DE4414544A1 - Depottablette - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Depottablette vom
Matrixtyp, die einen pharmazeutisch wirksamen Bestandteil in
festgelegten Raten freisetzen kann.
Die Verträglichkeit zwischen einem Patienten und einer Arznei
sollte verbessert werden, falls die Arznei beispielsweise
einen Nebeneffekt hat. Eine Depottablette ist ein Medikament,
bei dem die Abgaberate an einen bestimmten pharmazeutisch
wirksamen Bestandteil an den Körper so kontrolliert werden
kann, daß der medizinische Bestandteil kontinuierlich mit
einer festgelegten niedrigen Konzentration freigesetzt wird,
wobei der Blutpegel an diesem bestimmten medizinischen
Bestandteil so kontrolliert werden kann, daß er nicht höher
als ein festgelegter Pegel wird, so daß dessen Verträglichkeit
für einen Patienten verbessert wird. Zusätzlich erlaubt die
Depottablette eine Verringerung der Häufigkeit der
Arzneiverabreichung. Aus diesem Grund muß die Depottablette
ihre Wirksamkeit über einen langen Zeitraum beibehalten
können.
Verschiedene Arten von Depottabletten sind bekannt, z. B. eine
vom Matrixtyp, die durch Vermischen eines pharmazeutisch
wirksamen Bestandteils, eines wasserlöslichen Polymers und
eines Wachses und anschließendem Pressen des resultierenden
Gemisches gebildet wird; eine vom Kapseltyp, die enterische
Körnchen, die einen pharmazeutisch wirksamen Bestandteil
enthalten, und einen medizinischen Bestandteil enthält, die in
eine Kapsel eingebracht worden sind; und eine vom Mehrfachtyp,
die durch Verpressen eines pulvrigen Bestandteils erhalten
wird, der einen pharmazeutisch wirksamen Bestandteil enthält.
Die Depottablette vom Matrixtyp wird auch als eine vom Diffu
sionsgeschwindigkeit-bestimmenden Typ bezeichnet. Der darin
enthaltene pharmazeutisch wirksame Bestandteil wird aufgrund
des Konzentrationsgradienten an dem Bestandteil selbst nach
außen (d. h. das Äußere der Tablette) abgegeben, der aufgrund
des Eindringens von Wasser aufgebaut wird, das als die trei
bende Kraft für dieses Abgabephänomen wirkt. Die Diffusi
onsgeschwindigkeit des pharmazeutisch wirksamen Bestandteils
wird durch die geeignete Wahl eines Depotbasisbestandteils
kontrolliert. Unter den Matrixtypen wird für Depottabletten
vom Gelmatrixtyp Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC) als De
potbasisbestandteil verwendet, die eine wasserlösliche poly
mere Verbindung ist. Wenn eine solche Depottablette einem Pa
tienten verabreicht wird, bildet HPMC oder ähnliches in dem
Körper des Patienten eines Gelschicht auf deren Oberfläche, so
daß die Abgabegeschwindigkeit an deren pharmazeutisch wirksa
men Bestandteil kontrolliert wird. Die meisten charakteristi
schen Eigenschaften der Depotpräparate werden hauptsächlich
durch die Eigenschaften des bestimmten ausgewählten Depotba
sisbestandteils bestimmt, und besonders wichtige Faktoren sind
insbesondere das Molekulargewicht und die Hydra
tisierungsgeschwindigkeit (Lösungsgeschwindigkeit) der ausge
wählten Depotbasis.
Im Fall, daß die Depottablette einen sehr wasserlöslichen me
dizinischen Bestandteil enthält oder die Depottablette einen
großen Gehalt an medizinischem Bestandteil enthält, ist es er
forderlich, daß der Depotbasisbestandteil insbesondere die Lö
sung des pharmazeutisch wirksamen Bestandteils gut verzögert,
d. h. daß er die Auflösungsgeschwindigkeit des pharmazeutisch
wirksamen Bestandteils in dem Körper kontrollieren kann.
