DE19705808C1 - Mechanisches Abscheidegitter zum Abscheiden von Flüssigkeits- und/oder Feststoffpartikeln aus einem Gasstrom - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein mechanisches Abschei­ degitter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Ein derartiges Gitter ist aus der DE 44 27 074 A1 bekannt. Es besteht aus zwei Reihen von schalenförmigen Profilen, wobei die Profile in der vorderen Reihe in Strömungsrichtung geöffnet sind, während die Profile in der hinteren Reihe entgegen der Strömungs­ richtung geöffnet sind. Die Profile sind so angeordnet, daß die benachbarten Längsränder zweier nebeneinanderliegender Profile der einen Reihe jeweils in den Innenraum eines gegenüberliegenden Profils eingreifen. Dabei sind die Längsränder der Profile der hinteren Reihe rinnenförmig nach innen eingezogen. Die Profile dieses Abscheidegitters sind also überlappend angeordnet, so daß der von einem Sauggebläse durch das Gitter gesaugte, zu reinigen­ de Gasstrom gezwungen ist, die zwischen den Profilen gebildeten Strömungskanäle zu durchströmen. Er wird dort entsprechend der Kontinuitätsgleichung beschleunigt und erfährt eine zweifache Um­ lenkung, die dazu führt, daß die abzuscheidenden Partikel durch Fliehkraftwirkung in die Rinnen an den Längsrändern der hinteren Profile abgeschieden werden, die aufgrund der Strömungsbedingun­ gen Toträume bilden. Die abgeschiedenen Partikel können daher un­ gestört von dem das Abscheidegitter passierenden Gasstrom in den Rinnen abgeführt werden.

Das oben beschriebene Abscheidegitter hat einen sehr guten Wirkungsgrad, da die einmal abgeschiedenen Partikel aufgrund der ausgebildeten Fangrinnen nicht wieder in den Gasstrom gelangen können. Nachteilig ist aber der relativ hohe Fertigungsaufwand eines derartigen Abscheidegitters, der auf die Vielzahl der er­ forderlichen Profile zurückzuführen ist. Hinzu kommt, daß die Profile der vorderen und der hinteren Reihe unterschiedlich aus­ geführt sind, d. h., es sind auch unterschiedliche Werkzeuge für die Herstellung erforderlich.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, den Ferti­ gungsaufwand für ein gattungsgemäßes Abscheidegitter unter Bei­ behaltung des hohen Abscheidewirkungsgrades zu verringern.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die technische Lehre des Gegenstands von Anspruch 1 gelöst. Demgemäß kommen gegenüber dem bekannten Stand der Technik die Profile der zweiten Reihe zum Wegfall. Es wird daher demgegenüber nur noch die halbe Anzahl von Profilen benötigt, die zudem identisch ausgeführt werden können. Ein weiterer, strömungstechnischer Vorteil eines erfindungsgemäßen Abscheidegitters ist darin zu sehen, daß sich der Gasstrom innerhalb des Abscheidegitters nicht mehr in zwei Teilströme auf­ teilt, was zu einer geringeren Verwirbelung des Gasstroms bei­ trägt.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfin­ dung ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.

Das erfindungsgemäße Abscheidegitter ist z. B. als Flammen­ schutzfilter für Großküchen einsetzbar. Es kann darüber hinaus für den Aufbau von Filterwänden für Farbspritzräume oder als Ring- oder Kerzenfilter in der Industrie verwendet werden.

Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispie­ len näher erläutert. In der dazugehörigen Zeichnung zeigt:

Fig. 1 einen Ausschnittsquerschnitt durch ein Abscheide­ gitter in einer ersten Ausführungsform,

Fig. 2 einen Ausschnittsquerschnitt durch ein Abscheidegit­ ter in einer weiteren Ausführungsform, und

Fig. 3 einen Schnitt durch ein Ringfilter mit einem einge­ bauten Abscheidegitter.

Fig. 1 zeigt einen Abschnitt von drei nebeneinander angeord­ neten Profilen 1. Diese sind durch Umformung aus Blechplatinen hergestellt und im wesentlichen doppel-U-förmig gebogen, so daß sie aus einem ersten und einem zweiten U-förmigen Abschnitt 2 bzw. 4 bestehen. Diese beiden Abschnitte 2, 4 gehen in einer ge­ meinsamen Zwischenwand 5 ineinander über und besitzen jeweils eine Seitenwand 6 bzw. 7. Der Randbereich der Seitenwand 7 ist nach innen eingebogen, wodurch eine Sammelrinne 8 gebildet ist, deren Seitenwand 9 im wesentlichen parallel zur Seitenwand 7 ver­ läuft.

Im Abscheidegitter sind die Profile 1 so angeordnet, daß ihr erster, U-förmiger Abschnitt 2 in Richtung der durch einen Pfeil 3 angedeuteten Gasströmung und ihr zweiter, U-förmiger Abschnitt 4 entgegen der Gasströmung geöffnet ist. Dabei überlappen sich die nebeneinander angeordneten Profile 1, in dem deren Seitenwän­ de 6 jeweils in den zweiten, U-förmigen Abschnitt 4 eingreifen.

