DE4423462A1 - Verfahren zur Herstellung von Zwischen- und Fertigerzeugnissen aus nichtrostenden, hitzebeständigen und hochhitzebeständigen ferritischen Stählen mit verbesserter Duktilität - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Zwischen- und Fertigerzeugnissen aus nichtrostenden, hitzebeständigen und hochhitzebeständigen ferritischen Stählen mit verbesserter DuktilitätInfo
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Description
Für rost-, säure- und hitzebeständige Anwendungen werden hochchrom- und
nickelhaltige austenitische und ferritische Stähle in vielen Erzeugnisformen
eingesetzt. Im allgemeinen sind die austenitischen Werkstoffe aufgrund ihrer
im Bereich klimabedingter Temperaturen hohen Duktilität den ferritischen
Chromstählen in den Verarbeitungseigenschaften überlegen. Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf Verfahren bei an sich bekannten ferritischen Stählen mit
<8% Massenanteilen Chrom durch zeitliche Steuerung des Temperaturverlaufs
sowohl aus der Erstarrungswärme als auch nach der Umformung die Zähigkeit
und damit das Formänderungsvermögen bei Raumtemperatur zu erhöhen, um die
Kaltverarbeitbarkeit von Zwischenprodukten und Bauteilen zu verbessern. Durch
Kombination von Verformung und Wärmebehandlung ergibt sich des weiteren die
Möglichkeit den Energieeinsatz zu verringern.
Neben den legierungsabhängigen Kostenvorteilen der hochchromhaltigen Stähle
bieten diese im Vergleich zu austenitischen Legierungen einige vorteilhafte, werkstoffspezifische Eigenschaften. Dies sind kleinere Wärmeausdehnungskoeffizienten,
höhere Wärmeleitfähigkeit und besseren Widerstand gegen Oxidation, besonders
bei alternierender Wärmebelastung. Diesen günstigen Eigenschaften stehen
als Nachteile die starke Abhängigkeit von der ferritischen Matrix aufnehmbaren
Biegearbeit im Bereich der klimabedingten Umgebungstemperaturen und das
ungünstigere Verhalten beim Schweißen gegenüber.
So ist bekannt, daß nichtstabilisierte und stabilisierte ferritische Chromstähle
bei Raumtemperatur nach dem Verlauf der Biegearbeitskurve bei Werten um
20 Joule eine Neigung zur Kaltversprödung zeigen. Als Ursache werden
im Schrifttum [1] interkristalline Feinausscheidungen genannt, die durch schnelle
Abkühlung zu vermeiden sind. Im Betrieb sind die dazu erforderlichen Abkühlgeschwindigkeiten
jedoch bei Halbzeug-, Brammen- und Warmbandabmessungen
im allgemeinen nicht zu verwirklichen. Dies gilt auch für Erzeugnisse aus diesen
Stählen nach dem Schweißen. Erfindungsgemäß wird in Abweichung davon hier
zwischen 950 und 700°C eine isotherme Wärmebehandlung vorgesehen. Wider
Erwarten führt diese Behandlung zu einer höheren Duktilität in der ferritischen
Matrix.
In der wärmebeeinflußten Zone zwischen Schweißgut und Grundwerkstoff versprödet
die Gefügestruktur [2]. Dies selbst dann, wenn stabilisierte und nichtstabilisierte
Stähle auf hohe Temperaturen von z. B. 1050°C, aufgeheizt und anschließend
abgeschreckt werden. Die von K. Woltron [2] erwähnte Hochtemperaturversprödung
kann durch eine WärmeNACHbehandlung zwischen 200 und 600°C
rückgängig gemacht werden. Danach kann die Duktilität von geschweißten Bauteilen
aus stabilisierten wie auch aus nichtstabilisierten Stählen gesteigert werden.
Außerdem ist ein Stahl des Typs 18Cr2Mo mit ca. 0,010% C mit und ohne
Stabilisierung bekannt, der mittels Kaltverformung und anschließender Glühung
während 30 Minuten bei 850°C eine verbesserte Kerbschlagarbeit erreicht. Der
Übergang der aufzunehmenden Biegearbeit von der Hoch- zur Tieflage kann dabei
von ca. 65 auf ca. 10°C gesenkt werden [3]. Als Ursache für die Duktilitätsverbesserung
wird hier vermutet, daß nach Rekristallisation der störende Einfluß
von Korngrenzen-Ausscheidungen verringert wird. Die Vorteile stellen sich dabei
nach den Angaben des Schrifttums entweder nach Warm-Kaltverformung oder im
Zustand "kaltverformt und rekristallisierend geglüht" ein. Dabei finden die von
[4] gemachten Angaben über die Höhe von Rekristallisationstemperaturen ferritischer
Stähle ihre Bestätigung. Trotzdem ist die Verwendung der Sorte x10CrMo18
2 auf Erzeugnisse mit maximal Abmessungen bis zu ca. 30 mm zu beschränken.
Es ist des weiteren bekannt [5], daß nichtstabilisierte, grobkörnige Chrom-Stähle
(mit 26%-Massenanteilen) niedrige Biegearbeitswerte haben wegen Cr-Carbid-
oder Cr-Nitrid-Ausscheidungen auf den Korngrenzen. Darüber hinaus führen
hohe Stabilisierungsverhältnisse, z. B. 9× (C+N), zu einem hohen Zähigkeitsabfall,
der auf TiC-Ausscheidungen oberhalb von 650°C zurückgeführt wird und
dadurch bedingt ebenfalls eine beschleunigte α′-Ausscheidung erfährt. Dies steht
in Widerspruch zu den Ergebnissen von K. Woltron [2], der mit steigenden Stabilisierungsverhältnissen
von höherer Zähigkeit berichtet.
