DE4405881C2 - Nichtdispersiver Infrarot-Gasanalysator - Google Patents
Nichtdispersiver Infrarot-GasanalysatorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen nichtdispersiven Infrarot-Gasanalysator
gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
In der Prozeß- und Überwachungstechnik sowie der Biologie, Medizin und
anderen Bereichen ist die empfindliche und selektive Erfassung von
Infrarot-aktiven Gasen eine wichtige technische Meßaufgabe. Meßgeräte
mit ausreichender Leistungsfähigkeit arbeiten vornehmlich nach dem
nichtdispersiven Prinzip (NDIR-Verfahren). Solche Meßgeräte enthalten
eine Infrarot-Strahlungsquelle mit Modulation, eine Meßküvette mit dem
zu messenden Gasgemisch sowie einen Detektor, der mit der Meßkomponente
oder mit einem Gemisch aus der Meßkomponente und einem Inertgas gefüllt
ist. Die im zu untersuchenden Gasgemisch enthaltene Meßkomponente
absorbiert Strahlung entsprechend ihrer Konzentration in der Meßküvette.
Der Detektor erfaßt die Strahlungsminderung und wandelt die im Detektor
auftretenden Druckstöße zum Beispiel mit einem Membrankondensator in
ein elektrisches Signal um. Da die Absorptionslinien der Meßkomponente
mit denen des Empfänger-Füllgases koinzidieren, entsteht im allgemeinen
eine hohe Selektivität. Zwar haben andere Gase ein
Absorptionsspektrum, das von dem der Meßkomponente abweicht, jedoch
kann es zu Überlappungen der Spektren kommen. In solchen Fällen ist die
entstehende Querempfindlichkeit ein begrenzender Faktor.
Im allgemeinen benötigt man für solche Fotometer neben dem
Meßstrahlengang noch einen Vergleichsstrahlengang, um eine höhere
Nullpunkt-Stabilität herzustellen. Dazu müssen die Küvetten doppelt
ausgeführt werden. Allerdings können Meß- und Vergleichsküvette
unterschiedlich verschmutzen, so daß die Nullpunkt-Stabilität
hierdurch begrenzt wird.
Die DE 33 21 360 C2, aus der es bekannt ist, bei getrennter Meß- und Vergleichsstrahlküvette
für die Meß- bzw. Vergleichskammer einen Einschicht-Detektor oder bei gemeinsamer Meß-
bzw. Vergleichsstrahlküvette einen Zweischicht-Detektor einzusetzen, weist im
Vergleichsstrahlengang des Detektors mindestens ein infrarotdurchlässiges Fenster auf der
optischen Achse auf. Jedoch sind diese Fenster platzaufwendig hinter der jeweiligen Küvette
angeordnet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen nichtdispersiven Infrarot-Gasanalysator
der gattungsgemäßen Art derart auszugestalten, daß die
vorstehend genannten Nachteile vermieden und eine höhere Selektivität
und Stabilität im Meßergebnis erreicht wird.
Die gestellte Aufgabe ist bei einem nichtdispersiven Infrarot-Gasanalysator der gattungsgemäßen
Art erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen hierzu
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung nutzt bei der vorliegenden Ausgestaltung folgenden
physikalischen Vorgang aus, der im gasgefüllten Detektor abläuft. Die
Strahlungsabsorption im Zentrum einer Füllgaslinie ist so groß, daß die
Strahlungsenergie schon in unmittelbarer Nähe des Fenster der
Detektorkammer absorbiert wird.
Die angeregten Moleküle übertragen so einen großen Teil ihrer Energie
an das Fenster. Die genannte Energieübertragung erfolgt durch
sogenannte Stöße zweiter Art. Die Folge ist eine bestimmte Eindellung
der detektierten Linie in ihrem Zentrum, wie in Fig. 4a zu sehen ist.
Dieser Effekt wird erfindungsgemäß so verstärkt, daß im Linienzentrum
eine nahezu vollständige Absorption eintritt, gemäß Fig. 4b. Der
Detektor ist dabei für die Meßgaskomponente praktisch nicht mehr
sensitiv. Die Verstärkung des Effektes kann zum einen durch höhere
Wärmableitung erreicht werden, zum anderen wirkt auch eine Erhöhung der
Füllgaskonzentration in diese Richtung.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im nachfolgenden
näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 Analysator mit Meß- und Vergleichsstrahl und
Einschicht-Empfänger nach dem Stand der Technik,
Fig. 2 Analysator mit Meß- und Vergleichsstrahl und
Zweischicht-Empfänger nach dem Stand der Technik,
Fig. 3a Ausführungsform der Erfindung mit getrennten Strahlengängen und Einschicht-Detektor,
Fig. 3b Ausführungsform der Erfindung mit Zweischicht-Detektor,
Fig. 4a Empfindlichkeitsverlauf des Empfängers über eine
Absorptionslinie,
Fig. 4b Empfindlichkeitsverlauf in dem Vergleichskammerteil.
