Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur automatischen Ein
stellung des Schneidhorizontes einer an einer Maschinenführung
am Abbaustoß entlanggeführten Gewinnungsmaschine, insbesondere
eines Kohlenhobels, mittels die Maschinenführung in ihre bank
rechten Lage verstellender hydraulischer Stellzylinder unter
Verwendung einer die Meßsignale von Sensoren verarbeitenden
elektronischen Auswerte- und Steuereinheit für die Steuerung der
Stellzylinder.
Für die Horizont- bzw. Niveausteuerung von Gewinnungsanlagen
werden bekanntlich hydraulische Stell- bzw. Steuerzylinder ver
wendet, mit deren Hilfe die Gewinnungsanlage in der bankrechten
Ebene gekippt bzw. in ihrer Winkellage zum Liegendhorizont ein
gestellt wird, so daß die am Strebförderer bzw. an dessen
Maschinenführung geführte Gewinnungsmaschine entweder im Sinne
eines Tauchens oder aber im Sinne eines Kletterns gesteuert
wird. Bei Hobelanlagen ist im allgemeinen eine solche Steuerung
des Hobelschnittniveaus anzustreben, daß der Hobel mit seinen
Bodenmeißeln auch bei unregelmäßiger Flözlagerung stets im Lie
gendhorizont, d. h. an die Nahtstelle zwischen Liegendgestein und
Kohlenflöz schneidet.
In der Praxis bewährt haben sich unter den verschiedenen, mit
hydraulischen Stellzylindern arbeitenden Steuersystemen vor
allem die sogenannten Auslegersteuerungen, bei denen die Stell
zylinder in am Strebförderer versatzseitig gelenkig angeschlos
senen Auslegerstangen integriert sind, die sich im schreitenden
Strebausbau, der zumeist aus Ausbauschilden besteht, abstützen
und führen (vergl. z. B. DE-OS 25 34 325).
Dabei bilden die Aus
legerstangen zugleich die Ausbau-Schreitwerke, mit deren Hilfe
der Strebförderer in Abbaurichtung gerückt und anschließend das
zugeordnete Ausbaugestell nachgezogen wird.
Bei den seit langem für die Steuerung des Schneidhorizontes ver
wendeten Steuersystemen werden die Stellzylinder durch Handbetä
tigung ihrer Steuerventile ein- oder ausgefahren, wenn der Hobel
beim Wechsel des Liegendhorizontes aus diesem herausläuft. Hier
mit ist vielfach eine Übersteuerung der Hobelanlage verbunden,
die zu schädlichen Beanspruchungen des Förderers wie auch der
Ausbau-Schreitwerke und der zugeordneten Teile führen kann. Die
Handsteuerung der Stellzylinder vermag Fehlsteuerungen nicht
sicher auszuschließen.
Bekannt sind ein Verfahren und eine Einrichtung zur automati
schen Steuerung des Schnittniveaus eines Hobels (DE-PS 33 38
114). Hierbei werden im laufenden Betrieb die Schnittkraftbe
lastungen der Hobelmeißel oder die Hobelkettenbelastung sowie
ggf. die Winkellage des Strebförderers ermittelt und die jewei
ligen Meßwerte einer am Hobelsteuerstand angeordneten Auswerte
einheit zugeführt, die im Wege eines Soll-Istwertvergleichs die
Stellzylinder betätigt. Eine für die Praxis brauchbare Lösung
zur Horizontsteuerung der Hobelanlage wird in dieser Schrift
nicht angegeben. Nachteilig ist hier im übrigen, daß die Senso
ren am Hobelkörper angeordnet sind und folglich im Hobelbetrieb
erheblichen Beanspruchungen unterliegen. Außerdem muß am Hobel
körper eine gesonderte Energieversorgung sowie auch ein die Meß
signale über Funk an die elektronische Auswerte- und Steuerein
heit übertragender Sender angeordnet werden.
