DE4417740A1 - Vorrichtung zur Entlüftung von Räumen in mehrgeschossigen Gebäuden - Google Patents
Vorrichtung zur Entlüftung von Räumen in mehrgeschossigen GebäudenInfo
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- Y02B—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO BUILDINGS, e.g. HOUSING, HOUSE APPLIANCES OR RELATED END-USER APPLICATIONS
- Y02B30/00—Energy efficient heating, ventilation or air conditioning [HVAC]
- Y02B30/70—Efficient control or regulation technologies, e.g. for control of refrigerant flow, motor or heating
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur
Entlüftung von Räumen in mehrgeschossigen Gebäuden,
die über Abluftöffnungen zum Abluftschacht hin mit
einem zentralen Lüfter an der Luftaustrittsöffnung
des Abluftschachtes verbunden sind.
Durch die Entlüftung sollen Feuchtigkeit und
unangenehme Gerüche aus den Räumen beseitigt und das
Wohnklima verbessert werden. Außerdem stellt der
Bauschutz Anforderungen an die in dem Bauwerk
vorhandene Feuchtigkeit. Durch Entlüftung sollen
diese Werte eingehalten und Schäden durch
Feuchtigkeit und Schimmelbefall verhindert werden.
Eine diesen Anforderungen angepaßte Entlüftung ist
in Form der bekannten Zentralentlüftung (nach DIN
18017, Blatt 1) realisiert, bei der wenigstens ein
Entlüftungsschacht, an dem jeweils mehrere Räume
gemeinsam angeschlossen sind, einen kontinuierlichen
Luftstrom durch die Räume aufrecht erhält. Der
Luftstrom wird entweder bewirkt, indem der
thermische Auftrieb der wärmeren Raumluft gegenüber
der Luft im Freien genutzt wird (natürliche
Lüftung), oder zur Erzielung des Luftstromes ein
zentraler Lüfter verwendet wird, der mit konstanter
Drehzahl arbeitet (erzwungene Entlüftung). Das
erstgenannte Prinzip dieser Entlüftung bewirkt einen
ganztägigen Betrieb, während mit einer erzwungenen
Entlüftung ein Abschalten des Lüfters über Nacht
möglich ist.
Jede Entlüftungsart bewirkt aber auch, daß die
erwärmte Raumluft ins Freie geführt wird und die
nachströmende kalte Luft erneut erwärmt werden muß.
Jede der beiden bekannten Zentralentlüftungsarten
hat dennoch den Nachteil, daß regelmäßig Energie zur
Raumerwärmung verbraucht wird. Der Energieverbrauch
stellt sich selbst in Zeiten ein, wenn ein
Entlüftungsbedarf aufgrund schon relativ niedriger
Feuchtigkeitswerte im Bauwerk nicht vorliegt bzw.
Gerüche belästigender Art nicht vorhanden sind.
Dieser Nachteil tritt nicht bei einer Entlüftung von
Räumen in Form einer Bedarfsentlüftung auf, die von
den sich in den Räumen aufhaltenden Personen
bedarfsweise ein- und ausgeschaltet werden kann. Für
jeden zu entlüftenden Raum oder Raumbereich ist
dabei jeweils ein Einzellüfter vorgesehen, der die
Raumluft absaugt und über den zentralen
Abluftschacht ins Freie befördert.
Zwar kann auch hier die Entlüftung über einen
gemeinsamen Entlüftungsschacht erfolgen, jedoch
richten sich die Betriebsintervalle eines
Einzellüfters nach dem Ermessen der Bewohner der
Räume.
Die Bedarfsentlüftung bringt aber im Hinblick auf
die Vermeidung von Gebäudeschäden den Nachteil mit
sich, daß nicht nach bauphysikalischen
Gesichtspunkten entlüftet wird, sondern nur
willkürlich nach dem subjektiven Empfinden der
Bewohner.
Bauschäden treten immer dann auf, wenn
unverhältnismäßig viel Feuchtigkeit anfällt und
gleichzeitig wenig geheizt und sehr wenig entlüftet
wird. Durch Schimmelbefall oder andere
feuchtigkeitsbedingte Folgen kann das Bauwerk
erheblich beschädigt und in seinem Wert gemindert
werden.
Aus der DD-PS 2 96 151 ist eine Entlüftungsanlage zur
Entlüftung von Räumen bekannt, bei der für jeden
Raum ein Einzellüfter vorgesehen ist, der mit dem
zentralen Abluftschacht in Verbindung steht und
wobei eine zentrale Steuerung die einzelnen Lüfter
aufgrund vorgebbarer Bedingungen und unabhängig vom
Schaltzustand der Einzellüfterschaltungen ein- oder
ausschaltbar macht.
Ein wesentlicher Nachteil dieser Art Entlüftung
besteht darin, daß der durch die Einzellüfter im
Abluftschacht entstehende Überdruck zu den anderen
Räumen bewirkt, daß in diesen Räumen erhebliche
Geruchsbelästigungen entstehen können. Außerdem wird
durch das gleichzeitige Betreiben mehrerer
Einzellüfter und des dadurch im Lüftungsschacht
entstehenden Überdrucks der Wirkungsgrad der
Einzellüfter verschlechtert.
