DE4419285C2 - Infrarotstrahler - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Infrarotstrahler mit wenigstens einer flächenhaft ausgebildeten
Strahlungsquelle in Form eines Carbonbandes.
Ein derartiger Infrarotstrahler ist aus der GB 2 233 150 A bekannt. Das Carbonband, das aus
einer Vielzahl parallel zueinander und in Form eines Bandes angeordneter Graphitfasern be
steht, ist innerhalb eines beidseitig verschlossenen Quarzglasrohres angeordnet. Für den elek
trischen Anschluß ist das Carbonband beidseitig mit metallischen Endkappen versehen. Übli
cherweise werden die stirnseitigen Enden des Carbonbandes in diese Endkappen einge
klemmt. Die Kappen sind mit einem spiralig gebogenen Metalldraht verbunden, der wiederum
an die durch die verschlossenen Stirnseiten des Hüllrohres ragende, elektrische Durchführung
angreift. Mittels des Carbonbandes sind schnelle Temperaturwechsel möglich. Die Halterung
des Carbonbandes ermüdet jedoch mit der Zeit, was bei dem bekannten Infrarotstrahler zu ei
ner geringen Temperaturwechselbeständigkeit führen kann.
In der EP 0 495 770 A1 ist ein Schichtstrahler mit einem mäanderförmig ausgebildeten Heizleiter
beschrieben, der auf einer Trägerplatte fixiert ist. In einem Ausführungsbeispiel eines derartigen
Schichtstrahlers sind zwei mäanderförmige Heizleiter vorgesehen, deren Enden paar
weise miteinander verbunden sind. Diese Anordnung soll eine möglichst gleichmäßige Infrarot-Be
strahlung ermöglichen.
Ein ähnlicher Infrarotstrahler ist auch aus der DE 34 37 397 A1 bekannt. Die Strahlungsquelle
besteht bei diesem Infrarotstrahler aus einer Widerstandsschicht, welche auf einem Träger
substrat angeordnet ist. Um möglichst schnelle Temperaturwechsel zu ermöglichen, ist das Trä
gersubstrat im Bereich der Widerstandsschicht dünnwandig ausgebildet.
Die WO 92/05411 A1 beschreibt eine Infrarot-Strahlenquelle in Form eines durch elastische Span
nelemente gestrafften, elektrisch leitenden Bandes, welches von einem Strom durchflossen
wird. Das elektrisch leitende Band ist aus Metall gebildet.
In der DE-AS 17 73 336 ist ein Infrarotstrahler zur Verwendung in einem Infrarot-Analysengerät
offenbart, bei dem auf eine hochtemperaturbeständige, elektrisch nicht leitende Unterlage, ins
besondere ein Tonerdeplättchen, eine Schicht aus Widerstandsmaterial aufgeschmolzen ist, die
aus einem verfestigten Binder und einem fein verteilten, elektrisch leitenden Material besteht,
das in diesem Binder in elektrisch leitendem Verhältnis dispergiert ist. Der Binder besteht vor
zugweise aus einer Keramikmasse, während das elektrisch leitende Material ein Metall ist. Der
artige Infrarotstrahler sind technologisch relativ aufwendig. Zum einen ist es notwendig, einen
Grundkörper der Strahlungsquelle zusätzlich zu beschichten, zum anderen ist eine federnde
Aufhängung des Metallbandes zur Gewährleistung der mechanischen Stabilität im gesamten
Temperaturbereich des Strahlers notwendig. Dies ist sowohl hinsichtlich der Konstruktionsele
mente als auch des Zusammenbaus mit einem relativ hohem Aufwand verbunden. Ein Strahler der
letztgenannten Art kann zudem nur im Bereich kleiner Leistungen effektiv eingesetzt werden,
da die Wärmeabführung über die Spannelemente erfolgt, was bei Leistungserhöhungen zu
Überhitzungen führt, die die Funktion des Strahlers beeinträchtigen können. Zudem neigen
derartige Anordnungen zu Ermüdungserscheinungen bei Temperaturwechselbelastungen, wo
durch die Lebensdauer der Strahler beeinträchtigt wird.