Der Stand der Technik bei der Herstellung von Warmband mit Grobblech wird
in [6] bei den Verarbeitungsverfahren von Gußblöcken (Stand- und Strangguß)
beschrieben. Hier werden durch MINDESTabkühlgeschwindigkeiten im Temperaturbereich
oberhalb 550°C bei austenitischen, ferritischen und Nickelbasis-Legierungen
die mechanischen Eigenschaften von Warmband und Grobblech zwischen
8 und 40 mm verbessert. Für austenitische Stähle und eine Nickelbasis-Legierung
sind Beispiele zur Verbesserung der Werkstoffeigenschaften durch eine
Kombination von MINDESTendwalztemperatur ( 1030 bzw. 1050°C) und
der beschleunigten Abkühlung davon genannt.
In [7] wird von T. Spittel über den Einfluß von Verformungsparametern in Kombination
mit Wärmebehandlungsverfahren bei 17%igen stabilisierten Chrom-
und Chrom-Molybdän-Stählen sowie Chrom-Aluminium-haltigen hitzebeständigen
Stählen mit bis zu 24%-Massenanteilen Chrom berichtet. Hier wird der Zusammenhang
zwischen den Parametern des Verformungsprozesses (Querschnittsabnahme
und Temperatur) mit der maximal möglichen Kaltverformung aufgezeigt;
im Temperaturbereich zwischen 800 und 900°C liegt bei Querschnittsabnahmen
unter 20% wie auch nach dem Glühen in der ferritischen Matrix
Sprödbruch vor. Es wird lichtoptisch gezeigt, daß die Chromcarbide bevorzugt
ein Netzwerk auf den Korngrenzen bilden. In 1. Näherung wird hier das Verformungsvermögen
bei Raumtemperatur in Korrelation mit der Korngröße gesehen.
In einer Betriebsuntersuchung [8] zur Vermeidung der α′-(475°C)-Versprödung
wird auch der Versprödungseinfluß durch Wärmebehandlung von Chrom-Stählen
1050°C durch Grobkornbildung und Chrom-Carbidausscheidungen des Typs
M₇C₃ beschrieben. Neben der Korrelation von Korngröße und Übergangstemperatur
wird der Einfluß der lichtoptisch gezeigten Abmessungen der FeCr-Carbide
(V=500fach) sowie deren Anordnung im Korn und auf den Korngrenzen wie
in [7] bestätigt. Als Fazit aus ihren Untersuchungsergebnissen folgern die Autoren
bei der Bandfertigung hitzebeständiger Stähle mit 13 bis 24% Chrom und
ca. 1% Aluminium zwischen Blockguß und bis zum fertigen Warmband einen
Fertigungsverlauf OHNE Zwischenabkühlung.
Erfindungsgemäß ist demgegenüber vorgesehen (ohne eine Zuführung von Energie!)
aus der Gießhitze und/oder der Verformungswärme, z. B. des Gußblockes,
der Platine oder des Warmbandes durch einen gesteuerten Temperaturverlauf
über der Zeit ein duktiles Zwischenprodukt bzw. Bauteil (ungeschweißt bzw.
geschweißt) herzustellen. Zur Vermeidung der "475°C-Versprödung" wird die
bekannte, schnelle Abkühlung nach einer Glühbehandlung mit in den gesteuerten
Temperaturverlauf einbezogen.
Nach heute üblichen Standard-Herstellungsverfahren bei stabilisierten und nichtstabilisierten
chromhaltigen Güten werden diese mit einer Temperatur an die
Warmbreitbandstraße übergeben, bei der die Hochlage der Biegearbeit eingehalten
wird; d. h. für stabilisierte Sorten <350°C. Die Ergebnisse von Zähigkeitsmessungen
an Schlagbiegeproben aus Platinen nach Luftabkühlung zeigen
vergleichsweise hohe Übergangstemperaturen von der Hoch- zur Tieflage z. B. zwischen
300 und 100°C. Neben dem Einfluß der stabilisierenden Elemente, z. B. Titan,
wird die Übergangstemperatur wesentlich durch die Höhe der Chromkonzentration
beeinflußt. Mit steigenden Chromgehalten nimmt die Duktilität der ferritischen
Matrix ab; liegt die Übergangstemperatur der Sorte x6 CrTi 12 (1.4512)
um 120°C, so steigt sie für den Werkstoff x6 CrTi 17 (1.4510) auf ca. 200°C. Eine
4stündige Behandlung bei 600°C mit anschließender Wasserabkühlung bringt bei
den betrieblich üblichen Platinenabmessungen keine Veränderung. Dies steht im
Gegensatz zu den Angaben von den K. Woltron [2], demzufolge eine Wärmebehandlung
bis zu maximal 600°C den Einfluß der Hochtemperatur-Versprödung
rückgängig macht. Aus Ergebnissen von Betriebsversuchen ist ebenfalls bekannt,
daß der Martensitanteil in der Mikrostruktur ohne unmittelbaren Einfluß auf die
Duktilität ist.
