-
Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung zur Reinigung von Hohlkörpern, beispielsweise Behälter oder dergleichen mit Reinigungsflüssigkeit, mit einer Antriebswelle, die mittels eines Hauptantriebs rotatorisch antreibbar ist, wobei an der Antriebswelle ein Düsenträger eines Reinigungskopfes drehfest angeordnet ist, der außerdem eine am Düsenträger drehbar gelagerte Düseneinheit mit wenigstens einer Düse aufweist, und mit einem Lagerrohr, an dem der Düsenträger drehbar gelagert ist und das durch Getriebemittel derart mit der Düseneinheit gekoppelt ist, dass eine durch die Antriebswelle hervorgerufene relative Drehbewegung des Düsenträgers bezüglich des Lagerrohrs eine Rotationsbewegung der Düseneinheit bezüglich des Düsenträgers hervorruft.
-
Eine derartige Reinigungsvorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 10 24 950 C1 bekannt. Die dort offenbarte Reinigungs- oder Waschvorrichtung besitzt einen Orbitalwaschkopf, der einen auf einem Tragrohr gelagerten fremdangetriebenen Düsenkopfträger und mindestens einen mit dem Düsenkopfträger über ein Winkelgetriebe gekoppelten Düsenkopf aufweist. Der Düsenkopfträger ist über eine Antriebswelle rotatorisch antreibbar, wobei die um die Antriebsachse ausgeführte Drehbewegung über das Winkelgetriebe in eine Rotationsbewegung des Düsenkopfes übertragen wird. Durch die sich überlagernde Drehbewegung des Düsenkopfträgers mit der Rotationsbewegung des Düsenkopfes werden durch den aus dem Düsenkopf austretenden Sprüh- oder Reinigungsstrahl an der Innenwandung des zu reinigenden Hohlkörpers bzw. Behälters, charakteristische Reinigungskurven erzeugt, mit denen die zu reinigende Fläche des Behälters überstrichen wird.
-
Die Dauer der Reinigung derartiger Hohlkörper und der Verbrauch an Reinigungsmittel und an Energie werden im Wesentlichen durch das jeweils angewandte Reinigungsverfahren bestimmt. Der Reinigungszustand eines Hohlkörpers bzw. Behälters wird durch die größte nach der Reinigung verbleibende Restverschmutzung bestimmt. Diese Restverschmutzung befindet sich häufig an schlecht zugängigen Stellen wie z. B. Schaugläsern, Abläufen, Einbauten, Rührflügeln, Domdeckeln, eingebauten Instrumenten etc.. Dies hat zur Folge, dass oft nach sehr kurzer Zeit beim Einsatz eines herkömmlichen orbitalen Reinigers, beispielsweise an solchen wie aus der
DE 100 24 950 C1 bekannt, mehr als 90% der Innenflächen sauber sind, die Reinigung aber auf Grund der verbleibenden Restverschmutzung, z. B. in einem eingeschweißten Flansch, noch weiterlaufen muss. Dadurch wird in hohem Maße Reinigungsmittel mit Energie verschwendet und die Umwelt unnötig belastet. Weil die Laufbahn des Reinigungsstrahls durch ein Getriebe fest vorgegeben ist, werden auch bereits saubere Flächen unnötigerweise nochmals gereinigt. Daraus reduziert sich auch die Verfügbarkeit des Behältnisses/einer Anlage für die Produktion, was zu unnötig hohen Stillstandszeiten und Kosten führt.
-
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Reinigungsvorrichtung und ein Verfahren zur Reinigung von Hohlkörpern bereitzustellen, mit der, bzw. mit dem sich eine effiziente und kostensparende Reinigung von Hohlkörpern verwirklichen lässt, wobei insbesondere die vorstehend angeführten Probleme vermieden werden sollen.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Reinigungsvorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruches 1 sowie mit einem Verfahren zum Reinigen von Hohlkörpern mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruches 13 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den entsprechenden Unteransprüchen dargestellt.
-
Die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass Zusatzantriebsmittel vorhanden sind, durch die das Lagerrohr seinerseits rotatorisch antreibbar ist, derart, dass die Rotationsgeschwindigkeit der Düseneinheit bezüglich des Düsenträgers variierbar ist.
