DE4416258C2 - Vorrichtung zum Herstellen von unrunden Kolbenringen - Google Patents
Vorrichtung zum Herstellen von unrunden KolbenringenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von unrunden Kolbenringen aus
einem Metallstrang, bestehend aus einer Zuführeinrichtung und einer Biegeeinrichtung,
welche eine feststehende Führungsanordnung und ein bewegliches Umlenkglied aufweist,
welches dem zugeführten Metallstrang eine Kontur mit sich kontinuierlich ändernder
Krümmung erteilt.
Es ist bereits bekannt, Kolbenringe aus einem Metallstrang, insbesondere einem
Stahlband, auf einem Biegeautomaten herzustellen. Zur Herstellung von Kolbenringen,
welche ein Präzisions-Bauteil mit äußerst geringen Toleranzen darstellen, werden derzeit
verschiedene Theorien und Verfahren angewendet. Aus der Literatur sind verschiedene
Theorien bekannt, die das elastische und plastische Verhalten des Kolbenringes beim
Biegen berücksichtigen.
Die EP 0 157 537 A2 zeigt eine Vorrichtung zur Herstellung von unrunden
Kolbenringen. Das Stahlband wird über zwei feststehende Führungen zu einer
verstellbaren Führung geleitet, die dem Stahlband eine bestimmte Krümmung erteilt,
welche die stärkste für einen fertigen Kolbenring erforderliche Krümmung darstellt. Zur
Änderung auf andere Krümmungen, d. h. auf andere Kolbenringdurchmesser kann diese
Führung zwischen den einzelnen Arbeitsgängen verstellt werden. Auf den weiteren
Laufweg des Stahlbandes gelangt dies zu einer auf einer Welle exzentrisch angeordneten
Rolle, die dazu dient, die Krümmung des von der verstellbaren Führung erzeugten
Stahlbandes zu verringern. Es wird auf diese Weise zunächst ein Rundwickeldurchmesser
erzeugt, der mit Hilfe der exzentrisch angeordneten Rolle vergrößert wird, um so auf
eine Unrundkontur zu gelangen. Nach Beendigung dieser Formgebung werden die
Kolbenringe einem Härteprozeß unterzogen. Beim Biegen des Kolbenringes auf den
Rundwickeldurchmesser werden im Material sehr starke Spannungen erzeugt, die beim
anschließenden Aufziehen auf den Unrunddurchmesser reduziert werden. Es hat sich nun
aber gezeigt, daß am Umfang des Kolbenringes unterschiedliche Restspannungen
verbleiben. Diese schwankenden Restspannungen führen zu Konturfehlern, d. h. zu
Undichtigkeiten im Motor. Der Ring liegt über dem Umfang nicht lichtspaltdicht an der
Zylinderwand an. Um die Restspannungen wenigstens über den Umfang zu
vergleichmäßigen, ist bei der Herstellung von Kolbenringen gemäß letztgenannter Schrift
das Verhältnis von Rundwickeldurchmesser zum mittleren Unrunddurchmesser möglichst
klein zu wählen. Das bedeutet, der Kolbenring muß möglichst weit aufgebogen werden
bei möglichst kleinem Rundwickeldurchmesser. Bei hochlegierten Stählen mit geringer
Bruchdehnung ist aber ein kleines Wickelverhältnis kaum zu erreichen, da das Material
beim Aufziehen oder bereits schon beim Rundwickeln sehr schnell bricht.
