DE4420093C2 - Verfahren zum schnellen Nachweis von herbiziden Wirkstoffen im Wasser - Google Patents

Verfahren zum schnellen Nachweis von herbiziden Wirkstoffen im Wasser

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum schnellen Nachweis von herbiziden Wirkstoffen im Wasser unter Verwendung von Chloroplastenthylakoiden.
Pflanzenschutzmittel werden in der Landwirtschaft zur Ertragssicherung und -steigerung eingesetzt. Auch auf Gleisanlagen, an Wegen, in Baumschulen und Forstanlagen sowie in Kleingärten kommen Pflanzenschutzmittel, insbeson­ dere Herbizide, zur Anwendung. Mit dem Regen- und Draina­ gewasser sowie durch Oberflächenabfluß gelangen sie in die Oberflächengewässer, über das Sickerwasser wird auch das Grundwasser mit Pflanzenschutzmitteln kontaminiert
Erst in den letzten Jahren wurde erkannt, daß viele Pflan­ zenschutzmittel beim Menschen schon in sehr geringer Kon­ zentration neuropatologische Störungen hervorrufen können. Deshalb fordert die Trinkwasserverordnung von 1989, daß der Gehalt an Pflanzenbehandlungs- und Schädlingsbekämpfungs­ mitteln im Trinkwasser 0,1 µg/l für je einen Wirkstoff und 0,5 µg/l für die gesamten Wirkstoffe einschließlich ihrer toxischen Abbauprodukte nicht überschreitet. Der Nachweis von Pflanzenschutzmitteln mittels chemisch-analytischer Methoden erweist sich angesichts der großen Zahl nachzu­ weisender Wirkstoffe und ihrer zum größten Teil unbekannten Metabolite als aufwendig und teuer.
Hier können Biotests wertvolle Dienste leisten, bei denen die Wirkung von Schadstoffen auflebende Organismen oder andere biologische Einheiten gemessen wird. Bei Fischen, Muscheln und Daphnien beruht die Testmethode auf der Beob­ achtung, daß sich das Verhalten des ganzen Organismus bei Zugabe von Schadstoffen zum Wasser ändert. Jedoch sind diese Tests besonders schwer zu standardisieren und können zum Nachweis von niedrigen Schadstoffkonzentrationen im Bereich des Trinkwassergrenzwertes nicht eingesetzt werden.
Beim Bakterientoximeter wird die Hemmung der Atmungsakti­ vität von gewässertypischen Pseudomonaden durch Schadstoffe in einer Meßzelle anhand des Sauerstoffverbrauchs gemessen. Diese Methode erfaßt vor allem Atmungsgifte, unter denen nur wenige Herbizidwirkstoffe repräsentiert sind. Bei ande­ ren Bakterien (z. B. Leuchtbakterien, Cyanobakterien) und bei Algen wird die Hemmung der Bioluminiszenz bzw. der pho­ tosynthetischen Aktivität zum Nachweis von Schadstoffen eingesetzt.
Zum Nachweis von Triazin-Herbiziden im Wasser wurden immunochemische Methoden entwickelt, die eine hohe Empfindlichkeit aufweisen. Damit können Herbizid-Konzen­ trationen unter 0,1 µg/l nachgewiesen werden, jedoch ist die Zahl der nachweisbaren Herbizide auf jeweils einen oder wenige verwandte Stoffe beschränkt.
Derzeit gehören mehr als die Hälfte der in der Land­ wirtschaft eingesetzten Herbizide zu der Klasse der soge­ nannten Elektronentransportinhibitoren, deren primäre Wirkung auf der Hemmung des photosynthetischen Elektronen­ transports im Bereich des Photosystems II beruht. Die in den Photosystemen eingefangene Lichtenergie kann daher nicht zur Bildung von ATP und Reduktionsäquivalenten ver­ wendet werden und wird zum Teil als Fluoreszenz freige­ setzt. Ein anderer Teil jedoch bewirkt die Bildung von Sauerstoffradikalen, die eine Zerstörung der Membranen und damit eine Dekompartimentierung der Zelle verursachen.