-
Dadurch, dass die Rotationsgeschwindigkeit der Düseneinheit nicht mehr nur an die Rotationsgeschwindigkeit des Düsenträgers gekoppelt ist, ist es möglich, dass jeder Punkt an der zu reinigenden Fläche des Hohlkörpers beliebig angefahren und gereinigt werden kann. Die Laufbahn des wenigstens einen Reinigungsstrahls ist also frei einstellbar, so dass Flächen mit starker Restverschmutzung öfter überfahren werden können. Beispielsweise ist es möglich, dass die an der zu reinigenden Fläche durch den wenigstens einen Reinigungsstrahl entstehende Reinigungskurven an diesen stark verschmutzten Stellen sehr dicht beieinanderliegen. Damit wird eine gezielte Reinigung stark verschmutzter Flächen des zu reinigenden Hohlkörpers möglich, durch das das Reinigungsergebnis gegenüber dem Stand der Technik besser ist und die Reinigungsdauer reduziert wird. Dadurch werden die für die Reinigung notwendigen Stillstandszeiten der mit den Hohlkörpern bzw. Behältern bestückten Anlage minimiert, was zu einer erheblichen Kostenreduktion führt.
-
Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Tragstruktur vorgesehen, an der der Hauptantrieb angeordnet ist.
-
In besonders bevorzugter Weise ist das Lagerrohr mittels Lagermitteln drehbar an der Tragstruktur gelagert. Die Lagermittel können beispielsweise Lager, insbesondere Wälzlager oder Gleitlager aufweisen. Das Lagerrohr ist also in diesem Fall einerseits mittels Lagermitteln an der Tragstruktur gelagert, während andererseits am Lagerrohr der Düsenträger ebenfalls mittels Lagermitteln drehbar gelagert ist.
-
In besonders bevorzugter Weise weisen die Zusatzantriebsmittel einen Zusatzantrieb auf. Zweckmäßigerweise ist der Zusatzantrieb wie der Hauptantrieb an der Tragstruktur angeordnet. Alternativ wäre es möglich, dass auf einen Zusatzantrieb verzichtet wird und die Zusatzantriebsmittel ein Übersetzungsgetriebe aufweisen, mit dem eine durch den Hauptantrieb erzeugte Antriebsbewegung ggf. über einen Variator in die Rotationsbewegung des Lagerrohrs übersetzt wird.
-
Bevorzugt ist jedoch der Zusatzantrieb, mit dem sich eine unabhängig von der Antriebsbewegung des Hauptantriebs ausgebildete Zusatzantriebsbewegung erzeugenlässt, die dann in die Rotationsbewegung des Lagerrohrs umsetzbar ist.
-
Zweckmäßigerweise ist der Zusatzantrieb über ein Getriebe mit dem Lagerrohr gekoppelt. Es sind verschiedene Getriebearten einsetzbar, bevorzugt ist jedoch ein Zahnradgetriebe, insbesondere Planetengetriebe. Vorzugsweise wird der Zusatzantrieb zuerst durch ein Planetengetriebe und dann durch ein Stirnradgetriebe übersetzt.
-
Der Zusatzantrieb kann wie der Hauptantrieb an der Tragstruktur angeordnet sein. Hauptantrieb und/oder Zusatzantrieb können als elektrische Antriebe ausgebildet sein. Hierzu eignen sich beispielsweise Schrittmotoren. Es sind jedoch auch nicht-elektrische Antriebe einsetzbar, beispielsweise pneumatische Antriebe. Besonders zweckmäßig ist es, den Hauptantrieb und/oder den Zusatzantrieb als reversierender Antrieb auszubilden. Dadurch lässt sich die Drehrichtung der Düseneinheit verändern.
-
Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind Druckmessmittel zur Druckmessung und/oder Temperaturmessmittel zur Temperaturmessung und/oder Durchflussmessmittel zur Durchflussmessung der Reinigungsflüssigkeit vorgesehen. Zweckmäßigerweise sind die Messmittel an der Tragstruktur untergebracht.
-
Es ist möglich, dass die Druckmess- und/oder Temperaturmess- und/oder Durchflussmessmittel als Sensoren ausgebildet sind.
