DE19638458C1

DE19638458C1 - Vorrichtung zur Kindersitzerkennung

Info

Publication number: DE19638458C1
Application number: DE19638458A
Authority: DE
Inventors: Hartwig Reindl
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Continental Automotive GmbH
Priority date: 1996-09-19
Filing date: 1996-09-19
Publication date: 1998-01-15
Anticipated expiration: 2016-09-20

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kindersitzerken nung gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.

Kraftfahrzeuge werden zum Personenschutz zunehmend mit Air bags, etc. ausgestattet, und zwar nicht nur für den Fahrer, sondern auch für den Beifahrer. Es gibt Situationen, in denen die Aktivierung des Beifahrer-Airbags nicht erwünscht ist. Dies ist einerseits der Fall, wenn der Beifahrersitz nicht besetzt ist, und andererseits, wenn sich auf dem Beifahrer sitz ein insbesondere rückwärts gerichteter, somit entgegen der Fahrtrichtung angebrachter Kindersitz befindet. Fehlt der Beifahrer, ist eine Airbag-Auslösung lediglich unnötig. Je doch bei rückwärts gerichtetem Kindersitz ist sie lebensge fährlich.

Es wird daher angestrebt zu erkennen, ob auf dem Beifahrer sitz jemand sitzt und ob ein eventuell vorhandener Kindersitz in Fahrtrichtung angebracht ist.

Lösungen zur Erkennung von Kindersitzen, insbesondere von entgegen der Fahrtrichtung angebrachten Kindersitzen, sind bereits vielfach vorgeschlagen worden. Aus der DE 42 43 826 A1 ist es bekannt, mindestens eine Befestigungsvorrichtung für den Kindersitz mit einem auf das Befestigen des Kinder sitzes, beispielsweise Einrasten in die Befestigungsvorrich tung, reagierenden Sensor zur Entaktivierung des Airbags zu versehen. Der beispielsweise als Impulsgeber ausgeführte Sen sor kann innerhalb oder außerhalb der Befestigungsvorrichtung angeordnet sein. Er erfaßt Kindersitze mit Orientierung in und entgegen Fahrtrichtung.

Es ist ferner aus der DE 44 09 971 C2 eine Vorrichtung zur Kindersitzerkennung bekannt, die einen in den Sitz, bei spielsweise einen Sender mit in eine Matte mit Druckkontakten integrierter Antenne im Fahrzeug und einen am Kindersitz an gebrachten Transponder umfaßt. Die Veränderung des von der Antenne ausgesendeten elektromagnetischen Feldes durch den Transponder wird zur Kindersitzerkennung verwendet.

Weitere Kindersitzerkennungen mit Sender/Empfänger-Einheit (Scanner) und Transponder oder auch zwei Transpondern sind z. B. aus Resarch Disclosure No. 359, März 1994, Ref. No. RD35909, No. 724, November 1993, Ref. No. RD35519 und No. 64, Februar 1994, No. RD35804 sowie EP 0 650 869 bekannt. Die Sender/Empfänger-Einheit ist in der Regel in oder nahe dem Beifahrersitz oder z. B. in dessen Rücklehne angebracht, also nahe dem Transponder. Der Transponder kann durch Aufkleben befestigt sein. Insbesondere die Ausführungen mit zwei Trans pondern sind technisch sehr aufwendig. Hinzu kommt, daß das Auslesen der Transponder kritisch ist. Bei der Kindersitzer kennung gemäß EP 0 650 869 kann der Transponder am Kindersitz ein HF-Transponder oder von dem Typ aus hochpermeablem amor phem Material sein, das auf ein elektromagnetisches Feld an spricht und ein elektromagnetisches Antwortsignal ausgibt. Statt dessen können ein Barcode-Feld, Hall-Elemente, optische Sensoren und Lichtreflektoren mit entsprechenden Sendern und Empfängern auf der Sensorseite verwendet werden.

In der bereits erwähnten Resarch Disclosure No. 64, Februar 1994, No. RD 35804 wird ferner vorgeschlagen, einen oder meh rere Reed-Schalter vorne oder am Rückenteil des Beifahrersit zes anzubringen und einen Permanentmagneten am Boden oder der Vorderseite des Kindersitzes zu befestigen. Durch den Ort der Anbringung der Vorrichtungsteile kann bedarfsweise die Orien tierung des Kindersitzes diskriminiert werden.