Aus vorstehenden Beschreibungen von Werkstoffeigenschaften - mit teils sich widersprechende
Aussagen - ergibt sich die Forderung nach Verbesserung der mechanischen
Eigenschaften hochchromlegierter Stähle bei gleichzeitig kostengünstigerer
und energiesparender Verarbeitung. Den werkstoffseitigen Erfordernissen
wird durch das Ausscheidungsgeschehen sowie den Umwandlungsvorgängen
Genüge getan. Zur Verwirklichung der Duktilitätsverbesserung bei den Gieß-
und Umformprozessen zur Herstellung von Flach- und Langerzeugnissen in allen
Querschnittsabmessungen sind die erfindungsgemäßen, energiesparenden Verfahren
nachstehend beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Stähle mit Chromkonzentrationen
größer 8%-Massenanteilen im Zustand nach der Formgebung als Zwischenprodukte
(z. B. Platinen, Warmband für Feinblech, Knüppel, Stabstahl und Draht)
und als Bauteile in der Duktilität zu steigern. Damit soll erreicht werden, daß
die bei der Abkühlung durch den Temperaturverlauf im Querschnitt unvermeidlichen
Spannungsunterschiede zwischen Rand und Kern von einem Werkstoff mit
einer ausreichenden Duktilität rißfrei aufgenommen werden. Eine plastische Verformung
bei oder nach der Abkühlung ist dann möglich, wenn z. B. keine Ausscheidungen
vorhanden sind oder deren Anzahl, Größe, Ausbildungsform und
Verteilung in der ferritischen Matrix das Formänderungsvermögen nicht nachteilig
beeinflußt.
Die Werkstoffe, die erfindungsgemäß in ihrer Duktilität zu verbessern sind, sind
die chromlegierten, ferritischen Stähle mit besonderen zusätzlichen Eigenschaften,
wie z. B. Korrosionswiderstand in feuchter Umgebung. Einbezogen werden
ebenfalls die ferritisch-martensitischen Stähle. Zur Sicherstellung eines ausreichenden
Widerstandes gegen interkristalline Korrosion nach dem Schweißen erhalten
die vorstehend genannten Stähle geringe Zusätze von Elementen mit hoher
Affinität zu Kohlenstoff und Stickstoff, z. B. Titan, Zirkon und/oder Niob. Diese
sogenannten "stabilisierten" Stähle sind besonders sprödbruchempfindlich. Damit
ist für die große Menge der Stähle, die im Verlauf der Weiterverarbeitung
geschweißt werden muß, aus technologischer und ökonomischer Sicht die Einhaltung
einer Mindestzähigkeit zur Gewährleistung eines ausreichenden Formänderungsvermögens
in den verschiedenen Fertigungsstufen erforderlich.
Warmfeste und/oder hitzebeständige Stähle enthalten ebenfalls als wesentliches,
die Verzunderung hemmendes Element Chrom in Konzentrationen von ca. 10 an
bis ca. 30%. Chrom-Aluminium-Stähle sind ein charakteristisches Beispiel für
DIESEN Verwendungszweck. Hier kann auch durch geringe Zusätze an Seltenen
Erdmetallen oder anderen Elementen mit hoher Sauerstoffaffinität die Schutzwirkung
einer Chromoxid-Aluminiumoxid-Zunderauflage verbessert werden. Hierbei
sind die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Maßnahmen zur Steuerung des zähigkeitsrelevanten
Ausscheidungsverhaltens innerhalb der vorgegebenen Grenzen besonders
zu beachten.
Eine weitere Werkstoffgruppe, die Ferrit als zähigkeitsbeeinflussenden Anteil in
der Mikrostruktur enthält, ist diejenige der ferritisch-austenitischen Stähle, die
sogenannten "Duplex-Stähle". Diese zeichnen sich sowohl durch eine hohe 0,2%
Dehngrenze - mit ca. 450 N/mm² ist diese fast doppelt so hoch wie bei den
austenitischen Werkstoffen - als auch eine gute Beständigkeit gegen lokal angreifende
Korrosionsarten aus. Neben dem Austenitanteil ist die duktile Ferritphase
Voraussetzung für eine gleichmäßig hohe Zähigkeit im Querschnitt. Die Steuerung
der Zähigkeit erfolgt unter Beachtung beider Phasen; wobei der Austenit
den bekannten Regeln des Kohlenstoff-Stickstofflösens oberhalb von 1000°C folgt
und der Ferrit erfindungsgemäß durch die Kombination von isothermischer und
kontinuierlicher Temperaturführung in Abhängigkeit von der Abmessung eine
verbesserte Duktilität ohne Sprödbrüchigkeit erreicht.
Die Einstellung der optimalen Eigenschaften der beschriebenen Stähle erfolgt
mittels Steuerung des Umwandlungs- und Ausscheidungsverhaltens. Diese legierungsabhängigen
Faktoren setzen die genaue Kenntnis der Bedingungen des
Wärmetransports
- 1. innerhalb des Querschnitts und
- 2. an dessen Oberfläche, d. h. den Wärmeübergang zum umgebenden Medium,
voraus. Die Werte der Wärmeleitfähigkeit in der ferritischen Phase sowie die
Werte für in Praxis einstellbare Wärmeübergangszahlen sind bekannt (z. B. ca.
