DE4418175A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Sieben, Klassieren, Sichten, Filtern oder Sortieren von Stoffen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Sieben, Klassieren, Sichten, Filtern oder Sortieren von StoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Ver
fahren zum Sieben, Klassieren, Sichten, Filtern oder
Sortieren trockener fester Stoffe oder fester Stoffe in
Flüssigkeiten nach den Oberbegriffen der unabhängigen
Patentansprüche.
Es ist bekannt, daß die durch Ultraschall erzeugten
schwingenden Bewegungen besonders beim Sichten und
Feinsieben einen günstigen Einfluß auf den Siebdurch
satz und das Siebgut ausüben; das Siebgut wird durch
die übertragenen schwingenden Bewegungen im Mikronbe
reich schonend behandelt, die Agglomerierungskräfte und
Oberflächenspannungen werden erheblich reduziert und
die allgemeine Neigung zum Verstopfen der Siebmaschen
nimmt ab oder wird gänzlich verhindert.
Die EP 0 369 572 A2 offenbart eine Siebvorrichtung mit
in einem Rahmen eingespannter Siebfläche und an diese
gekoppeltem piezoelektrischem Wandler. Letzterer ist
mehrteilig sowie zwischen zwei Körper unterschiedlicher
Massen eingespannt, von denen der jener Siebfläche nä
here aus zwei Teilen besteht; der eine Teil ist mit dem
Sieb verklebt, der andere auswechselbar. Zudem wird ein
Regelkreis beschrieben, der das Siebgewebe unter Last
in Resonanz halten soll - dies aber dürfte technisch
nicht möglich sein.
Der Ultraschallwandler wird im Buch "Ultraschall" von
Wilhelm Lehfeldt, 1973, Vogel-Verlag, ISBN 3-8023-0060-
2, Seite 40, als Verbundschwinger bezeichnet und läßt
sich in allen Bereichen der aktiven Ultraschallan
wendungen - wie beispielsweise Ultraschallschweißen
und Ultraschallreinigen - einsetzen. In diesem Buch
findet auf Seite 48 zu Schaltungen mit automatischer
Frequenznachführung jener in EP 0 369 572 A2 angedeu
tete Regelkreis Erwähnung.
Alle bisher bekannten Verfahren haben den Nachteil, daß
die Schallverteilung über das ganze aktive Siebgewebe,
das in den meisten Fällen aus einem Drahtgewebe be
steht, sehr schlecht ist. Die Ursache dieses Verhaltens
liegt darin, daß das meist straff in einem runden oder
rechteckigen Stahlrahmen montierte Siebgewebe nicht in
Resonanz mit der Arbeitsfrequenz erregt werden kann.
Dazu fehlen die physikalischen Voraussetzungen. Das
Siebgewebe kann nur als relativ schlechter Ultra
schalleiter dienen. Liegt zudem Siebgut auf dem Gewebe,
führt die dadurch entstehende Dämpfung zu einer
weiteren Reduzierung der Schalleitfähigkeit.
Diese Zusammenhänge führen dazu, daß schon nach wenigen
Zentimeter Distanz von der Schallquelle die Schallin
tensität - und damit auch der Fördereffekt - stark
reduziert ist.
In Kenntnis dieser Gegebenheiten hat sich der Erfinder
das Ziel gesetzt, durch eine geeignete Konstruktion
diese Nachteile weitgehend zu beseitigen.
Es sollen Sieb- und Klassiervorgänge sowie Maschinen
dafür verbessert sowie das Sieben im Trocken- und Naß
bereich mit Hilfe von Ultraschall begünstigt werden.
Es sollen Resonatoren so ausgebildet werden, daß sich
das Sieb möglichst über die ganze Fläche in ungedämpfte
schwingende Bewegung versetzt.
Zur Lösung dieser Aufgabe führen die Lehren der unab
hängigen Patentansprüche, die Unteransprüche geben
weitergehende Ausgestaltungen an.
