DE4412651A1 - Mittel zur selektiven AIDS Therapie sowie Verfahren zur Herstellung und Verwendung derselben - Google Patents
Mittel zur selektiven AIDS Therapie sowie Verfahren zur Herstellung und Verwendung derselbenInfo
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Description
AIDS (Acquired Immunodeficiency Syndrom) ist eine Infektion, die
durch das Human Immunodeficiency Virus Typ 1 und 2 (HIV-1, HIV-
2) verursacht wird. Das HIV wurde erstmals gesichert Anfang der
80er Jahre von drei Forschergruppen (Essex, Montagnier, Gallo)
nachgewiesen. Das Virus zählt zur Klasse der Retroviren, dessen
biochemische- bzw. molekularbiologische Struktur in den letzten
Jahren hinlänglich aufgeklärt wurde (V. DeVita, S. Hellman, S.A.
Rosenberg, Hrsg., in "AIDS", 3. Ausgabe, 1992, Lippincott Comp.,
Philadelphia). Die Infektion, die vorwiegend durch Sexualverkehr
oder Kontakt mit infektiösem Blut (Transfusion) übertragen wird,
hat in den letzten Jahren pandemische Ausmaße angenommen. Mitte
1991 wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Zahl
weltweit infizierter Personen mit 10 Millionen angegeben (J.
Chin, 7th Int. Conf. on AIDS, Florenz, Juni, 1991), wobei die
Zahl allein der in Europa infizierten Personen auf 500000
geschätzt wird. Die Zahl der tatsächlich infizierten Personen
dürfte jedoch noch höher liegen, da die symptomfreie
Inkubationszeit zum Teil mehrere Jahre betragen kann. Angesichts
der schlechten epidemischen Prognosen sind in den letzten Jahren
weltweit enorme wissenschaftliche Anstrengungen unternommen
worden, dieser Herausforderung zu begegnen.
Das heute meist verwandte antivirale Mittel zur Behandlung von
AIDS ist 3′-azido-3′-deoxythymidin (AZT), ein abgewandeltes
Deoxynucleosid. Die Behandlung mit AZT, das ursprünglich als
Zytostatikum in der Krebstherapie eingesetzt wurde, ist weder
frei von toxischen Nebenwirkungen, noch ist es in der Lage, die
Virusproliferation und damit den Infektionsverlauf zu
unterbinden. Seit der Einführung von AZT sind eine Reihe
weiterer Nucleosidabkömmlinge hergestellt worden (s. Ref. DeVita
et al.), die bei in vitro Tests durchaus virussuppressive
Eigenschaften gezeitigt haben, in klinischen Studien jedoch
bisher keine entscheidenden Verbesserungen gegenüber dem AZT
erbringen konnten.
Der Nachteil beim AZT wie auch bei anderen Analoga ist das
mangelnde Verhältnis von spezifischer antiviraler Aktivität zur
Toxizität. Dies hängt unmittelbar mit dem äußerst komplexen
biochemischen Wirkmechanismus der Nucleoside zusammen, der u. a.
den Transmembranprozeß, die anschließende Phosphorylierung zum
Triphosphat mit Hilfe zellulärer Kinasen sowie die Inhibierung
der viralen Reversen Transkriptase bzw. Einbau der Nucleoside in
die virale DNA unter Abbruch der DNA Synthese umfaßt. Wenngleich
der therapeutische Ansatz mit AZT sowie anderen Nucleosidanaloga
aufgrund der Ähnlichkeit mit den DNA Bausteinen überzeugend
erscheint, vermag keines der bisher beschriebenen Medikamente
die Progression von AIDS zu stoppen oder gar zu heilen. Es
werden lediglich die Krankheitssymptome gelindert und, wie
klinische Erfahrungen gezeigt haben, der fatale
Krankheitsverlauf um ca. ein Jahr hinausgezögert.
Neben AZT sowie anderer Nucleosid-Derivate war in den letzten
Jahren auch die Entwicklung anderer Chemotherapeutika, wie z. B.
Benzodiazepin-on-, Pyridinon- oder Piperazin-Derivate,
Gegenstand eingehender Untersuchungen. Auch diese Mittel sollen
in erster Linie die Reverse Transkriptase hemmen (R. Pauwels et
al., Nature, 343, 470, 1990). Aber auch mit diesen Medikamenten
wurde bis dato kein therapeutischer Durchbruch erzielt. Aufgrund
der hohen Mutationsrate des HIV und der damit vorhandenen
Möglichkeit zur Ausbildung resistenter HIV Varianten gegenüber
den allosterisch wirkenden Therapeutika, dürften diese Mittel im
Hinblick auf eine Therapie kaum erfolgreich sein. Ähnliches gilt
auch für Versuche, in die verschiedenen Genexpressionen des HIV
(gag, env, tat, pol z. B.) durch Hemmung der entsprechenden
Enzyme wie Proteasen, Integrasen, Ligasen, Proteinasen (T.D.
Meek et al., Nature, 342, 90, 1990; J. Erickson et al., Science,
249, 527, 1990) einzugreifen.
Neben den beschriebenen Maßnahmen wurden alternative Wege
beschritten, um z. B. den Rezeptor vermittelten Eintritt des
Virus in die Zielzelle zu blockieren. Hierbei bieten sich vor
allem Maßnahmen an, entweder das gp120 Hüllprotein des HIV, ein
hochglykosiliertes Protein, oder den dazu komplementären CD4
Rezeptor auf der T4-Helferzelle, dem primären Angriffspunkt der
Viren, zu blockieren. Um diesen Infektionsweg zu unterbinden,
wurde sowohl lösliches CD4, chemisch abgewandeltes CD4 (D.J.
Capon et al., Can.Pat. Appl. CA 2,003,743, 1990), anti-CD4-IgG,
anti-gp120-IgG (S.A. Tilley et al., Res. Virol., 142, 247, 1991;
M. Thali et al., J. Virol 66, 5635, 1992), als auch
Polyadenyl-polyuridylsäure (B. Krust et al., AIDS Res. & Hum.
Retroviruses 9 1087, 1993) eingesetzt bzw. entwickelt. Alle
Mittel haben, soweit klinische Ergebnisse vorliegen, keine
durchgreifenden Fortschritte gebracht (s. Ref. DeVita et al.).
Analoges gilt auch für die Anwendung sogenannter Immunoadhesins
(D.J. Capon et al., Nature, 337, 525, 1989), bei denen es sich
um diverse Konjugate von IgG mit CD4 handelt. Das Problem bei
diesen Spezies ist ihre teilweise beschränkte in vivo
Halbwertszeit bedingt durch Immunreaktionen. Auch der seit
Jahren intensiv verfolgte Weg einer Impfung gegen das Virus hat
bisher keinen Erfolg gebracht. Die Möglichkeiten einer
präventiven Impfung werden sogar gänzlich in Frage gestellt
(Y.L. Fuxman, Medical Hypotheses 41, 467, 1993).
Aufgrund der mangelnden Therapieerfolge und -perspektiven, was
die Entwicklung von Chemotherapeutika anbetrifft, hat sich die
vorliegende Erfindung zum Ziel gesetzt, abweichend von den
bisherigen rein medikamentösen Ansätzen, physikalisch-chemische
Mittel und Verfahren zu entwickeln, die eine umfassende
Behandlung von AIDS ermöglichen.
Das therapeutische Prinzip besteht primär in einer selektiven
Überwärmung sowohl der im Körper befindlichen Viren als auch der
infizierten Zellen - vornehmlich der T4-Helferzellen. Unter
selektiver Überwärmung sind definitionsgemäß solche Mittel und
Verfahren zu verstehen, die es gestatten, nur HIV und infizierte
Zellen, nicht aber das übrige Körpergewebe auf oberhalb 42°C,
vorzugsweise 45-50°C, zu erwärmen, wodurch die Viren und
infizierten Zellen abgetötet werden. Die selektive Erwärmung der
HIV und der infizierten Zellen wird überraschenderweise dadurch
ermöglicht, daß induktiv aufheizbare magnetische Mikropartikel
(MP), die vorzugsweise ferromagnetischer, superparamagnetischer,
paramagnetischer oder ferrimagnetischer Natur sind, in den
Körper durch Injektion eingebracht werden und sich mittels
spezifischer Liganden an die Viren und infizierten Zellen
anheften. Sobald die Viren und infizierten Zellen mit den MP
beladen sind, werden letztere durch ein hochfrequentes
Magnetfeld (Induktionsspule), das von außen angelegt wird,
induktiv auf die therapeutisch relevanten Temperaturen
aufgeheizt. Die betreffenden Temperaturen können durch
entsprechende Regulation der Induktionsspule genau eingestellt
werden. Die verwendeten Frequenzen liegen in der Regel zwischen
0,5-10 MHz. Dadurch wird gewährleistet, daß nur die MP, nicht
aber das gesamte Gewebe aufgeheizt wird.
Ähnliche Überwärmungsverfahren zur Behandlung von Tumoren und
neurologischen Erkrankungen mittels injizierbarer und induktiv
auf heizbarer Magnetpartikel sind in der Vergangenheit
beschrieben worden (US-PS 4.813.399; 4.735.796; 4.662.359;
4.545.368; Brit-PS 202 4007; Franz.-PS 250 8802; I.A. Lerch und
D.J. Pizarello, Med. Physics, 13 786, 1986; A. Jordan et al.,
Int. J. Hyperthermia 9, 51, 1993). Allen Ansätzen ist
gemeinsam, daß es sich ausschließlich um in vitro Ansätze
handelt, die, obgleich für klinische Studien konzipiert, für
eine in vivo Applikation ungeeignet sind, da keinerlei bzw.
völlig unzureichende Maßnahmen angegeben sind,
Eliminierungsreaktionen in Form der Phagozytose durch das
Retikuloendotheliale System (RES) zu verzögern oder gar
auszuschalten, z. B. durch Beschichten (Coaten) der magnetischen
Teilchen mit geeigneten biokompatiblen Überzügen bzw.