Es ist weiterhin bei Hobelanlagen bekannt, am kettengezogenen
Hobelkörper die Grenzschicht Kohle/Liegendgestein abtastende Er
kennungssensoren anzuordnen, deren Meßsignale zur Verstellung
der Bodenmeißel des Hobels herangezogen werden (DE-PS 35 09
868). Auch bei dieser Anordnung müssen am Hobelkörper neben den
Erkennungssensoren eine Energieversorgung und gesonderte Stell
antriebe mit Steuerungselementen für die Hobelwerkzeuge angeord
net werden.
Weiterhin ist es im Stand der Technik vorgeschlagen worden, für
die Erkennung des Schneidhorizontes von Gewinnungsmaschinen, wie
Kohlenhobel oder Walzenlader, optische Sensorsysteme mit Sensor
köpfen zu verwenden, die das unterschiedliche Reflexionsvermögen
von Liegendgestein und Kohle erfassen und deren Meßsignale zur
Steuerung der Werkzeuge der Gewinnungsmaschine genutzt werden
(DE-PS 38 41 524). Auch in diesem Fall müssen an der Gewinnungs
maschine bzw. am Hobelkörper neben den optischen Sensorköpfen
zur Energieversorgung eine Kraftstation sowie Sende- und
Empfangsstationen für die Sensorköpfe und Stellvorrichtungen für
die Werkzeugverstellung angeordnet werden.
Schließlich ist im Stand der Technik ein Verfahren und eine Ein
richtung zur Horizontsteuerung einer Gewinnungsanlage durch
rechnergesteuerte Hubverstellung der Stellzylinder vorgeschlagen
worden, bei dem bzw. der zur Höhenverlagerung der Gewinnungsan
lage von einem Ist-Niveau auf ein einzustellendes Soll-Niveau
die Stellzylinder durch einen der Niveausteuerelektronik einge
gebenen Steuerbefehl vom Steuerrechner in Abhängigkeit von der
Verlagerung der Gewinnungsanlage in Abbaurichtung über die Ver
lagerungsstrecke bis zur Erreichung des Soll-Niveaus selbsttätig
stufenweise in ihrem Hub verstellt werden (DE-Patentanmeldung P
42 34 720.3).
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs ge
nannten Art so auszuführen, daß auf die Anordnung von Sensoren
mit einem Energieversorgungssystem sowie auf die Funkübertragung
für die Meßwerte verzichtet werden kann, so daß insgesamt eine
Niveausteuerung der Gewinnungsanlage mit erheblich erhöhter Be
triebssicherheit und ohne übermäßigen Gesamtaufwand erreichbar
ist. In bevorzugter Ausführung ist dabei die Erfindung auf
Hobelanlagen gerichtet, die zur Einstellung des Schneidhorizon
tes des Hobels mit den bekannten und in der Bergbaupraxis be
währten Auslegersteuerungen arbeiten.
Die vorgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Sensoren aus die Grenzschicht Liegendgestein abtastenden Er
kennungssensoren bestehen, die über die Länge der Maschinenfüh
rung verteilt angeordnet und über ihre Meßsignale übertragende
Übertragungsleitungen an die elektronische Auswerte- und Steuer
einheit angeschlossen sind.
Nach der Erfindung werden die die Grenzschicht Liegendge
stein/Flöz abtastenden Erkennungssensoren nicht, wie in der Ver
gangenheit regelmäßig vorgesehen, an der am Abbaustoß entlangge
führten Gewinnungsmaschine selbst angeordnet, sondern vielmehr
an der gegenüber der Gewinnungsmaschine stationären Maschinen
führung, die im allgemeinen an dem Förderer (Strebförderer) der
Gewinnungsanlage angebaut ist, vor allem bei Schrämmaschinen
ggf. aber auch von dem rückbaren Förderer selbst gebildet wird.
