungsgemäßen
Ausführungsform des Gerätes die Antriebe der Werkzeuge unterschiedlich
gestaltet sein. Sorge ist dafür zu tragen, daß der Antrieb von der Zapfwelle des
Schleppers her durch geeignete Getriebemittel in eine entsprechende Anzahl
von Abtrieben aufgeteilt wird, und daß die Antriebsverbindungen zu den
Werkzeugen die lineare Längenänderung bei der Breitenverstellung des Gerätes
aufnehmen.
Bei einer Ausführungsform eines Gerätes mit Werkzeugen nur an den beiden
Werkzeugträgern ergibt sich erfindungsgemäß eine äußerst zweckmäßige
Ausgestaltung durch Verwendung eines sog. Scherengetriebes. Dieses
Scherengetriebe weist zwei um eine gemeinsame Schwenkachse
verschwenkbare Getriebeschenkel auf, die im Bereich ihrer gemeinsamen
Schwenkachse über eine übliche Gelenkwelle mit der Zapfwelle des Schleppers
verbindbar und mit ihren jeweils anderen Enden antriebsmäßig mit den
Werkzeugen verbunden sind. Auch in diesen letzteren Verbindungspunkten
sind die Getriebeschenkel in der durch die Schenkel gebildeten Ebene
gegenüber den Antrieben der Werkzeuge verschwenkbar. Die Schenkel des
Getriebes bilden so ein gleichseitiges Dreieck, dessen Basislinie durch den
jeweiligen Abstand zwischen den Achsen der beiden Werkzeuge bestimmt
wird. Bei Verstellen der Werkzeuge, beispielsweise auf eine geringere
Arbeitsbreite, verkürzt sich diese Basislinie, so daß bei unveränderlicher Länge
der Getriebeschenkel die Spitze des Dreiecks in ihrer Höhe nach oben
verschoben wird. Diese Verschiebung wird ohne weiteres durch die
Gelenkwelle des Schleppers aufgenommen. Bei Einstellung des Gerätes auf
eine größere Arbeitsbreite ergeben sich umgekehrte Verhältnisse. Der
Angriffspunkt der Gelenkwelle in der oberen Spitze des Dreiecks sinkt nach
unten ab.
Bei dieser bevorzugten Ausführungsform ist keine Längenanpassung von
Getriebeelementen erforderlich. Auch braucht das Scherengetriebe keine
besondere Halterung oder Führung. Es ist an seinen beiden Abtriebsenden
lediglich verschwenkbar mit den Werkzeugträgern verbunden, während sein
oberes, den gemeinsamen Gelenkpunkt bildendes Ende frei in den Raum ragt
und lediglich mit der Gelenkwelle des Schleppers verbunden wird.
Die Ausgestaltung des Scherengetriebes erfolgt zweckmäßigerweise in der
Form von zwei jeweils in einem eigenen Gehäuse angeordneten
Übertragungsgliedern mit einem endlos umlaufenden Übertragungsmittel,
insbesondere in Form von Ketten- oder Zahnriementrieben. Die Antriebsräder
dieser beiden Übertragungsglieder sind zweckmäßigerweise konzentrisch
angeordnet, wobei die Achse der konzentrischen Anordnung gleichzeitig die
gemeinsame Schwenkachse der Getriebeschenkel ist, und diese gemeinsame
Achse gleichzeitig auch konzentrisch mit der Abtriebsachse der
Schleppergelenkwelle vorgesehen wird. Die unteren Enden der
Getriebeschenkel, d. h. die Abtriebsräder der Übertragungsglieder, sind
zweckmäßigerweise drehfest mit horizontalen Eingangswellen von auf den
Werkzeugträgern angeordneten Winkelgetrieben verbunden, deren nach unten
gerichtete senkrechte Ausgangswellen die Werkzeuge antreiben. Durch diese
Anordnung ist bereits eine Verschwenkbarkeit der Schenkel des
Scherengetriebes an den Winkelgetrieben in einer vertikalen Ebene
gewährleistet. Die Übertragungsglieder können auch aus einer Folge von
miteinander kämmenden Zahnrädern bestehen.
