Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines mittels Münzen,
Token oder ähnlichen Zahlungsmitteln betätigbaren Geldspielgerätes.
Sowohl der Grundaufbau als auch das Grundprinzip der Arbeitsweise sind
bereits seit langem bekannt.
Geldspielgeräte der gattungsgemäßen Art bestehen im wesentlichen aus Bau-
und Funktionsgruppen, wie zentrale Steuereinheit mit Zufallszahlengenera
tor, Anordnung zur Gewinn-/Nichtgewinnermittlung, Datenspeichervorrich
tungen, Anzeigevorrichtungen für Guthaben und Gewinnspeicher, verschie
denen Ausspieltableaus, zufallsgesteuerten Anzeigemitteln (Walzen, Schei
ben oder ähnliches), deren Stoppositionen über Gewinn oder Verlust
entscheiden und frontseitig am Gehäuse angeordneten und zumindest teil
weise in einem Funktionsblock zusammengefaßten Funktions- und Bedien
elementen, über welche der Spielablauf steuer- und beeinflußbar ist.
Die Arbeitsweise derartiger, allgemein bekannter münzbetätigter Spielgeräte
besteht darin, daß der Zufallszahlengenerator solange Zufallszahlen ermittelt,
bis diese von der zentralen Steuereinheit als zulässig anerkannt werden und
daß nachfolgend die zufallsgesteuerten Anzeigemittel auf den der jeweiligen
Zufallszahl entsprechenden Position gestoppt werden und daß durch die
Anordnung zur Gewinn-/Nichtgewinnermittlung die Stoppositionen der ein
zelnen Umlaufkörper auf das Vorliegen einer Gewinnkombination geprüft
werden, was ggf. zur Erhöhung der Inhalte von Gewinnspeicher und deren
nachgeordneten Anzeigevorrichtungen führt.
Weiterhin ist es bekannt, innerhalb eines laufenden Spieles einen der symbol
tragenden Umlaufkörper erneut zu starten bzw. den Lauf der Umlaufkörper
vorzeitig zu stoppen.
Lediglich durch die Realisierung unterschiedlicher Spielsysteme mit Zusatz
gewinnchancen wie Bonus- und Jackpotvariationen, Kombinationen von
Frei-, Sonder- und Multispielen, Ausspielungen und ähnlichem soll ein Spiel
anreiz geschaffen werden, der möglichst viele Spieler anspricht und sie zum
Spielen an derartigen Geräten animiert.
Eine weitgehende Vereinheitlichung derartiger Geräte ergibt sich schon dar
aus, daß seitens des Gesetzgebers bestimmte Rahmenbedingungen eingehal
ten werden müssen. So sind beispielsweise Höchstbetrag des Spieleinsatzes,
Mindestspielzeit für ein Spiel, maximal möglicher Gewinn pro Spiel und ähn
liches festgelegt.
Aus diesen Vorgaben resultiert eine gewisse Eintönigkeit, da sich alle Her
steller derartiger Geräte nach diesen Zulassungskriterien richten müssen.
Weiterhin hat der Spieler an einem solchen Gerät keinerlei Einfluß darauf,
welchen Einsatz er pro Spiel setzen möchte. Aus ökonomischen Gründen
wird zumeist der maximal zulässige Spieleinsatz pro Spiel vom Spieleinsatz-
oder Guthabenspeicher abgezogen.
Hier setzt die Aufgabe der Erfindung ein, die darin besteht, ein Verfahren für
ein mittels Münzen, Token oder ähnlichen Zahlungsmitteln betätigbares
Geldspielgerät vorzuschlagen, welches unter Einhaltung der gesetzlichen
Rahmenbedingungen, wie Maximalgewinn und Mindestspielzeit je komplet
tes Spiel, dem Spieler die Möglichkeit eröffnet, über seinen Einsatz pro Spiel
weitgehend selbst zu entscheiden und gleichzeitig die Variationsmöglichkei
ten und die Einflußnahmen auf das Spielgesehehen wesentlich zu erhöhen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale
des Hauptanspruches in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen aufgezeigt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß im Falle des
Überschreitens eines vorgegebenen Gewinnwertes in einem Einzellauf oder
in der Summe mehrerer vorangegangener Einzelläufe eines Spieles mindes
tens einer der nachfolgenden Verfahrensschritte zur Anwendung kommt:
- a) Weitere Geldgewinne werden automatisch einer Risikospieleinrichtung
zugeführt.
Hierdurch ist gewährleistet, daß direkt erzielbare Gewinn je Spiel, unab
hängig von der Anzahl der möglichen X-Einzelläufe, die gesetzlich vorgege
bene Höhe von Gewinnen nicht übersteigt.