Dem Ultraschallwandler soll erfindungsgemäß wenigstens
ein der Siebfläche anliegender Resonator zugeordnet
werden, der auf die Resonanz des Ultraschallwandlers
abgestimmt und von letzterem in Schwingungen - insbe
sondere in Biegeschwingungen - versetzbar ist.
Zudem hat es sich als günstig erwiesen, den Resonator
mit fingerartig von ihm an der Siebfläche abragenden
Resonanz übertragenden Elementen zu versehen.
Die Lösung besteht also mit anderen Worten darin, daß
kein Bereich auf der aktiven Siebfläche mehr als ca. 20
bis 30 cm von der nächsten Ultraschallquelle entfernt
liegt. Dies gelingt mit einem System von Resonatorstä
ben, die im Biegeresonanzmodarbeiten und von einem
einzigen Ultraschallwandler erregt werden. Bei den
häufig verwendeten runden Schüttelsiebmaschinen ist es
zweckmäßig, den Schallwandler in das Zentrum zu setzen
und die Resonatorstäbe radial um diesen Schallwandler
herum anzuordnen. Dieser Schallwandler erzeugt auf be
kannte Weise Longitudinalschwingungen, die in den tan
gential zur longitudinalen Schwingrichtung angeordneten
Resonatorstäben Biegeschwingungen der gleichen Frequenz
anregen. Die Schwingungsamplituden bei 40 kHz liegen
bei etwa 2 µm. Die benötigte Ultraschalleistung liegt
bei etwa 60 Watt pro qm Siebfläche.
Da die Resonatorstäbe in ihrer Eigenresonanz erregt
werden, ist die Amplitude an jedem Bewegungsknoten un
abhängig von Länge und Belastung immer gleich. Mit die
ser Methode der Verwendung einer Vielzahl von Resona
torstäben hat man es in der Hand, die Schalldichte und
die Schallhomogenität auf dem Siebgewebe beliebig zu
verändern.
Das Siebgewebe kann durch eine Klebung in gutem Kontakt
mit jedem Resonatorstab stehen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sollen jene
Stabresonatoren in Abstand zum Rahmen enden. Die ge
samte sternförmige Vorrichtung ist bevorzugt über Ent
kopplungsbleche in den Siebrahmen geschweißt und bildet
mit diesem zusammen eine Einheit, die auch mechanisch
sehr stabil ist.
Die Verwendung einer Vielzahl von Resonatorstäben, die
im Biegemod von einem einzigen Schallwandler erregt
werden, macht es möglich, daß keine schalltoten Inseln
auf dem Siebgewebe entstehen können. Damit ist die Auf
gabe, die sich der Erfinder gestellt hat, auf elegante
Art und Weise gelöst. Die Resonatorstäbe können dabei
verschiedene Formen aufweisen. Sie können gebogen,
kreisrund oder einfach gerade sein. Ihr Querschnitt
wird aufgrund von physikalischen Gesetzmäßigkeiten ge
wählt, welche die Erregung der gewünschten Biege
schwingungen in einer Vorzugsrichtung ermöglichen. Sie
können aus Vollmaterial oder aus einem hohlen Profil
bestehen. Aus Gewichtsgründen ist ein hohles Profil
vorzuziehen.
So kann etwa bei einer weiteren Ausführung im kreisför
migen Rahmen wenigstens ein konzentrischer ringförmiger
Stabresonator verlaufen, der mit dem Rahmen durch ra
diale Entkopplungsbleche verbunden ist. Der Ultra
schallwandler wird hier exzentrisch angebracht.
Alle jene Entkopplungsbleche werden bevorzugt in einem
Knotenpunkt des Bewegungsnullpunktes befestigt. Als
günstig hat es sich erwiesen, auf die Stabresonatoren
ein Lochblech oder ein großmaschiges Gitter aufzulegen.