-
Es ist möglich, dass der Hauptantrieb in Verlängerung einer Antriebsachse der Antriebswelle und der Zusatzantrieb exzentrisch zur Antriebsachse angeordnet sind.
-
In besonders bevorzugter Weise ist eine Datenschnittstelle vorgesehen, über die Daten zur Ansteuerung von Haupt- und Zusatzantrieb einleitbar ist.
-
Die Datenschnittstelle ist zweckmäßigerweise zur Aufnahme eines elektronischen Speicherbauteils, beispielsweise EPROMS, ausgebildet.
-
In bevorzugter Weise befindet sich die Datenschnittstelle an einem Steuergerät, wobei vorzugsweise ein separat vom Rest des Reinigungsgerätes ausgebildetes Steuergerät vorgesehen ist, das insbesondere über Daten- bzw. Signalleitungen mit Haupt- und Zusatzantrieb kommuniziert. Alternative wäre auch eine drahtlose Signalübertragung denkbar, beispielsweise über Funk, wobei in diesem Fall beispielsweise an der Tragstruktur ein Funkempfänger angeordnet ist. Es ist auch möglich, die Steuerung in die Tragstruktur zu integrieren.
-
Die Erfindung umfasst ferner ein Verfahren zur Reinigung von Hohlkörpern unter Verwendung einer Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12 gemäß dem Merkmal des unabhängigen Anspruchs 13.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass Parameter für Rotationsrichtung und Rotationsgeschwindigkeit der Düseneinheit in Abhängigkeit einer variabel vorgebbaren Hohlkörperspezifikation festgelegt werden.
-
Zur Hohlkörperspezifikation zählt beispielsweise die Hohlkörpergeometrie, zu der die Form des Hohlkörpers, beispielsweise zylindrisch, kubisch oder dergleichen, sowie die Hohlkörperabmessungen zählen. Zur Behälterspezifikation zählt insbesondere auch die Position der Reinigungsvorrichtung im Hohlkörper, die wiederum von der Ausgestaltung des Hohlkörpers abhängt. Ist der Hohlkörper beispielsweise als Behälter ausgestaltet und besitzt ein zentrales Rührwerk, Kühlplatten oder Heizschlangen, lässt sich die Reinigungsvorrichtung nicht zentral hängend anordnen, sondern muss an geeigneter anderer Stelle positioniert werden.
-
Zur Hohlkörperspezifikation zählt ferner noch, dass speziell zu reinigende Flächen festgelegt werden, an denen starke Verschmutzungen zu erwarten sind. Beispielsweise sind dies, wie eingangs bereits erwähnt, Stellen an Schaugläsern, Abläufen, Einbauten, Rührflügeln, Domdeckeln oder eingebauten Instrumenten. An diesen speziellen Flächen lässt sich dann der Abstand der durch den wenigstens einen Reinigungsstrahl erzeugten Reinigungskurven individuell festlegen.
-
Die für die Hohlkörperspezifikation erforderlichen Parameter lassen sich über eine Eingabeschnittstelle einem Rechner zuführen.
-
Aus diesen Parametern lassen sich dann die Dreh- bzw. Rotationsrichtung und die Rotationsgeschwindigkeit der Düseneinheit festlegen. Diese individuelle Festlegung wird erst dadurch ermöglicht, dass das Lagerrohr der Reinigungsvorrichtung über die Zusatzantriebsmittel rotatorisch antreibbar ist, wodurch sich die Rotationsgeschwindigkeit der Düseneinheit bezüglich des Düsenträgers variieren lässt.
-
Bei einer Weiterbildung der Erfindung wird aus den Parametern für Rotationsrichtung und Rotationsgeschwindigkeit ein für den zu reinigenden Hohlkörper spezifisches Reinigungsprogramm erzeugt. Das Reinigungsprogramm lässt sich also ganz individuell auf den zu reinigenden Hohlkörper einstellen, so dass das optimale Reinigungsergebnis erzielt wird. Es ist möglich, das erzeugte Reinigungsprogramm zu simulieren und es virtuell an einem Modell des zu reinigenden Hohlkörpers ablaufen zu lassen.