Damit bei einem Mulchgerät die Mulchmesser sich in ihren Flugkreisen
überlappen können, sind Winkelgetriebe mit entgegengesetzten Drehrichtungen
an ihren Abtriebswellen vorzusehen. Bei schlupffreier Ausbildung des
Scherengetriebes, beispielsweise durch Ketten- oder Zahnriementriebe, ist
gleichzeitig ein Synchronlauf der Mulchwerkzeuge gewährleistet, so daß diese
bei gegenseitiger Überlappung ihrer Flugkreise mit ihren Messerarmen
planmäßig in die Messerzwischenräume des jeweils anderen Werkzeuges
eingreifen. Die geringfügige Änderung der gegenseitigen Winkelstellung der
Mulchwerkzeuge, welche durch eine Veränderung des Spreizwinkels des
Scherengetriebes hervorgerufen wird, kann durch die messerfreien
Winkelbereiche der Mulchwerkzeuge aufgefangen werden, weil diese
Werkzeuge im allgemeinen nur aus einem zweiarmigen Messer bestehen.
Das erfindungsgemäße Arbeitsgerät ist zweckmäßigerweise derart ausgebildet,
daß sowohl der Grundrahmen wie auch die beiden Werkzeugträger als
Basisbauteil jeweils eine im wesentlichen geschlossene Platte aufweisen, so daß
sich insgesamt eine weitgehend geschlossene Geräteoberfläche ergibt. Die
Platten der Werkzeugträger sind dabei leicht höhenversetzt zu der Platte des
Grundgerätes angeordnet, so daß sie bei einer Breitenverstellung des Gerätes in
sich ändernde Überlappung mit dieser gebracht werden können, ohne daß dabei
die Geschlossenheit der Oberfläche des Gerätes verlorengeht. Dabei sind außer
den eigentlichen rotierenden Werkzeugen alle übrigen Bauteile, wie
Antriebselemente, Führungs- und Steuerelemente auf den bzw. oberhalb der
Platten angeordnet. Dadurch sind diese Geräteteile grundsätzlich aus dem
Arbeitsbereich der Messer ferngehalten, so daß keine Beeinträchtigung und
kein Verschleiß von Bauteilen durch die unter der Plattenanordnung allein
vorgesehenen und rotierenden Werkzeuge erfolgen kann. Die geschlossene
Plattenanordnung dient auch der Gerätesicherheit, so daß die Werkzeuge keine
Fremdkörper nach oben wegschleudern können. Selbstverständlich kann die
Plattenanordnung entlang ihres Umfanges durch eine übliche Schutzschürze
ergänzt sein, die das horizontale Wegschleudern von Fremdkörpern durch die
Werkzeuge verhindert. Die Platten müssen nicht unbedingt als ebene Bauteile
ausgeführt sein, um ihren Zweck zu erfüllen. Sie können auch aus gewölbten
oder andersartig strukturierten, beispielsweise Gußteilen bestehen.
Die Linearverschiebung der Werkzeugträger gegenüber dem Grundrahmen
kann durch an den Werkzeugträgern angebrachte Führungsstangen realisiert
sein, welche linear in passenden Führungshülsen geführt sind, die auf dem
Grundrahmen angebracht sind. Grundsätzlich wäre natürlich auch eine
umgekehrte Anordnung denkbar. Für die Breitenverstellung des Gerätes
können auf dem Grundrahmen Arbeitszylinder angeordnet sein, deren
Kolbenstangen an den Werkzeugträgern angreifen. Hydraulische
Arbeitszylinder bieten sich an, weil diese von der Schlepperhydraulik versorgt
werden können. Durch geeignete hydraulische Steuerungselemente, die vom
Schlepper aus bedienbar sind, ist die Verstellbarkeit zweckmäßigerweise derart
vorgesehen, daß beide Werkzeugträger sowohl synchron entgegengesetzt wie
auch einzeln in ihrer Breitenstellung verstellt werden können.
Die erfindungsgemäße Ausbildung des Arbeitsgerätes ist nicht auf Mulchgeräte
beschränkt, obwohl sie für solche Geräte bevorzugt konzipiert ist. Die
Erfindung ist auch auf andere Arbeitsgeräte anwendbar, bei denen eine
ähnliche Problematik besteht.
Erwähnt sei ergänzend, daß das erfindungsgemäße Arbeitsgerät gegebenenfalls
auch an der Frontseite eines Schleppers angebracht werden kann.