Erfindungsgemäß soll zwischen Ultraschallwandler und
Resonator wenigstens ein Befestigungselement verlaufen,
und an diesem sollen die Stabresonatoren befestigt
sein, die in Biegeresonanz mit dem Ultraschallwandler
schwingen, wobei weitere Biegeschwingungen erzeugbar
und auf die Siebfläche übertragbar sind.
Im Rahmen der Erfindung liegt es, daß der Resonator an
einer ein Amplitudenminimum aufweisenden Stelle form-
oder kraftschlüssig, direkt oder indirekt, mit den
Siebrahmen verbunden ist; die Siebfläche soll durch den
Ultraschallwandler mit dem Resonator an zumindest einer
Stelle abgestützt sein.
Im Rahmen der Erfindung liegt auch, daß die ganze Sieb
vorrichtung durch ein oder mehrere übergeordnete
Schwingsysteme in allen Ebenen bewegt werden kann.
Auch können zwei Siebe aufeinanderliegen oder miteinan
der verbunden sein, wobei das gröbere der beiden Siebe
nur für die Fortpflanzung und die Übertragung der
Schwingungen verwendet wird. Auch können spezielle
Siebe eingesetzt werden, die aus verschiedenen Draht
durchmessern bestehen.
Mit dieser Siebvorrichtung können Verfahrensbedingungen
hergestellt werden, bei denen zwischen der oberen und
unteren Siebfläche ein Druckunterschied herrscht
und/oder, daß die Materialverteilung auf dem Sieb mit
tels Gas- oder Flüssigkeitsstrahl erfolgt.
Bei einer besonderen Ausführungsform wird das Siebgut
auf dem Sieb durch Bürsten und Profile aus Kautschuk,
Kunststoff und Metall verteilt und/oder das Siebgut
mittels Gas- oder Flüssigkeitsstrahl auf die Siebfläche
befördert.
Zudem sind auf der Siebfläche liegende Körper einsetz
bar, die sich frei zur Siebfläche bewegen.
Nach der Lehre der Erfindung kann die Verteilung des
Ultraschalls vom Ultraschallwandler mit frequenzabge
stimmten Schalleitungen aus Metall erfolgen.
Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, den Ultraschall
wandler hermetisch abzudichten und explosionsgeschützt
zu gestalten.
Die Arbeitsfrequenz soll erfindungsgemäß im Bereich von
15-100 kHz liegen.
Von Bedeutung für die Erfindung ist, daß das System
frequenz- und amplitudenmoduliert wird, oder aber, daß
nur frequenzmoduliert oder nur amplitudenmoduliert
wird.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfin
dung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der
Zeichnung; diese zeigt in
Fig. 1 eine geschnittene Schrägsicht
auf ein Sieb, das über seine
gesamte Fläche in schwingende
Bewegung versetzbar ist mit
Ultraschallwandler und dazu ra
dialen Biegewellen-Stabresona
toren;
Fig. 2 den Querschnitt durch Fig. 1
nach deren Linie II-II;
Fig. 3 den Befestigungsbereich eines
radialen Biegewellen-Stabreso
natoren an einem Wandlerhals in
Seitenansicht;
Fig. 4 die Draufsicht auf ein anderes
Sieb mit radialen Longitudinal
wellen-Stabresonatoren;
Fig. 5 den Querschnitt durch Fig. 4
nach deren Linie V-V;
Fig. 6: eine Schrägsicht auf einen Ul
traschallbiegeresonator mit
einem Teil eines Longitudinal
resonators;
Fig. 7 einen vergrößerten Radial
schnitt durch einen Teil der
Fig. 6;
Fig. 8 den Querschnitt durch einen
pilzartig geformten Ultra
schallwandler;
Fig. 9 einen Querschnitt durch einen
Ultraschallresonator mit ra
dialen Stabresonatoren;
Fig. 10 ein geändertes Detail der Fig.