-
Wie bereits erwähnt, lassen sich dabei vor allem mit starken Restverschmutzungen versehene Hohlkörperflächen punktgenau reinigen.
-
Bei einer Weiterbildung der Erfindung wird ein elektronisches Speicherbauteil mit dem Reinigungsprogramm programmiert. Bei dem elektronischen Speicherbauteil kann es sich beispielsweise um ein EPROM handeln.
-
In besonders bevorzugter Weise wird das elektronische Speicherbauteil mit der Datenschnittstelle der Reinigungsvorrichtung gekoppelt und die Reinigungsvorrichtung reinigt den Hohlkörper anhand des auf dem Speicherbauteil gespeicherten Reinigungsprogramms.
-
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
-
1 eine perspektivische Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung, mit der sich das erfindungsgemäße Verfahren zur Reinigung von Hohlkörpern durchführen lässt,
-
2 eine Seitenansicht der Reinigungsvorrichtung von 1,
-
3 einen Längsschnitt durch die Reinigungsvorrichtung von 2 entlang der Linie III-III in 2,
-
4 eine perspektivische Ansicht der Tragstruktur der Reinigungsvorrichtung von 1,
-
5 eine Draufsicht auf die Tragstruktur von 4 ohne Deckel,
-
6 einen Längsschnitt durch die Tragstruktur der Reinigungsvorrichtung entlang der Linie VI-VI aus 4,
-
7 eine Seitenansicht auf den Reinigungskopf der Reinigungsvorrichtung von 1 und
-
8 einen Längsschnitt durch den Reinigungskopf entlang der Linie VIII-VIII aus 7.
-
Die 1 bis 8 zeigen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung 11 zur Reinigung von Hohlkörpern, beispielsweise Behältern 12 oder dergleichen. Die Reinigungsvorrichtung 11 dient insbesondere als CIP-System (Cleaning in Place) zur Innenreinigung von Prozessbehältern in der Pharma-, Chemie- und Lebensmittelindustrie.
-
Die Reinigungsvorrichtung 11 besitzt eine Tragstruktur 13, die mehrteilig aufgebaut ist und die einen Antriebsträger 14 aufweist, an dem ein Hauptantrieb 15 angeordnet ist. Die Tragstruktur 13 umfasst ferner ein Flanschteil 16, das sich beispielsweise an einen Stutzen (nicht dargestellt) eines zu reinigenden Behälters 12 befestigen lässt. Es kann sich dabei beispielsweise um einen Einfüllstutzen des Behälters 12 handeln.
-
Der Hauptantrieb 15 ist als elektrischer Antrieb in Form eines Schrittmotors ausgebildet. Er ist über geeignete Befestigungsmittel an dem Antriebsträger 14 befestigt. Der Hauptantrieb 15 treibt eine Antriebswelle 17 rotatorisch an, wobei die Antriebsbewegung über ein Getriebe 17, insbesondere Planetengetriebe, übertragen wird. Der Hauptantrieb 15 sitzt in Verlängerung einer Antriebsachse 18 der Antriebswelle 17, ist also koaxial zur Antriebsachse 18 ausgerichtet. Die Antriebswelle 17 besitzt ein Antriebsende 20, das mit dem Getriebe 19 gekoppelt ist und ein Lagerende 21, an dem ein Düsenträger 22 eines Reinigungskopfes 23 drehfest angeordnet ist. Die drehfeste Verbindung zwischen dem Lagerende 21 der Antriebswelle 17 und dem Düsenträger 22 kann beispielsweise mittels eines im Düsenträger 22 ausgebildeten langlochartigen Einsteckschlitzes und eines hierzu korrespondierend ausgebildeten Einsteckabschnitt am Lagerende 21 der Antriebswelle 17 erfolgen. Die Drehbewegung der Antriebswelle 17 wird also durch eine derartig ausgebildete Drehmitnahme in eine Dreh- bzw. Rotationsbewegung des Düsenträgers 22 umgesetzt.
-
Der Reinigungskopf 23 weist ferner eine am Düsenträger 22 drehbar gelagerte Düseneinheit 24 auf, die ihrerseits wenigstens eine Düse 25 aufweist.
