DE4413238B4

DE4413238B4 - Verfahren zum Zu- und Abführen von zu bedruckenden/bedruckten Bogen zu/von mindestens einem Druckwerk einer Bogendruckmaschine

Info

Publication number: DE4413238B4
Application number: DE4413238A
Authority: DE
Inventors: Anton Rodi
Original assignee: Individual
Current assignee: RODI, ANTON, 69181 LEIMEN, DE
Priority date: 1994-04-15
Filing date: 1994-04-15
Publication date: 2008-05-15
Anticipated expiration: 2014-04-16
Also published as: DE4413238A1

Abstract

Verfahren zum Zu- und Abführen von zu bedruckenden/bedruckten Bogen (1) zu/von mindestens einem Druckwerk einer Bogendruckmaschine mit einem digital ansteuerbaren Druckzylinder, wobei die Periodendauer (T) für den Transport von aufeinanderfolgenden Bogen (1) in dem Druckwerk aus dem Längsformat (L) der Bogen (1) und einem vorgebbaren Abstand (A) aufeinanderfolgender Bogen (1) gebildet wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zu- und Abführen von zu bedruckenden/bedruckten Bogen zu/von mindestens einem Druckwerk einer Bogendruckmaschine.
Bekannte Verfahren zum Zu- und Abführen von zu bedruckenden/bedruckten Bogen zu/von mindestens einem Druckwerk einer Bogendruckmaschine (s. US 5 016 529 A oder DE 19 30 317 C3 ) arbeiten nach dem Prinzip einer konstanten Periodendauer. Dies bedeutet, dass der Zeitraum für den Transport von Bogen konstant ist, insbesondere tourig ausgebildet ist, das heißt, von einem vollen Umlauf eines Maschinenelements, beispielsweise des Druckzylinders der Bogendruckmaschine, bestimmt ist. Diese "Tourigkeit" führt zu einem starren Bearbeitungsrhythmus, das heißt, eine Flexibilität der Bearbeitung ist nicht gegeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das eine größere Flexibilität der Bearbeitung erlaubt.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Die Periodendauer für den Transport von aufeinanderfolgenden Bogen ist dabei vom Längsformat der Bogen abhängig. Unter "Längsformat" der Bogen ist das in Transport- beziehungsweise Bearbeitungsrichtung vorliegende Format zu verstehen, das vom Querformat zu unterscheiden ist, welches – wie der Name bereits sagt – sich quer zur Transport- beziehungsweise Bearbeitungsrichtung erstreckt. Erfindungsgemäß bestimmt somit das Längsformat von jeweils aufeinanderfolgenden Bogen die Periodendauer beispielsweise für die Zu- und Abführeinrichtungen der Bogendruckmaschine. Die zuvor erwähnte Tourigkeit ist damit nicht mehr gegeben. Dies setzt voraus, dass eine Bedruckeinrichtung vorhanden ist, die den übrigen Maschinenelementen die Tourigkeit nicht aufzwingt. Eine derartige Druckeinrichtung lässt sich mittels eines digital ansteuerbaren Druckzylinders (s. EP 0 367 048 A2 ) realisieren, das heißt, dieser weist nicht eine auf fotomechanischem Wege erzeugte Druckplatte auf, sondern besitzt elektronisch ansteuerbare Pixel, die es gestatten, während des Drucks das Sujet beziehungsweise dessen Format kontinuierlich zu verändern, so dass eine extrem hohe Flexibilität vorliegt. Aufgrund des erfindungsgemäßen Vorgehens sind dieser hohen Flexibilität nun auch die übrigen Elemente der Maschine angepasst, so dass insgesamt eine optimale Betriebsführung der Maschine erfolgen kann. Durch das erfindungsgemäße Vorgehen sind die Abstände aufeinanderfolgender Bogen beziehungsweise Zeiträume zwischen aufeinanderfolgenden Bogen nicht auf ein Maximal-Längsformat festgelegt, um sich dann bei kleinerwerdendem Längsformat entsprechend zu vergrößern, sondern sie sind derart vorgebbar, dass auch bei kleinerwerdendem Format diese Abstände beziehungsweise die Abstandszeiten beibehalten oder sogar verkleinert werden können.
Insbesondere ist vorgesehen, dass der Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Bogen unabhängig vom jeweiligen Längsformat der gerade verwendeten Bogen wählbar vorgebbar ist. Es kann somit vorher der Abstand der Bogen definiert und dann während des Transport-/Bearbeitungsvorgangs beibehalten werden, wobei keine Formatabhängigkeit besteht.
Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn der Abstand von aufeinanderfolgenden Bogen kleiner als 20% des jeweils vorliegenden Längsformats der Bogen ist beziehungsweise wählbar vorgebbar ist. Bei Bogendruckmaschinen liegen nach dem bekannten Vorgehen Abstände von ≥ 20% des maximalen Längsformats der Bogen vor. Diese Abstände resultieren aus der Tatsache, dass die Druckform einen Spannkanal besitzt, der nicht für den Druck zur Verfügung steht und vom Gesamtumfang des Plattenzylinders einen Abschnitt einnimmt, der größer als die erwähnten 20% des Gesamtumfangs ist. Erfindungsgemäß erfolgt der Transport aufeinanderfolgender Bogen aufgrund der formatabhängig wählbaren Periodendauer demgegenüber derart, dass die Abstände kleiner als 20% des jeweils gerade eingesetzten Längsbogenformats sind.