9;
Fig. 11 eine Schrägsicht auf die Vor
richtung nach Fig. 8;
Fig. 12, 13 der Fig. 11 entsprechende Dar
stellungen weiterer Vorrich
tungen;
Fig. 14 eine Schrägsicht auf ein weite
res Sieb;
Fig. 15 eine der Fig. 3 etwa entspre
chende Wiedergabe eines anderen
Wandlerhalses mit einem Teil
eines eingespannten Lochble
ches;
Fig. 16, 17 Draufsichten auf Teile von
Lochblechen;
Fig. 18 bis 20 Schrägsichten auf Resonator
köpfe mit Lochblechauflagen;
Fig. 21, 22 Schrägsichten auf Resonatorköp
fe;
Fig. 23, 24 Schnitte durch Ultraschallwand
ler anderer Ausführungen;
Fig. 25 den Längsschnitt durch ein
Siebsystem;
Fig. 26 eine Schrägsicht auf ein Fein
sieb samt Kurvenskizze;
Fig. 27 die Draufsicht auf ein Siebge
webe;
Fig. 28 vergrößerte Querschnitte durch
Siebgewebe;
Fig. 29 die Draufsicht auf einen Kon
verter mit mehreren Resonato
ren;
Fig. 30 eine Seitenansicht zu Fig. 29;
Fig. 31 bis 33 Schnitte durch unterschiedliche
Schwingsiebmaschinen;
Fig. 34 die Draufsicht auf eine Ultra
schallsiebvorrichtung mit ver
schiedenen Körpern auf einer
Siebfläche.
Ein Ultraschallwandler oder Konverter 10 gemäß Fig. 1,
2 schwingt mit einem Biegewellenresonator - aus einem
über ihm axial angeordneten und durch ein Befestigungs
element 12 angebrachten Biegewellen-Membranresonator 14
und mehreren Biegewellen-Stabresonatoren 16 - in Lon
gitudinalresonanz. Dabei erregt der Ultraschallwandler
10 den Biegewellen-Membranresonator 14 des Durchmessers
d zu Biegeschwingungen. Diese werden auf die von ihm
radial abragenden und unter einer Siebfläche bzw. einem
Sieb 18 verlaufenden Biegewellen-Stabresonatoren 16
übertragen. Das Sieb 18 ist in einem ringförmigen - in
Fig. 1, links, hohlen oder, rechts, vollen - Rahmen 20
eingespannt, zu dem die freien Enden 16 a der
Biegewellen-Stabresonatoren 16 einer freien Länge a in
einem Spaltabstand b enden.
In Fig. 2 ist mit 22 der Verlauf der Longitudinalwellen
skizziert und über dem Sieb 18 mit 24 der Verlauf der
Amplitude, deren einer Nullpunkt bei 26 liegt.
In einem abgedichteten, über einem Wandlerständer 27
angeordneten Sockelgehäuse 28 des Ultraschallresonators
10 sind wechselweise PZT-Ringe 30 und Beryllium-Kupfer-
Scheiben 32 mit Leitungsanschlüssen 34, 34 a
untergebracht. Die PZT-Ringe 30 sowie die Beryllium-
Kupfer-Scheiben 32 sind mit einer unteren Sockelplatte
36 in der Wandlerachse A von einem Gewindestift, einer
Schraube 38 od. dgl. Organ durchsetzt, der axial zum
Befestigungselement 12 verläuft. Letzteres durchgreift
einen Wandlerhals 40.
Es sind also mehrere aufeinander abgestimmte, gekop
pelte Schwingsysteme vorgesehen, die miteinander auf
der gleichen Frequenz schwingen. Der Durchmesser d des
Membranresonators 14 sowie die Länge a der Stabresona
toren 16 sind von erheblicher Bedeutung und müssen auf
die Betriebsfrequenz abgestimmt werden.