-
Die Reinigungsvorrichtung 11 besitzt ferner ein Lagerrohr 26, das in nachfolgend noch zu beschreibender Weise mit der Tragstruktur 13 verbunden ist und an dem andererseits der Düsenträger 22 mittels Lagermitteln, beispielsweise mit Hilfe eines Wälzlagers 27, drehbar gelagert ist. Wie insbesondere in 3 gezeigt, ist die Antriebswelle 17 innerhalb des Lagerrohrs 26 angeordnet.
-
Das Lagerrohr 26 ist über Getriebemittel 28 derart mit der Düseneinheit 24 gekoppelt, dass eine durch die Antriebswelle 17 hervorgerufene relative Drehbewegung des Düsenträgers 22 bezüglich des Lagerrohrs 26 eine Rotationsbewegung der Düseneinheit 24 bezüglich des Düsenträgers 22 hervorruft.
-
Die Getriebemittel 28 umfassen ein Übertragungsgetriebe 29, das im gezeigten Beispielsfall als Winkelgetriebe ausgestaltet ist. Das Winkelgetriebe besitzt hierzu ein am Lagerrohr 26 angeordnetes und mit diesem drehfest verbundenes Kegelrad 30a, das mit einem, an einem Rohrstutzen 31 der Düseneinheit 24 angeordneten zweiten Kegelrad 30b in Eingriff steht.
-
Die Düseneinheit 24 wiederum ist über weitere Lagermittel, beispielsweise mit Hilfe eines weiteren Wälzlagers 32, drehbar am Düsenträger 22 gelagert.
-
Wie insbesondere in 3 dargestellt, ist an der Tragstruktur 13 ein Schutzdeckel 33 angeordnet, der den Hauptantrieb 15 überdeckt. Der Schutzdeckel 22 ist zweckmäßigerweise zylindrisch ausgestaltet.
-
Die Reinigungsvorrichtung 11 besitzt ferner Zusatzantriebsmittel 34, durch die das Lagerrohr 26 seinerseits rotatorisch antreibbar ist, derart, dass die Rotationsgeschwindigkeit der Düseneinheit 24 bezüglich des Düsenträgers 22 variierbar ist.
-
Die Zusatzantriebsmittel umfassen einen Zusatzantrieb 35, der ebenfalls als elektrischer Antrieb in Form eines Schrittmotors ausgebildet ist. Der Zusatzantrieb 35 sitzt ebenfalls an der Tragstruktur 13 und ist dort mit geeigneten Befestigungsmitteln befestigt. Der Zusatzantrieb 15 ist exzentrisch zur Antriebsachse 18 angeordnet. Der Zusatzantrieb 35 ist über ein weiteres Getriebe 36 mit dem Lagerrohr 26 gekoppelt, das seinerseits über weitere Lagermittel, beispielsweise mit Hilfe eines Wälzlagers 37, drehbar an der Tragstruktur 13 gelagert ist. Als Getriebe 36 kann beispielsweise ein Zahnradgetriebe in Form eines Planetengetriebes verwendet werden.
-
Wie in den 1 bis 3 zu erkennen, ist an der Tragstruktur 13 wenigstens ein Einlass 38 für die Reinigungsflüssigkeit vorhanden. Die Reinigungsflüssigkeit strömt in einen Stauraum 41 in der Tragstruktur und von dort durch das Lagerrohr 26 hindurch und gelangt so zum Reinigungskopf 23, wo sie durch den Rohrstutzen 31 in den Bereich der wenigstens einen Düse 25 gelangt und dort in Form wenigstens eines Reinigungsstrahls austritt.
-
Wie bereits erwähnt, sind Hauptantrieb 15 und auch Zusatzantrieb 35 als Schrittmotoren ausgestaltet. Diese Schrittmotoren sind reversierende Antriebe, die bei Bedarf mit Rechts- oder Linkslauf betrieben werden können.
-
Die Reinigungsvorrichtung 11 besitzt ferner noch zwei elektrische Anschlüsse 39 für die beiden Antriebe.
