DE4421444C2 - Montagevorrichtung für Verschlußkappen von Führungsschienen - Google Patents

Montagevorrichtung für Verschlußkappen von Führungsschienen

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Eindrücken von Verschluß­ kappen in Bohrungen einer Führungsschiene für ein Linearlager.
Als Wälzlager ausgebildete Linearlager weisen häufig eine profilierte Führungsschiene und einen diese umgreifenden Führungswagen auf, der sich an der Führungsschiene über Wälzkörper abstützt und dort in Längsrichtung verschiebbar ist. Zur Befestigung der Führungsschiene an einer Anschlußkonstruktion, beispielsweise einem Maschinengestell einer Werkzeugmaschine, werden in quer zur Schienenlängsrichtung verlaufende Bohrungen der Führungsschiene Schrauben eingesteckt. Die Bohrungen müssen anschließend bündig mit der Schienenoberfläche ver­ schlossen werden, damit keine Kanten zurückbleiben, an denen die stirnseitig am Führungswagen angebrachten Dichtungen beim Überfahren der Befestigungsbohrungen der Führungsschiene beschädigt werden könn­ ten.
Aus der DE-OS 30 46 590 ist ein Verfahren zum Einsetzen von Verschluß­ kappen in Bohrungen von Führungsschienen bekannt. Danach wird die Verschlußkappe zunächst auf eine unter der Raumtemperatur liegende Temperatur abgekühlt. Da die Verschlußkappe mit einem geringen Übermaß ausgelegt ist, läßt sie sich nach ihrer Abkühlung und der dadurch hervorgerufenen Schrumpfung in die Bohrung einsetzen. Bei anschließen­ der Erwärmung auf Raumtemperatur dehnt sich die Verschlußkappe aus und verklemmt sich in der Bohrung. Diese Vorgehensweise hat den Nachteil, daß aufwendige Maßnahmen zum Abkühlen der Verschlußkappe getroffen werden müssen. Außerdem sind zusätzliche Mittel erforderlich, um die Verschlußkappen bis zu ihrem Erwärmen auf Raumtemperatur in den Boh­ rungen zu halten. Es besteht außerdem die Gefahr des Verkippens der Verschlußkappen in den Bohrungen, was wiederum die Linearbewegung des Führungswagens auf der Führungsschiene beeinträchtigen würde und zur Zerstörung der Lagereinheit führen könnte.
Verschlußkappen wurden bisher auch dadurch an Führungsschienen mon­ tiert, daß sie mit Hilfe von Einschlagdornen in die Bohrungen einge­ bracht wurden. Das hat jedoch den Nachteil, daß die Einschlagtiefe nicht konstant ist und die Gefahr einer Beschädigung der Führungs­ schiene besteht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaf­ fen, die es ermöglicht, mehrere Verschlußkappen gleichmäßig in ein­ facher Weise so in Bohrungen von Führungsschienen einzusetzen, daß jeweils ihre äußere Oberfläche mit hoher Genauigkeit in der Ebene der Schienenoberfläche liegt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein massives Vorrichtungs- Gehäuse gelöst, welches eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Längsab­ schnitts der Führungsschiene und einen die Ausnehmung erweiternden hohlen Druckmittelzylinder aufweist, in dem ein von einem hydrauli­ schen oder pneumatischen Druckmittel beaufschlagter Kolben verschieb­ bar angeordnet ist. Dieses Gehäuse kann die Führungsschiene teilweise umgreifen, während der Kolben senkrecht zur Führungsschienenrichtung aus dem Druckmittelzylinder teilweise herausbewegt und an der Schie­ nenoberfläche angelegt wird. Dabei drückt der Kolben jeweils eine oberhalb der senkrechten Bohrung der Führungsschiene befindliche Verschlußkappe in die Bohrung hinein.
Der Kolben kann an seiner von dem Druckmittel abgewandten Stirnseite eine ebene Druckfläche aufweisen. Diese drückt dann auf die ebene äußere Oberfläche der Verschlußkappe, bis die Kappe soweit in die Bohrung hineingedrückt ist, daß der Kolben mit einer Ringfläche an der Schienenoberfläche der Führungsschiene anschlägt. Diese Ringfläche ergibt sich, weil der Kolbendurchmesser größer ist, als der Durch­ messer der Bohrung und der Verschlußkappe. Dadurch, daß der Kolben einen größeren Durchmesser als die einzupressende Kappe hat, ist die exakte Anordnung der äußeren Kappenoberfläche in der Ebene der Schie­ nenoberfläche gewährleistet.
