DE4420572C2 - Vorrichtung zur Bestimmung der Konzentration von fluoreszierenden Stoffen - Google Patents
Vorrichtung zur Bestimmung der Konzentration von fluoreszierenden StoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestimmung der Konzentration von
fluoreszierenden Stoffen, insbesondere von fluoreszierenden Stoffen in Lösung oder in
festen, bevorzugt körnigen, Medien, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs, wie aus
US 4 600 306 bekannt.
Impulslaseranordnungen mit Wellenlängen bis in den UV-Bereich finden zunehmend als
Anregungslichtquelle für die Fluoreszenzspektroskopie Anwendung. In dem Buch "Topics
in Fluorescence Spectroscopy" Volume 1, 1991, Plenum Press, New York von J. R.
Lakowicz findet sich dazu eine zusammenfassende Darstellung.
Zur Bestimmung von fluoreszierenden Proben ergibt die Strukturierung der
Fluoreszenzspektren keine ausreichende Selektivität. Das Abklingverhalten der Fluoreszenz
impulsartig angeregter Proben zeigt für die unterschiedlichen Spezies deutliche
Unterschiede. Die zeitaufgelöste Erfassung der Fluoreszenz kann folglich eine Verbesserung
der Selektivität ergeben.
Bei der Messung von fluoreszierenden Proben wird die Nachweisempfindlichkeit wesentlich
durch das Streulicht bestimmt, das sich der Fluoreszenz überlagert. Da das Streulicht
synchron zum anregenden Lichtimpuls auftritt, wird durch Auswertung der Meßwerte zu
verzögerten Zeitpunkten das Streulicht unterdrückt und das Signal/Rauschverhältnis
erheblich verbessert.
Die zeitaufgelöste Messung der Fluoreszenz erfolgt durch ultraschnelle
Impulsoszillographen, Samplingoszillographen oder Boxcarintegratoren.
Sollen Proben noch bei Konzentrationen unter einem ppb nachgewiesen werden, so muß die
Empfindlichkeit der Photodetektoren bis zur Möglichkeit der Registrierung einzelner
Photonen gesteigert werden. Zur zeitaufgelösten Registrierung der Fluoreszenz werden
dann statistische Meßverfahren notwendig. Für Blitzlampen als Anregungslichtquellen wird
seit Jahren die zeitlich korrelierte Photonenzähltechnik erfolgreich eingesetzt.
Dabei wird synchron zum anregenden Lichtimpuls eine Spannungsrampe gestartet, die
durch das erste gemessene Photon der Fluoreszenz gestoppt wird. Das erfolgt mit einem
Zeit-Amplituden-Converter (TAC). Die erzielte Rampenamplitude wird digitatlisiert und
einem Speicherkanal bzw. Zeitbereich als "count" zugeordnet. Die nach vielen
Lichtimpulsen erhaltene Häufigkeitsverteilung der "counts" in den Speicherkanälen ergibt
ein Abbild des zeitlichen Abklingens der Fluoreszenz. Das beschriebene Meßverfahren über
die zeitlich korreliere Photonenzähltechnik gehört zum Stand der Technik und ist
ausführlich in der eingangs genannten US 4 600 306 beschrieben worden. Hierbei wurden zur
Verkürzung der Meßzeit mehrere TACs verwendet. Zur Vermeidung von Verfälschungen
der Abklingkurven gilt die Voraussetzung, daß die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten
eines gemessenen Photons pro Laserimpuls sehr viel kleiner als eins ist. Für vertretbare
Meßzeiten ergibt sich die Forderung nach einer hohen Repetitonsrate der Lichtimpulse mit
nur einem Zeit-Amplituden-Converter.
Im Vergleich zu den Blitzlampen haben Laser eine bessere Strahlcharakteristik und eine um
viele Größenordnungen höhere spektrale Energiedichte. Ihr Einsatz erschließt den Einsatz
der Fibertechnik und ermöglicht eine erhebliche Steigerung der Nachweisempfindlichkeit.
Die Anregung der Proben zur Fluoreszenz erfolgt überwiegend im ultravioletten
Spektralbereich. Als Laserlichtquellen werden N2-Laser, Excimer-Laser oder 3. und 4.