Depottabletten vom Matrixtyp sind verglichen mit denjenigen
vom Mehrfachtyp leicht herstellbar und billig. Die in der ja
panischen Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnummer 58-110531
beschriebene Depottablette enthält HPMC, deren 2% wäß
rige Lösung eine Viskosität von nicht mehr als 800 cP, gemes
sen bei 20°C, hat, und die einen Substitutionsgrad an Hydroxy
propoxygruppen von 9 bis 12 Massen% hat. Andererseits enthält
die in der japanischen Patentanmeldung mit der Veröffentli
chungsnummer 4-15208 beschriebene Depottablette als
Depotbasisbestandteil wenigstens 25,8 Massen% HPMC, deren 2%
wäßrige Lösung eine Viskosität von nicht mehr als 800 cP, gemes
sen bei 20°C, hat. In diesem Fall hat die verwendete HPMC
einen Substitutionsgrad an Hydroxypropoxygruppen von 4 bis 32
Massen% und einen Substitutionsgrad an Methoxygruppen von 16
bis 24 Massen%.
Bei diesen herkömmlichen Depottabletten beginnen die Depotba
sisbestandteile durch Hydratisierung oder Auflösung in Wasser
zu schwellen und bilden dann Gelschichten, wenn sich deren
pharmazeutisch wirksame Bestandteile aufzulösen beginnen. Wenn
die Teilchengröße des Depotbasisbestandteils groß ist, ist de
ren Hydratisierungsgeschwindigkeit gering und das Ausmaß des
Anschwellens, das während der Hydratisierung beobachtet wird,
ist hoch. Dies verursacht Probleme solcher Art, daß sich die
Tablette auflöst, bevor der Depotbasisbestandteil eine ausrei
chende Gelschicht ausbildet und im Ergebnis wird die Abgabe
geschwindigkeit des wirksamen Bestandteils nicht wirksam kon
trolliert. Zudem ergibt ein Basisbestandteil mit solch großer
Teilchengröße keine Tablette mit erwünschter Härte, die resul
tierende Tablette wird im Anfangsstadium der Abgabe zersetzt
und dementsprechend hat die Tablette oft keine ausreichenden
Depotcharakteristiken.
Die japanische Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnummer
62-149632 beschreibt eine Depottablette, die ebenfalls HPMC
als Matrixbasisbestandteil verwendet. In diesem Fall hat die
2% wäßrige Lösung der verwendeten HPMC eine Viskosität von
nicht mehr als 15 cP, gemessen bei 20°C, einen Substitutions
grad an Hydroxypropoxygruppen von 7 bis 12 Massen% und einen
Substitutionsgrad an Methoxygruppen von 28 bis 30 Massen%. Zu
dem ist deren Teilchengröße so eingestellt, daß nicht weniger
als 95 Massen% der Teilchen ein 100 mesh Sieb passieren.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Depottablette
zur Verfügung zu stellen, in der die Abgabegeschwindigkeit an
deren pharmazeutisch wirksamen Bestandteil wirksam und konti
nuierlich kontrolliert werden kann.
Die erfindungsgemäße Depottablette enthält als einen Depotba
sisbestandteil Hydroxypropylmethylcelluloseteilchen, die einen
Substitutionsgrad an Methoxygruppen von 19 bis 30 Massen%,
einen Substitutionsgrad an Hydroxypropoxygruppen von 4 bis 12
Massen% haben, wovon nicht weniger als 95 Massen% ein 100 mesh
Sieb passieren können und deren Schüttdichte nicht mehr als
0,35 mg/ml ist.
Die Viskosität einer 2% wäßrigen Lösung der Hydroxypropyl
methylcelluloseteilchen beträgt nicht weniger als 1000 cP, ge
messen bei 20°C, und der Gehalt an Hydroxypropylmethylcellu
lose in der Tablette beträgt 5 bis 90 Massen%.
