DE4426677B4

DE4426677B4 - Insassenschutzvorrichtung für ein Fahrzeug

Info

Publication number: DE4426677B4
Application number: DE4426677A
Authority: DE
Inventors: Jürgen Dr. Cordes; Hartmut Dr. Bürger
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 1993-08-20
Filing date: 1994-07-28
Publication date: 2006-07-20
Anticipated expiration: 2014-07-29
Also published as: DE4426677C5; DE4426677A1

Abstract

Insassenschutzvorrichtung für ein Fahrzeug (1) mit einem wenigstens einem Fahrzeugsitz (3) zugeordneten, aufblasbaren Gaskissen (13), das über eine mit einer Sensorik (11) verbundene Steuereinrichtung (10) aktivierbar ist, wobei durch die Sensorik auch eine Belegung des Fahrzeugsitzes (3) feststellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass an einem auf dem Fahrzeugsitz (3) absetzbaren Kindersitz (5) wenigstens ein Element einer Signalvorrichtung vorgesehen ist, durch das nach Einbau des Kindersitzes (5) die Steuereinrichtung (10) im Sinne einer Verhinderung oder kindgerechten Betätigung der Gaskissenauslösung selbsttätig beeinflusst ist, und dass die Signalvorrichtung
– einen am Kindersitz (5) angeordneten Sender (16), der Funk-, Infrarot- oder Schallwellen oder ein Magnetfeld emittiert, und
– einen die Funk-, Infrarot- oder Schallwellen bzw. das Magnetfeld des Senders (16) aufnehmenden Empfänger (17), der mit der Steuereinrichtung (10) verbunden ist,
aufweist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Insassenschutzvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Gattungsgemäße Insassenschutzvorrichtungen sind beispielsweise bekannt geworden aus der DE-40 23 109-A1 (B60R 21/32) und der EP-0 458 102-A1 (B60R 21/32). Der Hauptbestandteil dieser Insassenschutzvorrichtungen ist ein aufblasbares Gaskissen, das je nach Belegung des ihm zugeordneten Fahrzeugsitzes bei einem Fahrzeugunfall durch eine Steuereinrichtung aktivierbar ist. Solche Vorrichtungen haben grundsätzlich den Vorteil, dass somit bei einem Fahrzeugunfall durch ein unnötig aufgeblasenes Gaskissen ein zusätzlicher Druckanstieg im Fahrzeuginnenraum und erhöhte Reparaturkosten bei der Wiederherstellung, z. B. der Armaturentafel, vermieden werden. Dieser Stand der Technik lässt allerdings Besonderheiten bei der Unterbringung von Kindern auf Fahrzeugsitzen unberücksichtigt.

Aus dem deutschen Gebrauchsmuster G-91 12 752-U1 ist ein transportables Gaskissen bekannt, das von einer Steuereinrichtung aus aktivierbar ist, sobald durch ein auf einem Kindersitz untergebrachtes Kind ein Drucksensor betätigt ist. Abweichend vom gattungsbildenden Stand der Technik dient dieser Drucksensor also nicht der Unterdrückung einer Betätigung des Gaskissens, sondern macht eine ggf. erforderliche Betätigung überhaupt erst möglich.

Weiter ist aus der US 3,992,028 ein Aufbau eines Fahrzeugsitzes bekannt, bei dem der Kindersitz so mittels einer Bänderanordnung an der Sitzlehne festgelegt ist, dass das Kindersitz-Sitzteil beabstandet oberhalb eines Sitzteils des Fahrzeugsitzes und damit oberhalb eines im Sitzteil des Fahrzeugsitzes angeordneten Drucksensors angeordnet ist, so dass dieser Drucksensor bei einer Verwendung des Kindersitzes nicht betätigt wird. Dadurch soll sichergestellt werden, dass der Airbag bei einer Kindersitzbenutzung deaktiviert ist. Bei einer Verwendung des Fahrzeugsitzes durch einen in üblicher Weise auf dem Fahrzeugsitz-Sitzteil sitzenden Fahrzeuginsassen wird dagegen über den Drucksensor die Airbaganordnung aktiviert. Ein derartiger Aufbau ist ersichtlich unpraktikabel und stellt lediglich eine qualitativ wenig hochwertige Hilfskonstruktion dar.

Weiter ist aus der nachveröffentlichten DE 42 43 826 A1 ein Kraftfahrzeug mit einem Kraftfahrzeugsitz bekannt, der Befestigungsvorrichtungen für einen darauf befestigbaren Kindersitz aufweist und dem ein Airbag zugeordnet ist. Um sicherzustellen, dass bei der Beförderung eines Kindes im Kindersitz der vor dem Kindersitz befindliche Airbag deaktiviert ist, enthalten die Befestigungsvorrichtungen für den Kindersitz jeweils einen auf das Befestigen des Kindersitzes reagierenden Sensor zur Deaktivierung des Airbags. Dabei wird bei der Einrastung des Kindersitzes von jedem als Impulsgeber ausgebildeten Sensor ein Signal erzeugt, das über die Airbag-Steuerung den Airbag deaktiviert bzw. ausschaltet.

