DE4415033C1 - Verbindung zur harmonischen Übertragung von Drehmoment - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verbindung zur Übertragung von Dreh
moment zwischen einer innenverzahnten Nabe und einer in die Nabe
einsteckbaren außenverzahnten Welle, die einen glatten Wellen
schaft und eine anschließende Wellenverzahnung aufweist, bei der
die Innenverzahnung der Nabe und die Wellenverzahnung der Welle
mit unterschiedlichen Zahnflankenprofilen versehen sind, derart,
daß die Zahnflanken der Wellenverzahnung an den Zahnflanken der
Innenverzahnung auf dem Teilkreisdurchmesser DT anliegen und im
übrigen zwischen den Zahnflanken ein Spiel in Umfangsrichtung
vorhanden ist.
Aus der DE-AS 26 36 382 sind solche Verbindungen mit einem Li
nienkontakt zwischen den Zahnflanken der Wellenverzahnung und
den Zahnflanken der Innenverzahnung unter Drehmomenteinleitung
in verschiedenen Ausführungen bekannt und dargestellt.
Die Drehmomentübertragung über eine derartige Verbindung bewirkt
eine Torsionsspannung, bzw. eine Scherspannung in der Welle,
welche in dem Übergangsquerschnitt der Welle am zum Wellenschaft
liegende Nabenende maximal ist und sich im weiteren axialen
Verlauf der Welle innerhalb der Nabe reduziert. Dieser Über
gangsquerschnitt bildet bei herkömmlichen Konstruktionen eine
Schwachstelle, an der es zur Beschädigung der Zahnprofile oder
zum Abscheren der Welle kommen kann.
Aus der US 4 115 022 ist eine Verbindung zwischen einer Nabe und
einer eingesteckten Welle bekannt, bei der die Innenverzahnung
der Nabe und Wellenverzahnung der Welle jeweils mit geraden
Flanken und damit mit einander ähnlichem Profil ausgebildet
sind. Die Zahnform der Wellenverzahnung ist dabei derart gestal
tet, daß sich die Zahndicke axial verändert und dabei in einem
axial mittleren Bereich der Verzahnung maximale Stärke aufweist
und jeweils am freien Wellenende und in dem Übergangsquerschnitt
des Wellenschafts am Nabenende minimal ist. Diese Zahnform er
möglicht eine Torsion der Welle über den Übergangsquerschnitt
hinaus innerhalb der Nabe, so daß eine verbesserte gleichmäßige
Torsionsbelastung der Welle und eine gleichmäßige Belastung der
Zahnflanken zustandekommt. Die Gefahr der Beschädigung der Zahn
profile und des Abscherens der Welle im Übergangsquerschnitt
wird hierdurch vermindert.
Ein derartiges sich längs der Wellenachse in der Dicke verän
derndes Wellenverzahnungsprofil muß jedoch in einem aufwendigen
Arbeitsgang hergestellt werden. Desweiteren ist ein Wellenprofil
mit geraden Zahnflanken weniger günstig herzustellen als ein
Wellenprofil, das sich aus Abwälzvorgängen von Werkzeug und
Werkstück bei der Herstellung ergibt. Die zum freien Ende der
Welle liegende Hälfte der axialen Länge des Wellenverzahnungs
profils bleibt hierbei belastungsfrei und damit ungenutzt.
Hiervon ausgehend stellt sich die Aufgabe, eine Verbindung mit
Verzahnungen zu schaffen, die sowohl leicht herzustellen sind
als auch den Anforderungen einer harmonischen Einleitung von
Drehmomenten in die Welle genügen, wobei die Verzahnungslänge
möglichst vollständig zur Drehmomentübertragung genutzt werden
soll.
