DE4408811A1 - Fluid-Sammelvorrichtung - Google Patents

Fluid-Sammelvorrichtung

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Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum praktischen, wirt­ schaftlichen und effektiven Auffangen, Sammeln, Aufbewahren und Entnehmen von Fluiden (Sickerwässern, Perkolaten, Eluaten etc.) aus und in Schichten und Schüttungen, die auf natürliche oder künstliche Art und Weise entstanden sind, deren zeitlich anfallende Menge ein Maß für die Dichtheit und/oder das Speichervermögen bzw. deren Zusammensetzung und Konzentration der Inhaltstoffe ein Maß für das Schadstoffimmobilisierungsvermögen und/oder Schadstoffeliminationsvermögen sind. Die Schüttungen und Schichten können dabei aus Eraktionen oder Gemischen natürli­ cher, synthetischer, renaturierter, aufbereiteter und mikrobiell behandelter Schüttgüter bestehen, die z. B. zum Zwecke des Landschaftsbaues (z. B. Deponiesanierung, Auffüllen von Massedefiziten, Rekultivierung von Tagebaurestlöchern, Renaturierung von Industriebrachen, Einbau von Sperrschichten, Errichtung von mikrobiell aktiven Schichten, Deponieabdeckungen, Böschungsabdeckungen etc.) bzw. zur Bodenverbesserung einge­ setzt werden. Weiterhin soll die Vorrichtung zur Induzierung verfahrenstechnischer/bioverfahrenstechnischer Wirkungen (z. B. zur natürlichen bzw. zwangsweisen Be-und Entgasung oder Nährstoffversorgung von Mikroorganismenpopulationen in den o. g. Schüttungen und Schichten) genutzt werden.
Angaben zum Stand der Technik
Mit konventionellen Fluidsammlern, die zum Auffangen und Sammeln von Perkolaten, Eluaten und Sickerwässern eingesetzt werden, können eine ganze Reihe von an solche Vorrichtungen zu stellenden Primäranforderungen erfüllt werden. Dazu zählen das Auffangen von Perkolaten, Eluaten und Sickerwässern mit Hilfe eines Auffangtrichters sowie das Ableiten der Fluide durch Schlauch-Rohrverbindungen in extern angeordnete konventionelle Sammelbehälter, die Verzögerung der Verstopfung des Abflußstutzens des Sammeltrichters durch das Auffüllen des Trichters mit natürlichen Strukturmaterialien (Steinen, Brocken etc.), der relativ unkomplizierte Einbau des Trichters unter oder in die Schüttung bzw. Bodenschicht, die Möglichkeit, die erfaßte Fluidmenge auf eine standardisierte Fläche zu beziehen sowie die Möglichkeit zur Fluidprobengewinnung durch die Entnahme des extern, in der Regel auf einem tieferen Niveau plazierten, angeordneten Sammelbehälters.
Weitergehende Anforderungen, wie das Auffangen, Sammeln, Aufbewahren und Entnehmen der Fluide mit Hilfe einer Vorrichtung, die manuelle Fluidprobengewinnung mit einfachsten technischen Mitteln aus dem Fluidsammelbehälter und die Nutzung der Vorrichtung zur Induzierung verfahrenstechni­ scher/bioverfahrenstechnischer Wirkungen, sind, bedingt durch den starr vorgegebenen, nichtflexiblen strukturellen und funk­ tionellen Aufbau sowie die Gestaltung der konventionellen Perkolatsammler,nicht mehr zu erfüllen.