Auf diese Weise werden zwischen den Profilen 1 Strömungskanäle gebildet. In Fig. 1 ist auf der linken Seite ein derartiger Strö­ mungskanal durch symbolisch eingezeichnete Stromfäden 10 hervor­ gehoben. Der mit Partikeln 11 beladene Gasstrom strömt demnach zunächst in den zwischen der Zwischenwand 5 und der Seitenwand 6 benachbarter Profile 1 gebildeten Kanalabschnitt ein, in dem sich seine Geschwindigkeit aufgrund der Einschnürung wesentlich er­ höht. Am Boden 12 des zweiten, U-förmigen Abschnitts 4 wird die Strömung um 180° umgelenkt, wodurch die Partikel 11 aufgrund ih­ res Gewichts durch Fliehkraftwirkung in die Sammelrinne 8 ausfal­ len. Nach einer weiteren Richtungsumkehr um 180° verläßt der ge­ reinigte Gasstrom den Abscheider.

Aus Fig. 1 ist zu erkennen, daß die Böden 12, 13 der U-förmi­ gen Abschnitte 4 bzw. 2 sowie der Boden 14 der Sammelrinne 8 stark gerundet ausgeführt sind, um eine möglichst ablösungsfreie Strömung zu erreichen. Es ist weiterhin ersichtlich, daß die Sei­ tenwände 9 der Sammelrinne 8 und die Seitenwände 6 auf gleicher Höhe enden. Dadurch ist gewährleistet, daß die Partikel 11 in der umgelenkten Gasströmung nicht mitgerissen werden.

Die Profile 1 sind, wie üblich, was deshalb nicht dargestellt ist, oben und unten in einem Rahmen durch Punktschweißen oder Druckfügen befestigt. Die in die Sammelrinnen 8 abgeschiedenen Partikel 11 rutschen bzw. fließen in dem in Gebrauchslage schräg oder senkrecht angeordneten Abscheidegitter nach unten und werden dort gesammelt und abgeführt.

Aus obiger Beschreibung geht hervor, daß das Abscheidegitter im Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten Abschei­ degittern nur noch aus einer Reihe von gleich aufgebauten Profi­ len 1 besteht. Der Fertigungsaufwand verringert sich dadurch be­ trächtlich. Zudem kann jedes Profil 1 in vorteilhafter Weise in vier Punkten am Rahmen befestigt werden, nämlich jeweils oben und unten an den Böden 12 und/oder 13. Dadurch sind sie schwingungs­ frei im Gasstrom gehaltert.

In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt. Es unterscheidet sich von dem vorhergehenden dadurch, daß die Profile 1 nicht so stark gerundet sind, sondern lediglich Radien an den Übergängen zwischen den Seiten- bzw. Zwischenwänden 6, 5, 7 und 9 und den Böden 12, 13 und 14 vorgesehen sind. Diese Profi­ le 1 sind einfacher herzustellen, wobei der Wirkungsgrad des Ab­ scheidegitters im wesentlichen erhalten bleibt. Die Wände 5 und 6 stehen im Beispiel parallel zueinander. Es ist jedoch auch eine allmähliche Verengung der Strömungskanäle durch schräg zueinander angeordnete Wände 5 und 6 möglich.

In Fig. 3 ist ein Anwendungsbeispiel für ein Abscheidegitter dargestellt. Diese Figur zeigt ein Ringfilter für den industriel­ len Einsatz. Die Profile 1 sind ringförmig entsprechend der Dar­ stellung in den Fig. 1 oder 2 angeordnet.

Die Profile 1 sind oben und unten jeweils an ihrem Boden 13 durch Pop-Niete 18 an von Ringblechen 15, 16 senkrecht abragenden Trägern 17 befestigt. Sie sind auf diese Weise zu einer starren Einheit zusammengefaßt, die als solche in das Filtergehäuse ein­ gestellt bzw. eingehängt werden kann, welches aus einem oberen und einem unteren Deckel 19, 20 besteht.

Der von einem nicht dargestellten Sauggebläse angesaugte Gas­ strom durchströmt das Abscheidegitter und verläßt den Filter ge­ reinigt durch einen Stutzen 21 im oberen Deckel 19. Die aus dem Gasstrom abgeschiedenen Partikel 11 fließen oder sinken ungestört von der Gasströmung in den Sammelrinnen 8 der Profile nach unten und sammeln sich in dem als Trichter ausgebildeten unteren Deckel 20, den sie über den Stutzen 22 verlassen.

Claims (3)

1. Mechanisches Abscheidegitter zum Abscheiden von Flüssigkeits- und/oder Feststoffpartikeln aus einem Gasstrom, bestehend aus sich an ihren Längsrändern unter Bildung von Strömungskanälen derart überlappenden Profilen, daß der Gasstrom im Überlappungs­ bereich eine mehrfache Umlenkung erfährt, und die dadurch abge­ schiedenen Partikel sich in einer, einen strömungstoten Raum bil­ denden, am Profilrand ausgebildeten Rinne sammeln, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Abscheidegitter aus nur einer Reihe von nebeneinander angeordneten Profilen (1) besteht, die im wesent­ lichen doppel-U-förmig gebogen sind, wobei ein U-förmiger, erster Abschnitt (2) in Strömungsrichtung und der andere, zweite Ab­ schnitt (4) entgegen der Strömungsrichtung geöffnet ist, und die Seitenwand (6) des ersten Abschnitts (2) mit Abstand zwischen die Seitenwand (9) der an der Seitenwand (7) des zweiten Abschnitts (4) ausgebildeten Sammelrinne (8) und die beiden Abschnitten (2, 4) gemeinsame Zwischenwand (5) eingreift.

2. Mechanisches Abscheidegitter nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Seitenwand (6) des ersten Abschnitts (2) und die Seitenwand (9) der Sammelrinne (8) auf gleicher Höhe enden.

3. Mechanisches Abscheidegitter nach einem der vorstehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Profile (1) oben und un­ ten am Boden (12) und/oder (13) der U-förmigen Abschnitte (4, 2) am Abscheidegitterrahmen befestigt sind.