Die Lösung besteht darin, daß die Wellenverzahnung der Welle an
ihrem zum Wellenschaft gerichteten Ende einen Auslaufbereich mit
über der Axialrichtung abnehmender Zahnhöhe hZ aufweist und daß
der Auslaufbereich der Wellenverzahnung in seiner Axialerstreckung
im wesentlichen innerhalb der Innenverzahnung der Nabe
liegt. Als Auslaufbereich ist hierbei der weniger als die Zahn
höhe hK des vollen Wellenverzahnungsprofils aufweisende Bereich
bezeichnet.
Die Drehmomentbelastung in einer erfindungsgemäßen Verbindung
bewirkt infolge des Spiels zwischen den Zahnflanken unterhalb
des Teilkreisdurchmessers und der abnehmenden Zahnhöhe ein Ver
drehen der Welle im Axialbereich innerhalb der Nabe maximal bis
zum Ausgleich des Spiels und damit eine homogene Kraftübertra
gung zwischen der Wellenverzahnung und der Innenverzahnung der
Nabe.
Durch die so beschriebene Verbindung zwischen einer Welle und
einer Nabe wird erreicht, daß sich im Auslaufbereich die sich
zunächst mit Umfangsspiel gegenüberliegenden Zahnflankenbereiche
infolge der Torsion der Welle bei Belastung auf über der Achs
richtung abnehmender Zahnhöhe aneinander anlegen. Entscheidend
für eine gleichmäßige Anlage von Innen- und Außenprofil ist
dabei die Funktion des Profilauslaufbereiches über die Axial
richtung, welche in Abhängigkeit der Parameter
- - Funktion des Spiels zwischen den Verzahnungsflanken über der Radialrichtung
- - Wellenquerschnitt
- - Verzahnungsprofilbelastung
bestimmt werden kann.
Durch Variation der Profilauslauffunktion ist es möglich, entwe
der eine allmähliche Zunahme der Anlage des Profils - mit Zunah
me des Torsionsmomentes - zu erreichen oder eine zusätzliche,
gleichmäßige Anlage einer gewissen Profillänge bei Erreichen
eines bestimmten Torsionsmomentes.
Es ergibt sich eine längere wirksame, gleichmäßig belastete
Verzahnungslänge. Die gleichmäßige Belastung über der Verzah
nungslänge der Zähne vermindert die Scherspannung im Übergangs
querschnitt am zum Wellenschaft gerichteten Nabenende. Die so
erzeugte Charakteristik der Drehmomentaufnahme ist abhängig von
dem Auslaufwinkel α zur Axialrichtung, mit dem die Zahnhöhe
axial vom Kopfkreisdurchmesser auf den Zahnfußdurchmesser über
geht.
Eine Ausführung der Welle, bei der der Fußkreisdurchmesser DFW
der Wellenverzahnung zumindest das gleiche Maß aufweist, wie der
Wellendurchmesser DW des anschließenden glatten Wellenschaftes,
ist aufgrund einer verminderten Kerbwirkung am Ende des Auslauf
bereichs bezüglich der Beanspruchbarkeit von Vorteil.
Die Tatsache, daß der Profilauslauf bis auf den Wellenfußkreis
durchmesser geführt wird, hat neben den genannten Vorteilen auch
einen positiven Einfluß auf die Kerbwirkung für den Übergangs
querschnitt des Profils auf die Welle und erhöht somit auch die
Beanspruchbarkeit in diesem Bereich. Dies gilt besonders für
gezogene Profile, bei denen in der Regel der Profilauslauf di
rekt im Wellenmaterial endet, wodurch die Kerbwirkung besonders
groß wird. Zum Vorteil der verminderten Kerbwirkung kommt beim
Profilziehen die Tatsache, daß das Ziehwerkzeug ins Freie gezo
gen wird und damit das Profil über die gesamte Länge gleichen
Querschnitt besitzt, was eine Nutzung des Profils über die volle
Länge bedeutet (Entfall von Werkzeugeinführfasen).
Die Herstellung der Profilauslaufkontur kann zum einen durch
Einstichschleifen nach der Profilfertigstellung geschehen. Sie
ist zum anderen aber auch durch Drehen, Schmieden oder Umformen
einer entsprechenden Vorkontur vor der Profilfertigung und an
schließendes Profilwalzen oder Profilziehen zu erzeugen.
