DE4427885A1 - Verfahren zur Verbesserung des Störabstandes in einem Übertragungssystem durch die Bildung von Flächenäquivalenten - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung des Störabstandes in einem Übertragungssystem durch die Bildung von FlächenäquivalentenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, mit dem der Störabstand in Übertra
gungssystemen verbessert wird, wenn die Information durch definierte
Signalverläufe abgebildet wird.
Bei der Übertragung von Informationen können definierte Signalverläufe
zur Codierung verschiedener Informationseinheiten verwendet werden.
Beispielsweise können die Informationseinheiten 0 und 1 digitaler Signale
in ein pulslängenmoduliertes Hochfrequenzsignal umgesetzt werden. Die
Austastlücken für die beiden Informationseinheiten werden dabei
unterschiedlich gewählt und übertragen. Es sind auch Informationen
übertragbar, deren Zeichenvorrat aus mehr als zwei
Informationselementen besteht. Die Rückgewinnung solchermaßen
übertragener Signale kann beim Auftreten von Störungen falsch oder gar
unmöglich sein. Verfahren, die eine sichere Erkennung der
Informationseinheiten trotz vorhandener Störungen zulassen, kommen
daher eine erhöhte Bedeutung zu. Dies gilt umso mehr, wenn durch die
Verfahren ein erfolgreicher Empfang des Signals erst möglich wird.
Bei der Übertragung von Signalen durch definierte Anhebung und Absen
kung der Trägeramplitude in einem HF-Signal entstehen auf der Empfän
gerseite des Übertragungssystems charakteristische Signalverläufe, die zur
Rekonstruktion der ursprünglichen Rechtecksignale herangezogen werden.
Bekannte Verfahren verwenden dazu Schwellwerte, die beispielsweise
über einen Schmitt-Trigger detektiert, ein Rechtecksignal rekonstruieren,
das der Länge der Absenkung des Trägers entspricht. Treten Störungen
auf, so besteht die Gefahr, daß die eingestellten Schwellwerte nicht oder
erst nach einer fehlerhaften Zeit erreicht werden. Die Rekonstruktion des
ursprünglichen Signals ist damit ebenfalls fehlerbehaftet.
Bei Störungen, die den Informationsgehalt des eigentlichen Signals nicht
vollständig fälschen, ist eine Erkennung der Informationseinheiten bei der
Verwendung eines besseren Verfahrens zu erwarten. Aufgabe der Erfin
dung ist es daher, ein Verfahren anzugeben, das eine Zuordnung von
Informationseinheiten zu einem oben beschriebenen Datensignal auch bei
verstärktem Auftreten von Störungen zuläßt. Diese Aufgabe wird durch
ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die
vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens erfolgt gemäß den Merkmalen
der untergeordneten Ansprüche.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Figuren erläutert.
Kurze Beschreibung der Figuren:
Fig. 1 zeigt ein Ablaufdiagramm des Verfahrens;
Fig. 2 zeigt ein Diagramm zur Bildung von Flächenäquivalenten zu
drei verschiedenen Informationseinheiten;
Fig. 3 zeigt ein Blockschaltbild eines Funkuhrempfängers nach dem
Stand der Technik;
Fig. 4 zeigt das Diagramm eines idealen Hochfrequenzsignals und
das vom Funkuhrempfänger gebildete Ausgangssignal;
Fig. 5 zeigt die Funktionsweise des Schwellwerte-Verfahrens nach
dem Stand der Technik;
Fig. 6 zeigt das Ausgangssignal des Funkuhrempfängers zusammen
mit den Flächenäquivalenten;
Fig. 7 zeigt eine Vergleich der Fehlerraten eines Funkuhrempfän
gers nach dem Stand der Technik und eines Empfängers mit
dem neuen Auswerteverfahren.
Das hier vorgestellte Verfahren verwendet Flächenäquivalente unter der
Signalkurve innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls als Kriterium,
welche eine Informationseinheit vorliegt. Sollen mehrere unterschiedliche
Informationseinheiten detektiert werden, so kann für jeden dazugehörigen
Verlauf ein Intervall Ti [ti,tj] mit ti < tj angegeben werden, zu dem ein
Flächenäquivalent bestimmt wird. Die Anfangs- und Endzeiten ti, tj, die
den Start- bzw. Stopzeitpunkt der Flächenbestimmung bilden, sind für die
einzelnen Signalverläufe der Informationseinheiten vorab zu bestimmen.