100 W/m² · K für Abkühlung in ruhender Luft bzw. ca. 1000 W/m² · K für die
Wasserabkühlung). Mit deren Hilfe kann der instationäre Temperaturverlauf
in den Querschnitten der Zwischenprodukte und der Fertigteile hinreichend genau
berechnet werden. Damit kann eine Aussage über die Art und das Zusammenwirken
der Prozeßparameter in der Mikrostruktur sowie über die nach
Durchlauf des berechneten Temperaturprofils vorhandenen Ausscheidungen gemacht
werden. Letzteres erstreckt sich erfindungsgemäß auf das Inlösunggehen
bzw. Ausscheiden im Innern der Ferritkörner. Für die Steuerung der ferritspezifischen
Duktilität sind neben den durch lichtoptische Wiedergabe bekannten
Ausscheidungen [7] und [8] im Bereich von 1-1000 µm vor allem diejenigen in
der Größenordnung des NANOmeterbereiches (0,001-1 µm) zu berücksichtigen.
Die Erfindung bezieht sich auf den Einsatz von Methoden, die bei der Abkühlung
nach der Formgebung bei an sich bekannten Chromstählen mit 8% zur Verbesserung
der Duktilität der ferritischen Matrix führen. Dies wird erreicht durch
gesteuerten Temperaturverlauf, z. B. durch Kombination von isothermer Behandlung
im Temperaturbereich zwischen 950 u. 700°C mit anschließender Einhaltung
einer Mindestabkühlungsgeschwindigkeit zur Vermeidung der versprödenden intermetallischen
α′-Phase. Eine bessere Verarbeitbarkeit der Zwischen- und Fertigerzeugnisse
durch erhöhte Verformbarkeit wird technisch genutzt durch die
beschriebene Kombination von Verformungs- und Wärmebehandlung. Es kann
darüber hinaus durch Fortfall der Schlußwärmebehandlung Energie eingespart
werden.
Werkstoffe mit hohem Oxidationswiderstand sind die Chrom-Aluminium-legierten
Stähle. Weitere Zusätze von Elementen mit hoher Sauerstoffaffinität
steigern die Hitzebeständigkeit, führen allerdings zu gewissen technologischen
Nachteilen, von denen die größere Sprödbruchneigung zuerst zu nennen ist.
Aus der Reihe der hochhitzebeständigen Ferrite findet die Güte x15CrAl20 5 mit
der chemischen Zusammensetzung
vielseitige Verwendung. Bei Erschmelzung im Elektroofen folgt dem Blockabguß
als Stand- oder Strangguß in der Regel die Verformung auf ein Knüppel-
oder Platinenformat bzw. eine entsprechende Weiterverarbeitung ausgehend
vom Brammen(guß)querschnitt. Das Zwischenprodukt wird zur Verbesserung
der Oberflächenausführung warm geschliffen. Diese Erzeugnisse erfordern zur
störungsfreien Fertigung mit ausreichender Zähigkeit in Rand und Kern eine duktile
Mikrostruktur, die auch bei Raumtemperatur erlaubt, die Spannungen im
Querschnitt durch lokale plastische Formänderungen abzubauen.
Dazu wird die Endwalztemperatur des Halbzeugquerschnitts auf Werte von
ca. 850°C abgesenkt und die Platine ca. 120 Minuten zwischen 850 und
800°C isotherm gehalten. Wahlweise kann nach anschließender, langsamer (ca.
2K/min) Abkühlung erforderlichenfalls bei ca. 600°C zwecks Verbesserung der
Oberflächenausführung ein Schleifen vorgenommen werden. Danach führt eine
Wasserabschreckung zu einer Matrix mit ausreichender Zähigkeit (s. Tabelle 1).
Nach diesem thermomechanischen Behandlungsverfahren (TM-Verfahren) ist bei
der klimabedingten Umgebungstemperatur die Bruchspannung der ferritischen
Matrix oberhalb der Elastizitätsgrenze (Rel), d. h. ein Bruch erfolgt erst NACH
einem bestimmten Betrag plastischer Verformung. Diese zähe ferritische Matrix
erlaubt, anschließend den Platinenquerschnitt ohne Sondermaßnahmen von
Raumtemperatur auf eine Temperatur, die zum Warmbandwalzen geeignet ist,
aufzuheizen.
Die hochhitzebeständigen Chrom-(Aluminium-)Stähle für die Ausrüstung von widerstandsbeheizten
Öfen aller Art werden in Form von Bändern und gezogenen
Drähten eingesetzt. Die zu diesen Zwecken hergestellten Schmelzen, z. B. für das
Erzeugnis Draht, werden abgegossen und nach Erstarrung in einer Hitze bis auf
Walzdraht-Knüppel umgeformt. Die sich anschließende gesteuerte Abkühlung
dieser Querschnitte erfolgt erfindungsgemäß mit dem Ziel, ohne eine zusätzliche
Wärmebehandlung ein Zwischenerzeugnis zu erhalten, welches sich im Bereich
klimabedingter Temperaturen noch in der Hochlage der Biegearbeitskurve befindet.
Dies ist die Voraussetzung für einen Kalttransport zum und Kalteinsatz im
Drahtwalzwerk. Dazu wurden als Grenzbedingungen angesetzt:
- 1. Walzendtemperatur 950 (bevorzugt 850)°C,
- 2. isothermische Haltedauer bei ca. 800°C 180 Minuten und
- 3. Abkühlung unterhalb von 550°C mit <30 K/min.