In einer bevorzugten Ausführung ist die Form der Zahnflanken der
Innenverzahnung der Nabe eine Geradverzahnung und die Form der
Zahnflanken der Wellenverzahnung der Welle eine Evolventenver
zahnung. Hierbei entsteht zwischen den Zahnflankenflächen ein
genügend großes Spiel, wodurch die Welle eine dementsprechend
große Torsion aufnehmen kann. Daneben ist diese Kombination von
Verzahnungsprofilen fertigungstechnisch günstig herstellbar.
Eine günstige Ausführung weist eine Wellenverzahnung der Welle
auf, deren Zahnhöhe in dem Auslaufbereich im Bereich des Zahn
abschnittes unterhalb des Teilkreisdurchmessers unter einem
Auslaufwinkel α von maximal 10° in den Zahnformkreisdurchmesser
bzw. in den Wellenschaft übergeht. Dies garantiert eine optimale
Kraftaufnahme in dem Übergangsbereich, wodurch die Kerbwirkung
gering bleibt und Spitzen der Scherspannungen vermieden werden.
In bevorzugter Ausführung wird der Auslaufwinkel α nicht größer
als maximal 3-4° gewählt.
Eine darüber hinaus günstige Ausführung sieht vor, daß die Au
ßenverzahnung der Welle im gesamten Auslaufbereich beginnend mit
der Zahnhöhe, die sich am Kopfkreisdurchmesser des vollen Pro
fils befindet, unter einem sich stetig ändernden Auslaufwinkel
α in den Zahnformkreisdurchmesser bzw. in den Wellenschaft über
geht. Hiermit läßt sich die Auslauffunktion der Wellenverzahnung
fertigungstechnisch leicht darstellen.
Eine bevorzugte Ausführung einer erfindungsgemäßen Verbindung
ist in der Zeichnung erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Längshalbschnitt durch eine erfindungs
gemäße Verbindung;
Fig. 2 zeigt einen Teilquerschnitt durch einen Zahn einer
erfindungsgemäßen Verbindung;
Fig. 3 stellt ein Funktionsbeispiel für die Bemessung des
Auslaufbereiches der erfindungsgemäßen Wellenverzah
nung dar.
In Fig. 1 ist eine Verbindung zwischen einer außenverzahnten
Welle 1 und einer Nabe 2 dargestellt. Die Wellenverzahnung 5 ist
mit einem Auslaufbereich 3 am zum Wellenschaft 9 gerichteten
Verzahnungsende versehen, der eine über der Achsrichtung stetig
abnehmende Zahnhöhe hZ bei gleichbleibendem Zahnquerschnitt
innerhalb der Innenverzahnung 8 der Nabe 2 aufweist. Die Wellen
verzahnung 5 hat bezüglich der Wellenachse A einen Kopfkreis
durchmesser DKW, einen Teilkreisdurchmesser DT und einen Fuß
kreisdurchmesser DFW. Der Fußkreisdurchmesser DFW ist dabei
gleichgroß wie der Wellendurchmesser DW des glatten Wellenschaf
tes 9. Weiter ist der freie Innendurchmesser DKN der Nabe 2
gezeigt. Mit hZK ist die Zahnhöhe des vollen Wellenverzahnungs
profils bezeichnet, die durch den Kopfkreisdurchmesser DKW be
stimmt ist, mit hZT die Zahnhöhe, die durch den Teilkreisdurch
messer DT definiert ist, und mit hZ die Zahnhöhe des Auslaufbe
reichs 3 allgemein.