Nachteilig sind weiterhin die geringen Standzeiten des Auffangtrichters bis zur Verstopfung des Fluidablaufstutzens, das Zusetzen der Öffnungen im Fluidablaufstutzen mit Sedimenten sowie die geringe mechanische Festigkeit des Auffangtrichters, des Ablaufstutzens und der Schlauch- bzw. Rohrverbindung zum Sammelbehälter, gegenüber bodenmechanischen Beanspruchungen. Außerdem ist nachteilig, daß zum externen Anordnen des Sammelbehälters unterhalb des Auffangtrichters, um die Schwerkraft zum Ableiten des Fluides in den Sammelbehälter zu nutzen, eine gesonderte Vertiefung hergestellt werden muß. Die Vertiefung muß so bemessen sein, daß sie von mindesten einer Person zur Durchführung von Kontrollaufgaben und zur Probeentnahme begangen werden kann. Um Witterungseinflüsse (niedrige Temperaturen, Niederschläge) auf die Fluidprobenentnahme zu minimieren, muß die Vertiefung für den Fluidsammelbehälter mit einer isolierten Abdeckung versehen wer­ den. Nachteilig ist weiterhin, das konventionelle Perkolatsammler nur zum Auffangen und zum Sammeln der Fluide in gesonderten Behältern eingesetzt werden können. Weitere Aufgaben Wie das Induzieren verfahrenstechnischer/bioverfahrenstechni­ scher Wirkungen, z. B. die natürliche oder zwangsweise Be-und Entgasung von Schüttungen und Schichten, die Versorgung von Mikroorganismenpopulationen mit Nährstoffen und Sauerstoff, die pneumatische Reinigung der Fluideinlauföffnungen in den Sammelstutzen und die Nutzung der Vorrichtung als Starterkultur für ein aktives statisches Trägermaterial-Biofilm-System in den o. g. Schichten und Schüttungen sind nicht realisierbar.
Nachteilig ist weiterhin, daß mit den bekannten Perkolatsammlern nur der Anfall der Fluidmenge in Abhängigkeit von der Zeit ver­ messen werden kann. Nicht bestimmt werden können on-line die an­ fallende Fluidmenge die Temperatur, der pH-Wert und der Sauerstoffpartialdruck im Fluid.
Außerdem ist nachteilig, daß mit konventionellen Perkolatsammlern keine vernetzten Strukturen zur Datenerfassung, Charakterisierung und Bewertung des aufgefangenen Fluids bzw. zur Induzierung weiterer verfahrenstechnisch/bio­ verfahrenstechnischer Wirkungen in größeren sowohl vertikal als auch horizontal in den o.g. Schüttungen und Schichten vorgesehenen Einzugsbereichen hergestellt werden können.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer einfach aufgebauten und leicht handhabbaren Vorrichtung, die durch ihre Bauweise, Konfiguration und Herstellungstechnologie die Möglichkeit zum Auffangen, Sammeln, Aufbewahren und Entnehmen von Fluiden, zur on-line Ermittelung von Daten, die zur Bewertung und Charakterisierung der gesammelten Fluide dienen, zur Induzierung verfahrenstechnischer/bioverfahrenstechnischer Wirkungen und zur direkten manuellen Fluidprobenentnahme sowohl mit Hilfe einer Vorrichtung in einem eng begrenzten Einzugsgebiet als auch mit Hilfe vernetzter Vorrichtungen für ein vertikal und/oder horizontal erweitertes größeres Einzugsgebiet, bietet.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die technische Aufgabe zu Grunde, eine einfach handhabbare, universell einsetzbare, in ihrer Geometrie, Konfiguration und Bauweise flexible Vorrichtung zum dynamischen Auffangen, Sammeln, Aufbewahren und Entnehmen von Fluiden sowie zur Erfassung und Kontrolle weiterer Parameter, die eine Bewertung und Charakterisierung von hydrogeologischen und mikrobiellen Vorgängen und Prozessen in Schüttungen und Schichten ermöglichen, zu entwickeln, die schnell, unkompliziert und in optimaler Weise an verschiedene Aufgabestellungen und Bodenstrukturen angepaßt werden kann. Das betrifft insbesondere die zeitbezogene Erfassung, Auswertung und Kontrolle von Fluiden in verschiedenen Schüttungen und Schichten, die in unterschiedlichen Höhen angeordnet sind bzw. werden und die hinsichtlich ihrer Struktur und Zusammensetzung Unterschiede aufweisen sowie das flexible Auffangen, wäßriger Lösungen, die eine einfache und schnelle manuelle Probeentnahme aus dem Sammelbehälter sowie dessen klimaunabhängige Anordnung und leichte Zugänglichkeit zum Zwecke der Probeentnahme zulassen. Die Gestaltung der Vorrichtung sichert je nach Aufgabenstellung sowohl das definierte Be- oder Entlüften von Bodenelementen bzw. die Integration von statischen Trägermaterial-Biofilm-Systeme und deren schadstoffbezogene Animpfung mit Mikroorganismensuspensionen als auch deren Versorgung mit Nährstoffen zur mikrobiellen In-Situ- Behandlung kontaminierter Böden und Schüttungen bzw. zur gezielten Unterstützung von Kompostierungsvorgängen. Die mikrobiellen Prozesse können dabei unter aeroben und/oder anaeroben Bedingungen in einer oder mehreren Schichten ablaufen. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß unterschiedliche Module mit Adaptern, die vorgefertigt sind und mit deren Hilfe sowohl sequentiell als auch parallel unterschiedliche verfahrenstechnische/bioverfahrenstechnische und meßtechnische Aufgaben realisiert werden können, durch lösbare selbstdichtende standardisierte Steckmuffenadapter miteinander in einer bestimmten Reihenfolge gekoppelt werden und die Anzahl der einzelnen Module und Adapter auch ungleich 1 sein kann.