Alternativ dazu kann die Abkühlung von der Walzendtemperatur in zwei Geschwindigkeitsstufen
von 900 bis ca. 550°C quasi-isotherm mit ca. 1,40 K/min
und von 550°C an abwärts durch schnelle Abschreckung (z. B. 30 K/min) auf
Raumtemperatur erfolgen. Die Verbesserung der Duktilität wurde - wie im Beispiel
1 - mittels eines instrumentierten Biegeversuches ermittelt, die Belastung
dabei quasi-statisch aufgebracht. Der Vergleich der aufgenommenen Biegearbeit
vor dem Bruch zeigt sowohl am Rand als auch im Kern des geprüften Querschnitts
durch die der Erfindung zugrundeliegende quasi-isotherme Abkühlung mit anschließender
Wasserabkühlung eine Steigerung um das 3- bis 30fache; Tabelle 2.
Die absolute Höhe der Bruchspannung wird durch das plastische Formänderungsvermögen
um den Faktor mindestens 2 bis 3 gesteigert.
Bei den Prozeßparametern, die zur Verbesserung der Werkstoffeigenschaften
führen, sind der Wärmetransport innerhalb des jeweiligen Querschnitts, d. h.
die Wärmeleitfähigkeit der Matrix, und der Wärmeübergang auf das umgebende
Medium die wichtigsten. Dies erfordert zur Einhaltung der notwendigen Duktilität
vor allem bei Walzdraht in Ringen besondere Maßnahmen. Auch hier ist
die der Erfindung zugrundeliegende Abkühlung in zwei Geschwindigkeitsstufen
Voraussetzung für:
- 1. die Steigerung der plastischen Umformbarkeit innerhalb des Walzdrahtquerschnitts und
- 2. die weitere Kaltverarbeitbarkeit nach der gesteuerten Abkühlung OHNE eine zusätzliche Wärmebehandlung.
Nach dem Stand der Technik sind die Walzdrahtabmessungen 8 mm Durchmesser
nicht mit der erforderlichen Zuverlässigkeit zum Erreichen eines die Wirtschaftlichkeit
garantierenden Ausbringens herzustellen.
Erst die Einführung einer zweistufig gesteuerten Abkühlung mit den Eckdaten
nach Tabelle 3 ergibt zuverlässig reproduzierbare Zähigkeit des Drahtes:
Bei diesen Erzeugnissen mit kleinen Querschnitten und vergleichsweise geringen
Unterschieden in der Formänderung zwischen Rand- und Kernbereichen kommt
der Wachstumsgeschwindigkeit der Ausscheidungen im Temperaturbereich zwischen
950 und 700°C erhöhter Einfluß auf die Bildung der zum Erreichen der
erforderlichen Mindestzähigkeit benötigten unkritischen Ausscheidungen zu. Im
weiteren Verlauf des kombinierten Behandlungsprozesses werden anschließend die
Walzdrahtringe (bevorzugt) bei Temperaturen zwischen 700 und 600°C in Wasser
getaucht zwecks Vermeidung der "475°-Versprödung".
Walzdraht mit der chemischen Zusammensetzung nach CrAl25-5 (mit z. B. Cr
22,19%, Al 5,35%, Zr 0,17% und Ti 0,099%) und 11,5 mm Durchmesser bricht
nach der bisher üblichen Behandlung beim Abwickeln zum Richten/Ziehen (VOR
Eintritt in das Ziehwerkzeug) verformungslos; das Bruchaussehen hat den bekannten
Spaltbruch mit TRANSkristallinem Rißverlauf. Walzdraht derselben
Abmessungen nach dem vorstehend beschriebenen Verfahrensgang gewalzt und
abgekühlt, ist duktil und bleibt bei der statischen Biegeprüfung ohne Anriß bei
Biegewinkeln von ca. 100 Grad. Die Biegearbeit bei instrumentierter Spannungs-/Dehnungsmessung
beträgt = 169 bis 190 Joule und hat eine Standardabweichung
σ von 7 bis 14 Joule; siehe Tabelle 4.
Werkstoffseitig sind die gleichen Bedingungen bei der Halbzeug- und Knüppelwalzung
für die Weiterverarbeitung zu Lang-/Profilerzeugnissen gegeben. Dazu
werden die Rohblöcke (Stand- oder Strangguß) wie üblich an die Zwischen- oder
Endabmessungen verformt. Die letzten Stiche der Umformung werden im Bereich
zwischen 900 (bevorzugt 850°C) und 700°C vorgenommen. An diese
Formgebung schließt sich die isotherme Behandlung (Dauer bevorzugt zwischen
60 bis 300 Minuten) an. Je nach chemischer Zusammensetzung und der Querschnittgröße
erfolgt die Abkühlung an Luft (ruhender bzw. strömender) oder
mittels Medien mit schnellerer Wärmeabführung; s. 5: II und III.