Die Fig. 2 stellt einen Teilquerschnitt durch eine Verbindung
dar, mit einem Zahn einer Wellenverzahnung 5, der in einer Zahn
lücke einer Innenverzahnung 8 einsitzt. Die Wellenverzahnung 5
ist eine Evolventenverzahnung und die Innenverzahnung 8 ist eine
Geradverzahnung. Im Teilkreisdurchmesser DT berühren sich die
Zahnflankenflächen 10, 7. Dabei entsteht ein Spiel S = f (r)
jeweils beidseitig zwischen den Zahnflankenflächen 10, 7.
In Fig. 3 ist über der Axialrichtung der Verlauf der Zahnhöhe
hZ der Wellenverzahnung beginnend mit dem Kopfkreisdurchmesser
DKW über den Teilkreisdurchmesser DT bis zum Formkreisdurchmesser
DFF dargestellt. Mit ihren Radien sind Kopfkreisdurchmesser DKW,
Teilkreisdurchmesser DT und Formkreisdurchmesser DFF eingezeich
net. Die Abmessungen sind in mm angegeben. Der Profilauslauf 3
bildet mit seiner Kante dabei einen Winkel α mit Axialrichtung.
Es ist eine Profilauslauffunktion für ein SAE-Profil der Aus
führung 32/64, 34 Zähne, 45° Druckwinkel, Evolventenverzahnung
auf einer MB-Rohrwelle mit 16,0 mm Innenbohrung dargestellt,
wobei das Innenprofil unter 45° geradverzahnt ist. Die abgebil
dete Funktion ist so definiert, daß sich ab einem Belastungs
moment von 1000 Nm ein zusätzlicher Profilbereich gleichmäßig an
die Verzahnung anlegt und somit zusätzlich an der Momentenüber
tragung beteiligt. Wie die Funktion zeigt, verläuft der vorteil
hafte Funktionsanstiegswinkel unter ca. 3°-4°.
Claims (5)
1. Verbindung zur Übertragung von Drehmoment zwischen einer
innenverzahnten Nabe (2) und einer in die Nabe (2) ein
steckbaren außenverzahnten Welle (1), bei der die Innenver
zahnung (8) der Nabe (2) und die Wellenverzahnung (5) der
Welle (1) mit unterschiedlichen Zahnflankenprofilen ver
sehen sind, derart, daß die Zahnflanken (7) der Wellenver
zahnung (5) an den Zahnflanken (10) der Innenverzahnung (8)
auf dem Teilkreisdurchmesser DT anliegen und im übrigen
zwischen den Zahnflanken (7, 10) ein Spiel in Umfangsrich
tung vorhanden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wellenverzahnung (5) der Welle (1) an ihrem zum
Wellenschaft (9) gerichteten Ende einen Auslaufbereich (3)
mit über der Axialrichtung abnehmender Zahnhöhe hZ auf
weist, und daß der Auslaufbereich (3) der Wellenverzahnung
(5) in seiner Axialerstreckung im wesentlichen innerhalb
der Innenverzahnung (5) der Nabe (2) liegt.
2. Verbindung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenverzahnung (8) der Nabe (2) als Geradverzah
nung und die Außenverzahnung (5) der Welle (1) als Evolven
tenverzahnung ausgebildet ist.
3. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auslaufbereich (3) von einer Zahnhöhe hZT, die durch
den Teilkreisdurchmesser DT des vollen Wellenverzahnungs
profils begrenzt ist, unter einem Auslaufwinkel α von maxi
mal 10° zur Wellenachse A auf minimal den Zahnformkreis
durchmesser DFF übergeht.
4. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auslaufbereich (3) beginnend mit einer Zahnhöhe hZK,
die durch den Kopfkreisdurchmesser DKW des vollen Wellenver
zahnungsprofils begrenzt ist, unter einem sich stetig än
dernden Auslaufwinkel α zur Wellenachse A auf minimal den
Zahnformkreisdurchmesser DFF übergeht.
5. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wellenverzahnung (5) der Welle (1) einen Fußkreis
durchmesser DFW aufweist, der gleich groß oder größer ist
als der Wellendurchmesser DW des anschließenden glatten
Wellenschaftes (9).
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