DE4406133A1 - Anlage zur Rückgewinnung von mit Abfallstoffen beladener Flüssigkeit - Google Patents
Anlage zur Rückgewinnung von mit Abfallstoffen beladener FlüssigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Rückgewinnung von
mit Abfallstoffen beladener Flüssigkeit, insbesondere
Spülwasser von bordgestützten, der Betonherstellung die
nenden Drehtrommeln.
Die Herstellung von Beton oder Mörtel (worauf sich die Er
findung in gleicher Weise bezieht) an Baustellen vollzieht
in traditioneller Weise in rotierenden Mulden mit
schräg verlaufender Achse oder in Rotations-Mischbehäl
tern, z. B. in Gestalt von Drehtrommeln, die an Bord eines
Straßenfahrzeuges montiert sind.
Sobald der in einer bordgestützten Drehtrommel hergestell
te Beton oder Mörtel verbraucht ist, wird das Fahrzeug zu
einem Reinigungsplatz gebracht, wo Spülflüssigkeit (im
allgemeinen Wasser, gegebenenfalls mit Entschlackungs-Zu
satzstoffen versetzt) in die Drehtrommel eingespritzt
wird. Man benötigt beispielsweise etwa 1 bis 2 m3 an Was
ser für die Reinigung einer bordgestützten Drehtrommel.
Nach dem Stande der Technik wird das auf diese Weise mit
Beton-Zuschlagsstoffen (Kies, Schlacke, Sand) belastete
Wasser aus dem Mischbehälter im allgemeinen direkt in ein
Ende einer Trenntrommel mit schräg liegender Achse einge
kippt, die in ihrem Inneren mit einer umfangsmäßig verlau
fenden archimedischen Wasserschnecke ausgerüstet ist. Am
anderen Ende der Trommel wird Frischwasser injiziert. Die
gespülten Zuschlagsstoffe treten am Ende der Trommel über
eine Ablaufrinne aus, und die Flüssigkeit wird im Gegen
strom am anderen Ende wieder gewonnen, um schließlich in
Absetzbecken eingeleitet zu werden.
Eine derartige Anlage hat mehrere Nachteile oder Beschrän
kungen.
Der Hauptnachteil beruht auf der erforderlichen Behand
lungszeit. Wenn am Ende eines Tages mehrere bordgestützte
Mischbehälter einem Reinigungsplatz zugeführt werden, der
nur mit einer einzigen Trenntrommel versehen ist, können
die Wartezeiten, die unumgänglich und kumulativ sind, so
gar zu Verkehrsstockungen führen.
Weiterhin unterliegt die Wasserschnecke der Trenntrommel
aufgrund der Trommelrotation einem konstanten Angriff
durch die behandelten Zuschlagsstoffe, woraus eine rasche
Abnutzung resultiert, die eine periodische Auswechslung
dieser Wasserschnecke erforderlich macht.
Schließlich ist die Größe des erforderlichen Reinigungs
platzes notwendigerweise sehr beträchtlich, vor allem,
wenn ein Flüssigkeitsvolumen behandelt werden soll, das
der Tagesproduktion einer Gruppe bordgestützter Rotations-
Mischbehälter entspricht.
Die Erfindung zielt darauf ab, dieses Problem zu lösen und
eine Anlage zu konzipieren, welche die vorgenannten Nach
teile und/oder Beschränkungen nicht aufweist.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Anlage zur Rück
gewinnung von mit Abfallstoffen belasteter Flüssigkeit zu
schaffen, deren Struktur es gestattet, ein großes Flüssig
keitsvolumen mit minimaler Wartezeit zu behandeln, ohne
daß hierfür ein übermäßig großer Platzbedarf erforderlich
wäre.
Die Aufgabe wird bei einer Anlage zur Rückgewinnung von
mit Abfallstoffen beladener Flüssigkeit, insbesondere
Spülwasser von bordgestützten, der Beton- oder Mörtelher
stellung dienenden Drehtrommeln dadurch gelöst, daß die
Anlagen einen in die Erde eingegrabenen, zylindrischen
Schacht mit vertikaler Achse umfaßt, in welchem ein Kol
benschwimmer gleichen Querschnitts frei gleitet, daß der
Kolbenschwimmer wenigstens einen axial durchgehenden
Durchlaß aufweist und wenigstens ein quer angeordnetes
Gitter abstützt, dessen Maschenweite die Zurückhaltung von
in den Schacht geschütteten Abfallstoffen gestattet, und
daß der Kolbenschwimmer eine Schwimm-Auftriebskraft hat,
durch welche diejenige Schwerkraft kompensierbar ist, die
der zurückzuhaltenden, maximalen Abfallstoffmenge ent
spricht, so daß das oder die Gitter entladen werden kön
nen, wenn der Kolbenschwimmer in seiner Hochstellung ist,
während das unter dem Kolbenschwimmer befindliche Wasser
durch wenigstens eine zugeordnete, in der Wand des Schach
tes ausgesparte Abziehöffnung zurückgewonnen werden kann.
