DE4040399A1 - Belueftungssystem fuer beheizte, umbaute raeume mittels frischluftbeatmer mit waermerueckgewinnung - Google Patents
Belueftungssystem fuer beheizte, umbaute raeume mittels frischluftbeatmer mit waermerueckgewinnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Belüftungssystem für beheizte,
umbaute Räume (1)/Raum (1), in denen sich Personen aufhalten,
Sauerstoff verbraucht wird und aus hygienischen Gründen
verbrauchte Luft durch Zuluft (15) ersetzt werden muß. Die
Lüftungsheizlast je Raum (1)/Räume (1) wird durch Frischluft
beatmer (2) mit regenerativer Wärmerückgewinnung aus der
Fortluft (13) bei zeitlicher Phasenverschiebung der Wärme
speicherung aus der Abluft (12) und Wärmeentspeicherung
durch die Außenluft (14) mit Hilfe von feststehenden Wärme
speichermassen (5)/-masse (5) gesenkt.
Der Einsatz dieser Erfindung ist für alle Räume (1), Raum
gruppen, Wohnungen und Gebäude gedacht, die mit der freien
Lüftung ausgelegt sind. In der freien Lüftung findet während
des Öffnens der Fenster ein Luftaustausch ohne Wärmerückge
winnung aus der Fortluft statt. Nur an den Grenzschichten
zwischen Fortluft und Außenluft kommt es zu einer Vermisch
ung. Bei der Fugenlüftung findet ebenfalls an den Fenster-
und Fenstertürfugen, Fensterritzen und Türspalten ein Luft
austausch ohne Wärmerückgewinnung statt. Bei Windangriff
am Gebäude entsteht auf der Luvseite durch Luftstau ein
Überdruck und auf der Leeseite durch Sogwirkung ein Unter
druck. An der Überdruckseite dringt durch die Fugen Außen
luft ohne Vorwärmung in die Räume (1) ein. An der Unterdruck
seite entweicht warme Abluft ohne Wärmerückgewinnung ins
Freie. Wenn sich keine Personen im Raum (1) aufhalten, kann
man zwar die Raumtemperatur drosseln, aber der sich einstel
lende Luftwechsel durch die Fugenlüftung läßt sich nicht
variieren. Er richtet sich nach den gegebenen Druckunter
schieden infolge Windanfalls. Fenster mit erhöhtem Dichtungs
system erzielen meßbare Heizkostenersparnisse durch Vermin
derung von Zuglufterscheinungen. Aber alle Maßnahmen zur
Senkung der Energie und Heizkosten von Raumheizungen, wie
bessere Wärmedammung der Gebäudehüllen, Einsatz wirtschaft
licherer Heizungsanlagen, Einsatz von Wärmepumpenanlagen und
Sonnenkollekturen und der Bau von Wintergärten sind während
der Zeit des Fensterlüftens in ihrem Nutzen stark gemindert.
Hier schafft das Beluftungssystem mit Frischluftbeatmer (2)
mit Wärmerückgewinnung Abhilfe.
Jede Gebäudehülle soll so dicht wie möglich sein, Einflüsse
aus der freien Lüftung müssen vermieden werden und das Fenster
lüften erübrigt sich durch dieses Belüftungssystem.
Ein Frischluftbeatmer (2) arbeitet wie folgt.
In der Phase 1 wird warme, verbrauchte Abluft (12) mittels
Luftförderer (4) (Lüfterrad, Axialventilator, Luftpumpe) durch die
kalte Wärmespeichermasse (5) ins Freie geführt. Dabei erfolgt
eine Wärmespeicherung in der Wärmespeichermasse (5).
Danach befindet sich der Frischluftbeatmer (2) in Ruheposition,
Pause 1. Im Freien ist meist eine größere Luftbewegung als in
den Räumen (1) gegeben. Eine kurzzeitige Pause 1 reicht aus, um
ein Ansaugen derselben Fortluftwolke aus Phase 1 zu vermeiden.
