DE4427074A1 - Mechanisches Abscheidegitter zum Abscheiden von Flüssigkeits- und/oder Feststoffpartikeln aus einem Gasstrom - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein mechanisches Abschei­ degitter zum Abscheiden von Flüssigkeits- und/oder Feststoffpar­ tikeln aus einem Gasstrom, insbesondere für Dunstabzugshauben in Großküchen, bestehend aus einer erster Reihe von in Abständen zu einander angeordneten und in Richtung der Gasströmung geöffneten Profilen, sowie einer zweiten Reihe von in Abständen zueinander angeordneten und entgegen der Richtung der Gasströmung geöffneten Profilen, wobei die einander benachbarten Längsränder zweier ne­ beneinanderliegender Profile der einen Reihe jeweils in den In­ nenraum eines gegenüberliegenden Profils der anderen Reihe hin­ einragen.

Derartige Abscheidegitter sind von Dunstabzugshauben für Großküchen her bekannt. Sie sind in diesen Hauben herausnehmbar und im allgemeinen unter einem Winkel von 30-45° gegen die Ho­ rizontale geneigt angeordnet. Durch ein Sauggebläse wird der wäh­ rend der Speisezubereitung entstehende Dunst abgesaugt, wobei ein möglichτ großer Teil der in der Luft enthaltenden Flüssigkeits­ partikel durch das Abscheidegitter zurückgehalten werden soll. Eine weitere Aufgabe des Abscheidegitters besteht darin, das Durchschlagen von möglicherweise entstehenden offenen Flammen zu verhindern.

In der DE 27 20 201 C2 sowie der US-PS 39 10 782 sind Ab­ scheidegitter der gattungsgemäßen Art offenbart. Bei diesen Ab­ scheidgittern ist der Abstand zwischen den beiden Profilreihen so bemessen, daß die hindurchströmende Luft eine mehrfache Rich­ tungsumkehr erfährt. Der freie Durchgangsquerschnitt beträgt je nach Abscheidegitter-Typ 10-30% der gesamten Gitterfläche. Durch diese Querschnittsverminderung innerhalb des Abscheidegit­ ters tritt eine Erhöhung der Luftgeschwindigkeit auf das 3-10fache ein. Die abscheidende Wirkung des Gitters beruht auf die­ ser Geschwindigkeitserhöhung, durch die ja auch die in der Luft enthaltenden Flüssigkeitströpfchen und Feststoffpartikel be­ schleunigt werden, sowie auf der mehrfachen Richtungsumkehr der hindurchströmenden Luft. Die beschleunigten Flüssigkeitströpfchen und Feststoffpartikel können der Richtungsänderung nicht folgen, und prallen auf die Innenoberfläche der Profile der zweiten Reihe. Die Flüssigkeitströpfchen bilden auf deren Oberfläche ei­ nen Flüssigkeitsfilm, der allmählich nach unten ablaufen und durch spezielle Öffnungen im Rahmen des Abscheidegitters in eine unter dem Abscheidegitter angeordnete Sammelschiene gelangen soll.

Bedingt durch die Schräglage der Abscheidegitter in den Ab­ zugshauben läuft der Flüssigkeitsfilm zum großen Teil nicht wie gewünscht in Profilrichtung nach unten, sondern er gelangt be­ reits nach kurzer Wegstrecke an die beiden Ränder der Profile. Dort wird der Flüssigkeitsfilm von der mit hoher Geschwindigkeit zwischen den Profilen hindurchströmenden Luft erfaßt. In Abhän­ gigkeit von der kinematischen Zähigkeit des Flüssigkeitsfilms werden mehr oder weniger große Partikel aus dem Flüssigkeitsfilm herausgerissen und gelangen so in den Abluftstrom. Die gewünsch­ te Abscheidewirkung bleibt aus bzw. ist stark beeinträchtigt. Eine Abscheidewirkung gegenüber reinen Stäuben ist kaum vorhanden.