Dank einer solchen Anlage kann der Platz, sobald der Be
hälter von der mit Abfallstoffen beladenen Flüssigkeit in
den Schacht entleert ist, was sich sehr rasch vollzieht,
für die Entladung eines anderen Behälters wieder frei ge
macht werden.
Vorzugsweise ist der Kolbenschwimmer im Schacht zwischen
zwei Stellungen beweglich, nämlich seiner der Entladung
der Abfallstoffe dienenden Hochstellung und einer Tief
stellung, in welcher er einen Abstand von einer den Boden
des Schachtes bildenden Querwand derart hat, daß sich ein
unterer Zwischenraum ergibt, in dem ein Dreh-Rührwerk an
geordnet und auf dessen Niveau eine untere Abziehöffnung
vorgesehen ist.
Der Schacht kann von einer zylindrischen Verrohrung aufge
nommen sein, wobei der so definierte Ringraum Grundwasser
aufnehmen kann und eine Inspektionspassage aufweist, die
Zugang zu der unter dem Boden des Schachts befindlichen
Zone gibt. Insbesondere weist der Schacht eine Mehrzahl
von Abziehöffnungen auf, die in unterschiedlichen Höhen
angeordnet sind, wobei die zugeordneten Leitungen in der
Inspektionspassage verlaufen können.
Entsprechend einer weiteren möglichen Ausführungsform der
Erfindung hat der Kolbenschwimmer einen einzigen zentral
durchgehenden Durchlaß, in dem das oder die der Zurückhal
tung der Abfallstoffe dienenden Gitter angeordnet sind,
die vorzugsweise zu ihrer Entladung mit Greifmitteln ver
sehen sind. Bei einer abgewandelten Ausführungsform kann
man selbstverständlich einen Kolbenschwimmer mit mehreren
durchgehenden Durchlässen vorsehen.
Entsprechend einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
ist der Kolbenschwimmer durch eine zylindrische Manschette
nach oben verlängert, in der das oder die Gitter für die
Zurückhaltung der Abfallstoffe angeordnet sind. Für die
Entladung oder Freimachung des oder der Gitter zur Zurück
haltung der Abfallstoffe kann die zylindrische Manschette
mit einer seitlichen Pforte versehen werden, die jeweils
dem oder den Gittern zugeordnet ist. In einer Abwandlung
können Gitter vorgesehen werden, die direkt zum Zwecke
ihrer Entladung abgelöst werden können, und zwar entweder
durch Anhebung mit Hilfe eines Hebezeuges oder durch
schwenkbare Ausbildung um eine am Rand angeordnete Achse.
Vorzugsweise trägt der Kolbenschwimmer zwei übereinander
angeordnete Gitter, wobei das untere Gitter eine kleinere
Steifigkeit und eine kleinere Maschenweite als das obere
Gitter hat.
In dem besonderen Fall einer Anlage, die der Rückgewinnung
von Spülwasser aus der Betonherstellung dienenden Rotati
onsmischgefäßen dient, kann eine an ihrer Oberseite mit
einer zugeordneten Pumpengruppe verbundene Leitung vorge
sehen werden, die dazu dient, sauberes Wasser in den
Schacht einzubringen, um so die in den Schacht eingeschüt
teten Beton-Zuschlagsstoffe zu spülen und dabei den Flüs
sigkeitsspiegel im Schacht anzuheben.
