DE4414263A1 - Verfahren und Vorrichtung zur plasmachemischen Reinigung von Substraten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur plasmachemischen Reinigung von SubstratenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur plasmachemischen
Reinigung von Substraten mittels eines Niedertemperatur-
Niederdruckplasmas, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
Zur Reinigung von Oberflächen aus den verschiedensten Materi
alien und für die unterschiedlichsten Anwendungszwecke kommen
mehrere Verfahren in Frage. Traditionell wird in der Indu
strie häufig die Reinigung mittels FCKWs oder chlorierter
Kohlenwasserstoffe eingesetzt. Aufgrund der Änderungen ge
setzlicher Vorschriften ist jedoch der Einsatz von FCKW stark
eingeschränkt. So ist z. B. die Verwendung von FCKW-Lösungs
mittel und von 1.1.1-Trichlorethan für die Oberflächenreini
gung in Deutschland nicht mehr erlaubt.
Besonders häufige Reinigungsaufgaben sind z. B. das Entfetten
von Oberflächen, d. h. das Entfernen von Stanz- oder Hydrau
likölen etc., ferner die Entfernung von Entformungshilfen,
Restmonomeren oder Oligomeren an spritzgegossenen Kunststoff
teilen, die Beseitigung von Schleif- oder Polierhilfsmittel
oder ganz allgemein die Entfernung der unterschiedlichsten
Kontaminationen von Oberflächen.
So bestehen z. B. die Gehäuse und die Überkappen von RZ-Relais
aus Polybutylenterephthalat und sind zur besseren mechani
schen Festigkeit glasfaserverstärkt. An den spritzgegossenen
Kunststoffteilen haften Entformungshilfen, Glasfaserschlich
te, Restmonomere und Oligomere, und die Kunststoff- und Me
tallteile des Relais kommen mit Fertigungshilfstoffen und
Rückständen aus Waschprozessen in Berührung. All diese Ver
schmutzungen beeinträchtigen die Funktion des Relais. Da das
Relais verschlossen ist, bildet sich während des Betriebs im
Inneren ein Mikroklima mit Gasen, das die Kontakte verschmut
zen, elektrisch isolieren oder angreifen kann. Werden diese
Teile nicht gereinigt, erhöhen flüchtige Komponenten den An
teil organischer Gase im Mikroklima. Beim Schalten von Lasten
werden diese zu Kohlenstoff reduziert, was zu neuen Verunrei
nigungen, direkt in den Kontaktierungszonen führt. Die Über
gangswiderstände erhöhen sich und das Relais arbeitet nicht
mehr fehlerfrei. Für diesen Anwendungsfall wurde die herkömm
liche, die Umwelt belastende, nasse Reinigung mittels FCKW
durch eine Plasmareinigung ersetzt.
In der Halbleiterindustrie ist die Vorbereitung und Reinigung
der Substrate ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem er
folgreichen Halbleiter-Produkt, sei dies nun eine integrierte
Schaltung, ein Solarzelle oder ein anderes Bauelement, wie
z. B. ein Flat-Panel-Display oder ein Schreib-/Lesekopf für
Harddiscs etc. Auch hier wird zu Reinigungszwecken nieder
energetisches Wasserstoff-Plasma eingesetzt.
Auch für die Entfettung von Metallteilen (z. B. von Kontakt
teilen) wurde das Waschen mittels FCKWs oder chlorierter Koh
lenwasserstoffe durch eine Plasmareinigung ersetzt. Dabei
wird als Prozeßgas Sauerstoff oder eine Mischung aus Sauer
stoff und Wasserstoff/Argon eingesetzt.