Das Flächenäquivalent ist definiert als
und kann zum Beispiel als Integral oder zeitdiskrete Summe im Intervall
Ti [ti,tj] gebildet werden. Welche Informationseinheit erkannt wurde,
wird durch eine Extremwertbetrachtung bestimmt. Zur Eliminierung von
konstanten Anteilen ist die Manipulation des ermittelten
Flächenäquivalents durch eine Subtraktion eines konstanten Wertes
vorgesehen, jedoch nicht zwingend notwendig. Der Auswertevorgang
wird zu einem bestimmten Zeitpunkt einmal oder in gegebenen Abständen
ständig gestartet. Die detektierte Informationseinheit wird zur
Weiterverarbeitung ausgegeben. Zur Detektion wird ein Zeitintervall
abgewartet und nach einer vorgegebenen Zeitdauer der Ausgangswert
weiter verarbeitet. Fig. 1 zeigt den Ablauf des Verfahrens, Fig. 2
verschiedene Informationseinheiten mit ihrem Flächenäquivalent.
Störungen außerhalb der Zeitintervalle werden ausgeblendet und haben
keinen weiteren Einfluß auf das Verfahren. Störungen innerhalb der
Zeitintervalle werden zum größten Teil durch die Flächenbildung ausge
blendet: liefert eine Störung genauso viele Flächenäquivalente mit negati
ven Funktionswerten wie mit positiven Funktionswerten, so wird das
eigentliche Signalflächenäquivalent nicht beeinflußt. Die Grenzen des Ver
fahrens liegen bei Störverläufen, die beispielsweise das Signal komplett
auslöschen oder eine Größe besitzen, bei dem der Anteil des Flächen
äquivalents des eigentlichen Signals klein gegenüber dem Flächenäquiva
lent der Störung ist.
Am Beispiel eines Zeitzeichenempfängers soll die Wirkungsweise des
Verfahrens demonstriert werden. Der Zeitzeichensender soll ein Langwel
lensignal aussenden, dessen Trägerfrequenz im Sekundentakt auf 25% der
Normalamplitude abgesenkt wird. Die Informationseinheiten werden über
die Länge der Sekundenimpulse codiert. Es sind 3 Längen für die
Sekundenimpulse vorgesehen, nämlich 200 ms, 500 ms und 800 ms. Die
angegebenen Zeiten entsprechen jeweils der Zeitdauer des Absinkens der
Trägeramplitude auf 25% des Anfangswertes.
Die Fig. 3 zeigt einen Funkuhrempfänger, wie er z. B. in der DE-PS 35
16 810 beschrieben ist und in der Praxis erfolgreich Verwendung findet.
Er besteht aus einem Eingangskreis mit Antenne, einem Regelverstärker,
einem auf die Frequenz des Senders abgestimmten Filter, einer weiteren
Verstärkerstufe, einem Gleichrichter und einem Differenzverstärker, der
das Eingangssignal mit einer konstanten Referenz vergleicht. Die Diffe
renzspannung wird über einen Kondensator aufsummiert und dem Regel
verstärker als Steuersignal zugeführt. Aus dem Steuersignal wird gleich
zeitig das Rechtecksignal rekonstruiert.
Die Fig. 4 zeigt im oberen Teil des Diagramms das HF-Signal eines
Zeitzeichensenders mit 2 Sekundenimpulsen. Der erste Impuls weist eine
Länge von 200 ms, der zweite Impuls eine Länge von 500 ms auf. Im
unteren Teil des Diagramms ist die dazugehörende Signalkurve darge
stellt, wie sie in einem Funkuhrempfänger typischerweise zur Auswertung
vorliegt.
In der Fig. 5 ist die bekannte Methode zur Bestimmung der Impulslänge
mit Hilfe von Schwellwerten dargestellt. Man erkennt leicht, daß Störun
gen, die das Signal überlagern, schnell zu fehlerhaften Ergebnissen
führen.
