DE4410544A1 - Kühlfahrzeug - Google Patents
KühlfahrzeugInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühlfahrzeug mit
mindestens zwei Kühlkammern, die wahlweise für den Tiefkühl- und/oder
Frischdienst sowie für den ungekühlten Trockendienst
nutzbar sind.
Ein in Rede stehendes Kühlfahrzeug wird benutzt, um von einem
Verteilerzentrum Waren des täglichen Lebensbedarfes an
Verbrauchermärkte, Großverbraucher, Krankenhäuser, Alten
heime, Hotels und dergleichen zu verteilen. Bei den Waren
handelt es sich nicht nur um verderbliches Gut sondern auch
um Trockenware, Getränke und dergleichen. Üblicherweise sind
die Kühlfahrzeuge mit drei Kühlkammern ausgerüstet. Diese
werden gebildet, indem der Aufbau durch zwei in Längsrichtung
sich erstreckende Trennwände unterteilt wird. So ist es
üblich, daß in der Tiefkühlkammer Gefriergut eingelagert
wird, während in den anderen Kammern Waren, beispielsweise
Frischwaren eingebracht werden, die auf keinen Fall
Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes ausgesetzt werden
dürfen. Die Betriebstemperaturen dieser Kammern können auch
noch unterschiedlich sein. Ferner kann es passieren, daß in
einer der Kammern oder auch in allen Waren eingebracht
werden, die keiner Kühlung bedürfen.
Bei den bisher bekannten Kühlfahrzeugen ist jede Kühlkammer
mit einem eigenen Verdampfer ausgestattet, der über ein in
der Kühlkammer angebrachtes Thermostat geregelt wird. Abge
sehen von dem technischen Aufwand ist die Regelung des
Kühlaggregates äußerst problematisch.
Bei einer anderen Ausführungsform wird eine Kühlkammer als
Tiefkühlkammer mit einer Betriebstemperatur unterhalb des
Gefrierpunktes benutzt. Die Temperatur liegt beispielsweise
bei -25 Grad C. Über Wand oder Deckenventilatoren wird dann
die Kühlluft in die anderen Kühlzellen gezogen. Dadurch
strömt jedoch aus diesen Kühlkammern Frischluft in die
Tiefkühlkammer. Die Frischluft hat einen relativ hohen
Feuchtegehalt. Nachteilig ist bei dieser Ausführung, daß
durch die beschriebene Luftzirkulation die Gerüche und auch
Partikel übertragen werden. Wenn in den Kühlkammern außerdem
noch Frischfleisch transportiert wird, schlägt sich Feuchtig
keit darauf nieder. Auch dies ist negativ. Ferner ist auch
noch nachteilig, daß sich auf dem Gefriergut die Luft
feuchtigkeit als Reif niederschlägt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Kühlfahrzeug der eingangs näher beschriebenen Art so
auszurüsten, daß eine Luftzirkulation zwischen den einzelnen
Kühlkammern vermieden wird. Außerdem soll die Regelung
vereinfacht werden, wobei jedoch auch sichergestellt sein
muß, daß die vorgegebenen Betriebstemperaturen in den
einzelnen Kühlkammern eingehalten werden.
Die gestellte Aufgabe wird gelöst, indem dem Kühlaggregat ein
einziger Verdampfer und ein einziger Kühlluftspeicher für
alle Kühlkammern und jeder Kühlkammer eine regelbare Aus
strömöffnung zugeordnet ist, so daß die Temperatur der aus
dem Verdampfer ausströmenden, in dem Kühlluftspeicher
bevorrateten Kühlluft im Bereich der niedrigsten Temperatur
einer der Kühlkammern oder darunter liegt, und daß zur
Einhaltung der vorgegebenen, normalerweise unterschiedlichen
Betriebstemperaturen der restlichen Kühlkammern mittels der
zugehörigen Ausströmeinrichtung Kühlluft aus dem Kühlluft
speicher abgezogen wird.