Die Erkennungssensoren unterliegen in ihrer Anordnung an der
Maschinenführung keinen übermäßigen Beanspruchungen, so daß sich
eine erhöhte Betriebssicherheit des Gesamtsystems ergibt. Auf
einen an der Gewinnungsmaschine angeordneten Funksender für die
Übertragung der Meßsignale der Erkennungssensoren kann verzich
tet werden, was ebenfalls zur Erhöhung der Betriebssicherheit
des Steuersystems beiträgt. Nach der Erfindung sind die Erken
nungssensoren über die Länge der Maschinenführung verteilt ange
ordnet, vorzugsweise jeweils in gegenseitigen Abständen von etwa
6-25 m. Im allgemeinen genügt es, wenn die Erkennungssensoren in
Abständen von 10-15 m zueinander angeordnet werden. Mit dieser
Anordnung der Erkennungssensoren läßt sich im Gewinnungsbetrieb
der Liegendverlauf und damit die Arbeitslage der Gewinnungsma
schine bzw. des Hobels in Bezug auf das Liegendniveau mit aus
reichender Genauigkeit über die Gesamtlänge der Gewinnungsanlage
erfassen und damit die Gewinnungsanlage auch bei unregelmäßigem
Liegendverlauf und Änderungen desselben im gewünschten Schneid
horizont halten, was durch entsprechende Steuerung der Stellzy
linder über die elektronische Auswerte- und Steuereinheit er
folgt, die dabei von der Gewinnungsmaschine getrennt an ge
schützter Stelle untergebracht werden kann, z. B. an der Versatz
seite des Förderers der Gewinnungsanlage.
Für die Grenzschicht-Erkennungssensoren können für diese Zwecke
bekannte Sensoren verwendet werden. Besonders geeignet sind die
bekannten optischen Sensorköpfe, die das unterschiedliche Refle
xionsvermögen von Liegendgestein und Kohle erfassen.
Es versteht sich, daß die Erkennungssensoren an der für die zu
verlässige Bestimmung des Liegendhorizontes günstigsten Lage an
geordnet werden sollten, vorzugsweise im unmittelbaren Liegend
bereich. Vorteilhafterweise werden die Erkennungssensoren an der
abbaustoßseitig am rückbaren Förderer der Gewinnungsanlage ange
ordneten Maschinenführung angeordnet, zweckmäßig am Fuß der Ma
schinenführung unmittelbar über dem Liegenden. Besteht die Ma
schinenführung aus einer abbaustoßseitig am rückbaren Förderer
angeordneten Hobelführung, die in bekannter Weise mit einer auf
dem Liegenden abstützbaren, vorzugsweise als Hobelschnittbegren
zung dienenden Gleitbahn für den Hobel versehen ist, so werden
die Erkennungssensoren zweckmäßig an dieser Gleitbahn angeord
net, vorzugsweise geschützt in Ausnehmungen der Gleitbahn bzw.
der die Gleitbahn bildenden Gleitschiene.
Bei der bevorzugt vorgesehenen Verwendung von optischen Sensor
köpfen, die sich an den Enden von Lichtwellenleitern, insbeson
dere Lichtwellen-Leiterbündeln, befinden, können die mit einer
Lichtquelle, z. B. einer lichtemittierenden Diode oder einer
Laserdiode ausgestatteten Sendestationen und die das an der
Grenzschicht reflektierte Licht über den Lichtleiter empfangen
den Empfangsstationen an der Maschinenführung bzw. dem sie auf
weisenden Förderer angeordnet werden, z. B. versatzseitig dessel
ben. Die zu den Sensorköpfen führenden Lichtwellenleiter können
unter dem Förderer hinweg zu dessen Versatzseite geführt werden.
