DE4423128A1 - Reaktorkern für einen Siedewasserkernreaktor - Google Patents
Reaktorkern für einen SiedewasserkernreaktorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Reaktorkern für einen Siedewas
serkernreaktor gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Wenn ein Atom eines spaltbaren Materials, insbesondere Uran
235, ein Neutron in seinen Kern aufnimmt und zerfällt, dann
entstehen im Durchschnitt zwei Spaltteile mit kleinerem
Atomgewicht und großer kinetischer Energie und eine Vielzahl
von hochenergetischen Neutronen. In einem Reaktorkern ist
eine ausreichende Anzahl von Brennelementen mit Kernbrenn
stoff vorhanden, um eine sich selbsterhaltende Spaltreaktion
zu ermöglichen. Die kinetische Energie der Spaltprodukte
wird von den Brennstäben in Form von Hitze abgebeben. Der
Reaktorkern ist in ein Kühlmittel, zum Beispiel Wasser, ge
taucht, welche die Hitze zwecks Verwendung vom Kern abführt.
Wenn das Kühlmittel Wasser ist, so dient es auch als Neutro
nenmoderator, der die Neutronen derart verlangsamt, daß die
Wahrscheinlichkeit von Spaltreaktionen steigt. Wenn der Re
aktor mit einer konstanten Leistung arbeiten soll, so muß
die Menge der durch Spaltung erzeugten Neutronen konstant
sein. Dies bedeutet, daß jede Spaltreaktion ein Neutron er
zeugen muß, welches seinerseits wieder eine Spaltreaktion
herbeiführt, so daß der Prozeß selbsterhaltend wird. Dies
wird gewöhnlich dadurch ausgedrückt, daß der effektive Mul
tiplikationsfaktor keff = 1 sein muß. Der Multiplikati
onsfaktor beschreibt das Verhältnis der Anzahl erzeugter
Neutronen zur Anzahl absorbierter Neutronen (oder Neutronen,
die aus dem System entkommen).
Während des Betriebes wird das spaltbare Material ver
braucht, während gleichzeitig einige der Spaltprodukte ih
rerseits Neutronen absorbieren. Unter Berücksichtigung die
ser Tatsache wird der Reaktor normalerweise mit Beginn eines
Betriebszyklus mit einem Überschuß an Kernbrennstoff verse
hen, was anfänglich eine zu hohe Reaktivität zur Folge hat.
Aus diesem Grunde ist ein Steuersystem erforderlich, welches
sowohl in der Lage ist, den effektiven Multiplikationsfaktor
keff während des Betriebs genau auf den Wert 1,0 zu halten
als auch den Multiplikationsfaktor unter 1 zu reduzieren,
wenn der Reaktor abgeschaltet werden soll. Ein bedeutender
Teil dieser Reaktivitätskontrolle erfolgt durch neutronenab
sorbierendes Material, welches Neutronen absorbiert oder
einfängt, ohne daß irgendeine Spaltung stattfindet.
Zumindest ein Teil des neutronenabsorbierenden Materials ist
in einer Vielzahl selektiv betätigbarer Steuerstäbe enthal
ten, die zur Steuerung der Leistung des Kerns und der Lei
stungsverteilung sowie auch zum Abschalten des Reaktor vom
Boden des Kerns entsprechend weit in den Kern hochgeschoben
werden. Wenn die Steuerstäbe in den Kern eingeführt werden,
werden die Neutronen, die eine Bedingung für die Kernspal
tung sind, absorbiert, so daß folglich die Reaktivität
sinkt. Je höher die neutronenabsorbierende Wirkung des Steu
erstabs, desto besser ist die sogenannte Steuerstabwirkung.
Einige der Brennstäbe können zur Verkleinerung der Notwen
digkeit einer mechanischen Steuerung abbrennbares Absorber
material enthalten. Ein solcher abbrennbarer Absorber wird
durch die Absorption von Neutronen in ein Material mit einer
geringeren neutronenabsorbierenden Fähigkeit umgewandelt.
Ein bestens bekanntes Material dieser Art ist Gadolinium,
gewöhnlich in Form von Gadoliniumoxyd. Die abbrennbaren Ab
sorber, die als Konstruktionsmaterial verfügbar sind, haben
jedoch eine nicht vernachlässigbare Restabsorptionskapazi
tät. Wenn zum Beispiel Gadolinium als abbrennbarer Absorber
verwendet wird, werden die Isotope, die einen großen Neutro
nenabsorptionsquerschnitt haben, relativ schnell verbraucht,
während eine Restabsorptionskapazität als Folge eines fort
gesetzten Neutroneneinfangs durch die anderen Isotope ver
bleibt.
Im Notfalle muß die Leistungserzeugung des Kerns schnell un
terbrochen werden können, d. h., die Neutronen-Versorgung und
folglich die Leistungserzeugung durch Kernspaltung im Brenn
stoff muß unterbrochen werden. Es muß stets ein ausreichen
des Abschaltmarginal vorhanden sein, damit der Neutronenfluß
nicht unerwartet startet und zu einer starken Leistungser
zeugung führt, wenn zum Beispiel das Reaktorgefäß geöffnet
wird und Wartungsarbeiten oder eine Neubeschickung stattfin
den.
Eine typische Forderung der Behörden für eine Betriebsgeneh
migung besteht darin, daß, wenn irgendein Steuerstab in sei
ner ausgefahrenen Position sich nicht mehr bewegen läßt, das
Abschaltmarginal einer Reduktion der Reaktivität von minde
stens 0,38% (kkeff soll kleiner als 0,9962 sein), entspricht.
Um eine zusätzliche Sicherheit zu erhalten, werden diese
Werte in der Praxis oft auf 1% beziehungsweise 0,99 geän
dert.
Es ist bekannt, daß Abschaltmarginal durch die Beigabe von
etwas abbrennbaren Neutronen-Absorber, zum Beispiel Gadoli
nium, zu den Brennstofftabletten zu verbessern. Der abbrenn
bare Neutronen-Absorber bewirkt eine Verminderung der Reak
tivität sowohl im kalten wie heißen Zustand. Die Beigabe von
abbrennbaren Absorbern in die Brennstofftabletten ist kost
spielig, und außerdem können die abbrennbaren Absorber nicht
vollständig abgebrannt werden, was bedeutet, daß ein gewis
ser Prozentsatz an neutronenabsorbierendem Material stets
verbleibt, wodurch die Reaktivität im heißen Zustand in un
erwünschter Weise reduziert wird.
Ein weiteres Problem besteht darin, daß abbrennbare Neutro
nen-Absorber, wie zum Beispiel Gadoliniumoxyd, die thermi
sche Leitfähigkeit der Brennstäbe vermindern. Brennstäbe,
die Gadoliniumoxyd enthalten, haben infolge des Absorbers
eine bedeutend kleinere relative Leistung, was einen ungün
stigen Einfluß auf die lokale Leistungsverteilung hat. Je
größer die Anzahl der Stäbe mit abbrennbarem Absorber und je
größer die Konzentration des abbrennbaren Absorbers, umso
größer ist die negative Wirkung auf die lokale Leistungsver
teilung.