In der DE 44 26 677 wird es bereits vorgeschlagen, im Kinder sitz einen Sender, beispielsweise auch einen Permanentmagne ten, einzubauen, und einen Empfänger vorzusehen, der an die Airbag Auslöseeinheit die Information liefert, welche Bauart der betreffende Kindersitz hat. Dabei kann auch ein im Gurt schloß vorgesehener Druckschalter vorgesehen sein, der eine Gurtbenutzung feststellt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Kindersitzerkennung zur Verfügung zu stellen, das eine zuverlässige Erkennung der Orientierung eines auf dem Beifah rersitz befestigen Kindersitzes gestattet.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Vorteilhafte weitere Ausführungsvarianten sind Gegenstand der Unteransprüche.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich durch ihre große Montagefreundlichkeit aus. Dadurch, daß der Magnet bei spielsweise einfach aufgeklebt werden kann, können herkömmli che Kindersitze leicht nachgerüstet werden. Ferner muß nur noch ein Magnetfeldsensor z. B. in integrierter Bauweise im oder am Gurtschloß angebracht werden, wobei ohnedies bevor zugt ein Sitzbelegungssensor vorgesehen wird. Dadurch werden keine zusätzlichen Leitungen oder sonstige Signalübertra gungswege und -mittel benötigt, und die Signalverarbeitung kann zusammen ausgeführt werden. So braucht lediglich ein Kontaktsensor oder dergleichen abgefragt zu werden, ob das Gurtschloß geschlossen ist. Ist dies der Fall, wird der Ma gnetfeldsensor ausgelöst. Es kann auch eine Auslösung des Ma gnetfeldsensors unabhängig von dem Gurtschließsensor vorgese hen werden, wobei dann die Signale bei der Verarbeitung mit einander verknüpft werden.

Je nach Abstand des Magneten vom Magnetfeldsensor, d. h. ab hängig davon, ob dieser auf derselben Seite ihm direkt gegen überliegend oder auf der entgegengesetzten Seite des Kinder sitzes angebracht ist, empfängt der Magnetfeldsensor ein mehr oder weniger starkes Signal. Davon abhängig kann beim Ausle sen des Magnetfeldsensors diskriminiert werden, in welcher Orientierung der Kindersitz eingebaut ist. Befindet sich der Magnet auf der rechten Seite des Kindersitzes und ist das er faßte Feld schwach, wird festgestellt, daß der Kindersitz entgegen der Fahrtrichtung eingebaut ist, und die Airbag-Auslösung ist gesperrt. Ist hingegen das Feld hoch oder ist der Sitz bei fehlendem Magnetfeld als belegt erkannt worden, wird das Auslösen des Airbags vorgesehen. In diesem Fall be findet sich entweder ein in Fahrtrichtung angebrachter Kin dersitz oder ein Beifahrer auf dem Beifahrersitz.

Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Kindersitzerkennung befindet sich der Kindersitz vorteilhaft anders als bei den herkömmlichen Transponder-Ausführungen nicht in einem zy klisch aufgebauten elektromagnetischen Feld. Es kommt so nicht zu eventuellen Gesundheitsrisiken durch ein solches Feld.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden an hand der Zeichnung erläutert. Es zeigen

Fig. 1 eine schematische Ansicht eines montierten Kindersit zes mit einer Vorrichtung zur Kindersitzerkennung und

Fig. 2 ein schematisches Blockdiagramm der Sensoranordnung.

Ein in Fig. 1 dargestellter Kindersitz 2 ist auf einem Bei fahrersitz 12 montiert. Dem Beifahrersitz 12 ist ein nicht dargestellter Airbag zugeordnet, dessen Auslösung von einer ebenfalls nicht dargestellten Airbag-Steuereinheit kontrol liert wird. Ferner ist der Beifahrersitz 12 mit einem Sitzbe legungs- und einem Gurtbenutzungssensor sowie einer Vorrich tung zur Kindersitzerkennung ausgestattet.