Gleiches wird dadurch erreicht, daß
- b) die Gewinne aus den X-Einzelläuten einem ersten Zwischenspeicher mit
zugeordneter Anzeige zugeführt werden, wobei die Übertragung in den
Guthabenspeicher für Geldgewinne erst nach Überschreitung des vorge
gebenen Gewinnwertes erfolgt oder
- c) weitere Geldgewinne in Freispiele, Jackpotpunkte, Serienspiele oder ähn
liches umgewandelt und jeweils zugeordneten Speichern zugeführt wer
den oder
- d) weitere mögliche Einzelläufe entfallen.
Eine erste vorteilhafte Weiterbildung dieser erfindungsgemäßen Grundidee
besteht darin, daß über vorgegebene Symbolkombinationen auf den zufalls
gesteuerten symboltragenden Anzeigen zumindest in einem der X-Einzelläufe
maximal mögliche Gewinne erzielbar sind.
Eine zweite vorteilhafte Weiterbildung dieser erfindungsgemäßen Grundidee
besteht darin, daß gemäß der ausgewählten Zerlegung eines Spieles in X-Einzelläufe
die Teillaufzeit der zufallsgesteuerten symboltragenden Anzeigen
je Einzellauf derart modifiziert wird, daß die Summe der X-Teillaufzeiten in
Verbindung mit den Ergebnisauswertungen mindestens der geforderten Min
destspielzeit für ein Spiel entspricht. Hierdurch wird gewährleistet, daß unab
hängig von der Zerlegung eines Spieles in eine beliebige Anzahl von X-Ein
zelläufen der zufallsgesteuerten symboltragenden Anzeigen, die gesetzlich
vorgegebene Mindestspielzeit für ein komplettes Spiel nicht unterschritten
wird.
Gleiches geschieht auch durch eine vierte vorteilhafte Weiterbildung dieser
erfindungsgemäßen Grundidee, die darin besteht, daß im Falle eines Gutha
bens für Spieleinsätze, welches nicht für ein vollständiges Spiel ausreichend
ist, automatisch eine dem vorhandenen Einsatzbetrag entsprechende Anzahl
von X-Einzelläufen unter Dekrementierung des Guthabenspeicher um jeweils
eine Teileinsatzbetrages gestartet werden, wobei die Summe der Teillaufzei
ten der zufallsgesteuerten symboltragenden Anzeigen in Verbindung mit den
Ergebnisauswertungen auf die Mindestspielzeit für ein Spiel ausgedehnt
werden wobei Gewinne gemäß der Anzahl der X-Einzelläufe erreichbar sind.
Zusätzlich kann vorgesehen sein, daß im Falle der Nachmünzung innerhalb
einer der Teillaufzeiten, der nachfolgende Einzellauf innerhalb der geforder
ten Mindestspielzeit für ein vollständiges Spiel gestartet wird.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, daß bei riskierbaren
Gewinnen, die in gleicher Höhe auf den unterschiedlichen Anzeigetableaus
vorhanden sind, mittels Tastenbetätigung spielergesteuert auf ein Anzeige
tableau, welches einer anderen Zerlegung des Spieleinsatzes in X-Teilbeträge
entspricht, umgeschaltet werden kann.
Dies bietet dem Spieler die Möglichkeit mehrere Einzelläufe für einen Ein
satzbetrag zu spielen und im Falle eines riskierbaren Gewinns auf ein Anzei
getableau (Risikoleiter) umzuschalten, dessen Aktivierung eigentlich einen
anderen, insbesondere höheren Spieleinsatz je Einzellauf erfordert.
Als vorteilhaft hat es sich weiterhin erwiesen, daß der Guthabenspeicher für
Spieleinsätze je Spiel um einen vollen Spieleinsatzbetrag dekrementiert und
dieser Betrag in einen zweiten anzeigbaren Zwischenspeicher übertragen
wird, welcher dann je Einzellauf um einen Teilbetrag dekrementiert wird.
Alternativ besteht aber auch die Möglichkeit, daß der Guthabenspeicher für
Spieleinsätze bei jedem Einzellauf jeweils um einen Teileinsatz dekrementiert
wird.
Nachfolgend soll die erfindungsgemäße Lösung an Hand der Zeichnung in
einem Ausführungsbeispiel näher beschrieben werden. Hierbei zeigt die Figur
die Frontansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Geldspielgerätes.