Zusammenfassend ist festzustellen, daß die Anforderungen an
einen Reaktorkern während des Betriebes und des Abschaltens
einander oft entgegengesetzt sind, wodurch es schwierig ist,
einen Kern mit einer optimalen Konfiguration zu schaffen.
Einige der bekannten Konfigurationen, bei denen auf eine
verbesserte Abschaltung gezielt wird, werden im folgenden
beschrieben:
US-A-4 863 680 beschreibt ein Brennelement, bei welchem ein
vergrößertes Abschaltmarginal dadurch erreicht wird, daß in
dem Brennelement eine Anzahl kleiner Einheiten mit einer
kleineren Anzahl von Brennstäben pro Einheit angeordnet
wird. Die Einheiten werden in einem bestimmten gegenseitigen
Abstand angeordnet. Zentral zwischen den kleinen Einheiten
wird ein Wasserstab angeordnet. Das Abschaltmarginal kann
dadurch sichergestellt werden, daß der Abstand zwischen den
Einheiten in einer geeigneten Weise verändert wird.
Die US-A-4 968 479 beschreibt ein Brennelement mit einer An
zahl von Stäben mit einer verkürzten aktiven Länge, die um
einen zentral positionierten Wasserstab angeordnet sind. Der
Wasserstab hat einen oberen Teil mit einem größeren Durch
messer und einen unteren Teil mit einem kleineren Durchmes
ser, wobei der kleinere Durchmesser im wesentlichen dem
Durchmesser der Brennstäbe entspricht. Einige Stäbe sind mit
Zwischenzonen mit nichtspaltbarem Material versehen. Diese
Zonen sind um den oberen Teil des Wasserstabes herum derart
angeordnet, daß der effektive Multiplikationsfaktor keff im
heißen Zustand wirksam vergrößert werden kann und im kalten
Zustand wirksam reduziert werden kann, wodurch man ein ver
bessertes Abschaltmarginal erhält. Dies beruht darauf, daß
um den Wasserstab an den Zwischenzonen ein Überfluß an Was
ser vorhanden ist derart, daß der Wasserstab oder der Be
reich um diesen Stab im kalten Zustand übermoderiert wird,
wodurch der Neutronen-Multiplikationsfaktor verkleinert wird
und das Abschaltmarginal vergrößert wird. Während des heißen
Zustandes des Reaktors, insbesondere wenn Dampfblasen am äu
ßeren Umfang des Wasserstabs auftreten, verschwindet das
Übermaß an Wasser und der Multiplikationsfaktor erholt sich.
Die US-A-5 128 097 zeigt ein Brennelement, welches in einem
quadratischen Gitter zentral angeordnete Brennstäbe enthält,
deren Durchmesser größer ist als der von peripher in einem
dreieckigen Gitter angeordneten Brennstäben. Das periphere
dreieckige Gittermuster ermöglicht es, den Kühlbereich an
der Peripherie zu vergrößern, wodurch das Abschaltmarginal
vergrößert wird. Die Menge an Kühlmittel im Zentrum des
Brennelementes wird durch die Einführung von zwei Wasserstä
ben vergrößert, die einem im Verhältnis zu den Brennstäben
erweiterten Durchmesser haben.
Die SE-A-454 822 beschreibt ein Brennelement mit vier Teil
bündeln, von denen jedes mit einem zurückgenommenen Eckenab
schnitt, also einer weggeschnittenen Ecke, versehen ist, die
einander zugewendet sind und so ein vergrößertes Freiraum im
Zentrum des Brennelements bilden. Die Teil-Brennelemente
sind durch ein kreuzförmiges Stützglied voneinander ge
trennt, dessen kreuzförmiges Zentrum dadurch vergrößert
wird, daß es den zurückgenommenen Eckenabschnitten angepaßt
wird. Das vergrößerte Zentrum des kanalförmigen Stützglieder
trägt zu der Möglichkeit bei, mehr nicht-kochendes Wasser im
Zentrum des Brennelement zu erhalten. Das Abschaltmarginal
wird dadurch in einem kalten Reaktor durch das Vorhandensein
der größeren Wassermenge im zentralen Teil des Brennelemen
tes vergrößert.
Die SE-A-423 760 beschreibt ein anderes Brennelement mit zu
rückgenommenen Eckenabschnitten. Das Brennelement enthält
vier Teil-Brennelemente, von denen mindestens eines mit vier
zurückgenommenen Eckenabschnitten versehen ist. Der Grund
für die Wegnahme der Ecken bei dieser Ausführung besteht in
dem Wunsch, einen weiteren Brennstab in einem begrenzten
Raum unterzubringen. Um dies zu erreichen, sind die Stäbe in
einem teilweise dreieckigen Muster statt in einem quadrati
schen Muster angeordnet. Es ist dann ganz natürlich, die
Eckenabschnitte des Teil-Brennelementes der dreieckigen Stab
konfiguration anzupassen. Dieses Brennelement hat kein ver
bessertes Abschaltmarginal. Zwar gelangt mehr Wasser in den
Kern, jedoch bewirkt dieses keine Verkleinerung der Reakti
vität im kalten Zustand, da das Verhältnis von Wasser und
Uran nicht verändert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Reaktorkern
der eingangs genannten Art zu entwickeln, der im kalten Zu
stand ein vergrößertes Abschaltmarginal hat durch Vergröße
rung der Wassermenge im Kern hat und/oder durch Verbesserung
der Wirkung des Steuerstabes.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Reaktorkern gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1 vorgeschlagen, welcher erfin
dungsgemäß die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 ge
nannten Merkmale hat.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen genannt.
Ein Brennelement, welches zu einem solchen Kern führt, hat
mindestens einen äußeren, auf einen Spalt gerichteten zu
rückgenommenen Eckenabschnitt, wodurch mindestens ein Brenn
stab aus dem Eckenabschnitt verschwindet. Der eine oder die
mehreren zurückgenommenen Eckenabschnitten bewirkt/bewirken
eine Vergrößerung der Querschnittsfläche in der Moderatorre
gion zwischen den Superzellen des Reaktorkerns. Jede wegge
nommene Ecke hat eine Vergrößerung der Moderatorregion zur
Folge, wobei die Vergrößerung mindestens der Querschnitts
fläche eines Brennstabes entspricht.
Mehr Wasser im Kern bedeutet, daß die Reaktivität im kalten
Zustand kleiner wird, da die Dichte des Wassers dann groß
ist und die Diffusionslänge der Neutronen klein ist. Auch
das Wasser selbst hat eine neutronenabsorbierende Fähigkeit.