So wird auf ein vorgefertigtes Sammelbehältermodul mit im Bodenbereich angebrachten Schlauchanschlußstutzen und Steckmuffenadapter sowie einem Durchmesser-Höhen-Verhältnis D1/H1) von 0,1 bis 0,8, in dem ein Schöpf- und/oder Probenentnahmebehälter, der als faltbarer, an einer Seite verschlossener Schlauch aus Folie oder Gummi oder als Rohrhülse mit Henkel ausgebildet ist, plaziert werden kann, ein Auffangtrichtermodul mit Steckmuffenadapter mit einem Durchmesser-Höhen-Verhältnis (D3/H2) von 2,0 bis 6,0 angeordnet. Ein Einlaufrohrmodul mit Steckmuffenadapter mit einem Durchmeser-Höhen-Verhältnis (D1/H3) von 0,25 bis 0,3 sowie Einlaufschlitzen und/oder Einlaufbohrungen unmittelbar unter dem Steckmuffenadapter an gegenüberliegenden Stellen auf der Mantelfläche des Rohrsegmentes, komplettiert das Auffangtrichtermodul nach oben hin. Zur Verringerung der spezifischen Oberfläche der Schüttung oder Schicht im Bereich des Auffangtrichters bzw. zur besseren Verteilung eingeleiteter Gase und Fluide, wird der Auffangtrichter mit Strukturmaterialien aus Kunststoff-, Glas-, Metall-, Keramik- oder Mineralformteilen gefüllt. Die Verbindung bis über die Erdoberfläche hinaus wird mit einem darauf angeordnetem Zwischenrohrmodul mit einem Durchmesser-Höhen-Verhältnis D1/H4) von 0,005 bis 0,1 mit Steckmuffenadapter und auf der äußeren Mantelfläche angeordneten Fluidabweisern, die Rohrrandströmungen verhindern sollen, hergestellt. Gegenüber der Umgebung wird das Zwischenrohrmodul durch ein leichtabnehmbares Deckelmodul mit einem Durchmesser-Höhen-Verhältnis (D1/H5) von 0,7 bis 0,8 abgeschlossen. Die Durchmesser D1, D2, D3, D4 und D5 können unterschiedlich sein, so das Module gleicher Durchmesser untereinander verbunden und mit Modulen eines anderen Durchmessers unter Verwendung des Steckmuffenadapters kombiniert werden können. Mit Hilfe weiterer Rohrleitungsformstücke (z. B. Bögen, Hosenstücke, T-Stücke, Kreuzstücke etc.) und geraden Rohrlängen die zwischen dem Einlaufmodul und/oder dem Zwischenrohrmodul angeordnet werden, können weitere Auffangtrichtermodule, die in der gleichen oder unterschiedlichen Ebenen in den Schüttungen und Schichten in Form von Netzwerken angeordnet und/oder mit zentral angeordneten Sammelbehältermodulen verbunden werden. Vorzugsweise sind die Durchmesser D1 und D2 von gleicher Größe, während die Höhen H1, H3 und H4 variiert werden können. Zur Gewährleistung einer universellen Koinbinationsfähigkeit der vorgefertigten Module untereinander weisen Sammelbehältermodul, Auffangtrichtermodul, Einlaufrohrmodul, Zwischenrohrmodul und die Rohrleitungsformstücke wechselseitig Steckmuffenadapter und Stutzen auf. Überraschenderweise wurde gefunden, daß durch die Kombinations-und Kopplungsfähigkeit der vorgefertigten Module untereinander und die Varianz der Anzahl und der möglichen verfahrenstechnischen/bioverfahrenstechnischen Wirkungen einzelner Module, bei bestimmten Durchmesser-Höhen- Verhältnissen, Fluid-Sammlervorrichtungen für unterschiedliche Aufgabenstellungen in einem definierten Einzugsbereich errichtet und mehrere Fluid-Sammlervorrichtungen über Verbindungsrohrleitungsformstücke in einem größerem Einzugsbereich sowohl vertikal als auch horizontal aufgebaut und zusätzlich verfahrenstechnisch/bioverfahrenstechnisch Wirkungen induziert werden können. Weiterhin ist in einfacher Weise und kurzer Zeit die Realisierung solcher Fluid- Sammlervorrichtungskombinationen möglich, wo in einer Fluid- Sammlervorrichtung oder durch die Kopplung mehrerer Fluid- Sammlervorrichtungen mit Hilfe von Rohrleitungsformstücken zu vertikalen oder horizontalen Fluid-Sammlernetzen, Fluide aufgefangen, gesammelt, aufbewahrt, entnommen und charakterisiert werden können.