Vorzugsweise ist das Innenvolumen des Schachts sehr viel
größer als dasjenige Spülwasservolumen, welches der maxi
malen Menge der zurückzuhaltenden Beton-Zuschlagsstoffe
entspricht, so daß eine ausreichende Verdünnung gewährlei
stet ist, um jedes Mitnahmerisiko der Zuschlagsstoffe zu
vermeiden, wobei das Verhältnis dieser Volumina vorzugs
weise wenigstens 5 : 1 ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachstehenden Beschreibung bevorzugter Ausfüh
rungsbeispiele im Zusammenhang mit beiliegender Zeichnung.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht mit der Darstellung
einer Anlage gemäß der Erfindung, deren
Kolbenschwimmer in Tiefstellung ist (die
Hochstellung des Kolbenschwimmers, die einer
Entladung oder Freimachung des oder der Gitter für
die Zurückhaltung der Abfallstoffe entspricht, ist
schematisch strichpunktiert dargestellt);
Fig. 2 eine Draufsicht der Anlage aus Fig. 1;
Fig. 3 eine Teilschnittansicht mit der Darstel
lung einer Ausführungsvariante des Kol
benschwimmers;
Fig. 4 uns 5 eine andere Ausführungsform des Kolben
schwimmers (wobei es das teilweise weg
gebrochene Gitter für die Zurückhaltung
der Abfallstoffe gestattet, in Fig. 4
die mehrfachen durchgehenden Durchlässe
des Kolbenschwimmers zu unterscheiden
und Fig. 5 eine Schnittansicht entlang
der Linie V-V in Fig. 4 ist).
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Vorrichtung oder Anlage 10
zur Rückgewinnung von mit Abfallstoffen beladener Flüssig
keit, wobei diese Vorrichtung oder Anlage insbesondere da
zu bestimmt ist, das Spülwasser aus bordgestützten Rotati
ons-Mischgefäßen, vor allem in Gestalt von Drehtrommeln,
wiederzugewinnen, welche der Herstellung von Beton oder
Mörtel dienen. Die Fig. 1 zeigt ein Straßenfahrzeug c,
dessen Drehtrommel 1 Beton- oder Mörtelreste sowie ein ge
wisses Volumen an Spülwasser einschließt. Diese insgesamt
mit dem Bezugszeichen 2 bezeichnete Zusammensetzung, die
aus Flüssigkeit und festen Zuschlagsstoffen besteht, kann
über eine Rinne 3, die an der Rückseite der Drehtrommel 1
angeordnet ist, in an sich bekannter Weise ausgegossen
werden.
Gemäß einem Merkmal der Erfindung umfaßt die Anlage 10 ei
nen zylindrischen, in die Erde eingegrabenen oder einge
lassenen Schacht 11 mit vertikaler Achse X, in dem frei
ein Kolbenschwimmer 15 des gleichen Querschnitts wie der
jenige des Schachts frei gleitbar angeordnet ist. Der oben
verwendete Ausdruck "eingegraben" soll bedeuten, daß der
Schacht vollständig oder beinahe vollständig unter dem Ni
veau der (Erd-)Oberfläche eingegraben ist, ohne daß die
Seitenwand notwendigerweise in Kontakt mit dem Boden ist.
Insbesondere kann der Schacht 11, wie in Fig. 1 und 2
dargestellt, von einer zylindrischen Verrohrung 30 aufge
nommen sein. Desweiteren stellt die Tatsache, daß der
Querschnitt des hier dargestellten Schachtes kreisförmig
ist, nur ein Beispiel dar. Es können auch andere, an die
Umstände angepaßte Formen gewählt werden.
Der Kolbenschwimmer 15 weist wenigstens einen axialen,
durchgehenden Durchlaß auf, durch den hindurch Flüssigkeit
zur Unterseite des Kolbenschwimmers hindurchpassieren
kann. Der Kolbenschwimmer 15 trägt wenigstens ein als eine
Art Sieb dienendes Gitter, welches quer zur Achse X ver
laufend angeordnet ist und dessen Maschenweite es erlaubt,
die Abfallstoffe zurückzuhalten, die in den Schacht 11
eingebracht sind. Im vorliegenden Fall weist der Kolben
schwimmer 15 einen einzigen, zentral durchgehenden Durch
laß 16 auf, in dem zwei Gitter 19, 20 zur Zurückhaltung
der Abfallstoffe angeordnet sind. Diese Gitter sind hier
auf dem Niveau des zentralen Durchlasses 16 durch zugeord
nete Abstützglieder oder -pflöcke 19.1 und 20.1 gehalten.