Fig. 1 zeigt einen Analysator nach dem Stand der Technik mit Meß- und Vergleichsstrahlküvette
und Einschicht-Empfänger. Als Lichtquelle ist eine Strahlungsquelle
S vorgesehen, die das Licht auf zwei Strahlengänge bringt, wobei der
eine Strahlengang sich durch die Vergleichsküvette VKü und der andere
Strahlengang sich durch die Meßküvette MKü hindurcherstreckt.
Die Vergleichsküvette ist mit Vergleichsgas gefüllt,
und die Meßküvette ist mit dem Meßgas gefüllt, oder wird von demselben
durchströmt. Zwischen der Strahlungsquelle S und der Küvettenanordnung
VKü, MKü ist eine Chopper-Scheibe (H) angeordnet, die das kontinuierliche
Licht der Strahlungsquelle S periodisch unterbricht. Hinter
Vergleichs- und Meßküvette ist der Detektor angeordnet, der hierbei aus
einer Vergleichskammer VKa und einer Meßkammer MKa besteht, zwischen
denen in der oben genannten Weise kapazitiv die auftretenden Druckstöße
gemäß dem beschriebenen optopneumatischen Effekt als elektrisches
Signal vorliegen.
Fig. 2 zeigt einen Analysator mit Meß- und Vergleichsstrahlküvette
und Zweischichtempfänger. Vergleichsküvette VKü und Meßküvette MKü sind
hierbei dicht aneinanderliegend, aber im Prinzip gleich der Anordnung
in Fig. 1. Der Detektor dagegen ist als Zweischicht-Detektor
ausgebildet, bei dem die einzelnen Kammern hintereinander liegen,
wobei zwischen den Kammern dann wiederum kapazitiv nach dem
opto-pneumatischen Effekt die elektrischen Signale erzeugt werden.
Wichtig ist hierbei zu erwähnen, daß der hier benannte Zweischicht-Detektor
der Bezeichnung nach aus zwei Kammern besteht. Die
erste vordere Kammer, in die das von der Küvette kommende
Strahlungssignal eintritt ist die eigentliche Meßkammer. Die
dahinter angeordnete zweite Kammer ist optisch passiv. Optisch passiv
heißt hierbei, daß das Strahlungs- bzw. Lichtsignal nicht in die zweite
Kammer dringt. Die zweite Kammer ist mit der ersten Kammer über den
Membrankondensator K nur pneumatisch verbunden, jedoch optisch von der
ersten Kammer getrennt.
Während Bild 1 und Bild 2 die zwei verschiedenen Analysatoranordnungen
der bekannten Art darstellen, zeigen nunmehr Fig. 3a und 3b den Einsatz
der Erfindung bei den beiden verschiedenen Analysatortypen. Fig. 3a
zeigt dabei eine Ausführung mit getrennten Strahlengängen und einen
Detektor mit zwei getrennten Kammern, die mit der Meßkomponente oder
einem Gemisch aus der Meßkomponente und einem Inertgas gefüllt sind. Der
Membrankondensator ermittelt als Meßeffekt die Druckdifferenz beider
Kammern. Die Meßkammer MKa ist zylindrisch ausgeführt. Die
Vergleichskammer VKa enthält infrarotdurchlässige Scheiben F, die in 1
bis 4 mm Abstand senkrecht zum Strahlengang angeordnet sind.
Eine Chopperscheibe CH unterbricht die Strahlung so, daß sie gleichphasig in
den Meßstrahlengang MS und Vergleichsstrahlengang VS fällt, was hier nicht
näher dargestellt zu werden braucht.