Aus der DD-PS 2 14 297 ist eine weitere Bauart eines Abschei­ degitters bekannt. Dieses Gitter besteht aus einem Behälter, des­ sen Vorderwand schlitzförmige Öffnungen aufweist und dessen Rückseite in eine Luftleitung eingebunden ist. Im Inneren des Behälters ist hinter jeder schlitzförmigen Öffnung ein geschlitz­ tes Hohlprofil, vorzugsweise in Form eines längs aufgeschnittenen Rohres, angeordnet, welches sich über die gesamte Bauhöhe des Behälters erstreckt und unten aus dem Behälter herausgeführt ist. Die Schlitze in der Behälterwand und in den Hohlprofilen liegen sich unter Belassung eines Luftspaltes genau gegenüber.

Im Betrieb wird der zu reinigende Luftstrom in den Schlitzen der Behälterwand beschleunigt und vor den Hohlprofilen aufgestaut und scharf umgelenkt. Dabei gelangen die abzuscheidenden Partikel infolge Trägheitswirkung in die Hohlprofile, in denen sie unter Schwerkraftwirkung nach unten rutschen bzw. sinken und dort aus dem Behälter ausgetragen werden.

Abgesehen davon, daß der Abscheidegrad dieses Gitters insbe­ sondere bei Stäuben noch zu wünschen übrig läßt, hat es ebenfalls den entscheidenden Nachteil, daß sich bei schräger Einbaulage der Abscheidegrad noch weiter verringert, da ein Großteil der abge­ schiedenen Partikel beim Herabrutschen auch wieder an die Ränder der geschlitzten Rohre und damit in den Abluftstrom gelangt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Abschei­ degitter zur Verfügung zu stellen, bei dem ein Ablösen von Flüs­ sigkeitspartikeln und/oder ein Mitreißen von Feststoffpartikeln durch das hindurchströmende Gas an den Profilrändern des Abschei­ degitters verhindert wird.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Abscheidegitter der gattungsgemäßen Art dadurch gelöst, daß die Längsränder der Profile der zweiten Reihe unter Bildung von Rinnen nach innen eingebogen sind, derart, daß diese Rinnen bei Betrieb des Ab­ scheidegitters strömungstote Räume bilden, in denen eine im we­ sentlichen von der Gasströmung ungestörte Dränage der abgeschie­ denen Flüssigkeits- und/oder Feststoffpartikel stattfindet.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung wird nachstehend anhand von zwei Ausführungs­ beispielen näher erläutert. In der dazugehörigen Zeichnung zeigt:

Fig. 1 einen Ausschnittsquerschnitt durch ein Abscheide­ gitter mit idealisierten Profilformen,

Fig. 2 einen Ausschnittsquerschnitt durch ein Abscheide­ gitter mit platzsparenden und fertigungstechnisch günstigen Profilformen, und

Fig. 3 die Befestigung der Profile gemäß Fig. 2 an einem unteren Rahmenteil.

In Fig. 1 ist ein aus strömungstechnisch optimalen Profil­ formen hergestelltes Abscheidegitter dargestellt. Die Profile 1.1 bis 2.2 sind so gestaltet, daß eine weitgehend ablösungsfreie Gasströmung stattfindet. Der durch Pfeile gekennzeichnete Gas­ strom schnürt sich zunächst ein und passiert den Spalt zwischen den in der ersten Reihe befindlichen Profilen 1.1, 1.2 und 1.3 sowie den entgegengesetzt geöffneten Profilen 2.1 und 2.2. Dabei kommt es zunächst zu einer ersten Richtungsumkehr. Der einge­ schnürte und entsprechend der Kontinuitätsgleichung beschleunigte Gasstrom wird im engen Radius um die Profilkante 3 herumgeführt, während die abzuscheidenden Flüssigkeits- und/oder Feststoff­ partikel auf die gewölbte Innenseite 4 der Profile 2.1 und 2.2 auftreffen, und aufgrund ihres gegenüber den gasförmigen Bestand­ teilen größeren Gewichts durch Fliehkraftwirkung an dieser ge­ wölbten Innenseite 4 entlang bis in eine an den Rändern der Pro­ file 2.1 und 2.2 ausgebildete Rinne 5 geführt werden. Dort be­ steht aufgrund der geschilderten Strömungsbedingungen ein strö­ mungstoter Raum, so daß die abgeschiedenen Partikel ungestört nach unten rutschen bzw. sinken können. Der gefilterte Gasstrom verläßt nach einer zweiten Richtungsumkehr den Spalt zwischen den Profilen 1.1, 1.2 und 1.3 sowie den Profilen 2.1 und 2.2. Er ver­ breitert sich dann nach Verlassen des Spalts und seine Geschwin­ digkeit sinkt auf den vom Sauggebläse vorgegebenen Wert ab. Die in den Rinnen 5 befindlichen abgeschiedenen Partikel fließen oder sinken entsprechend der hier nicht dargestellten Schräglage des Abscheidegitters nach unten.