Die Betriebstemperaturen in den einzelnen Kammern werden
durch Temperaturfühler ermittelt. Steigt die Betriebs
temperatur über das vorgegebene Toleranzfeld hinaus, wird aus
dem Kühlluftspeicher Kühlluft mittels der steuerbaren Aus
strömeinrichtung abgezogen. Es ist jedoch auch möglich, daß
ständig ein Kühlluftstrom abgezogen wird. Durch die Erfindung
ist es weiterhin möglich, daß die Kühlluft von dem Kühl
aggregat einzeln aus den Kühlkammern bzw. separat aus den
Kühlkammern angesaugt wird. Mittels des Verdampfers wird sie
dann auf eine Temperatur von beispielsweise -30 Grad C
abgekühlt. Dadurch wird ein wesentlicher Anteil der Feuchtig
keit entzogen und im Verdampfer gebunden. Durch eine ent
sprechende Auslegung des Kühlaggregates erfolgt eine
Abtauung, beispielsweise alle 6 Stunden und das Kondenswasser
wird nach außen geleitet. Dadurch kommt es zu keinerlei
Reifbildung auf der Tiefkühlware bzw. feuchter Luft im
Frischdienstraum bzw. in den Frischdiensträumen, die bislang
aus den benachbarten Kühlkammern abgezogen wurde. Ferner
gelangt die geruchsbelastete oder mit anderen störenden
Partikeln belastete Luft nicht in eine benachbarte Kühl
kammer.
In der Kühlkammer bzw. in den Kühlkammern, in denen Frisch
fleisch gelagert ist, ergibt sich auch noch der Vorteil, daß
das Fleisch an der Oberfläche trocken bleibt oder trocken
wird. Dies ist ein wesentlicher Vorteil, da bekanntlich
Mikroorganismen besonders in Verbindung mit Feuchtigkeit
gedeihen. Ferner ergeben sich noch Vorteile in der
Zirkulation der Kühlluft. Wenn die Zufuhr von Kühlluft aus
dem Kühlluftspeicher zu einer Kammer unterbunden wird, kann
aus dieser Kammer bzw. aus diesen Kammern keine Rückluft
angesaugt werden, so daß die Rückluft aus den anderen
Kühlkammern mit erhöhter Leistung abgekühlt und in die
restlichen Kühlkammern geblasen wird. Dadurch läßt sich
sinngemäß eine Leistungssteigerung erreichen, die beispiels
weise bis zu 100% betragen kann, wenn das Kühlfahrzeug mit
drei Kühlkammern ausgerüstet ist. Dieser Effekt kann auch bei
sogenannten Eintemperaturanlagen mit mehreren Kühlkammern
genutzt werden, indem eine geleerte Kühlkammer mit Leergut
gefüllt wird, die Verteilerklappe geschlossen und diese
Kühlkammer nicht mehr mit Kühlluft beaufschlagt wird, so daß
die restlichen Kammern entsprechend stärker beaufschlagt
werden.
Da es nun insbesondere bei winterlichen Temperaturen
passieren kann, daß die Betriebstemperatur einer Kühlkammer
bzw. mehreren Kühlkammern unter den einzuhaltenden Wert
absinkt und dadurch flüssige oder empfindliche Lebensmittel
einfrieren können, ist in weiterer Ausgestaltung vorgesehen,
daß die Einrichtung mit einer Heizung vorzugsweise mit einer
elektrischen Widerstandsheizung ausgerüstet ist. Dadurch kann
dann die Raumluft im Umluftverfahren erwärmt werden. Die
Trennwände zur Bildung der Kühlkammern erlauben bei den in
Rede stehenden Kühlfahrzeugen normalerweise in Fahrzeug
längsrichtung. Es ergibt sich eine konstruktiv einfache
Lösung, wenn dann der Kühlluftspeicher kastenartig ausge
bildet ist und sich im wesentlichen über die Breite des
Kühlfahrzeuges erstreckt. Der Kühlluftspeicher liegt im
oberen Bereich der Kühlkammern und dem Führerhaus zugewandt,
da das Be- und Entladen der Kühlkammern vom Heck aus erfolgt.