Außerdem wurde gefunden, daß bedingt durch die Modulbauart unterschiedliche Aufgaben zur Datenerhebung gleichzeitig, parallel und/oder nacheinander mit Hilfe eines Fluidsammlers realisiert werden können. So können z. B. on-line der pH- Wert, der Sauerstoffpartialdruck, die Temperatur und die Anfallmenge des Fluids unter allen klimatischen Bedingungen ermittelt werden.
Weiterhin wurde gefunden, daß sich durch die Gestaltung des Einlaufrohrmoduls die Standzeit des Fluidsammlers um das Drei- bis Vierfache gegenüber konventionellen Perkolatsammlern erhöht und außerdem durch das Induzieren einfacher verfahrenstechnischer Wirkungen (z. B. Einpressen von Luft) die Öffnungen im Einlaufrohrmodul freigespült und die im Auffangtrichtermodul angeordnete Strukturmaterialfüllung, durch den eingeleiteten Gasvolumenstrom, aufgelockert wurde.
Weiterhin ergab sich, daß sich bei Animpfung und Fixierung von Mikroorganismenpopulationen in der Strukturmaterialfüllung des Auffangtrichtermodules als statisches Trägermaterial-Biofilm- System, auf diese Art und Weise sowohl die Versorgung der Mikroorganismenpopulation mit Sauerstoff als auch mit Nährmedienlösungen möglich ist, sich dadurch die Mikroorganismenpopulationen sehr gut entwickeln und durch deren rasches Wachstum der Schadstoffabbau in dem unmittelbar um den Fluidsammler befindlichen Einzugsbereich beschleunigt, sowie damit zu weiter entfernten Einzugsbereichen ein Schadstoffgradient entsteht und so der Schadstofftransport zum aktiven Zentrum des statischen Trägermaterial-Biofilm- Systems verbessert wird.
Außerdem konnte festgestellt werden, daß durch die Zugabe von in Fluiden suspendierten, adaptierten Mikroorganismenpopulationen sich der Ausbreitungsbereich dieser Mikroorganismenpopulationen wesentlich über den Einzugsbereich des Fluidsammlers im Boden hinaus vergrößert und dadurch die mikrobielle In-Situ- Behandlung größerer kontaminierter Einzugsbereiche, die um den Fluidsammler herum angeordnet sind, möglich wird.
Eine weitere Verbesserung der Wirkung von derartig aktiven Mikroorganismensystemen zur In-Situ-Behandlung kontaminierter Böden wurde durch die vertikale und horizontale Kombination und Kopplung der Fluidsammler mittels bekannter Rohrleitungselemente erreicht.
Weiterhin konnte festgestellt werden, daß mit Hilfe solcher Fluidsammlersysteme komplizierte hydrogeologische Strukturen (Quellen, Senken, Grundwasserfließrichtungen) bestimmt werden können.
Bei der Mietenkompostierung wurde gefunden, daß durch den Einsatz horizontal über bekannte Rohrleitungselemente gekoppelte Fluidsammler der Sauerstoff- und Nährstoffeintrag zu einer Intensivierung des Rotteprozesses führt und durch ein gezieltes Befeuchten der Rotteprozeß optimiert werden konnte. Mit Hilfe horizontaler Fluidsammlernetze können bei der Mietenkompostierung die technologischen Abläufe verkürzt, die Anzahl der technologischen Schritte reduziert und sich der bauliche Aufwand für einen Kompostplatz (Flüssigkeitssperre gegen den Untergrund etc.) wesentlich verringert. Gleichzeitig wurde gefunden, daß bei zu hohem Wassergehalt in der Miete das überschüssige Wasser durch das Zwischenrohrmodul nach außen verdunsten kann und somit eine Regulation des Wasserhaushaltes von Kompostmieten, im Sinne einer Steuerung des Rotteprozesses, möglich ist.