Auch ist bei Vollast, d. h. beim Betreiben der
Einzellüfter mit relativ hoher Drehzahl, mit einer
erheblichen Geräuschbelästigung zu rechnen.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung zur Entlüftung von Räumen in
mehrgeschossigen Gebäuden, die über Abluftöffnungen
zum Abluftschacht hin mit einem zentralen Lüfter an
der Luftaustrittsöffnung des Abluftschachtes
verbunden sind, zu schaffen, der die vorgenannten
Nachteile der bekannten Entlüftungstechniken
ausschließt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
in dem je Raum
- - wenigstens ein steuerbares Abluftventil in der Abluftöffnung am Abluftschacht vorgesehen ist,
- - wenigstens ein Sensor zur Erkennung einer Raumbenutzung angeordnet ist und
- - eine zentrale Steuerung mit wenigstens je einer Steuerleitung sowohl mit dem steuerbaren Abluftventil als auch mit dem Sensor in Wirkverbindung steht, wobei
- - der zentrale Lüfter drehzahlsteuerbar ausgebildet ist.
Mit dieser erfindungsgemäßen Anordnung und
Ausbildung der Vorrichtung zur Entlüftung von Räumen
gelingt es erstmalig in mehrgeschossigen Gebäuden,
die bestehenden technischen Standards (VDI-
Richtlinie 2052 - Lüftung von Küchen, ASR-37/1 - für
Toilettenräume, DIN 18017 - wohnungsweise
veränderliche Volumenströme) zu realisieren.
Insbesondere werden durch eine bedarfsorientierte
und zyklische Steuerung, das heißt infolge des
optimierten Lüftungsbetriebes Energieeinsparungen
erzielt.
Eine Ausführungsform der Erfindung kann darin
bestehen, daß am steuerbaren Abluftventil ein
Brandschutzelement vorgesehen ist.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, daß mit dem
Sensor ein manuell betätigbares Schaltelement in
Wirkverbindung steht, so daß mit dessen Betätigung
eine Entlüftung für diesen Raum aktiviert werden
kann.
Die Erfindung zeichnet sich ferner noch darin aus,
daß der zentrale Lüfter stufenlos drehzahlsteuerbar
ausgebildet ist.
Diese stufenlose Drehzahlsteuerung des Lüfters ist
mittels eines Umrichters besonders günstig
ausführbar.
Des weiteren wird die Erfindung auch darin gesehen,
daß die zentrale Steuerung durch eine Speicher-
Programmierbare-Steuerung realisiert ist.
Damit besteht auf vorteilhafte Weise die weitere
Möglichkeit, Softwarebausteine für die Betriebsarten
bedarfsorientierte, zyklische und drehzahlsteuerbare
Lüftersteuerung zu realisieren.
Letztlich soll der zentrale Lüfter auch abschaltbar
ausgebildet sein.
Denkbar ist schließlich noch zur Sicherstellung
einer gleichmäßigen Entlüftung aller Räume, daß der
Ausgleich des Unterdruckes im Abluftschacht durch
Einstellen des Öffnungsquerschnittes des jeweiligen
Abluftventiles ermöglicht wird, wobei die zur
Gewährleistung des jeweiligen notwendigen
Volumenstromes erforderliche Lüfterdrehzahl für die
einzelnen Abluftventile softwareseitig bestimmt ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines
Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
Die Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 schematische Darstellung der Anordnung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Entlüftung von Wohngebäuden mit 1 bis n
Stockwerken und
Fig. 2 das Schema der zentralen Steuerung.
In Fig. 1 ist die Anordnung der einzelnen Elemente
der Vorrichtung zur Entlüftung von Wohngebäuden
schematisch dargestellt. Da dies auf Gebäude mit
mehreren Stockwerken anzuwenden ist, sind die Etagen
mit dem Index 1 . . . n versehen.
In der Praxis besteht zumeist, wie im Beispiel
dargestellt, der Bedarf, innenliegende Küchen, Bäder
und WC′s zu entlüften, die an einem zentralen
Abluftschacht B angeschlossen sind. Für diese
oftmals fensterlosen Räume werden optische Sensoren
E₁ . . . En benutzt, die auf die zur Benutzung des
Raumes notwendige Beleuchtung ansprechen.
Desweiteren besteht die Möglichkeit, Feuchte-,
Akustik- oder Infrarotsensoren einzusetzen.
Die Abluftöffnungen zum Abluftschacht B hin sind mit
steuerbaren Abluftventilen F₁ . . . Fn, hier ohne
Brandschutzelemente, ausgerüstet. Sind diese jedoch
erforderlich, so können die Abluftventile mit
selbsttätig schließenden Brandschutzelementen
kombiniert werden. Die Steuerleitungen D werden
günstigerweise in den zentralen Versorgungsschacht
verlegt, wobei es unerheblich ist, ob die zentrale
Steuerung C im Keller oder im Dachgeschoß
untergebracht ist.
