DE4427820A1 - Verfahren zur berührungslosen Messung von Winkelgeschwindigkeiten und der Periodendauer oszillierender Bewegungen - Google Patents
Verfahren zur berührungslosen Messung von Winkelgeschwindigkeiten und der Periodendauer oszillierender BewegungenInfo
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Description
Die bekannten Verfahren zur Drehzahlmessung aus der Vergangenheit
sind:
Messung von Kräften, die durch Wirbelstrominduktion hervorgerufen werden
(Beispiel Kfz-Tacho). Dieses Verfahren setzt eine Berührung des
Meßobjektes voraus und enthält mechanische Komponenten.
Direkte Messung einer der Winkelgeschwindigkeit proportionalen Impuls
frequenz, entweder mechanisch, optisch oder magnetisch erzeugt. Bei
diesem Verfahren ist eine Vorbereitung des Meßobjektes erforderlich. Dazu
gehört die Anbringung bestimmter Kerben oder Reflexmarken am
Meßobjekt. Diese Vorbereitung kann bei verschmutzten Meßobjekten
schwierig werden. Dieses Verfahren setzt außerdem den vorübergehenden
Stillstand des zu untersuchenden Meßobjektes voraus.
Bei diesem Verfahren wird das Meßobjekt mit einer sogenannten
Stroboskop-Lampe periodisch angeblitzt. Dabei wird die Blitzfrequenz durch
den Beobachter variiert, bis die scheinbare Bewegung einer Marke oder
Oberflächeneigenheit des Meßobjektes zum Stillstand gekommen ist. Die
Drehzahl entspricht dann der Blitzfrequenz.
Dieses Verfahren eignet sich auch zur Messung oszillierender Bewegungen.
Die Nachteile dieses Verfahrens sind seine Empfindlichkeit gegen
Fremdlicht und die abhängig vom Augenmaß des Beobachters, da der
Stillstands-Effekt auch bei allen ganzzahligen Vielfachen der Frequenz der
Beleuchtung auftritt. Mathematisch gesehen handelt es sich bei diesem
Verfahren um die Multiplikation (Mischung) der Rotationsfrequenz mit der
Blitzfrequenz in die Nullage (Stillstand).
Es ist Aufgabe der Erfindung, Wellendrehzahlen bzw. Frequenzen
oszillierender Bewegungen berührungslos auch unter erschwerten
Umwelteinflüssen, ohne Manipulation am Meßobjekt zu messen.
Die Aufgabe wird mit den im Patentanspruch angegebenen Mitteln gelöst.
Eine Weiterbildung der Erfindung kann den Unteransprüchen entnommen
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs verbindet die universelle Einsetzbarkeit des
stroboskopischen Verfahrens mit einer exakten, vom Beobachter
unabhängigen Ermittlung des Meßwertes.
Im Unterschied zu diesem bekannten Verfahren ist die erfindungsgemäße
Durchführung ein direktes Meßverfahren, das nicht auf das menschliche
Auge als wesentlicher Bestandteil des Verfahrens angewiesen ist.
Weiterhin ist das beschriebene Verfahren nicht von einer speziellen Objekt
beschaffenheit abhängig, es sind keine Marken o. ä. anzubringen, das Meß
objekt muß auch weder gesäubert, noch zum Stillstand gebracht werden. Im
Gegenteil: Das Verfahren basiert darauf, daß alle Objektoberflächen feinste
Unregelmäßigkeiten aufweisen, die dem gemessenen Zeitsignal durch die
Rotation (oder Oszillation) eine Periodizität verleihen. Diese Periodizität wird
durch Anwendung von FFT und AKF ausgewertet.
Der prinzipielle Meßaufbau ist Bild 1 zu entnehmen. Die mit der
Kreisfrequenz ω rotierende Welle (1) des Durchmessers D wird mit einer
Lichtquelle (3) beleuchtet. Das an der Oberfläche (2) reflektierte Signal
passiert eine Blende (5) und fällt auf eine Fotodiode (4). Das zeit- und
wertekontinuierliche analoge, elektrische Ausgangssignal wird im Verstärker
(6) verstärkt, mit einem Abtast-Halteglied (7) abgetastet (Sample & Hold)
und mit einem Analog/Digital-Umsetzer (8) diskretisiert. Das nunmehr zeit-
und wertdiskrete, digitale Signal (9) gelangt an die, weiter unten ausführlich
erläuterte, Ablaufsteuerung. In dieser Ablaufsteuerung (10) wird das Signal
ausgewertet und zur Anzeige (11) gebracht. Außerdem beeinflußt die
Ablaufsteuerung (10) direkt die Abtastrate fs des Abtast-Haltegliedes (8),
um das System optimal an wechselnde Wellendurchmesser und Drehzahlen
anzupassen.
Die in Bild 1 gezeichnete Ablaufsteuerung (10) enthält im wesentlichen
digitale Logik, um das neue Prinzip der Drehzahlmessung zu realisieren.
Die Messung selbst geschieht in zwei Schritten. Im ersten Schritt wird die
Abtastrate fs auf einen Startwert eingestellt. Dann werden N Meßwerte
(Punkte) vom A/D-Umsetzer in den Speicher (13) aufgenommen. Bild 4
zeigt ein Signalbeispiel, wie es bei einer völlig blanken Welle auftritt. Für N
muß gelten
N = 2n n = 1, 2, 3, . . .
damit die schnelle Fouriertransformation (FFT, (14) in Bild 2) durchgeführt
werden kann. (Anmerkung: Die FFT ist ein Sonderfall der Diskreten Fourier
transformation (DFT). Die FFT benötigt nur ca. Nlog(N)
Rechenoperationen, im Gegensatz zu N² Operationen der DFT.)
