DE4423376A1 - Fahrzeug zum Strahlen von ebenen, gekrümmten und strukturierten Flächen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein mobiles Reinigungsgerät zur Reinigung, Entkonservierung, Entlac­ kung oder sonstiger Ent- und Beschichtung von Oberflächen beliebiger Beschaffenheit, belie­ bigen Zustandes sowie beliebiger geometrischer Form und Ausdehnung, bei teilautomatischer Positionierung des Arbeitsmoduls und gleichzeitiger Rückführung des kontaminierten und überschüssigen Arbeitsmittels außerhalb des Arbeitsmoduls und Rückführung des Arbeitsmit­ tels in einen Teil des durch eine flexible Wandung geteilten Behälters, aus dem die Aufberei­ tung und Wiederzuführung des Arbeitsmittels in den anderen Teil des Behälters erfolgt, wo­ bei der Arbeitsmittelbehälter Bestandteil des dem Fahrzeug Stabilität verleihenden Bauteiles ist. Die Reinigung von Oberflächen, insbesondere von Fassaden aller Art, Industrieanlagen, Fahrzeugen und von Schiffsaußenwänden erfolgt mittels unterschiedlicher Strahlverfahren. Strahlmittel sind mineralische, metallische oder flüssige Stoffe insbesondere Wasser.

Mit den bekannten Verfahren ist es nicht möglich, daß das die Umwelt belastende Strahlmit­ tel sowie die durch den Strahlvorgang abgelösten Bestandteile von der zu reinigenden Ober­ fläche durch Vorrichtungen abzuführen, aufzubereiten und dem Prozeß erneut zur Verfügung zu stellen.

Mit den bekannten Aufnahmevorrichtungen ist eine optimale Aufnahme insbesondere von flüssigen Arbeitsmitteln nicht möglich.

Die Positionierung der bekannten Arbeitsmodule erfolgt durch eine manuelle oder automati­ sierte Steuerung von Positionierelementen und Auslegern, wobei das Arbeitsmodul durch frei bewegliche Gelenke der Oberflächenstruktur folgt. Die stufenweise Flächenbearbeitung er­ folgt durch das Bewegen des Trägergerätes. Ein Bewegen des Trägergerätes ist erfindungsge­ mäß nicht mehr notwendig, da das Strahlmodul auf dem Fahrzeug bewegt werden kann und so die Bearbeitung einer größeren Fläche bei feststehendem Fahrzeug erreicht wird.

Konventionelle Technologien beruhen weitestgehend auf einem kraftschlüssigen Kontakt des Arbeitsmoduls mit der Oberfläche, wobei diese beschädigt werden kann. Durch ständige ma­ nuelle Stell- und Korrektureingriffe ist die Oberflächenbehandlung uneffektiv und ein genau­ es Positionieren des Arbeitsmoduls ist insbesonders bei stark strukturierten Oberflächen nicht oder nur eingeschränkt möglich. Die Aufgabe wird durch eine Entfernungsmessung mittels Ultraschallsensoren gelöst, welche einer Steuerungseinheit Signale zur Verfügung stellen, die zur Positionierung des Strahlmoduls führen. Varianten des berührungslosen Nachführens von Arbeitsmodulen über eine Oberfläche mittels optischer Sensoren bedürfen in der Regel einer Reinigungseinrichtung. Auf diese kann erfindungsgemäß verzichtet werden.

Konventionelle Fahrzeuge aller Art müssen mit zusätzlichen Behältern zur Aufnahme und Unterbringung von Strahlmitteln ausgerüstet werden. Das zusätzliche Gewicht schränkt die Arbeits- und Anwendungsmöglichkeiten ein und verringert die Stabilität des Fahrzeuges. Mit­ zuführende Pumpen schränken die Mobilität solcher Technik ein.

Die erfindungsgemäße Maßgabe, daß der Vorratsbehälter für das Strahlmittel im Fahrzeu­ grahmen integriert ist, fördert die Stabilität des Fahrzeuges, vermindert sein Gewicht und ge­ stattet die weitergehende Raum- und Flächennutzung am Fahrzeug. Vorteilhaft ist der Tank durch eine flexible Wandung getrennt, die es gestattet ein und denselben Behälter für einzu­ setzendes und kontaminiertes Strahlmittel zu verwenden. Im Gegensatz zu bekannter Technik sind auf diesem Fahrzeug alle Elemente der Energieerzeugung und -weiterleitung, der Strahl­ mittelbevorratung und -zwischenlagerung sowie des Strahlmitteltransport und der Strahlmit­ telrückführung stationiert.

Die eine Rückführung des Strahlmittels ermöglichenden bekannten Systeme nehmen das kon­ taminierte Strahlmittel innerhalb des Strahlmoduls auf und führen das aufgenommene Strahl­ mittel einer Weiterbehandlung zu. Entweichendes oder durch die Aufnahmeeinrichtung nicht erfaßtes Strahlmittel kann nicht aufgenommen werden. Die Erfindung beruht darauf, das Strahlmittel erst nach dem Strahlvorgang aufzunehmen. Ein nachgeschalteter Aufnehmer wird so über die Oberfläche geführt, daß das gesamte Strahlmittel direkt von der Oberfläche aufgenommen wird.

Ein Beispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung Fig. 1 näher erläutert.