Alternativ zur vorstehend beschriebenen Abhängigkeit des Abstandes aufeinanderfolgender Bogen vom Längsformat ist es – nach einem anderen Ausführungsbeispiel – auch möglich, dass diese Abhängigkeit nicht vom jeweiligen Längsformat, sondern vom Maximal-Längsformat der Bogen ausgeht, so dass der Abstand eine konstante, formatunabhängige Größe ist. Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel ist es auch möglich, dass der Abstand aufeinanderfolgender Bogen nicht einen festen Wert, sondern einen wählbar vorgebbaren Wert einnimmt, wobei er entweder kleiner als 20% des Längsformats der jeweils eingesetzten Bogen oder kleiner als 20% des Maximal-Längsformats der mit der Maschine zu bearbeitenden Bogen ist.
Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung erfolgt eine Steuerung/Regelung von Maschinenelementen der Maschine synchron zum jeweiligen Längsformat und/oder den insbesondere wählbaren Abständen der Bogen. Im Falle einer Bogendruckmaschine kann es sich bei den erwähnten Maschinenelementen um das beziehungsweise um ein Druckwerk und/oder Zuführ- und/oder Abführeinrichtungen für die Bogen handeln. Es ist also vorgesehen, dass die Maschinenelemente aufeinander abgestimmt, insbesondere aufeinander synchronisiert sind, um in Abhängigkeit vom Längsformat beziehungsweise den gewählten Abständen eine optimale Bearbeitung vornehmen zu können.
Es ist auch möglich, eine Steuerung/Regelung von Maschinenelementen der Maschine, insbesondere des Druckwerks und/oder von Zuführ- und/oder Abführeinrichtungen der Bogendruckmaschine, synchron und/oder passergenau zur Bogenvorderkante des jeweiligen Bogens durchzuführen.
Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung und zwar zeigt:
1a, b eine Bogenfolge gemäß dem Stand der Technik und
2a, b eine Bogenfolge gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Gemäß 1a erfolgt ein Transport von Bogen 1 in Richtung des Pfeiles 2 innerhalb einer nicht dargestellten Bogendruckmaschine. Es ist erkennbar, dass die jeweilige Bogenvorderkante 3 der Bogen 1 mit der Periodendauer T der Bearbeitungs-Tourigkeit der Maschine übereinstimmt. Die Bogenhinterkante 4 jedes Bogens weist einen bestimmten Abstand A zur Bogenvorderkante 3 des jeweiligen Nachfolgebogens 1 auf. Der Abstand A ergibt sich bei einer Bogendruckmaschine in einer Größenordnung von ≥ 20% des Maximal-Längsformats (L_max)der Bogen 1. Der Abstand A resultiert unter anderem aus der Abmessung des Spannkanals zur Befestigung einer Druckplatte am Druckzylinder der Bogendruckmaschine. Wird nun – gemäß 1b – ein Druck durchgeführt, bei dem die Bogen 1 ein kleineres Längsformat L als das Maximal-Längsformat (L_max) aufweisen, so vergrößert sich entsprechend der Abstand A zwischen den einzelnen Bogen 1, da weiterhin die jeweilige Bogenvorderkante 3 mit der Periodendauer T zusammenfällt. Dies macht deutlich, dass den Abständen A zuordnende Zeiträume auftreten, die "Pausenzeiten" darstellen, also nicht für die Produktivität genutzt sind.
Betrachtet man demgegenüber die aus der 2a hervorgehende, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführte Bogenfolge, so fallen dort zwar ebenfalls die Bogenvorderkanten 3 mit den Periodendauern T zusammen, wobei jedoch die Periodendauer T nicht fest vorgegeben ist, sondern vom Längsformat L des jeweiligen Bogens 1 bestimmt wird. Mit anderen Worten, es liegt eine flexible anpassbare Periodendauer in Abhängigkeit vom Längsformat der Bogen 1 vor. Dies wird insbesondere im Vergleich der 2a mit der Darstellung der 2b verdeutlicht. Es ist erkennbar, dass die Periodendauer T beim Ausführungsbeispiel der 2b wesentlich kleiner als beim Ausführungsbeispiel der 2a ist, und zwar deshalb, weil das Längsformat L der Bogen 1 der 2b kleiner als das Längsformat L in der 2a ist. Die Abstände A zwischen den einzelnen Bogen 1 sind in der 2b ebenso groß wie in der 2a. Dies ist nach einem speziellen Ausführungsbeispiel der Erfindung der Fall, jedoch nicht zwingend, es ist auch möglich, dass mit kleiner werdendem Längsformat L der Bogen 1 auch der Abstand A kleiner wird. Insbesondere kann – unabhängig von den verschiedenen Ausführungsbeispielen der Erfindung – stets der Abstand A derart gewählt werden, dass er kleiner als 20% des Maximal-Längsformats der mit der Maschine zu bearbeitenden Bogen ist.
Sofern die (nicht dargestellte) Maschine über mehrere Maschinenelemente verfügt, die einen Transport/eine Bearbeitung der Bogen 1 vornehmen, so sind diese Maschinenelemente synchron im Sinne der vorstehenden Ausführungen aufeinander abgestimmt, das heißt die Steuerung/Regelung/Betriebsführung dieser Maschinenelemente erfolgt synchron zum jeweils vorliegenden Längsformat beziehungsweise zu den, insbesondere wählbaren Abständen A zwischen den einzelnen Bogen 1.