Da das FFT-Eingangsignal mit N Punkten im mathematischen Sinne ein reelles Signal ist, hat das FFT-Ausgangssignal Paare komplexer Spektrallinien.
Da das FFT-Eingangsignal mit N Punkten im mathematischen Sinne ein reelles Signal ist, hat das FFT-Ausgangssignal Paare komplexer Spektrallinien.
Mit Hilfe schneller Multiplizierer wird das Betragsquadrat jedes
Punktepaares (die Summe der Quadrate von Realteil und Imaginärteil einer
Spektrallinie) gebildet. Dabei werden aber nur die ersten Paare (s. o.)
berücksichtigt. Bild 5 zeigt die ersten 50 Linien nach der Betragsberechnung
für das Signal aus Bild 4.
Es wird nun die Position des ersten Maximums (von links im
Ergebnisdatensatz der FFT) der Betragsquadrate gesucht (15). Die Position
dieses Maximums (kpos) entspricht schon der gesuchten Rotationsfrequenz
frot des Meßobjektes.
Da die Frequenz-Auflösung der FFT nur bei
liegt, wird jetzt die Abtastrate des AID-Umsetzers so angepaßt (12), daß im
Rahmen dieser Genauigkeit genau pa abgetastete Umdrehungen in den
Speicher aufgenommen werden. pa muß ganzzahlig sein.
Im nun folgenden zweiten Schritt des Verfahrens werden mit angepaßter
Abtastrate wieder N Punkte Meßwerte vom ND-Umsetzer in den Speicher
(13) aufgenommen. Jetzt wird die Autokorrelationsfunktion (AKF, (16) in
Bild 2) des Speicherinhaltes gebildet. Bild 3 zeigt das Prinzip der PAKF.
In diesem Schritt wird vorzugsweise die Periodische AKF (PAKF) verwendet,
um die sonst dreieckförmige Bewertung des Ergebnisses zu
unterbinden und um die Anzahl der Rechenoperationen zu halbieren. Die
diskrete Zahlenfolge x(n) der Länge N wird in der PAKF elementweise mit
sich selbst multipliziert. Die Addition ist dabei zyklisch modulo N.
Durch das a priori Wissen, genau pa Perioden der Wellenumdrehung aufge
nommen zu haben, kann gefolgert werden daß auch pa Maxima im
Ergebnis der PAKF zu finden sind. Das Signal nach der PAkF ist in Bild 6
dargestellt. Diese Maxima werden gesucht (17) und der Mittelwert (m) ihrer
zeitlichen Abstände untereinander bestimmt.
Die Rotationsfrequenz der Welle fsig kann, in Verbindung mit der bekannten
Abtastrate, zu
berechnet werden.
Als letzter Schritt wird aus dem Mittelwert m der Abstände die Drehzahl be
stimmt.
Das Resultat wird auf einem Display (11) zur Anzeige gebracht und über
eine V.24-Schnittstelle zur peripheren Weiterverarbeitung ausgegeben. Das
in in Bild 2 gezeichnete Steuerwerk (18) kann dazu auch durch einen Mikro
prozessor realisiert werden.
Claims (7)
1. Ein Verfahren zur berührungslosen Messung von Winkelgeschwindigkeiten
und der Periodendauer oszillierender Bewegungen, dadurch
gekennzeichnet, daß der Meßwert durch Anwendung der Autokorrelation
auf das elektrische Meßsignal gewonnen wird.
2. Ein Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Berechnung der
Autokorrelation durch eine Fouriertransformation des Meßsignals und
geeignete Auswertung der Fourierkoeffizienten des Meßsignals ergänzt
wird.
3. Ein Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das Meßsignal durch
Auswertung der vom Meßobjekt reflektierten elektromagnetischen Strahlung
gewonnen wird.
4. Ein Verfahren nach Anspruch 3, bei dem ein vorzugsweise eine sichtbarer
oder infraroter Laserstrahl zur Beleuchtung des Meßobjektes verwendet
wird.
5. Ein Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das Meßsignal durch
Auswertung der vom Meßobjekt beeinflußten - bzw. -Feldkomponenten
elektromagnetischer Felder gewonnen wird.
6. Ein Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das
Meßsystem während der Messung adaptiv auf die
Oberflächenbeschaffenheit des Meßobjektes einstellt.
7. Ein Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Meßobjekt auch ein Zahnrad, oder ein ähnliches Objekt periodischer
Oberflächenbeschaffenheit sein kann.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19944427820 DE4427820C2 (de) | 1994-07-27 | 1994-07-27 | Verfahren zur berührungslosen Messung von Winkelgeschwindigkeiten und der Periodendauer oszillierender Bewegungen |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944427820 DE4427820C2 (de) | 1994-07-27 | 1994-07-27 | Verfahren zur berührungslosen Messung von Winkelgeschwindigkeiten und der Periodendauer oszillierender Bewegungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4427820A1 true DE4427820A1 (de) | 1996-02-01 |
DE4427820C2 DE4427820C2 (de) | 2001-07-05 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19944427820 Expired - Fee Related DE4427820C2 (de) | 1994-07-27 | 1994-07-27 | Verfahren zur berührungslosen Messung von Winkelgeschwindigkeiten und der Periodendauer oszillierender Bewegungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4427820C2 (de) |
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