Die zentrale Steuerung besteht gemäß Fig. 2 aus
einer Speicher-Programmierbaren-Steuerung (SPS) und
einer Steuereinheit zur stufenlosen Drehzahlstellung
des Lüftermotors. In diesem Falle wird zum Steuern
eines Drehstrommotors ein Frequenzumrichter
verwendet.
Zur Ablaufsteuerung der Entlüftung enthält die
Vorrichtung standardmäßig die Softwarebausteine,
bedarfsorientierte Lüftungssteuerung, zyklische
Lüftungssteuerung und Lüfterdrehzahlsteuerung.
Weitere Steuer- und Regelbausteine können jederzeit
nachgerüstet werden, wie zum Beispiel automatische
Umschaltung zwischen Sommer- und Winterzeit oder
Steuerung der Abluftmenge in Abhängigkeit der
Außentemperatur mit Hilfe des Außentemperaturfühlers
G.
Die Funktionsweise des in Fig. 1 dargestellten
Beispieles ist durch die verwendeten
Softwarebausteine bestimmt, wobei die nachstehend
genannten Zeiten und Intervalle für jeden
Anwendungsfall modifizierbar sind.
Ein Tagesablauf sieht in diesem Beispiel so aus, daß
in der Zeit von 22 Uhr bis 6 Uhr keine zyklische
Entlüftung durchgeführt wird. Erst nach 6 Uhr wird
begonnen, die über Nacht abgestandene Raumluft
abzusaugen. Dies geschieht, indem nacheinander, vom
Erdgeschoß beginnend, jeweils die Abluftventile
einer Wohnung für 10 Minuten geöffnet werden und der
Lüfter auf die zur Erzielung eines Volumenstromes
von 60 m³/Stunde je geöffneten Ventils notwendige
Drehzahl gestellt wird. Dieser Entlüftungszyklus ist
mit Erreichen der obersten Wohnung beendet.
In der Zeit von 6 Uhr bis 22 Uhr wird diese
Zwangsentlüftung alle drei Stunden wiederholt.
Unabhängig von der Uhrzeit und der zyklischen
Entlüftung wird die Benutzung eines Raumes durch den
Sensor jederzeit erkannt, das Abluftventil geöffnet
und der Lüfter wiederum auf die Drehzahl zur
Erzielung eines Volumenstromes von 60 m³/Stunde je
geöffneten Ventils gestellt. Diese Bedarfsentlüftung
wird mit einer Nachlaufzeit von 12 Minuten nach
Benutzung des Raumes beendet.
Die beiden Entlüftungsarten können in gemischter
Form auftreten. Zu Zeiten, wo keinerlei
Entlüftungsbedarf besteht, wird der Lüfter
abgeschaltet.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Entlüftung von Räumen in
mehrgeschossigen Gebäuden, die über
Abluftöffnungen zum Abluftschacht hin mit einem
zentralen Lüfter an der Luftaustrittsöffnung des
Abluftschachtes verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
je Raum
- - wenigstens ein steuerbares Abluftventil (F₁ . . . Fn) in der Abluftöffnung am Abluftschacht (B) vorgesehen ist,
- - wenigstens ein Sensor (E₁ . . . En) zur Erkennung einer Raumbenutzung angeordnet ist und
- - eine zentrale Steuerung (C) mit wenigstens je einer Steuerleitung (D) sowohl mit dem steuerbaren Abluftventil (F₁ . . . Fn) als auch mit dem Sensor (E₁ . . . En) in Wirkverbindung steht, wobei
- - der zentrale Lüfter (A) drehzahlsteuerbar ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
am steuerbaren Abluftventil (F₁ . . . Fn) ein
Brandschutzelement vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
mit dem Sensor (E₁ . . . En) ein manuell
betätigbares Schaltelement in Wirkverbindung
steht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der zentrale Lüfter (A) stufenlos
drehzahlsteuerbar ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der zentrale Lüfter (A) mittels eines Umrichters
stufenlos drehzahlsteuerbar ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zentrale Steuerung (C) durch eine Speicher-
Programmierbare-Steuerung realisiert ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zentrale Steuerung (C) Softwarebausteine für
die Betriebsarten bedarfsorientierte und/oder
zyklische und/oder drehzahlsteuerbare
Lüftersteuerung besitzt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der zentrale Lüfter (A) abschaltbar ausgebildet
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4417740A DE4417740A1 (de) | 1994-05-20 | 1994-05-20 | Vorrichtung zur Entlüftung von Räumen in mehrgeschossigen Gebäuden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4417740A DE4417740A1 (de) | 1994-05-20 | 1994-05-20 | Vorrichtung zur Entlüftung von Räumen in mehrgeschossigen Gebäuden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4417740A1 true DE4417740A1 (de) | 1995-11-23 |
Family
ID=6518606
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4417740A Withdrawn DE4417740A1 (de) | 1994-05-20 | 1994-05-20 | Vorrichtung zur Entlüftung von Räumen in mehrgeschossigen Gebäuden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4417740A1 (de) |
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1994
- 1994-05-20 DE DE4417740A patent/DE4417740A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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