DE4408141C2 - Innenfutter für Kleidungsstücke für Feuerwehrleute - Google Patents
Innenfutter für Kleidungsstücke für FeuerwehrleuteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Innenfutter für Kleidungsstücke für
Feuerwehrleute gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Schutzkleidungsstücke für Feuerwehrleute bestehen gewöhnlich
aus drei oder mehr getrennten Lagen aus feuerbeständigen Mate
rialien. Die verschiedenen Lagen sind gewöhnlich:
- 1. Die äußere Ummantelung bzw. Hülle, die einen Schutz gegen Durchbohren und Durchstechen, Schnitte, Flammen und Hitze liefert;
- 2. ein Feuchtigkeitsbarrierensubstrat oder -trägergewebe und ein Feuchtigkeitsbarrierenpolymer, die trotz Feuerbe ständigkeit als Hauptzweck den Schutz gegen das Eindringen von Wasser haben (in bestimmten Fällen sind sie für Schweiß dampf permeabel, um den Komfort des Trägers zu vergrößern);
- 3. die Wärmebarrierenisolation, deren Hauptaufgabe es ist, einen Schutz gegen Wärmeübertragung vorzusehen; und
- 4. das Innenfutter oder Schutz- und Gesichtstuch (das ge wöhnlich zur Wärmebarrierenisolation gesteppt ist), das die Wärmebarriere gegen Abrieb von der Innenseite des Kleidungs stücks her schützt und eine letzte Wärme- und Flammenschutz schicht liefert.
Sämtliche bei dem Aufbau einer Schutzbekleidung für Feuer
wehrleute benutzten Gewebe- und Textilmaterialien müssen mi
nimale Leistungsanforderungen betreffend Flammen-, Hitze-
und Zerreißbeständigkeit sowie insgesamt Wärmeschutz erfüllen.
Das Innenfutter ist am häufigsten aus gesponnenen
Aramidgarnen aufgebaut. Diese gesponnenen Garne
rutschen nicht leicht aufeinander oder auf Flächen in
nen oder außen vom Kleidungsstück (z. B. Hosen, Hemd, Haut
oder Stiefeln), mit denen sie in Kontakt gelangen. Der Wi
derstand von Textilerzeugnissen aus gesponnenem Garn gegen
Rutschen wird weiter durch die Tatsache verschlechtert, daß
diese Innenfuttergewebe am häufigsten eine Reißstopp-Webkon
struktion aufweisen. Demzufolge wird eine bestimmte Körper
energiemenge dazu benötigt, sich in den Kleidungsstücken zu
bewegen, Verbindungen oder Nähte zu biegen und auf sonstige
Weise mit der Arbeit des Trägers verbundene Funktionen aus
zuführen. Selbst das Anziehen und Ausziehen des Kleidungs
stücks kann aufgrund der Schwierigkeit mühsam sein, einen
Hemdärmel oder ein bereits in einem Hosenbein befindliches
Bein in das Kleidungsstück einzuführen.
Einer der Hauptgründe für Verletzungen und die Mortalität
von Feuerwehrleuten ist Streß. Streß kann durch Stoffwech
selwärmeaufbau und -aufrechterhaltung verursacht werden, die
wiederum teilweise durch das Gewicht des Kleidungsstücks,
die Isolationseigenschaften des Kleidungsstücks oder die Be
wegungsbeeinträchtigungen verursacht sein können, die das
Kleidungsstück bieten kann.
Selbst wenn die Umstände nicht ernst genug sind, um eine
Wärmebeanspruchung oder Streß zur Bedrohung zu machen, ist
der Komfort des Trägers herabgesetzt, wenn das Kleidungs
stück schwerer und beengender wird. Bei der Vorbereitung zu
irgendeinem der Gründe von Wärmebeanspruchung und Streß muß
darauf geachtet werden, daß man nicht unter die minimalen
Leistungsanforderungen der verschiedenen nationalen Stan
dards fällt. Beispielsweise könnte ein Kleidungsstück leich
ter gemacht werden, indem einfach Textilmaterialien mit ge
ringerem Gewicht verwendet werden, aber mit fallendem Gewe
begewicht sinken auch seine mechanische Beständigkeit und
sein Isolationswert.