Die DE 28 38 128 C3 betrifft eine eingangs bezeichnete Vorrichtung, bei der die
Kolbenringe direkt auf die endgültige Unrundkontur gebogen werden. Bei dieser
Vorrichtung wird auf Erzeugung eines Vorwickeldurchmessers verzichtet, um in einem
Schritt direkt die endgültige Kolbenringform zu erzeugen. Aufgrund des elastischen
Verhaltens des Materials ist diese Verfahrensweise nur schwer beherrschbar, darüber
hinaus sind ebenfalls ungleichmäßige Spannungen über den Umfang des Kolbenringes
vorhanden. Bei der nach dem Wickeln durchzuführenden Wärmebehandlung verursachen
diese einen Verzug des Ringes mit der Folge, daß ebenfalls eine große
Konturungenauigkeit sich ergibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung zum
Herstellen von unrunden Kolbenringen zu schaffen, mit der die Konturgenauigkeit beim
Wickeln verbessert wird, wobei die Einsatzmöglichkeit im Hinblick auf hochlegierte
Stähle erweitert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmals des
Patentanspruch 1 gelöst.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Unteranspruch dokumentiert.
Auf diese Weise wird nicht ein vorbestimmter Vorwickeldurchmesser erzeugt, vielmehr
wird bereits eine unrunde Vorwickelkontur erzeugt, die anschließend im Bereich der
beweglichen Führung auf die endgültige Kontur aufgezogen wird. Das heißt, der
Metallstrang wird unrund vorgebogen und unrund aufgezogen. Die entsprechenden
Unrundbewegungen können durch mechanische Kopierbewegungen oder durch
NC-Achsen eingeleitet werden. Im Gegensatz zum Stand der Technik kann mit der neuen
Vorrichtung das Verhältnis zwischen Vorwickelkontur und Fertigkontur beim
Biegevorgang möglichst groß gewählt werden, so daß wesentlich geringere Spannungen
im Material entstehen. Die Verformung des Metallstranges erfolgt in einem Bereich
konstanter Rückfederungsraten. Die Unrundkontur des fertigen Ringes ist damit
wesentlich genauer erzeugbar.
Da die Materialbeanspruchung beim Wickeln des Metallstranges auf ein Minimum
reduziert wird, können nunmehr auch hochlegierte Stähle mit einem Chromanteil größer
13% zum Einsatz gelangen, ohne daß eine Bruchgefahr gegeben ist. Ein weiterer Vorteil
ergibt sich dadurch, daß beim Nitrieren des gebogenen Metallstranges der Arbeitsgang
"Spannungsfreiglühen" entfallen kann, da aufgrund der minimalen Restspannungen ein
Verzug beim Nitrieren nicht erfolgt.
Die Erfindung ist anhand einer Prinzipskizze in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert:
Die Vorrichtung 1 besteht aus einer Zuführeinrichtung 2 für den Metallstrang 3 und einer Biegeeinrichtung mit einer feststehenden Führungsanordnung in Form der Rollen 4, 4′ und einem beweglichen Umlenkglied in Form der Rolle 5. Die Biegeeinrichtung besteht demnach aus den Rollen oder Walzen 4, 4′, 5. In dieser Biegeeinrichtung wird der Metallstrang über das bewegliche Umlenkglied unrund vorgebogen, indem die Rolle 5 in Richtung der Rolle 4 bewegt wird, und zwar derart, daß der zugeführte Metallstrang 3 eine Krümmung erfährt, die kontinuierlich sich verändert; so werden die Krümmungsradien r, r′, r′′ beispielsweise in Laufrichtung zunehmend kleiner. Hinter der Biegeeinrichtung 4, 4′, 5 ist eine bewegliche Führung 6 in Form einer Rolle angeordnet. Die Führung 6 wirkt radial auswärts auf den Metallstrang 3, derart, daß die Krümmung des Metallstranges 3 kontinuierlich verringert wird. Die Krümmungsradien R, R′, R′′ werden entsprechend in Laufrichtung des Metallstranges 3 größer. Die Bewegung der Rollen 5, 6 kann über mechanische Nockensysteme oder elektronische Systeme erfolgen. Es ist auch möglich, die Biegeeinrichtung so auszubilden, daß die Rolle 5 als feststehende Führung und die Rolle 4 als bewegliches Umlenkglied gebildet ist.