Im folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung in
Anwendung auf ein Mulchgerät anhand der beigefügten Zeichnungen im
einzelnen noch erläutert.
Es stellen dar:
Fig. 1 eine schematische stirnseitige Ansicht eines Mulchgerätes,
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf das Mulchgerät und
Fig. 3 eine stirnseitige Ansicht gemäß Fig. 1, jedoch bei Einstellung des
Gerätes auf schmalste Arbeitsbreite.
Bezugnehmend auf die Fig. 1 und 2 weist das dortige Mulchgerät einen
Grundrahmen 2 auf, der im wesentlichen aus einer Grundplatte 4 besteht. Zu
beiden Seiten des Grundrahmens 4 ist je ein Mulchwerkzeugträger 6
angeordnet, der als Basisbauteil ebenfalls eine Platte 8 aufweist. Auf jeder der
Platten 8 sind horizontale Führungsstangen 10 mit ihren Enden fest angebracht,
welche für linear horizontale Verschiebbarkeit in Führungen 12 geführt sind,
welche fest auf der Grundplatte 4 angebracht sind.
Wie aus Fig. 1 zu erkennen ist, liegen die Platten 8 der Mulchwerkzeugträger
6 höhenmäßig leicht unterhalb der Basisplatte 4, so daß sie beim Verschieben
der Mulchwerkzeugträger 6 mittels der Führungsanordnungen 10, 12 in
Richtung auf die Basisplatte 4 in zunehmende Überlappung mit dieser gelangen
können. In Fig. 1 ist die breitestmögliche Einstellung der
Mulchwerkzeugträger dargestellt, in der die Platten 8 die Basisplatte 4 auch
gerade noch überlappen, so daß sich in allen Breitenstellungen des Gerätes eine
im wesentlichen geschlossene Geräteoberfläche durch die Platten ergibt.
Zum Verstellen der Mulchwerkzeugträger 6 gegenüber dem Grundrahmen 2 ist
auf dem Grundrahmen ein hydraulischer Arbeitszylinder 14 (Fig. 2) fest
angebracht. Es handelt sich im Ausführungsbeispiel um einen Zylinder mit
zwei Kolbenstangen 16, deren Enden jeweils an einem der
Mulchwerkzeugträger 6 angreifen. Der Arbeitszylinder 14 ist über (nicht
dargestellte) Hydraulikleitungen mit einem Schlepper verbindbar, von dem das
Mulchgerät betrieben wird, und kann von diesem aus gesteuert werden.
Unterhalb jedes der Mulchwerkzeugträger 6 ist ein Mulchwerkzeug 18 in Form
eines zweiflügligen Mulchmessers angeordnet, welches mit einem senkrechten
Antriebszapfen 20 drehbar im jeweiligen Mulchwerkzeugträger 6 gelagert ist.
(In der Draufsicht der Fig. 2 sind die Mulchwerkzeuge gestrichelt dargestellt.)
Die Antriebszapfen 20 wiederum greifen in oberhalb von ihnen auf den Platten
8 des jeweiligen Mulchwerkzeugträgers 6 angebrachte Winkelgetriebe 22 ein.
Diese Winkelgetriebe 22 weisen horizontale Eingangswellen 24 auf.
Insbesondere aus Fig. 1 ist erkennbar, daß die Eingangswellen 24 der
Winkelgetriebe 22 jeweils mit den Abtriebsenden 26 der Getriebeschenkel 28
eines allgemein mit 30 bezeichneten Scherengetriebes verbunden sind.
Antriebsseitig sind die Getriebeschenkel 28 um eine gemeinsame Schwenkachse
32 in einer im wesentlichen vertikalen Ebene gegeneinander verschwenkbar,
was durch den Winkel α in der Zeichnung angedeutet ist. Die gemeinsame
Schwenkachse 32 ist gleichzeitig die Achse einer gemeinsamen Antriebswelle
34 des Scherengetriebes 30, welche, wie aus Fig. 2 erkennbar, als Steckwelle
ausgebildet ist. Diese Steckwelle 34 ist auf übliche Weise über eine (nicht
gezeigte) Gelenkwelle mit der Zapfwelle eines Schleppers verbindbar.