Dies zusammen resultiert in einem verbesserten Abschaltmar
ginal im kalten Zustand.
Um ein zusätzlich verbessertes Abschaltmarginal im kalten
Zustand zu erreichen, kann die Wirkung des Steuerstabes ver
bessert werden.
Eine Verbesserung der Wirkung des Steuerstabes bedeutet, daß
der Steuerstab mehr Neutronen erreicht, das heißt, absor
biert. Dies wird erreicht durch eine Verkleinerung des mitt
leren Abstandes des spaltbaren Materials, das heißt, der
Neutronenerzeuger, vom Steuerstab und folglich auch des Ab
standes der Neutronen vom Steuerstab. Dies wird seinerseits
erreicht durch Wegnahme mindestens eines Brennstabes in ei
ner oder mehreren derjenigen äußeren Ecken des Brennele
ments, welche vom Zentrum des Steuerstabes wegweisen, so daß
das verbleibende spaltbare Material auf diese Weise dichter
am Steuerstab angeordnet ist. Um eine Verbesserung des Ab
schaltmarginals sowohl durch die Zufuhr von mehr Wasser in
den Kern als auch durch eine Verbesserung der Steuerstabwir
kung zu erreichen, ist mindestens diejenige äußere Ecke weg
geschnitten, die vom Steuerstab am weitesten entfernt ist.
Durch die Eckenwegnahme wird mehr nicht-kochendes Wasser in
den Reaktorkern gebracht. Die Änderung des Verhältnisses des
Volumens von kochendem Wasser zu dem Volumen von nicht-ko
chendem Wasser führt zu einer Vergrößerung der Reaktivität
im heißen Zustand und einer größeren Reduktion der Reaktivi
tät im kalten Zustand relativ zu der Zunahme im heißen Zu
stand. Da die Reaktivität im heißen Zustand vorbestimmt ist,
kann eine vergrößerte heiße Reaktivität durch eine Reduzie
rung des mittleren Anreicherungsgehalts des Brennstoffs kom
pensiert werden. Durch die Eckenwegnahme ermöglicht die Er
findung das Vorhandensein eines größeren Volumens von nicht
kochendem Wasser als durch Austausch von Brennstäben gegen
Wasserstäbe, wie bei der Behandlung des Standes der Technik
beschrieben wurde, da auch der Zugang zu dem Volumen außer
halb des Stabes geschaffen wird. Für die Erfindung ist es
wichtig, daß der Raum für das nicht-kochende Wasser eine ge
wisse Größe hat, um eine beachtlich verbesserte Moderation
im heißen Zustand und eine beachtliche reduzierte Reaktivi
tät im kalten Zustand zu erreichen.
Brennelemente in unsymmetrischen Kerngitter haben gewöhnlich
eine ungleiche Anreicherungsverteilung. Ein unsymmetrisches
Kerngitter ist ein solches, in welchem die Wasserspalte zwi
schen den Brennelementen eine Superzelle, die als Steuer
stabspalte bezeichnet werden, breiter sind als die Wasser
spalte zwischen den Superzellen, die als schmale Spalte be
zeichnet werden. Die genannte ungleiche Anreicherung-Vertei
lung beruht darauf, daß bei der Dimensionierung von unsymme
trischen Kerngittern die durch schlechtere Moderatorbedin
gungen am äußeren Teil der Superzelle bedingte geringere
Leistung durch einen höheren Anreicherungsgehalt in diesem
Teil kompensiert wird. Die Eckenreduzierung gemäß der Erfin
dung ist besonders vorteilhaft bei dieser Art von Gittern,
da sie es möglich macht, den Anreicherungsgehalt in denjeni
gen Stäben zu reduzieren, die am dichtesten an dem zurückge
nommenen Eckenabschnitt oder den zurückgenommenen Eckenab
schnitten angeordnet sind, dank der vergrößerten Menge an
nicht-kochendem Wasser, welches bessere Moderatoreigenschaf
ten als kochendes Wasser hat. Eine entsprechende Vergröße
rung des Anreicherungsgehaltes wird am gegenüberliegenden
Teil des Brennelementes vorgenommen (gegenüberliegend in Be
zug auf die weggenommene Ecke), um die mittlere Anreicherung
beizubehalten. Dies führt zu einer Vergleichmäßigung der An
reicherungsverteilung in unsymmetrischen Kerngittern.
Die Änderung der Anreicherungs-Verteilung sowohl in symme
trischen wie unsymmetrischen Kerngittern resultiert darin,
daß spaltbares Material dichter an das Steuerstab-Zentrum
gebracht wird, wodurch die Steuerstabwirkung verbessert wer
den kann und die Reaktivität im kalten Zustand somit redu
ziert wird.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird
der Anreicherungsgehalt in denjenigen Stäben, die am
dichtesten an einem zurückgenommenen Eckenabschnitt angeord
net sind, der sich in einem maximalen Abstand vom Steuerstab
befindet und durch den ein Brennstab weggefallen ist, nach
folgender empirischer Beziehung bestimmt.
B = A Fk(Fs(a/b-1)+1)
wobei
B = Anreicherungsgehalt in einem Stab, der nahe einem zu rückgenommenen Eckenabschnitt liegt, durch den ein Brenn stab weggefallen ist,
A = Anreicherungsgehalt eines entsprechenden Stabes in einem nicht-zurückgenommenen Eckenabschnitt des Brennelementes, der dem zurückgenommenen Eckenabschnitt gegenüberliegt,
der Faktor Fk beschreibt, wie das Verhältnis B/A durch einen zurückgenommenen Eckenabschnitt in einem Gitter mit sym metrischen Wasserspalten beeinflußt wird,
der Faktor Fs ein Symmetriefaktor ist, welcher beschreibt, wie das Verhältnis B/A von dem Verhältnis zwischen den Steuerstab-Spalten und den engen Spalten für ein Gitter mit asymmetrischen Wasserspalten abhängt,
a = Spaltbreite des Steuerstab-Spaltes,
b = Spaltbreite des schmalen Spaltes.
B = Anreicherungsgehalt in einem Stab, der nahe einem zu rückgenommenen Eckenabschnitt liegt, durch den ein Brenn stab weggefallen ist,
A = Anreicherungsgehalt eines entsprechenden Stabes in einem nicht-zurückgenommenen Eckenabschnitt des Brennelementes, der dem zurückgenommenen Eckenabschnitt gegenüberliegt,
der Faktor Fk beschreibt, wie das Verhältnis B/A durch einen zurückgenommenen Eckenabschnitt in einem Gitter mit sym metrischen Wasserspalten beeinflußt wird,
der Faktor Fs ein Symmetriefaktor ist, welcher beschreibt, wie das Verhältnis B/A von dem Verhältnis zwischen den Steuerstab-Spalten und den engen Spalten für ein Gitter mit asymmetrischen Wasserspalten abhängt,
a = Spaltbreite des Steuerstab-Spaltes,
b = Spaltbreite des schmalen Spaltes.