Die Erfinder dieser Erfindung haben festgestellt, daß, wenn
eine Depottablette zur Kontrolle der Abgabegeschwindigkeit
eines pharmazeutisch wirksamen Bestandteils verwendet wird,
die Abgabegeschwindigkeit an dem pharmazeutisch wirksamen Be
standteil maßgeblich durch die Teilchengröße des Depotbasis
bestandteils, d. h. HPMC, die Substitutionsgrade an
Methoxygruppen und Hydroxypropoxygruppen und die Viskosität
von deren wäßriger Lösung sowie die sogenannte Schüttdichte
beeinflußt wird. Die Schüttdichte ist das gewogene lose
beladene Material pro Einheit.
Die erfindungsgemäße Depottablette, die anhand der vorstehen
den Feststellungen entwickelt worden ist, enthält als einen
Depotbasisbestandteil HPMC-Teilchen, die einen Substitutions
grad an Methoxygruppen von 19 bis 30 Massen%, einen Substitu
tionsgrad an Hydroxypropoxygruppen von 4 bis 12 Massen% haben.
Deren Teilchengröße liegt in einem Bereich von nicht weniger
als 100 mesh. Genauer können nicht weniger als 95 Massen% der
Teilchen ein 100 mesh Sieb passieren. Die Schüttdicht der HPMC-
Teilchen beträgt nicht mehr als 0,35 mg/ml. Die Schüttdichte
der HPMC-Teilchen wird bestimmt, indem das Gewicht der Teilchen
gemessen wird, die erforderlich sind, um ein festgesetztes
Volumen ohne Anwendung von Kraft auszufüllen, wobei ein Apparat
zum synthetischen Bestimmen von Eigenschaften von pulvrigen
Substanzen verwendet wird. Die hier eingesetzte HPMC hat einen
Substitutionsgrad an Methoxygruppen von 19 bis 30 Massen%,
einen Substitutionsgrad an Hydroxypropopxygruppen von 4 bis 12
Massen%.
Die Viskosität einer 2% wäßrigen Lösung der HPMC ist vorzugs
weise nicht niedriger als 1000 cP, gemessen bei 20°C. Mit Zu
nahme des Molekulargewichts nimmt die elastische Festigkeit
des Gels zu, das durch Hydratisierung des HPMC-Bestandteils
gebildet wird, und bewirkt entsprechend die Verringerung der
Abgabegeschwindigkeit eines pharmazeutisch wirksamen Bestand
teils. Der Gehalt der vorstehenden HPMC in der erfindungsgemä
ßen Depottablette beträgt vorzugsweise 5 bis 90 Massen% und
noch bevorzugter 10 bis 50 Massen%. Der Grund hierfür ist, daß
die resultierende Tablette kein ausreichendes Depotvermögen
aufweist, wenn er weniger als 5 Massen% ist, wohingegen die
Abgabegeschwindigkeit an wirksamem Bestandteil in der
Endstufe, in der der Restgehalt an wirksamem Bestandteil
aufgrund dessen kontinuierlicher Abgabe verringert ist,
abnimmt, wenn er 90 Massen% übersteigt.
Die hier verwendete HPMC kann hergestellt werden, indem eine
Masse mit einem erwünschten Verätherungsmittel in Gegenwart
eines Alkali-Katalysators, wie Natriumhydroxid, umgesetzt
wird. Die vorstehende HPMC, die erfindungsgemäß als
Depotbasisbestandteil verwendet wird, ist z. B. HPMC 2906, HPMC
2208 und HPMC 2910, die in The Pharmacopoeia of Japan
(Abschnitt 12) beschrieben sind. HPMC von diesem Typ sind kom
merziell beispielsweise von Shin-Etsu Chemical Co., Ltd. unter
den Handelsnamen Methollose 60SH-4000, Methollose 60SH-10000,
Methollose 90SH-4000, Methollose 90SH-15000, Methollose 90SH-
30000 und Methollose 90SH-100000 erhältlich. Diese HPMC-Pro
dukte haben Viskositäten (2% wäßrige Lösung, 20°C) von 4000
cP, 10 000 cP, 4000 cP, 15 000 cP, 30 000 cP bzw. 100 000 cP.