Die in der Figur dargestellte Abbildung der Frontansicht eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Geldspielgerätes 1 zeigt die allgemein übliche Anordnung
von zufallsgesteuerten symboltragenden Anzeigen 2, Anzeigen 3 bis 5 für die
Guthaben-, Geld-, Sonder- und Freispielgewinne sowie die Anordnung der
Steuertastenleiste 7 mit einer Anzahl von Tasten 8 zur Beeinflussung des
Spielablaufes.
Weiterhin weist das Geldspielgerät 1 drei als Risikoleitern ausgebildete An
zeigetableaus 6 auf, welche jeweils aus einzeln hinterleuchtbaren Gewinnfel
dern bestehen. Diese Anzeigetableaus 6 werden je nach ausgewähltem Ein
satzbetrag für einen Einzellauf über die zentrale Steuereinheit aktiviert, so
daß beispielsweise bei einer Zerlegung eines kompletten Spieles in vier Ein
zelläufe zu je 10 Pf Einsatz das linke Anzeigetableau 6, bei einer Zerlegung
eines kompletten Spieles in zwei Einzelläufe zu je 20 Pf Einsatz das mittlere
Anzeigetableau 6 und bei einer Zerlegung eines kompletten Spieles in einen
Einzellauf zu 40 Pf Einsatz das rechte Anzeigetableau 6 aktiviert wird.
Da seitens des Gesetzgebers eine Obergrenze für maximal erzielbare Geldge
winne in einem kompletten Spiel vorgeschrieben sind (derzeit DM 4,00),
erfolgt die Steuerung des Geldspielgerätes 1 gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren derart, daß bei Überschreitung dieses vorgegebenen Gewinnwer
tes weitere Geldgewinne in weiteren Einzelläufen eines Spieles automatisch
einer der Risikospieleinrichtungen 6 zugeführt werden.
Zusätzlich oder alternativ können die Geldgewinne, welche in den Einzelläu
fen eines kompletten Spieles erreicht werden, einem ersten Zwischenspeicher
mit zugeordneter Anzeige 9 zugeführt und von diesem erst nach Überschrei
tung des vorgegebenen Gewinnwertes auf den eigentlichen Guthabenspeicher
4 für Geldgewinne übertragen werden. Nur die im Guthabenspeicher 4 für
Geldgewinne angezeigten Beträge sind durch Betätigung einer Rückgabeta
ste auszahlbar. Sollten noch Restbeträge auf der Anzeige 9 des ersten Zwi
schenspeichers vorhanden sein, so werden diese nicht mit ausgezahlt.
Diese Verfahrensweise ermöglicht es, daß selbst dann, wenn in der Summe
der Einzelläufe Geldbeträge gewonnen wurden, die die vorgegebene Ober
grenze überschreiten würden, trotzdem nur der maximal mögliche Gewinn
betrag zur Auszahlung gelangen kann. Würde beispielsweise bei einer Zerle
gung eines kompletten Spieles in vier Einzelläufe zu je 10 Pf Einsatz im
ersten Lauf ein Geldbetrag von DM 1,60, im zweiten Lauf ein Geldbetrag
von DM 3,20 und im vierten Lauf ein Geldbetrag von DM 0,80 gewonnen,
so würde die Anzeige 9 des ersten Zwischenspeichers einen Gesamtgewinn
dieses einen Spieles von DM 5,60 anzeigen, wovon DM 4,00 auf den Gutha
benspeicher 4 für Geldgewinne übertragen werden und DM 1,60 im ersten
Zwischenspeicher verbleiben, die dann vorrangig für weitere Spieleinsätze
verwendet werden können.
Weitere alternative Verfahrensschritte besteht darin, daß nach Überschrei
tung des vorgegebenen Gewinnwertes weitere Geldgewinne in eine entspre
chende Anzahl von Freispielen, Jackpotpunkten, Serienspiele oder ähnliches
umgewandelt und jeweils den zugeordneten Speichern zugeführt werden
oder daß die weiteren möglichen Einzelläufe entfallen.
Wie auf den Anzeigetableaus 6 erkennbar, sind den jeweiligen Zerlegungen
des Spieleinsatzes unterschiedliche Höchstgewinne zugeordnet. So können
beispielsweise bei 4 Einzelläufen zu je 10 Pf Einsatz jeweils maximal 30 Son
derspiele erreicht werden. Zusätzlich kann aber auch vorgesehen sein, daß
über mindestens eine bestimmte Symbolkombination in einem der Einzelläufe
der maximal mögliche Gewinn von 100 Sonderspielen erreicht wird.