Einkapselungen, weitgehend auszuschalten.
Eine ausreichende Verweilzeit (Halbwertszeit) der Teilchen im
Blut oder anderen Körpergeweben, mit Ausnahme der Leber und
anderer Ausscheidungsorgane, ist Grundvoraussetzung für den in
vivo Einsatz mit dem Ziel eines therapeutischen Effektes. Neben
den Eliminierungsreaktionen seitens des RES, denen Fremdpartikel
wie die MP oder andere magnetische Teilchen, sobald sie in den
Körper gelangen, ausgesetzt sind und die es durch angemessene
Coating- Verfahren zu unterdrücken gilt, besteht bei der
Anwendung der oben zitierten Magnetpartikel das Hauptproblem
darin, die Teilchen spezifisch mit den Tumorzellen in Kontakt zu
bringen (Drug Targeting). Es werden zwar Mechanismen beschrieben
(siehe US-PS 4,735,796 und DE-OS 28 28 941), durch die die
magnetischen Teilchen in die Krebszelle gelangen sollen, die
dort vertretenen Hypothesen widersprechen jedoch allen
etablierten klinischen Erfahrungen.
Diese Technik, die unter der Bezeichnung "Drug Targeting"
allgemein bekannt und auch Gegenstand gegenwärtiger AIDS
Forschung ist, bleibt bei den zitierten Mitteln und Verfahren
für die Tumortherapie ungelöst. Weitere Verfahren zur
Herstellung von in einer Polymermatrix eingekapselten
magnetischen Partikeln, sind ebenfalls in der Vergangenheit
beschrieben worden (siehe US-PS 4,628,037; 4,452,773; 4,335,094;
4,115,535; 4,166,102; 4,169,804; 4,267,234; 4,267,235;
4,169,138; 3,970,518; 4,230,685; 4,070,246; 4,654,267;
4,123,396). An die bei diesen Verfahren verwendeten
Polymermatrices in Form von Dextran, Albumin, Agarose und
synthetischer Polymere wie z. B. Hydroxyäthylmethacrylat,
Methylmethacrylat, Polystyrol werden spezifische Bioliganden in
Form von Antikörpern kovalent gekoppelt. Diese Teilchen sind
praktisch nur zur analytischen Detektion von Antigenen im
Immunassay, für die Zellseparation, -sortierung, -markierung
sowie zur DNA/RNA Auftrennung einsetzbar. Die beschriebenen
Verfahren zur Einkapselung der magnetischen Partikel sind z. T.
sehr aufwendig. So beschreibt Ugelstad (US-PS 4,654,267) ein
Quellungs-Polymerisationsverfahren von vorpolymerisiertem
Polystyrol, an das durch zusätzliche Einführung geladener
Gruppen in die Polymermatrix Eisen(III)- und Eisen(II)salze
gebunden werden, die anschließend zum Fe₂O₃ oxidiert werden.
Diese Substanzen wie auch die für die Tumorbehandlung zitierten
Mittel sind aufgrund a) fehlender Biokompatibilität der
verwendeten Polymermatrix, b) gänzlich fehlender Polymer-
Caotings und c) aufgrund der teilweise verwendeten
Partikelgrößen von 1-5 µm sowie z. T. fehlender oder nicht
effizienter Möglichkeiten zur Kopplung von Bioliganden
ungeeignet, um als therapeutische Mittel eingesetzt zu werden.
Die Nachteile bisheriger Verfahren und Mittel können
überraschenderweise dadurch umgangen werden, daß die für die
AIDS Therapie vorgesehenen Teilchen
- a) über eine ausreichende Feinheit <500 nm, vorzugsweise 5-100 nm, verfügen,
- b) in solche Substanzen eingekapselt werden, die einerseits eine hinreichende Biokompatibilität aufweisen, andererseits mit solchen Bioliganden/Biomolekülen modifiziert werden, die sowohl die Halbwertszeiten der MP im Körper entscheidend erhöhen als auch das Targeting der eingekapselten MP zu den Zielorganen, nämlich Viren und infizierte Zellen, ermöglichen.
Als wärmeübertragende Systeme kommen alle Substanzen in Frage,
die sich induktiv aufheizen lassen. Hierfür geeignet sind alle
ferromagnetischen, ferrimagnetischen, superparamagnetischen oder
paramagnetischen Werkstoffe wie z. B. Ferrite: CoxFeyFe₂O₄,
CoFe₂O₄, Fe₃O₄, Fe₂O₃, MnFe₂O₄, NiFe₂O4, ZnFe₂O₄, NixZnyFe₂O₄,
wobei die Erfindung nicht auf diese Substanzen beschränkt ist.
Superparamagnetisch sind definitionsgemäß eindomänige Substanzen
mit einem konstanten magnetischen Moment. Die Effektivität der
applizierten MP als therapeutische Mittel hängt außer von der
Biokompatibilität entscheidend von der Feinheit der Teilchen ab.
Letztere beeinflußt direkt die Verteilung der MP im
Körpergewebe. Die Wandungen der blutführenden Gefäße weisen eine
Endothelzell-Schicht mit regelmäßigen Diffusionsöffnungen
(Fenestrationen) auf. Diese Öffnungen sind in der Regel 60-100
nm groß, so daß Teilchen, mit einer Größe <100 nm diese
Öffnungen passieren können. Ferner hat sich gezeigt, daß
Teilchen mit einer Größe von <100 nm, z. B. subkutan gespritzt,
einen wesentlich besseren Zugang zu den Lymphknoten, den
Hauptzielorganen der AIDS Infektion, besitzen. Aus diesem Grunde
weisen die erfindungsgemäßen Mittel vorzugsweise eine Größe von
<100 nm auf. Die Herstellung solcher Teilchen ist aus der
Literatur bekannt (siehe US-PS 3,917,538; 3,531,413; 4,827,945;
4,001,288). Üblicherweise geht man dabei von wäßrigen Fe(III)/
Fe(II)-Salzmischungen aus, die durch Zugabe von Basen in Form
von beispielsweise NaOH oder NH₃ zum Fe₂O₃/Fe₃O₄ umgesetzt
werden.
Neben dem Aspekt der Teilchengröße spielt auch die
Suspendierbarkeit der MP eine wesentliche Rolle. Eisenoxide,
Ferrite oder andere metallische Werkstoffe neigen während der
Herstellung nach oben beschriebenen Verfahren dazu zu
agglomerieren und dabei Teilchen zu formen, die die für die
Therapie erforderlichen Partikelgrößen bei weitem überschreiten.
Um dieses von vornherein zu vermeiden, werden die Eisen-/
Metallsalze beim Herstellungsprozeß mit
Suspensionsstabilisatoren versetzt, die die gebildeten Teilchen
umhüllen und so ein Agglomerieren verhindern. Geeignete
Stabilisatoren dieser Art sind z. B.: Na-Dodecylsulfat,
Polystyrolsulfonsäure, Behensäure, Palmitinsäure, Stearinsäure,
Arachidonsäure, Laurinsäure, Na-Laurinsulfat, desweiteren
Dextran, Polyvinylpyrrolidon, Serum Albumin. Die Umsetzung
geschieht in der Regel unter Verwendung einer
Stabilisatorkonzentration von 0,05-1% (w/v), bezogen auf die
wäßrige Phase.
Die hergestellten MP liegen als stabile wäßrige Suspensionen
vor, die sich nicht unter dem Einfluß der Schwere absetzen. Um
eine für den therapeutischen Einsatz möglichst enge Fraktion zu
erhalten, können die Suspensionen mit Hilfe der Gelfiltration
fraktioniert oder durch Filterkartuschen mit einer
entsprechenden Porenweite, vorzugsweise 50-100 nm, extrudiert
werden. Als Gelfiltrationsmedien bieten sich vorteilhaft solche
mit einer Ausschlußgrenze von <10⁵ an (Gele solcher Art sind im
Handel unter der Bezeichnung z. B. Sepharose, Bio-Gel
erhältlich). Die Fraktionierungen geschehen analog zu den
bekannten Fraktionierungsverfahren von Polymeren.
Für eine unmittelbare therapeutische Applikation sind die MP
jedoch noch nicht geeignet, da sie, in vivo appliziert,
innerhalb weniger Minuten von den Phagozyten des RES eliminiert
würden. Um die Voraussetzung für eine solche in vivo Anwendung
zu schaffen, müssen die gewonnenen MP in eine biokompatible
Matrix eingekapselt bzw. mit einer solchen beschichtet werden
(Coating). Biokompatibilität wird dabei so definiert, daß nach
24stündiger Applikation der Teilchen in den Körper das
Verhältnis der in der Leber und dem übrigen Gewebe verteilten MP
<1, vorzugsweise <0,5 beträgt. Diese Voraussetzung der
Biokompatibilität ist bei den therapeutischen Mitteln und
Verfahren, die in den US-PS: 4,106,488; 4,662,359; 4,735,796;
4,323,056; 4,345,588; 4,018,886; 4,136,683; 4,303,636;
4,452,773; 4,508,625; 4,577,636; 4,706,622 beschrieben sind,
jedoch nicht erfüllt. Es werden dort magnetische Partikel
ungecoatet eingesetzt oder es werden Coatings in Form von
Polysacchariden verwendet, die nur eine sehr begrenzte
Biokompatibiliät aufweisen.
