DE4417681C2 - Gehäuse für Einfach- und Mehrfachtaster oder -schalter - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Gehäuse für Einfach- und Mehrfachtaster oder -schalter in flacher Bauweise mit einem großflächigen Betätigungselement nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1 oder 7.

Für die Elektroinstallation in Trockenräumen sind bereits Niederspannungstaster und -schalter in den unterschiedlichsten Ausführungen bekannt.

So schlägt die DE 41 22 403 C1 einen Niederspannungstaster mit einem großflächigen Betätigungselement vor, das durch lösbare Verbindungselemente einseitig am Gehäuse­ rahmen gelagert ist. Die Weiterbildung dieses Tasters mit zwei oder mehreren Betä­ tigungselementen (Tastflächen) ist für den Fachmann ohne zusätzlichen Aufwand aus der vorgegebenen technischen Lehre herleitbar.

In US 35 48 131 und DE-GBM 69 11 191 A1 werden über vom Gehäuserand ausgehende federnd nachgiebige Betätigungselemente die darunter liegenden Kontaktelemente bzw. Drucktasten betätigt. Die Ausgangslage der Betätigungselemente wird über deren Eigenfederung erreicht.

Nachteil dieser Lösungen für eine universelle Anwendung ist jedoch, daß eine Ab­ nahme der Betätigungselemente für das Anschließen von Leitungsdrähten an die Kon­ taktelemente nicht möglich ist.

DE 41 43 337 A1 beschreibt eine Anordnung aus großflächigem Betätigungselement und Gehäuse für die Kontaktbetätigung in Türanlagen. Das großflächige Betätigungs­ element (Klingeltaster) ist an einer Seite des Gehäuses schwenkbar gelagert und an der gegenüberliegenden Seite mit dem Gehäuse verrastet. Die Ausgangsstellung des Betä­ tigungselementes wird über die Federkraft der am Gehäuseboden angeordneten Kon­ taktfeder erreicht. Für das Betätigen von zwei Kontakten werden zwei Betätigungsele­ mente mit zugehörigen Kontaktfedern nebeneinander in einem Gehäuserahmen ange­ ordnet.

Nachteil dieser Lösung ist die Notwendigkeit entsprechend kräftig gestalteter Kontakt­ federn.

Bekannt ist ferner ein Doppeltaster 42 V der Firma ELSO mit einem großflächigen Be­ tätigungselement, das vier in Ecknähe angeordnete Nasen besitzt, die in leichter Über­ passung in vier Freiarbeitungen des Rahmens eingreifen. Zwei Druckfedern im Ge­ häuseinnern halten das Betätigungselement in seiner Ausgangsstellung.

Durch die allseitig freie Beweglichkeit des Betätigungselementes wird das getrennte Betätigen von zwei elektrischen Schaltkontakten über nur ein Betätigungselement mög­ lich.

Dieser Taster hat jedoch den Nachteil, daß für die Druckfedern, die das Betätigungs­ element in seiner Ausgangsstellung fixieren, zusätzliche Material- und Montagekosten aufgewendet werden müssen.

Bekannt ist ebenfalls ein Doppeltaster 42 V der Firma ELSO, der zur Betätigung zwei nebeneinander angeordnete Tastwippen aufweist. Jede Tastwippe ist an der Stirnseite mit Nasen versehen, die wie bei der vorgenannten Lösung in leichter Überpassung in Freiarbeitungen des Rahmens eingreifen. Einseitig im Randbereich liegende Stifte halten die Tastwippen in Ausgangsstellung.

Beim Betätigen werden die Tastwippen im freien Bereich leicht gebogen. Die dadurch realisierte Eigenfederung erübrigt zusätzliche Federn.

Die notwendige Biegung der Tastwippen kann sich als Nachteil erweisen, wenn bei­ spielsweise spannungsempfindliche oder starre Materialien eingesetzt oder bestimmte Formen realisiert werden sollen. Nachteilig ist weiterhin, daß der Betätigungsbereich der Tastwippen durch die Stifte eingeschränkt ist.

Die bekannten Lösungen stellen immer entweder auf Einfach- oder auf Mehrfachtaster bzw. -schalter hin ausgerichtete Gehäuse dar. Diese weisen zudem Einschränkungen auf oder erfordern zusätzliche Montageteile.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein weiter verbessertes universelles Gehäuse für Einfach- und Mehrfachtaster oder -schalter zu schaffen, das bei einer minimalen An­ zahl von Gehäuseeinzelteilen einen großen Betätigungsbereich des Betätigungselemen­ tes mit definierter Zuordnung zu den elektrischen Schaltkontakten realisiert.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen 1 und 7 aufgeführten Merkmale gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 6 und 8.

Wesentlicher Vorteil ist, daß ein universelles Gehäuse mit nur einem großflächigen Be­ tätigungselement sowohl als Einfach- als auch Mehrfachtaster oder -schalter genutzt werden kann und daß eine individuelle Einstellung des Betätigungsbereiches ermög­ licht wird. Außerdem ist der Montageaufwand sehr gering.

Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert wer­ den. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen

Fig. 1 die Draufsicht auf das Gehäuse bei abgenommenem großflächigen Betätigungs­ element mit einem elektrischen Schaltkontakt;

Fig. 2 die Draufsicht auf das Gehäuse bei abgenommenem großflächigen Betätigungs­ element mit zwei elektrischen Schaltkontakten;

Fig. 3 die Draufsicht auf das Gehäuse bei abgenommenem großflächigen Betätigungs­ element mit zwei elektrischen Schaltkontakten und höheneinstellbarem Anschlag;

Fig. 4 den Schnitt A-A aus Fig. 3 mit dem großflächigen Betätigungselement.

