DE4416127C1 - Reinigungsvorrichtung für Zylinder einer Druckmaschine - Google Patents

Reinigungsvorrichtung für Zylinder einer Druckmaschine

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Reinigungsvorrichtung für Zylinder einer Druckmaschine, die wenigstens einen am Zylinderumfang offenen Kanal aufweisen, mit einem balkenartigen, sich über die axiale Länge des Kanals erstreckenden Reinigungswerkzeug, das quer zur Zylinderachse gegen den Zylinder und in den Kanal hinein beweglich angeordnet ist.
Bekannt sind Wascheinrichtungen für den Zylindermantel der Zylinder einer Druckmaschine. Derartige Vorrichtungen (DE 79 33 305 U1) verwenden ein Reinigungswerkzeug, das mit einer Reinigungsflüssigkeit getränkt quer zur Zylinderachse gegen den Zylinderumfang gedrückt und nach Abschluß der Reinigung wieder zurückgezogen wird. Hierzu ist das Reinigungswerkzeug exzentrisch gelagert und weist einen sechseckigen Querschnitt auf. Am Ende der zylindrischen Mantelfläche wird das Reinigungswerkzeug um einen geringen Betrag in den Kanal hineinbewegt und hierdurch zur nächsten Seitenfläche weitergeschaltet. Diese gelangt danach wieder auf die Gummituchmantelfläche.
Bei dem Waschvorgang des Zylinders, insbesondere des Gummituchzylinders einer Bogenoffsetdruckmaschine, gelangt häufig unvermeidbar Waschflüssigkeit in den Zylinderkanal, und zwar verstärkt bei Verwendung von Waschmitteln auf pflanzlicher Basis. Das Waschmittel wird in den an den Zylindermantel angrenzenden Bereich des Kanals gewischt und haftet dort an der Kanalwandung. Beim Wiederandruck spritzt die in den Kanal gelangte verschmutzte Waschflüssigkeit durch die nunmehr höhere Drehzahl des Zylinders auf das Druckgut, so daß dieses zunächst unbrauchbar ist, bis der Kanal von anhaftenden Waschmittelresten durch Fliehkräfte gereinigt ist.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Reinigung eines Zylinders einer Druckmaschine zu schaffen, die ein Abspritzen von Waschmittelresten aus dem Kanal verhindert.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß das Reinigungswerkzeug mit einer Schwenkbewegung um eine parallel zur Zylinderachse liegende Schwenkachse gegen den Zylinder und in den Kanal hinein derart anstellbar ist, daß es an den Kanalwandungen entlangstreicht und anhaftende verschmutzte Reinigungsflüssigkeit entfernt.
Das erfindungsgemäße Reinigungswerkzeug kann durch seine vorteilhafte Ausgestaltung bei seiner Schwenkbewegung in den Kanal die an den seitlichen Kanalwandungen anhaftenden Waschmittelreste vollständig entfernen. Hierzu wird bevorzugt eine rotierend angetriebene Bürstenwalze mit einer selbsttätigen Reinigung durch eine Rakel oder dergleichen vorgesehen. Das an einem Teil des Maschinengestells beweglich angeordnete Reinigungswerkzeug kann durch einen Handhebel in den Kanal hineinbewegt werden, um dabei anhaftende Reste des Reinigungsmittels von der Kanalwand abzuwischen. Vorzugsweise wird das Reinigungswerkzeug mit einer Schwenkbewegung um eine parallel zur Zylinderachse liegende Schwenkachse gegen den Zylinder und in den Kanal hineinbewegt, um dadurch eine an die Kontur der Kanalwandung angepaßte Bewegung des Reinigungswerkzeuges zu erzielen. Vorzugsweise sind beide Enden des Reinigungswerkzeuges an dem einen Schenkel eines mit dem anderen Schenkel auf einer Schwenkachse gelagerten Winkelhebels angeordnet, wobei der Winkelhebel jeweils mit einem Pneumatikzylinder gelenkig verbunden ist. Das Luftpolster in diesem Pneumatikzylinder ermöglicht ein nachgiebig elastisches Andrücken des Reinigungswerkzeuges gegen die Kanalwand beim Eintauchen des Reinigungswerkzeuges in den Kanal und erlaubt dem Reinigungswerkzeug beim Wiederaustauchen aus dem Kanal ein elastisches Zurückweichen gegen das Luftpolster in dem Pneumatikzylinder.
Eine besonders vorteilhafte Gestaltung der Erfindung sieht eine Kombination einer solchen Reinigungsvorrichtung mit einer Wascheinrichtung für den Umfang eines Zylinders in einer Druckmaschine vor. Die beiden Winkelhebel sind dazu mit dem einen Schenkel an einem Gehäuse einer gegen den Zylinderumfang an- und abstellbaren Zylinderwascheinrichtung gelagert. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die das Reinigungswerkzeug jeweils an einem Ende tragenden Schwenkachsen zur Demontage des Reinigungswerkzeuges axial verschiebbar und aus ihrem Lager am Gehäuse der Wascheinrichtung herausziehbar ist. Dies ermöglicht ein schnelles Auswechseln des Reinigungswerkzeuges.
Vorteilhafte Gestaltungsmerkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Reinigungsvorrichtung nach der Erfindung in Verbindung mit dem Querschnitt eines zu reinigenden Kanals,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Reinigungsvorrichtung auf der Antriebsseite und
Fig. 3 einen Schnitt durch die Reinigungsvorrichtung auf der Bedienseite.
Das Ausführungsbeispiel bezieht sich auf eine Reinigungsvorrichtung für die seitlichen Wandungen 1 und 2 eines am Umfang offenen Kanals 3 eines Gummituchzylinders 4 einer Bogenrotations-Offsetdruckmaschine. Die Enden des den Zylinder 4 umschließenden Gummituches 5 sind jeweils an einer Spannvorrichtung 6 bzw. 7 befestigt, die in dem Kanal 3 angeordnet sind und eine kontrollierte Spannung des Gummituches 5 ermöglichen.
Für die Reinigungsvorrichtung ist eine Bürstenwalze 8 vorgesehen, deren beide Enden jeweils in dem einen Schenkel eines Winkelhebels 9 bzw. 10 drehbar gelagert ist. Das andere Ende jedes Winkelhebels 9 bzw. 10 ist drehbar auf einer Schwenkachse 11 bzw. 12 abgestützt, die ihrerseits am Gehäuse 13 einer auf der Zeichnung nicht dargestellten Wascheinrichtung für das Gummituch 5 gelagert ist. Wenigstens auf einer Maschinenseite erfolgt die Sicherung der Schwenkachse 11 bzw. 12 gegen axiale Bewegung durch leicht entfernbare Sicherungsglieder, so daß die Schwenkachse für die Demontage der Bürstenwalze 8 leicht herausgenommen werden kann. Mit jedem Winkelhebel 9 bzw. 10 ist ein Pneumatikzylinder 14 bzw. 15 durch Laschen 16 bzw. 17 verbunden. Durch Betätigung der Pneumatikzylinder 14, 15 kann der Winkelhebel 9 bzw. 10 um die Schwenkachse 11 bzw. 12 geschwenkt werden, so daß die Bürstenwalze 8 eine Schwenkbewegung auf einer Bogenbahn ausführt, die eine Berührung der Bürstenwalze mit den Kanalwänden 2 und 3 im Anschluß an den Zylindermantel ermöglicht. Der Antrieb der Bürstenwalze 8 erfolgt einseitig durch eine Riementransmission 18 von der drehbar angetriebenen Schwenkachse 11 aus. Der Antrieb für die Schwenkachse 11 wird durch Ritzel 19 vom Antrieb der nicht dargestellten Wascheinrichtung abgeleitet. Dazu ist es vorgesehen, daß die Wascheinrichtung für das Gummituch am Ende des Waschvorganges auf eine niedrigere Drehzahl herunterschaltet, bei der eine Kupplung des Ritzels 19 mit dem Antrieb der Wascheinrichtung erfolgt. Gleichzeitig werden die Pneumatikzylinder 14 und 15 beaufschlagt, so daß die nunmehr rotierende Bürstenwalze mit einer Schwenkbewegung an den seitlichen Kanalwandungen 2 und 3 entlangstreicht und hier eventuell anhaftende Schmutzmittelreste entfernt. Nach diesem Kanalreinigungsvorgang kann die Maschine wieder auf die Betriebsdrehzahl beschleunigen und das Waschprogramm der Wascheinrichtung fortgesetzt werden. Die Reinigung der Bürstenwalze 8 erfolgt beispielsweise durch eine Rakel 20, die in die Borsten der Bürstenwalze 8 eingreift.
Bezugszeichenliste
1 Kanalwand
2 Kanalwand
3 Kanal
4 Gummituchzylinder
5 Gummituch
6 Spannvorrichtung
7 Spannvorrichtung
8 Bürstenwalze
9 Winkelhebel
10 Winkelhebel
11 Schwenkachse
12 Schwenkachse
13 Gehäuse
14 Pneumatikzylinder
15 Pneumatikzylinder
16 Lasche
17 Lasche
18 Riementransmission
19 Ritzel
20 Rakel