Der Beifahrersitz ist ferner in üblicher Weise mit einem Si cherheitsgurt ausgestattet, dessen Befestigungshalterung 22 und Befestigungsschloß 24 in Fig. 1 gezeigt sind. Das Befe stigungsschloß 24 ist mit einem nicht dargestellten Sensor oder Schalter zur Erkennung der Gurtbenutzung ausgestattet. Der Sitzbelegungs- und der Gurtbenutzungssensor sind über ei ne Leitung 1 mit einer Steuereinheit 30 für die Sitzbelegung und Kindersitzerkennung verbunden. Wird der Gurt benutzt, gibt der Gurtbenutzungssensor ein entsprechendes Signal S1 an die Steuereinheit 30 ab, die so feststellt, daß entweder ein Kindersitz angebracht worden ist oder eine Person auf dem Beifahrersitz angeschnallt ist.

Das Befestigungsschloß 24 ist zusätzlich mit einem Magnet feldsensor 32 ausgestattet, der beispielsweise ein Hall-Element sein kann und einen Teil der Vorrichtung zur Kinder sitzerkennung bildet. Der Magnetfeldsensor 32 ist im darge stellten Ausführungsbeispiel so beschaltet, daß er über eine Leitung 2 mittels eines Signals S2 nur angeregt wird, wenn durch den Sitzbelegungssensor die Belegung des Sitzes festge stellt worden ist. Der Magnetfeldsensor 32 ist über eine Lei tung 3 mit einer Diskriminationseinrichtung für den Signalpe gel der von ihm empfangenen Signale S3 verbunden, die Teil der Steuereinheit 30 ist. Die Diskriminationseinrichtung stellt fest, ob das empfangene Signal einen hohen Pegel oder einen niedrigen Pegel hat, d. h. ob das festgestellte Magnet feld stark oder schwach ist.

Auf der rechten Seite des Kindersitzes 2 ist ein Magnetstrei fen 34 angeklebt, der auch einen Teil der Vorrichtung zur Kindersitzerkennung bildet. Im dargestellten Fall der Fig. 1 ist der Kindersitz 2 in Fahrtrichtung angebracht. Das von dem Magnetfeldsensor 32 empfangene Magnetfeld ist deutlich schwä cher als in dem Fall, wenn sich der Magnetstreifen praktisch direkt gegenüber dem Magnetfeldsensor befindet. Dies wird zur Erkennung der Kindersitzorientierung ausgenutzt.

Wenn der Magnetstreifen beispielsweise standardmäßig auf der rechten Seite des Kindersitzes angebracht wird, kann festge legt werden, daß bei einer von dem Magnetfeldsensor festge stellten hohen Feldstärke, d. h. z. B. einem Signalpegel H < H1 der Kindersitz entgegen der Fahrtrichtung angebracht ist. Ist hingegen z. B. der Signalpegel H < H2, ist die Feldstärke klein und der Kindersitz ist in Fahrtrichtung angebracht. Hierfür ist eine weitere Diskriminationseinrichtung vorgese hen, die in die Steuereinheit 30 integriert ist. Stellt die Diskriminationseinrichtung ein eine hohe Feldstärke darstel lendes Signal fest, dann gibt sie ein Signal S4, das die Air bag-Auslösung freigibt, und ein Signal S5 aus, das eine Kon trollampe zur Anzeige der Airbag-Aktivierung ansteuert.

Claims

1. Vorrichtung zur Kindersitzerkennung in einem Kraftfahrzeug, die zumindest einen Sensor zur berührungslosen Erkennung eines auf einem Fahrzeugsitz angeordneten Kindersitzes aufweist, da durch gekennzeichnet, daß der Sensor im oder am Gurtschloß (24) angebracht ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor als Magnetfeldsensor (32) zur Aufnahme eines von einem am Kindersitz (2) befestigten Magneten (34) ausgesende ten Magnetfeldes ausgebildet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet ein Permanentmagnet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet (34) seitlich am Kindersitz (2) angebracht ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet (34) auf einer festgelegten Seite des Kindersitzes (2) angebracht ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet (34) ein Magnetstreifen ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Diskriminationseinrichtung für den empfangenen Signalpe gel H vorgesehen ist.