DE4427234A1 - Mehrriegelschloß mit elektrischem Antrieb - Google Patents
Mehrriegelschloß mit elektrischem AntriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Mehrriegelschloß mit elektrischem
Antrieb eines Schloßgetriebes einschließlich mindestens
einer Schubstange im Falz einer Tür zur Riegel- bzw. Fallen
betätigung, wobei zur Steuerung des elektrischen Antriebes
ein Schließzylinder vorgesehen ist und gegebenenfalls mit
mechansicher Betätigung des Verschlusses insbesondere über
den oder einen weiteren Schließzylinder, vorzugsweise
einen Doppelzylinder mit Knauf und ein diesem zugeordnetes
Zahnradgetriebe. Mehrriegelschlösser werden infolge des
erhöhten Kraftaufwandes beim Sperren oder Entriegeln in
zunehmendem Maße mit Elektroantrieb ausgestaltet. Es sind
Schlösser bekannt, die in ihrem Inneren über einen Schließ
zylinder verfügen, dessen Schließnase mit Kontakten zu
sammenarbeitet, die direkt im Schloß vorgesehen sind und
die über eine Leitung einen separat angeflauschten Motor
steuern.
Die Praxis hat gezeigt, daß eine möglichst vollständige
Trennung der rein mechanischen Komponenten von den elek
trischen Komponenten einschließlich der Steuer- und Schaft
kontakte im Hinblick auf die Herstellung und auf die
Montage zweckmäßig ist. In diesem Sinne ist die Erfindung
bei einem Mehrriegelschloß der eingangs beschriebenen Art,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schließzylinder zur
Steuerung des elektrischen Antriebes und ein Zahnrad oder
Getriebe zur Verschiebung der Schubstange in einem vom Falz
der Tür aus einfräsbarem antriebslosen Schloßkasten vorge
sehen sind, daß ein weiters auf das Türblatt aufsetzbares Ge
häuse vorgesehen ist, das den elektrischen Antrieb und die
Schaltkontakte zur Antriebssteuerung umfaßt und daß mechani
sche Verbindungen, insbesonders Kupplungsstangen wie Vier
kantprofile, zwischen dem einfräsbaren antriebslosen
Schloßkasten und dem aufsetzbaren Gehäuse mit den Antrieb
vorgesehen sind, die den steuernden Schließzylinder mit der
elektrischen Steuerung des elektrischen Antriebes und die
den elektrischen Antrieb mit einem Zahnrad oder mit dem
Getriebe im antriebslosen Schloßkasten zur Verschiebung der
Schubstange verbinden. In dem im Falz eingestemmten Schloß
kasten sind nur mechansiche Komponenten. Bei der Herstellung
muß auf empfindliche elektrische Kontakte, auf eine Leitungs
führung im Schloßkasten oder auf Anschlüsse wie elektrische
Steckverbindungen nicht geachtet werden. Alle diese Kom
ponenten sind in dem separat auf dem Türblatt aufsetzbaren
Gehäuse untergebracht. Dieser Aufbau ist bei der Montage,
bei eventueller Nachrüstung und für den Fall eines Aus
tausches bei Störungen besonders vorteilhaft. Infolge des
Wegfallens von Verbindungsleitungen zur Motorsteuerung vom
Schloßkasten her, entfällt ein Störungsfaktor, ebenso wie
die empfindlichen Steckverbindungen. Die mechanischen Ver
bindungen zwischen dem steuerndem Schließzylinder im Schloß
kasten und elektrischer Steuerung im aufsetzbaren Gehäuse
sowie zwischen Motor und Schloßgetriebe sind unkritisch
und können problemlos vom Tischler hergestellt werden, der
den Einbau der Beschläge einschließlich der Schloßkästen be
sorgt.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist
schematisch in der Zeichnung dargestellt. Die Fig. zeigt
eine Anordnung mit einem Mehrriegelschloß und einem separaten
elektrischen Antrieb sowie mit ebenfalls separater mechani
scher Betätigung, wie sie in eine Tür eingebaut wird.