Eine Wärmeentspeicherung erfolgt in der Phase 2, indem durch
Richtungswechsel des Luftförderers (4) kalte Außenluft (14) in
den Frischluftbeatmer (2) angesaugt wird. Die Wärmespeichermasse
(5) gibt ihre gespeicherte Wärme an die Zuluft (15) ab. Die
erwärmte Zuluft (15) bewirkt eine Durchmischungslüftung im Raum
(1). Danach gewährleistet die Pause 2 einen Luftaustausch
im Raum (1). Nach der Pause 2 kann mit der Phase 1 fortgefahren
werden.
Dieser diskontinuierliche Vorgang, bei dem die Wärmespeicher
masse (5) abwechselnd erwärmt (Phase 1) und gekühlt (Phase 2)
wird, gehört betreffs der Wärmerückgewinnung immer zu einem
Zyklus (16). Die Luftvolumenströme aus Phase 1 und Phase 2
beaufschlagen die selben Wärmetauschflächen in der Wärmespeicher
masse (5) und sind gleich groß.
Ein Schließen des Frischluftbeatmer (2) mittels Absperreinrich
tung (7) während der Pausen 1 und Pausen 2 ist dem Grundprinzip
dieser Wärmerückgewinnung nicht eigen. Durch Zugerscheinungen
können falsche Luftströme den Nutzen dieser Wärmerückgewinnung
stark mindern. Bei Nichtinbetriebnahme des Belüftungssystems
nach Oberbegriff ohne Absperreinrichtung (7) stellen die
Öffnungen der Frischluftbeatmer (2) Außenluft-Durchlaßelemente
an den Gebäudehüllen dar. Eine erhöhte Lüftungsheizlast wäre
die Folge. Darum schließt eine Absperreinrichtung (7) während
der Pausen 1 und Pausen 2, sowie bei Nichtbenutzung des Be
luftungssystems diese Luftöffnungen. Ein unkontrollierter Luft
austausch zwischen Raumluft und Außenluft wird damit verhindert.
Ein Steuergerat (6) garantiert das Einhalten der gleich großen
Luftvolumenströme der Phasen 1 und Phasen 2, die jeweiligen
Richtungswechsel zwischen den Phasen, die Einhaltung der
Zeiten Pause 1 und Pause 2, sowie das Schließen der Luftab
sperreinrichtung (7) in den Pausen 1, Pausen 2 und bei
Nichtbenutzung (Stillstandszeit zwischen den Zyklen (16)).
Ein Frischluftbeatmer (2) wird vorzugsweise an den Außen
wänden, in eine Wand, ein Fenster oder eine andere Einbau
fläche des Raumes (1)/Räume (1) einsetzbaren Gehäuses (3)
installiert. Er besteht aus einem Gehäuse (3), Luftförderer
(4), Luftabsperreinrichtung (7), feststehender regenerativer
Wärmespeichermasse (5)/-massen (5) und Steuergerät (6). Wenn
er mit den Zusatzteilen, wie Zuluftkanal (8) mit Zuluftkanal
klappe (9), Abluftkanal (10) mit Abluftkanalklappe (11), ergänzt
worden ist, kann die Luftabsperreinrichtung (7) entfallen.
Die Wärmespeichermasse (5)/-massen (5) wird kaltluftseitig
angeordnet. Sie wird nur durch die Abluft (12) erwärmt. Die
Erwärmung der Wärmespeichermasse (5) soll nicht von der
Transmissionsheizlast des Raumes (1) getragen werden. Das im
Freien befindliche Gehäuse (3)-Teil erhält eine Wärmeisolier
ung. Siehe hierzu Fig. 1 und Fig. 2.
Um geeignete Strömungsverhältnisse und Druckverteilungen in
den Räumen zu erreichen, müssen immer Zuluft und Abluft im
Zusammenhang betrachtet werden. In jedem Fall ist die Luft
bilanz im Raumelement zu beachten und zu schließen, damit
Zu- und Abluftströmungen sich nicht gegenseitig stören.
Deshalb werden 2 oder mehrere Frischluftbeatmer (2) je Raum (1)
oder Räume (1) installiert. Die Verschaltung von 2 Frischluft
beatmern (2) geschieht wechselseitig, das heißt, beginnt/endet
ein Frischluftbeatmer (2)a mit der Phase 1 so beginnt/endet
zeitgleich ein zweiter Frischluftbeatmer (2)b mit der Phase 2.
Siehe Fig. 3. So können weitere Frischluftbeatmer (2)-Paare,
die ebenfalls wechselseitig arbeiten, zugeschalten werden.