Aus der ebenfalls nachveröffentlichten DE 42 28 624 A1 ist eine Kinderaufnahme für ein Kraftfahrzeug mit Beifahrersicherheitsgaskissen bekannt, bei der ein Druckkontaktschalter im Sitz angeordnet ist, der bei einer Kindersitzanbringung nicht, bei sitzendem Fahrzeuginsassen dagegen aktiviert ist. Dadurch wird erreicht, dass bei einer Kindersitzbefestigung der Airbag nicht aktiviert ist.

Die ebenfalls nachveröffentlichte DE 42 37 072 C1 betrifft einen resistiven Foliendrucksensor zur Erkennung einer Sitzbelegung.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, gattungsgemäße Insassenschutzvorrichtungen so weiterzubilden, dass den besonderen Verhältnisses bei der Unterbringung von Kindern Rechnung getragen werden kann.

Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Die Unteransprüche enthalten zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung.

Erfindungsgemäß wird also an einem auf dem Fahrzeugsitz absetzbaren Kindersitz eine Signalvorrichtung vorgesehen, durch die nach ordnungsgemäßen Einbau des Kindersitzes die Steuereinrichtung im Sinne einer Verhinderung der Gaskissenauslösung oder einer kindgerechten Betätigung des Gaskissens beeinflusst ist. Erfindungsgemäß weist die Signalvorrichtung ferner einen am Kindersitz angeordneten Sender auf, der Funk-, Infrarot- oder Schallwellen bzw. auch ein Magnetfeld emittiert, wobei ferner ein die Funk-, Infrarot- oder Schallwellen bzw. das Magnetfeld des Senders aufnehmender Empfänger vorgesehen ist, der mit der Steuereinrichtung verbunden ist. Mit einer derartigen Signalvorrichtung wird auf funktionssichere Weise eine ggf. erforderliche Verhinderung bzw. kindgerechte Betätigung der Gaskissenauslösung selbsttätig möglich.

Als kindgerechte Betätigung des Gaskissens kann beispielsweise eine Teilfüllung angesehen werden, so dass das vorgelagert sitzende Kind durch den Aufblasvorgang nicht beeinträchtigt wird. Vorstellbar wäre ergänzend oder alternativ auch eine Verstellung des Ausblaswinkels.

Besonders vorteilhafte Ausführungsbeispiele sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt:
1 eine Variante, bei der eine dem Kindersitz zugeordnete Signalvorrichtung einen Sender und einen Empfänger aufweist.
Gemäß 1 ist im Kindersitz 5 ein Sender 16 eingebaut, von dem Signale in Richtung eines Empfängers 17 emittiert werden. Vorstellbar ist in diesem Zusammenhang die Aussendung von Funk-, Infrarot- oder Schallwellen. Wichtig ist jedoch, dass für eine derartige Signalvorrichtung noch eine Energiequelle bereitgestellt werden muss. Zweckmäßigerweise werden deshalb am Kindersitz 5 hier nicht dargestellte Solarzellen angebracht, denen ein elektrischer Puffer zur zumindest zeitweisen Speicherung der Energie nachgeschaltet ist. Als Sender 16 kann auch ein Dauermagnet verwendet werden, dessen Magnetfeld vom Empfänger 17 detektiert wird.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass mit den vom Sender 16 ausgehenden Signalen eine Codierung übertragen wird, welche der Steuereinrichtung 10 über den Empfänger 17 mitteilt, welcher Kindersitztyp auf dem Fahrzeugsitz 3 befestigt ist. Diese Codierung kann auch Daten über das Kind wie Größe und Gewicht enthalten, um so ggf. für das auf dem Kindersitz 5 untergebrachte Kind im Crashfall ein optimales Aufblasverhalten des Gaskissens gewährleisten zu können.

Claims

Insassenschutzvorrichtung für ein Fahrzeug (1) mit einem wenigstens einem Fahrzeugsitz (3) zugeordneten, aufblasbaren Gaskissen (13), das über eine mit einer Sensorik (11) verbundene Steuereinrichtung (10) aktivierbar ist, wobei durch die Sensorik auch eine Belegung des Fahrzeugsitzes (3) feststellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass an einem auf dem Fahrzeugsitz (3) absetzbaren Kindersitz (5) wenigstens ein Element einer Signalvorrichtung vorgesehen ist, durch das nach Einbau des Kindersitzes (5) die Steuereinrichtung (10) im Sinne einer Verhinderung oder kindgerechten Betätigung der Gaskissenauslösung selbsttätig beeinflusst ist, und dass die Signalvorrichtung – einen am Kindersitz (5) angeordneten Sender (16), der Funk-, Infrarot- oder Schallwellen oder ein Magnetfeld emittiert, und – einen die Funk-, Infrarot- oder Schallwellen bzw. das Magnetfeld des Senders (16) aufnehmenden Empfänger (17), der mit der Steuereinrichtung (10) verbunden ist, aufweist.
Insassenschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalvorrichtung ferner eine Energiequelle für den Funk-, Infrarot- oder Schallwellen emittierenden Sender (16) aufweist.
Insassenschutzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Energiequelle am Kindersitz (5) Solarzellen angebracht sind, denen ein elektrischer Puffer zur zumindest zeitweisen Speicherung der elektrischen Energie nachgeschaltet ist.
Insassenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass vom Sender (16) ein die Bauart des Kindersitzes (5) kennzeichnendes Signal ausstrahlbar ist.
Insassenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Empfänger (17) in einer Armaturentafel (15) angeordnet ist.