DE4424531A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Entleeren eines mit einer Flüssigkeit gefüllten Behälters - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Entleeren eines mit einer Flüssigkeit gefüllten BehältersInfo
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- B67D7/00—Apparatus or devices for transferring liquids from bulk storage containers or reservoirs into vehicles or into portable containers, e.g. for retail sale purposes
- B67D7/02—Apparatus or devices for transferring liquids from bulk storage containers or reservoirs into vehicles or into portable containers, e.g. for retail sale purposes for transferring liquids other than fuel or lubricants
- B67D7/0277—Apparatus or devices for transferring liquids from bulk storage containers or reservoirs into vehicles or into portable containers, e.g. for retail sale purposes for transferring liquids other than fuel or lubricants using negative pressure
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- B67D7/061—Means for transferring liquids from a chosen level of a storage container
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- Apparatus For Disinfection Or Sterilisation (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entleeren eines mit einer Flüs
sigkeit gefüllten Behälters durch Abpumpen sowie eine Vorrichtung zum
Durchführen dieses Verfahrens.
In Krankenhäusern und Heimen fällt infektiöse bzw. infektionsverdächtige
Wäsche an, die desinfizierend gewaschen bzw. desinfiziert werden muß. Dies
geschieht üblicherweise in gewerblichen oder institutionellen Wäschereien
in der Regel durch ein desinfizierendes Waschverfahren, in dem ein Wasch
mittel und ein Desinfektionsmittel eingesetzt werden. Zu diesen Desinfek
tionsmitteln gehören insbesondere solche auf der Basis von Peressigsäure,
Wasserstoffperoxid, Formaldehyd und Glutardialdehyd. Als Beispiel seien
die unter den Warenzeichen Ozonit und Ozonit super bekannten Desinfekti
onsmittel genannt, die Peressigsäure und Wasserstoffperoxid enthalten.
Die Desinfektionsmittel werden aus wirtschaftlichen Gründen dem Anwender
in Form eines Konzentrats und nicht als fertige Gebrauchslösung zur Ver
fügung gestellt. Die Gebrauchslösung mit der Anwendungskonzentration wird
erst an Ort und Stelle durch Verdünnen des Konzentrats mit Wasser herge
stellt.
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem folgenden, zwischen der
Anlieferung des Konzentrats und der Fertigstellung der Gebrauchslösung des
Desinfektionsmittels anfallenden Problem. Die flüchtigen, in reiner Form
gesundheitlich bedenklichen, bioziden Inhaltsstoffe der Desinfektionsmit
tel sind bei der üblichen Verdünnung der Gebrauchslösung unbedenklich.
Probleme können jedoch zum einen bei der Herstellung der Gebrauchslösung
aus dem Konzentrat und zum anderen bei der Entleerung der Konzentratreste
aus dem Behälter auftreten. In letzterem Fall ist sogar zu befürchten, daß
die maximale Arbeitsplatzkonzentration (MAK-Wert) für die genannten oder
ähnliche Inhaltsstoffe mit biozider Wirkung überschritten wird. Das Pro
blem tritt sowohl bei der manuellen Verdünnung des Konzentrats als auch
bei der Verdünnung mit Hilfe von üblichen Dosiersystemen auf. Beim Einsatz
geschlossener Dosiersysteme wird zwar ein Entweichen der flüchtigen In
haltsstoffe während des Verdünnungsvorgangs vermieden, aber nach dem Ent
leeren des mit Konzentrat gefüllten Behälters muß dieser vom Dosiersystem
abgekoppelt werden, um die Konzentratreste zu entsorgen. Dabei entstehen
die gesundheitlich bedenklichen Dämpfe.
Eine Alternative wäre der Einsatz weniger flüchtiger biozider Inhalts
stoffe in den Desinfektionsmitteln. Derartige, gleichzeitig den vielfäl
tigen Anforderungen an die Desinfektionsmittel genügende Alternativen
liegen jedoch nur in chlorhaltigen Mitteln, die aus ökologischer Sicht
bedenklich sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, daß eingangs genannte
Verfahren zum Entleeren eines Behälters auf eine wirtschaftliche, effek
tive, leicht handhabbare und ökologisch unbedenkliche Weise zu verbessern,
um das Entweichen flüchtiger Inhaltsstoffe aus der im Behälter befind
lichen Flüssigkeit stark zu reduzieren.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man die Flüssigkeit
(erste Flüssigkeit) mit einer inerten Flüssigkeit (zweite Flüssigkeit)
einer geringeren spezifischen Dichte überschichtet und die erste Flüssig
keit über eine darin eintauchende Sauglanze abpumpt. Die erfindungsgemäße
Lösung setzt unmittelbar dort an, wo die Dämpfe entweichen, nämlich an der
Oberfläche der Flüssigkeit im Konzentratbehälter. Damit wird ein Entwei
chen der Inhaltstoffe nicht nur während des Verdünnungsvorgangs, sondern
auch bei der Restentleerung weitgehend vermieden.