Eine längere Zeit der Pause 2 des Frischluftbeatmer (2)a
würde ein nutzloses Abkühlen der gerade erwärmten Wärmespei
chermasse (5) während der Pause 1 des Frischluftbeatmer (2)b
verursachen, deshalb müssen die Pausenzeiten 1 und 2 bei der
Ausführung von 2 oder mehreren, miteinander verschalteten,
Frischluftbeatmern (2) mit Wärmerückgewinnung gleich lang sein.
Bei Installation von 2 Frischluftbeatmern (2) sind alle Luft
volumenströme der Phasen 1 und Phasen 2, sowie die der Frisch
luftbeatmer (2) untereinander, gleich groß.
Sind mehrere Frischluftbeatmer (2) angeordnet, so können ein
zelne im Aussetzerbetrieb (ein oder mehrere Zyklen (16) aus
setzen) oder in Teillast mit unterschiedlichen Luftvolumen
strömen arbeiten. Siehe Schaltbild auf Fig. 4.
Der Aussetzerbetrieb kann am folgenden Beispiel erläutert
werden. Ein Frischluftbeatmer (2)a arbeitet ständig in seinen
Zyklen (16) zu 100%. Die Frischluftbeatmer (2)b und -(2)c
arbeiten dagegen nur abwechselnd zu 0% und 100%. Somit werden
in den Wirkungsbereichen der Frischluftbeatmer (2)a, b, c unter
schiedliche Außenluftraten erzielt.
Das Verhalten in Teillast erläutert sich beispielsweise wie
folgt. Der Frischluftbeatmer (2)a arbeitet ständig in seinen
Zyklen (16) zu 100%. Die Frischluftbeatmer (2)b und -(2)c arbei
ten zu je 50%, so daß die Zu- und Abluftbilanz wieder stimmt.
In jedem Fall wird erwärmte Außenluft diskontinuierlich den
Wirkungsbereichen zugeführt. Ein Luftaustausch der Räume
untereinander erfolgt nicht. An den Raumgrenzen zueinander
findet entsprechend der Phasenzeit nur ein kurzzeitiger Druck
ausgleich statt, das heißt, nur sehr geringe Luftvolumina
pendeln an den Raumgrenzen hin und her. Das ist unproblema
tisch, da in den meisten Fällen die Raumgrenzen Nachbarräume
und Flure sind. Gegebenenfalls können luftdurchlässige
Doppeltüren mit einem Schottraum, der einen Nachbarraum dar
stellt, helfen. Eine Nebenwirkung bleibt, der Frischluft
beatmer (2), der mit der Phase 2 beginnt oder mit der Phase 1
zuletzt endet, arbeitet jeweils in einer nutzlosen Phase ohne
Wärmerückgewinnung.
Zusatzteile für Frischluftbeatmer (2), wie Zuluftkanal (8) mit
Zuluftkanalklappe (9), Abluftkanal (10) mit Abluftkanalklappe
(11), die im Raum (1) angeordnet werden und an den Frischluft
beatmer (2) anschließen, erzielen einen größeren Wirkungsbereich
mit Verdrängungslüftung. Besonders bei den kurzzeitigen
Pausen 2 sind diese Zusatzteile erforderlich. Das Steuerge
rät (6) übernimmt die Zusatzfunktionen, das Schließen der
Zuluftkanalklappe (9) und das Öffnen der Abluftkanalklappe (11)
in der Phase 1, das Öffnen der Zuluftkanalklappe (9) und das
Schließen der Abluftkanalklappe (11) in der Phase 2, sowie das
Schließen aller -klappen (9) (11) während der Ruhe zwischen den
Zyklen (16). In der Verschaltung von 2 oder mehreren Frischluft
beatmern (2) werden die Steuergeräte (6) miteinander gekoppelt
oder ein gemeinsames Steuergerät (6) übernimmt die Grund- und
Zusatzfunktionen aller Frischluftbeatmer (2). Siehe Fig. 4.
Eine Regelung der Lüftung nach Oberbegriff wird durch verschie
den lange Ruhezeiten zwischen den Zyklen (16) und durch Zu- bzw.
Abschalten von Frischluftbeatmern (2) oder Frischluftbeatmer (2)-
Paaren erreicht.
