DE441932C - Vakuum-Auspufftopf und Schalldaempfer fuer Brennkraftmaschinen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 16. MÄRZ 1927

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 46 c⁶ GRUPPE 1

(Kg₅₉Oi Il46c*J

Hans-Erich Koch in Hannover.

Vakuum-Auspufftopf und Schalldämpfer für Brennkraftmaschinen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. September 1925 ab.

Die Erfindung betrifft einen Einheits-\^rakuutn-Auspufftopf und Schalldämpfer für Brennkraftmaschinen, insbesondere bei Kraftwagen, Motorrädern und Luftfahrzeugen.

Der Erfindungsgegenstand bezweckt einen gegendruck- und drosselungsfreien Austritt eine einheitliche Verwendung für Brennkraftmaschinen mit verschieden großen Motorvolumen.

Durch die vorliegende Erfindung wird dies in besonders vorteilhafter Weise dadurch erreicht, daß das abströmende Gasgemisch nicht

ler Abgase bei Brennkraftmaschinen unter 1 wie in der allgemein üblichen Anordnung in

gleichzeitiger Schalldämpfung und Abkühlung des Auspuffgemisches, Vermeidung der gesundheitsschädlichen Rauchfahnen sowie einer Richtung und unter Druck ausgestoßen wird, sondern durch die injektorartige Saugwirkung eines Luftfangtrichters die Abgase,

über einen Führungsdorn geführt, aus vielen Üftnungsschlitzen eines Blechpaketes allseitig und über die ganze Länge des AuspufEtopfes abgesaugt werden. Eine je nach Volumeninhalt des Motors gepackte Anzahl von trichterförmigen Blechringen wird durch Zwischenlagewulste so voneinander getrennt, daß zwischen den einzelnen Blechringen. Öffnungsschlitze entstehen, durch welche die Abgase ίο unter Ableitung ihrer Wärme an die Blechringe entweichen.

In der Zeichnung ist in Abb. ι ein Ausführungsbeispiel teils im Schnitt, teils in Ansicht dargestellt, welches in nachstehendem näher erläutert wird. Abb. 2 und 3 zeigen Darstellungen der einzelnen Blechtrichter.

Der Erfindungsgegenstand besteht aus einem Ansatzflansch α und dem Deckelflansch b, zwischen welchen die trichterförmigen und gewellten Blechringe c, durch die Zwischenlagen d voneinander getrennt, in Blechpaketen mittels Schraubenbolzen zusammengebaut sind. Diese Blechpakete sind weiter noch mit Bohrungen k versehen, die in Form eines gleichschenkeligen Dreiecks so angeordnet sind, daß bei einem Verdrehen der einzelnen Blechtrichter die Löcher immer wieder aufeinander passen. Die Zwischenlagen d sind auf den einzelnen Blechtrichtern c etwa um die eigene Blechstärke erhaben herausgedrückt, so daß bei einem Aufeinanderschichten der Blechtrichter dieselben durch einen Zwischenraum voneinander getrennt bleiben und einen Luftspalt belassen. je nach Volumen des Motors werden eine An- ; zahl von Blechtrichtern so zu einem Blech- ; paket zusammengestellt, daß die verbleiben- ' den Zwischenräume in ihrem Gesamtquer- ! schnitt fünfmal so groß sind als der Querschnitt der Auspufföffnung.

Durch den Deckelführungsflansch b, welcher diese einzelnen Blechtrichter des Blechpakets in der ganzen Länge durchragt, werden die abströmenden Auspuffgase in die Zwischenräume des Blechtrichters geführt. Das ausströmende Gasgemisch tritt also, um den Deckelflansch b geführt, in die Zwischenräume der einzelnen Blechtrichter und tritt radial in die sich nach der Peripherie erweiternden Zwischenräume in die freie Atmosphäre.

Die allmähliche Volumenerweiterung des Gasgemisches in dem Blechpaket und zwischen den einzelnen Blechtrichtern bewirkt eine erhebliche Schalldämpfung, so daß der Erfindungsgegenstand das lästige Knattern, speziell bei Motorrädern, aufhebt. Da das Gasgemisch ohne Gegendruck und unter Ausnutzung eines bei Fahrgeschwindigkeit erzeugten Vakuums unter Aufhebung der Schallwirkung und Wärmeabwanderung drosselungsfrei in die freie Atmosphäre gelangt, ist die Vorrichtung des Erfindungsgegenstandes der Drosselklappe (Auspuffklappe) nicht nur gleichwertig, sondern wesentlich überlegen.

Die Vakuumwirkung des Auspufftopfes wird durch den Luftfangtrichter, welcher bei Fahrgeschwindigkeit die Auspuffleitung injektorartig absaugt, noch wesentlich erhöht. Hierdurch wird auch der Kompressionsraum von kohlen- und -stickstoffhaltigen Rückständen gereinigt und können solche sich bei Ansaugen des neuen Gasgemisches mit demselben nicht mehr vermengen; die Explosionsenergie wird daher nicht mehr beeinträchtigt, sondern voll ausgenutzt, wie auch das Ansetzen von Zylinderkohle und das Verrußen der Zündkerzen vermieden wird und somit ein besserer Wirkungsgrad gewährleistet ist.

Da die abströmenden Gasgemische durch die Oberflächenkondensation des Erfindungsgegenstandes gänzlich abgekühlt werden, können etwaige hochexplosible Gasgemische,, welche den Auspufftopf umgeben, nicht entzündet werden, weshalb die Vorrichtung in der Verwendung bei Luftschiffen mit explosibler Gasfüllung besondere Bedeutung hat. Als Einheitsauspufftopf läßt sich die Vorrichtung durch Vermehren oder Vermindern der Blechpakete je nach Volumeninhalt des Motors für alle Größen von Brennkraftmaschinen verwenden, wie dieselbe auch durch die einfache 'Zusammensetzung der Blechpakete eine äußerst schnelle Reinigung und bequeme Montage gewährleistet.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vakuum-Auspufftopf und Schalldämpfer für Brennkraftmaschinen, bei welchen die Auspuffgase durch aufeinandergepackte, durch Schraubenbolzen zusammengehaltene Blechringe treten, gekennzeichnet dadurch, daß die Blechringe (c) von einem an sich bekannten Luftfangtrichter (/) umgeben sind, in dem die Abgase aus den vielen Öffnungsschlitzen allseitig in die freie Atmosphäre gelangen, wobei die Blechpakete sich je nach Volumeiiinhalt des Motors entsprechend vermindern oder vermehren lassen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,