Im Falz einer Tür läuft eine Stulpschiene 1 mit einer
parallel zu dieser geführten Schubstange 2. Vom Falz der Tür
aus ist ein Schloßkasten 3 eingefräst, der einen Schließ
zylinder 4 und ein Getriebe 5 zum Antrieb der Schubstange 2
und eines Riegels 6 einschließt.
An der Türinnenseite, insbesondere parallel zum Schloß
kasten 3 (in der Figur rechts daneben dargestellt) ist ein Ge
häuse 7 aufgesetzt, das eine Steuerung 8 mit Nocken 9 und
Schaltkontakten 10, 11 zum Ein- und Ausschalten bei Links-
oder Rechtslauf eines Elektromotors 12 umfaßt. Die Steuerung 8
wird über einen Mitnehmer in Form einer quadratischen Aus
nehmung 13 in einem Antriebsteil der Nocke 9 mittels einer
Stange 14 (Vierkantprofil) betätigt, die den Schloßkasten 2
mit dem Gehäuse 7 verbindet und in eine ebensolche quadrati
sche Ausnehmung 15 eines Zahnrades 16 im Schloßkasten 2 ein
greift. Das Zahnrad 16 wird über mindestens ein weiteres
Zahnrad 17 vom Schließzylinder 4 betätigt. Auf diese Weise
wird der Elektromotor 12 vom Schließzylinder 4 mit linker
oder rechter Drehrichtung ein- und ausgeschaltet.
Der Elektromotor 12 verfügt über ein Getriebe 18 mit
einem quadratischen Mitnehmer 19 in einen Zahnrad, der
wieder eine Stange 20 (Vierkantprofil) betätigt welche das
Gehäuse 7 mit dem Schloßkasten 3 verbindet. Die Stange 20
greift im Schloßkasten 3 in eine formschlüssige Mitnehmer
ausnehmung 21 eines Zahnrades des Getriebes 5 ein und ver
schiebt einerseits die Schubstange 2 und anderseits auch
den Riegel 6. Der Riegel 6 kann über einen zu seiner Be
wegungsrichtung schrägliegenden Schlitz gesteuert werden,
in welchen ein Zapfen der Schubstange 2 eingreift. Durch
diese Bewegungsumlenkung wird der Riegel 6 synchron mit
der Schubstange 2 ein- und ausgeschoben. Es kann auch ein
Schwenkriegel vorgesehen sein, der etwa halbkreisförmig
ausgebildet ist und der ebenso betätigt wird. Schließlich
kann der Riegel 6 über eine randseitige Verzahnung verfügen,
in die ein Zahnrad des Getriebes 5 eingreift.
Erwähnt sei noch, daß die Schubstange 2 zweigeteilt und
aus einer oberen und einer unteren Hälfte bestehen kann,
wobei das Getriebe 5 diese Schubstangen dann gegensinnig,
d. h. zueinander bzw. auseinander (beide in Sperrichtung oder
beide in Freigaberichtung) betätigt.
Zwischen dem Schloßkasten 3 und den Gehäuse 7 sind keiner
lei elektrische Verbindungen vorgesehen. Der Schließzylinder 4
ist nicht wie üblich als Schlüsselschalter ausgebildet. Viel
mehr sind alle Verbindungselemente, sowohl Steuerung (Stange 14)
und Antrieb (Stange 20) rein mechanisch. Diese ist für den
Einbau und die Wartung sehr vorteilhaft. Wenn der Schloß
kasten 3 im Türblatt eingesetzt (eingestemmt) ist und das
Gehäuse 7 auf dem Türblatt an der Rauminnenseite (z. B. als
Teil des Türdrückerschildes) aufgeschraubt ist, dann liegen
Schloßkasten 3 und Gehäuse 7 genau übereinander. Ein sand
wichartiges Zusammenschrauben von Außenschild (für Außenbe
schlag), Schloßkasten 3 und Gehäuse 7 mit Innenschild ist
möglich. Damit ergibt sich eine besonders kompakte und
stabile Einheit. Sehr vorteilhaft ist dabei, daß man die
kuppelnden Stangen 14 und 20 von der Innenseite bloß durch
die Mitnehmer 13 und 19 durchschieben muß, um die mechani
sche Verbindung herzustellen und ein Eingreifen in die Mit
nehmer 15 und 21 zu ermöglichen.