In den heizfreien Perioden werden die Frischluftbeatmer (2) als
Außenluft-Durchlaßelemente verwendet. Dabei kann man von Hand
oder automatisch die freie Durchlaßfläche entsprechend dem
Lüftungsbedarf einstellen, indem die Öffnungsgrade der Luft
absperreinrichtungen (7), Zuluftkanalklappen (9) und Abluftkanal
klappen (11) variiert werden.
Räume (1), die die Zwangslüftung mit zentralen Abluftanlagen
bei Nachströmen der Zuluft durch Fenster- und Fenstertürfugen
oder Außenluft-Durchlaßelemente besitzen, haben den gleichen
Nachteil. Zwar können in den zentralen Abluftanlagen bereits
bekannte Wärmerückgewinnungsanlagen (wie z. B. rekuperative
Zirkulationssysteme oder Wärmepumpenverfahren) eingebaut wer
den, das nachteilige Nachströmen der Zuluft durch die Fugen
und Außenluft-Durchlaßelemente ohne Vorwärmung bleibt. Darum
wird vorgeschlagen, während der Heizperioden sind Räume (1)
oder Raumgruppen aus dieser Zwangslüftung herauszunehmen und
mit dem Belüftungssystem mit Frischluftbeatmer (2) mit Wärme
rückgewinnung zu lüften. In den heizfreien Perioden werden
diese Räume (1) wieder in die Zwangslüftung mit Abluftanlagen
eingegliedert, wobei die Frischluftbeatmer (2) als Außenluft-
Durchlaßelemente mit verbessertem Siebeffekt dienen.
In Räumen (1)/Raum (1) mit Zwangslüftung durch Zu- und Abluft
anlagen werden die Einflüsse aus der freien Lüftung ausge
schlossen und müßten bereits mit bekannten Wärmerückgewinnungs
anlagen ausgestattet sein. Mit diesem Belüftungssystem nach
Oberbegriff kann man keine übliche Zwangslüftung mit hohen
Luftwechselzahlen realisieren. In großen Lüftungsanlagen, in
denen sehr viele Räume mit Zwangslüftung versorgt werden,
kann es eintreten, daß in einigen kleinen Räumen nicht die
gewünschten Luftwechselzahlen erreicht werden oder eine
Regelung der Zwangslüftung nicht nach dem tatsächlichen Be
darf möglich ist. Für diese Fälle kann untersucht werden, ob
für diese Räume (1) das Belüftungssystem nach Oberbegriff
nicht das geeignetere wäre. Ein Dauerbetrieb (Winter/Sommer)
der Frischluftbeatmer (2) wäre nötig. Die restliche Lüftungs
heizlast können Heizregister, die in den Zuluftkanälen (8) ein
gebaut werden, übernehmen.
Die Hauptanwendungsgebiete sind Räume (1), wie Hörsäle, Lehr-
und Unterrichtsräume, Sitzungszimmer, Büros, Direktions- und
Verwaltungsräume, Hotelzimmer, Kirchen, Versammlungsräume,
Gaststätten, Kaufhallen, Warenhäuser, Gewerberäume,Werkstätten,
Industriehallen, Lager, Wohnräume und Räume für die medizi
nische und soziale Betreuung. In den Wirkungsbereichen, in
denen Außentüren ständig geöffnet werden, ist das Belüftungs
system mit Frischluftbeatmer (2) nicht anzuwenden. Werden Räu
me (1) mit diesem Belüftungssystem ausgelegt, so müssen die
Räume (1) oder Raumgruppen für sich betrachtet werden und die
geltenden Gesetze, Normen, Regeln und Vorschriften dürfen
nicht zuwidersprechen. Zum Beispiel muß in Wohngebäuden zur
Verhinderung der Feuchte-, Schadstoff- und Geruchsübertragung
ein Luftpendeln zwischen Kirche, Sanitärräumen und den Wohn
räumen ausgeschlossen sein. Ebenfalls können Räume (1), in
denen Feuerstätten mit offenem Verbrennungsraum vorgesehen
sind, nicht mit diesem Belüftungssystem belüftet werden.