Eine weitere Besonderheit bei derartigen Geldspielgeräten besteht darin, daß
auch die Mindestspielzeit für ein komplettes Spiel seitens des Gesetzgebers
vorgegeben ist. Um diese weitgehend Einzuhalten ist es erforderlich, daß in
Abhängigkeit der ausgewählten Zerlegung eines Spieles in X-Einzelläufe, die
Teillaufzeiten der zufallsgesteuerten symboltragenden Anzeigen 2 je Einzel
lauf derart modifiziert werden, daß die Summe der X-Teillaufzeiten in Ver
bindung mit den Ergebnisauswertungen mindestens der geforderten Mindest
spielzeit für ein Spiel entspricht, diese aber nicht wesentlich überschreitet.
Neben der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben bietet das erfindungsge
mäße Steuerverfahren die Möglichkeit, daß im Falle eines Guthabens für
Spieleinsätze, welches nicht für ein vollständiges Spiel ausreichend ist, auto
matisch eine dem vorhandenen Einsatzbetrag entsprechende Anzahl von Ein
zelläufen unter Dekrementierung des Guthabenspeichers 3 um jeweils einen
Teileinsatzbetrag gestartet werden.
In diesem Fall wäre dann die Summe der Teillaufzeiten der zufallsgesteuerten
symboltragenden Anzeigen 2 in Verbindung mit der nachfolgenden Ergebnis
auswertung auf die Mindestspielzeit für ein Spiel auszudehnen und Gewinne
gemäß der Anzahl der X-Einzelläufe zu geben.
Weist beispielsweise der Guthabenstand des Guthabenspeichers 3 für Spiel
einsätze nur noch ein Restguthaben von 30 Pf auf, so wird anstelle eines
kompletten Spieles zu 40 Pf Einsatz automatisch eine Zerlegung in einen
Teillauf zu 20 Pf Einsatz und einen Teillauf zu 10 Pf Einsatz vorgenommen.
Hierbei sind dann jeweils die in den zugeordneten Anzeigetableaus 6 erreich
baren Gewinne erzielbar. Da dieses "Spiel" dann aber nur noch aus zwei
Teilläufen besteht, ist die Laufzeit der zufallsgesteuerten symboltragenden
Anzeigen 2 mit den Nachfolgenden Gewinnauswertungen derart zu variieren,
daß trotzdem die geforderte Mindestspielzeit eingehalten wird. Sollte inner
halb dieser Teilläufe eine Nachmünzung erfolgen, so daß nunmehr der Gut
habenstand für Spieleinsätze wieder für mindesten ein komplettes Spiel aus
reichend ist, so erfolgt erneut eine Anpassung der Teillaufzeiten derart, daß
innerhalb der geforderten Mindestspielzeit weitere mögliche Einzelläufe
gestartet werden.
Eine weitere Besonderheit des erfindungsgemäßen Steuerverfahrens besteht
darin, daß bei riskierbaren Gewinnen, die in gleicher Höhe auf den unter
schiedlichen Anzeigetableaus 6 vorhanden sind, mittels Tastenbetätigung
spielergesteuert auf ein Anzeigetableau 6, welches einer anderen Zerlegung
des Spieleinsatzes in X-Teilbeträge entspricht, umgeschaltet werden kann.
So weist beispielsweise jedes der als Risikoleitern ausgebildeten Anzeige
tableaus 6 Gewinnfelder auf, die auch in den anderen Anzeigetableaus 6 ent
halten sind. Wurde durch mehrfaches Riskieren von Gewinnen auf dem mitt
leren Anzeigetableau 6 die Stufe von 12 Sonderspiele erreicht, so kann nun
mehr durch Betätigung einer der Tasten 8 im Steuertastenfeld 7 auf das linke
Anzeigetableau 6 umgeschaltet werden, wo durch einen einzigen erfolgrei
chen Risikoschritt nunmehr 30 statt der 24 Sonderspiele auf dem mittleren
Anzeigetableau 6 erreichbar sind. Hierdurch wird dem Spieler an einem derart
ausgebildeten Geldspielgerät 1 eine weitere Möglichkeit zur Variation seiner
Spielstrategien geboten.
Zur Abbuchung des Spieleinsatzes vom entsprechenden Guthabenspeicher 3
besteht einerseits die Möglichkeit, daß der Guthabenspeicher 3 für Spielein
sätze bei jedem Einzellauf jeweils um einen Teileinsatz dekrementiert wird,
oder andererseits, daß der Guthabenspeicher 3 für Spieleinsätze je Spiel um
einen vollen Spieleinsatzbetrag dekrementiert und dieser Betrag in einen
zweiten anzeigbaren Zwischenspeicher 10 übertragen wird, welcher dann je
Einzellauf um einen Teilbetrag dekrementiert wird.