Bei der Ausführung eines Innenfutters muß darauf geachtet
werden, daß man nicht unter die minimalen Leistungsanforde
rungen der verschiedenen nationalen Standards fällt. Bei
spielsweise könnte ein Kleidungsstück leichter gemacht wer
den, indem einfach Außenmanteltextilmaterialien mit geringe
rem Gewicht verwendet werden, aber mit fallendem Gewebege
wicht nimmt auch seine mechanische Festigkeit und Beständig
keit ab. Demzufolge wiegen Innenfuttergewebe für Kleidungs
stücke von Feuerwehrleuten nicht weniger als 102 bis 112
g/m2. Außerdem weisen
diese Innenfuttergewebe sehr häufig eine Reißstopp (auch be
kannt als Panama-Check)-Webkonstruktion auf, um den Reißfe
stigkeitsanforderungen der verschiedenen nationalen Stan
dards zu genügen.
Ein Verfahren zur Überwindung der Abnahme der mechanischen
Festigkeit mit abnehmendem Gewebegewicht besteht darin, Fi
lamentgarne statt gesponnener Garne zu verwenden, wobei die
ersteren eine sehr hohe Zug- und Verschleißfestigkeit auf
weisen. In gleicher Weise sind Filamentgarne glatter als
gesponnene Garne, wodurch die Reibung zwischen dem Filament
gewebe und anderem Gewebe herabgesetzt wird, mit dem es in
Kontakt gelangen kann. Diese Glattheit erhöht die Flexibili
tät und Beweglichkeit des Kleidungsstücks, wodurch ein
Stoffwechselwärmeaufbau herabgesetzt wird.
Die Verwendung von gesponnenen Aramidgarnen bei einer Reiß
stopp-Webkonstruktion macht das Innenfuttertextilmaterial
empfindlich für Pillbildung. Diese Pillbildung ist nicht nur
ästhetisch unbefriedigend, sondern kann auch den Widerstand
gegen eine Bewegung des Kleidungsstücks erhöhen.
Die US 4 583 247 beschreibt ein Wärmeisolierkleidungs
stück, das aus einer dünnen Lage aus Verbundzwischenfutter
besteht, das eine geringe Wärmeleitfähigkeit und hohe Ela
stizität und Geschmeidigkeit aufweist. Eine Lage aus flexi
blem, reflektierendem Material ist mit der Außenseite des
porösen Materials verbunden.
Die US 4 897 886 beschreibt ein Kleidungsstück für Feuer
wehrleute, das eine Außenschicht, eine Zwischenschicht und
eine Innenschicht aufweist. Zwischen den beiden Schichten
des Kleidungsstücks sind Abstandselemente vorgesehen, um
Lufträume zwischen den Schichten des Kleidungsstücks vorzu
sehen. Mit dieser Konstruktion ist es beabsichtigt, die Wär
meschutzleistung bzw. -funktion zu erhöhen, ohne das Gewicht
des Kleidungsstücks wesentlich zu vergrößern. Ihre Haupt
ziele sind nicht:
- - Herabsetzung des Gewichts des Kleidungsstücks,
- - noch erhöhte Beweglichkeit,
- - noch eine gleiche oder bessere Wärme- und mechanische Be ständigkeit und -festigkeit bei geringeren Gewebegewich ten.
Die US 4 922 552 beschreibt eine Ausführung, bei der be
zweckt ist, die Flexibilität an bestimmten Stellen im Klei
dungsstück zu erhöhen, indem die Dicke des Textilerzeugnis
ses in diesen speziellen Bereichen herabgesetzt wird. Ent
sprechend würde dies zu einer sehr geringen Herabsetzung des
Gewichts des Kleidungsstücks führen.