Wie bei vielen physikalischen Prozessen, so wird auch die
Phagozytose-Aktivität des RES durch Rezeptor vermittelte
Mechanismen bestimmt. Vor allem Zuckerverbindungen wie Mannose
und Fucose werden von den Rezeptoren der Phagozyten erkannt,
insofern sind auch Oligosaccharide oder Polysaccharide, die aus
diesen Einheiten aufgebaut sind, der Phagozytose besonders
ausgesetzt. Mit den erfindungsgemäßen Einkapselungsmaßnahmen
wird demonstriert, daß die Phagozytose überraschenderweise
weitestgehend unterdrückt werden kann. Die dafür notwendigen
Coating Maßnahmen umfassen:
- A) Beschichtung oder Einkapselung mit synthetischen Polymeren (Hydrogelen),
- B) Einkapselung in Biopolymere oder abgewandelte Biopolymere,
- C) Einkapselung der MP in künstliche Liposome.
Zur Gruppe der Hydrogele gehören solche synthetischen oder
semisynthetischen Polymere, die einen Wassergehalt von <85%
aufweisen. Beispiele hierfür sind: Polyvinylalkohol,
Polyvinylpyrrolidon, Polyacrylamid, Hydroxyäthylzellulose.
Es hat sich gezeigt (J. Senior et al., Biochim. Biophys. Acta,
1062, 77, 1991), daß, je hydrophiler die Matrix ist, desto höher
ist die Verweilzeit im Blut. Man vermutet, daß durch die
Ausbildung von ausgeprägten Wasserclustern die für die
Interaktionen der verschiedenen Spezies verantwortlichen
Dispersionskräfte so verringert werden, daß die Adsorption der
die Phagozytose vermittelnden opsonierenden Proteine so
zurückgedrängt wird, daß die entsprechenden
Eliminierungreaktionen seitens des RES zumindestens für den
therapierelevanten Zeitraum von 5-20 Stunden unterdrückt
bleiben. Ein weiterer entscheidender Parameter zur Manifestation
der Biokompatibilität stellen negative Ladungen dar. Alle Zellen
des Körpers, vor allem die im Blut zirkulierenden, weisen
allesamt eine negative Ladung auf, d. h. die Zellen stoßen sich
gegenseitig ab. In Analogie dazu wird bei den erfindungsgemäßen
Mitteln die Biokompatibilität der Matrix dadurch erhöht, daß
solche Substanzen verwendet werden, die über eine negative
Ladung verfügen. Substanzen dieser Art sind Glycosaminoglycane,
Chondroitinsulfat, Keratansulfat, Heparin, Hyaluronsäure,
Dermatansulfat ferner Heparansulfat, ein Konstituent der
Endothelzellen, ferner Polysialinsäure (N-Acetylneuraminsäure).
Negative Ladungen spielen darüberhinaus auch eine wichtige Rolle
für die Optimierung der Lokalisation der Teilchen in bestimmten
Körperarealen. So weisen anionische Liposome eine 70% höhere
Anreicherung in den Lymphknoten auf im Vergleich zu neutralen
Liposomen (S. Mangat et al., Life Sci., 36, 1917, 1985).
Die Einkapselung der MP mit den unter A) und B) aufgeführten
hydrophilen oder negativ geladenen Substanzen wird mittels einer
Wasser-in-Öl Dispersion vorgenommen. Dazu werden die
Suspensionen der MP in einer wäßrigen Polymerlösung, die
allgemein 2-10% (w/w) Polymer enthält, dispergiert. Es bilden
sich Polymerdispersionen, in die die MP eingekapselt sind.
Während des Dispergiervorganges wird durch Zugabe eines
Vernetzers, in der Regel unter Verwendung von 0,1-1% (w/w),
bezogen auf die Polymerphase, die Matrix vernetzt. Beispiele für
solche Vernetzer sind: Glutardialdehyd, Dibromäthan,
Divinylsulfon, Epichlorhydrin, 2,4-Difluordinitrobenzol,
Adipinsäuredihydrazid. Durch Variation der
Vernetzerkonzentration und/oder der Polymerkonzentration kann
der Wassergehalt der Matrix entsprechend den Biokompatibiltäts
anforderungen optimiert werden, derart, daß mit sinkender
Vernetzerkonzentration und/oder Polymerkonzentration der
Wassergehalt ansteigt und die Bluthalbwertszeiten
dementsprechend erhöht werden. Da die für das Coating
vorgesehenen Substanzen allesamt miteinander mischbar sind,
können auch Polymermischungen eingesetzt werden, so daß die
vorteilhaften Eigenschaften der einzelnen Substanzen miteinander
kombiniert werden können. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben,
die Bedingungen für Hydrophilie und negative Oberflächenladungen
im Hinblick auf eine optimale Biokompatibilität zu erzielen.
Die Verwendung der synthetischen Hydrogele bietet darüberhinaus
noch den Vorteil, über die vorhandenen funktionellen
Seitengruppen zusätzlich solche Substanzen kovalent einzuführen,
die die Biokompatibilität günstig beeinflussen. Hierfür sind
besonders gut geeignet: Polyäthylenglykole (PEG), vorzugsweise
mit einer Molmasse von 1000-2000, Sialinsäure, Glycophorin A,
sowie wasserlösliche lineare oder verzweigte Blockcopolymere aus
Äthylen- und Propylenoxid (solche Substanzen sind z. B. unter der
Bezeichnung Poloxamer, Pluronic, Hypermer im Handel), ferner
Blutgruppenantigene, die die natürlichen Konstituenten der
Erythrozytenmembran sind. PEG stellt eine Substanzklasse dar,
die in der Biochemie eingesetzt wird, um hydrophobe
Wechselwirkungen (Dispersionskräfte) zwischen Proteinen oder
Proteinen und Kunststoffoberflächen zu verringern (A. Mori et
al., Pharm. Res. 10, 507, 1993). Analoges gilt auch für die
Äthylenoxid-Propylenoxid-Blockcopolymere, wobei hier, bedingt
durch die sperrige Struktur der Blockcopolymeren, auch sterische
Effekte einen adsorptionsverhindernden Effekt bedingen.
Sialinsäure ist Bestandteil vieler Zuckerderivate, die
ihrerseits Konstituenten von Glycoproteinen oder
Zellmembranproteinen sind. Dabei konstituieren die Sialinsäuren
häufig die Endgruppen der Zuckerliganden und bestimmen durch
ihre negative Ladung nachhaltig die physikalisch-chemischen
Oberflächeneigenschaften diverser Körperzellen (Thrombozyten,
Erythrozyten). Es hat sich gezeigt, daß durch Kopplung dieser
Substanz an die Polymermatrix die Bluthalbwertszeit gegenüber
ungecoateten MP um über 90% und gegenüber den mit nur
hydrophilen Polymeren beschichteten Teilchen um über 50% erhöht
wird. Ähnliche Eigenschaften wie durch die Sialinsäure werden
überraschenderweise auch dadurch erzielt, daß die unter Punkt B)
aufgeführten Biopolymeren wie z. B. Heparin, Heparansulfat,
Glycophorin A kovalent an die Polymermatrix gebunden werden. Als
weitere, die Biokompatibilität fördernde Liganden haben sich
auch die Blutgruppenantigene herausgestellt. Diese aus
Oligosacchariden bestehende Substanzklasse stellt die
Erkennungsmerkmale der Blutgruppenzugehörigkeit der Erythrozyten
dar. Beispiele für diese Stoffe sind: αGalNac(1-3)[αFuc(1-
2)]βGal(1-3)GalNAc für Blutgruppe A, αGal(1-3)[αFuc(1-2)]βGal(1-
3)GalNAc für Blutgruppe B, βGal(1-3)[αFuc(1-2)]βGalNAc für
Blutgruppe 0. Für die in vivo Applikation wird jeweils das für
den jeweiligen Patienten individuelle Blutgruppenantigen
gekoppelt. Alle angeführten Matrixliganden können mit Hilfe der
bekannten Kopplungsreagenzien, wie sie aus der
Affinitätschromatographie oder Enzymologie bekannt sind,
gebunden werden (siehe Methods in Enzymology, K. Mosbach Hrsg.,
1987, Band 135). Geeignete Reagenzien sind z. B.: CNBr,
Epichlorhydrin, Carbonyldiimidazol, Diisocyanate, Tresylchlorid,
Tosylchlorid, Benzochinon, 2-Fluor-1-methyl-pyridinium-toluol-4-
sulfonat, N-Hydroxysuccinimid, Adipinsäuredihydrazid, N-
Succinimidyl-chloroformat, N-Succinimidyl-3-(2-
pyridyldithio)propionat. Weitere geeignete Kopplungsreagenzien
sind solche, die durch Photoaktivierung reaktive Gruppen bilden
wie z. B.: Diazirinderivate (J. Brunner et al., Biochemistry, 22,
3812, 1983) oder 3-[3-(3-Trifluormethyl)diazirin-3-yl)phenyl-
2,3-dihydroxypropionsäure-N-hydroxysuccinimid (D.E. Bochkariov
et al., Anal. Biochem., 204, 90, 1992).
Neben den obigen, die Modifikation der MP betreffenden
Maßnahmen, kann es sich je nach Situation als vorteilhaft
erweisen, zusätzlich solche Substanzen zu applizieren, die die
Phagozytose des RES durch Blockade der Rezeptoren der
phagozytierenden Zellen hemmen. Solche Substanzen sind z. B.
Glactose, Asialofetuin, Fucose, Colchicin, Glucose.
Das dritte Verfahren (C) zur Verbesserung der Biokompatibilität
besteht darin, die MP in Liposome einzukapseln. Liposome sind
synthetisch hergestellte kugelförmige Hohlkörper (Vesikel), die
aus einer Lipid-Schicht oder Lipid-Doppelschicht bestehenden
Membran umhüllt sind. Liposome sind in den letzten Jahren
intensiv als mögliche Medikamenten Depots (Drug Depots) und
Drug-Targeting vermittelnde Substanzen untersucht worden (G.