Wenn der gesamte Kern aus Brennelementen der oben beschrie
benen Art aufgebaut ist, dann wird die Reaktivität im kalten
Zustand durch das Zusammenwirken zwischen einer Vielzahl
weggenommener Ecken, wodurch man bedeutend vergrößerte Mode
ratorregionen erhält, weiter reduziert.
Im Vergleich mit bekannten technischen Lösungen, die ein
verbessertes Abschaltmarginal betreffen, hat die Erfindung
eine Anzahl beachtlicher Vorteile. Der Hauptvorteil besteht
darin, daß die Lösung gemäß der Erfindung eine bedeutende
Vereinfachung der Gestalt des Brennelementes im Vergleich
mit früheren Lösungen bedeutet, während zur gleichen Zeit
die Verminderung der Gesamtmenge an spaltbarem Material be
grenzt ist und die Sicherheitsforderungen für das Abschalten
mehr als zufriedenstellend erfüllt werden.
Es ist ferner ein Vorteil, daß durch die weggenommenen Ecken
mehr nicht-kochendes Wasser in den Kern geführt werden kann.
Die vergrößerten Moderatorregionen stellen einen Vorteil
dar, da ein großes zusammenhängendes Volumen mehr Neutronen
absorbiert, als verschiedene kleinere Moderatorregionen mit
gleichem Gesamtvolumen. Dies liegt daran, daß die Diffusi
onslänge der Neutronen kürzer wird, da wegen der vergrößer
ten Wassermenge die Neutronen verlangsamt und absorbiert
werden, bevor sie dem spaltbaren Brennstoff erreichen. Im
kalten Zustand dienen die Moderatorregionen somit in einem
gewissen Grade als Neutronenfallen.
Ferner kann der Anreicherungsgehalt an dem zurückgenommenen
Eckenabschnitt reduziert und an der dem zurückgenommenen Ec
kenabschnitt gegenüberliegenden Ecke erhöht werden. Dies ist
insbesondere in unsymmetrischen Kerngitter ein bedeutender
Vorteil, da auf diese Weise eine Vergleichmäßigung der An
reicherungsgehalte erreicht wird.
In den Fällen, in denen zumindest die Ecke, welche den größ
ten Abstand vom Steuerstab hat, weggenommen ist, kann die
Menge an abbrennbarem Absorber, wie zum Beispiel Gadolinium,
in der Ecke vermindert werden, wodurch der negative Einfluß,
den dieser Absorber auf die Reaktivität im heißen Zustand
ausübt, reduziert wird. Dies liegt zum Teil daran, daß in
folge der Eckenwegnahme mehr Wasser in den Kern geführt
wird, und zum Teil daran, daß das spaltbare Material dichter
an den Steuerstab gebracht wird. Der verminderte Bedarf an
abbrennbarem Absorber führt auch zu geringeren Kosten.
Eine verbesserte Wirksamkeit der Steuerstab und folglich ein
besseres Abschaltmarginal wird durch eine solche Wegnahme
von Brennstäben erreicht, daß der mittlere Abstand des
spaltbaren Materials vom Steuerstab kleiner wird. Auch die
Verminderung des Anreicherungsgehalts in Brennstäben, welche
nahe den weggenommenen Ecken positioniert sind, und die ent
sprechende Vergrößerung des Anreicherungsgehalts in entspre
chenden Stäben an gegenüberliegenden Ecken tragen zur Ver
besserung der Steuerstab-Wirksamkeit bei, da sich dadurch
ein höherer Anreicherungsgehalt dichter am Steuerstab (d. h.,
spaltbares Material dichter am Steuerstab) ergibt.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das Brennelement ge
mäß der Erfindung in den Kernen bereits vorhandener Reakto
ren verwendet werden kann, was von besonderem Wert ist.
Anhand der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele
soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 einen vertikalen Schnitt längs der Linie I-I in Fig.
2 einer Ausführungsform eines zusammengesetzten
Brennelementes, welches aus vier Teil-Brennelementen
aufgebaut ist, für einen Siedewasserreaktor gemäß
der Erfindung,
Fig. 2 das gleiche Brennelement wie in Fig. 1 in Drauf
sicht von der Linie II-II in Fig. 1 aus,
Fig. 3 einen horizontalen Schnitt längs der Linie III-III
in Fig. 1,
Fig. 4 einen Teil eines horizontalen Schnitts durch einen
Reaktorkern mit Brennelementen, die in bekannter Art
im Kern angeordnet sind,
Fig. 5 einen Wasserstab im vertikalen Schnitt,
Fig. 6 einen Teil eines vertikalen Schnittes durch eine be
sonders vorteilhafte Ausführungsform eines Reak
torkerns gemäß der Erfindung,
Fig. 7-17 Teile horizontaler Schnitte durch verschie
dene Ausführungsformen von Reaktorkernen gemäß der
Erfindung.
Die Fig. 1, 2 und 3 zeigen einen Brennelementkasten 1 mit
im wesentlichen quadratischem Querschnitt. Der Brennelement
kasten 1 umgibt ohne nennenswertes Spiel den oberen quadra
tischen Teil 2a eines Fußstückes 2, welches im übrigen einen
konischen Abschnitt 2b und einen zylindrischen Abschnitt 2c
hat. Das Fußstück 2 hat eine nach unten weisende Eintritts
öffnung 3 für Kühlwasser. Neben dem Brennelementkasten trägt
das Fußstück 2 auch eine Tragplatte 4. An seinem unteren Ende
hat der Brennelementkasten 1 einen relativ dickwandigen Ab
schnitt, welcher an dem Fußstück 2 und der Tragplatte 4 mit
tels einer Anzahl horizontaler Bolzen befestigt ist, die
durch gestrichelte Linien 5 angedeutet sind.
Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß der Brennelementkasten 1
gemäß der Erfindung mit einem zurückgenommenen Eckenab
schnitt (weggeschnittene Ecke) 41 versehen ist. Mittels ei
nes hohlen Stützgliedes 7 mit kreuzförmigem Querschnitt wird
der Brennelementkasten 1 in vier vertikale kanalförmige
Teile 6 mit mindestens im wesentlichen quadratischem Quer
schnitt unterteilt. Das Stützglied 7 ist an die vier Wände
1a, 1b, 1c, 1d des Brennelementkastens 1 angeschweißt und
hat vier hohle Flügel. Der von dem Stützglied 7 gebildete
zentrale Kanal ist mit 32 bezeichnet, und ist am unteren
Ende an das Eintrittsrohr 9 für Moderatorwasser angeschlos
sen. Jedes rohrförmige Teil 6 enthält ein Bündel 25, welches
fünfundzwanzig Brennstäbe 10 enthält. Die Stäbe 10 sind in
einem Gitter angeordnet, in welchem jeder Stab 10 in zwei
aufeinander senkrecht stehenden Reihen enthalten ist, abge
sehen von dem zurückgenommenen Eckenabschnitt 41, wodurch
ein Stab 10 weggefallen ist.
Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß zu jedem Bündel 25 eine un
teren Verbundplatte 11, eine ober Verbundplatte 12 und eine
Vielzahl von Abstandshaltern 13 gehören. Ein Brennstabbündel
25 mit unterer Verbundplatte 11, oberer Verbundplatte 12,
Abstandshaltern 13 und einem Teil des Brennelementkastens 1
bildet eine Einheit, welche in dieser Schrift als Teil-Bren
nelement bezeichnet wird, während eine Einheit, die vier
solche Teil-Brennelementen enthält, als Brennelement be
zeichnet wird. In den Zeichnungen werden Brennelemente durch
das Bezugszeichen 14 und Teil-Brennelement durch die Bezugs
zeichen 40a bis 40d gekennzeichnet. Eine Einheit, die vier
Brennelemente 40 und einen zwischen diesen zentral angeord
neten Steuerstab 38 enthält, stellt eine Superzelle dar.
Die vier unteren Verbundplatten 11 werden in dem Brennele
ment 40 von der Tragplatte 4 getragen, und jedes Brennele
ment ist zu einem Teil in ein entsprechendes quadratisches
Loch 14 in der Tragplatte eingelassen. In jedem Teil-Brenn
element 40a bis 40d ist mindestens einer der Brennstäbe 10
mit einem relativ langen, mit Gewinde versehenen Endstopfen
33 und 34 aus massivem Hüllenmaterial ausgebildet, wobei der
untere Endstopfen 33 durch die untere Verbundplatte 11 ge
führt ist und mit einer Mutter 15 versehen ist, und der
obere Endstopfen 34 durch die obere Verbundplatte 12 geführt
ist und mit einer Mutter 16 versehen ist. In der gezeigten
Ausführungsform ist der zentrale Stab 26 in jedem Teilbündel
in dieser Weise ausgebildet. Der Stab 26 dient auch als Hal
testab für die Abstandshalter. Die Löcher für den Durchtritt
des Wassers durch die unteren Verbundplatte 11 sind mit 35
bezeichnet.
Aus den Fig. 1 und 2 ist ersichtlich, wie der obere
Endabschnitt des Brennelementkastens 1 eine kreuzförmige He
beplatte 17 mit vier horizontalen Armen 18-21 umgibt, die
von einem gemeinsamen zentralen Teil ausgehen. An seinem äu
ßeren Ende hat jeder Arm 18-21 einen pfeilkopfähnlichen
Abschnitt 22, von dem jeder Arm in einer entsprechenden Ecke
des Brennelementkastens 1 in Kontakt mit der inneren Wand
fläche des Brennelementkastens 1 steht. An den Armen 18-21
ist ein Hebegriff 23 befestigt. Die Hebeplatte 17 und der
Handgriff 23 bilden zusammen ein stählernes Hebeglied, wel
ches als ein Teil gegossen ist. Die Hebeplatte 17 ist an dem
Stützglied befestigt, und zwar mittels vier vertikaler Stan
gen 28, die in entsprechende Flügel 8 des Stützgliedes 7
eingeführt und an diesen festgeschweißt sind. An ihrem obe
ren Ende hat jede Stange 28 einen bolzenähnlichen Abschnitt
29, der mit Spiel durch ein entsprechendes Loch in zentralen
Teil der Hebeplatte 17 geführt ist und mit einer Mutter 30
versehen ist. Man erkennt aus den Figuren, daß der Brennele
mentkasten 1 mit Vertiefungen 31 versehen ist, die mit Ab
stand voneinander in Längsrichtung angeordnet sind und an
denen das Stützglied 7 angeschweißt ist.
Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt aus einem unsymmetrischen
Kerngitter bekannter Art. Der Ausschnitt umfaßt sechzehn
Brennelemente 40. Die Räume zwischen den Brennstäben 10 in
jedem Teilbündel 40a-40d werden von Wasser durchflossen.
Das gleiche gilt für den kreuzförmigen Kanal 32 des Brenn
elements 40. Die Spalte zwischen den Brennelementen 40 wer
den auch von Wasser durchflossen. In einem unsymmetrischen
Kerngitter sind die Steuerstab-Spalte 37a, in welche die
Steuerstäbe 38 eingeführt werden können, breiter als die
schmalen Spalte 37b, in die keine Steuerstäbe 38 eingeführt
werden können. In einem symmetrischen Kerngitter haben die
Steuerstab-Spalte 37a und die schmalen Spalte 37d gleiche
Breite. Die Steuerstäbe 38 haben Flügel 38a-38d, die ein
rechtwinkliges Kreuz bilden.
Wie aus Fig. 5 ersichtlich, gehört zu jedem Brennstab 10
ein Hüllrohr 42 und eine große Zahl von kreiszylindrischen
Tabletten 43, die in axialer Richtung des Rohres 42 überein
andergestapelt sind. Die Tabletten 43, die am dichtesten an
den beiden Enden des Brennstabs 10 liegen, können möglicher
weise aus natürlichem Uran bestehen, während die übrigen Ta
bletten 43 in bekannter Weise aus Urandioxyd bestehen, wel
ches bezüglich Uran 235 angereichert ist. Die unterste Ta
blette ruht fest auf einem Endstopfen 44, der an das untere
Ende des Stapels 10 angeschweißt ist, und die oberste Ta
blette wird durch eine Spiralfeder 45 nach unten gepreßt,
die unter Vorspannung gegen einen Endstopfen 46 anliegt, der
an das obere Ende des Rohres 42 angeschweißt ist. Dadurch
bildet sich ein freier Raum 47, der mit Helium gefüllt ist.
Dieser von nuklearem Brennstoffmaterial freie Raum 47 gehört
daher nicht zur aktiven Länge des Brennstabes 10. Tabletten
43 aus natürlichem Uran werden als zu der aktiven Länge des
Brennstabes 10 gehörige gerechnet.
Fig. 6 zeigt eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung. Im Gegensatz zu den in Fig. 4 gezeigten
Brennelementen haben die Brennelemente 40 ein erweitertes
Zentrum, welches dadurch gewonnen wurde, daß der kreuzför
mige Kanal 32 unter Wegnahme der inneren Ecken der Brennele
mente 40 geformt wurde; dies ist Stand der Technik gemäß der
SE-PS 454 822. Ferner ist jedes Brennelement mit einem zu
rückgenommenen Eckenabschnitt 41 versehen. Der zurückgenom
mene Eckenabschnitt 41 liegt an derjenigen Ecke in der Su
perzelle, welche den größten Abstand vom Zentrum des Steuer
stabes 38 hat. Die Wegnahme der Ecke 41 ist derart mit dem
Wegfall von mindestens einem Brennstab 10 an der weggenomme
nen Ecke 41 verbunden, daß die rechtwinklige Positionierung
der Stäbe, bei der Stäbe in zwei zueinander senkrechten Rei
hen angeordnet sind, beibehalten werden kann.