Im allgemeinen enthält die Depottablette wenigstens einen
pharmazeutisch wirksamen Bestandteil (Arzneimittel) und andere
für Arzneimittel erforderliche Additive. Beispiele für pharma
zeutisch wirksame Bestandteile umfassen Theophyllin, Aspirin,
Acetoaminophen, Ethenzamid, Ibuprofen, Naproxen, Propranolol,
Methyldopa, Furosemid, Nifedipin, Pindolol, Captopril,
Erythromycin, Procainamid, Chiningluconat, Chininsulfat,
Isosorbiddinitrat, Vitaminpräparate wie Vitamin C, B₁, B₂, B₆
und Folsäure, Eisenpräparate wie Eisen(II)sulfat und Kalzium
chlorid. Diese wirksamen Bestandteile können auch wenn ein hy
drophiler wirksamer Bestandteil oder eine effektiver Bestand
teil in hoher Konzentration verwendet werden muß, effizient in
den Basisbestandteil eingebracht werden. Die Menge an medizi
nischem Bestandteil, die der Tablette zugesetzt werden soll,
variiert in Abhängigkeit der charakteristischen Eigenschaften
jedes besonderen wirksamen Bestandteils, der ausgewählt wird,
und beträgt 10 bis 95 Massen%.
Additive für Arzneimittel, die der Tablette gegebenenfalls
zusätzlich zu den vorstehenden pharmazeutisch wirksamen
Bestandteilen zugesetzt werden, umfassen beispielsweise
Vehikel, preßerleichternde Zusätze, Stabilisatoren und
oberflächenaktive Mittel. Bestimmte Beispiele für Vehikel sind
Maisstärke, Lactose, Sucrose und Mannose. Ein
preßerleichternder Zusatz kann beispielsweise Magnesiumstearat
sein. Diese preßerleichternden Zusätze können der Tablette in
einer Menge von 0,5 bis 3,0 Massen% zugesetzt werden.
Im Fall einer Depottablette vom nassen Matrixtyp, die durch das
Naßverfahren gebildet wird, werden ihr Bindemittel als andere
Additive für Arzneimittel zugesetzt. In diesem Fall wirkt der
vorstehende HPMC-Bestandteil, der der Depotbasisbestandteil
ist, auch als Bindemittel, die Tablette kann jedoch ebensogut
andere Arten von HPMC, Hydroxypropylcellulose und/oder Polyvi
nylpyrrolidon enthalten. Im allgemeinen wird solch ein Binde
mittel in einer Menge von 2 bis 5 Massen%, bezogen auf das Ge
samtgewicht der Tablette, eingesetzt.
Die erfindungsgemäße Depottablette kann mit einem Trocken-
oder Naßverfahren hergestellt werden. Bei dem Trockenverfahren
wird die Depottablette durch einheitliches Vermischen eines
pulvrigen pharmazeutisch wirksamen Bestandteils, eines HPMC-
Produkts als ein Depotbasisbestandteil und eines Vehikels un
ter trockenen Bedingungen erhalten, wobei zudem ein
preßerleichterndes Mittel zugesetzt wird und das resultierende
Gemisch beispielsweise mit einer routierenden Preßmaschine
verpreßt wird. Als HPMC-Produkt wird die vorstehende HPMC ver
wendet, die eine ausreichend feine Teilchengröße und eine
niedrige Schüttdichte hat. Bei dem Naßverfahren kann anderer
seits die Depottablette durch Vermischen eines pulvrigen phar
mazeutisch wirksamen Bestandteils, eines HPMC-Produkts mit
ausreichend feiner Teilchengröße und eines Vehikels in Gegen
wart von Wasser, eines organischen Lösungsmittels oder eines
Gemisches daraus in einem Hochgeschwindigkeitsrührapparat,
Trocknen des resultierenden Gemisches und Durchleiten des ge
trockneten Produkts durch ein Sieb, um Körnchen zu erhalten,
erhalten werden. Die resultierenden Körnchen werden mit ande
ren Zusätzen, wie einem preßerleichternden Zusatz, vermischt
und in einer routierenden Preßmaschine formgepreßt.