Der Kolbenschwimmer 15 hat außerdem eine schräg verlaufen
de, trichterförmige Einlaßfläche 18, die es ermöglicht,
die in den Schacht 11 eingeschütteten Zuschlagsstoffe zum
oberen Gitter 19 hinzulenken. Bei der dargestellten Aus
führungsform stützt der Kolbenschwimmer 15 zwei übereinan
derliegende Gitter 19, 20 ab, wobei das untere Gitter 20
eine geringere Steifigkeit und eine kleinere Maschenweite
als das obere Gitter 19 hat. Das obere Gitter 19 gestattet
es, Zuschlagsstoffe größerer Abmessungen zurückzuhalten,
beispielsweise Kies G, während das untere Gitter 20 die
Möglichkeit hat, feinere Teilchen, beispielsweise Sand S
aufzusammeln.
Erfindungsgemäß hat der Kolbenschwimmer 15 eine Schwimm-
Auftriebskraft, die ihn befähigt, diejenige Schwerkraft zu
kompensieren, die der maximalen Menge der zurückzuhalten
den Abfallstoffe entspricht, so daß dann, wenn sich der
Kolbenschwimmer 15 in seiner oberen oder Hochstellung be
findet, das oder die Gitter 19, 20 von den aufgesammelten
Abfallstoffen entladen oder befreit werden können, während
die unterhalb des Kolbenschwimmers befindliche Flüssigkeit
durch wenigstens eine zugeordnete Abziehöffnung, die in
der Wand des Schachtes ausgespart ist, zurückgewonnen wer
den kann.
Wenn somit mit Abfallstoffen beladenes Wasser 2 aus einer
Drehtrommel ausgekippt wird und direkt auf das obere Git
ter 19 fällt, übt die in den Schacht gelangende Flüssig
keit auf den Kolbenschwimmer 15 eine Auftriebskraft aus,
welche die Tendenz hat, den Kolbenschwimmer im Schacht an
steigen zu lassen (wie durch den Pfeil 100 angegeben). Es
ist vorteilhaft, dafür zu sorgen, daß die Anlage 10, wie
dies aus Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, eine Leitung 35
umfaßt, die an eine zugeordnete Pumpengruppe 37 ange
schlossen ist und dazu dient, durch ihre Auslaßöffnung 36
sauberes Wasser 40 in den Schacht 11 abzugeben, um so die
Beton-Zuschlagsstoffe, die in den Schacht eingeschüttet
sind, zu spülen und dabei den Flüssigkeitsspiegel 29 im
Schacht weiter ansteigen zu lassen. Vorzugsweise liegt die
Auslaßöffnung der Leitung 35 zur Achse 10 des Schachtes
hin verschoben, und das mit Abfallstoffen beladene Wasser
wird in gleicher Weise an einem Punkt in der Nähe dieser
Achse X eingeschüttet, beispielsweise unter Verwendung ei
ner (hier nicht dargestellten) Verlängerungsrinne.
In der Praxis wird die Dimensionierung des Kolbenschwim
mers 15 so berechnet, daß die zugeordnete archimedische
Auftriebskraft im Bereich eines Sicherheitskoeffizienten
etwas größer als das Gewicht derjenigen Abfallstoffe ist,
die ihrerseits aus Drehtrommeln stammen, welche während
eines Tages für die Produktion von Beton oder Mörtel ver
wendet werden. Entsprechend diesem Prinzip kommen die
Lastkraftwagen am Ende des Tages einer nach dem anderen
zur Ausgießung der mit Abfallstoffen beladenen Flüssigkeit
in den Schacht der Anlage, was sich mit einer minimalen
Anwesenheitszeit vollziehen kann, dann wird diese Ausgieß
operation mit anderen Drehtrommeln wiederholt, die während
dieses Arbeitstages eingesetzt waren, so daß schließlich
der Kolbenschwimmer 15 allmählich bis in seine oben lie
gende Hochstellung ansteigt, die in Fig. 1 strichpunk
tiert dargestellt ist. In dieser Hochstellung genügt es
dann, für die Entladung oder Freimachung des oder der Git
ter, die vom Kolbenschwimmer abgestützt sind, zu sorgen,
wonach die unterhalb dem Kolbenschwimmer befindliche Flüs
sigkeit durch eine oder mehrere, zugeordnete Abziehöffnun
gen wiedergewonnen werden kann, beispielsweise am nächsten
Morgen, wenn die Drehtrommeln wieder mit dem Wasservolumen
beschickt werden müssen, welches für ihre individuelle Be
ton- oder Mörtelproduktion erforderlich ist.