Gregoriadis Hrsg, "Liposome Technology", CRC Press Inc.). Der
die Biokompatibilität fördernde Parameter hierbei ist, daß die
die Liposomen konstituierende Membran überwiegend aus
Bestandteilen natürlicher Zellmembranen bestehen. Aufgrund der
Hohlkörperstruktur der Liposome sind sie naturgemäß
prädestiniert, diverse Substanzen einzukapseln (G. Gregoriadis,
FEBS Lett 36, 292, 1973). Die Herstellung der Liposome
geschieht allgemein mittels eines Lösungsmittel-
Verdampfungsverfahrens. Hierbei wird durch Verdampfen der
organischen Phase - in der Regel Methylenchlorid oder
Chloroform/Methanol Mischungen -, in der generell 1-10% (w/w)
Lipide gelöst sind, ein dünner Film erzeugt, der anschließend in
einer Pufferlösung suspendiert wird. Als Konstituenten der
Liposome kommen grundsätzlich alle natürlichen Lipide wie z. B.:
Phosphatidylcholin (PC), Phosphatidylsäure, Cholesterin (Ch),
Phosphatidyläthanolamin (PE), Phospahtidylinositol,
Phosphatidylserin, Sphingomyelin (SM), Monosialoganglioside (MG)
in Frage. Die Lipidzusammensetzung kann sowohl in Bezug auf das
Verhältnis der Lipide untereinander, als auch bzgl. der
Zusammensetzung in bestimmten Grenzen variiert werden. Beispiele
für solche Zusammensetzungen sind: PC : Ch : GM, 2 : 1: 0,14; SM : GM,
1 : 0,07; SM : GM: Ch, 2 : 0,13 : 1; SM : PC : Ch, 1 : 1 : 1; PC : Ch : PE, 1 : 1: 0,2.
Wenngleich die so hergestellten Liposome in ihrer
Zusammensetzung den natürlichen Membranen ähneln, werden sie
dennoch bei der in vivo Applikation in der Regel als fremd
erkannt und innerhalb von Minuten von den Kupferzellen der
Leber und den Makrophagen der Milz metabolisiert. Wie jüngste
Versuche gezeigt haben (T.M. Allen et al., Biochim. Biophys.
Acta, 1066, 29, 1991; A. Gabizon et al., Proc. Natl. Acad. Sci.,
85, 69, 1988), können die Bluthalbwertszeiten dadurch
signifikant erhöht werden, daß PC partiell durch MG, SM oder PEG
substituiertes PE ersetzt wird. Vor allem durch die Substitution
mit solchen Lipiden, die die Membrankonformation stabilisieren,
wie SM, konnte die Phagozytose um über 90% verringert werden.
Anstelle des MG haben sich PEG substituiertes PE als
außerordentlich biokompatibilitätsfördernd herausgestellt. Die
molaren Verhältnisse dieser biokompatiblen Liposome sind z. B.:
SM : PC : Ch : PEG-PE, 1 : 1 : 1 : 0,2; SM : PC : Ch : GM, 1 : 1 : 1 : 0,2 oder
GM : PC : Ch, 1 : 10 : 5.
Bei den die vorliegende Erfindung konstituierenden Versuchen
wurde nun überraschenderweise gefunden, daß sich durch simultane
Verwendung von PEG- und Sialinsäure substituierten Lipiden ein
synergistischer Effekt insofern ergibt, als gegenüber den
bisherigen Liposomen eine nochmalige Steigerung der
Bluthalbwertszeiten um über 30% erzielt wird. Die
Konzentrationen der PEG substituierten Lipide liegen dabei in
der Regel zwischen 3-15% (w/w), vorzugsweise zwischen 4-7%,
bezogen auf den Gesamtlipidgehalt. Das Verhältnis PEG- zu
Sialinsäure substituierten Lipiden beträgt in der Regel 1 : 1. Die
Molmasse des PEG kann variiert werden, wobei im Hinblick auf
eine Biokompatibilitätsverbesserung Molmassen zwischen 1000 und
2000 vorzuziehen sind. Die Kopplung der PEG Spezies an das PE
wird vorzugsweise mit Hilfe von 2-Fluor-1-methyl-pyridinium
toluol-4-sulfonat (FMP) unter Basenkatalyse durchgeführt. Diese
Kopplung mit FMP hat gegenüber den bisherigen Verfahren unter
Verwendung von Succinimiden, (A. Klibanov et al., FEBS Lett.,
268, 235, 1990), Cyanurchlorid (G. Blume et al., Biochim.
Biophys. Acta, 1029, 91, 1990), Carbamaten (T.M. Allen et al.,
Biochim. Biophys. Acta, 1066, 29 (1991) oder Tresylchlorid (J.
Senior et al., Biochim. Biophys. Acta, 1062, 77, 1991) eine bis
zu 60% höhere Kopplungsausbeute zur Folge. Gegenüber den
zitierten Methoden ist das Kopplungsverfahren mit FMP
darüberhinaus wesentlich einfacher durchzuführen. So benötigt
das Verfahren nach T.M. Allen et al. (Ref. 1991) mehrere Stunden
Reaktionszeit bei sehr hohen Temperaturen (95°C) unter
Verwendung teilweise hochtoxischer Lösungsmittel wie Benzol,
Tetrachloräthylen und Triäthylamin. Das Substitutionsverfahren
für die erfindungsgemäßen Mittel kann dagegen bei Raumtemperatur
und unter Verwendung von gängigen Lösungsmittel wie
Dimethylformamid, Dioxan, Tetrahydrofuran oder Aceton
durchgeführt werden. Zur Herstellung der substituierten Lipide
wird im ersten Schritt PEG bzw. Sialinsäure durch Inkubation mit
einer FMP Lösung, die einen 1,5 molaren Überschuß einer Base,
enthält, für 40-60 Minuten bei Raumtemperatur aktiviert. Nach
Abtrennen des überschüssigen Reagenzes wird durch 6-12stündiges
Inkubieren einer äquimolaren PE Menge die Kopplung mit dem
aktivierten PEG bzw. Sialinsäure herbeigeführt. Die Auftrennung
der substituierten Lipide geschieht anschließend vorzugsweise
mittels der Reversed Phase-Chromatographie. Alternativ kann PEG
oder Sialinsäure auch mittels N-Hydroxysuccinimid-chloroformat
aktiviert werden. Diese Aktivierungsmethode liefert ebenfalls
bessere Ausbeuten gegenüber den zitierten Verfahren (siehe
zitierte Refs.). Die anschließende Substitution wird in den
gleichen Lösungsmitteln wie beim FMP unter Zugabe einer Base
durchgeführt. Der synergistische Effekt durch die gleichzeitige
Anwendung von PEG- und Sialinsäure substituierten Lipiden ist
darin begründet, daß sowohl die für die Biokompatibiltät
notwendige hydrophilen Eigenschaften - bedingt durch PEG - als
auch die Bedingungen für terminale negative Ladungen - bedingt
durch die Sialinsäure - erfüllt sind.
Ein wesentlicher Bestandteil der erfindungsgemäßen Mittel sind
die geeigneten Maßnahmen zur Einkapselung der MP in
biokompatible Matrices. Außer der Art der Matrix ist für die in
vivo Applikation unabdingbare Voraussetzung, daß die Matrix,
unabhängig davon, ob es sich um ein synthetisches-,
halbsynthetisches Polymer, um ein Biopolymer oder Liposom
handelt, die MP vollständig einkapselt, so daß der Kontakt
zwischen MP und opsonierenden Proteinen, die bekanntlicherweise
die Phagozytose vermitteln, weitestgehend ausgeschlossen ist.
Für die synthetischen bzw. semisynthetischen Polymeren wird das,
wie oben beschrieben, mit Hilfe der Wasser-in-Öl
Dispergiertechnik ermöglicht. Bei der Verwendung von Liposomen
als Einkapselungsmatrix kommt im Rahmen der vorliegenden
Erfindung eine Technik zum Tragen, die einen vollständigen
Einschluß der MP mit den Liposomen erlaubt. Dazu werden die oben
beschriebenen suspendierten MP zusammen mit den Lipiden in einer
organischen Phase, vorzugsweise Chloroform/ Methanol (2 : 1, v/v)
dispergiert. Anschließend wird das Lösungsmittel verdampft,
wobei ein dünner Lipidfilm gebildet wird, in dem die MP homogen
eingebettet sind. Beim anschließenden Dispergiervorgang in einer
Pufferlösung werden die MP in die Lipidmembran eingeschlossen.
Durch Ultraschallbehandlung über einen Zeitraum von 10 bis 30
Minuten, Verwendung eines hochtourigen Dispergierwerkzeuges
(solche sind unter der Bezeichnung IKA-Ultra-Turrax, Fa. Janke &
Kunkel im Handel) oder durch Extrusion durch einen
entsprechenden Membranfilter (Porengröße vorzugsweise 50-100 nm)
wird die Liposomenbildung optimiert. Als wäßrige
Dispersionsphase kommt z. B. ein Tris-(hydroxymethyl)
aminomethan-HCl-Puffer, Phosphat-Puffer, NaCl enthaltender
Phosphat-Puffer (PBS), Acetat-Puffer, N-[Tris-(hydroxymethyl)
methyl)-2-aminoäthansulfonsäure-Puffer (TES) in Frage.
Das entscheidende Kriterium, die erforderliche homogene
Verteilung der MP in dem Lipidfilm zu realisieren, wird dadurch
ereicht, daß die MP vor der Zugabe zu der Lipidmischung mit
einem Suspensionsstabilisator versetzt werden. Hiermit wird ein
Agglomerieren der Teilchen vermieden und es wird gewährleistet,
daß die MP als separate Einzelteilchen in die Liposomenmembran
eingekapselt wird. Geeignete Stabilisatoren sind z. B.