Die elektronische Auswerte- und Steuereinheit empfängt die Meß
signale der Erkennungssensoren und verarbeitet diese Meßsignale
zu Steuersignalen für die elektrohydraulische Ansteuerung der
Stellzylinder. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, jedem Er
kennungssensor eine eigene elektronische Auswerte- und Steuer
einheit zuzuordnen, die dabei einen oder auch mehrere benach
barte Stellzylinder steuert. Statt dessen kann aber auch einer
Gruppe an Erkennungssensoren und entsprechend einer Gruppe an
Stellzylindern, die sich auf dem Längenbereich dieser Erken
nungssensoren befinden, eine gemeinsame elektronische Auswerte-
und Steuereinheit zugeordnet werden. Auch kann mit einer für
alle Erkennungssensoren der Maschinenführung und alle hydrau
lischen Stellzylinder derselben gemeinsamen elektronischen Aus
werte- und Steuereinheit gearbeitet werden. Es empfiehlt sich im
übrigen, die elektronische Auswerte- und Steuereinheit mit einer
elektronischen Vorrichtung zur Ermittlung der Mittelwerte aus
den innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls gelieferten Meß
signalen zu versehen, wobei die Stellzylinder nach Maßgabe die
ser Mittelwerte im Sinne einer Einstellung oder Rückführung der
Gewinnungsanlage in den geforderten Schneidhorizont der Gewin
nungsmaschine gesteuert werden.
Weiterhin empfiehlt es sich, den Stellzylindern Wegmeßgebern zu
zuordnen, die ihren Kolbenhub messen, wobei die Wegmeßsignale
der elektronischen Auswerte- und Steuereinheit zugeführt werden,
welche den Kolbenhub der Steuerzylinder nach Maßgabe der Erken
nungssignale der Erkennungssensoren wegabhängig, also dosiert
steuert.
Weitere Gestaltungsmerkmale der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung des in der Zeichnung gezeigten Aus
führungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1A und 1B im Querschnitt durch einen Gewinnungsstreb
eine im Grundaufbau bekannte Hobelanlage
mit Auslegersteuerung zur Einstellung des
Schneidhorizontes des Hobels in verschiede
nen Steuerpositionen;
Fig. 2 in größerem Maßstab einen Querschnitt durch
die Hobelanlage nach den Fig. 1A und 1B mit
an der Hobelführung angeordneten Erken
nungssensoren;
Fig. 2A eine Teil-Draufsicht auf die eine Hobel
gleitbahn bildende Liegendschiene der
Hobelführung in Richtung des Pfeiles IIA
der Fig. 2;
Fig. 3 die Steuervorrichtung zur automatischen
Einstellung des Schneidhorizontes in einem
vereinfachten Blockschaltbild;
Fig. 4 ebenfalls in einem Blockschaltbild den
Grundaufbau der elektronischen Auswerte-
und Steuereinheit einer erfindungsgemäßen
Schnittniveausteuerung.
Die in den Fig. 1A, 1B und 2 gezeigte Hobelanlage ist in ihrem
Grundaufbau bekannt. Sie besteht aus einem vor dem Kohlenstoß 1
verlegten, in Abbaurichtung A rückbaren Strebförderer 2 in Ge
stalt eines Kettenkratzförderers, an dem sich ein Kohlenhobel 3
führt, der die am Abbaustoß 1 schälend hereingewonnene Kohle in
den Strebförderer 2 verlädt, der die Kohle aus dem Gewinnungsbe
trieb abfördert. Bei dem dargestellten bevorzugten Ausführungs
beispiel ist am Strebförderer 2 abbaustoßseitig als Maschinen
führung eine Hobelführung 4 angebaut, an der der Hobel 3 zwangs
geführt ist und in der sich die angetriebene Hobelkette in über
einander liegenden Kettenkanälen führt.