Im Gegensatz zu Hochtemperaturplasmen (Temperatur größer als
einige 1000 K wie etwa in Lichtbögen, Plasmabrennern, Kernfu
sionen oder in der Sonne) werden im Niedertemperaturplasma
(nicht-thermisches Plasma) nur Temperaturen von maximal eini
gen 100 K erreicht. In der Natur bezeichnet man solche Plas
men als Nordlicht. Im Niederdruck-Niedertemperaturplasma wird
mit Drücken zwischen 0.1 und 1 mbar gearbeitet, d. h. die zu
reinigenden Teile werden in einer Vakuumkammer bei Drucken
von etwa 0.1-1 mbar einem Plasma, d. h. einem teilionisier
ten Gas ausgesetzt. Ein Hochfrequenzgenerator (MHz-GHz)
regt diese Gase derart an, daß Moleküle in Atome, Ionen und
Elektronen zerfallen. Diese Teilchen werden stark beschleu
nigt, besitzen somit eine hohe Energie und sind extrem reak
tiv. Durch den Anteil von im Plasmagas gegenüber Gasen im
Normalzustand weit reaktiveren Gasteilchen werden Verunreini
gungen von der Substratoberfläche reaktiv entfernt, obwohl
die Gleichgewichtstemperatur des Plasmagases niedrig bleibt.
Die zu reinigenden Teile bleiben also kalt oder erwärmen sich
nur wenig über die Umgebungstemperatur. Je nach dem zu reini
genden Material werden verschiedene Gase oder Gasgemische
eingesetzt. Auf diese Art und Weise lassen sich neben Oxida
tionen und Reduktionen noch weitere Reaktionen gezielt durch
führen, die außerhalb des Plasmas nur schwierig zu realisie
ren wären. In der Regel erfüllt ein Reinigungsgas alleine
nicht alle Anforderungen, so daß mehrere Gase abwechselnd
nacheinander oder in Mischungen gleichzeitig eingesetzt wer
den. Durch das Reinigen im Plasma entfallen aufwendige Ver
fahren zur Aufbereitung von Lösungsmitteln, zum Reinigen von
Abwässern und zur Trocknung von gereinigtem Material.
Aus der DE 40 34 842 C2 ist ein Verfahren zur plasmachemischen
Reinigung von Metallsubstraten bekannt, bei dem abwechselnd
Sauerstoff und Wasserstoff als Plasmagas verwendet werden,
gegebenenfalls unter Zusatz von Edelgasen. Nachteil dieses
Verfahrens ist jedoch, daß sich unter dem Einfluß von Sauer
stoff an der Oberfläche des Substrates ein Oxidschicht bil
det, die anschließend durch den Einsatz eines reduzierenden
Gases, nämlich durch Wasserstoff, wieder entfernt werden muß.
Die nachfolgenden Behandlungszeiten mit Wasserstoffplasma
sind jedoch unverhältnismäßig hoch und können im Rahmen einer
wirtschaftlichen Reinigung nicht akzeptiert werden.
Aus der EP 0493278 A1 ist ein Verfahren zur Plasmareinigung
von Substratoberflächen bekannt, bei dem das Substrat, bevor
zugt Silicium, zuerst einem Argonplasma und dann einem Was
serstoffplasma ausgesetzt wird. Nachteil dieses Verfahrens
ist jedoch, daß sich viele Verunreinigungen mit einem Wasser
stoffplasma, d. h. in einer reduzierenden Atmosphäre, nicht
entfernen lassen.
Für viele Substratmaterialien und für eine große Reihe von
Verunreinigungen führen die bekannten Verfahren, insbesondere
die verwendeten Plasmagase, nicht zu den gewünschten Ergeb
nissen. Z.B. kann die Entfernung von organischen Verunreini
gungen nur im Sauerstoffplasma (molekular angeregter Sauer
stoff ⇔ starkes Oxidationsmittel) in einem akzeptablen Zeit
raum durchgeführt werden. Befinden sich aber nun diese Verun
reinigungen auf Substraten, die selbst aus organischem Mate
rial bestehen, z. B. aus organischen Polymeren, so werden in
einem oxidierenden Plasma nicht nur die organischen Verunrei
nigungen angegriffen sondern auch das Substrat selbst. Dies
führt dazu, daß Polymerschichten abgetragen werden und die
Maßhaltigkeit des Substrates verloren geht, was sich insbe
sondere bei Präzisionsteilen nachteilig auswirkt.