Ausgehend von dem eingangs genannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen Infrarotstrahler zu schaffen, der bei geringer thermischer Trägheit über längere
Zeit temperaturwechselbeständig ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Carbonband aus mehreren zu
sammenhängenden Teilabschnitten gebildet ist, wobei die Teilabschnitte an ihren Enden in
Auflagen gehaltert sind, von denen mindestens die erste und die letzte als Kontakte ausgebildet
sind, und wobei das Carbonband an den nicht als Kontakt ausgebildeten Auflagen beweglich
gehaltert ist.
Carbonband ist als Strahlermaterial auch größeren Temperaturwechseln gewachsen, die Koh
lenstoff-Fasern behalten auch bei Temperaturen um 1000°C ihre Stabilität, leiten den Strom
und besitzen einen hohen Emissionsgrad. Durch die sehr geringe thermische Trägheit des Ma
terials kann eine Temperaturmodulation über die elektrische Leistung vorgenommen werden.
Durch die Halterung des Carbonbandes in Auflagen werden Temperaturwechselreaktionen (Län
genänderungen) kompensiert und Spannungen im Infrarotstrahler vermieden. Durch die be
wegliche Halterung an den nicht als Kontakt ausgebildeten Auflagen werden Temperaturwech
selbelastungen optimal ausgeglichen.
Die Stromleitung wird dadurch verbessert, daß die Enden der Teilabschnitte zumindest teilwei
se mit Graphitpapier umhüllt sind. Zweckmäßigerweise ist das Carbonband zur Ausbildung ei
nes Flächenstrahlers mäanderförmig angeordnet, wobei es an den nicht als Kontakt ausgebil
deten Auflagen beweglich gehaltert ist, um Temperaturwechselbelastungen optimal ausglei
chen zu können.
In einer besonderen Ausführungsform sind drei Auflagen als Kontakte ausgebildet, wobei der
mittlere Kontakt das Carbonband beispielsweise halbieren kann. Durch eine derartige Anord
nung ist es möglich, zwei Teile des Carbonbandes separat anzusteuern. Dabei ist es vorteilhaft,
daß zwischen zwei benachbarten Teilabschnitten des Carbonbandes, insbesondere zwischen
den durch einen Kontakt getrennten Teilabschnitten, ein Mittelsteg angeordnet ist, der die bei
den separat voneinander angesteuerten Teile des Carbonbandes gegeneinander abschirmt,
um zwei unterschiedlich strahlende Abschnitte zu erzeugen. Dazu ist es vorteilhaft, daß der Mit
telsteg als Abschirmfläche ausgebildet ist.
Zweckmäßig ist es, das Carbonband zwischen einem Fenster und einem Reflektor innerhalb ei
nes Gehäuses anzuordnen. Auf diese Weise ist die Strahlungsquelle geschützt und ein mög
lichst großer Strahlungsanteil gelangt durch das Fenster zu dem zu bestrahlenden Objekt, bei
spielsweise zu einer Küvette eines Analysators.
Nachfolgend wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel anhand einer Zeichnung erläu
tert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung, deren Lage in Fig. 2 als Ebene B-B
gekennzeichnet ist.
Fig. 2 eine schematische Schnittdarstellung, deren Lage in Fig. 1 als Ebene A-A
gekennzeichnet ist.
Das Carbonband 1 (Carbonfaser) wird mäanderförmig ausgearbeitet, wobei dies durch Aus
stanzen oder durch geeignete Verbindung von Streifen erfolgen kann. Die Stromleitung quer
zur Faserrichtung wird durch Graphitpapier 2 unterstützt, das bei der Vorbehandlung des Strah
lers aufgebracht worden ist. Die Verbindung zwischen Carbonband 1 und Graphitpapier 2 ist ei
nerseits thermisch stabil, zum zweiten kann über das Graphitpapier 2 die Stromzuführung mit
tels formschlüssiger Verbindung über Kontakte 3 erfolgen und außerdem ist die Masse der Ver
bindungen so gering, daß die Auflage 4 nur als Transportsicherung dient, weil bei Transporten
erheblich höhere Beschleunigungen auf die Bauteile wirken können als im Betrieb.