Zur Horizont- bzw. Niveausteuerung der aus Strebförderer 2, Ho
bel 3 und Hobelführung 4 bestehenden Hobelanlage werden als
Stellglieder in bekannter Weise hydraulische Stellzylinder 7
verwendet, die versatzseitig über die Länge des Strebförderers 2
verteilt an diesem gelenkig angeschlossen sind. Die Stellzylin
der 7 sind Bestandteil einer bekannten Auslegersteuerung, bei
spielsweise einer solchen in der Bauart nach der DE-OS 25 34
325. Die Stellzylinder 7 sind hierbei integrierter Bestandteil
der Ausbau-Schreitwerke. Mit 8 sind die schreitenden hydrau
lischen Ausbaugestelle in Gestalt von Ausbauschilden bezeichnet,
die jeweils mit ihrem Schreitwerk am Strebförderer 2 angeschlos
sen sind. Die Schreitwerke weisen jeweils mindestens einen
schen Schreitzylinder 9 und ein im Ausbau abgestütztes, in Ab
baurichtung A geführtes Auslegergestänge 10 auf, wobei die
Schreitzylinder 9 einerseits mit der Sohlschwelle der Ausbauge
stelle 8 und andererseits mit dem versatzseitigen Ende der Aus
legergestänge 10 gelenkig verbunden sind. Die Stellzylinder 7
stützen sich mit ihren Kolbenstangen 5 in Gelenken 11 an einem
Kopfstück 12 der Auslegergestänge 10 ab. Die Ausbau-Schreitwerke
sind jeweils mit dem Kopfstück 12 ihres Auslegergestänges in
einem Anschlußgelenk 13 höhenverschwenkbar versatzseitig am
Strebförderer 2 angeschlossen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
sind die Stellzylinder 7 mit ihren Kolbenstangenenden am Kopf
stück 12 des zugeordneten Auslegergestänges angeschlossen, wäh
rend sie mit ihren Zylinderteilen in als Kugelgelenke ausgebil
deten Gelenken 14 versatzseitig am Strebförderer 2 angeschlossen
sind. Die Anordnung ist in bekannter Weise so getroffen, daß
durch Ein- und Ausfahren der Schreitzylinder 9 die Hobelanlage
in Abbaurichtung A gerückt und nachfolgend die Ausbaugestelle 8
um den vollen Hub der Schreitzylinder 9 der Gewinnungsanlage
nachgezogen werden können. Durch Druckbeaufschlagung der als
doppeltwirkende Zylinder ausgebildeten Stellzylinder 7 läßt sich
die aus dem Strebförderer 2 und der Hobelführung 4 bestehende
Baueinheit in der bankrechten Ebene in ihrer Winkellage einstel
len, wobei über die jeweilige Winkellage eine Einstellung des
Schneidhorizontes des Hobels 3 erfolgt. In Fig. 1A ist die Ho
belanlage in ihrer neutralen Steuerposition gezeigt, in der sich
die Hobelführung 4 in einer Lage befindet, in der der Hobel 3
mit seinen Sohlmessern 6 im Liegendniveau schneidet. Fig. 1B
zeigt die Einsteuerung der Hobelanlage in Tauchrichtung, was
durch Druckbeaufschlagung der Stellzylinder 7 in Ausschubrich
tung bewirkt wird. Hierbei wird der Förderer 2 versatzseitig im
Gegenuhrzeigersinn angehoben und damit die am Förderer abbaustoß
seitig angebaute Hobelführung so gekippt, daß der Hobel 3 bei
seiner Gewinnungsarbeit im Sinne eines Tauchens eingesteuert
wird.
Im allgemeinen werden die Auslegersteuerungen so ausgeführt, daß
eine Steuerung des Hobels sowohl in Tauch- als auch in Kletter
richtung möglich ist, wobei die Steuerung in Kletterrichtung
durch Druckbeaufschlagung der Stellzylinder 7 in Einschubrich
tung bewirkt wird. In jeder Steuerlage stützt sich die Hobelan
lage über das Auslegergestänge 10 versatzseitig hinter dem För
derer 2 im Ausbau 8 ab.