Behensäure, Laurinsäure, Na-Citrat, Palmitinsäure, Stearinsäure.
Ihre Konzentration beträgt 0,05-1% (w/v), bezogen auf die
wäßrige Phase.
Alternativ zu den beschriebenen Techniken zur Einkapselung der
MP kann auch so verfahren werden, daß die Fe-Kolloide zusammen
mit den Liposomen gegen einen entsprechenden Puffer, z. B. TES,
PBS, dialysiert werden. Dabei findet, je nach Zusammensetzung
der Liposome, innerhalb von 24-48 Stunden ein Austausch der
Stabilisatoren durch die Lipide statt.
Mit den beschriebenen Maßnahmen zur Herstellung von
therapeutischen Mitteln zur Behandlung von AIDS sind die
Voraussetzungen geschaffen, sowohl MP in der erforderlichen
Feinheit herzustellen, als auch eine ausreichende
Biokompatibiltät für die in vivo Applikation zu erzielen. Im
Gegensatz zu den zitierten früheren, für die Tumortherapie
konzipierten Mitteln und Verfahren, die keine gezielte Therapie
zulassen, besteht das Ziel der vorliegenden Erfindung darin,
eine gezielte Therapie, d. h. ein selektives überwärmen der Viren
und der infizierten Zellen zu erreichen. Selektive Überwärmung
wird dabei so definiert, daß sich die MP direkt an die HIV und
die infizierten Zellen anhaften, um beim anschließenden
induktiven Aufheizen ihre Energie praktisch ausschließlich auf
die Viren und infizierten Zellen zu übertragen.
Es ist bekannt, daß die Bindung des HIV an seine Wirtszelle
durch Bindung seines Hüllproteins gp120 mit dem CD4 Rezeptor der
Wirtszelle, vorwiegend T4-Helferzelle, zustandekommt. Die T4-
Helferzelle besitzt eine Vielzahl dieser CD4 Rezeptoren und ist
daher für einen Angriff durch das HIV prädestiniert. Nach der
Fusion der Zell- und Virusmembran, die der Bindung des gp120 an
den CD4 Rezeptor folgt, werden eine Reihe biochemischer Prozesse
in Gang gesetzt, in deren Verlauf das Genom der Wirtszelle durch
das HIV umgeschrieben und zur Produktion weiterer Viren
veranlaßt wird. Schließlich werden die Viren in der infizierten
Zelle durch einen Ausknospungsvorgang (Budding) in das Gewebe
freigesetzt. Beim Budding-Prozeß wird auf der Membran der
infizierten Zelle das HIV Hüllprotein gp120, ein Glycoprotein,
ausgebildet.
Um die beschriebenen therapeutischen Mittel an das Zielorgan,
d. h. an die Viren und die infizierten Zellen heranzubringen,
kann man das Hüllprotein des HIV, das sich nun auf beiden
Zielorganen befindet, als Zielstruktur für das Targeting
benutzen. Als komplementärer Ligand für gp120 bieten sich
naturgemäß die CD4 Rezeptoren an, die bekannterweise eine hohe
Affinität gegenüber dem Hüllprotein aufweisen. Frühere Versuche,
die HIV Infektion durch Gaben von löslichem CD4 zu unterdrücken,
sind bisher unbefriedigend verlaufen (siehe Ref. DeVita et al.),
da das lösliche CD4 autoimmunologische Reaktionen auslöst und
die Bluthalbwertszeiten zu kurz sind, um therapeutisch wirksam
zu sein.
Durch die Bindung des CD4 Moleküls an die gecoateten
biokompatiblen MP ist nun die Möglichkeit gegeben, die
immunologischen Reaktionen zu hemmen und gleichzeitig CD4 als
Targeting vermittelnden Liganden für das gp120 Hüllprotein zu
nutzen. Dies geschieht durch direkte Kopplung des CD4 Rezeptors
an die Polymerhülle der MP. Vorzugsweise wird die Kopplung über
die Aktivierung der funktionellen Gruppen des Polymermatrix
unter Verwendung der oben beschriebenen Aktivierungsagenzien
vorgenommen. Die Anzahl der gekoppelten Targeting vermittelnden
CD4 Moleküle hängt naturgemäß von der Teilchengröße ab. Es wird
in der Regel ein hoher Substitutionsgrad angestrebt unter
gleichzeitiger Wahrung der die Zugänglichkeit der Epitope
bestimmenden sterischen Konfigurationsfreiheitsgrade. Dieser
Parameter stellt eine notwendige Voraussetzung dar, um eine hohe
Interaktionswahrscheinlichkeit zwischen Ligand und gp120 zu
gewährleisten, da sich einige Liganden aufgrund der statistisch
ablaufenden Kopplung nicht in der für die komplementäre Bindung
an das gp120 Molekül geeigneten sterischen Konfiguration
befindet. Durch geeignete Wahl des Aktivierungsreagenzes kann
der Substitutionsgrad entsprechend optimal eingestellt werden.
Neben dem CD4 Molekül als Targeting vermittelnde Spezies können
darüberhinaus auch spezifische Antikörper, die gegen die CD4
Bindungsstellen des gp120 Hüllproteins gerichtet sind, verwendet
werden. Alternativ lassen sich auch die entsprechenden F(ab′)
und F(ab′)₂ Fragmente verwenden, die wegen des fehlenden Fc
Fragmentes ein geringeres Immunogenitätspotential aufweisen als
das gesamte IgG Molekül. Die Kopplungsverfahren für die
Antikörper sowie die IgG-Fragmente sind identisch mit den für
die CD4 Kopplung benutzten Methoden.
Neben der chemischen Kopplung bietet die Liposomentechnik
darüberhinaus die Möglichkeit, die Liganden, CD4 oder anti
gp120-IgG, auch direkt physikalisch in die Membran der Liposome
zu integrieren. Dazu werden die Liganden zusammen mit den
Liposomen einer Utraschallbehandlung unterworfen. Um bei dieser
Methode einen möglichst hohen Erhalt der biologischen Aktivität
zu erzielen, haben sich Beschallungsperioden von 30 Sekunden mit
entsprechend gleich langen Intervallen als vorteilhaft erwiesen.
Die gesamte Ultraschallbehandlung beträgt in der Regel 2-10
Minuten. Die Ligandenkonzentration für den Membraneinschluß
liegt durchweg in der gleichen Größenordnung wie bei der
chemischen Kopplung.
Die oben beschriebenen erfindungsgemäßen Mittel können nun
direkt für die AIDS Therapie eingesetzt werden.
Für die Administration bietet sich vorzugsweise die intravenöse
oder subkutane Injektion an.
Die Anreicherung der MP in den betreffenden Zielorganen kann
mittels Magnetic Resonance Imaging verfolgt werden. Sobald sich
die MP in den Zielorganen angereichert haben, werden diese im
letzten Schritt mittels eines hochfrequenten magnetischen
Wechselfeldes, vorzugsweise mit Hilfe einer ringförmigen
Induktionsspule, aufgeheizt. Die geometrischen Abmessungen der
Magnetspule sind so ausgelegt, daß ein Patient vollständig in
die Spule eingeführt werden kann (Innendurchmesser 40-60 cm).
Für den Fall längerer Behandlungen (<20 Stunden), können auch
Spulen mit kleineren Durchmessern (10-30 cm) oder entsprechende
Hochfrequenzsender eingesetzt werden, die von außen an die
Körperareale angelegt werden. Um die therapeutisch relevanten
Temperaturen von 42-60°C, vorzugsweise 45-50°C, zu erzielen,
sind, je nach geometrischer Auslegung der Spule, Frequenzen von
0,5-20 MHz erforderlich. Die Magnetfeldstärken betragen dabei in
der Regel 10000-80000 A/m. Für die Einstellung der genauen
Temperatur wird eine übliche, aus der Regulationstechnik
bekannte elektronische Steuerung benutzt. Die Gesamtmenge der
applizierten MP hängt naturgemäß vom Ausmaß der Infektion ab.
Generell gilt, daß pro Virus in der Regel 2-5 MP erforderlich
sind, um den notwendigen integralen Temperaturgradienten zu
realisieren. Bei den infizierten Zellen hängt die Anzahl der MP
von ihrer Größe ab. Bei Teilchengrößen von 50-200 nm sind in der
Regel 1000-2000, bei Teilchengrößen <50 nm 2000-4000 Teilchen
pro Zelle erforderlich. Die gesamte Induktionsbehandlung dauert
in der Regel 5-20 Stunden, wobei die Behandlungszeiten um so
kürzer sind, je höher die Temperatur gewählt wird. Vorzugsweise
werden jeweils 30-60minütige Behandlungsintervalle in praxi
vorgenommen. Nach der Gesamtbehandlung werden die Titer der T4-
Helferzellen neu bestimmt. Je nach T4-Helferzellen Status kann
dann eine weitere Applikation der MP mit anschließender
Induktionsbehandlung vorgenommen werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einiger Beispiel
erläutert.
0,5 mM getrocknetes PEG (Molmasse 1000) werden in 10 ml frisch
destilliertem über Molekularsieb getrocknetem Dioxan bei 60°C
gelöst. Nach Abkühlen der klaren Lösung auf Raumtemperatur (RT)
wird 1 mM N-Succinimidyl-chloroformat, gelöst in 5 ml über
Molekularsieb getrocknetem Dioxan, zugefügt. Zu dieser Lösung
wird 1 mM 4-Dimethylamino-pyridin (DAP), das in 5 ml
wasserfreiem Dioxan gelöst ist, unter Rühren langsam zugetropft.