Die Regelung der in die jeweilige Kammer einströmenden
Kühlluft ist besonders einfach, wenn jede Ausströmeinrichtung
einen mit einer Austrittsöffnung versehenen Ausblashutzen
beinhaltet, und daß die Austrittsöffnung mittels einer
regelbaren Klappe öffen- und schließbar ist. Darüber hinaus
ist es jedoch auch möglich, daß innerhalb des Ausblashutzen
noch ein Ventilator angeordnet ist z. B. bei Fahrzeugen
großer Länge oder Sattelanhängern.
Weitere Kennzeichen und Merkmale einer vorteilhaften Ausge
staltung der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand von wei
teren Unteransprüchen und ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels. Es zei
gen:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Kühlfahrzeug in Draufsicht
mit abgenommenem Dach, rein schematisch und
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie B-B in der Fig. 1.
Das in seiner Gesamtheit mit 1 bezeichnete Kühlfahrzeug ist
in den Zeichnungen 1 und 2 als Containerauflieger gestaltet.
Das zugehörige Zugfahrzeug ist der Einfachheit halber nicht
dargestellt. Das Kühlfahrzeug 1 besitzt einen rechteckigen
Grundriß und ist durch die Trennwände 4 und 5 in drei gleich
große Kühlkammern 6, 7 und 8 unterteilt. Es ist selbstver
ständlich auch eine Unterteilung in nur zwei Kühlkammern bzw.
in mehr als drei Kühlkammern denkbar. Ebenso ist eine Unter
teilung des Kühlfahrzeuges in gleich große Kühlkammern nicht
notwendig, je nach Verwendungszweck des Fahrzeuges kann auch
eine Unterteilung in ungleich große Kühlkammern vorteilhaft
sein z. B. für Paletten und Rollbehälterverladung. An dem
hinteren Ende des Kühlfahrzeuges 1 ist dieses mit je einer
Schiebetrennwand 9, 10 und 11 für jede der Kühlkammern 6, 7
und 8 versehen. Diese Schiebetrennwände können bei leerer
werdenden Kühlkammern nach vorn verschoben werden, so daß die
Größe der zu kühlenden Kammern an der Menge der darin
gelagerten Waren angepaßt werden kann. An der entgegen
gesetzten, dem Zugfahrzeug zugewandten Seite des Kühlfahr
zeuges 1 ist ein Kühlaggregat 2 angeordnet. An das
Kühlaggregat 2, das außen an das Kühlfahrzeug 1 angebaut ist,
schließt sich ein Verdampfer 3 an, der so angeordnet ist, daß
die vom Verdampfer 3 bereitgestellte Kühlluft in den Kühl
luftspeicher 12 und von dort über die Austrittsöffnungen 13,
14, 15 in die Kühlkammern 6, 7 und 8 gelangen kann. Die Aus
trittsöffnungen 13, 14 und 15 sind gemäß der Fig. 2 im
Deckenbereich der Kühlkammern 6, 7 und 8 angeordnet. Der
Kühlluftspeicher ist kastenartig ausgebildet und durch Böden
16, 17 von den einzelnen Kühlkammern getrennt. An dem dem
Verdampfer 3 abgewandten Ende ist er mit Ausblashutzen 18, 19
und 20 versehen, an deren Seite sich Thermostate und Stellmo
tore zur Betätigung von regelbaren Klappen 21, 22 und 23 der
Austrittsöffnungen 13, 14 und 15 befinden.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Austrittsöff
nungen 13, 14 und 15 des Kühlluftspeichers 12 durch an ihrem
oberen Ende drehbar gelagerte, zum Öffnen der Austrittsöff
nung nach oben schwenkbare Verschlußklappen 21, 22 und 23 in
ihrer Größe variierbar oder natürlich auch ganz zu öffnen
oder zu schließen. Eine andere Gestaltung der Klappen zur
veränderlichen Öffnung der Austrittsöffnungen 13, 14, 15 sind
ebenfalls denkbar. Aus dem Kühlluftspeicher 12 und den Aus
blashutzen 18, 19, 20 sowie den Klappen 21, 22, 23 in Verbin
dung mit den Austrittsöffnungen 13, 14, 15 wird eine Aus
strömeinrichtung für die Kühlluft gebildet. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel sind in die Ausblashutzen 18, 19 und 20
als Widerstandsheizung ausgebildete Heizungen installiert. An
der dem Zugfahrzeug zugewandten Stirnseite des Kühlfahrzeuges
befindet sich außen unterhalb des Kühlaggregates 2 ein
Schaltgehäuse 30, in dem die Schaltgeräte zur Temperaturvor
wahl der einzelnen Kühlkammern integriert sind. Alternativ zu
diesem Anbauort ist ein Einbau des Schaltgehäuses 30 vorzugs
weise im Führerhaus des Zugfahrzeuges möglich.