Wenn eine Depottablette von diesem Typ einem Patienten verab
reicht wird, schwillt der darin enthaltene HPMC-Bestandteil
durch schnelle Hydratisierung in dem Körper des Patienten an
und bildet so auf der Oberfläche der Tablette eine Gelschicht.
Die Abgabegeschwindigkeit des pharmazeutisch wirksamen Be
standteils wird durch verschiedene Faktoren, wie das Moleku
largewicht der HPMC, die die Gelschicht bildet, und deren Hy
dratisierungsgeschwindigkeit, stark beeinflußt.
Wenn HPMC-Teilchen mit einer Größe von nicht weniger als 100 mesh
formgepreßt werden, bewirken die Teilchen eine dichte
Agglomeration und dies wiederum verhindert die vorzeitige
Zersetzung der Tablette in dem Anfangsstadium der Abgabe und
jede Abgabe des darin enthaltenen Arzneimittels im Überschuß.
Andererseits bewirken HPMC-Teilchen mit großer Teilchengröße
beim Formpressen Agglomeration, jedoch haben die resultierenden
Agglomerate eine grobe Dichte. Die Schüttdichte beeinflußt das
Formpreßvermögen solcher Teilchen, die grob agglomerieren,
stark. Wenn die Schüttdichte weniger als 0,35 mg/ml ist,
bewirken die HPMC-Teilchen, die eine Teilchengröße von nicht
weniger als 100 mesh haben, eine Zunahme der Härte nach dem
Formpressen und eine Zunahme der Hydratisierungs
geschwindigkeit. Andererseits, wenn die Schüttdichte niedrig
ist, nimmt die Oberfläche der HPMC-Teilchen zu und dies bewirkt
eine Verbesserung des Formpreßvermögens der Teilchen.
Die erfindungsgemäße Depottablette mit der vorstehenden Struk
tur erlaubt eine leichte Kontrolle der Abgabegeschwindigkeit
eines medizinischen Bestandteils bis zu einem vorbestimmten
niedrigen Niveau und ermöglicht die kontinuierliche Abgabe des
medizinischen Bestandteils in vorbestimmter Konzentration über
einen langen Zeitraum.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme
auf die folgenden Beispiele genauer erläutert, jedoch ist die
vorliegende Erfindung keinesfalls auf diese spezifischen Bei
spiele beschränkt.
Nachdem 200 mg Salicylamid und 50 mg HPMC einheitlich ver
mischt worden waren, wurde das resultierende Gemisch bei einem
Druck von 100 kg/cm² 30 Sekunden in einer IR-Preßmaschine ver
preßt, wobei eine Depottablette erhalten wurde. Die hier ver
wendete HPMC war HPMC 2910 (erhältlich von Shin-Etsu Chemical
Co., Ltd. unter dem Handelsnamen Methollose 60SH-4000), wovon
nicht weniger als 95 Massen% ein 100 mesh Sieb passieren konn
ten und die eine Schüttdichte von 0,25 mg/ml hatte.
Dasselbe Verfahren wie in Beispiel 1 wurde mit der Ausnahme
wiederholt, daß die Schüttdichte der verwendeten HPMC auf 0,30 mg/ml
eingestellt war.
Dasselbe Verfahren wie in Beispiel 1 wurde mit der Ausnahme
wiederholt, daß die Schüttdichte der verwendeten HPMC auf 0,45 mg/ml
oder 0,55 mg/ml eingestellt war.
Nach gleichförmigem Vermischen von 240 mg Theophyllin, 60 mg
HPMC und 3 mg Magnesiumstearat in einem Zwillingstrommelmi
scher wurde das resultierende Gemisch auf die übliche Weise
verpreßt, wobei eine Depottablette erhalten wurde. Die hier
verwendete HPMC war wie in Beispiel 1 HPMC 2910, von der nicht
weniger als 98 Massen% ein 100 mesh Sieb passieren konnten und
die eine Schüttdichte von 0,32 mg/ml hatte.