Harmonische der Nd:YAG-Laser eingesetzt, wobei die verwendeten
Repetitionsraten unter 100 Hz liegen. Bei der Verwendung der zeitlich korrelierten
Photonenzähltechnik entstehen folglich Meßzeiten von vielen Minuten, die unvertretbar
sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei geringen Repetitionsraten der Lichtquellen
und geringer Meßzeit der fluoreszierenden Stoffe eine höhere Nachweisempfindlichkeit zu
erhalten, als es bisher möglich war, sowie über einen Konzentrationsbereich über viele
Größenordnungen mit der kürzesten Meßzeit ein maximales Signal/Rauschverhältnis zu
erzielen. Der Kern der Erfindung liegt in der Ausbildung der Auswerteelektronik und in der
Ansteuerung des Photomultipliers
Erfindungsgemäß wird das durch die Merkmale des Patentanspruches
erreicht.
Die Erfindung soll in einem Ausführungsbespiel anhand von einer Zeichnung näher erläuterte
werden.
Die Figur zeigt eine schematische Darstellung der Vorrichtung zur Messung der
Konzentration von fluoreszierenden Stoffen.
Der N2-Impulslaser 1 richtet Laserimpulse über die Strahlteiler 2 und 3, den Umlenkspiegel
4 und der Fokussieroptik 24 auf die Eintrittsöffnung des Lichtleitkabels 25. Der Laser hat
eine Impulsleistung von 50 kW, eine Repedtionsrate von 20 Hz und eine
Halbwertsbreite des Impulses von 0,5 ns.
Das Lichtleitkabel 25 endet an der Probe 5, in der die Moleküle zur Fluoreszenz angeregt
werden.
Der Strahlteiler 2 lenkt einen kleinen Lichtanteil der Laserimpulse auf die Triggereinheit mit
einem Photodetektor 6 (PIN-Photodiode), mit der ein Referenzpunkt erzeugt und damit die
Meßelektronik synchronisiert wird. Der Strahlteiler 3 spiegelt einen kleinen Lichtanteil
auf den Meßkopf 13, der die Laserimpulsenergie für eine Kompensation der
Energieschwankungen der Laserimpulse mißt. Die Fluoreszenz von der Probe gelangt über
das Lichtleitkabel 26 und einem Spektralfilter in einer Filterwechseleinheit 23 auf den
Meßkopf mit Photomultiplier 9 mit dem nachgeschalteten HF-Verstärker 10.
Der Photomultiplier hat eine hohe Verstärkung, so daß einzelne Photoelektronen an der
Photokathode als Stromimpulse am HF-Verstärkereingang registriert werden.
Das Fluoreszenzlicht am Photomultiplier hat aufgrund der Lichtlaufzeit in den Kabeln zum
Licht an der Triggereinheit eine erhebliche Verzögerung. Der an dem Photodetektor 6
erzeugte elektrische Impuls wird in einer Schaltung 7 um die entsprechende Zeit verzögert
und erzeugt in der Schaltung 8 einen Torimpuls von 20 ns für den Integrator 11, der den
Signalstrom vom HF-Verstärker 10 für den Zeitraum der Torung integriert. Durch
Veränderung der Verzögerungszeit mit Schaltung 7 kann die Torung an einem geeigneten
Zeitpunkt der Fluoreszenzabklingkurve erfolgen. Das Ausgangssignal NS
des Integrators 11 wird über einen im Mikrocontroller 16 befindlichen 8 Bit-Analog-
Digitalwandler, kurz ADU geschrieben, digitalisiert und als Datenwort über das serielle
Interface 20 dem Personalcomputer 27 übermittelt. Zur gleichen Zeit wird über den
Meßkopf 13 und einer Sample- and Hold-Schaltung 14 in dem Mikrocontroller 16 ein
Referenzsignal NR digitalisiert.
Die in der Auswerteelektronik enthaltene Steuerelektronik 12 erzeugt die notwendigen
Impulse für den beschriebenen zeitlichen Meßablauf. Die Baugruppen Quarzgenerator 17,
RESET-Generator 18, Referenzquelle 19, serielles Interface 20 und Speicherinterface 21
sind periphere Einheiten, die zum Betrieb des Mikrocontrollers erforderlich sind.
Über die Ansteuerung 22 kann eine Umschaltung von Spektralfiltern in einer
Filterwechseleinheit 23 erfolgen. Es sind folgende Baugruppen zur
Auswerteelektronik zusammengefaßt: Steuerelektronik 12, Meßkopf 13, Sample- and Hold-Schaltung
14, Trigger 15 (Erzeugung eines elektrischen Startsignals
für den N2-Impulslaser), Mikrocontroller 16, Quarz 17, Reset-Elektronik 18,
Referenzquelle 19, serielles Interface 20, Speicherinterface 21 und die Ansteurung 22.