Es gibt Bestrebungen zur Entwicklung von Testsystemen, die dieses breite Spektrum von chemisch sehr unterschiedlichen Substanzen mit größtmöglicher Empfindlichkeit nachweisen können. Dazu gehört der Protoplastenbiotest, bei dem die durch herbizide Wirkstoffe bedingte Hemmung der Nettophoto­ syntheserate an immobilisierten oder suspendierten Pro­ toplasten gemessen wird. Damit können verschiedene herbi­ zide Wirkstoffe im Bereich um 5 µg/l nachgewiesen werden. Bei einer anderen Testmethode unter Verwendung von Chlo­ roplasten reagieren diese auf herbizide Wirkstoffe mit einer Hemmung des photosynthetischen Elektronentransportes, was sich in einer Minderung der Sauerstoffproduktion niederschlägt und so gemessen werden kann. Die als Elektronenakzeptorsystem eingesetzten Substanzen (K₃[Fe(CN)₆] und DCPIP) sind allerdings giftig. Außerdem wird hier die von der Trinkwasserverordnung gefordete Empfindlichkeit ohne Anreicherung der Proben nicht erreicht.
Zur Schnellbestimmung von Schadstoffen in Gewässern ist aus DE 34 12 023 A1 ein Verfahren bekannt, bei dem als Biomate­ rial Thylakoide von unter standardisierten Bedingungen ge­ zogenen höheren Pflanzen verwendet werden. Thylakoide sind aus Proteinen und Lipiden zusammengesetzte Biomembranen, in denen die an der Photosynthese beteiligten Pigmente, Pro­ teinkomplexe und Enzyme eingebettet bzw. angelagert sind. Sie enthalten die Elemente des photosynthetischen Elektro­ nentransports, der sich als einer der wichtigsten Angriffs­ orte für Herbizide erwiesen hat.
In dem Verfahren nach dem Stand der Technik werden die Thylakoidmembranen durch Aufschluß der Chloroplasten aus höheren Pflanzen isoliert. Dabei werden das in den Chlo­ roplasten vorhandene NADP, Ferredoxin und die NADP-Ferre­ doxin-Oxidoreduktase, welche beim photosynthetischen Elek­ tronentransport als Elektronenakzeptor dienen, ausge­ waschen. Das System enthält somit keinen Elektronenakzeptor mehr. Die Elektronen können dann nur auf elementaren Sauerstoff übertragen werden: Es läuft die sogenannte Mehler-Reaktion ab, bei der schwacher Sauerstoffverbrauch mit Wasserproduktion festgestellt wird.
Diese Reaktion ist zur Erfassung von Photosystem II-Herbi­ ziden nicht geeignet, da kein Mediator/Akzeptor zum Elek­ tronentransport zur Verfügung steht. Der Sauerstoff­ verbrauch durch die Mehler-Reaktion ist dann zu gering, um bei der Messung der Hemmung durch herbizide Wirkstoffe reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen. Eine Rekonstitution der Elektronentransportkette durch Zugabe von Ferredoxin, Reduktase und NADP kommt aus Kostengründen nicht in Frage. Auch sollte die Verwendung von toxischen Substanzen (z. B. K₃[Fe(CN)]₆ oder DCPIP) vermieden werden.
Bei keiner der genannten Methoden können ohne Anreicherung der Proben Konzentrationen der herbiziden Wirkstoffe unter 0,5 µg/l nachgewiesen werden. Lediglich die auf dem Einsatz von Antikörpern beruhenden Biosensoren können diesen Konzentrationsbereich erfassen, sie sind jedoch keine Wirkungstests und können jeweils nur für eine bestimmte Gruppe von chemisch eng verwandten Substanzen angewendet werden.