Befinden sich die organischen Verunreinigungen dagegen auf
Metallsubstraten, so bildet sich im Sauerstoffplasma auf de
ren Oberfläche eine Oxidschicht, die anschließend in einem
reduzierenden Plasma, z. B. mittels Wasserstoff) entfernt wer
den muß, wobei die Verweilzeiten im reduzierenden Plasma we
sentlich länger als im Sauerstoffplasma sind.
Zur Plasmareinigung von Fetten oder Ölen (Plasmaentfettung)
werden häufig Sauerstoff oder sauerstoffhaltige Gasmischungen
eingesetzt, die zu einer "kalten" Verbrennung der Öl- und
Fettverunreinigungen führen. Nachteile diese stark oxidieren
den Plasmagase treten in Erscheinung, wenn das Reinigungsgut
oxidationsempfindliche Oberflächen hat, wie das z. B. bei Me
tallen der Fall ist. Ein weiterer Nachteil der Verwendung von
Sauerstoff als Plasmagas liegt darin, daß Sauerstoff selbst
bzw. reaktive Anteile, die im Plasma entstehen, konventionel
le Pumpenöle angreifen und deshalb den Einsatz fluorierter
Pumpenöle, die sehr teuer sind und die zu Problemen durch
Kontamination des Reinigungsgutes mit Fluorverbindungen füh
ren können, erforderlich machen.
Wasserstoff oder wasserstoffhaltige Plasmagase zeigen dagegen
eine deutliche Abschwächung der Reinigungswirkung, so daß die
Behandlung von organischen Verunreinigungen mittels dieser
reduzierenden Plasmen wesentlich langsamer verläuft. Zum an
deren führt sie dazu, daß organischen Verunreinigungen zu
Kohlenstoff und/oder zu Verbindungen reduziert werden, die
anschließend vernetzen können. Insbesondere bei der Behand
lung von Substraten aus organischen Polymeren treten diese
Probleme auf.
Um die Verweilzeiten zu verkürzen, wurden oxidierende und
gleichzeitig reduzierende Plasmen (Knallgasplasmen) einge
setzt. Diese zeigen jedoch den Nachteil, daß sich die
Substrate stark aufheizen, was sich insbesondere bei wärme
empfindlichen Substraten nachteilig auswirkt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Ver
fahren zur plasmachemischen Reinigung von Substraten mittels
eines Niedertemperatur-Niederdruckplasmas bereitzustellen,
das bei verschiedensten Substratmaterialien angewendet werden
kann. Mit dem Verfahren sollen Metalle, Halbleiterprodukte,
organische und anorganische Polymere, nicht-metallische anor
ganische Werkstoffe, wie z. B. Gläser oder keramische Materia
lien, in akzeptablen Reinigungszeiten zuverlässig und scho
nend gereinigt werden können. Das Verfahren soll außerdem
eine weite Palette von Verunreinigungen, insbesondere organi
sche, schnell und zugleich schonend für das Substrat ent
fernen. Solche Verunreinigungen sind z. B. oberflächlich durch
die formgebende Verarbeitung verändertes Substratmaterial,
feste Schichten aus Verunreinigungen, wie z. B. Reste von
Walzölen, Kühlschmiermitteln, Schleif- oder
Polierhilfsmitteln, Oxide oder Ölkohle, Adsorbatschichten, wie
z. B. Korrosionsschutzmittel, und lose Schichten aus festen
Verunreinigungen, wie z. B. Staub. Ferner soll das Verfahren
bei Kunststoffsubstraten nur die Verunreinigungen entfernen
und keine Polymerschichten abtragen. Außerdem soll bei
metallischen Substraten ein Anlaufen, d. h. die Ausbildung
einer Oxidschicht, vermieden werden.
Das Reinigungsverfahren soll also eine möglichst universelle
Reinigungswirkung für Öle, Fette, Kunststoffreste, einge
brannte, verharzte Öle, Oxide und Schleif- und
Polierhilfsmittel aufweisen, es soll wirtschaftlich und
umweltverträglich sein und es soll einfach zu handhaben sein,
möglichst automatisierbar. Durch den Reinigungsprozeß soll
keine negative Beeinträchtigung der Substratoberfläche
erfolgen, wie z. B. Aufrauhungen oder Korrosionen, und
metallische Substrate sollen auf atomarer Basis freigelegt
werden.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß man als Plasmagas Was
ser oder eine wasserhaltige Mischung verwendet.