Diese Tabelle zeigt die Ergebnisse der aufgenommenen Biegearbeit im Kern von
x6 Cr17-Knüppeln mit 138 mm² vkt. Querschnitten unter Bedingungen wie sie
mit einer TM-Behandlung nach Verformung bei einer Endwalztemperatur von
850°C (Temperatur an der Knüppeloberfläche) und anschließender isothermischer
Behandlung zu erreichen sind. Zum Vergleich ist unter I. (Stand der Technik) die
Duktilität nach Kernabkühlung von ca. 930°C mit 25 K/min angegeben. Im
Falle der Stahlsorte x6 Cr17 kann bei 138 mm² vkt. eine Luftabkühlung 550°C
ohne versprödenden Einfluß erfolgen, da die α′-Phase hier nicht auftritt.
Die "Nichtrostenden Walz- und Schmiedestähle" mit rein ferritischem und
ferritisch-martensitischem Gefüge werden zum größten Anteil zu Flacherzeugnissen
(Grob-, Mittel- und Feinblechen, sowie Kaltbändern) verarbeitet. Der übliche
Verfahrensgang sieht den Abguß der Rohbrammen im Stranggießverfahren und
deren Abkühlung auf Temperaturen bis ca. 400°C vor. Dies gilt z. B. für die
Güten x2Cr11, x6CrTi12, x6Cr17 und x6CrTi17 und entsprechende Sorten aus
DIN 17 440/17 441.
Nach den Regeln der Erfindung werden diese Stähle mit und ohne Stabilisierungszusätze
als Rohbramme nach Verlassen der Strangkokille isotherm gehalten.
Die Verweildauer im Temperaturbereich zwischen 950 und 700°C, bevorzugt zwischen
850 und 750°C, beträgt z. B. für den kritischen Kernbereich der 210×1250 mm²-Bramme
ca. 90 Minuten. In dieser Zeitspanne wachsen die zähigkeitsbeeinträchtigenden
Ausscheidungen in eine Größenordnung, in der sie nicht mehr
zur Versprödung führen.
Danach kann - erforderlichenfalls - dieses Zwischenprodukt in Einzellage an ruhender
Luft bis auf Raumtemperatur abgekühlt werden. Werkstoffe mit einer α′-Phasen-Ausscheidung
werden unter Beachtung einer Mindestabkühlgeschwindigkeit
zwischen 600 und 350°C mit einem entsprechenden Temperaturverlaufsprofil
behandelt. Tabelle 6 zeigt die Biegearbeitswerte mit plastischen Verformungsanteilen
wie sie bei einer x6 Cr12-Platine gemessen werden. Diese Kombination
von quasi-isothermer Behandlung und schneller Abkühlung <600°C während
der gesteuerten Abkühlung ermöglicht deren Kalttransport und -Einsatz in der
folgenden Verarbeitungsstufe dem Warmbandwalzen. Im Gegensatz dazu führt
die Abkühlung nach dem bisherigen Stand der Technik bei Raumtemperatur vor
allem im Kern zu Rissen. Diese Fehler sind irreparabel.
In ähnlicher Weise wie in Beispiel 5 beschrieben, wird das temperaturgesteuerte
Verfahren als TM-Behandlung für die Weiterverarbeitung "Nichtrostender Walz-
und Schmiedestähle" von Platinen zu Warmband angewendet. Hier wird die
Zähigkeit der gewalzten Warmband-Erzeugnisse durch gesteuerte Abkühlungsgeschwindigkeiten
in den verschiedenen Temperaturbereichen in Kombination
mit Einhaltung einer bestimmten Walzendtemperatur angehoben. Dazu wird
die entsprechend Beispiel 5 vorbereitete Platine erfindungsgemäß zu Warmband
mit Endwalztemperatur um 900°C, vorzugsweise bei ca 850°C, fertiggewalzt.
Bei dieser Temperatur wird das Warmband zum Coil gewickelt und ca. 60 bis
300 Minuten gehalten. In Kenntnis der Versuchsergebnisse sowie der Berechnung
des instationären Temperaturverlaufs von Bändern mit den heute üblichen,
großen Coilgewichten ist die Einhaltung eines quasi-isothermen Temperaturverlaufs
OHNE Energiezufuhr mit Hilfe einer geeigneten isolierenden Abdeckung des
Coils leicht und ohne betrieblichen Aufwand zu verwirklichen. Am Ende der isothermen
Haltedauer kann während des Umhaspelns des Coils (je nach Banddicke)
mit Luft- bzw. Wasserabkühlung
auf Temperaturen von 300°C der eventuell vorhandene Einfluß eines "475°C-Versprödungseffektes"
vermieden werden; siehe Bild 1. Die kombinierte Behandlung
von gewalztem Warmband nach der TM-Methode durch:
- 1. isothermes Halten des Coils im Bereich von 850 bis 800°C und
- 2. schnelle Abkühlung auf <300°C während des Umhaspelns
(Wärmebehandlungsbeispiel in Tabelle 7 und 8) kann auch bei Warmbandherstellung
über den Weg der endabmessungsnahen Gießverfahren, z. B. Dünnbrammen-,
Dünnbandgießen u. ä. Verfahren, angewendet werden.