Im vorliegenden Fall ist der Kolbenschwimmer 15 im Schacht
11 zwischen einer oberen Entladungsposition der Abfall
stoffe und einer tiefer gelegenen Position beweglich, in
welcher er sich im Abstand von einer den Boden des Schach
tes bildenden Querwand 12 befindet. Dies kann durch ent
sprechende Abstandhalter oder jedes andere äquivalente und
geeignete Mittel realisiert werden. Bei der dargestellten
Ausführungsform sind Füße 17 vorgesehen, die mit dem Boden
12 in Kontakt gelangen, wenn sich der Kolbenschwimmer 15
in seiner unteren Anschlagsposition befindet. In dieser
Stellung definiert der Kolbenschwimmer 15 einen unteren
Raum 21, in dem ein Dreh-Rührwerk 22 angeordnet ist und
auf dessen Niveau außerdem eine untere Abziehöffnung 27
vorgesehen ist. Das Dreh-Rührwerk 22 ist auf eine Welle 24
aufgekeilt, die durch einen Motor 23 in Rotation versetz
bar ist, wobei der Motor auf der anderen Seite des Bodens
12 des Schachts montiert ist. Ein solches Rührwerk ist im
Rahmen der hier erwähnten Anwendung vorteilhaft, denn die
sich allgemein in der Zone des Schachtbodens ansammelnden
Zuschlagsstoffe bilden eine Schlacke, die zweckmäßigerwei
se umgerührt wird, um die Bildung einer unerwünschten
Feststoffanhäufung zu vermeiden. Die Öffnung 27 wie auch
die zugeordnete (Rohr-)Leitung 28 gestatten es alsdann,
Flüssigkeit aus dem Niveau dieses unteren Zwischenraumes
21 abzuziehen, wobei diese Flüssigkeit im wesentlichen von
Zementmilch gebildet ist. Man kann selbstverständlich auch
weitere Abziehöffnungen vorsehen, beispielsweise die hier
dargestellten Öffnungen 27′ und 27′′, die in unterschiedli
chen Höhen angeordnet und mit zugeordneten Leitungen 28′
und 28′′ verbunden sind. Die Leitung 28′ gestattet es so
mit, ein halbbelastetes Wasser zu entnehmen, während es
die Leitung 28′′ ermöglicht, sauberes Wasser abzuziehen.
Abgesehen von der veränderten Zusammensetzung entsprechend
der betreffenden Höhe ist festzustellen, daß je höher die
Abziehöffnung liegt, umso geringere potentielle Energie
für den Flüssigkeitsabzug im Schacht erforderlich ist, was
wiederum eine schwächere Pumpenleistung bedeutet.
Der Schacht 11 wird bei der dargestellten Ausführungsform
von einer zylindrischen Verrohrung 30 aufgenommen, bei
spielsweise einer Beton-Verrohrung. Der auf diese Weise
entstandene, ringförmige Zwischenraum 39 kann Grundwasser
40 aufnehmen. In diesem Fall kann die vorher erwähnte Lei
tung 35 zur Entnahme sauberen Spülwassers dienen, und zwar
über eine Leitung 38, die in das saubere Wasser im Ring
raum 39 eintaucht. Der Schacht 11 ist außerdem auf Stützen
13 angeordnet, die auf dem Boden 14 derart aufruhen, daß
sich eine Zone 25 ergibt, die einen Sanitärraum bildet,
der unter dem Boden 12 des Schachts liegt. Diese Zone kann
einer Bedienungsperson Zutritt geben, und zwar dank der
Anwesenheit einer vertikalen Inspektionspassage 33, verse
hen beispielsweise mit einer Reihe von Sprossen 34, die
über die ganze Höhe der Passage hinweg angeordnet sind.
Wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich, ist die Passage 33
bei der dargestellten Ausführungsform durch zwei radial
verlaufende, vertikale Wände begrenzt, und die Abziehlei
tungen 28, 28′, 28′′ verlaufen in dieser Passage 33. Man
verfügt somit über einen Sanitärraum, der es ermöglicht,
in einfacher Weise Wartungshandlungen oder, falls erfor
derlich, auch einen Eingriff in den Antriebsmotor des
Rührwerks vorzunehmen.