Mit den in Fig. 2 dargestellten Profilformen wird eine ähn­ liche Wirkung erzielt. Auch hier bilden die in Richtung des Gas­ stromes geöffneten Profile 6.1, 6.2 und 6.3 eine erste Reihe, während die entgegen dem Gasstrom geöffneten und um eine halbe Teilung versetzten Profile 7.1 und 7.2 in einer zweiten Reihe an­ geordnet sind. Die Profile sind zweckmäßigerweise aus Blech ge­ formt.

Fig. 3 zeigt eine zweckmäßige Befestigungsmöglichkeit der in Fig. 2 dargestellten Profile. Am unteren und am oberen Abscheide­ gitterrand sind U-förmige und mit wechselseitig angeordneten La­ schen 9 ausgestattete Rahmenteile 8 mit den Enden der Profile 6.1, 6.2, 6.3, 7.1 und 7.2 durch Druckfügen verbunden. Die Füge­ punkte 10 sind nach außen gerichtet und können als Anschlag des Abscheidegitters z. B. innerhalb einer Dunstabzugshaube dienen. Die Laschen 9 befinden sich jeweils auf der Innenseite der Profi­ le 6.1, 6.2, 6.3, 7.1 und 7.2. An der tiefsten Stelle des unteren Rahmenteils 8 sind Ablauföffnungen 11 angeordnet, durch die die abgeschiedenen Partikel das als Sammelrinne dienende untere Rahmenteil 8 verlassen können.

Claims (3)

1. Mechanisches Abscheidegitter zum Abscheiden von Flüssigkeits- und/oder Feststoffpartikeln aus einem Gasstrom, insbesondere für Dunstabzugshauben in Großküchen, bestehend aus einer ersten Reihe von in Abständen zueinander angeordneten und in Richtung der Gas­ strömung geöffneten Profilen sowie einer zweiten Reihe von in Ab­ ständen zueinander angeordneten und entgegen der Richtung der Gasströmung geöffneten Profilen, wobei die einander benachbarten Längsränder zweier nebeneinander liegender Profile der einen Reihe jeweils in den Innenraum eines gegenüberliegenden Profils der anderen Reihe hineinragen, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsränder der Profile der zweiten Reihe (2.1, 2.2, 7.1, 7.2) unter Bildung von Rinnen (5) nach innen eingebogen sind, derart, daß diese Rinnen (5) bei Betrieb des Abscheidegitters strömungs­ tote Räume bilden, in denen eine Dränage der abgeschiedenen Par­ tikel stattfindet.

2. Abscheidegitter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Profile (6.1, 6.2, 6.3, 7.1, 7.2) aus Blech bestehen.

3. Abscheidegitter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die Profile (1.1, 1.2, 1.3, 2.1, 2.2, 6.1, 6.2, 6.3, 7.1, 7.2) an ihren Enden an U-förmigen mit wechselseitig angeord­ neten Laschen (9) versehenen Rahmenteilen (8) befestigt sind, wobei die Laschen (9) auf der Innenseite der Profile (6.1, 6.2, 6.3, 7.1, 7.2) liegen.