Vorzugsweise setzt man eine zur ersten Flüssigkeit farblich unterschied
lich markierte inerte Flüssigkeit ein, damit der Anwender die inerte
Flüssigkeit nicht fälschlicherweise als Desinfektionsmittel benutzt. Vor
zugsweise setzt man Silikon- oder Paraffinöle als inerte Flüssigkeit ein.
Die farblich unterschiedliche Markierung der inerten Flüssigkeit hat den
weiteren Vorteil, daß dem Benutzer optisch angezeigt wird, wenn die inerte
Flüssigkeit aus der Sauglanze austritt und das Desinfektionsmittel ver
braucht ist.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird das Problem der An
reicherung der Außenluft mit den flüchtigen Bestandteilen des Desinfekti
onsmittels in der letzten Phase der Behälterentleerung, also bei nahezu
vollständig entleertem Behälter gelöst. Ein Absaugen dieser Reste ist mit
bekannten Sauglanzen nicht möglich. Daher werden die Reste im Stand der
Technik manuell aus dem Behälter entnommen, wodurch der Anwender mit den
in der hohen Konzentration gesundheitlich bedenklichen Stoffen in Kontakt
kommt. Zur Lösung dieses Problems wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß
man den Behälter entleert, bis die inerte Flüssigkeit angesaugt wird, dann
durch einen zweiten Kanal der Sauglanze Wasser in den Behälter einströmen
läßt und damit den Rest der ersten Flüssigkeit verdünnt und schließlich
den noch im Behälter befindlichen Flüssigkeitsrest aus dem Behälter ent
fernt. Der letzte Verfahrensschritt, das Entfernen des verdünnten Flüs
sigkeitsrestes, kann mittels der Sauglanze vorgenommen werden. Bei aus
reichender Verdünnung des Konzentrats ist es aber auch ohne weiteres mög
lich und vom gesundheitlichen Standpunkt aus unbedenklich, wenn der An
melder diesen Entleerungsschritt manuell vornimmt.
Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt, wenn die erste
Flüssigkeit ein Desinfektionsmittelkonzentrat ist, das insbesondere zur
Verwendung im Bereich der gewerblichen Wäschereien vorgesehen ist. Wie
bereits oben ausgeführt worden ist, enthalten solche Desinfektionsmittel
konzentrate z. B. Peressigsäure und Wasserstoffperoxyd, mit denen der An
wender bei der vorliegenden relativ hohen Konzentration nicht in Berührung
kommen sollte.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Durchführen des be
schriebenen Verfahrens. Die Vorrichtung ist gekennzeichnet durch eine
Sauglanze mit einem Ansaugkanal und mindestens einem weiteren zum Zuführen
von Flüssigkeit geeigneten Kanal. Der weitere Kanal dient zum Zuführen von
Wasser bei der Entleerung von Produktresten aus dem Behälter.
Der unmittelbare Kontakt mit den flüchtigen Stoffen des Desinfektionsmit
telkonzentrats wird ferner durch eine Abdichtung der Öffnung des Behälters
gegenüber der eingetauchten Sauglanze weiter verringert, wobei die Ab
dichtung insbesondere als flexible Manschette ausgebildet ist.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird eine im
Bereich der Ansaugöffnung der Sauglanze angeordnete Meßsonde zum Erfassen
der Konzentration der angesaugten Flüssigkeit und eine an die Meßsonde
angeschlossene Steuereinrichtung für die Ansaugpumpe vorgeschlagen. Dabei
kann es sich z. B. um eine den pH-Wert erfassende Meßsonde handeln. Die
Sonde steuert über eine Elektronik die Ansaugpumpe, so daß auch bei einer
durch die Zuführung von Wasser verringerten Konzentration die gleiche
vorgesehene Menge von Desinfektionsmittel pro Zeiteinheit zum Verwen
dungsort, z. B. einer Waschmaschine gepumpt wird. Ferner kann die Elek
tronik derart ausgelegt sein, daß sie die Pumpe abschaltet, wenn die pH-
Meßsonde das Ansaugen der inerten Flüssigkeit meldet.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer
Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines mit einem Desinfektionsmit
telkonzentrat gefüllten Behälters, in den eine Sauglanze ein
taucht.
Die Sauglanze 1 ist durch eine auf die Öffnung des Behälters 2 gestülpte
Gummimanschette 3 geführt und taucht in das Desinfektionsmittelkonzentrat
4 ein. Die Sauglanze 1 reicht bis auf einige Millimeter bis zum Boden des
Behälters. Das Desinfektionsmittel ist mit einer inerten Flüssigkeit 5 von
einer Schichtdicke von ebenfalls einigen Millimeter überschichtet.
Neben dem Ansaugkanal 6 hat die Sauglanze 1 einen zweiten Kanal 7, der im
Normalfall geschlossen ist. Der Kanal 7 wird erst geöffnet, wenn der
Flüssigkeitsspiegel des Desinfektionsmittels unter die Ansaugöffnung der
Sauglanze 1 abgesunken ist. Dann wird über den zweiten Kanal 7 Wasser zu
geführt und die Produktreste unterhalb der inerten Flüssigkeitsschicht 5
verdünnt. Nach der Verdünnung besteht keine gesundheitliche Gefahr mehr,
wenn der Anwender mit der Flüssigkeit oder deren Dämpfen in Kontakt kommt.