Hier kommt die vorliegende Erfindung zum Einsatz. Es ist Aufgabe dieser Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, das unter Verwendung von Chloroplastenthylakoiden einen schnellen Nachweis von herbiziden Wirkstoffen im Konzen­ trationsbereich des Trinkwassergrenzwertes ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ausgehend vom Verfahren der oben genannten Art vor, daß anstelle des bei der Isolierung der Chloroplastenthylakoiden aus dem photosynthetischen Elektronentransportsystem ausgewaschenen Elektronenakzeptors ein Mediator eingesetzt wird, und die Wirkung des herbiziden Wirkstoffes auf den Elektronen­ transport bestimmt wird.
Flavinnukleotide sind zur Aufnahme und Übertragung von Wasserstoff fähig, was hier auch als Aufnahme und Übertra­ gung von Elektronen unter Beteiligung von Wasserstoffionen verstanden werden kann. Flavin-Mononukleotid (FMN) ist ein physiologischer Stoff, der z. B. in dem als Ferredoxin- NADP⁺-Oxidoreduktase fungierenden Flavoprotein in vielen Fällen als prosthetische Gruppe vorkommt und als solche zwischen dem reduzierten und oxidierten Zustand wechseln kann. FMN stellt ein Redoxsystem mit einem Redoxpotential dar, das dem des in der Elektronentransportkette vorhande­ nen und bei der Isolierung ausgewaschenen Ferredoxins sehr ähnlich ist. Dadurch ist FMN in der Lage, an die Stelle des Ferredoxins zu treten und bei gleichzeitiger Aufnahme von Wasserstoffionen Elektronen vom Photosystem I zu überneh­ men. Flavin-Mononukleotid funktioniert also als Mediator.
FMNH₂ ist nicht stabil und wird sofort unter Sauerstoffver­ brauch wieder oxidiert. Der Mediator wird also nicht ver­ braucht, wie es bei K₃[Fe(CN)₆] oder DCPIP der Fall ist, sondern regeneriert sich und kann neue Elektronen aufneh­ men.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung liegt darin, daß bei Benutzung von FMN die Elek­ tronen die gesamte Elektronentransportkette entlanglaufen. FMN übernimmt die Elektronen ausschließlich vom Akzeptor des Photosystems I, während DCPIP und K₃[Fe(CN)₆] bei Chlo­ roplastenfragmenten nicht Photosystem-I-spezifisch wirken, sondern auch Elektronen vom Akzeptor des Photosystems II übernehmen. Bei Benutzung von DCPIP und K₃[Fe(CN)₆] wird die Hemmung der Elektronentransportkette durch Herbizide teilweise umgegangen, da deren Wirkungsort unterhalb des Photosystems II liegt. Dadurch verliert das System an Emp­ findlichkeit für Hemmung durch Herbizide.
Das im Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung verwen­ dete Akzeptorsystem ist sehr effizient. Die Elektronen werden zwar wie in der Mehler-Reaktion auf den Endakzeptor Sauerstoff übertragen, der Elektronentransport ist aber stark beschleunigt. FMN ist nicht toxisch und in den im Verfahren gemäß der Erfindung eingesetzten Mengen sehr preisgünstig.
Zur Isolierung der Thylakoidmembranen kann beispielsweise die Methode nach Cohen und Baxter, Plant Physiol. Band 93, 1005-1010 (1990) angewandt werden. Die Membranpräparation kann standardisiert und die präparierten Membranen können durch Einfrieren und Lyophilisieren konserviert werden, was eine Automatisierung der Messungen ermöglicht. Der Kosten- und Zeitaufwand für die Isolierung der Thylakoidmembranen und für die Messungen ist sehr gering.
Im Chemikalientest wurden mit dem Verfahren gemäß der Erfindung Herbizidkonzentrationen (Atrazin, Diuron, Terbuthylazin) um den Trinkwassergrenzwert von 0,1 µg/l nachgewiesen. Eine Quantifizierung der Herbizidmenge für ein bestimmtes Herbizid im Wasser kann durch Vergleich der Meßkurven mit Standard-Messungen durchgeführt werden.