Räume in Infektionsstationen müssen so belüftet sein, daß
keine Übertragung von Krankheitserregern in einen anderen
Raum oder in benachbarte Gebäudeteile oder Gebäude erfolgen
kann.
Ein besonderes Kennzeichen des Belüftungssystems nach Oberbe
griff ist, daß nicht gleichzeitig Zuluftvolumenstrom und Ab
luftvolumenstrom an das Gehäuse (3) eines Frischluftbeatmers (2)
herangeführt werden. Bei den sonst üblichen Wärmerückgewin
nungsanlagen, wie Regeneratoren, Umschaltregeneratoren, An
lagen mit rekuperativen Verfahren, müssen Zuluft und Abluft
in Kanälen herangeführt werden. Es müssen größere Luftvolumen
ströme gegeben sein, damit diese Wärmerückgewinnungsanlagen
energieökonomisch und kostengünstig eingesetzt werden können.
Dieses Belüftungssystem mit Frischluftbeatmer (2) und Wärmerück
gewinnung arbeitet mit bereits kleinsten Luftvolumenströmen,
deshalb ist der Einsatz für zu bringende Außenluftraten,
Mindestaußenluftvolumenströme pro Stunde oder für die Grund
lüftung von Räumen (1)/Raum (1) besonders geeignet. Die Außen
luftvolumenströme, die sonst aus der freien Lüftung oder Fen
sterlüftung gebracht werden, bewältigt das Belüftungssystem
mit Frischluftbeatmer (2) und Wärmerückgewinnung.
Ein grobes Beispiel soll ein Unterrichtsraum in der Schule
darstellen:
Früher wurden die Klassenzimmer in der Unterrichtspause durch
Fensteröffnen belüftet, damit die Schüler im Unterricht besser
lernen können. Jetzt versorgt das Belüftungssystem mit Frisch
luftbeatmer (2) den Klassenraum wie folgt:
Gegeben: | |
Außenluftrate im Sommer ca. 20 m³/h je Schüler | |
Außenluftrate im Winter ca. 5 m³/h je Schüler | |
(Berechnung der Lüftungsheizlast) | |
Genommen: | 10 m³/h je Schüler × 24 Schüler = 240 m³/h |
240 m³/h: 60 min/h = 4 m³/min |
nach Fig. 3 ergibt
Die erforderliche Außenluftrate (Phasen 2) von 4 m³/min wird
gewährleistet!
Obwohl im Text man von Zuluft (15), Abluft (12) und Fortluft (13)
schreibt, ist das keine übliche lufttechnische Anlage, wobei
Fortluftöffnungen über das Dach oder vom Fenster entfernt anzu
ordnen sind. Eine Kanalführung im Freien ist nicht erforderlich,
da ein Frischluftbeatmer (2) über den Zeitraum gesehen geringere
Luftvolumenströme pro Phasen bewältigt, als es bei der Fenster
lüftung der Fall ist.
Eine Ausnahme stellt das Lüften eines Raumes (1) mit nur einem
Frischluftbeatmer (2) dar. Da bei Außenlufttemperaturen unter
0°C der Mindestaußenluftvolumenstrom proportional verringert
werden darf, kann ein Frischluftbeatmer (2) mit Wärmerückgewin
nung einen Teil der Grundlüftung übernehmen. Voraussetzung ist
aber ein großes Verhältnis von umbautem Rauminhalt und sehr
kleinem Wirkungsbereich (Sektor), der mit erwärmter Außenluft
angereichert wird. Die dabei entstehenden Druckunterschiede
im Raum (1) dürfen die der freien Lüftung nicht übersteigen. Je
tiefer die Außenlufttemperatur, das heißt, je größer die Tem
peraturunterschiede sind, um so größer ist die Wärmerückgewin
nung.
Ergänzend zu den Frischluftbeatmern (2) können Staub- und Gas
filter vorgeschalten werden. Meßfühler oder Sensoren, die den
Gehalt an Sauerstoff im Raum (1) oder den Gehalt von ekeler
regenden Anteilen in der Luft messen, können zur automatischen
Regelung des Belüftungssystems nach Oberbegriff komplettiert
werden. Die Frischluftbeatmer (2) sollen primär Wärme rückge
winnen und Räume (1) lüften. Eine Feuchtigkeitsrückführung zur
Erhöhung der Behaglichkeit im Raum (1) ist sekundär von Vorteil,
wobei ein Vereisen und eine Rückkopplung von ekelerregenden
Stoffen auszuschließen sind. Bei Vereisungsgefahr wird die
Wärmespeichermasse (5) etwas in Richtung Raum (1) angeordnet,
wobei die Transmissionsheizlast des Raumes (1) die Vereisungs
gefahr mindert.