Ein Photoelektron an der Photokathode erzeugt am Eingang des ADU ein Signal
NS = ΔUADU = eMRV tINT/tH τINT. (1)
Dabei bedeuten e die Elementarladung, M die Verstärkung des Photomultipliers, tH die
Halbwertsbreite eines durch ein Photoelektron erzeugten Anodenimpulses, R den
Lastwiderstand am Photomultiplier, V die Signalverstärkung im HF-Verstärker, τINT
Integrationszeitkonstante im Integrator 11 und tINT die Torbreite.
Durch eine geeignete Dimensionierung des HF- Verstärkers und Integrators wird dafür
gesorgt, daß die durch den Vervielfachungsprozeß hervorgerufene statistische Schwankung
der Ausgangsamplitude des Photomultipliers so reduziert wird, daß die obige Gleichung (1)
immer erfüllt wird.
Bei der Messung von Proben im Spurenbereich, deren Fluoreszenz pro Laserimpuls wenige
Photoelektronen oder nur hin und wieder ein Photoelektron erzeugt, wird die
Beschleunigungsspannung und folglich die Verstärkung des Photomultipliers solange erhöht
bis ΔUADU im Mittel am ADU wenigstens ein Bit ergibt. Impulse, erzeugt durch thermisch
emittierte Elektronen an den Photomultiplierdynoden, müssen noch deutlich unter der
ADU-Schwelle liegen. Beim Auftreten von n Photoelektronen pro Laserschuß erhöht sich
die Signalgröße am Eingang des ADU zu
NS = n ΔUADU (2)
Die Bit-Zahl am Ausgang des ADU erhöht sich proportional zu n.
Um Energieschwankungen der Laserimpulse zu kompensieren, wird das Signal NS mit NR
dividiert.
Die Messung der Probe erfolgt durch Akkumulation vieler Lichtimpulse, die mit dem
Personalcomputer festgelegt werden können. Proben geringster Konzentrationen können
selbst wenn sie nur bei jedem 10. Laserschuß ein Photoelektron erzeugen durch die
Akkumulation von 1000 Lichtimpulsen sicher erkannt werden. Bei einer Repetitionsrate von
20 Hz entspricht das einer Meßzeit von 50 s.
Zur Bestimmung von Stoffen hoher Konzentration werden pro Laserschuß sehr viele
Photoelektronen im Photomultiplier erzeugt. Die sich aus diesen Photoelektronen
ableitenden Signale NS überschreiten den Dynamikbereich des ADU. Im Mikrocontroller 16
werden diese Überschreitungen registriert und ein Steuersignal für den Photomultiplier 9
bereitgestellt. Sie bewirken eine Reduzierung der Beschleunigungsspannung an dem
Photomultiplier. Die Verstärkung des Photomultipliers und folglich die Signale NS werden
verkleinert, bis der Dynamikbereich der Probensignale im ADU-Bereich liegt. Das
Photonenrauschen der Meßergebnisse wird proportional zur sinkenden Verstärkung des
Photomultipliers reduziert. Proben mit Konzentrationen über viele Größenordnungen lassen
sich ohne optische Veränderungen mit kurzer Meßzeit bestimmen.
Claims (1)
- Vorrichtung zur Bestimmung der Konzentration von fluoreszierenden Stoffen mit
- 1. einem N2-Impulslaser zur Erzeugung von Lichtimpulsen einer festgelegten Wellen länge zur Anregung einer Fluoreszenzstrahlung,
- 2. Strahlteiler,
- 3. Umlenkspiegel,
- 4. einer Fokussieroptik,
- 5. einer Filterwechseleinheit,
- 6. einer Triggereinheit mit einem optischen Detektor,
- 7. einer Probenaufnahme,
- 8. einem Photomultiplier,
- 9. einem HF-Verstärker,
- 10. einem Integrator,
- 11. einem Analog/Digitalwandler,
- 12. einer Verzögerungs- und Torschaltung zur Erzeugung zeitlich definierter Bereiche für die Erfassung aus der Fluoreszenzstrahlung abgeleiteter elektrischer Signale, und mit
- 13. einer Auswerteelektronik,
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