Wie vor allem Fig. 2 zeigt, weist die der Zwangsführung des Kol
benhobels 3 dienende Hobelführung 4 gegen den Abbaustoß gerich
tete, eine Gleitbahn für den Hobel 3 bildende Gleitschienen 15
auf, die in bekannter Weise als Hobelschnittbegrenzer dienen
können und mit denen sich die Hobelanlage auf dem Liegenden 16
abstützen kann. Die Gleitschienen 15 liegen unterhalb einer die
Kettenkanäle 17 und 18 für die angetriebene Hobelkette zum Ab
baustoß hin schließenden Abdeckung 19. Die Gleitschienen 15 sind
unter einem spitzen Winkel zur Liegendebene 16 geneigt, wobei
ihre freien Schienenenden sich auf dem Liegenden 16 abstützen
können, sofern die Hobelanlage sich in der Neutralstellung nach
Fig. 1A oder in der Tauchstellung nach Fig. 1B befindet. Aus
Fig. 2 ist ferner zu ersehen, daß an den Gleitschienen 15 Erken
nungssensoren 20 angeordnet sind. Die Erkennungssensoren 20 be
finden sich in unmittelbarer Liegendnähe an den freien Enden der
Gleitschienen 15, und zwar gemäß Fig. 2A in Taschenausnehmungen
21 an den Enden der Gleitschienen 15. Über die Länge des Streb
förderers 2 und damit über die Länge der Hobelanlage sind an den
Gleitschienen 15 der an den Rinnenschüssen angebauten Hobelfüh
rungsschüsse Erkennungssensoren 20 in Abständen zueinander ange
ordnet, die zweckmäßig bei etwa 10-15 m liegen, aber auch größer
oder kleiner sein können. Die Erkennungssensoren 20 tasten un
mittelbar vor dem Abbaustoß 1 das Liegendgestein ab, wobei ihre
Meßsignale zur Steuerung der Hobelanlage, d. h. zur automatischen
Einstellung es Schnitthorizontes des Hobels 3 durch entsprechen
de Ansteuerung der Stellzylinder 7 genutzt werden.
Die die Grenzschicht Liegendgestein/Kohle abtastenden Erken
nungssensoren 20 bestehen vorzugsweise aus an sich bekannten
optischen Sensorköpfen, die an den Enden von Lichtwellenleitern
22 angeordnet sind und deren Arbeitsweise auf dem unterschiedli
chen Reflexionsvermögen von Liegendgestein und Kohle beruht.
Solche optischen Sensorsysteme sind aus der DE-PS 38 41 524 be
kannt, auf deren Offenbarungsinhalt hier Bezug genommen wird.
Aus Fig. 2 ist lediglich schematisch erkennbar, daß die aus
Lichtwellen-Leiterbündeln bestehenden Lichtwellenleiter 22 im
gezeigten Ausführungsbeispiel von den in den Gleitschienen 15
eingelassenen, aus den optischen Sensorköpfen bestehenden Erken
nungssensoren 20 unterhalb des im Untertrum geschlossenen Förde
rers 2 zu dessen Versatzseite hin geführt sind und an ihren ver
satzseitigen Enden 22′ zu einer elektronischen Auswerte- und
Steuereinheit führen.