Dieses Belüftungssystem nach Oberbegriff als Belüftungssystem
mit Kälterückgewinnung zu nutzen ist möglich.
Die Frischluftbeatmer (2) können besser mit einem internatio
nalen Namen wie "New-Air-Economizer" bezeichnet werden.
Claims (1)
- Belüftungssystem für beheizte, umbaute Räume (1)/Raum (1), in denen sich Personen aufhalten, Sauerstoff verbraucht wird und aus hygienischen Gründen verbrauchte Luft durch Zuluft (15) ersetzt werden muß, mittels Frischluftbeatmer (2) mit regene rativer Wärmerückgewinnung aus der Fortluft (13) bei zeitlicher Phasenverschiebung der Wärmespeicherung aus der Abluft (12) und Wärmeentspeicherung durch die Außenluft (14) mit Hilfe von feststehenden Wärmespeichermassen (5)/-masse (5), dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. an das Gehäuse (3) eines Frischluftbeatmers (2) nicht gleichzeitig Zuluftvolumenstrom und Abluftvolumenstrom herangeführt werden,
- 2. in der Phase 1 warme, verbrauchte Abluft (12) mit Hilfe des
Luftförderers (4) (mechanische Bewegungsquelle) durch die
Wärmespeichermasse (5) ins Freie geführt wird und
- 2.1 in der Phase 1 eine Erwärmung der kalten Wärmespeichermasse (5) erfolgt (Wärmespeicherung),
- 3. nach einer zur Vermeidung des Wiederansaugens der in Anspruch 2. beschriebenen Abluftwolke kurzen Zeit Pause 1 die Phase 2 erfolgt,
- 4. in der Phase 2 der Luftförderer (4) einen Richtungswechsel
des Luftvolumenstroms bewirkt und Außenluft (14) durch
die in Anspruch 2. beaufschlagten Wärmetauschfläche der
Wärmespeichermasse (5) geleitet wird und
- 4.1 somit eine Wärmeentspeicherung in der Wärmespeichermasse (5) erfolgt,
- 4.2 erwärmte Zuluft (15) eine Durchmischungslüftung im Raum (1) bewirkt,
- 5. nach Phase 2 die Pause 2 einen Luftaustausch im Raum (1) gewährleistet,
- 6. die Patentansprüche 2. bis 5. betreffs der Wärmerückgewinnung immer zu einem Zyklus (16) gehören,
- 7. nach Pause 2 mit einem weiteren Zyklus (16) fortgefahren werden kann,
- 8. Luftabsperreinrichtung (7) das Schließen des Frischluftbeatmers (2) während der Pausen 1 und Pausen 2 sichert, damit nicht durch Zugerscheinungen falsche Luftströme die Wärmerückgewinnung verhindern,
- 9. ein Steuergerät (6) die gleich großen Luftvolumenströme der Phasen 1 und Phasen 2, die Richtungswechsel der Luftvolumenströme, das Einhalten der Zeiten Pause 1 und Pause 2, sowie das Schließen der Luftabsperreinrichtung (7) in den Pausen 1 und Pausen 2 garantiert,
- 10. bei Beachtung der Zuluft- und Abluftbilanz und der
Druckverhältnisse 2 oder mehrere Frischluftbeatmer (2)
je Raum (1) oder Räume (1) installiert werden,
- 10.1. 2 Frischluftbeatmer (2) wechselseitig, das heißt, beginnt/endet ein Frischluftbeatmer (2)a mit der Phase 1 so beginnt/endet zeitgleich ein zweiter Frischluftbeatmer (2)b mit der Phase 2, verschaltet werden,
- 10.2. bei Installation von mehreren Frischluftbeatmern (2) einzelne im Aussetzerbetrieb oder in Teillast (siehe Schaltbild auf Fig. 4) arbeiten können,
- 10.3. bei Verschaltung 2 oder mehrerer Frischluftbeatmer (2) die Zeiten der Pausen 1 und Pausen 2 gleich lang sein müssen,
- 10.4. der Frischluftbeatmer (2), der mit der Phase 2 beginnt oder mit der Phase 1 zuletzt endet, jeweils in einer nutzlosen Phase ohne Wärmerückgewinnung arbeitet,