Ausführungsbeispiel
Der erfindungsgemäße Fluidsammler zum Auffangen, Sammeln, Aufbewahren und Entnehmen von Fluiden, zur Induzierung verfahrenstechnischer/bioverfahrenstechnischer Wirkungen und zur on-line-Ermittlung von Prozeß-und Milieudaten in Schüttungen und Bodenschichten soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden und zwar zeigt:
Fig. 1 eine Darstellung des erfindungsgemäßen Fluidsammlers zur Sickerwasserüberwachung, Eluatüberwachung und Stoffdaten­ kontrolle bei der Deponiesanierung und im Landschaftsbau.
Fluidsammler zur Überwachung, Kontrolle und Stoffdatenerfassung von Sickerwässern
Fig. 1 zeigt hierzu den prinzipiellen Aufbau der Vorrichtung.
Auf dem unten angeordnetem Sammelbehältermodul 1 (D1/H1) = 0,2 mit dem Anschlußstutzen a, der zum Entleeren und/oder befüllen des Sammelbehältermoduls 1, wenn in diesem kein Schöpf- oder Probeentnahmebehälter 2 plaziert ist, dient, wird das Auffangtrichtermodul 3 gesteckt. Die Kopplung der Module 1 und 3 erfolgt mit Hilfe eines selbstdichtenden leicht wieder lösbaren Steckmuffenadapters. Komplettiert wird das Auffangtrichtermodul 3 (D3 /H2) = 3,5 nach oben hin durch das eingesteckte Einlaufrohrmodul 4 (D1/H3) = 0,25, auf dessen Rohrmanteloberfläche an gegenüberliegenden Stellen Einlaufschlitze b und/oder Bohrungen c angeordnet sind. Diese dienen zum Einleiten der aus der Schüttung/Bodenschicht aufgefangenen Fluide. Andererseits können die Einlaufschlitze b und/oder Bohrungen c als Austrittsöffnungen von zwangsweise durch das Zwischenrohrmodul 5 (D1/H4) = 0,05 eingeleiteten bzw. eingepreßten Fluiden oder Gasen dienen. Die Module 3, 4 und 5 werden ebenfalls mit Hilfe von selbstdichtenden leicht wieder lösbaren Steckmuffenadaptern gekoppelt. Zur Reduktion der spezifischen Oberfläche der Schicht oder Schüttung, die sich unmittelbar über dem Auffangtrichtermodul 3 befindet, werden in den Trichter Strukturmaterialien (z. B. Kieselsteine, Trägermaterialien aus Kunststoff, Keramik, Metall, Blähton oder Abfallmaterialien wie Gummishredder, Kunststoffprofilverschnitt und/oder verbrauchte Trägermaterialsysteme aus der Chemischen Technologie) eingebracht. Sie dienen sowohl zur Verlängerung der Standzeit des Auffangtrichtermoduls 3 beim Auffangen von Fluiden als auch zum Verteilen von, durch das Zwischenrohrmodul 5, eingeleiteter Fluide und/oder eingepreßter Gase bzw. als Besiedlungsfläche für Mikroorganismenpopulationen. Gegenüber der Umgebung wird das Zwischenrohrmodul 5 mit dem aufgesteckten Deckelmodul 6 (D1/H5) = 0,5 verschlossen. Die Module 6 und 5 werden ebenfalls über einen selbstdichtenden leicht wieder lösbaren Steckmuffenadapter gekoppelt. Die im Sammelbehältermodul 1 gesammelte und aufbewahrte Fluidmenge, deren Pegelstand mit Hilfe eines geeichten Meßstabes, der durch das Zwischenrohrmodul 5 bis in das Sammelbehältermodul 1 zum Messen von oben eingebracht und zum Ablesen wieder entnommen werden kann, ständig kontrollierbar ist, kann mit dem Schöpf- und Probeentnahmebehälter 2 aus dem Fluidsammlermodul 1, zur Durchführung von externen Analysen, manuell durch das Zwischenrohrmodul 5 nach Bedarf ausgekreist werden. Über den gleichen Weg können Sonden zur pH-Messung, zur Bestimmung des Sauerstoffpartialdruckes, zur Temperaturmessung und zur Bestimmung der Schadstoffkonzentration im Fluid, in Sammelbehältermodul 1 eingebracht werden. Wird der Fluidsammler im Bereich von Böschungen und/oder Hanglagen eingesetzt, bzw. sind die Fluide in einen Hauptsammler zu leiten bzw. zu entleeren, erfolgt dies durch starre oder flexible Schlauchrohrleitungen, die am Schlauchstutzen a angeschlossen werden.