In Fig. 6 ist für den gleichen Signalverlauf das Ergebnis der Flächen
summierung dargestellt. Man erkennt deutlich den unterschiedlichen
Verlauf für die beiden unterschiedlich langen Signalimpulse. Diese
Eigenschaft nutzt nun das Verfahren zur Bildung von Flächenäquivalenten
aus. Mit jedem Beginn eines Impulses werden verschiedene
Flächenäquivalente gebildet, die jeweils für eine bestimmte
Informationseinheit einen maximalen Wert liefern. Dazu werden die Zeit
grenzen des Summationsintervalls entsprechend gewählt. Durch die Inte
gration werden Störungen, die gleiche Flächenanteile in positiver und
negativer Richtung aufweisen, vollständig ausgeblendet.
In der Fig. 2 ist der Verlauf der Flächenäquivalenten nochmals darge
stellt. Hier sind zur besseren Übersicht die drei Informationseinheiten
(200 ms, 500 ms, 800 ms ) des Zeitzeichensignals untereinander so darge
stellt als würden sie gleichzeitig ablaufen. Die Impulse beginnen jeweils
bei 0 und enden nach einer entsprechenden Zeit. Wählt man nun die
Zeitintervalle Ti [ti,tj] für die drei gleichzeitig ablaufenden Flächen
summen so, daß im wesentlichen die ansteigende Flanke am Ende der
Auslastlücke erfaßt wird, so kann die Wertigkeit der übertragenen Infor
mationseinheit durch das Maximum der drei gebildeten Flächen erkannt
werden. Dieser Wert wird nun zur weiteren Auswertung im
weitergeleitet.
Die Fig. 7 zeigt ein Diagramm in dem die Fehlerrate eines herkömm
lichen Funkuhrempfängers mit der Fehlerrate eines Funkuhrempfängers,
der mit dem Erkennungsverfahren des hier beschriebenen Verfahrens
arbeitet, verglichen wird. Die beiden Funkuhrempfänger wurden in einer
mäßig gestörten Umgebung von 2 Uhr morgens bis 2 Uhr nachmittags alle
15 Minuten mit dem Zeitzeichensignal synchronisiert. Während der kon
ventionelle Empfänger eine Fehlerrate von konstant 40% aufwies, lag bei
dem Empfänger, der nach der Methode der Flächenäquivalente arbeitete,
die Fehlerrate für die meiste Zeit bei 0%.
Claims (8)
1. Verfahren zum Zuordnen einer Informationseinheit aus einer begrenz
ten Menge unterschiedlicher/verschiedener Informationseinheiten zu
einem Signalausschnitt vorgegebener Länge eines in einem Signalübertra
gungssystem übertragenen und mit Störungen überlagerten Datensignals,
wobei die Übertragung der Daten durch eine zeitliche Abfolge der Infor
mationseinheiten im Datensignals erfolgt und die verschiedenen Informa
tionseinheiten durch einen jeweils typischen Verlauf des Datensignals im
entsprechenden Signalausschnitt codiert sind, gekennzeichnet durch
folgende Verfahrensschritte (Fig. 1):
- - im Signalübertragungssystem werden empfängerseitig für jeden Signal ausschnitt unterschiedliche Teilflächen unter dem Verlauf des empfan genen Datensignals ermittelt;
- - den verschiedenen Teilflächen werden gemäß ihrer Größe Bewertungs zahlen zugeordnet;
- - anhand der Bewertungszahlen wird die Entscheidung getroffen, welche Informationseinheit im betreffenden Signalausschnitt übertragen wurde.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Datensignal pulslängenmoduliert ist und in jedem Signalausschnitt eine
Informationseinheit vorliegt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Pulslängen L der einzelnen Informationseinheiten durch eine Anzahl i
unterschiedlicher diskreter Impulslängen Li vorgegeben ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß empfängerseitig der Beginn der einzelnen Informationseinheiten über
mehrere Signalausschnitte hinweg ermittelt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet,
daß für jede Impulslänge Li die im Datensignal f(x) auftreten kann, genau
eine Teilfläche INTi pro Signalausschnitt gebildet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet,
daß die i-te Teilfläche INTi durch die Summation oder Integration des
Verlaufs des Datensignals im Signalausschnitt im Zeitintervall Ti mit
einem Startzeitpunkt ti und einem Endzeitpunkt tj erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Startzeitpunkte ti für die i verschiedenen Teilflächen INTi unterschiedlich
sind.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Endzeitpunkte tj für die i verschiedenen Teilflächen INTi
unterschiedlich sind.
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