Der Aufbau der Steuervorrichtung mit der elektronischen Auswer
te- und Steuereinheit ist in Fig. 3 gezeigt. Der Lichtwellenlei
ter 22 des Erkennungssensors 20 ist dabei an eine Vorrichtung 23
zur Erfassung der vom Erkennungssensor gelieferten Meßsignale
angeschlossen, mit der somit die Lage der Hobelanlage in Bezug
auf das Liegendniveau 16 festgestellt wird, um im Bedarfsfall
eine entsprechende Steuerung der hydraulischen Stellzylinder 7
zu ermöglichen. Die Vorrichtung 23 ist Bestandteil einer elek
tronischen Datenverarbeitung 24, die aus den Meßsignalen des Er
kennungssensors 20 Mittelwerte bildet, wobei aus diesen Mittel
werten ein elektrisches Signal im Sinne einer Steuerung der
Hobelanlage in Tauchrichtung oder in Kletterrichtung abgeleitet
wird. Ein elektronischer Steuerkreis 25 verarbeitet die Signale
der Datenverarbeitung 24 und liefert einen Steuerstrom zu einer
elektrohydraulischen Steuerung 26, die an ein hydraulisches
Druckversorgungssystem angeschlossen ist und die je nach Meß
wertergebnis den zugeordneten Stellzylinder 7 über eine Leitung
28 im Sinne eines Ein- oder Ausschubs desselben ansteuert. Die
Vorrichtungen 23 bis 26 bilden gemeinsam die elektronische Aus
werte- und Steuereinheit für die Automatiksteuerung der Stell
zylinder, deren Druckbeaufschlagung durch elektrische Schaltung
von zugeordneten Elektromagnetventilen über die elektrohydrau
lische Steuerung 26 erfolgt, die auch Bestandteil der elektro
hydraulischen Ausbausteuerung sein kann. Den Stellzylindern 7
zugeordnet ist eine Vorrichtung 29, die über die elektrohydrauli
sche Steuerung 26 die Stellzylinder ansteuert und zu diesem
Zweck über eine elektrische Leitungsverbindung 30 mit der
elektrohydraulischen Steuerung 26 verbunden ist. Die Vorrichtung
29 ist vorzugsweise so ausgebildet, daß sie bei Ansteuerung des
Stellzylinders 7 einen definierten Kolbenhub desselben bewirkt,
so daß der angesteuerte Stellzylinder dosiert aus- oder einge
fahren wird, wobei zweckmäßig zugleich die Kolbenhubposition des
Stellzylinders an der Vorrichtung 29 angezeigt wird. Über eine
die Vorrichtungen 25 und 28 verbindende Leitung 31 kann bei An
steuerung des Stellzylinders 7 der Druck in dessen angesteuertem
Zylinderraum und auch der Kolbenhub dieses Stellzylinders als
Information an die Elektronik 25 gegeben werden, die diese
Druck- und Hubwege über eine Leitungsverbindung 32 der Datenver
arbeitung 24 zuführt, die, wie erwähnt, aus den verschiedenen
Meßwerten das elektrische Steuersignal "Tauchen" oder "Klettern"
der Hobelanlage liefert. Das beschriebene System kann als Regel
einrichtung arbeiten. Die Messung der Kolbenhübe der Stellzylin
der kann mit Hilfe von diesen zugeordneten Wegmeßgebern erfol
gen, während die Druckmessung mit Druckmeßgebern durchgeführt
wird.
Wesentlich ist vor allem, daß die Erkennungssensoren 20 im lau
fenden Betrieb das Liegendniveau abtasten, dabei ihre Meßwerte
der elektronischen Auswerte- und Steuereinheit zuführen, die aus
den Meßwerten die Richtung für die Steuerung der Verstellzylin
der 7, also deren Steuerung in Kletter- oder Tauchrichtung er
mittelt und Steuersignale liefert, die zur elektrohydraulischen
Ansteuerung der Stellzylinder 7 in Kletter- oder Tauchrichtung
genutzt werden.
In Fig. 4 ist die automatische Stellzylindersteuerung mit der
elektronischen Auswerte- und Steuereinheit vereinfacht darge
stellt. Auch hier ist der Erkennungssensor 20 über seinen Licht
wellenleiter 22 an die Datenerfassung 23 und die Datenverarbei
tung 24 angeschlossen, um aus den Meßsignalen die Steuerdaten
für die Verstellzylindersteuerung zu ermitteln, die über eine
elektrische Leitung 33 der Elektronik 25 zugeführt werden, wel
che ihrerseits über die elektrohydraulische Steuerung 26 und die
Leitungsverbindung 28 den zugeordneten Stellzylinder 7 im Sinne
einer Einsteuerung der Hobelanlage auf das jeweilige Liegend
niveau steuert, wobei der Hub und die Position des Kolbens des
Stellzylinders 7 über entsprechende Meßwertgeber erfaßt und über
die Leitung 31 der Elektronik 25 als Information zugeführt wer
den, um eine exakte Steuerung des Stellzylinders 7 in der aus
den Meßsignalen des Erkennungssensors 20 abgeleiteten Steuer
richtung zu bewirken.