Wenn der Kolbenschwimmer 15 seine Hochstellung erreicht,
die durch einen (nicht dargestellten) an der oberen Wand
des Schachtes befestigten Anschlag vorgegeben und arre
tiert sein kann, kann das Entladen oder Freimachen des
oder der vom Kolbenschwimmer abgestützten Gitter in beque
mer Weise vollzogen werden. Unterschiedliche Entladungs
mittel können dabei in Betracht gezogen werden, wie es
nachstehend noch beschrieben werden wird.
In den Fig. 1 und 2 ist ein Kolbenschwimmer 15 darge
stellt, der in Höhe seines zentralen Durchlasses 16 zwei
übereinander liegende Gitter 19, 20 trägt. In diesem Falle
besteht die einfache Entladungsweise dieser Gitter darin,
sie mit Hilfe eines Hebezeuges, beispielsweise eines Kran
wagens oder dergleichen anzuheben, zu welchem Zweck man
Greifringe 19.2 und 20.2 an den Gittern benutzt. Man könn
te in Abweichung hiervon die Abstützung des oder der Git
ter zur Zurückhaltung der Abfallstoffe auch in unter
schiedlicher Weise vorsehen, um das oder die Gitter bequem
freimachen zu können, wenn sich der Kolbenschwimmer in
seiner oberen Position befindet, indem man die Schwerkraft
maximal ausnutzt.
Eine solche Variante ist in Fig. 3 dargestellt. In dieser
Figur ist der Kolbenschwimmer 15′ nach oben über seinen
einzigen zentralen Durchlaß 16′ hinaus verlängert, und
zwar durch eine zylindrische Manschette 41, in welcher die
beiden Gitter 19, 20 für die Zurückhaltung der Abfallstof
fe angeordnet sind, wobei sie auf zugeordneten Pflöcken
19.1 und 20.1 oder dergleichen abgestützt sind. Die Geome
trie des Kolbenschwimmers 15′ wird natürlich in der Weise
berechnet, daß der Kolbenschwimmer ausreichend hoch auf
schwimmt oder ansteigt, so daß die zylindrische Manschette
41 das Niveau des Bodens überragt, d. h. im vorliegenden
Fall das Niveau des Verschlußdeckels 31, der dem Ringraum
39 zugeordnet ist. Man kann alsdann eine seitliche Öffnung
oder Pforte 42, 43 vorsehen, beispielsweise mit einer
schwenkbaren Verschlupklappe oder dergleichen, die jeweils
einem der Gitter 19, 20 zugeordnet ist. In diesem Falle
können die Abfallstoffe von den Gittern durch Schwerkraft
entleert werden, indem man in der Nähe der betreffenden
seitlichen Pforte eine schräg verlaufende (nicht darge
stellte) Rinne anordnet. Man könnte selbstverständlich
auch die Hilfe eines mechanischen Stoß- oder Rüttelsystems
in Anspruch nehmen, welches die Abfallstoffe G oder S in
Richtung der betreffenden seitlichen Pforten 42 oder 43
überführt.
Der Kolbenschwimmer kann natürlich auch in unterschiedli
cher Weise ausgebildet und angeordnet werden. In Fig. 4
und 5 ist eine abgewandelte Ausführungsform der Erfindung
dargestellt, bei welcher der Kolbenschwimmer 15′′ eine
Mehrzahl durchgehender Durchlässe 16′′ aufweist. Die gesam
te Fläche, welche durch die mehrfachen durchgehenden
Durchlässe 16′′ begrenzt werden, soll im wesentlichen der
Fläche des zentralen Durchlasses 16 oder 16′ der oben be
schriebenen Kolbenschwimmer 15 bzw. 15′ entsprechen. Im
Rahmen dieser Ausführungsform müssen das oder die Gitter
zur Zurückhaltung der Abfallstoffe oberhalb der Oberfläche
50 des Kolbenschwimmers 15′ angeordnet werden. In Fig. 5
ist eine zylindrische Verlängerungsmanschette 51 darge
stellt, in welcher ein Gitter 19 für die Zurückhaltung von
Abfallstoffen angeordnet und durch zugeordnete Zwischen
stücke 19.1 abgestützt ist.