Unmittelbar hinter der vorderen Stirnwand des Kühlfahrzeuges
ist eine Quertrennwand 32 angeordnet, die im Abstand zur
Stirnwand 33 des Kühlfahrzeuges steht und einen schmalen Ka
nal begrenzt, wodurch die Luft aus den Kühlkammern heraus in
das Kühlaggregat 2 erfolgt.
In nicht dargestellter Weise kann die Steuerung für die Klap
pen 21, 22, 23 so ausgelegt werden, daß die Austrittsöffnun
gen 13, 14, 15 durch die Klappen 21, 22, 23 verschlossen wer
den, sobald die Heckklappe 35 des Kühlfahrzeuges 1 geöffnet
wird.
Claims (9)
1. Kühlfahrzeug mit mindestens zwei Kühlkammern, die
wahlweise für den Tiefkühl- und/oder Frischdienst sowie
für den ungekühlten Trockendienst nutzbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Kühlaggregat (2) ein einziger
Verdampfer (3) und ein einziger Kühlluftspeicher (12)
für alle Kühlkammern und jeder Kühlkammer eine regelbare
Ausströmeinrichtung zugeordnet ist, so daß die Tempera
tur der aus dem Verdampfer (3) ausströmenden, in den
Kühlluftspeicher (12) bevorrateten Kühlluft im Bereich
der niedrigsten Betriebstemperatur einer der Kühlkammern
oder darunter liegt, und daß zur Einhaltung der vorgege
benen, normalerweise unterschiedlichen Betriebstempera
turen der restlichen Kühlkammern mittels der zugehörigen
Ausströmeinrichtung Kühlluft aus dem Kühlluftspeicher
(12) abgezogen wird.
2. Kühlfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausströmeinrichtung mit einer Heizung, vorzugs
weise einer elektrischen Widerstandsheizung ausgerüstet
ist.
3. Kühlfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kühlluftspeicher (12) kastenartig gestaltet ist
und sich im wesentlichen über die Breite des Kühlfahr
zeuges (1) erstreckt.
4. Kühlfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Ausströmeinrichtung im wesentlichen aus einer
an den Kühlluftspeicher (12) angeordneten Ausblashutze
(18, 19, 20) und einer geregelten Klappe (21, 22, 23)
gebildet ist, wobei die Klappen (21 bis 23)
Austrittsöffnungen (13, 14, 15) des Kühlluftspeichers
(12) zugeordnet sind.
5. Kühlfahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Ausblashutze (18, 19, 20) mit einem Ventilator
ausgerüstet ist.
6. Kühlfahrzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlfahrzeug
(1) drei Kühlkammern (6, 7, 8) aufweist, denen der ge
meinsame Verdampfer (3) zugeordnet ist.
7. Kühlfahrzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlfahrzeug
(1) mit einer Heckklappe (35) ausgerüstet ist, und daß
bei geöffneter Heckklappe (35) die Austrittsöffnungen
(13, 14, 15) des Kühlluftspeichers (12) durch die Klap
pen (21 bis 23) verschließbar sind.
8. Kühlfahrzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Kühlkammer
(6, 7, 8) ein Schaltgerät zu Temperaturvorwahl in der
jeweiligen Kühlkammer (6 bis 8) zugeordnet ist.
9. Kühlfahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltgeräte für die Kühlkammern (6, 7, 8) in
einem gemeinsamen, vorzugsweise im Führerhaus des Zug
fahrzeuges eingebauten Schaltgehäuse angeordnet sind.
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