Die US 5 136 723 offenbart ein Kleidungsstück für Feuer
wehrleute, das eine Außenhülle, eine Feuchtigkeitsbarriere
innerhalb der Hülle und eine innere Wärmebarriere enthält.
Die Außenhülle kann aus NOMEX- oder KEVLAR-Fasern bestehen.
(NOMEX ist ein Warenzeichen der Firma DuPont für ein aroma
tisches Polyamid, d. h. ein Aramid; KEVLAR ist ein Warenzei
chen der Firma DuPont für Aramidfasern [Poly-1,4-phenylen
terephthalamid]). Die Feuchtigkeitsbarriere kann aus NOMEX-
Fasern hergestellt sein und die Wärmebarriere kann ein
Schutz- oder Gesichtstuch aus NOMEX oder KEVLAR aufweisen.
Das Ziel dieses Patents ist die Unterstützung von
Wasserdampf (Schweiß)-Übertragung von der Innenseite zur
Außenseite des Kleidungsstücks, ohne daß Wärmeschutzleistung
und -funktion aufgegeben werden.
Die US 4 141 082 betrifft Bekleidungsstücke, u. a. für
Feuerwehrleute. Diese speziell für gute Wasch- und Reinigungs
eigenschaften konzipierten Bekleidungsstücke sind im wesentli
chen aus Synthetikmaterial mit einer Schrumpfung von < 1%
hergestellt. Sie bestehen aus einer Außenschicht, einem Zwi
schen- und einem Innenfutter. Die Außenschicht soll aus bei
spielsweise Gewebe aus Synthetikgarnen wie Synthetik-Multifila
mentgarnen hergestellt werden. Für das Zwischenfutter sollen
z. B. Polyester-, Polyamid- und Polyacrylgarne verwendet werden,
darunter auch Polyester-Multifilamentgarne. Das Futter soll aus
beispielsweise Taft- oder Trikotgewebe mit Polyester- oder
Polyamid-Multifilamentgarn hergestellt sein.
Diese Bekleidungsstücke dienen als Uniformen ästhetischen
Zwecken, nicht jedoch der Brandbekämpfung.
Aus der DE 28 20 688 A1 ist ein Futterstoff bekannt, der zu
Zwecken der Dimensionsstabilität aus Aramidfasergarnen, z. B.
Kevlar, einerseits und duroplastischen Garnen andererseits
gewebt ist. Als duroplastische Garnmaterialien werden genannt:
Nylon, Polyester, Polypropylen, Polyolefin. Einsatzbereich für
diesen Futterstoff ist u. a. Sicherheitsbekleidung gegen Projek
tile (nämlich ballistische Materialien oder andere hochschlag
feste Kleidungsstücke). Für derartige Zwecke wird Kevlar
eingesetzt. Das Gewicht dieser und anderer für ballistische
Materialien eingesetzten Garne liegt bei 1200 denier. Die
Gewebe haben ein Gewicht von <300 g/m2.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Innenfutter für Kleidungsstücke für Feuerwehrleute zu schaffen,
das dem Träger guten Komfort und Beweglichkeit gibt, den
Stoffwechselwärmeaufbau verringert sowie ein geringes Gewicht
hat und eine gute mechanische Beständigkeit liefert.
Diese Aufgabe ist durch die der Erfindung bei einem Innenfutter
gelöst, wie es im Anspruch 1 angegeben ist. Eine vorteilhafte
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Innenfutters ist Gegenstand
des Anspruchs 2.
Erfindungsgemäß wird somit ein Innenfutter für Kleidungsstücke
für Feuerwehrleute zur Verfügung gestellt, wobei dieses aus
einem Gewebe mit Kett- und Schußfäden aus Synthetik-Multifila
mentgarnen gebildet ist. Die Kettfäden und die Schußfäden sind
Garne der Aramid-, Polyimid- oder Polybenzimidazolfamilien.
Das erfindungsgemäße Innenfutter bietet den erforderlichen
Flamm- und Hitzeschutz, des weiteren gute Trageigenschaften.