Die Wegnahme der Ecke ermöglicht die Einführung von mehr
nicht-kochendem Wasser in den Kern. Im heißen Zustand mit
einer Mischung aus Dampf und Wasser erhält man so eine bes
sere Neutronenmoderation und eine erhöhte Reaktivität. Im
kalten Zustand haben die Neutronen eine beträchtlich kürzere
Diffusionslänge. Dies bedeutet, daß die Wegnahme der Ecken
zu einer verbesserten Neutronenabsorption beiträgt, wodurch
die Reaktivität im kalten Zustand reduziert und das Ab
schaltmarginal erhöht wird.
Bei der Anwendung der Erfindung wird eine zusätzliche Ver
besserung des Abschaltmarginals erzielt durch das Wegnahme
eines Brennstabes 10 in der Weise, daß der mittlere Abstand
des spaltbaren Materials vom Steuerstab 38 in einer Super
zelle kleiner wird, wodurch der Neutronenabsorptionseffekt
des Steuerstabes 38 verbessert wird und damit auch das Ab
schaltmarginal in kaltem Zustand. Noch eine weitere Verbes
serung des Abschaltmarginals wird erreicht durch Verminde
rung des Anreicherungsgehaltes in den Brennstäben 10, die am
dichtesten an dem zurückgenommenen Eckenabschnitt (oder Ec
kenabschnitten) 41 liegen und durch Erhöhung des Anreiche
rungsgehaltes in den entsprechenden Brennstäben 10 in der
Ecke des Brennelements 40, die dem zurückgenommenen Eckenab
schnitt 41 gegenüberliegt, wodurch der mittlere Abstand des
spaltbaren Materials von Steuerstab 38 weiter verkleinert
wird.
In unsymmetrischen Kerngittern ist die Verminderung des An
reicherungsgehaltes an dem zurückgenommenen Eckenabschnitt
41 auch insofern ein Vorteil, als man eine Vergleichmäßigung
des Anreicherungsgehaltes in den Brennelementen 40 erhält.
Die Fig. 7 und 8 zeigen in einem unsymmetrischen Kerngit
ter Brennelemente 40, von denen jedes einen zurückgenommenen
Eckenabschnitt 41 hat, der zum Gebrauch gemäß der Erfindung
geeignet ist. Das Brennelement 40 gemäß Fig. 7 ist mit ei
nem innen angeordneten vertikalen Kanal 48 versehen, durch
welchen Wasser in vertikaler Richtung von unten nach oben
durch das Brennelement 40 geführt wird. Der Kanal 48 hat
einen im wesentlichen quadratischen Querschnitt, der den
neun weggenommenen Brennstäben 10 entspricht, und er ist ge
genüber dem Zentrum des Brennelement 40 versetzt angeordnet.
Fig. 8 zeigt ein Brennelement 40, welches zwei zentral an
geordnete vertikale Wasserstäbe 49 hat, durch welche Wasser
in vertikaler Richtung von unten nach oben durch das Brenn
element 40 geführt wird. Die Wasserstäbe 49 haben einen
Durchmesser, der etwas größer ist als der Durchmesser der
Brennstäbe 10 und ihr Querschnitt ist im wesentlichen kreis
förmig ausgeführt. Die zentrale Anordnung der beiden Wasser
stäbe 49 im dem Brennelement erfolgt auf Kosten von sieben
Brennstäben 10. Das Brennelement 40 enthält auch Brennstäbe
10a mit einer verkürzten aktiven Länge, die in Fig. 8
schraffiert dargestellt sind.
Die Fig. 9-11 zeigen in einem unsymmetrischen Kerngit
ter 40 Brennelemente mit drei zurückgenommenen Eckenab
schnitten 41. Die zurückgenommenen Eckenabschnitte 41 befin
den sich an Ecken, welche vom Zentrum des Steuerstabes 38
abgewendet sind. Die Brennelemente 40 gemäß Fig. 9 sind von
gleicher Art wie die in Fig. 6 gezeigten Brennelemente. Die
Brennelemente 40 gemäß Fig. 10 sind von gleicher Art wie
die in Fig. 4 gezeigten Brennelemente. Die Brennelemente
gemäß den Fig. 6-11 sind auch für symmetrische Kerngit
ter geeignete, insbesondere die Ausführungsformen der Fig.
9-11, da die Beseitigung von drei von insgesamt vier
Ecken bedeutet, daß die symmetrische Anreicherungs-Vertei
lung im wesentlichen in symmetrischer Form beibehalten wer
den kann. Das Brennelement 40 gemäß Fig. 11 ist mit zwei
zentral angeordneten vertikalen Wasserstäben 50 versehen,
durch welche Wasser in vertikaler Richtung von unten nach
oben durch das- Brennelement 40 geführt wird. Die Wasserstäbe
50 haben einen Durchmesser, der in etwa dem Durchmesser der
Brennstäbe 10 entspricht, und sie haben einen im wesentli
chen kreisförmigen Querschnitt. Die Anordnung der beiden
Wasserrohre 50 im Zentrum des Brennelementes 40 erfolgt auf
Kosten von zwei Brennstäben 10.
Die Fig. 12-13 zeigen in einem symmetrischen Kerngitter
Brennelemente 40 mit zwei zurückgenommenen Eckenabschnitten
weggenommenen 41. Die zurückgenommenen Eckenabschnitte sind
an zwei Ecken vorhanden, welche einen gleich großen Abstand
vom Steuerstab 38 haben. Diese in Bezug auf ein Teil-Brenn
element symmetrische Eckenwegnahme ist besonders geeignet
für symmetrische Kerngitter. Das Abschaltmarginal wird durch
die Einführung von mehr Wasser in den Kern stark verbessert.
Ein weiterer Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin,
daß das Signal von einem möglichen Detektor, der zwischen
den Superzellen in einer maximalen Entfernung von dem Zen
trum des Steuerstabes 38 angeordnet ist, durch die Eckenweg
nahme nicht beeinflußt wird. Das Brennelement 40 gemäß Fig.
12 ist von gleicher Art wie die in Fig. 6 und 9 gezeigten
Brennelemente. Das Brennelement 40 gemäß Fig. 13 ist mit
einem inneren vertikalen Kanal 51 versehen, durch weichen
Wasser in vertikaler Richtung von unten nach oben durch das
Brennelement 40 geführt wird. Der Kanal 51 hat einen im we
sentlichen kreisförmigen Querschnitt, der den vier weggenom
menen Brennstäben 10 entspricht und ist zentral angeordnet.