Der Kolben kann an seiner dem Druckmittel zugewandten Stirnseite einen abstehenden axialen Anschlagzapfen aufweisen. Dieser verhindert, daß der Kolben den Hohlraum des Druckmittelzylinders vollständig ausfüllt, so daß in der am weitesten eingefahrenen Stellung des Kolbens, wenn also der Anschlagzapfen an der Stirnfläche des Druckmittelzylinders anliegt, immer noch ein genügend großer Ringraum um den Anschlagzapfen herum besteht, in welchem das Druckmittel, beispielsweise ein Hydrau­ liköl oder ein Fett, angeordnet sein kann.
In das Gehäuse kann eine als Gewindebohrung ausgeführte Einfüllöffnung für das Druckmittel eingearbeitet sein, die über eine Druckmittel­ leitung mit dem Druckmittelzylinder verbunden ist. Das Druckmittel kann also über die Gewindebohrung und die Druckmittelleitung in den Druckmittelzylinder eingeleitet werden, wo es auf die den Anschlagzap­ fen aufweisende Stirnseite des Kolbens einwirkt.
Der Kolben kann eine von seiner Mantelfläche ausgehende Umfangsnut aufweisen, in welcher ein den Druckmittelzylinder nach außen abdich­ tender elastischer Dichtungsring eingesetzt ist. Dieser verhindert, daß das Druckmittel an dem Kolben vorbei aus dem Druckmittelzylinder austreten kann, weil der Dichtungsring den ringförmigen Leckspalt zwischen dem Kolben und dem Druckmittelzylinder unterbricht.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 den Endbereich einer Führungsschiene mit als Rollen ausgebildeten Wälzkörpern und einer senkrecht zur Führungsschienenachse verlaufenden Bohrung für eine Befestigungsschraube;
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Führungsschiene im Boh­ rungsbereich;
Fig. 3 eine oberhalb der Schienenoberfläche und der Bohrung befindliche Verschlußkappe;
Fig. 4 einen Querschnitt durch eine die Führungsschiene teil­ weise umgreifende erfindungsgemäße Vorrichtung;
Fig. 5 einen Querschnitt durch einen Dichtungsring;
Fig. 6 einen Querschnitt durch einen Kolben;
Fig. 7 einen Querschnitt durch das Gehäuse der erfindungs­ gemäßen Vorrichtung;
Fig. 8 eine Draufsicht auf das Gehäuse.
Eine Führungsschiene 1 eines Linearwälzlagers ist mit Hilfe von Befe­ stigungsschrauben 2 an einem Anschlußbauteil 3 lösbar befestigt. Jede Befestigungsschraube 2 befindet sich in einer Bohrung 4 der Führungs­ schiene 1, die rechtwinkelig zur Längsachse der Führungsschiene 1 verläuft und von der oberen ebenen Schienenoberfläche 5 ausgeht. Nach dem Einstecken der Befestigungsschraube 2 in die Bohrung 4 und dem Einschrauben in das Anschlußbauteil 3 muß die Bohrung 4 jeweils mit Hilfe einer Verschlußkappe 6 so verschlossen werden, daß die äußere ebene Oberfläche der Verschlußkappe 6 bündig mit der Schienenober­ fläche 5 abschließt, um keine Bohrungskante zurückzulassen, die eine Beschädigung der stirnseitigen Dichtungen eines längs der Führungs­ schiene 1 verfahrbaren Führungswagens hervorrufen könnte.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Montage der Verschlußkappen 6 an der Führungsschiene 1 weist ein die Führungsschiene 1 teilweise um­ greifendes Gehäuse 7 auf. Dieses ist mit einer nach unten offenen und in Führungsschienenrichtung durchgehenden Ausnehmung 8 versehen, die eine solche Form hat, daß sich an jeder Längsseite eine Klaue 9 des Gehäuses 7 ergibt, die an einer Lauffläche 10 der Führungsschiene 1 abgestützt ist.