Die Getriebeschenkel 28 sind auf der gemeinsamen Antriebswelle 34 um deren
Achse 32 frei verschwenkbar. Um diese Verschwenkbarkeit zu gewährleisten,
ist es erforderlich, daß auch die Abtriebsenden 26 der Getriebeschenkel 28 an
ihren Verbindungsstellen mit den Winkelgetrieben 22 um die horizontalen
Eingangswellen 24 der Winkelgetriebe 22 verschwenkbar sind. Zwar sind die
Schenkel 28 des Scherengetriebes 30 drehfest mit den Eingangswellen 24 der
Winkelgetriebe verbunden, das Verschwenken der Getriebeschenkel 28 wird
aber durch ein gleichzeitiges Verdrehen der Eingangswellen 24 der
Winkelgetriebe ermöglicht.
Die Ausbildung des Scherengetriebes im einzelnen ist in den Zeichnungen nicht
dargestellt. Im Ausführungsbeispiel besteht jeder Getriebeschenkel 28 aus
einem Gehäuse 36, in dem konzentrisch mit der gemeinsamen Schwenkachse
32 ein Antriebsrad und konzentrisch mit der Eingangswelle 24 eines
Winkelgetriebes ein Abtriebsrad drehbar gelagert ist. Antriebs- und
Abtriebsrad sind schlupffrei durch ein endlos umlaufendes Übertragungsmittel
miteinander verbunden. Ein aus Antriebsrad, Abtriebsrad und umlaufendem
Übertragungsmittel bestehendes Übertragungsglied kann als Kettentrieb oder
Zahnriementrieb in bekannter Weise ausgeführt sein.
Nicht dargestellt in den Zeichnungen sind am Grundrahmen notwendigerweise
vorzusehene Aufhängemittel zum Aufhängen des gesamten Mulchgerätes an der
üblichen Dreipunktaufhängung eines landwirtschaftlichen Schleppers. Diese
Aufhängemittel sind dem Fachmann jedoch geläufig.
In Fig. 1 ist das Mulchgerät in seiner breitest möglichen Arbeitsstellung
dargestellt, bei der das linke, gerade in der Zeichenebene liegende
Mulchmesser 18 mit seinem Ende gerade die Mittelachse 36 des Gerätes
überschreitet. Das gleiche trifft bei entsprechender Stellung für das rechte
Mulchmesser 18 zu, welches in der zeichnerischen Darstellung um 90°
verdreht gerade senkrecht zur Zeichenebene verläuft. Durch die geringfügige
Überlappung der Messerenden in breitester Arbeitsstellung wird eine
lückenlose Arbeitsweise auch in dieser Stellung erreicht. In der Darstellung der
Fig. 3 ist das Mulchgerät auf seine schmalste Arbeitsbreite eingestellt, bei der
das linke, sich auch hier in der Zeichenebene befindende Mulchmesser 18 bis
nahe an den Antriebszapfen 20 des rechten Mulchmessers heranreicht. Bei
abgekröpften Messern können die Messerenden sogar bis über die Welle des
jeweils anderen Messers hinausragen. Damit die Messer sich bei dieser
Überlappung ihrer Arbeitsbereiche nicht stören, müssen sie exakt synchron um
etwa 90° drehversetzt und gegensinnig betrieben werden. Die gegensinnige
Laufrichtung wird dadurch erreicht, daß eines der Winkelgetriebe 22 für eine
Drehrichtungsumkehr sorgt.
Aus den Fig. 1 und 3 ist leicht erkennbar, daß bei schmaler Arbeitseinstellung
des Gerätes die gemeinsame Schwenkachse 32 des Scherengetriebes 30 in
bezug auf den Grundrahmen höher liegt als bei der Breiteneinstellung, die in
Fig. 1 dargestellt ist. Diese Höhenveränderung des Antriebseinganges des
Scherengetriebes bei unterschiedlicher Breitenstellung des Gerätes ist jedoch
unbeachtlich, da sie ohne weiteres durch die immer verwendete Gelenkwelle
am Zapfausgang des Schleppers aufgefangen wird. Das Scherengetriebe 30
bedarf keiner weiteren Halterung als seiner Befestigung an den
Winkelgetrieben 22.
