DE4411422A1

DE4411422A1 - System zum Autoklavieren/Dampfdruckkochen mit Mikrowellen

Info

Publication number: DE4411422A1
Application number: DE19944411422
Authority: DE
Inventors: Raimund Dr Schmitz
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1994-04-05
Filing date: 1994-04-05
Publication date: 1994-08-18

Description

Stand der Technik (ggf. mit Fundstellen)

Dampfdruckkochtöpfe werden auf breiter Basis und mit gutem Erfolg auf konventionellen Herden eingesetzt, um Energie zu sparen und Kochzeiten zu reduzieren. Autoklaviereinrichtungen werden u. a. bei Arbeiten mit infektiösem Material zur Sterilisierung (z. B. bei 121°C über 20 min) von Instrumenten und infektiösen Abfällen benötigt. Häufig sind die zu inaktivierenden Güter so klein, daß sie gut in einen in einen vorhandenen Mirkowellenherd passenden Autoklaviertopf hineinpassen würden (z. B. Bakterienkulturen).

Problem Angabe der Wirkungen, die mit der Erfindung erzielt werden sollen

Autoklaviereinrichtungen oder Dampfdruckkochtöpfe, die für den Gebrauch in der Mikrowelle geeignet sind, sind z. Zt. aber nicht bekannt, was wohl daran liegt, daß die gewohnterweise im Mikrowellenherd eingesetzten Materialien (Kunststoff, Glas, Keramik) für die in Autoklaviervorrichtunmgen auftretenden Drücke von ca. 2 at Überdruck (entspr. ca. 130°C Wasserdampftemperatur) ungeeignet sind. Metallbleche werden aber wegen ihrer Mikrowellen abschirmenden Eigenschaft nicht verwendet.

Lösung

Wenn man jedoch realisiert, daß ein an beiden Seiten offener Metallhohlzylinder, der mit seinen offenen Seiten einen gewissen Abstand von den metallischen Wänden des Innenraums eines Mikrowellenherdes besitzt, nahezu keine abschirmende Wirkung auf die in ihn hineingebrachten Stoffe besitzt, läßt sich eine Autoklaviervorrichtung für den Mirkowellenherd konstruieren:

Ein Metallhohlzylinder (1) mit unten flach nach innen und oben flach nach außen gebogenem Rand stellt die seitliche Wandung und das Konstruktionsgerüst mit Deckelanschluß und Bodenhalterung des Druckgefäßes dar.

Der Boden wird von einer hitzebeständigen druckfesten Glasplatte (3) gebildet, die in einer hitzebeständigen elastischen Dichtung (5) gefaßt ist.

Der Deckel besteht z. B. aus einem üblichen Dampfdruckkochtopfdeckel mit Drehverschluß, dessen Deckelfläche jedoch bis auf die Verschlußflächen weggeschnitten ist, so daß prinzipiell ein U-förmiger Ring (2) übrig bleibt. In den Deckelabschnitt ist wiederum eine von einer U-förmigen Dichtung (6) gefaßte geeignete Glasplatte (4) eingelassen, die das Überdruck- und Kochventil (7) mit Dichtung trägt. Die Dichtung (6) kann gleichzeitig auch als Verschlußdichtung des Deckels fungieren. Das Überdruck- und Kochventil (7) kann natürlich auch an anderer geeigneter Stelle angebracht werden.

Damit die Mikrowellenstrahlung in den Topf weitgehend ungehindert eindringen kann, wird er durch Isolatorfüße (8) von dem metallischen Boden des Mikrowellenherdes abgehoben.

Erreichte Vorteile

Hinsichtlich Zeit- und Energieersparnis werden die Vorteile des Mikrowellenkochens und des Dampfdruckkochens miteinander verbunden. In in Laboren vorhandenen Mikrowellenherden können auch kleinere Chargen von Material autoklaviert bzw. strilisiert werden, was auch eine für Arztpraxen interessante Möglihckeit darstellt.

Weitere Ausgestaltung der Erfindung

Das Überdruck- und Kochventil ist so konstruiert, daß sich ein Stift proportional zu dem im Topf herrschenden Druck aus ihm herausdrückt. Durch die Vorspannung der Feder des Kochventils kann der Druck, bei dem die maximale Stiftauslenkung geschieht, voreingestellt werden. Der Stift des Kochventils steuert bei dem auf die Autokalviereinrichtung abgestimmten Mikrowellenherd vom Innenraum aus einen Schalter an, der die Mikrowellenleistung reguliert. Damit kann die Autoklaviertemperatur über den am Kochventil eingestellten Druck gewählt und der Energie- und Wärmedampfverlust während des Autoklaviervorganges minimiert werden.

Beschreibung eines oder mehrerer Ausführungsbeispiele:

1. Wie in der Zeichnung dargestellt steht der Hohlzylinder senkrecht.
2. Die Apparatur kann natürlich auch zum waagerechten Einsatz konstruiert werden, was den Vorteil hat, daß bei den heute üblichen Raummaßen der Kochräume von Mikrowellenherden längere Gegenstände in die Vorrichtung eingebracht werden können.

Claims

1. System zum Autoklavieren/Dampfdruckkochen mit Mikrowellen, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem Mikrowellenherd nach Patentanspruch 2, einem Autoklaviereinsatz/Dampfkochtopf nach Patentanspruch 3 und 4 und einer Distanzierungsvorrichtung nach Patentanspruch 5 besteht.

2. Mikrowellenherd zum System nach Patentanspruch 1 gehörig, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Regulierung der Strahlungsleistung vom Garraum aus möglich ist.

3. Autoklaviereinsatz/Dampfkochtopf zum System nach Patentanspruch 1 gehörig, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Seiten zum großen Teil aus mikrowellenpermeablem Material bestehen.

4. Autoklaviereinsatz/Dampfkochtopf nach Patentanspruch 3 zum System nach Patentanspruch 1 gehörig, dadurch gekennzeichnet, daß eine integrierte druckabhängige mechanische Vorrichtung die Strahlungsleistungsregulation vom Garraum des Mikrowellenherdes nach Patentanspruch 2 aus vornehmen kann.

5. Vorrichtung aus mikrowellenperrmeablen Material (8), dadurch gekennzeichnet, daß sie zur Distanzierung des Autoklaviereinsatzes/ Dampfkochtopfs nach Patentanspruch 3 und 4 von den Begrenzungsflächen des Garraumes des Mikrowellenherdes nach Patentanspruch 2 dient.