Die Umsetzung zum N-Succinimidyl-carbonat PEG (NSC-PEG) erfolgt
bei RT über einen Zeitraum von 2 Stunden. Danach wird das
angefallene Hydrochlorid abgesaugt und der Überstand 3mal mit
Diäthyläther präzipitiert. Nach der Trocknung im Vakuum wird das
angefallene Produkt zweimal in Aceton/Diäthyläther
umkristallisiert. 0,05 mM des aktivierten PEG, gelöst in 2,5 ml
0,1 M Phosphat-Puffer, pH 7.5, werden mit 1,8×10-7 M Ferritin,
gelöst in 3 ml desselben Puffers, für 14 Stunden bei 4°C unter
vorsichtigem Schütteln inkubiert. Danach wird dreimal gewaschen
durch je 5minütiges Zentrifugieren (10000 x g) unter jeweiligem
Suspendieren in Wasser. Es fällt ein Konjugat an, das 24 Stunden
gegen PBS, pH 7.2, bei 4°C dialysiert und anschließend 48
Stunden lyophilisiert wird.
Das lyophilisierte PEG-Ferritin wird sodann in 2 ml wasserfreiem
Dimethylformamid (DMF) suspendiert und mit je 1 ml DMF, in dem
0,25 mM FMP bzw. DAP gelöst sind, bei 4°C 40 Minuten umgesetzt.
Das Produkt wird 5× zentrifugiert (je 3 Minuten 10000 × g) unter
jeweiligem Suspendieren in ca. 5 ml DMF. Danach wird nochmal
zweimal unter Zugabe von ca. 4 ml 0,1 M Phosphat-Puffer, pH 7.2,
zentrifugiert. Das Zentrifugat wird anschließend mit 1 ml
Phosphat-Puffer, pH 7.2, in dem 1,1×10-7 mM CD4 Rezeptor gelöst
ist, inkubiert und bei 4°C 16 Stunden geschüttelt. Danach wird
das Produkt durch dreimaliges Zentrifugieren und Suspendieren in
Phosphat-Puffer, analog obiger Prozedur, gewaschen. Es folgt
48stündiges Dialysieren bei 4°C gegen insgesamt 2 l hochreines
Wasser (4maliger Lösungsmittelwechsel). Das Produkt wird sodann
lyophilisiert und anschließend unter sterilen Bedingungen in 2
ml physiologischer Kochsalzösung suspendiert.
Die Lösung kann so direkt zur Injektion eingesetzt werden.
4,8 mM FeCl₃×6H₂O und 2,8 mM FeCl₂×4H₂O werden in je 2,5 ml
Wasser gelöst, vermischt und sterilfiltriert (Porengröße 0,2
µm). Zu dieser Lösung werden 5 ml 0,7% NH₃ unter starkem Rühren
zugegeben. Der wäßrige Überstand wird nach Anlegen eines
üblichen Handmagneten abdekantiert und der Fe-Oxid Niederschlag
in 6 ml 0,1 M HCl suspendiert. Nach ca. 30 Sekunden wird nach
Anlegen des Magneten die wäßrige Phase wieder abdekantiert und
wiederum in 0,1 M HCl aufgenommen. Diese Prozedur wird insgesamt
4mal wiederholt. Beim letzten Dekantiervorgang wird Wasser
anstelle von HCl zugegeben. Danach wird das Fe-Oxid unter Zugabe
von 0,6 mM Behensäure 4,5 Minuten auf 90°C erhitzt. Es entsteht
ein Fe₂O₃/Fe₃O₄ Mischoxid mit einer Teilchengröße von 10-18 nm
(jeweils bestimmt durch Lichtstreuexperiment). Die Fe-Oxid-
Suspension wird anschließend 24 Stunden gegen 2 Liter 0,5 M Na-
Acetat Lösung dialysiert (4maliger Lösungsmittelwechsel). 2 ml
des so gewonnenen Dialysats werden in 20,4 ml Wasser, in dem
40,4 mM Na-Acetat (wasserfrei) und 0,205 M, 2mal aus Chloroform
umkristallisiertes Acrylamid gelöst sind, suspendiert. Die
Mischung wird in 85 ml Paraffinöl (Viskosität 120 mPas), in dem
21,5 ml Sorbitan Sesquioleat, 5 ml Polyoxyäthylensorbitol
hexaoleat und 0,5% (w/w) (bezogen auf Acrylamid)
Azobisisobutyronitril gelöst sind, dispergiert. Die
Polymerisation wird anschließend durch UV Bestrahlung (Hg
Hochdrucklampe) mittels eines Dispergierwerkzeuges (IKA-Ultra-
Turrax) bei 20000 U/Minuten unter Vakuum (0,1 mm Hg) initiiert.
Die Reaktion ist nach 30 Minuten bei RT beendet. Danach wird die
wäßrige Phase durch Abdekantieren abgetrennt und 3mal mit
Petroläther ausgeschüttelt. Die vereinigten wäßrigen Phasen
werden anschließend 5mal durch Zentrifugation (10000 × g) und
erneute Suspension in Wasser gewaschen. Das Produkt wird
anschließend durch Suspension in Aceton/Wasser Mischungen 1 : 3,
1 : 1, 3 : 1, 5 : 1 und anschließender Zentrifugation gewaschen. Es
folgt Trocknung im Vakuum. Das getrocknete Produkt wird unter
Zugabe von 5 ml 0,1 M Phosphat-Puffer, pH 7.2, in dem 6%
Glutardialdehyd gelöst sind, 12 Stunden bei 40°C umgesetzt.
Danach werden die Polymerpartikel 10mal mit Wasser unter
Benutzung des jeweiligen Zentrifugierschrittes (3 Minuten 10000
× g) gewaschen. Das Produkt wird sodann in 2 ml 0,1 M Phosphat-
Puffer, pH 7.2, in dem 1,1×10-7 mM CD4 gelöst sind, suspendiert
und bei 4°C 16 Stunden umgesetzt. Anschließend wird das Konjugat
mittels abwechselnder Zentrifugation und Suspension 5mal
gewaschen. Es folgt 48stündiges Dialysieren bei 4°C gegen
insgesamt 2 l physiologische Kochsalzlösung (4maliger
Lösungsmittelwechsel). Das Produkt wird anschließend
lyophilsiert. Es folgt die sterile Endpräparation in 2ml
hochreinem Wasser gemäß Beispiel 1.
Durch Einbringen von festem Polyvinylalkohol (Molmasse 88000) in
180°C heißes Äthylenglykol wird eine 2,5%ige klare Lösung
hergestellt. 10 ml dieser Lösung werden auf 120°C abgekühlt und
1,25 ml Fe-Oxid-Suspension (gemäß Beispiel 2) unter Rühren
zugegeben bis eine homogene Suspension entsteht. Die 120°C heiße
Mischung wird unter starkem Rühren (5000 U/Minute) in 100 ml
einer 90°C vorgewärmten Pflanzenölphase (Viskosität 110 mPas),
in der 0,5% (v/v) Pluronic 6200 und 2,5% (v/v) Pluronic 3100
gelöst sind, dispergiert. Die Dispersion wird anschließend auf
RT gebracht, wobei kugelförmige Polymerpartikel mit einer Größe
von 70-210 nm entstehen, in die das Fe-Oxid eingekapselt ist.
Nach Abdekantieren der Ölphase wird 5mal mit Petroläther mittels
des jeweiligen Zentrifugationsschrittes (3 Minuten 10000 × g)
gewaschen. Es schließt sich ein 3maliger Waschvorgang mit Aceton
mit anschließendem Trocknungsvorgang im Vakuum an. Es werden 0,3
g Festphase gewonnen. Das Produkt wird danach in 5 ml 4 N NaOH
suspendiert und durch Zugabe von 3 ml Epichlorhydrin unter
ständigem Rühren über einen Zeitraum von 2 Stunden bei 55°C
aktiviert. Es folgt 10maliges Waschen mit abwechselnd Wasser und
Aceton mittels der üblichen Zentrifugation. Das aktivierte und
vernetzte Produkt wird sodann 3mal mit 0,2 M Na-Carbonat-Puffer,
pH 9.0, gewaschen (Zentrifugation 10000 × g) und das Zentrifugat
sodann 18 Stunden bei RT mit 3 ml 0,2 M Adipinsäuredihydrazid in
0,2 M Na-Carbonat-Puffer, pH 9.0, umgesetzt. Die Matrix wird
anschließend 5mal mit 0,1 M Phosphat-Puffer, pH 8.0, mittels der
üblichen Zentrifugation gewaschen und anschließend mit 3 ml 0,2
M β-Mercaptoäthanol 12 Stunden bei RT umgesetzt. Es folgt
10maliges Waschen mit 0,1 M Na-Acetat-Puffer, pH 5.5. 3,1×10-8
mM anti-gp120-IgG, gelöst in 0,5 ml 0,1 M Na-Acetat-Puffer, pH
5.5, werden mit 10 mM Na-(meta)perjodat 20 Minuten bei RT unter
Lichtabschluß umgesetzt. Das gewonnene Produkt wird sodann über
eine Sephadex G-25 Säule (30 × 1 cm), equilibriert mit 0,05 M
PBS, pH 7.2, bei 4°C aufgereinigt (Flußgeschwindigkeit 1
ml/Stunde). Die Antikörper Fraktion wird gegen 1 l 0,1 M Na-
Acetat-Puffer, pH 5.5, (2 Lösungsmittelwechsel) dialysiert und
sodann mit der Hydrazid-Matrix inkubiert. Reaktionsbedingungen:
16 Stunden 4°C. Danach wird das Produkt mit hochreinem Wasser
5mal gewaschen (mittels Zentrifugation 10000 × g). Die weitere
Präparation zu einer injizierbaren Lösung erfolgt analog
Beispiel 1.