Fig. 14 zeigt ein Brennelement 40 derselben Art wie Fig.
7, jedoch mit einem zentral im Brennelement 40 angeordneten
Wasserkanal 48.
Fig. 15 zeigt ein symmetrisches Kerngitter mit Brennelemen
ten 40 derselben Art wie die Fig. 4 und 10. Jedes Brenn
element 40 ist mit vier zurückgenommenen Eckenabschnitten 41
versehen. Diese Ausführungsform unterscheidet sich daher von
der in Fig. 10 gezeigten dadurch, daß auch die innere Ecke,
welche die kürzeste Entfernung zum Steuerstab 38 hat, wegge
nommen ist. Zwar verhindert die Zurücknahme des zum Steuer
stab 38 weisenden Eckenabschnitts eine Reduzierung des mitt
leren Abstandes des spaltbaren Materials vom Steuerstab, sie
bringt jedoch den Vorteil, daß der Brennstab 10, der norma
lerweise in dieser Ecke angeordnet ist, verschwindet. Dieser
Stab 10 ist schnellen und starken Leistungsänderungen beim
Einfahren und Herausfahren des Steuerstabes ausgesetzt, wo
bei er leistungsmäßig stark belastet wird. In bestimmten
Fällen kann es daher von Vorteil sein, diesen Brennstab 10
aus dem Brennelement 40 zu entfernen. Außerdem ist es ein
Vorteil, daß die symmetrische Anreicherung-Verteilung auf
rechterhalten werden kann, wenn alle Ecken weggenommen sind.
Fig. 16 zeigt ein unsymmetrisches Kerngitter mit Brennele
menten 40 derselben Art wie in den Fig. 6, 9 und 12. Die
Brennelemente 40 sind mit zwei zurückgenommenen Eckenab
schnitten 41 versehen, und zwar an demjenigen Ecken, die dem
Zentrum des Steuerstabes 38 am geringsten beziehungsweise am
weitesten entfernt sind. Diese Ausführungsform ist vorteil
haft unter dem in Zusammenhang mit Fig. 15 genannten Ge
sichtspunkt, d. h., daß der empfindliche Stab 10, der dem
Zentrum des Steuerstabes 38 am nächsten liegt, verschwindet.
Fig. 17 zeigt ein unsymmetrisches Kerngitter mit Brennele
menten 40 derselben Art wie in den Fig. 4, 10 und 15. Die
Brennelemente 40 sind mit drei zurückgenommenen Eckenab
schnitten 41 versehen. Die zurückgenommenen Eckenabschnitte
41 liegen an den Ecken, die am dichtesten am Steuerstab 38
liegen. Ein besonderer Vorteil dieser Ausführungsform be
steht, ebenso wie bei den in den Fig. 12, 13 und 14 ge
zeigten Kernen, darin, daß das Detektorsignal von der Erfin
dung nicht beeinflußt wird. Außerdem hat die Ausführungsform
den gleichen Vorteil wie die in den Fig. 15 und 16 ge
zeigten Kerne, d. h., daß der dem Zentrum des Steuerstabes 38
am dichtesten gelegene, empfindliche Stab 10 fehlt.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Er
findung, das ist die in Fig. 6 gezeigte Ausführungsform,
wird der Anreicherungsgehalt B derjenigen Stäbe 10, die dem
zurückgenommenen Eckenabschnitt 41, durch den ein Brennstab
weggefallen ist, in einem Brennelement 40 am nächsten lie
gen, gemäß der folgenden empirischen Beziehung bestimmt:
B = A Fk(Fs(a/b-1)+1)
wobei
B = Anreicherungsgehalt in einem Stab 10, der nahe einem zu rückgenommenen Eckenabschnitt 41 liegt, durch den ein Brennstab weggefallen ist,
A = Anreicherungsgehalt eines entsprechenden Stabes 10 in einem nicht zurückgenommenen Eckenabschnitt 41 des Brenn elementes 40, der dem zurückgenommenen Eckenabschnitt ge genüberliegt,
der Faktor Fk beschreibt, wie das Verhältnis B/A durch einen zurückgenommenen Eckenabschnitt 41 in einem Gitter mit symmetrischen Wasserspalten 37a, 37b beeinflußt wird,
der Faktor Fk ein Symmetriefaktor ist, welcher beschreibt, wie das Verhältnis B/A von dem Verhältnis zwischen den Steuerstab-Spalten 37a und den engen Spalten 37b für ein Gitter mit asymmetrischen Wasserspalten 37a, 37b abhängt,
a = Spaltbreite des Steuerstab-Spaltes 37a,
b = Spaltbreite des schmalen Spaltes 37b.
B = Anreicherungsgehalt in einem Stab 10, der nahe einem zu rückgenommenen Eckenabschnitt 41 liegt, durch den ein Brennstab weggefallen ist,
A = Anreicherungsgehalt eines entsprechenden Stabes 10 in einem nicht zurückgenommenen Eckenabschnitt 41 des Brenn elementes 40, der dem zurückgenommenen Eckenabschnitt ge genüberliegt,
der Faktor Fk beschreibt, wie das Verhältnis B/A durch einen zurückgenommenen Eckenabschnitt 41 in einem Gitter mit symmetrischen Wasserspalten 37a, 37b beeinflußt wird,
der Faktor Fk ein Symmetriefaktor ist, welcher beschreibt, wie das Verhältnis B/A von dem Verhältnis zwischen den Steuerstab-Spalten 37a und den engen Spalten 37b für ein Gitter mit asymmetrischen Wasserspalten 37a, 37b abhängt,
a = Spaltbreite des Steuerstab-Spaltes 37a,
b = Spaltbreite des schmalen Spaltes 37b.
Sowohl in symmetrischen wie unsymmetrischen Kerngittern wird
der Faktor Fk für Brennelemente gemäß Fig. 6 in geeigneter
Weise im Intervall 0,72 Fk 0,92 und Fs = 0,72 gewählt.
In allen gezeigten Brennelementen 40 und den zugehörigen
Ausführungsformen können ein oder mehrere Eckenabschnitte 41
derart zurückgenommen sein, daß man ein verbessertes Ab
schaltmarginal dadurch erhält, daß man mehr nichtkochendes
Wasser in den Reaktorkern hineinläßt. Es werden ein oder
mehrere Stäbe 10 durch die zurückgenommenen Eckenabschnitten
41 in der Weise weggenommen, daß, zumindest in unsymmetri
schen Kerngittern spaltbares Material in der Weise möglichst
nahe am Steuerstab 38 angeordnet wird, daß ein zusätzlich
verbessertes Abschaltmarginal durch eine verbesserte Steuer
stab-Wirkung erreicht wird.