Eine zweite Ausführung zeigt Fig. 3b. Hierbei wird ein Detektor
eingesetzt, der aus einer aktiven Kammer besteht, die mit der
Meßkomponente oder der Meßkomponente und einem Inertgas gefüllt ist. Der
Detektor ist dabei in Richtung der
Strahlführung mit halbkreisförmigen infrarotdurchlässigen Scheiben F in
einem Abstand von 1 bis 4 mm versehen. Diese Scheiben F sind
beispielsweise aus Flußspat bestehend und im Vergleichskammerteil VKa′
angeordnet. Die andere Hälfte der Kammer verbleibt ohne weitere
Maßnahmen und stellt den Meßkammerteil MKa′ dar. Eine Chopper-Scheibe CH
vor dem IR-Detektor unterbricht die einfallende Strahlung periodisch
gegenphasig, so daß abwechselnd Strahlung in den Meßkammerteil und den
Vergleichskammerteil gelangt. Ein zum Beispiel als Membrankondensator
ausgebildeter Druckaufnehmer mißt den als Meßeffekt auftretenden Druck
gegen eine weitere passive Kammer.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist nunmehr in den
beiden Fig. 4a und 4b dargestellt. Fig. 4a zeigt den
Empfindlichkeitsverlauf des Empfängers über eine Absorptionslinie in dem
Meßkammerteil. Fig. 4b dagegen zeigt den Empfindlichkeitsverlauf in dem
Vergleichskammerteil. Während das Spektrum der Meßkammer nur eine
schwache Eindellung aufweist, kommt es in der Vergleichskammer mit
mehreren Fenstern zu einer nahezu vollständigen Absorption im
Linienspektrum. Dieses Funktionsprinzip läßt sich wie folgt beschreiben.
Vergleicht man das Spektrum der Meßkomponente im zu messenden Gasgemisch
mit dem Spektrum des Detektors, so erhält man auf der Meßseite einen
hohen Korrelationsgrad und auf der Referenzseite nur einen geringen
Korrelationsgrad. Bei Anwesenheit der Meßkomponente in der
Absorptionsstrecke, d. h. in der Küvette, wird also im wesentlichen nur
auf der Meßseite ein Meßeffekt auftreten. Die Fig. 4a und 4b machen
deutlich, daß der spektrale Schwerpunkt auf Meß- und Referenzseite
identisch ist. Damit ist die Voraussetzung zur Kompensation von
störenden Begleitgasen ideal erfüllt. Durch entsprechende Variierung der
Zahl der Fenster, der Kammertiefe und der Füllkonzentration kann die
Selektivität weiter optimiert werden.
Damit wird insgesamt nunmehr ein NDIR-Linienkorelationsverfahren
möglich. Es entsteht eine hohe Selektivität mit einem Einschicht-Detektor.
Störabsorptionen können durch entsprechende
Ausbildung der Empfängerkammern weiterhin wirksam unterdrückt werden.
Weiterhin entsteht auch eine hohe Empfindlichkeit durch resonante
Linien.
Claims (7)
1. Nichtdispersiver Infrarot-Gasanalysator, bestehend aus Strahlungsquelle, Chopper-Scheibe,
Küvette, einem mit der Meßkomponente oder einem Gemisch aus Inertgas und
der Meßkomponente gefüllten Detektor und im Vergleichs- und Meßstrahlengang
angeordneten infrarotdurchlässigen Fenstern, wobei als Küvette entweder eine getrennte
Meß- und Vergleichssstrahlküvette mit entsprechend aus Meßkammer und
Vergleichskammer bestehendem Einschicht-Detektor oder eine gemeinsame Meß- und
Vergleichsstrahlküvette mit einem, einen Vergleichskammerteil aufweisenden
Zweischicht-Detektor vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei dem Einschicht-Detektor in der Vergleichskammer (Vka) oder bei dem
Zweischicht-Detektor im entsprechenden Vergleichskammerteil (Vka′) der optisch-aktiven
Detektorkammer mit Abstand hintereinander angeordnete infrarotdurchlässige
Scheiben (F) vorgesehen sind.
2. Nichtdispersiver Infrarot-Gasanalysator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei dem Zweischicht-Detektor zumindest die erste Kammer, in welcher die
infrarotdurchlässigen Scheiben (F) angeordnet sind, zylindrisch ausgebildet ist, und die
infrarotdurchlässigen Scheiben halbkreisförmig ausgebildet sind.
3. Nichtdispersiver Infrarot-Gasanalysator nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Chopper-Scheibe (CH) zwischen der Strahlungsquelle (S) und der Meß- und
Vergleichsküvette angeordnet ist und das Licht der Strahlungsquelle (S) gleichphasig
unterbricht.
4. Nichtdispersiver Infrarot-Gasanalysator nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Chopper-Scheibe (CH) das Licht der Strahlungsquelle (S) gegenphasig
unterbricht.
5. Nichtdispersiver Infrarot-Gasanalysator nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die infrarotdurchlässigen Scheiben (F) in einem Abstand von 1 bis 4 mm angeordnet
sind.
6. Nichtdispersiver Infrarot-Gasanalysator nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die infrarotdurchlässigen Scheiben (F) aus Calzium-Fluorid bestehen.
7. Nichtdispersiver Infrarot-Gasanalysator nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßkammertiefe 6 bis 14 mm beträgt.
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