Fe-Oxid-Kolloid gemäß Beispiel 2 wird mit Polyvinylalkohol
analog Beispiel 3 gecoatet. Nach der Aktivierung mit
Epichlorhydrin, gemäß Beispiel 3, werden 3.2×10-7 M Sialinsäure,
gelöst in 2 ml 0,1 M Borat-Puffer, pH 9.5, 12 Stunden bei 4°C
mit den aktivierten Polymerpartikeln umgesetzt. Danach erfolgt
die weitere Aktivierung mit Adipinsäuredihydrazid und Kopplung
des anti-gp120-IgG analog Beispiel 3.
Umsetzung erfolgt gemäß Beispiel 4 mit dem Unterschied, daß
anstelle der Sialinsäure 1.6×10-7 M Blutgruppe A Oligosaccharid,
gelöst in 3 ml 0,1 M Borat-Puffer, pH 9.5, über einen Zeitraum
von 12 Stunden bei 4°C gekoppelt wird.
Eine Mischung aus 2,5 ml Fe-Oxid Kolloid, gemäß Beispiel 2, und
20 ml einer 3%igen wäßrigen 60°C warmen Gelatinelösung werden in
250 ml Pflanzenölphase (gemäß Beispiel 3), in der 6,5% (v/v)
Sorbitan Monooleat und 1,5% (v/v) Pluronic 6200 gelöst sind, in
einem abgeschlossenen zylindrischen Gefäß unter Vakuum (0,1 mm
Hg) mit Hilfe eines IKA-Ultra-Turrax Dispergiergerätes bei 60°C
mit 20000 U/Minuten dispergiert. Nach einer Minute wird die
Mischung auf RT unter weiterem Rühren abgekühlt. Sobald RT
erreicht ist, wird eine 6%ige Glutardialdehydlösung, gelöst in 2
ml 0,1 M Phosphat-Puffer, pH 6.9, zugegeben. Die Reaktion ist
nach 20 Minuten beendet. Danach erfolgt 5maliges Waschen mit
Petroläther unter Benutzung der üblichen Zentrifugier-
/Suspendiertechnik. Es fallen 0,6 g Gelatine gecoatete MP mit
einer Teilchengröße von 35-280 nm an. Die Partikel werden in 50
ml Wasser suspendiert und sodann durch einen Polycarbonatfilter
(Fa. Nucleopore; Porenweite 0,1 µm) extrudiert (Lipex Biomembran
Extruder, Vancouver, Canada). Die gewonnene Fraktion wird 48
Stunden gegen insgesamt 2 l Wasser (4maliger
Lösungsmittelwechsel) dialysiert und anschließend lyophilisiert.
Es fallen 0,053 g Festphase an. 8.7×10-10 M N-Succinimidyl
carbonat-PEG (Molmasse 1900), das analog Beispiel 1 hergestellt
wurde, werden in 1 ml 0,1 M Phosphat-Puffer, pH 7.5, gelöst und
mit der Polymerfestphase 18 Stunden bei 4°C unter langsamem
Schütteln zur Reaktion gebracht. Nach Abschluß der Reaktion wird
5mal mit Wasser unter Verwendung des jeweiligen
Zentrifugierschrittes gewaschen. Nach dem letzten
Dekantiervorgang wird 1 ml 0,1 M Phosphat-Puffer, pH 6.9, in dem
3% Glutardialdehyd gelöst sind, zugegeben und die Festphase 6
Stunden bei 4°C aktiviert. Es folgt 5maliges Waschen mit Wasser
analog den üblichen Prozeduren; beim letzten Waschvorgang wird
anstelle von Wasser 0,1 M Phosphat-Puffer, pH 7.2, verwendet.
1.1×10-7 M CD4, gelöst in 1 ml 0,1 M Phosphat-Puffer, pH 7.2,
werden durch 12stündige Inkubation mit der Polymerphase bei 4°C
gekoppelt. Danach wird 10mal mit physiologischer NaCl und 2mal
mit hochreinem Wasser bei 4°C gewaschen unter Zuhilfenahme des
üblichen Zentrifugier-/Suspensionsschrittes. Es folgt die
übliche Sterilabfüllung in 2 ml physiologischer NaCl gemäß
Beispiel 1.
1×10-4 M PEG (Molmasse 1900) werden in 4 ml Wasser gelöst und
anschließend durch Zugabe von Aceton ausgefällt. Der getrocknete
Niederschlag wird abgesaugt und im Vakuum 4 Stunden getrocknet.
Das Produkt wird sodann in 2 ml wasserfreiem, über Molekurasieb
getrocknetem Dimethylsulfoxid (DMSO) gelöst und mit je 2 ml
wasserfreiem DMSO, in dem 1×10-4 M FMP und 1,5×10-4 M DAP gelöst
sind, versetzt. Die Reaktion ist nach 40 Minuten bei RT beendet.
Das Produkt wird durch Zugabe von Aceton ausgefällt und
abgesaugt. Diese Prozedure, Lösen in DMSO, Ausfällen in Aceton
und Absaugen wird 3mal wiederholt. Danach wird das Produkt im
Vakuum getrocknet. 1.5×10-5 M Phosphatidyläthanolamin (PE)
werden in 2 ml Dioxan gelöst und mit 1.2×10-5 M FMP aktiviertem
PEG, gelöst in 2 ml Dioxan, versetzt und 12 Stunden bei RT
umgesetzt. Das Lösungsmittel wird danach im Vakuum evaporiert.
Das Produkt wird anschließend in 10 ml Chloroform gelöst und die
Lösung durch eine Filterkartusche (Porenweite 0,1 µm) gedrückt.
Nach Abdampfen des Lösungsmittels wird das Produkt mit Hilfe der
Reversed Phase-Chromatographie aufgereinigt. Chromatographische
Bedingungen: Stationäre Phase, 5 µm Silikagel CIB (300 × 8 mm);
Mobile Phase: Acetonitril-Methanol-85%ige Phosphorsäure
(130 : 5 : 1,5, v/v/v), Flußgeschwindigkeit: 1ml/Minute, RT. Es
werden 1.1×10-5 M PEG-PE als Festphase gewonnen. 1×10-5 M
Sphingomyelin (SM), Cholesterin (Ch), Phosphatidylcholin (PC),
PE und PEG-PE (Molverhältnis: 1 : 1 : 1 : 0,1 : 0,2) werden in 21 ml
Chloroform/Methanol (2 : 1) gelöst. Das Lösungsmittel wird danach
im Rotationsverdampfer bei 45°C evaporiert. Der entstandene
Lipidfilm wird mit Stickstoff begast, mit 1 ml Phosphat-Puffer,
pH 6.9, und 0,2 ml Fe-Oxid-Suspension (gemäß Beispiel 2)
versetzt und anschließend 30 Minuten im Ultraschallbad
behandelt. Es entstehen Magnetliposome mit einer Teilchengröße
von 25-56 nm. Die Liposomensuspension wird sodann mit 20 µl
6%iger Glutardialdehyd Lösung versetzt und 30 Minuten bei 4°C
umgesetzt. Das Produkt wird 10mal mit 0,1 M Phosphat-Puffer, pH
7.2, unter Verwendung des üblichen Zentrifugierschrittes (10000
× g) gewaschen. An das gereinigte Produkt werden anschließend
1.1×10-7 mM CD4, gelöst in 1 ml 0,1 M Phosphat-Puffer, pH 7.2,
durch 12stündige Inkubation bei 4°C gekoppelt. Im Anschluß daran
wird das Produkt gegen insgesamt 2 1 physiologischer NaCl (4
Lösungsmittelwechsel) über 48 Stunden bei 4°C dialysiert und
sodann lyophilisiert. Die weitere Sterilpräparation in
hochreinem Wasser erfolgt gemäß Beispiel 1.
Es wird der Ansatz gemäß Beispiel 7 benutzt mit dem Unterschied,
daß die Lipidzusammensetzung wie folgt gewählt wird:
SM : PC : Ch : PEG-PE : Sialinsäure-PE, 1 : 1 : 1 : 0,1 : 0,1.
Es wird der Ansatz gemäß Beispiel 6 durchgeführt, wobei die
Lipid-zusammensetzung wie folgt gewählt wird: SM:PC:PE:PEG-PE:
Sialinsäure-PE, 4 : 1 : 0,35 : 0,1 : 0,1.
10 mg Lipidmischung bestehend aus Distearoylphosphatidylcholin
(DSPC), Ch, PE, Distearoylphosphatidyläthanolamin-PEG (molares
Verhältnisse: 2 : 1 : 0,1 : 0,2) werden in Chloroform/Methanol (2 : 1)
gelöst. Das Lösungsmittel wird anschließend am Rotavapor bei
45°C evaporiert. Der entstandene Film wird in 1 ml 5 mM TES-
Puffer, pH 7.0, suspendiert und bei 0°C in einem 100 W
Ultraschallbad 5 Minuten unter Zugabe von 250 µl Behensäure
stabilisiertem Fe-Oxid-Kolloid (gemäß Beispiel 2) beschallt. Die
Suspension wird anschließend bei 4°C 5 Minuten bei 10000 × g
zentrifugiert. Es werden 16-35 nm große Magnet-Liposome
gebildet. Das Produkt wird anschließend mit 0,2 mM
Succinanhydrid, gelöst in 3 ml 0,1 M Borat-Puffer, pH 9.5, 50
Minuten bei 12°C umgesetzt. Es folgt Suspension in der Puffer-
Lösung und anschließende Zentrifugation (2 Zyklen je 3 Minuten,
10000 × g). Das Produkt wird sodann in Dioxan suspendiert und
zentrifugiert (3 Minuten 10000 × g); diese Prozedur wird 3mal
wiederholt. Die Festphase wird danach mit 0,4 mM N-
Hydroxysuccinimid und 0,4 mM Dicyclohexylcarbodiimid, gelöst in
3 ml wasserfreiem Dioxan, über 70 Minuten bei RT aktiviert.