Claims (14)
1. Reaktorkern für einen Siedewasserkernreaktor mit einer
Vielzahl vertikaler Brennelemente (40), die in Vierergruppen
mit je einem in der Mitte angeordneten Steuerstab (38) zu
sogenannten Superzellen zusammengefaßt sind, wobei jedes
Brennelement (40) eine Vielzahl vertikaler Brennstäbe (10)
mit angereichertem nuklearem Brennstoffmaterial enthält,
welche Stäbe zwischen einer unteren Verbundplatte (11) und
einer oberen Verbundplatte (12) innerhalb eines umgebenden
vertikalen Brennelementkastens (1) angeordnet sind und jedes
Brennelement eine Eintrittsöffnung (3) für Wasser hat, wel
ches durch die unteren Verbundplatte (11) eingeführt wird
und durch den Raum zwischen den Brennstäben (10) in dem ver
tikalen Brennelementkasten (1) und durch die obere Verbund
platte (12) geleitet wird, wobei jedes Brennelement (40) mit
einem Zwischenspalt (37a-37b) gegenüber den benachbarten
Brennelementen (40) angeordnet ist und möglicherweise einen
inneren Kanal (32, 48, 49, 50, 51) für die Leitung von Was
ser in vertikaler Richtung von unten nach oben durch den
Kern aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kernreaktor mindestens ein Brennelement (40) mit
mindestens einem äußeren, auf einen Spalt (37a, 37b) gerich
teten äußeren zurückgenommenen Eckenabschnitt (41) versehen
ist und daß die Anzahl der Brennstäbe (10) in diesem minde
stens einen Brennelement (40) um eine Anzahl vermindert ist,
die mindestens der Anzahl der zurückgenommenen Eckenab
schnitte (41) in diesem Brennelement entspricht.
2. Reaktorkern nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß er mindestens ein Brennelement
(40) in einer Superzelle enthält, welches einen zurückgenom
menen Eckenabschnitt (41) aufweist, der in einer maximalen
Entfernung vom Zentrum des Steuerstabs (38) dieser Super
zelle liegt.
3. Reaktorkern nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß er mindestens ein Brennelement
(40) in einer Superzelle enthält, welches mit einem oder
mehreren internen Wasserkanälen und mit einem äußern zurück
genommenen Eckenabschnitt (41) versehen ist, welcher in ei
ner maximalen Entfernung vom Zentrum des Steuerstabs (38)
dieser Superzelle liegt.
4. Reaktorkern nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß er mindestens ein Brennelement
(40) in einer Superzelle enthält, das aus vier Teilbündeln
(40a-40d) mit einem dazwischenliegenden kreuzförmigen Was
serkanal aufgebaut ist, der ein erweitertes Zentrum hat,
welches aus innenliegenden zurückgenommenen Eckenabschnitten
gebildet wird, und daß das Brennelement einen äußeren zu
rückgenommenen Eckenabschnitt (41), welcher in einer maxima
len Entfernung vom Zentrum des Steuerstabs (38) dieser Su
perzelle liegt.
5. Reaktorkern nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß er mindestens ein Brennelement
(40) in einer Superzelle enthält, welches mit drei äußeren
zurückgenommenen Eckenabschnitten versehen ist, die vom Zen
trum des Steuerstabes (38) der genannten Superzelle wegwei
sen.
6. Reaktorkern nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß er mindestens ein Brennelement
(40) in einer Superzelle enthält, welches einen oder mehrere
innere Wasserkanäle aufweist und mit drei äußeren zurückge
nommenen Eckenabschnitten (41) versehen ist, die vom Zentrum
des Steuerstabes (38) der genannten Superzelle wegweisen.
7. Reaktorkern nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß er mindestens ein Brennelement
(40) in einer Superzelle enthält, welches aus vier Teilbün
deln (40a-40d) mit einem dazwischenliegenden kreuzförmigen
Wasserkanal aufgebaut ist, der ein erweitertes Zentrum hat,
welches aus innenliegenden zurückgenommenen Eckenabschnitten
gebildet wird, und daß das Brennelement mit drei äußeren zu
rückgenommenen Eckenabschnitten (41) versehen ist, die vom
Zentrum des Steuerstabes (38) der genannten Superzelle weg
weisen.
8. Reaktorkern nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß er mindestens ein Brennelement
(40) enthält, welches vier äußere zurückgenommene Eckenab
schnitte hat.
9. Reaktorkern nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß er mindestens ein Brennelement
(40) enthält, welches ein oder mehrere interne Wasserkanäle
und vier äußere zurückgenommene Eckenabschnitte aufweist.
10. Reaktorkern nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß er mindestens ein Brennelement
(40) enthält, welches aus vier Teilbündeln (40a-40d) mit
einem dazwischenliegenden kreuzförmigen Wasserkanal aufge
baut ist, und daß das Brennelement vier äußere zurückgenom
mene Eckenabschnitte (41) aufweist.
11. Reaktorkern nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß er mindestens ein Brennelement
(40) in einer Superzelle enthält, welches zwei zurückgenom
mene Eckenabschnitte hat, die den gleichen Abstand vom Zen
trum des Steuerstabes (38) der Superzelle haben.
12. Reaktorkern nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß er mindestens ein Brennelement
(40) in einer Superzelle enthält, welches einen oder mehrere
interne Wasserkanäle und zwei zurückgenommene Eckenab
schnitte aufweist, die den gleichen Abstand vom Zentrum des
Steuerstabes (38) der Superzelle haben.
13. Reaktorkern nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß er mindestens ein Brennelement
(40) in einer Superzelle enthält, welches aus vier Teilbün
deln (40a-40d) mit einem dazwischenliegenden kreuzförmigen
Wasserkanal aufgebaut ist, der ein erweitertes Zentrum hat,
welches aus innenliegenden zurückgenommenen Eckenabschnitten
gebildet wird, und daß das Brennelement zwei zurückgenommene
Eckenabschnitte (41) hat, die den gleichen Abstand vom Zen
trum des Steuerstabes (38) der Superzelle haben.
14. Reaktorkern nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß folgende
Beziehung besteht zwischen dem Anreicherungsgehalt A in ei
nem Stab (10), der in einem nicht zurückgenommenen Eckenab
schnitt (41) angeordnet ist, der einem zurückgenommenen
Eckenabschnitt (41) gegenüber liegt, und dem Anreicherungsge
halt B in dem entsprechenden Stab an einem zurückgenommenen
Eckenabschnitt (41):
B = A Fk(Fs(a/b-1)+1)mit 0,72 Fk 0,92 und Fs = 0,72, wobei a die Spaltbreite
eines Steuerstabspaltes (37a) und b die Spaltbreite eines
engen Spaltes (37b) ist.
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1997
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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