In Fig. 1 ist erkennbar, daß der Mittelsteg 5 die Strahlungsquelle in zwei Hälften teilt, wie dies
für die Erzeugung einer gegenphasigen Modulation bei geteilten Küvetten eines Analysators
(nicht dargestellt) erforderlich ist. Über den mittleren Kontakt kann die Masseverbindung herge
stellt werden, über die Außenkontakte ist eine getrennte Ansteuerung der Strahlerhälften mög
lich. Auf diese Weise kann sowohl der Nullpunkt eines Meßgerätes ohne zusätzliche mechani
sche Bauteile (Betragsblende) abgeglichen werden als auch eine gegenphasige Ansteuerung
der Strahler und damit eine gegenphasige Modulation der IR-Strahlung erreicht werden. Die
Oberfläche des Keramikträgers 8 ist glasiert und vergoldet und als Reflektor 10 ausgebildet. Da
die Bautiefe des Infrarotstrahlers (Höhe des Randteiles 6) gering sein kann, vorzugsweise klei
ner 15 mm, wird ein großer Teil der Strahlung, die sowohl von der dem in Halterung 7
angeordneten Fenster 9 und damit der Küvette (nicht dargestellt) zugewandten Seite als auch
von der dem Reflektor 10 zugewandten Seite des Carbonbandes 1 emittiert wird, in die Küvette
eingekoppelt. Da der Strahlungsempfänger des Meßgerätes (nicht dargestellt) die ebene Strah
lungsquelle direkt sieht, wird auch ein hoher Parallelstrahlungsanteil bereitgestellt. Der Strahler
ist beispielsweise modulierbar bis etwa 5 Hz bei einer mittleren Leistung von etwa 10 W und
Modulationsgraden von ca. 50%.
Der konstruktive Aufbau der Strahlungsquelle ist verhältnismäßig einfach und kann weitgehend
automatisiert werden. Dies bezieht sich beispielsweise auf die Strukturierung und Konfektionie
rung des Carbonbandes 1 und des Graphitpapieres 2, die Herstellung der Kontakte 3 und die
Fertigung der Teile des Gehäuses (4, 5, 6, 7, 8), wobei letzteres nur zu Beispielszwecken der
artig komplex dargestellt worden ist.
Claims (8)
1. Infrarotstrahler mit wenigstens einer flächenhaft ausgebildeten Strahlungsquelle in Form
eines Carbonbandes, dadurch gekennzeichnet, daß das Carbonband (1) aus mehreren
zusammenhängenden Teilabschnitten gebildet ist, wobei die Teilabschnitte an ihren
Enden in Auflagen (4) gehaltert sind, von denen mindestens die erste und die letzte als
Kontakte (3) ausgebildet sind, und wobei das Carbonband (1) an den nicht als Kontakt
ausgebildeten Auflagen (4) beweglich gehaltert ist.
2. Infrarotstrahler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der Teilab
schnitte zumindest teilweise mit Graphitpapier (2) umhüllt sind.
3. Infrarotstrahler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Carbonband
(1) mäanderförmig angeordnet ist.
4. Infrarotstrahler nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß drei Auf
lagen als Kontakte (3) ausgebildet sind.
5. Infrarotstrahler nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwi
schen zwei benachbarten Teilabschnitten des Carbonbandes (1) ein Mittelsteg (5) ange
ordnet ist.
6. Infrarotstrahler nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittelsteg (5) zwi
schen zwei durch einen Kontakt (3) getrennten Teilabschnitten des Carbonbandes (1) an
geordnet ist.
7. Infrarotstrahler nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittelsteg (5)
als Abschirmfläche ausgebildet ist.
8. Infrarotstrahler nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Carbonband (1) zwischen einem Fenster (9) und einem Reflektor (10) angeordnet ist.
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