Die Vorrichtung 1 besteht aus einer Zuführeinrichtung 2 für den Metallstrang 3 und einer Biegeeinrichtung mit einer feststehenden Führungsanordnung in Form der Rollen 4, 4′ und einem beweglichen Umlenkglied in Form der Rolle 5. Die Biegeeinrichtung besteht demnach aus den Rollen oder Walzen 4, 4′, 5. In dieser Biegeeinrichtung wird der Metallstrang über das bewegliche Umlenkglied unrund vorgebogen, indem die Rolle 5 in Richtung der Rolle 4 bewegt wird, und zwar derart, daß der zugeführte Metallstrang 3 eine Krümmung erfährt, die kontinuierlich sich verändert; so werden die Krümmungsradien r, r′, r′′ beispielsweise in Laufrichtung zunehmend kleiner. Hinter der Biegeeinrichtung 4, 4′, 5 ist eine bewegliche Führung 6 in Form einer Rolle angeordnet. Die Führung 6 wirkt radial auswärts auf den Metallstrang 3, derart, daß die Krümmung des Metallstranges 3 kontinuierlich verringert wird. Die Krümmungsradien R, R′, R′′ werden entsprechend in Laufrichtung des Metallstranges 3 größer. Die Bewegung der Rollen 5, 6 kann über mechanische Nockensysteme oder elektronische Systeme erfolgen. Es ist auch möglich, die Biegeeinrichtung so auszubilden, daß die Rolle 5 als feststehende Führung und die Rolle 4 als bewegliches Umlenkglied gebildet ist.
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Herstellen von unrunden Kolbenringen aus einem Metallstrang,
bestehend aus einer Zuführeinrichtung und einer Biegeeinrichtung, welche eine
feststehende Führungsanordnung und ein bewegliches Umlenkglied aufweist,
welches dem zugeführten Metallstrang eine Kontur mit sich kontinuierlich
ändernder Krümmung erteilt, dadurch gekennzeichnet, daß hinter dem
Umlenkglied (5) eine bewegliche Führung (6) angeordnet ist, welche die vom
Umlenkglied erzeugte Krümmung kontinuierlich verringert, wobei die Bewegung
der Führung mit der Bewegung des Umlenkglieds gekoppelt ist, so daß die
Differenz zwischen den Krümmungsradien (r, r′, r′′) im Bereich des Umlenkgliedes
und den Krümmungsradien (R, R′, R′′) im Bereich der Führung konstant ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (6) als
Rolle ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944416258 DE4416258C2 (de) | 1994-05-07 | 1994-05-07 | Vorrichtung zum Herstellen von unrunden Kolbenringen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944416258 DE4416258C2 (de) | 1994-05-07 | 1994-05-07 | Vorrichtung zum Herstellen von unrunden Kolbenringen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4416258A1 DE4416258A1 (de) | 1995-11-16 |
DE4416258C2 true DE4416258C2 (de) | 1997-10-16 |
Family
ID=6517629
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944416258 Expired - Fee Related DE4416258C2 (de) | 1994-05-07 | 1994-05-07 | Vorrichtung zum Herstellen von unrunden Kolbenringen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4416258C2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10008714A1 (de) * | 2000-02-24 | 2001-08-30 | Valeo Auto Electric Gmbh | Biegevorrichtung zum Biegen von plastisch verformbarem Bandmaterial |
ATE406967T1 (de) | 2006-03-08 | 2008-09-15 | Felss Burger Gmbh | Vorrichtung zum biegen von federbandabschnitten |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2838128C3 (de) * | 1978-09-01 | 1981-10-22 | Goetze Ag, 5093 Burscheid | Vorrichtung zum Herstellen von unrunden Kolbenringen aus Metalldraht oder -band |
GB8407712D0 (en) * | 1984-03-24 | 1984-05-02 | Ae Plc | Piston rings for ic engines |
DE3807529A1 (de) * | 1988-03-08 | 1989-09-21 | Bayer Isolierglasfab Kg | Verfahren und vorrichtung zum biegen von hohlen abstandhalterprofilen |
-
1994
- 1994-05-07 DE DE19944416258 patent/DE4416258C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4416258A1 (de) | 1995-11-16 |
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