Die Reste können dann problemlos entsorgt werden.
Zur Steuerung der Ansaugpumpe 10 ist ferner eine pH-Meßsonde 8 vorgesehen,
die über eine Elektronik 9 eine Ansaugpumpe 10 ansteuert.
Bei dem Desinfektionsmittelkonzentrat kann es sich z. B. um Ozonit oder
Ozonit super (Handelsnamen der Firma Henkel KGaA) handeln. Die inerte
Flüssigkeit kann aus Silikon- oder Paraffinölen bestehen.
Bezugszeichenliste
1 Sauglanze
2 Behälter
3 Manschette
4 Desinfektionsmittel, erste Flüssigkeit
5 inerte Flüssigkeit, zweite Flüssigkeit
6 Ansaugkanal
7 zweiter Kanal
8 Meßsonde
g Elektronik
10 Ansaugpumpe
2 Behälter
3 Manschette
4 Desinfektionsmittel, erste Flüssigkeit
5 inerte Flüssigkeit, zweite Flüssigkeit
6 Ansaugkanal
7 zweiter Kanal
8 Meßsonde
g Elektronik
10 Ansaugpumpe
Claims (8)
1. Verfahren zum Entleeren eines mit einer Flüssigkeit gefüllten Behäl
ters (2) durch Abpumpen,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Flüssigkeit (erste Flüssigkeit) (4) mit einer inerten
Flüssigkeit (zweite Flüssigkeit) (5) einer geringer spezifischen
Dichte überschichtet und die erste Flüssigkeit (4) über eine darin
eintauchende Sauglanze (1) abpumpt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man eine zur ersten Flüssigkeit (4) farblich unterschiedlich mar
kierte inerte Flüssigkeit (5) einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß man Silikon- oder Paraffinöl als inerte Flüssigkeit (5) einsetzt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man den Behälter (2) entleert, bis die inerte Flüssigkeit (5) an
gesaugt wird, dann durch einen zweiten Kanal (7) der Sauglanze Wasser
in den Behälter (2) einströmen läßt und damit den Rest der ersten
Flüssigkeit (4) verdünnt und schließlich den noch im Behälter (2) be
findlichen Flüssigkeitsrest aus dem Behälter (2) entfernt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Flüssigkeit (4) ein Desinfektionsmittelkonzentrat ist,
das insbesondere zur Verwendung im Bereich der gewerblichen Wäsche
reien vorgesehen ist.
6. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der vorherge
henden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Sauglanze (1) mit einem Ansaugkanal (6) und mindestens einem
weiteren zum Zuführen von Flüssigkeit geeigneten Kanal (7).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch
eine Abdichtung der Öffnung des Behälters (2) gegenüber der einge
tauchten Sauglanze (1), wobei die Abdichtung insbesondere als flexible
Manschette (3) ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7 mit einer Ansaugpumpe (10),
gekennzeichnet durch
eine im Bereich der Ansaugöffnung der Sauglanze (1) angeordnete Meß
sonde (8) zum Erfassen der Konzentration der angesaugten Flüssigkeit
und eine an die Meßsonde (8) angeschlossene Steuereinrichtung (9) für
die Ansaugpumpe (10).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944424531 DE4424531A1 (de) | 1994-07-12 | 1994-07-12 | Verfahren und Vorrichtung zum Entleeren eines mit einer Flüssigkeit gefüllten Behälters |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944424531 DE4424531A1 (de) | 1994-07-12 | 1994-07-12 | Verfahren und Vorrichtung zum Entleeren eines mit einer Flüssigkeit gefüllten Behälters |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4424531A1 true DE4424531A1 (de) | 1996-01-18 |
Family
ID=6522929
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944424531 Withdrawn DE4424531A1 (de) | 1994-07-12 | 1994-07-12 | Verfahren und Vorrichtung zum Entleeren eines mit einer Flüssigkeit gefüllten Behälters |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4424531A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1997035803A1 (en) * | 1996-03-28 | 1997-10-02 | Coulter International Corp. | Self-adjusting pick-up tube assembly for aspirating liquid from containers |
WO2013127442A1 (en) * | 2012-02-28 | 2013-09-06 | Ecolab Inc. | Device for filling and emptying a canister |
CN103672407A (zh) * | 2013-12-10 | 2014-03-26 | 中山台光电子材料有限公司 | 一种抽液装置 |
US10913651B2 (en) | 2015-09-24 | 2021-02-09 | Tetra Laval Holdings & Finance S.A. | Container emptying device and methods for operating and cleaning a container emptying device |
-
1994
- 1994-07-12 DE DE19944424531 patent/DE4424531A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1997035803A1 (en) * | 1996-03-28 | 1997-10-02 | Coulter International Corp. | Self-adjusting pick-up tube assembly for aspirating liquid from containers |
WO2013127442A1 (en) * | 2012-02-28 | 2013-09-06 | Ecolab Inc. | Device for filling and emptying a canister |
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