Schlagworte
Fluid-Sammelvorrichtung; Funktionsmodule, vorgefertigt; Fluidüberwachung, Fluidkontrolle, Fluidcharakterisierung; Prozesse, mikrobiell, Bodenschichten, Schüttungen; Wirkungen, verfahrenstechnisch, bioverfahrenstechnisch; Prozeßsteuerung; Datenerfassung.

Claims (5)

1. Fluid-Sammlervorrichtung, bestehend aus einem Trichter zum Auffangen, Sammeln und Aufbewahren von in Schüttgütern und Bodenschichten vorkommenden Fluiden, welcher Stutzen, Rohrformstücke und Rohrleitungselemente für die ständige manuelle Entnahme von Fluiden, die Induzierung von verfahrens/bioverfahrens­ technischen Wirkungen sowie das Einführen von Sonden und Sensoren zur Charakterisierung von Fluiden und Steuerung von mikrobiellen Prozessen enthält, gekennzeichnet dadurch, daß untereinander durch selbstdichtende und leicht lösbare standardisierte Steckmuffenadapter ein vorgefertigter Sammelbehältermodul (1) mit einem Durchmesser-Höhen - Verhältnis D1/H1 von 0,1 bis 1,0, welcher auf seiner Mantelfläche in unterschiedlichen Höhen Stutzen aufweist und in dessen Innenraum flexible, zusammenfaltbare oder starre Schöpf- und/oder Probeentnahmebehälter (2) plaziert werden können, ein vorgefertigtes Auffangtrichtermodul (3) mit einem Durchmesser-Höhen-Verhältnis D3/H2 von 2,0 bis 6,0, wobei in diesen Strukturmaterialien aus Natur-, Kunst- und/ oder Abfallstoffen eingebracht werden, ein vorgefertigtes Einlaufrohrmodul (4) mit einem Durchmesser-Höhen-Verhältnis D1/H3 von 0,25 bis 0,4, welches auf seiner Mantelfläche an sich gegenüberliegenden und/oder unterschiedlichen Höhen Langlöcher und Bohrungen aufweist, ein vorgefertigtes Zwischenrohrmodul (5) mit einem Durchmesser-Höhen-Verhältnis D1/H4 von 0,005 bis 0,1, der auf seiner Mantelfläche in unterschiedlichen Höhen stegförmige Fluidstromabweiser aufweist, der mit dem vorgefertigten Deckelmodul (6) mit einem Durchmesser-Höhen-Verhältnis D1/H5 von 0,7 bis 0,8 gekoppelt ist.
2. Fluid-Sammelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der jeweiligen Module und Adapter auch ungleich 1 ist und über Rohrleitungsformstücke vertikal und horizontal gekoppelte Fluid-Sammler-Netzwerke aufgebaut werden können.
3. Fluid-Sammelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweiligen Module und Adapter aus Kunststoff, Keramik, Mineralien und Metall bzw. Kombinationen der genannten Materialien sowie recyclebaren Abfallmaterialien nach unterschiedlichen Technologien gefertigt werden können.
4. Fluid- Sammelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenrohrmodul (5) sowohl starr als auch flexibel sein kann und ebenfalls unter einem Winkel zur geometrischen Achse des Auffangtrichtermoduls (3) verlaufen kann und über ein entsprechendes Rohrformteil mit dem Einlaufrohrmodul (4) gekoppelt wird.
5. Fluid-Sammelvorrichtung nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schöpf- oder Probeentnahmebehälter aus flexiblem Material in Form eines einseitig geschlossenem Faltenbalges hergestellt wird.
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