In dem Gehäuse 7 ist mit zur Längsachse der Führungsschiene 1 recht­ winkliger Achse ein Druckmittelzylinder 11 angeordnet, der von der Ausnehmung ausgeht. Ein Kolben 12 befindet sich in dem Druckmittel­ zylinder 11 und weist einen axial abstehenden Anschlagzapfen 13 auf, der an der inneren Stirnfläche des Druckmittelzylinders 11 in dem Gehäuse 7 anlegbar ist und dann die völlig eingefahrene Stellung des Kolbens 12 bestimmt. In dieser Stellung ist der den Anschlagzapfen 13 umgebende freie Ringraum des Druckmittelzylinders 11 über eine Druck­ mittelleitung 14 und eine Gewindebohrung 15 nach außen geöffnet.
Der Kolben 12 weist eine von seiner Mantelfläche ausgehende Umfangsnut 16 auf, in welcher ein elastischer Dichtungsring 17 eingesetzt ist. Er verhindert, daß Druckmittel aus dem Druckmittelzylinder 11 durch den Leckspalt zwischen dem Kolben 12 und dem Gehäuse 7 austritt und in die Ausnehmung 8 gelangt.
An seiner von dem Anschlagzapfen 13 abgewandten Stirnseite weist der Kolben 12 eine ebene Druckfläche 18 auf, die parallel zu der Schienen­ oberfläche 5 der Führungsschiene 1 verläuft. Beim Ausfahren des Kol­ bens 12 aus dem Druckmittelzylinder 11 infolge des Einfüllens von Druckmittel durch die Gewindebohrung 15 und die Druckmittelleitung 14 drückt der Kolben 12 mit seiner Druckfläche 18 auf die äußere Ober­ fläche einer Verschlußkappe 6 in Richtung zur Führungsschiene 1. Dabei gelangt die Verschlußkappe 6 vollständig in die Bohrung 4. Der Ein­ preßvorgang ist beendet, wenn die ringförmige Teilfläche der Druck­ fläche 18, die die Verschlußkappe 6 umgibt, an der Schienenoberfläche 5 der Führungsschiene 1 anschlägt. Nun ist gewährleistet, daß die äußere Oberfläche der Verschlußkappe 6 genau in der Ebene der Schie­ nenoberfläche 5 liegt. Der Verschluß der Bohrung 4 hinterläßt somit keine störenden Bohrungskanten.
Bezugszeichenliste
1 Führungsschiene
2 Befestigungsschraube
3 Anschlußbauteil
4 Bohrung
5 Schienenoberfläche
6 Verschlußkappe
7 Gehäuse
8 Ausnehmung
9 Klaue
10 Lauffläche
11 Druckmittelzylinder
12 Kolben
13 Anschlagzapfen
14 Druckmittelleitung
15 Gewindebohrung
16 Umfangsnut
17 Dichtungsring
18 Druckfläche

Claims (5)

1. Vorrichtung zum Eindrücken von Verschlußkappen in Bohrungen einer Führungsschiene für ein Linearlager, gekennzeichnet durch ein massives Vorrichtungs-Gehäuse (7), welches eine Ausnehmung (8) zur Aufnahme eines Längsabschnitts der Führungsschiene (1) und einen die Ausnehmung (8) erweiternden hohlen Druckmittelzylinder (11) aufweist, in dem ein von einem hydraulischen oder pneumatischen Druckmittel beaufschlagter Kolben (12) verschiebbar angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (12) an seiner äußeren, von dem Druckmittel abgewandten Stirnseite eine ebene Druckfläche (18) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (12) an seiner dem Druckmittel zugewandten, inneren Stirnseite einen abstehenden axialen Anschlagzapfen (13) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in das Gehäuse (7) eine als Gewindebohrung (15) ausgeführte Einfüllöffnung für das Druckmittel eingearbeitet ist, die über eine Druckmittellei­ tung (14) mit dem Druckmittelzylinder (11) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (12) eine von seiner Mantelfläche ausgehende Umfangsnut (16) aufweist, in welcher ein den Druckmittelzylinder (11) nach außen abdichtender elastischer Dichtungsring (17) eingesetzt ist.
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