In Fig. 3 ist noch eine Schutzschürze 38 angedeutet, die an den Platten 4 und 8
befestigt ist, um das Fortschleudern von Gegenständen durch die Mulchmesser
zu verhindern. Das Arbeitsgerät, insbesondere dessen Grundrahmen, kann
gewünschtenfalls mit üblichen Laufrollen oder Laufwalzen versehen sein, die
bei Absenken des Gerätes in Bodenkontakt geraten und mit denen ein
bestimmter Bodenabstand der Werkzeuge einstellbar und einhaltbar ist.
Am dargestellten Ausführungsbeispiel ist erkennbar, daß das Gerät sehr einfach
und robust aufgebaut ist. Unterhalb der Platten 4 und 8 befinden sich lediglich
die Mulchmesser, so daß deren Arbeit die übrigen Bauteile des Gerätes nicht
beeinträchtigt. Dies verhindert Verschleiß und auch Verstopfen des Gerätes
durch abgeschnittenes Pflanzenmaterial. Wie sich der Draufsicht der Fig. 2
leicht entnehmen läßt, erfährt das gesamte Gerät bei seiner Breitenverstellung
nur eine geringfügige Dimensionsänderung in der Breite, während seine Länge
in Richtung der Achse des Schleppers unverändert bleibt. Das Gerät lädt daher
kaum nach hinten aus, so daß es bei engen Kurven, die der Schlepper nimmt,
wenig der Gefahr unterliegt, mit Bäumen oder dergl. in Kollision zu geraten.
Die lineare Breitenverstellung ist auch besonders gut dafür geeignet, mit dem
Gerät seitlich in kleinere Pflanzabstände einzudringen, weswegen es sich ganz
besonders gut für Weinbergsanlagen eignet. Da auch die Wendemöglichkeiten
für einen Schlepper in Weinbergsanlagen im allgemeinen sehr begrenzt sind,
macht sich die geringe Längenausladung nach hinten sehr vorteilhaft
bemerkbar.
Claims (14)
1. Breitenverstellbares landwirtschaftliches Arbeitsgerät, insbesondere
Mulchgerät für den Betrieb an der Zapfwelle eines landwirtschaftlichen
Schleppers
mit einem an der Geräteaufhängung des Schleppers anschlagbaren Grundrahmen,
mit einem oder mehreren vom Grundrahmen gehaltenen und gegenüber diesem in im wesentlichen bodenparallel verlaufenden Ebenen zwischen einer breitesten und einer schmalsten Arbeitsstellung verstellbaren Werkzeugträgern, in denen rotierbare Arbeitswerkzeuge, insbesondere Mulchwerkzeuge, drehbar gelagert sind, und
mit Getriebemitteln für eine Antriebsverbindung zwischen der Zapfwelle des Schleppers und den Arbeitswerkzeugen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugträger (6) in einer Richtung im wesentlichen quer zur Längsachse des Schleppers linear verstellbar sind.
mit einem an der Geräteaufhängung des Schleppers anschlagbaren Grundrahmen,
mit einem oder mehreren vom Grundrahmen gehaltenen und gegenüber diesem in im wesentlichen bodenparallel verlaufenden Ebenen zwischen einer breitesten und einer schmalsten Arbeitsstellung verstellbaren Werkzeugträgern, in denen rotierbare Arbeitswerkzeuge, insbesondere Mulchwerkzeuge, drehbar gelagert sind, und
mit Getriebemitteln für eine Antriebsverbindung zwischen der Zapfwelle des Schleppers und den Arbeitswerkzeugen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugträger (6) in einer Richtung im wesentlichen quer zur Längsachse des Schleppers linear verstellbar sind.
2. Arbeitsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Werkzeugträger (6) paarweise zu beiden Seiten des Grundrahmens (2)
angeordnet und gegenläufig zu diesem verstellbar sind.
3. Arbeitsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Werkzeugträger (6) wahlweise einzeln oder gemeinsam seitlich
verstellbar sind.
4. Arbeitsgerät nach mindestens einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Werkzeugträger mittels quer zur Längsachse
des Schleppers verlaufender Führungsstangen in Führungen im
Grundrahmen geführt sind.