Mit Wasser bzw. einer wasserhaltigen Mischung wurde ein Plas
magas bereit gestellt, daß gleichzeitig reduzierende und oxi
dierende Komponenten enthält, die überraschenderweise eine
gute Reinigungswirkung entfalten, ohne dabei die Oberfläche
des Reinigungsgutes zu schädigen. Wasserdampf bildet bei der
Plasmaanregung verschieden angeregte Teilchen, die sowohl
oxidierende als auch reduzierende Eigenschaften haben.
Wasser als Plasmagas kann alleine oder im Gemisch mit anderen
Gasen eingesetzt werden. Eine solche Mischung gestattet die
Beeinflussung der oxidierenden bzw. reduzierenden Wirkung des
Plasmas. Ohne Einschränkung der Allgemeinheit können Mi
schungspartner z. B. Wasserstoff oder Ethylen sein. Die Reini
gungswirkung eines Wasser/Wasserstoffplasmas etwa ist ver
gleichbar der Wirkung eines Plasmagases mit Sauerstoff als
Gasbestandteil, allerdings mit dem großen Vorteil, daß die
Bildung von Oxidschichten entweder ganz unterbleibt oder nur
in stark abgeschwächter Form auftritt.
Mit Wasser bzw. einer wasserhaltigen Mischung als Plasmagas
ist es möglich, selbst oxidationsempfindliches Reinigungsgut
in ausreichend kurzen Zeiträumen mit einem Plasmaverfahren
reinigen zu können, ohne dabei die Oberfläche des Reinigungs
gutes zu schädigen.
Mit Wasser bzw. einer wasserhaltigen Mischung als Plasmagas
ist es möglich, die verschiedensten Verunreinigungen von den
unterschiedlichsten Substratmaterialien zu entfernen. Ohne
Einschränkung der Allgemeinheit können mit dem erfindungsge
mäßen Verfahren Metalle, Halbleiterprodukte, organische und
anorganische Polymere, nicht-metallische anorganische Werk
stoffe, wie z. B. Gläser oder keramische Materialien, gerei
nigt werden. Ferner können mit dem erfindungsgemäßen Verfah
ren, ohne Einschränkung der Allgemeinheit, Verunreinigungen
wie Öle, Fette, Kunststoffreste, eingebrannte, verharzte Öle,
Oxide, Schleif- und Poliermittel beseitigt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann z. B. als Ersatz für die
Reinigung mit FCKWs, z. B. für Freon, eingesetzt werden. Der
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt insbesondere
in der Reinigung von Polymersubstraten, da das Polymermateri
al selbst nicht oder nur geringfügig angegriffen wird, und in
der Reinigung von unedlen Metallen, da sich keine oder nur
eine geringfügige Oxidschicht bildet. Mit dem erfindungsgemä
ßen Verfahren ist auch eine Abtragung von Lackschichten mög
lich, wobei die Reinigungszeiten proportional zur Schicht
wachsen.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt
darin, daß Wasser, daß zwar konventionelle Pumpenöle nicht
wie Sauerstoff oxidativ schädigt, aber durch Löslichkeit oder
Emulsionsbildung im Pumpenöl die Pumpenfunktion beeinträchti
gen kann, vor dem Eintritt in die Pumpe weitgehend ausgefro
ren werden kann.
Im Gegensatz zu Sauerstoffplasma, das molekular angeregten
Sauerstoff und damit ein starkes Oxidationsmittel enthält,
ist das Oxidationspotential der oxidierenden Spezies des er
findungsgemäßen Wasserplasmas geringer. Dies führt jedoch zu
einer schonenderen Reinigung des Substrates. Als Nebeneffekt
und damit als weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfah
rens tritt eine Hydrophilierung der Substratoberfläche auf.