In Fig. 3 ist der Befestigungsbereich der radialen Bie
gewellen-Stabresonatoren 16 eines Querschnitts von 8 ×
8 mm auf dem Wandlerhals 40 einer Kopfweite e von 80 mm
dargestellt mit angedeuteter Schwingungskurve, deren
Knoten alle 21 oder 42 mm wiederkehren.
Der Ultraschallwandler 10 der Fig. 4, 5 schwingt in
Longitudinalresonanz mit einem über ihm festliegenden
Dehnungswellenresonator 42. Von diesem ragen radial
Longitudinalwellen-Stabresonatoren 44 ab, die in der
eigenen Longitudinalresonanz erregt werden. Im Gegen
satz zum Biegeresonator liegen beim Longitudinalresona
tor die Amplitudennullpunkte 26 viel weiter auseinan
der, wie es beispielhaft oberhalb des Siebes 18 in Fig.
5 angedeutet ist. Dieser Ultraschallwandler 10 ist mit
seinem Dehnungswellenresonator 42 gegebenenfalls ein
stückig.
Nach Fig. 6, 7 quert den Ultraschallwandler oder Kon
verter 10, der in der Mitte oder an den Siebrahmenecken
dieses Longitudinalresonator-Systems angeschlossen sein
kann, in Abstand f wenigstens ein Radialstab 46 der Hö
he h von 10 mm mit zentralem Anschlußstück 47 der Höhe
h1 von 21 mm. Von diesem Radialstab 46, der wie die
Stabresonatoren 16 aus einem Metallprofil hergestellt
ist, gehen parallele Querstäbe 48 mit dem zu den Stab
resonatoren 16 der Fig. 5 beschriebenen rechteckigen
Querschnitt aus.
Eine pilzförmige Ausgestaltung eines Ultraschallwand
lers 10 a, der Longitudinalschwingungen in Membran
schwingungen umwandelt, ist in Fig. 8 explosionsge
schützt dicht mit dem Sockelgehäuse 28 verschweißt, das
eine dichte seitliche Durchführung 29 für die Leitungen
34, 34 a zweier an PZT-Ringe 30 angelegter Beryllium-
Kupfer-Scheiben 32 - als Sandwichschwinger - anbie
tet.
Dieser Ultraschallresonator 10 a mit den Platten 30 aus
Piezokeramik zwischen den Kontaktelementen 32 ist in
Fig. 9 bis 13 mit - drei bis acht - bevorzugt hohlen
Biegewellen-Stabresonatoren 16 als Biegeschwinger
versehen, deren freie Enden 16 a durch flügelartige Ent
kopplungsbleche 50 an den Rahmen 20 angeschlossen sind.
Deren achsparallele Anschlußnaht 51 liegt in einem Be
wegungsnullpunkt. Es handelt sich um einen besonders
gut abgestimmten Resonator zur Schallverteilung.
An dem in Fig. 9 rechten Rahmenquerschnitt ist ein
Steckergehäuse 52 mit Durchgang 53 zu erkennen, der
unterhalb des Rahmens 20 an einem Halter 54 festliegt.
Der Durchgang 53 der Fig. 10 verläuft in Höhe der hoh
len Stabresonatoren 16, deren Innenraum mit 17 bezeich
net und durch einen Stirndeckel 56 verschlossen ist.
Das Sieb der Fig. 14 zeigt einen Siebbelag aus einem
gröberen Sieb 18 und einem Feinsieb 19.
In den Wandlerhals 40 der Fig. 15 ist ein - bevorzugt
mit einer Laserschneidmaschine erzeugtes - Lochblech
58 der Dicke i (von beispielsweise 8 mm bei Aluminium
und von 12 mm bei Stahl) eingespannt, auf das ein
Feinsieb 19 aufgeklebt oder in anderer Weise gehalten
ist. Das eingesetzte Lochblech 58 bietet hier
Radialrippen 59 und diese verbindende Ring- oder
Bogenrippen 60 an, deren Abstand n voneinander ϕ/2
mißt. Dieses Lochblech 59 kann auch andere Konturen und
Ausnehmungen 62 aufweisen. Bei der Ausführung der Fig.