In dem Verfahren gemäß der Erfindung wird durch den Einsatz von FMN als Mediator ein starker lichtabhängiger Elektro­ nenfluß an den Thylakoidmembranen hervorgerufen. Dieser Elektronenfluß wird durch verschiedene herbizide Wirkstoffe gehemmt. Die Hemmung wirkt sich auf den Sauerstoffverbrauch negativ aus während die Fluoreszenzemission verstärkt wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens gemäß der Erfindung wird die Wirkung des Herbizids auf den Elek­ tronentransport durch Messung der Fluoreszenzausbeute bei lichtadaptiertem Chlorophyll unter sättigenden Lichtblit­ zen ermittelt. Die Differenz der maximalen Fluoreszenzaus­ beute bei sättigendem Lichtblitz (Fm′) zur Grundausbeute beim Meßlicht (Ft) bezogen auf Fm′ wird gemessen:
(Fm′-Ft) : Fm′ = ΔF : Fm′
Durch den Bezug der Differenz auf Fm′ wird die Messung weitgehend unabhängig von der eingesetzten Chlorophyll­ menge.
Die Fluoreszenzmessung bietet gegenüber der Sauerstoff­ messung den Vorteil, daß die Ergebnisse besser reproduzier­ bar sind und daß die Empfindlichkeit gegenüber Herbiziden höher ist. Durch Anwendung der Fluoreszenzmessung an einem Thylakoidmembransystem ist es möglich, Herbizidkonzentra­ tionen unter dem Trinkwassersummengrenzwert von 0,5 µg/l zu detektieren. Darüberhinaus ist der Zeitaufwand für eine Messung sehr gering: nur zwei Minuten werden dafür benö­ tigt. Die verbesserte Reproduzierbarkeit macht die Anzahl an Wiederholungen, die zur Absicherung eines Ergebnisses erforderlich sind, geringer und trägt dazu bei, daß das Verfahren gemäß der Erfindung als Schnelltest eingesetzt werden kann.
In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Hemmung der herbiziden Wirkstoffe auf den Elektronenfluß über den Sauerstoff­ verbrauch verfolgt. Sauerstoffmessungen können beispiels­ weise mit Clark-Elektroden durchgeführt werden. Bei jeder Messung wird eine vorbestimmte Chlorophyllmenge als Suspen­ sion von Thylakoidmembranen eingesetzt. Zur quantitativen Auswertung werden die Messungen jeweils mit Kontroll­ messungen verglichen.
Für das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung ergibt sich ein breites Anwendungsfeld. Hierbei ist u. a. zu denken an Biomonitoring im Grund- und Oberflächenwasser zur Detektion herbizider Wirkstoffe, die den photosynthetischen Elektronentransport hemmen, wie sie in handelsüblichen Herbizidpräparaten eingesetzt werden. Es ist insbesondere von Vorteil, daß das Verfahren als Schnelltest eingesetzt werden kann, um an wechselnden Einsatzorten die Einhaltung des Trinkwassergrenzwertes für Herbizide zu kontrollieren.

Claims (4)

1. Verfahren zum schnellen Nachweis von herbiziden Wirkstoffen im Wasser unter Verwendung von Chloro­ plastenthylakoiden, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle des bei der Isolierung der Chloroplastenthyla­ koiden aus dem photosynthetischen Elektronentransportsystem ausgewaschenen Elektronenakzeptors ein Mediator eingesetzt wird und die Wirkung des herbiziden Wirkstoffes auf den Elektronentransport bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß der Mediator Flavin-Mononukleotid (FNN) ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Nachweis des herbiziden Wirkstoffes im Wasser durch Messung der Verringerung des Sauer­ stoffverbrauchs als Maß für die Hemmung des Elektronen­ transportsystems erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Nachweis des herbiziden Wirkstoffes im Wasser durch Messung der Steigerung der Fluores­ zenzemission als Maß für die Hemmung des Elektronen­ transportsystems erfolgt.
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