Danach wird zentrifugiert (3mal je 2 Minuten, 10000 × g) unter
jeweiligem Suspendieren in 0,5 M Na-Carbonat-Puffer, pH 8.6. 1
ml 0,1 Phosphat-Puffer, pH 7.2, in dem 1.1×10-7 mM CD4 gelöst
sind, werden sodann für 20 h bei 4°C inkubiert. Danach erfolgt
10maliges Waschen mit physiologischer NaCl unter Anwendung des
üblichen Suspendier/Zentrifugierschrittes. Die Endpräparation
des Zentrifugates zu einer sterilen Lösung erfolgt gemäß
Beispiel 1.
Liposome werden aus 10 mg Lipidmischung, bestehend aus DSPC, Ch,
PEG-PE (1 : 1 : 0,2) in Chloroform/Methanol gemäß obiger
Evaporationsmethode präpariert. Es werden sodann 250 µl Fe-Oxid-
Suspension (gemäß Beispiel 2) zugefügt und die Suspension 5
Minuten im Ultraschallbad bei 0°C behandelt. Es werden Magnet-
Liposome mit einer Teilchengröße von 14-21 nm gebildet. Danach
werden 2 ml 0,1 M Phosphat-Puffer, pH 7.2, in dem 1.1×10-7 mM
CD4 gelöst sind, 4mal für 30 Sekunden bei 0°C im Ultraschallbad
(100 W) behandelt. Es folgt 5maliges Zentrifugieren mit
jeweiliger Suspension in physiologischer NaCl. Die
Endpräparation des Zentrifugats erfolgt analog Beispiel 1.
Claims (23)
1. Mittel zur Behandlung von AIDS, bestehend aus induktiv
aufheizbaren Partikeln, welche in eine physiologisch
verträgliche (biokompatible) Matrix eingekapselt sind, die
Eliminierungsreaktionen des humoralen Abwehrsystems verzögern
und an die Liganden chemisch oder physikalisch gebunden sind,
mittels derer sich die induktiv aufheizbaren Teilchen an
spezifische Oberflächenstrukturen der HIV-1 und/oder HIV-2 und
HIV-infizierten Körperzellen anheften.
2. Mittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
induktiv aufheizbaren Partikel eine Größe von 5-500 nm
aufweisen.
3. Mittel gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die induktiv auf heizbaren Partikel ferromagnetisch,
ferrimagnetisch, paramagnetisch oder superparamagnetisch sind.
4. Mittel gemäß Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die induktiv aufheizbaren Teilchen aus natürlichem oder chemisch
abgewandeltem Ferritin bestehen.
5. Mittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
biokompatible Matrix aus synthetischen Polymeren, abgewandelten
synthetischen Polymeren, natürlichen Polymeren oder Liposomen
besteht.
6. Mittel gemäß Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die natürlichen Polymere Proteoglycane, Keratansulfate,
Heparansulfat, Heparin oder Lectine sind.
7. Mittel gemäß Ansprüchen 1, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet
daß an die biokompatible Matrix oder Ferritin Substanzen
chemisch gekoppelt sind, die die Biokompatibilität zusätzlich
erhöhen.
8. Mittel gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Biokompatibilität erhöhenden Substanzen Polyäthylenglykole,
verzweigte oder lineare Blockcopolymere aus
Äthylenoxid/Propylenoxid, verzweigte oder lineare
Blockcopolymere aus Polyhydroxyfettsäuren/Polyäthylenglykolen,
modifizierte Polyester, Blockcopolymer-Addukte aus
Äthylenoxid/Propylenoxid und Äthylendiamin, Sialinsäure,
Sialinsäure substituierte Oligosaccharide, Blutgruppenantigene
oder Glycophorin A sind.
9. Mittel gemäß Ansprüchen 1, 4, 5 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die biokompatible Matrix gleichzeitig mit
Sialinsäure und Polyäthylenglykol oder Derivaten derselben
substituiert ist.
10. Mittel gemäß Ansprüchen 1, 4 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß an die biokompatible Matrix solche Liganden
chemisch gekoppelt sind, die eine Affinität (Affinitätskonstante
10⁸-10¹⁰ l/Mol) zu den Oberflächenstrukturen der HIV und der
infizierten Zellen besitzen.
11. Mittel gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Liganden CD4, chemisch abgewandeltes CD4, anti-gp120-Antikörper,
oder Fab-Fragmente von anti-gp120-Antikörpern sind.
12. Verfahren zur Herstellung von Mitteln für die AIDS Therapie,
dadurch gekennzeichnet, daß induktiv aufheizbare Teilchen mit
einer biokompatiblen, Eliminierungsreaktionen des humoralen
Abwehrsystems verzögernden Matrix eingekapselt werden, an die
Liganden chemisch oder physikalisch gekoppelt werden, die mit
spezifischen Oberflächenstrukturen der HIV und HIV-infizierten
Zellen physikalisch in Kontakt treten.
13. Verfahren gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Teilchen eine Größe von 5-500 nm aufweisen.
14. Verfahren gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Teilchen ferromagnetisch, ferrimagnetisch, paramagnetisch oder
superparamagnetisch sind.
15. Verfahren gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
induktiv aufheizbaren Teilchen Bestandteil eines natürlichen
oder chemisch abgewandelten Ferritins sind.
16. Verfahren gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Teilchen in eine biokompatible Matrix aus synthetischen
Polymeren, abgewandelten synthetischen Polymeren, natürlichen
Polymeren oder Liposomen eingekapselt werden.
17. Verfahren gemäß Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
natürlichen Polymere Proteoglycane, Keratansulfat,
Heparansulfat, Heparin oder Lectine sind.
18. Verfahren gemäß Ansprüchen 12, 15 oder 16, dadurch
gekennzeichnet, daß an die biokompatible Matrix oder Ferritin
zusätzliche Substanzen chemisch gekoppelt werden, die die
Biokompatibilität erhöhen.
19. Verfahren gemäß Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß als
biokompatibilitätsverbessernde Substanzen Polyäthylenglykole,
verzweigte oder lineare Blockcopolymere aus
Äthylenoxid/Propylenoxid, verzweigte oder lineare
Blockcopolymere aus Polyhydroxyfettsäuren/Polyäthylenglykolen,
modifizierte Polyester, Blockcopolymer-Addukte aus
Äthylenoxid/Propylenoxid und Äthylendiamin, Sialinsäure,
Sialinsäure substituierte Oligosaccharide, Blutgruppenantigene
oder Gylocophorin A gekoppelt werden.
20. Verfahren gemäß Ansprüchen 12, 153 16, und 18, dadurch
gekennzeichnet, daß an die biokompatible Matrix gleichzeitig
Sialinsäure und Polyäthylenglykol oder Derivate derselben
gekoppelt werden.
21. Verfahren gemäß Ansprüchen 12, 15 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß an die biokompatible Matrix solche Liganden
chemisch gekoppelt werden, die eine Affinität
(Affinitätskonstante 10⁸-10¹⁰ l/Mol) zu den
Oberflächenstrukturen der HIV und den HIV-infizierten Zellen
besitzen.
22. Verfahren gemäß Ansprüchen 12 oder 21, dadurch
gekennzeichnet, daß als Liganden CD4, chemisch abgewandeltes
CD4, anti-gp120-Antikörper oder Fab-Fragmente von anti-gp120-
Antikörpern gekoppelt werden.
23. Verwendung von induktiv aufheizbaren Teilchen, welche mit
einer biokompatiblen, Eliminierungsreaktionen des körperlichen
Abwehrsystems verzögernden Matrix umhüllt sind, an die Liganden
chemisch oder physikalisch gebunden sind, die einen
physikalischen Kontakt zu den HIV und den HIV-infizierten
Körperzellen ermöglichen, zur selektiven Behandlung von AIDS
durch überwärmen der HIV und der infizierten Zellen auf oberhalb
42°C.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944412651 DE4412651A1 (de) | 1994-04-13 | 1994-04-13 | Mittel zur selektiven AIDS Therapie sowie Verfahren zur Herstellung und Verwendung derselben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944412651 DE4412651A1 (de) | 1994-04-13 | 1994-04-13 | Mittel zur selektiven AIDS Therapie sowie Verfahren zur Herstellung und Verwendung derselben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4412651A1 true DE4412651A1 (de) | 1995-10-19 |
Family
ID=6515241
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944412651 Withdrawn DE4412651A1 (de) | 1994-04-13 | 1994-04-13 | Mittel zur selektiven AIDS Therapie sowie Verfahren zur Herstellung und Verwendung derselben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4412651A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19528029B4 (de) * | 1995-07-31 | 2008-01-10 | Chemagen Biopolymer-Technologie Aktiengesellschaft | Magnetische Polymerpartikel auf der Basis von Polyvinylalkohol, Verfahren für ihre Herstellung und Verwendung |
WO2009088777A1 (en) * | 2007-12-31 | 2009-07-16 | Armark Authentication Technologies, Llc | Article and method for focused delivery of therapeutic and/or diagnostic materials |
WO2013014073A1 (en) * | 2011-07-22 | 2013-01-31 | Universite De Strasbourg | Phospholipid-detergent conjugates and uses thereof |
US8541029B2 (en) | 2006-10-17 | 2013-09-24 | Armark Authentication Technologies, Llc | Article and method for focused delivery of therapeutic and/or diagnostic materials |
US9427396B2 (en) | 2008-06-27 | 2016-08-30 | Ucl Business Plc | Magnetic microbubbles, methods of preparing them and their uses |
-
1994
- 1994-04-13 DE DE19944412651 patent/DE4412651A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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