Claims

Verfahren zum Zu- und Abführen von zu bedruckenden/bedruckten Bogen (1) zu/von mindestens einem Druckwerk einer Bogendruckmaschine mit einem digital ansteuerbaren Druckzylinder, wobei die Periodendauer (T) für den Transport von aufeinanderfolgenden Bogen (1) in dem Druckwerk aus dem Längsformat (L) der Bogen (1) und einem vorgebbaren Abstand (A) aufeinanderfolgender Bogen (1) gebildet wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (A) zwischen aufeinanderfolgenden Bogen (1) unabhängig vom Längsformat (L) der Bogen (1) vorgegeben wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (A) zwischen aufeinanderfolgenden Bogen (1) kleiner als etwa 20% des jeweils vorliegenden Längsformats (L) der Bogen (1) vorgegeben wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (A) zwischen aufeinanderfolgenden Bogen (1) kleiner als etwa 20% des mit der Maschine zu bearbeitenden Maximal-Längsformats (L_max) der Bogen (1) vorgegeben wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung/Regelung des Druckwerks und/oder von Zuführeinrichtungen und/oder von Abführeinrichtungen der Bogendruckmaschine synchron zum jeweiligen Längsformat (L) und/oder den Abständen (A) der Bogen (1) erfolgt.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung/Regelung des Druckwerks und/oder von Zuführeinrichtungen und/oder Abführeinrichtungen der Bogendruckmaschine, synchron und/oder passergenau zur Bogenvorderkante (3) des jeweiligen Bogens (1) erfolgt.
Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (A) zwischen aufeinanderfolgenden Bogen (1) wählbar vorgegeben wird.