Aufgrund seines vergleichweise geringen Gewichts ergibt sich
ein herabgesetztes Gewicht des Kleidungsstücks, wobei die
benötigten mechanischen und Wärmeeigenschaften beibehalten
werden. Des weiteren sind vorteilhaft die statischen und
Gleitreibungskoeffizienten zwischen den Lagen des Kleidungs
stücks und zwischen dem Kleidungsstück und weiteren Innen- oder
Außenflächen herabsetzt, mit denen es in Kontakt treten kann.
Zugleich ist das Innenfutter weniger anfällig für Pillbildung.
Damit sind auch nicht nur Komfort und Mobilität des Trägers
gewährleistet, sondern es wird auch das Problem einer abnehmen
den mechanischen Festigkeit bzw. Widerstand mit abnehmendem
Gewebegewicht überwunden.
Um ein geschmeidigeres und biegsameres Textilmaterial zu
erhalten, ist das Gewicht des Innengewebes geringer als 102
g/m2.
Um die Glattheit des Textilmaterials zu erhöhen und seine
Pillbildung herabzusetzen, kann das Gewebe ein glattes. Gewebe
mit z. B. Leinwand- und Grundbindung sein.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels und der Zeichnung beschrieben, die jedoch
nicht als die Erfindung einschränkend anzusehen sind. Es
zeigen:
Fig. 1 in vergrößertem Maßstab eine Veranschaulichung eines
Textilmaterials für das Innenfutter eines Feuerschutz
kleidungsstücks und
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Kleidungsstücks für
Feuerwehrleute, das ein mit einem Textilerzeugnis
gemäß der vorliegenden Erfindung ausgeführtes Innen
futter aufweist.
Es wird nun auf die Zeichnungen Bezug genommen. Es ist ersicht
lich, daß das Innenfutter mit einem Textilmaterial 10 gebildet
ist, das ein Gewebe ist, enthaltend eine Anordnung von Kett
fäden 11 und Schußfäden 12, die aus Aramidgarnen gebildet sind.
In der Zeichnung werden in der Kett- und auch in der Schußrich
tung identische Multifilament-Aramidgarne verwendet.
Die Erfindung schließt jedoch nicht die Verwendung unterschied
licher oder wechselnder Multifilament-Aramidgarne in der Kett-
oder der Schußrichtung aus.
Obwohl die Zeichnung eine glatte oder Leinwandbindungsgewebe
ausführung zeigt, umfaßt sie auch andere Webausführungen wie
Panama- oder Würfelbindungen, Popeline, Köper, Herringbone,
etc. Dieses Aramidgewebe wurde insbesondere, aber nicht aus
schließlich zur Verwendung als Innenfutter bei der Ausführung
von Feuerschutzkleidungsstücken wie einem in Fig. 2 gezeigten
Kleidungsstück 20 für Feuerwehrleute, konzipiert. Einer der
beiden Ärmel 23 ist vorgebogen dargestellt. Gewöhnlich, aber
nicht notwendigerweise ist das Innenfuttergewebe 22 wie darge
stellt auf bekannte Weise an einer Innenseite einer Wärmebar
rierenisolation in einem feuerbeständigen Kleidungsstück ge
steppt.
Selbstverständlich können auch andere Garne der Aramid-Poly
imid- oder Polybenzimidazolfamilien verwendet werden, ohne den
Umfang und Bereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Claims (2)
1. Innenfutter (10) für Kleidungsstücke für Feuerwehrleute,
wobei dieses aus einem Gewebe besteht, dessen Kett- und
Schußfäden aus Synthetik-Multifilamentgarnen (11, 12) gebildet
sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kettfäden (11) und die Schußfäden (12) Garne der Ara
mid-, Polyimid- oder Polybenzimidazolfamilien sind.
2. Innenfutter (10) nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Innenfutter (10) ein Einheitsgewicht von
weniger als 102 g/m2 aufweist.
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