Bei Stählen mit Anteilen von Martensit in der Mikrostruktur kann zusätzlich
der Anlaßeffekt durch eine geeignete Temperaturwahl nach dem Ende des Umhaspelns
- z. B. kurz unterhalb der Martensit-Starttemperatur - zur Verbesserung
des Verformbarkeit genutzt werden. Das Warmband, nach der beschriebenen
thermomechanischen Behandlung hergestellt, erfordert weder eine Haubenglühung
noch eine Behandlung im Durchlaufofen. Fazit: das TM-behandelte
Warmband kann OHNE Wärmebehandlung/Energieeinsatz nach einer eventuell
erforderlichen Oberflächenbearbeitung kalt angewalzt werden. Neben der Eigenschaftsverbesserung
durch eine TM-Behandlung chromlegierter ferritischer und
ferritisch-martensitischer Stähle ergibt sich dadurch zusätzlich ein deutlich verringerter
Energieverbrauch bei Verarbeitung dieser Werkstoffe zu Kaltbändern.
Literatur:
[1] W. Heimann, R. Oppenheim u. W. Weßling: Werkstoffkunde Stahl, Band 2,
1985, S. 416;
W. Weßling u. R. Oppenheim: Werkstoffkunde Stahl, Band 2, 1985, S. 441;
H. Thomas: Werkstoffkunde Stahl, Band 2, 1985, S. 449;
[2] Auslegeschrift 21 60 440 (P 21 60 440.0-24 v. 18. 05. 1978), (24. 10. 1970 Österreich A 11 635-70)
K. Woltron: Berg. u. Hüttenm., Monatshefte 116 (1971), H. 11, S. 429-437;
[3] TEW - Technische Berichte, 2. Bd. (1976), H. 1, S. 19-28;
[4] E. Houdremont: Handbuch der Sonderstahlkunde (1956), S. 863, Stahl und Eisen, Bd. 50 (1930), S. 1517-1528;
[5] B. Pollard: Metals Technologie, Januar 1974, S. 31-36;
[6] Offenlegungsschrift DE 38 25 634 A1 v. 28. 07. 88;
[7] T. Spittel: Neue Hütte, 15. Jg., Heft 4, April 1970, S. 217-223;
[8] H. Mülders, J. Stellfeld u. H. J. Köhler: Techn. Mitt. Krupp-Werksberichte, Band 33 (1975), H. 2, S. 45-50
W. Weßling u. R. Oppenheim: Werkstoffkunde Stahl, Band 2, 1985, S. 441;
H. Thomas: Werkstoffkunde Stahl, Band 2, 1985, S. 449;
[2] Auslegeschrift 21 60 440 (P 21 60 440.0-24 v. 18. 05. 1978), (24. 10. 1970 Österreich A 11 635-70)
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[7] T. Spittel: Neue Hütte, 15. Jg., Heft 4, April 1970, S. 217-223;
[8] H. Mülders, J. Stellfeld u. H. J. Köhler: Techn. Mitt. Krupp-Werksberichte, Band 33 (1975), H. 2, S. 45-50
Claims (15)
1. Verfahren zur Wärmebehandlung von hochchromlegierten ferritischen und
ferritisch-martensitischen "Nichtrostenden Stählen", "Hitzebeständigen
Stählen" sowie "Hochhitzebeständigen Stählen" in Form von Zwischen- und
Endprodukten und von Bauteilen, deren überwiegend ferritische Gefügeanteile
zur Verbesserung der Duktilität einer in zwei Stufen erfolgenden
Wärmebehandlung unterzogen werden, dadurch gekennzeichnet, daß
während der Abkühlung aus der ersten Hitze bzw. nach einer Verformung
oberhalb der Rekristallisationstemperatur zunächst zwischen 950 und
700°C während einer Dauer zwischen 1 und 200 Stunden isotherm gehalten
wird und die anschließende Abkühlung mit einer Geschwindigkeit, je nach
der Legierungszusammensetzung mit mindestens 14 K/min erfolgt.
2. Verfahren zur Wärmebehandlung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlung im ersten Temperaturbereich zunächst isotherm
bei einer Temperatur von ca. 850°C während 1 bis zu 200 Stunden und
dann langsam, mit maximal 15 K/min betragender Abkühlrate, bis auf ca.
600°C abfallend erfolgt und die anschließende Abkühlgeschwindigkeit bei
mindestens 14 K/min liegt.
3. Verfahren zur Wärmebehandlung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlung im ersten Temperaturbereich von ca. 850°C langsam,
z. B. mit maximal 15 K/min betragender Abkühlrate, bis 600°C abfallend
erfolgt und die folgende Abkühlgeschwindigkeit mindestens 14 K/min
beträgt.
4. Verfahren zur Wärmebehandlung nach den Ansprüchen (1) bis (3), dadurch
gekennzeichnet, daß Zwischenprodukte aus Stand- und Strangguß
durch Warmverformungsprozesse zu Platinen für die Warmbandherstellung
sowie zu Knüppeln und Stabstahl weiterverarbeitet werden.
5. Verfahren zur Wärmebehandlung nach den Ansprüchen (1) bis (3), dadurch
gekennzeichnet, daß aus Vierkant- und Rundknüppeln Walzdraht gefertigt
wird.
6. Verfahren zur Wärmebehandlung nach den Ansprüchen (1) bis (3), dadurch
gekennzeichnet, daß aus Platinen Warmband gefertigt wird.
7. Verfahren zur Wärmebehandlung nach den Ansprüchen (1) bis (3), dadurch
gekennzeichnet, daß nach den Methoden des endabmessungsnahen Gießens
hergestellte Rohplatinen und gegossene "Dünnbänder" zu Warmband als
Zwischenprodukt für die Grobblech-, Feinblech- und Kaltbandfertigung erzeugt
wird.