- 10.5. die Steuergeräte (6) miteinander gekoppelt werden oder ein Steuergerät (6) alle zu verschaltenden Frischluftbeatmer (2) nach den Aufgaben der Ansprüche 9., 10.1., 10.2., 10.3. leitet,
- 11. ein Frischluftbeatmer (2) vorzugsweise an den Außenwänden, in eine Wand, ein Fenster oder eine andere Einbaufläche des Raumes (1)/Räume (1) einsetzbaren Gehäuses (3) installiert wird,
- 12. ein Frischluftbeatmer (2) aus Luftförderer (4), Luftabsperreinrichtung (7), feststehender regenerativer Wärmespeichermasse (5)/-massen (5), Steuergerät (6), Gehäuse (3) besteht,
- 13. die Wärmespeichermasse (5) kaltluftseitig angeordnet wird. (Sie wird nur durch die Abluft (12) erwärmt. Die Erwärmung der Wärmespeichermasse (5) soll nicht von der Transmissionsheizlast des Raumes (1) getragen werden.),
- 14. Zusatzteile für Frischluftbeatmer (2), wie Zuluftkanal (8)
mit Zuluftkanalklappe (9), Abluftkanal (10) mit Abluftkanalklappe
(11), die im Raum (1) angeordnet sind, ergänzt werden
können, die einen größeren Wirkungsbereich mit Verdrängungslüftung
erzielen,
- 14.1. das Steuergerät (6) die Zusatzfunktionen, das Schließen der Zuluftkanalklappe (9) und Öffnen der Abluftkanalklappe (11) in der Phase 1 bzw. das Öffnen der Zuluftkanalklappe (9) und das Schließen der Abluftkanalklappe (11) in der Phase 2, sowie das Schließen aller Zuluft- (9) und Abluftkanalklappen (11) während der Ruhe zwischen den Zyklen (16), übernimmt,
- 15. eine Regelung der Lüftung nach Oberbegriff durch verschieden lange Pausenzeiten zwischen den Zyklen (16) und durch Zu- bzw. Abschalten von Frischluftbeatmern (2) oder Frischluftbeatmer (2)-Paaren erfolgen kann,
- 16. ergänzend Staub- und Gasfilter den Frischluftbeatmern (2) vorgeschaltet werden können, Meßfühler und Sensoren, die den Gehalt an Sauerstoff oder ekelerregenden Anteilen in der Luft messen, für eine automatische Regelung nach Anspruch 15. integriert werden können,
- 17. in den heizfreien Perioden die Frischluftbeatmer (2) als Außenluft-Durchlaßelemente Verwendung finden, und man von Hand oder automatisch die freie Durchlaßfläche durch Variieren des Öffnungsgrades der Luftabsperreinrichtung (7), Zuluftkanalklappe (9), Abluftkanalklappe (11) entsprechend dem Lüftungsbedarf einstellen kann,
- 18. dieses Lüftungsprinzip mit Wärmerückgewinnung als ein Lüftungsprinzip mit Kälterückgewinnung zu nutzen möglich ist,
- 19. die Frischluftbeatmer (2) besser mit dem internationalen Namen "New-Air-Economizer" zu bezeichnen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4040399A DE4040399A1 (de) | 1990-12-17 | 1990-12-17 | Belueftungssystem fuer beheizte, umbaute raeume mittels frischluftbeatmer mit waermerueckgewinnung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4040399A DE4040399A1 (de) | 1990-12-17 | 1990-12-17 | Belueftungssystem fuer beheizte, umbaute raeume mittels frischluftbeatmer mit waermerueckgewinnung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4040399A1 true DE4040399A1 (de) | 1992-10-08 |
Family
ID=6420598
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4040399A Withdrawn DE4040399A1 (de) | 1990-12-17 | 1990-12-17 | Belueftungssystem fuer beheizte, umbaute raeume mittels frischluftbeatmer mit waermerueckgewinnung |
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