Wie erwähnt, kann jedem an der gemeinsamen Hobelführung 4 ange
ordneten Erkennungssensor 20 eine elektronische Auswerte- und
Steuereinheit der beschriebenen Art zugeordnet sein, wobei von
dieser Auswerte- und Steuereinheit entweder nur ein einziger im
Tastbereich des Erkennungssektors befindlicher Stellzylinder 7
oder aber eine Gruppe von benachbarten Stellzylindern 7 gesteu
ert wird, die sich im Tastbereich des Erkennungssensors befin
den. Es besteht aber auch die Möglichkeit, für alle Erkennungs
sensoren 20 und alle Stellzylinder 7 eine gemeinsame elektroni
sche Auswerte- und Steuereinheit vorzusehen, mit der die einzel
nen Stellzylinder 7 einzeln oder gruppenweise unabhängig vonein
ander nach Maßgabe der Meßergebnisse der über die Länge der Ho
belführung 4 verteilten Erkennungssensoren angesteuert werden,
und zwar im Regelfall derart, daß die Hobelanlage im laufenden
Gewinnungsbetrieb und mit fortschreitendem Abbau in Pfeilrich
tung A stets im Liegendhorizont verbleibt.
Bei der bevorzugt vorgesehenen Verwendung von optischen Sensor
köpfen für die Erkennungssensoren 20 können alle relevanten Ge
staltungsmerkmale dieser optischen Systeme genutzt werden, wie
sie in der DE-PS 38 41 524 angegeben sind. Die als Lichtwellen-
Leiterbündel ausgeführten Lichtwellenleiter 22 umfassen sowohl
die Lichtwellenleiter für die von der Sendestation emittierte
Lichtstrahlung wie auch die Lichtwellenleiter für die im Tast
bereich des betreffenden Erkennungssensors zur Empfangsstation
hin reflektierte Lichtstrahlung, die als Meßwert von der elek
tronischen Auswerte- und Steuereinheit ausgewertet und zur
Stellzylindersteuerung genutzt wird. Für die Lichterzeuger kön
nen lichtemittierende Dioden oder auch Laserdioden verwendet
werden. Die Lichterzeuger bzw. die Sendestationen brauchen nicht
zusammen mit den Erkennungssensoren 20 an der Hobel- bzw.
Maschinenführung angeordnet zu werden. Sie können vielmehr
räumlich getrennt von den Erkennungssensoren, z. B. geschützt an
der Versatzseite des Förderers 2 angeordnet werden. Gleiches
gilt für die das reflektierte Licht empfangenden Empfangssta
tionen. Bei Verwendung von optischen Sensorköpfen für die Erken
nungssensoren können diese, wie bekannt, mit einem optischen
Fenster in Form eines Saphirs od. dgl. verschlossen sein. In
jedem Fall empfiehlt es sich, die Erkennungssensoren 20 in un
mittelbarer Liegendnähe an der Maschinen- bzw. Hobelführung
anzuordnen. Für die Steuerung der Hobel- bzw. Gewinnungsanlage
können Auslegersteuerungen der unterschiedlichen bekannten Bau
arten verwendet werden, anstelle von Auslegersteuerungen aber
auch andere mit ansteuerbaren Stellantrieben arbeitende Steuer
vorrichtungen. Die erfindungsgemäße Niveausteuerung ist bevor
zugt für Gewinnungsanlagen bestimmt, die in Langfrontbetrieben
(Gewinnungsstreben) eingesetzt werden. Sie kann aber auch bei
Gewinnungsanlagen für Kurzfrontbetriebe zum Einsatz kommen.