Es bedeuten:

Bezugszeichenliste

 1 Gehäuseboden
 2 Gehäuserahmen
 3 großflächiges Betätigungselement
 4 Lagerstelle
 5 federnde Zunge
 6 Ausnehmung
 7 elektrischer Schaltkontakt
 8 höheneinstellbarer Anschlag

Das großflächige Betätigungselement (3) wird im Gehäuserahmen (2) an den Lager­ stellen (4) in bekannter Weise durch leichte Überpassung gehalten. Im Gehäuseboden (1) sind über Ausnehmungen (6) federnde Zungen (5) eingeformt, die durch geeignete Abwinkelung das großflächige Betätigungselement (3) in der Ausgangsstellung halten. Über Stärke, Länge und Breite lassen sich für jedes Material der federnden Zungen (5) geeignete Federeigenschaften und damit gewünschte Betätigungskräfte, z. B. mittels unterschiedlicher Formeinsätze herstellen.

Fig. 1 zeigt einen mit einem elektrischen Schaltkontakt (7) realisierten Einfachtaster.

Der elektrische Schaltkontakt (7) läßt sich von jeder beliebigen Stelle des Betätigungs­ elementes (3) betätigen.

Fig. 2 zeigt einen mit zwei elektrischen Schaltkontakten (7) realisierten Doppeltaster. Beim Drücken des großflächigen Betätigungselementes (3) im Bereich des jeweiligen elektrischen Schaltkontaktes (7) wird nur dieses betätigt, bei mittigern Drücken werden beide gleichzeitig betätigt.

In Fig. 3 ist zusätzlich ein höheneinstellbarer Anschlag (8) in Form einer Schraube mittig zu den elektrischen Schaltkontakten (7) angeordnet. Je weiter die Schraube zum großflächigen Betätigungselement (3) herausgedreht wird, um so eindeutiger werden die Betätigungsbereiche über den gebildeten Kippunkt markiert, bis im Extremfall die elektrischen Schaltkontakte (7) nur noch getrennt betätigt werden können.

Fig. 4 verdeutlicht die Wirkung der federnden Zungen (5) und der Schraube auf das großflächige Betätigungselement (3).

Auch für Einfachtaster und -schalter ist der Einsatz eines höheneinstellbaren An­ schlages (8) von Vorteil, z. B. wenn das Gehäuse für unterschiedliche Ausführungen verwendet werden soll.

So stehen zur Realisierung von Tastern für 0,5 A und Schaltern für 10 A sehr unter­ schiedliche Bauformen von elektrischen Schaltkontakten (7) zur Verfügung. Durch den höheneinstellbaren Anschlag (8) ist eine angepaßte Einstellung des Betätigungsbe­ reiches für die jeweilige Ausführung des elektrischen Schaltkontaktes (7) möglich. Für Standardanwendungen kann der höheneinstellbare Anschlag (8) auch durch feste Anschläge, z. B. Stifte ersetzt werden.

Die federnden Zungen (5) können an beliebiger Stelle und in beliebiger Richtung im Gehäuseboden angeordnet sein. Es kann auch nur eine einzige federnde Zunge (5) an­ geordnet werden. Des weiteren können die höheneinstellbaren Anschläge (8) und die federnden Zungen (5) (ohne Ausnehmungen (6)) auch im großflächigen Betätigungs­ element (3) angeordnet sein.

Eine Ausgestaltung des Gehäuses für Dreifach- und Vierfachtaster oder -schalter mit der entsprechenden Anzahl von elektrischen Schaltkontakten (7) ist für den Fachmann herleitbar.

Claims (8)

1. Gehäuse für Einfach- und Mehrfachtaster oder -schalter in Flachbauweise mit einem großflächigen Betätigungselement, welches im Randbereich durch eingeformte oder zusätzlich anschlagende Formteile lagebestimmt beweglich innerhalb eines Rahmens gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuseboden (1) auf das groß­ flächige Betätigungselement (3) entgegen Betätigungsrichtung wirkende federnde Zungen (5) eingeformt sind.

2. Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuseboden (1) auf das großflächige Betätigungselement (3) entgegen Betätigungsrichtung wirkende hö­ heneinstellbare Anschläge (8) zur Begrenzung der Bewegung des großflächigen Betä­ tigungselementes (3) in Betätigungsrichtung angeordnet sind.

3. Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zungen (5) durch Aus­ nehmungen (6) gebildet werden.

4. Gehäuse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein höheneinstell­ barer Anschlag (8) mittig zu zwei elektrischen Schaltkontakten (7) angeordnet ist.

5. Gehäuse nach Anspruch 1 sowie 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der höhen­ einstellbare Anschlag (8) durch eine Schraube gebildet wird.

6. Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuseboden (1) ein auf das großflächige Betätigungselement (3) entgegen Betätigungsrichtung wirkender fester Anschlag (8) zur Begrenzung der Bewegung des großflächigen Betätigungs­ elementes (3) in Betätigungsrichtung angeordnet ist.

7. Gehäuse für Einfach- und Mehrfachtaster oder -schalter in Flachbauweise mit einem großflächigen Betätigungselement, welches im Randbereich durch eingeformte oder zusätzlich anschlagende Formteile lagebestimmt beweglich innerhalb eines Rahmens gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenseite des großflächigen Be­ tätigungselementes (3) auf den Gehäuseboden (1) entgegen Betätigungsrichtung wir­ kende federnde Zungen angeordnet sind.

8. Gehäuse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenseite des großflächigen Betätigungselementes (3) höhenverstellbare Anschläge (8) ange­ ordnet sind.