Wenn es sich um eine Anlage handelt, die dazu dient, Spül
wasser aus der Beton- oder Mörtelherstellung dienenden
Drehtrommeln wiederzugewinnen, so wurde bereits ersicht
lich, daß die Zufuhr sauberen Wassers, beispielsweise über
eine zugeordnete Leitung, eine gleichzeitige Spülung der
eingeschütteten Beton-Zuschlagsstoffe im Schacht gestattet
wie auch eine Anhebung des Flüssigkeitsspiegels 29 im
Schacht. Es wird also immer möglich sein, diese Zuführung
sauberen Wassers dazu zu benutzen, um den Kolbenschwimmer
15 im Schacht ansteigen zu lassen, und zwar in Richtung
des Pfeiles 100, in welchem Falle der Kolbenschwimmer in
einer Zwischenposition angehalten wird, und zwar infolge
Gewichts- und Volumenentleerung, die geringer als die ur
sprünglich vorgesehene Entleerung ist. Man gelangt alsdann
zu einem Ansteigen des Kolbenschwimmers bis in seine ober
ste Lage, um dann normalerweise das oder die der Abfall
stoffzurückhaltung dienenden Gitter freimachen zu können.
In der Praxis ist es vorteilhaft, dafür zu sorgen, daß das
Innenvolumen des Schachtes 11 sehr viel größer als das
Spülwasservolumen ist, welches der maximalen Menge von zu
rückzuhaltenden Beton-Zuschlagsstoffen entspricht, so daß
eine ausreichende Verdünnung gewährleistet ist, um jedes
Mitnahmerisiko dieser Zuschlagsstoffe zu vermeiden, wobei
das Volumenverhältnis beispielsweise wenigstens 5 : 1 be
trägt. Wenn man beispielsweise über eine Anlage verfügen
möchte, die einer Gesamtheit von acht Drehtrommeln zuge
ordnet ist, um so eine Tagesproduktion von etwa 300 m3 Be
ton zu ermöglichen, entspricht die Zufuhr von Reinigungs
wasser einem Volumen von 8 m3, und die Abmessung des
Schachts muß beispielsweise eine Höhe von 7 bis 8 m und
einen Durchmesser von etwa 3 m derart haben, um über ein
beträchtlich größeres Innenvolumen zu verfügen, nämlich
von etwa 50 m3. Wenn somit die Bedienungspersonen die Ent
ladungsabfolgen der Abfallstoffe in den Schacht am Ende
des Arbeitstages abgeschlossen haben, d. h. wenn sich der
Kolbenschwimmer in seiner Hochstellung befindet, ist es
möglich, falls sich dies als erforderlich erweist, das
oder die Gitter zur Zurückhaltung der Abfallstoffe frei zu
machen. Zu Beginn des folgenden Tages kann man durch die
ausgewählte Leitung die Flüssigkeit zurückgewinnen, welche
zur erneuten Produktion von Beton dient, wobei das allmäh
liche Abziehen der Flüssigkeit zur Folge hat, daß der Kol
benschwimmer bis zum Boden des Schachts absinkt. Die Anla
ge ist auf diese Weise vollständig autonom und impliziert
einen minimalen Energieverbrauch, da das Anheben des Kol
benschwimmers auf natürliche Weise erreicht wird.
Man gelangt auf diese Weise zur Realisierung einer Anlage
zur Wiedergewinnung von mit Abfallstoffen beladener Flüs
sigkeit, deren Aufbau es ermöglicht, ein hohes Volumen mit
minimaler Wartezeit zu behandeln, wobei die Wartezeit al
lein der Entladezeit einer Drehtrommel entspricht. Außer
dem ist dabei kein großer Platzbedarf erforderlich. Wei
terhin führt der Kolbenschwimmer nur eine regelmäßige
Gleitbewegung derart aus, daß er Abrasionserscheinungen
korrekt widersteht, wenn das verwendete Baumaterial aus
reichend resistent ist. Schließlich ist festzustellen, daß
die Anlage sich vollständig unter der Erde befindet, mit
Ausnahme der Leitung zur Abgabe frischen Wassers, so daß
man im Bereich des Reinigungsplatzes einen erheblichen
Raum zur weiteren Verfügung erhält.
Die Erfindung ist auf die beschriebenen Ausführungsformen
nicht beschränkt, sondern umfaßt auch solche Varianten,
welche aufgrund äquivalenter Mittel die wesentlichen, wei
ter oben aufgeführten Merkmale verwirklichen.