5. Arbeitsgerät nach mindestens einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Verstellung der Werkzeugträger (6) an
diesen angreifende und auf dem Grundrahmen (2) abgestützte
hydraulische Stellzylindermittel (14, 16) vorgesehen sind.
6. Arbeitsgerät nach mindestens einem der Ansprüche 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Getriebemittel ein aus zwei um eine
gemeinsame Schwenkachse (32) verschwenkbaren Getriebeschenkeln
(28) bestehendes Scherengetriebe (30) aufweisen, bei dem die
Getriebeschenkel (28) im Bereich der gemeinsamen Schwenkachse (32)
zur Antriebseinleitung mit einer an die Schlepperzapfwelle
angeschlossenen Gelenkwelle antriebsmäßig verbindbar sind und die
Abtriebsenden (26) der Getriebeschenkel (28) verschwenkbar in der
Schwenkebene des Scherengetriebes (30) mit den Werkzeugträgern (6)
und antriebsmäßig mit den Arbeitswerkzeugen (18) verbunden sind.
7. Arbeitsgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Getriebeschenkel (28) je in einem eigenen Gehäuse (36) angeordnete
Übertragungsglieder mit einem Antriebsrad im Bereich der
gemeinsamen Schwenkachse und einem Abtriebsrad am Abtriebsende
aufweisen, und daß Antriebs- und Abtriebsrad durch ein endlos
umlaufendes Übertragungsmittel verbunden sind.
8. Arbeitsgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Übertragungsglieder Kettentriebe sind.
9. Arbeitsgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Übertragungsglieder Zahnriementriebe sind.
10. Arbeitsgerät nach mindestens einem der Ansprüche 7-9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Antriebsräder der Getriebeschenkel (28)
miteinander konzentrisch angeordnet und konzentrisch mit dem
Abtriebszapfen der Gelenkwelle verbindbar sind, und daß die
Getriebeschenkel (28) um diese gemeinsam konzentrische Achse (32)
als Schwenkachse verschwenkbar sind.
11. Arbeitsgerät nach mindestens einem der Ansprüche 5-10, bei dem die
Arbeitswerkzeuge in im wesentlichen bodenparallelen Ebenen rotierende
und an der Unterseite der Werkzeugträger angeordnete Messerarme
sind, die mit senkrechten Antriebszapfen im Werkzeugträger gelagert
sind, dadurch gekennzeichnet, daß an den Werkzeugträgern
Winkelgetriebe (22) angebracht sind, deren Eingänge (24) mit den
Abtriebsrädern der Getriebeschenkel (28) und deren Ausgänge mit den
Antriebszapfen (28) der Messerarme (18) verbunden sind.
12. Arbeitsgerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Messerarme (18) beider Werkzeugträger (6) in im wesentlichen gleicher
Höhe angeordnet sind und die Flugkreise der Messerarme (18) sich
zumindest bei schmalster Arbeitsstellung der Werkzeugträger (6)
überschneiden, und daß die Winkelgetriebe (22) derart ausgebildet sind,
daß die Messerarme (18) mit entgegengesetzter Drehrichtung rotieren.
13. Arbeitsgerät nach mindestens einem der Ansprüche 3-12, dadurch
gekennzeichnet, daß sowohl der Grundrahmen (2) wie auch die
Werkzeugträger (6) eine im wesentlichen geschlossene, allgemein
bodenparallel verlaufende Platte (4, 8) aufweisen, und daß die Platten
(8) der Werkzeugträger (6) gegenüber der Platte (4) des Grundrahmens
(2) leicht höhenversetzt angeordnet und zum Aufrechterhalten einer
geschlossenen Geräteoberfläche bei Verstellung der Arbeitsbreite in
veränderbare Überlappung mit der Platte (4) des Grundrahmens (2)
bringbar sind.
14. Arbeitsgerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebs-, Führungs- und Verstellmittel auf den bzw. oberhalb der
Platte (4, 8) angeordnet sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4428288A DE4428288C2 (de) | 1994-01-20 | 1994-08-10 | Landwirtschaftliches Arbeitsgerät, insbesondere Mulchgerät |
PCT/EP1995/000201 WO1995019693A1 (de) | 1994-01-20 | 1995-01-20 | Landwirtschaftliches arbeitsgerät, insbesondere mulchgerät |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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