Wird in dem erfindungsgemäßen Reinigungsverfahren als Plasma
nicht reines Wasser sondern eine wasserhaltige Mischung ein
gesetzt, z. B. ein Gemisch aus Wasser und Wasserstoff oder aus
Wasser und Edelgasen (wie z. B. Argon), so kann das molare Mi
schungsverhältnis im Falle der Wasser/Wasserstoff-Mischung
zwischen 3 : 1 und 1 : 3 liegen, bevorzugt bei 1 : 1, und im Falle
der Wasser/Edelgas-Mischung beträgt der Edelgasanteil 5 bis
30 Mol-%, bevorzugt 10 Mol-%.
Bei bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Ver
fahrens wird mit Drucken zwischen 0.05 und 2 mbar gearbeitet.
Zur Erzeugung eines Wasserplasmas kann entweder gasförmiger
Wasserdampf oder flüssiges Wasser in die Reinigungskammer
bzw. den Reaktor geleitet werden. Wird flüssiges Wasser in
den Reaktor geleitet, so verdampft dieses bei den niedrigen
Drucken, die im Reaktor herrschen. Um eine möglichst gleich
mäßige Reinigungswirkung zu erzielen, ist es jedoch bei bei
den Varianten erforderlich, einen kontinuierlichen Gasstrom
zu erzeugen. Wird gasförmiger Wasserdampf eingeleitet, so ist
deshalb eine Thermostatisierung ratsam, um eine Kondensation
des Gasstromes zu verhindern.
Wasser neigt wegen seiner großen Verdampfungswärme zu Verei
sungen und läßt sich deshalb mit herkömmlichen Dosiereinrich
tungen nicht ganz gleichmäßig ins Vakuum eintragen. Soll also
nun flüssiges Wasser in den Reaktor geleitet werden, hat es
sich deshalb als besonders zweckmäßig erwiesen, dieses durch
Direkteinspritzung über einen Verdampfer in die Reinigungs
kammer zu leiten. Für die Überwindung derartiger Schwierig
keiten wurden deshalb spezielle Verdampfer entwickelt, die
ihre Materialzufuhr von HPLC-Pumpen erhalten, wobei die Rege
lung konstanter Flüsse mit Drücken bis zu 5×10⁷ Pa möglich
ist. Dabei wird das Wasser dem Verdampfer zugeführt und in
diesem durch Wärmezufuhr verdampft. Diese Direkteinspritzung
erzwingt einen gleichmäßigen Fluß, wenn an der Verdampfungs
stelle durch geeignete Wärmezufuhr die Verdampfungswärme zu
geführt wird, so daß keine Vereisung und damit kein stoßwei
ses Verdampfen stattfindet.
Zur weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wurden deshalb zwei Vorrichtungen entwickelt, mit denen je
weils der problemlose, gleichmäßige Eintrag von flüssigem
Wasser in den Reaktor möglich ist.
Abb. 1 zeigt einen Verdampferkopf, in dem die Wärme über
einen beheizten Metallblock mit großer Wärmekapazität auf
eine metallische Sinterplatte übertragen wird, die ihrerseits
eine große innere Oberfläche für eine gute Wärmeübertragung
auf das Wasser aufweist. Bei bevorzugten Ausgestaltungen ent
hält diese Verdampfereinheit einen beheizbaren Kupferblock.
Abb. 2 zeigt einen Verdampferkopf, in dem die Wärme über
eine heizbare Dichtung, die eine direkte Wärmeabgabe an der
Dichtfläche aufweist, auf das Wasser übertragen wird. Bevor
zugte Ausgestaltungen enthalten Dichtungen aus Silicon.
Anhand von Ausführungsbeispielen wird das erfindungsgemäße
Verfahren näher erläutert.