Claims (10)
1. Anlage zur Rückgewinnung von mit Abfallstoffen bela
dener Flüssigkeit, insbesondere Spülwasser von bord
gestützten, der Betonherstellung dienenden Drehtrom
meln,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen in die Erde eingegrabenen, zylindri
schen Schacht (11) mit vertikaler Achse umfaßt, in
welchem ein Kolbenschwimmer (15, 15′, 15′′) gleichen
Querschnitts frei gleitet, daß der Kolbenschwimmer
(15, 15′, 15′′) wenigstens einen axial durchgehenden
Durchlaß (16, 16′, 16′′) aufweist und wenigstens ein
quer angeordnetes Gitter (19, 20) abstützt, dessen
Maschenweite die Zurückhaltung von in den Schacht
geschütteten Abfallstoffen gestattet, und daß der
Kolbenschwimmer (15, 15′, 15′′) eine Schwimm-Auf
triebskraft hat, durch welche diejenige Schwerkraft
kompensierbar ist, die der zurückzuhaltenden, maxi
malen Abfallstoffmenge entspricht, so daß das oder
die Gitter (19, 20) entladen werden können, wenn der
Kolbenschwimmer in seiner Hochstellung ist, während
das unter dem Kolbenschwimmer befindliche Wasser
durch wenigstens eine zugeordnete, in der Wand des
Schachtes ausgesparte Abziehöffnung (27, 27′, 27′′)
zurückgewonnen werden kann.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kolbenschwimmer (15, 15′, 15′′) im Schacht (11)
zwischen zwei Stellungen beweglich ist, nämlich sei
ner der Entladung der Abfallstoffe dienenden Hoch
stellung und einer Tiefstellung, in welcher er einen
Abstand von einer den Boden des Schachtes bildenden
Querwand (12) derart hat, daß sich ein unterer Zwi
schenraum (21) ergibt, in dem ein Dreh-Rührwerk (22)
angeordnet und auf dessen Niveau eine untere Abzieh
öffnung (27) vorgesehen ist.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schacht (11) von einer zylindrischen Verrohrung
(30) aufgenommen ist, wobei der so definierte Ring
raum (39) Grundwasser aufnehmen kann und eine In
spektionspassage (33) aufweist, die Zugang zu der
unter dem Boden (12) des Schachts befindlichen Zone
gibt.
4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schacht (11) eine Mehrzahl von Abziehöffnungen
(27, 27′, 27′′) aufweist, die in unterschiedlichen
Höhen angeordnet sind, wobei die zugeordneten Lei
tungen (28, 28′, 28′′) in der Inspektionspassage (33)
verlaufen.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kolbenschwimmer (15, 15′)
einen einzigen zentral durchgehenden Durchlaß (16,
16′) hat, in dem das oder die der Zurückhaltung der
Abfallstoffe dienenden Gitter (19, 20) angeordnet
sind, die vorzugsweise zu ihrer Entladung mit Greif
mitteln (19.2, 20.2) versehen sind.
6. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kolbenschwimmer (15′, 15′′)
durch eine zylindrische Manschette (41, 51) nach
oben verlängert ist, in der das oder die Gitter (19,
20) für die Zurückhaltung der Abfallstoffe angeord
net sind.
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die zylindrische Manschette (41) mit einer seitli
chen Pforte (43, 43) versehen ist, die jeweils dem
oder den Gittern (19, 20) zugeordnet ist.
8. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Kolbenschwimmer (15, 15′) zwei
übereinander angeordnete Gitter (19, 20) trägt, wo
bei das untere Gitter (20) eine kleinere Steifigkeit
und eine kleinere Maschenweite als das obere Gitter
(19) hat.
9. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zur Rückge
winnung von Spülwasser aus der Betonherstellung die
nenden Rotationsmischgefäßen, dadurch gekennzeich
net, daß sie an ihrer Oberseite eine mit einer zuge
ordneten Pumpengruppe (37) verbundene Leitung (35)
umfaßt, die dazu dient, sauberes Wasser (40) in den
Schacht (11) einzubringen, um so die in den Schacht
eingeschütteten Beton-Zuschlagsstoffe zu spülen und
dabei den Flüssigkeitsspiegel (29) im Schacht anzu
heben.
10. Anlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Innenvolumen des Schachts (11) sehr viel größer
als dasjenige Spülwasservolumen ist, welches der ma
ximalen Menge der zurückzuhaltenden Beton-Zuschlags
stoffe entspricht, so daß eine ausreichende Verdün
nung gewährleistet ist, um jedes Mitnahmerisiko der
Zuschlagsstoffe zu vermeiden, wobei das Verhältnis
dieser Volumina vorzugsweise wenigstens 5 : 1 ist.
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ID=9444736
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