Auf einem Fahrzeug befindet sich ein Scherenhubmechanismus (5) der eine Plattform (4) ver­ tikal bewegen kann. Das Strahlmodul (1) wird so auf die erforderliche Arbeitshöhe gebracht. Eine genaue Höhenpositionierung erfolgt durch einen drehbar gelagerten Ausleger (3). Mit­ tels einer Positioniereinrichtung (2) wird das Strahlmodul (1) an die Oberfläche herangeführt, bis die Ultraschallsensoren (8) der Steuerungseinheit (9) ein Signal senden, welches ein Stop­ pen der Positioniereinrichtung (2) zur Folge hat. Die Positioniereinrichtung ist auf der Platt­ form (4) beweglich angeordnet und kann so durch eine horizontale Bewegung an der Oberflä­ che entlang geführt werden. Ändert sich der Abstand der Oberfläche zum Strahlmodul (1) wird das durch eine Stellbewegung der Positioniereinrichtung (2) ausgeglichen. Beim Ent­ langfahren der Positioniereinrichtung (2) auf der Plattform (4) wird Strahlmittel aus dem Tank (7.1) gefördert und über das Strahlmodul (1) auf die Oberfläche aufgetragenem, wo das Strahlmittel eine wunschgemäße Wirkung erzielt. Das Strahlmittel wird durch die Aufnahmeeinrichtung (10) mittels Unterdruck von der Oberfläche abgenommen, und in den Tank (7.2) weitergeleitet. In dem Maße, wie das einzusetzende Strahlmittel aus dem Tank (7.1) abnimmt, nimmt das kontaminierte Strahlmittel in dem Tank (7.2) zu. Da beide Tank­ hälften durch eine flexible Wandung (6) voneinander getrennt sind, bleibt das Gesamttankvo­ lumen konstant.

Der Tank bildet gleichzeitig die Basis des Fahrzeugfahrgestelles. Der Schwerpunkt des Fahr­ zeuges kann so optimal nach unten verlagert werden, was dem Fahrzeug eine hohe Stabilität verleiht.

Claims (9)

1. Fahrzeug zum Strahlen von ebenen, gekrümmten und strukturierten Flächen dadurch gekennzeichnet, daß eine vorgegebene Fläche von einem feststehenden oder bewegten Fahrzeug bearbeitet werden kann.

2. Fahrzeug zum Strahlen nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das Arbeitsmodul (1) über eine Positioniereinrichtung (2) an einem nicht näher beschrie­ benen, vorzugsweise drehbar gelagerten, gegebenenfalls verschiebbaren Ausleger (3) be­ festigt ist, der auf einer Plattform (4) bewegt werden kann, die wiederum durch einen nicht näher beschriebenen Mechanismus, vorzugsweise einen Scherenmechanismus (5), vertikal verstellbar ist.

3. Fahrzeug zum Strahlen nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß das Strahlmittel sich in einem vorzugsweise durch eine flexible Wandung (6) geteiltem Behälter (7) befindet, der gleichzeitig Bestandteil des dem Fahrzeug Stabilität verleihendem Bauteils, z. B. des Fahrzeugrahmens sein kann.

4. Fahrzeug zum Strahlen nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, daß die Energie, die das Fahrzeug für seinen eigenen Antrieb und für den Betrieb aller zur Flächenbearbeitung notwendigen und in diesem Zusammenhang als vorzugsweise dargestell­ ten Zusatzeinrichtungen, durch einen auf oder an dem Fahrzeug installierten Energielieferan­ ten zur Verfügung gestellt wird.

5. Fahrzeug zum Strahlen nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, daß das Arbeitsmodul (1) mit Abstandssensoren (8), vorzugsweise als Ultraschallsensor aus­ geführt, ausgerüstet ist, die ein der Entfernung zur Oberfläche entsprechendes Signal für eine an sich bekannte Steuerungseinheit (9) zur Verfügung stellen, die durch Stellbefehle an die Positioniereinrichtungen (2) entsprechende Stellbefehle so überträgt, daß ein konstanter Ab­ stand des Arbeitsmoduls zur Oberfläche gewährleistet ist.

6. Fahrzeug zum Strahlen nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß das kontaminierte Strahlmittel durch eine im Arbeitsmodul (1) befindliche bzw. nach­ geordnete Aufnahmeeinrichtung (10) aufgenommen und über eine Absaugeinrichtung (11) von der Oberfläche entfernt und einem Behälter (7.2) zugeführt wird, welcher vorzugsweise im Fahrzeug integriert ist.

7. Fahrzeug zum Strahlen nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, daß das kontaminierte Strahlmittel aus dem geteilten Behälter (7) entnommen, einer Aufbe­ reitung zugeführt und anschließend dem Teil des Behälters zugeführt wird, der der Aufnahme des einzusetzenden Strahlmittels dient (7.1), oder entsorgt wird.

8. Fahrzeug zum Strahlen nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, daß eine Seite der Aufnahmeeinrichtung durch einen Spalt (12) geöffnet ist und diese Seite in einem definierten Abstand über die behandelte Oberfläche geführt wird und durch einen er­ zeugten Unterdruck in der Aufnahmevorrichtung das Strahlmittel von der Oberfläche in den Spalt eintritt und abgeführt wird.

9. Fahrzeug zum Strahlen nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrzeug zum Anschluß von Zusatzgeräten vorgesehen ist, die eine über die Funktion der Oberflächenreinigung hinausgehende Verwendung des Fahrzeuges zulassen.