16 liegt der Ultraschallwandler 10 zentral, in Fig. 17
an einem Eck.
Andere Lochblechformen mit runden und rechtwinkeligen
Ausnehmungen 62 deuten Fig. 18 oberhalb eines Resona
torkopfes 64 mit radialen Stabresonatoren 16 und Fig.
19, 20 - letztere mit Wabendurchbrüchen 62 a - auf
einem Resonatorkopf 65 ohne Stabresonatoren an.
Der Resonatorkopf 66 des Ultraschallwandlers 10 b der
Fig. 21 weist innerhalb des Rahmens 20 zu diesem in Ra
dialabstand b drei vom Zentrum Z ausgehende etwa teil
kreisförmige Stabresonatoren 16 k auf, die - gleichge
richtet gekrümmt - nahe ihrer freien Enden an dünnen
und i.w. radial verlaufenden Entkopplungsblechen 50 a
festliegen. In diesen ist jeweils zumindest ein
Durchbruch 49 angeordnet - ein solcher kann auch in den
Entkopplungsblechen 50 der Fig. 11 bis 14 vorhanden
sein.
Der Resonatorkopf 67 der Fig. 22 trägt exzentrisch in
nerhalb des Rahmens 20 an den Entkopplungsblechen 50 a
einen Kreisstab 68.
Vorteilhafterweise kann die Ultraschallsiebvorrichtung
nach der Erfindung als Zusatz in eine bestehende
Schwingsiebmaschine 70 (Fig. 23) eingebaut werden. Mit
dieser wird der Ultraschallwandler 10 form- oder
kraftschlüssig verbunden. Die durch das übergeordnete
mechanische Schwingsystem verursachten Massenträg
heitskräfte werden von der Ultraschallsiebvorrichtung
und deren Befestigung aufgenommen und nicht auf das
Sieb 18 und den Siebrahmen 20 übertragen. Das Sieb 18
erhält somit eine weitere Abstützung, was besonders bei
großen feinmaschigen Siebflächen von Bedeutung ist.
Der Ultraschallwandler 10 der Fig. 23 ist mit seinem
Biegewellenmembran-Resonator 14 in eine runde
Schwingsiebmaschine 70 auf Schwingstelzen 72 eingebaut.
Deren schwingende Bewegungen sorgen für eine
gleichmäßige Verteilung des Siebgutes 74 auf der Sieb
fläche 18 und ermöglichen den Austrag des Grobgutes 75
über einen Randausgang 76.
Fig. 24 zeigt, daß auch mehrere Biegewellenresonatoren
14 übereinander in einem der Frequenz angepaßten Ab
stand q von ϕ/2 durch einen Ultraschallwandler 10
angeregt werden können.
In Fig. 25 liegen zwei Siebe 18, 19 aufeinander, wobei
das eine Sieb 18 nur für Fortpflanzung und Übertragung
der Schwingungen eingesetzt wird. Die Schwingung wird
mittels Klebstoff oder durch das Eigengewicht des Sieb
gutes übertragen. Die Erfindung hat den Vorteil, daß
nicht nur den Ultraschall gut weiterleitende Stahlsiebe
zum Einsatz kommen, sondern auch synthetische Sieb- und
Filtergewebe als Feinsieb 19. Auch können große Flächen
beschallt werden.
Das Feinsieb 19 wird nur am Rande festgelegt
(Fixierpunkte 76 in Fig. 26), und es wird durch das
Siebgut auf das Stützgitter 18 gedrückt, wobei der Ul
traschall übertragen wird und zwar nur dann, wenn auf
dem Feinsieb 19 Siebgut lastet. Das Stützgitter 18 be
steht hier beispielsweise aus Stahldrähten von 2 bis 4
mm Durchmesser. Die Rahmenteile sind bei 78 durch einen
Spalt getrennt. Unterhalb der Siebfläche ist ein
Schwingungsbild angedeutet.