In der Fig. ist noch ein weiterer Schloßkasten 22 darge
stellt, der über einen Schließzylinder 23 mit Zahnrädern
24, 25, 26 und 27 verfügt. Letzteres kämmt mit einer Ver
zahnung der Schubstange 2. Ein Riegel 28 mit Schlitz 29, in
den ein Zapfen 30 der Schubstange 2 eingreift, wird synchron
mit der Bewegung der Schubstange 2 ein- und ausgeschoben. Es
könnte auch eine Zahnstangen-Zahnradverbindung zum Antrieb
des Riegels 30 vorgesehen sein.
Es kann nun die Betätigung der Riegeln 6, 30 bzw. der
Schubstange 2 elektrisch über den Schließzylinder 4 oder
händisch über den Schließzylinder 23 erfolgen. Letzterer
ist in zweckmäßiger Weise so ausgebildet, daß der Zylinder
kern an der Rauminnenseite zuhaltungslos (stiftlos) ausge
bildet und ständig im Eingriff mit der Schließnase des
Schließzylinders ist. Der Schließzylinder 23 kann als so
genannter Hotelzylinder ausgebildet sein, der an der Außen
seite (Gangseite) mit einem Schlüssel und raumseitig mit
einem Knauf zu betätigen ist. Diese Ausbildungen des
Schließzylinders 23 ermöglichen die Verschiebung der Schub
stange 2 und das Mitdrehen des Getriebes im Schloßkasten 22.
Die Schubstange 2 ist in dem verzahnten Bereich strich
punktiert dargestellt. An den Enden sind Schließstücke 31, 32
schematisch angedeutet.
Claims (1)
- Mehrriegelschloß mit elektrischem Antrieb eines Schloß getriebes einschließlich mindestens einer Schubstange im Falz einer Tür zur Riegel- bzw. Fallenbetätigung, wobei zur Steuerung des elektrischen Antriebes ein Schließzylinder vorgesehen ist und gegebenenfalls mit mechanischer Be tätigung des Verschlusses insbesondere über den oder einen weiteren Schließzylinder, vorzugsweise einen Doppelzylinder mit Knauf und ein diesem zugeordnetes Zahnradgetriebe, dadurch gekennzeichnet, daß der Schließzylinder (4) zur Steuerung des elektrischen Antriebes (12) und ein Zahnrad oder Getriebe (5) zur Verschiebung der Schubstange (2) in einem vom Falz der Tür aus einfräsbarem antriebslosen Schloßkasten (3) vorgesehen sind, daß ein weiters auf das Türblatt aufsetzbares Gehäuse (7) vorgesehen ist, das den elektrischen Antrieb (12) und die Schaltkontakte (10, 11) zur Antriebssteuerung umfaßt und daß mechanische Ver bindungen, insbesonders Kupplungsstangen (14, 20), wie Vierkantprofile, zwischen dem einfräsbaren antriebslosen Schloßkasten (3) und dem aufsetzbaren Gehäuse (7) mit den Antrieb (12) vorgesehen sind, die den steuernden Schließ zylinder (4) mit der elektrischen Steuerung (8) des elektrischen Antriebes (12) und die den elektrischen Antrieb (12) mit einem Zahnrad oder mit dem Getriebe (5) im antriebslosen Schloßkasten (3) zur Verschiebung der Schubstange (2) verbinden.
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