-
An der Tragstruktur 13 befinden sich ferner noch Druckmessmittel in Form eines Drucksensors zur Druckmessung der zugeführten Reinigungsflüssigkeit. Die elektrische Versorgung des Drucksensors erfolgt ebenfalls über einen der elektrischen Anschlüsse. Es ist möglich, zusätzlich zum Drucksensor noch Temperatur und Druckdurchflusssensoren anzubringen, so dass auch die Temperatur und der Durchfluss der Reinigungsflüssigkeit gemessen werden können. Die Signale der Sensoren können beispielsweise über die elektrischen Anschlüsse ausgeschleust werden oder alternativ wären auch Funksensoren möglich, die eine drahtlose Übertragung der Messsignale ermöglichen.
-
Die Reinigungsvorrichtung 11 umfasst ferner eine Datenschnittstelle 40, über die Daten zur Ansteuerung der beiden Antriebe 15, 35 einleitbar sind. Die Datenschnittstelle 40 ist zur Aufnahme eines elektronischen Speicherbauteils in Form eines EPROMS ausgebildet. Die Datenschnittstelle 40 befindet sich an einem separaten Steuergerät (nicht dargestellt), das ggf. mit einem Display ausgestattet sein kann. Die Datenübertragung zur Ansteuerung der beiden Antriebe 15, 35 erfolgt über Datenleitungen, die mit wenigstens einem der elektrischen Anschlüsse 39 verbunden sind.
-
Bei dem Verfahren zur Reinigung von Hohlkörpern, insbesondere Behältern 12 unter Verwendung der Reinigungsvorrichtung 11 werden Parameter für die Rotationsrichtung und die Rotationsgeschwindigkeit der Düseneinheit 24 in Abhängigkeit einer variabel vorgebbaren Behälterspezifikation festgelegt.
-
Die Behälterspezifikation ist von verschiedenen Parametern abhängig.
-
Dazu zählt die Behältergeometrie, die wiederum die Behälterform und die Behälterabmessungen umfasst.
-
Ferner wird die Position der Reinigungsvorrichtung 11 im zu reinigenden Behälter 12 festgelegt. Diese Position ist abhängig von behälterspezifischen Merkmalen, beispielsweise Behältereinbauten wie Rührwerke, Schaugläser oder dergleichen. Soll beispielsweise ein Prozessbehälter gereinigt werden, der ein zentrales Rührwerk besitzt, lässt sich die Reinigungsvorrichtung nicht zentral hängend anordenbar sondern muss an geeigneter anderer Stelle in den Behälter eingebracht werden, beispielsweise an einen Einfüllstutzen mittels des Flanschteils 16 angeflanscht werden. Ferner hängt die Position der Reinigungsvorrichtung 11 auch von den zu erwartenden kritischen Reinigungsflächen bzw. -stellen ab, an denen starke Verschmutzungen zu erwarten sind. Diese Positionsparameter werden ebenfalls eingegeben.
-
In Abhängigkeit der zu erwartenden kritischen Reinigungsflächen wird danach der Abstand der mittels des wenigstens Reinigungsstrahls erzeugten Reinigungskurve festgelegt. Dadurch kann bestimmt werden, mit welcher Rasterung eine bestimmte Fläche von wenigstens einen Reinigungsstrahl überfahren wird.
-
Ferner ist es möglich, dass in Abhängigkeit der vorhandenen Pumpe der optimale Düsenquerschnitt für die wenigstens eine Düse 25 der Düseneinheit festgelegt wird. Daraus lässt sich der Volumenstrom der Reinigungsflüssigkeit ermitteln.
-
Als weiterer Parameter ist ferner die Geschwindigkeit unabhängig von der Lage der Düse und unabhängig von der Entfernung der Düse vom Aufprallpunkt des Reinigungsstrahls, mit der eine zu reinigende Fläche überstrichen werden soll, vorgebbar.
-
Aus diesen Parametern wird dann ein individuell auf den zu reinigenden Behälter zugeschnittenes Reinigungsprogramm berechnet, das auf einem elektronischen Speicherbauteil in Form eines EPROMS abgespeichert wird. Das EPROM lässt sich dann mit der Datenschnittstelle am Steuergerät koppeln. Es findet dann eine Datenübertragung an die zwei anzusteuernden Antriebe 15, 35 statt und der Behälter wird gemäß dem Reinigungsprogramm gereinigt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 1024950 C1 [0002]
- DE 10024950 C1 [0003]