Claims (6)

1. Reinigungsvorrichtung für Zylinder einer Druckmaschine, die wenigstens einen am Zylinderumfang offenen Kanal aufweisen, mit einem balkenartigen, sich über die axiale Länge des Kanals erstreckenden Reinigungswerkzeug, das quer zur Zylinderachse gegen den Zylinder und in den Kanal hinein beweglich angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungswerkzeug (8) mit einer Schwenkbewegung um eine parallel zur Zylinderachse liegende Schwenkachse (11, 12) gegen den Zylinder (4) und in den Kanal (3) hinein derart anstellbar ist, daß es an den Kanalwandungen (1, 2) entlangstreicht und anhaftende verschmutzte Reinigungsflüssigkeit entfernt.
2. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Enden des Reinigungswerkzeuges (8) an einem Schenkel eines mit dem anderen Schenkel auf einer Schwenkachse (11, 12) gelagerten Winkelhebels (9, 10) angeordnet und der Winkelhebel (9, 10) mit einem Pneumatikzylinder (14, 15) gelenkig verbunden ist.
3. Reinigungsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (11, 12) an einem Gehäuse (13) einer gegen den Zylinderumfang an- und abstellbaren Zylinderwascheinrichtung gelagert ist.
4. Reinigungsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die das Reinigungswerkzeug (8) an einem Ende tragende Schwenkachse (11, 12) zur Demontage des Reinigungswerkzeuges axial verschiebbar und aus ihrem Lager am Gehäuse der Wascheinrichtung herausziehbar ist.
5. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungswerkzeug (8) als Bürstenwalze ausgebildet ist und durch Transmissionsglieder (18) mit angetriebenen Bauelementen der Wascheinrichtung verbunden ist.
6. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Riementransmission (18) zwischen der Bürstenwalze (8) und der durch Ritzel (19) von Antriebsgliedern der Wascheinrichtung angetriebenen Schwenkachse (11) angeordnet ist.
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