Zur Reinigung von Kupferlegierungen werden folgende Reini
gungsbedingungen gewählt:
Leistungsdichte:|1.6 W/l | |
Arbeitsfrequenz: | 13.56 MHz |
Betriebsdruck: | 0.15 mbar |
Zusammensetzung des Plasmagases: | Wasser/Wasserstoff = 1 : 1 |
Dauer: | 20 min |
optische Kontrolle: | Legierungen waren nicht angelaufen |
Oberflächenanalyse (ESCA): | organischer Bearbeitungshilfsstoff ist weitgehend abgetragen (Kohlenstoffanteil an der Oberfläche ist deutlich kleiner als 10%). |
Zur Reinigung von Kupferlegierungen mit Mikrowellenentladun
gen wurden folgende Reinigungsbedingungen gewählt:
Leistungsdichte:|2.4 W/l | |
Arbeitsfrequenz: | 2.45 GHz |
Betriebsdruck: | 0.15 mbar |
Zusammensetzung des Plasmagases: | Wasser/Wasserstoff = 1 : 1 |
Dauer: | 20 min |
optische Kontrolle: | Legierungen waren nicht angelaufen |
Oberflächenanalyse (ESCA): | organischer Bearbeitungshilfsstoff ist weitgehend abgetragen (Kohlenstoffanteil an der Oberfläche ist deutlich kleiner als 10%). |
Zur Reinigung von Stählen werden folgende Reinigungsbedingun
gen gewählt.
Leistungsdichte:|1.6 W/l | |
Arbeitsfrequenz: | 13.56 MHz |
Betriebsdruck: | 0.15 mbar |
Zusammensetzung des Plasmagases: | Wasser/Wasserstoff = 1 : 1 |
Dauer: | 20 min |
optische Kontrolle: | visuell sauber |
Oberflächenanalyse (ESCA): | organischer Bearbeitungshilfsstoff ist weitgehend abgetragen (Kohlenstoffanteil an der Oberfläche ist deutlich kleiner als 10%). |
In allen Fällen war die Reinigung spätestens nach 20 Minuten
vollständig. Dieses Ziel konnte mit Wasserstoffplasmen, auch
im Gemisch mit Argon, nicht erreicht werden. Reine
Sauerstoffplasmen sind zwar schneller, führen aber zur
Korrosion bzw. zum Anlaufen der Substrate.
Eine weitere Verbesserung der reinigenden Wirkung auf
organische Kontaminationen ist nicht erforderlich, da eine
Lagerung von gereinigten Materialien an der Atmosphäre stets
zu einer Kohlenstoffbelegung (nach ESCA-Messung) von mehr als
5% führt.
Claims (11)
1. Verfahren zum plasmachemischen Reinigen von Substraten
mittels eines Niedertemperatur-Niederdruckplasmas, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Plasmagas Wasser oder ein wasser
haltiges Gasgemisch verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man als wasserhaltiges Gasgemisch eine Wasser/Wasserstoff
und/oder Wasser/Edelgas-Mischung verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß man mit Drücken zwischen 0.05 und 2 mbar arbeitet.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß man durch Direkteinspritzung
flüssiges Wasser über einen Verdampfer in den Reaktor leitet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Wasser dem Verdampfer zu führt und daß man durch Wär
mezufuhr das Wasser verdampft.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Verdampfungswärme über einen beheizten Metallblock
mit großer Wärmekapazität auf eine Metallsinterplatte mit
großer innerer Oberfläche für gute Wärmeübertragung auf das
Wasser überträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Verdampfungswärme über eine beheizte Dichtung mit di
rekter Wärmeabgabe an der Dichtfläche auf das Wasser über
trägt.
8. Verdampfer zur Durchführung des Verfahrens nach einem
oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6 mit einem beheizbaren Me
tallblock und einer Metallsinterplatte mit großer innerer
Oberfläche für gute Wärmeübertragung.
9. Verdampfer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der beheizbare Metallblock aus Kupfer besteht.
10. Verdampfer zur Durchführung des Verfahrens nach einem
oder mehreren der Ansprüche 4, 5 oder 7 mit einer beheizbaren
Dichtung und direkter Wärmeabgabe an der Dichtfläche.
11. Verdampfer nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die beheizbare Dichtung aus Silicon besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944414263 DE4414263C2 (de) | 1994-04-23 | 1994-04-23 | Verfahren und Verdampfer zur plasmachemischen Reinigung von Substraten |
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DE19944414263 DE4414263C2 (de) | 1994-04-23 | 1994-04-23 | Verfahren und Verdampfer zur plasmachemischen Reinigung von Substraten |
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ID=6516288
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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