Bei einem speziellen Siebgewebe für das Ultraschallsie
ben ist nach Fig. 27, 28 der Maschendraht 18 b unter
schiedlich dick; dank der dickeren Drähte breitet sich
der Ultraschall auf dem ganzen Sieb 18 aus.
Gemäß Fig. 29, 30 wird Ultraschall mit abgestimmten
Schalleitern 80 aus Metall von einem Konverter 10 auf
mehrere mit einem Sieb verbundene Resonatoren 14, 16
übertragen. Der Ultraschallwandler 10 ist also auch
hier nicht direkt mit dem Resonator 14, 16 verbunden.
In den nachfolgenden Figuren der Zeichnung werden
Hilfsmittel aufgezeigt, die das Sieben mit Ultraschall
unterstützen. So gibt Fig. 31 eine Schwingsiebmaschine
70 mit Ultraschall-Siebvorrichtung wieder, bei der in
einem Gefäß 82 ein Druckunterschied zwischen der oberen
und unteren Siebfläche erzeugt wird.
In Fig. 32 wird bei einer Ultraschall-Siebvorrichtung
das Siebgut 72 durch Düsen 84 mittels Luftstrahl 86 auf
die Siebfläche 18 geschossen, was den Durchsatz beim
Sieben positiv beeinflußt.
Fig. 33 zeigt eine Ultraschall-Siebvorrichtung, bei der
für die Materialverteilung auf dem Sieb 18 Gas- oder
Flüssigkeitsstrahlen 86, Bürsten 88 und/oder Profile 89
aus Kautschuk, Kunststoff und Metall verwendet werden.
Schließlich sind auf dem Sieb 18 der Fig. 34 Kugelkör
per 90 aus Metall oder Kunststoff vorgesehen, die sich
durch Ultraschall bewegen und das Siebgut 72 durch die
Maschen drücken.
Claims (28)
1. Vorrichtung zum Sieben, Klassieren, Sichten, Fil
tern oder Sortieren trockener fester Stoffe oder
fester Stoffe in Flüssigkeiten mit in einem Sieb
rahmen vorgesehenen Siebfläche und dieser zuge
ordnetem Ultraschallwandler, durch welchen der
Siebfläche Schwingungen zuleitbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Ultraschallwandler (10) wenigstens ein der
Siebfläche (18) anliegender Resonator (14) zuge
ordnet ist, der auf die Resonanz des Ultraschall
wandlers abgestimmt und von letzterem in Schwin
gungen, insbesondere in Biegeschwingungen, ver
setzbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Resonator (14) mit fingerartig von
ihm an der Siebfläche (18) abragenden Resonanz
übertragenden Elementen (16) versehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Resonator (14) im Zentrum
der Siebfläche (18) vorgesehen ist und die Reso
nanz übertragenden Elemente als Stabresonatoren
(16) von ihm radial abragen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Stabresonatoren (16)
in Abstand (b) zum Rahmen (20) enden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die freien Enden (16 a) der etwa
radialen Stabresonatoren (16) durch dünne Ent
kopplungsbleche (50) mit dem Rahmen (20) verbunden
sind, wobei die Entkopplungsbleche bevorzugt in
einem Knotenpunkt des Bewegungsnullpunktes fest
gelegt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß gekrümmte Stabresonatoren (16 k) vom Zen
trum (Z) ausgehen und in Abstand zum Rahmen (20)
an diesem durch Radialbleche (50 a) angebracht
sind, wobei die Radialbleche bevorzugt in einem
Knotenpunkt des Bewegungsnullpunktes festgelegt
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß im Rahmen (20) wenigstens ein
konzentrischer ringförmiger Stabresonator (68)
verläuft und mit dem Rahmen durch Radialbleche
(50 a) verbunden ist, wobei die Radialbleche be
vorzugt in einem Knotenpunkt des Bewegungsnull
punktes festgelegt sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß der Ultraschallwandler (10) exzentrisch
angebracht ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß auf den Stabresonatoren
(16, 16 k) wenigstens ein Lochblech (58) aufliegt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß das Lochblech (58) die