Dasselbe Verfahren wie in Beispiel 3 wurde mit der Ausnahme
wiederholt, daß eine HPMC verwendet wurde, von der nicht weni
ger als 80 Massen% ein 100 mesh Sieb passieren konnten und die
eine Schüttdichte von 0,33 mg/ml hatte.
Nach gleichförmigem Vermischen von 220 mg Ethenzamid, 80 mg
HPMC und 3 mg Magnesiumstearat in einem Zwillingstrommelmi
scher wurde das resultierende Gemisch in der üblichen Weise
verpreßt, wobei eine Depottablette erhalten wurde. Die hier
verwendete HPMC war HPMC 2208 (erhältlich von Shin-Etsu Co.,
Ltd. unter dem Handelsnamen Methollose 90SH-100000), wovon
nicht weniger als 95 Massen% ein 100 mesh Sieb passieren konn
ten und die eine Schüttdichte von 0,23 mg/ml hatte.
Jede der Depottabletten, die in den Beispielen 1 bis 4 und den
Vergleichsbeispielen 1 bis 3 hergestellt worden war, wurde in
einer Testlösung gemäß dem Rührverfahren, das in The
Pharmacopoeia of Japan (Abschnitt 12) beschrieben ist, gelöst;
die Abgabegeschwindigkeit wurde in Zeitintervallen bestimmt
und die Lösungsgeschwindigkeit wurde dann anhand der so be
stimmten Abgabegeschwindigkeit ausgewertet. Die hier verwen
dete Testlösung war 900 ml Wasser, das bei 37°C gehalten
wurde. Die Anzahl der Umdrehungen der Rührschaufel wurde auf
100 U/min festgesetzt.
Die so erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 1
zusammengefaßt. In der Tabelle 1 ist die "verstrichene
Zeit" in Stunden und die "Abgabegeschwindigkeit" in "Massen%"
ausgedrückt.
Die in den Beispielen 1 und 2 und in Vergleichsbeispielen 1
und 2 erhaltenen Ergebnisse zeigen deutlich, daß sich die
Tablette in dem Anfangsstadium der Abgabe zu zersetzen
beginnt, wobei der pharmazeutisch wirksame Bestandteil spontan
mit hoher Geschwindigkeit abgegeben wurde, und die Tablette
nicht die erwünschten andauernden Abgabecharakteristiken
zeigte, wenn die Schüttdichte der verwendeten HPMC 0,35 mg/ml
überschritt. Die in Beispiel 3 und in Vergleichsbeispiel 3
erhaltenen Ergebnisse zeigen, daß die beobachtete
Abgabegeschwindigkeit einer Abgabe nullter Ordnung entsprach,
wenn HPMC-Teilchen verwendet wurden, von denen nicht weniger
als 95 Massen% ein 100 mesh Sieb passieren konnten. Ande
rerseits wurde festgestellt, daß sich die Tablette im
Anfangsstadium der Abgabe zu zersetzen beginnt und daß der
wirksame Bestandteil spontan mit hoher Geschwindigkeit
abgegeben wird, wenn HPMC-Teilchen verwendet wurden, von denen
weniger als 95 Massen% ein 100 mesh Sieb passieren konnten.
Claims (3)
1. Depottablette, die als Depotbasisbestandteil Hydroxy
propylmethylcelluloseteilchen enthält, deren Schüttdichte nicht
mehr als 0,35 mg/ml beträgt, wobei nicht weniger als 95 Massen%
ein 100 mesh Sieb passieren können und die einen
Substitutionsgrad an Methoxygruppen von 19 bis 30 Massen% und
einen Substitutionsgrad an Hydroxypropoxygruppen von 4 bis 12 Massen%
haben.
2. Depottablette nach Anspruch 1, wobei die Viskosität
einer 2% wäßrigen Lösung der Hydroxypropylmethylcellulose nicht
weniger als 1000 cP, gemessen bei 20°C, beträgt.
3. Depottablette nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Gehalt
an Hydroxypropylmethylcellulose in der Tabelle 5 bis 90 Mas
sen% beträgt.
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