8. Zwischen- und Fertigerzeugnisse, hergestellt nach den Verfahren wie in
(1) bis (7), dadurch gekennzeichnet, daß ferritische "Walz- und Schmiedestähle"
ohne austenitische Gefügeanteile verwendet werden.
9. Zwischen- und Fertigerzeugnisse, hergestellt nach den Verfahren wie in (1)
bis (7) beschrieben, dadurch gekennzeichnet, daß ferritische "Nichtrostende
Walz- und Schmiedestähle" mit bis zu ca. 30% Volumenanteilen an austenitischem
Umwandlungsgefüge verwendet werden.
10. Zwischen- und Fertigerzeugnisse, hergestellt nach den Verfahren wie in (1)
bis (7) beschrieben, dadurch gekennzeichnet, daß ferritische "Nichtrostende
Walz- und Schmiedestähle" sowohl mit als auch ohne austenitische Umwandlungsanteile
mit Zusätzen von Niob, Titan, Yttrium, Zirkonium, Calcium
und/oder Magnesium einzeln oder kombiniert miteinander verwendet
werden.
11. Zwischen- und Fertigerzeugnisse, hergestellt nach den Verfahren wie in
(1) bis (7) beschrieben, dadurch gekennzeichnet, daß ferritische "Hitzebeständige
Stähle" verwendet werden.
12. Zwischen- und Fertigerzeugnisse, hergestellt nach den Verfahren wie in
(1) bis (7) beschrieben, dadurch gekennzeichnet, daß ferritische "Hitzebeständige
Stähle" mit Zusätzen von Niob, Titan, Yttrium, Zirkonium,
Calcium, Magnesium und/oder eines oder mehrere Elemente der Seltenen
Erdmetalle entweder einzelnen oder kombiniert miteinander verwendet werden.
13. Zwischen- und Fertigerzeugnisse, hergestellt nach den Verfahren wie in (1)
bis (7) beschrieben, dadurch gekennzeichnet, daß ferritisch-austenitische
"Nichtrostende Walz- und Schmiedestähle" (sogenannte "Duplexstähle")
verwendet werden.
14. Zwischen- und Fertigerzeugnisse, hergestellt nach den Verfahren wie in (1)
bis (7) beschrieben, dadurch gekennzeichnet, daß ferritische "Hochhitzebeständige
Stähle" verwendet werden.
15. Zwischen- und Fertigerzeugnisse, hergestellt nach den Verfahren wie in (1)
bis (7) beschrieben, dadurch gekennzeichnet, daß ferritische "Hochhitzebeständige
Stähle" mit Zusätzen von Niob, Titan, Yttrium, Zirkonium,
Calcium, Magnesium und/oder eines oder mehrere Elemente der Seltenen
Erdmetalle entweder einzeln oder kombiniert miteinander verwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944423462 DE4423462C2 (de) | 1994-07-05 | 1994-07-05 | Wärmebehandlungsverfahren zur Verbesserung der Duktilität des überwiegend ferritischen Gefügeanteils von Stählen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944423462 DE4423462C2 (de) | 1994-07-05 | 1994-07-05 | Wärmebehandlungsverfahren zur Verbesserung der Duktilität des überwiegend ferritischen Gefügeanteils von Stählen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4423462A1 true DE4423462A1 (de) | 1996-01-11 |
DE4423462C2 DE4423462C2 (de) | 1997-06-26 |
Family
ID=6522249
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944423462 Revoked DE4423462C2 (de) | 1994-07-05 | 1994-07-05 | Wärmebehandlungsverfahren zur Verbesserung der Duktilität des überwiegend ferritischen Gefügeanteils von Stählen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4423462C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0945520A1 (de) * | 1998-03-23 | 1999-09-29 | Hans Kohler AG | Hochfester, korrosionsbeständiger Stahlwerkstoff für Einsätze im Bauwesen, der Geotechnik und im allgemeinen Maschinenbau |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10352182B4 (de) * | 2003-11-05 | 2008-10-02 | Dihag Deutsche Giesserei- Und Industrie-Holding Ag | Verfahren zur Herstellung eines dünnwandigen Stahlgußbauteils aus Edelstahl |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2160440B2 (de) * | 1970-12-24 | 1978-05-18 | Vereinigte Edelstahlwerke Ag (Vew), Wien | Wärmebehandlung ferritischer Chromstähle, die von hohen Temperaturen abgeschreckt werden |
-
1994
- 1994-07-05 DE DE19944423462 patent/DE4423462C2/de not_active Revoked
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2160440B2 (de) * | 1970-12-24 | 1978-05-18 | Vereinigte Edelstahlwerke Ag (Vew), Wien | Wärmebehandlung ferritischer Chromstähle, die von hohen Temperaturen abgeschreckt werden |
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
Houdremont, Handbuch der Sonderstahlkunde, I.Bd., 1956, Springer Verlag S.859 - 863 * |
Werkstoffkunde Stahl, Bd.II, 1985, Springer VerlagS.415,416,441 u. 449 * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0945520A1 (de) * | 1998-03-23 | 1999-09-29 | Hans Kohler AG | Hochfester, korrosionsbeständiger Stahlwerkstoff für Einsätze im Bauwesen, der Geotechnik und im allgemeinen Maschinenbau |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4423462C2 (de) | 1997-06-26 |
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D2 | Grant after examination | ||
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