Stabresonatoren ersetzt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen Ultraschall
wandler (10) und Resonator (14) wenigstens ein Be
festigungselement (12) verläuft und an diesem die
Stabresonatoren (16) eingespannt sind, die in Lon
gitudinalresonanz mit dem Ultraschallwandler
schwingen, wobei weitere Biege- oder Longitudinal
schwingungen erzeugbar und auf die Siebfläche (18)
übertragbar sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß der Resonator (14, 16)
an einer ein Amplitudenminimum aufweisenden Stelle
form- oder kraftschlüssig, direkt oder indirekt,
mit den Siebrahmen (20) verbunden ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß die Siebfläche (18)
durch den Ultraschallwandler (10) mit dem Resona
tor (14) an zumindest einer Stelle abgestützt ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß sie durch zumindest ein
übergeordnetes Schwingsystem in allen Ebenen be
wegbar ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß ein Sockelgehäuse (28)
des Ultraschallwandlers (10) ihm zugeordnete
Piezokeramikteile (30) und Kontaktelemente (32)
luftdicht abschließt.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, ge
kennzeichnet durch zwei aufeinanderliegende Sieb
flächen (18, 19) unterschiedlicher Maschenweite,
wobei die gröbere der beiden Siebflächen (18) für
die Fortpflanzung und die Übertragung der Schwin
gungen eingesetzt ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, daß die Siebflächen (18, 19) miteinander ver
bunden sind.
18. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 17, gekennzeichnet durch ein Sieb aus ver
schiedenen Drahtdurchmessern.
19. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 18, gekennzeichnet durch einen Druckunter
schied zwischen der oberen und unteren Siebfläche
(19, 18).
20. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 19, gekennzeichnet durch einen Gas- oder Flüs
sigkeitsstrahl (86) auf der Siebfläche (18, 19)
zur Materialverteilung bzw. Förderung von Siebgut
(72).
21. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 20, gekennzeichnet durch auf der Siebfläche
(18, 19) verteilte Bürsten (88) und/oder Profile
(89) aus Kautschuk, Kunststoff oder Metall zur Ma
terialverteilung.
22. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 21, gekennzeichnet durch Körper (90) auf der
Siebfläche (18, 19), die zu dieser frei bewegbar
sind.
23. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 22, gekennzeichnet durch Schalleitungen aus
Metall zur frequenzabgestimmten Verteilung des Ul
traschalls vom Ultraschallwandler (10).
24. Verfahren zum Sieben, Klassieren, Sichten, Filtern
oder Sortieren trockener fester Stoffe oder fester
Stoffe in Flüssigkeiten mit in einem Siebrahmen
vorgesehener Siebfläche und diesem zugeordnetem
Ultraschallwandler, durch welchen der Siebfläche
Schwingungen zugeleitet werden, insbesondere mit
einer Siebvorrichtung nach wenigstens einem der
voraufgehenden Patentansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß von einem außerhalb einer Siebfläche
festliegenden Ultraschallwandler Ultraschall über
wenigstens einen mit der Siebfläche verbundenen
Resonator der Siebfläche zugeführt und radial zum
Resonator an dieser entlanggeleitet wird.
25. Verfahren nach Anspruch 24, gekennzeichnet durch
eine Arbeitsfrequenz im Bereich von 15-100 kHz.
26. Verfahren nach Anspruch 25, gekennzeichnet durch
Frequenzmodulierung.
27. Verfahren nach Anspruch 26, gekennzeichnet durch
Amplitudenmodulierung.
28. Verfahren nach Anspruch 23 und 24, gekennzeichnet
durch eine Frequenz- und Amplitudenmodulierung.
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