DE2753242C2 - Nichtdispersives Infrarot-Gasanalysengerät - Google Patents
Nichtdispersives Infrarot-GasanalysengerätInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei nichtdispersiven Gasanalysengeräten, insbesondere zur Spurenbestimmung von Gaskonzentrationen,
ist die Erhaltung eines über längere Zeit stabilen Nullpunktes (d. h. das zu analysierende Gasgemisch
enthält nicht die zu messende Gaskomponente) ein entscheidendes Erfordernis. Die Nullpunktstabilität
sollte bei bekannten Geräten beispielsweise durch die Anordnung mehrerer von der Strahlung beaufschlagter
Empfangskammern, durch spezielle Formgebung der Empfangskammern u. dgl. erzielt werden. Bei den
bekannten Geräten können trotz des prinzipiell guten Nullpunktverhaltens jedoch dennoch Nullpunktdriften
auftreten, so daß der Nullpunkt des öfteren kontrolliert und ggf. neu eingestellt werden muß. Zur Nullpunktkontrolle
ist ein Nullgas erforderlich, das von der Meßkomponente frei ist. Es ist jedoch am Betriebsort
des Gasanalysengerätes nicht immer oder zumindest nur mit erheblichem Aufwand möglich, ein Reservoir
mit Nullgas bereitzustellen.
Es sind daher Vorrichtungen bekannt (vergl. DE!-OS
01 278), die das Nullgas aus dem zu analysierenden Gasgemisch gewinnen, das im Kreislauf durch eine die
zu messende Gaskomponente aufnehmende Vorlage gepumpt wird, bis das Gasgemisch von dieser
Komponente frei ist Ebenfalls in diesen Kreislauf eingeschaltet ist das Gasanalysengerät, dessen Nullpunkt
auf diese Weise kontrolliert werden kann. Dieses Verfahren ist jedoch auf diejenigen Gaskomponenten
beschränkt, für die Aufnahmevorlagen existieren.
Beispielsweise kann auf diese Weise ein CO-freies Gasgemisch durch Leiten über eine Hopkalit-Vorlage
gewonnen werden. Für viele Gase, beispielsweise CH4, sind solche Aufnahmevorlagen aber nicht vorhanden, so
daß auf diese Weise kein Nullgas hergestellt werden kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein nichtdispersives Infrarot-Gasanalysengerät mit pneumatischem
Detektor anzugeben, bei dem auf ein Reservoir an Nullgas verzichtet werden kann und das
auch für solche Gaskomponenten wirksam ist, für die keine Aufnahmevorlagei, vorhanden sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Aus der DE-OS 20 39 538 ist zwar bereits ein Meßgerät für die Konzentration von Äthylenoxid
bekannt, wozu von einem Infrarot-Gasanalysator zur kontinuierlichen Messung der Konzentration von
gasförmigem Äthylenoxid mit rotierender Blende, Filterküveiten. Vergleichsküvette, Meßküvette und
Empfänger Gebrauch gemacht wird. Bei diesem Gerät bestehen die rotierende Blende des Gasanalysators aus
LiF und die Filterfenster aus CaF2, während die
Filterküvette mit NH3 und der Empfänger mit N2O
gefüllt sind. Das Lachgas dient dabei als Ersatz des Meßgases Äthylenoxid, da dieses nicht beständig ist und
somit als Empfängergas nicht verwendet werden kann. Dilithiumfluorid-Sektoren werden als Filter zur Verringerung
der Querempfindlichkeit gegenüber Begleitgasen im Probegas benutzt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert.
Die Abbildung zeigt in schematischer Vereinfachung den prinzipiellen Aufbau eines nichtdispersiven Infrarot-Gasanalysengerätes.
Mit 1 ist eine Strahlereinheit bezeichnet, mit einem thermischen Strahler 2, dessen Strahlung über einen
Reflektor 3 durch eine Meßgasküvette 5 und eine Referenzgasküvette 6 zu einem pneumatischen Detektor
9 gelangt. Mit Hilfe einer Modulationsvorrichtung 4 wird die Strahlung in bekannter Weise gleich- oder
gegenphasig moduliert. Die Modulation kann jedoch auch elektrisch durch impulsartiges Erwärmen des
Strahlers 2 erfolgen. Die durch die Strahlungsabsorption hervorgerufenen Druckimpulse im Detektor 9
werden durch Mittel 10 in elektrische Signale umgewandelt und verstärkt und gelangen bei 11 zur
Anzeige.
Während bei den üblichen Infrarot-Gasanalysengeräten
mit pneumatischem Detektor der Empfänger 9 mit einem Gasgemisch gefüllt ist, das in einem Trägergas,
wie z. B. Ar, die zu messende Gaskomponente oder, falls diese nicht stabil ist, ein Ersatzgas mit möglichst
weitgehender Übereinstimmung seiner 1R-Absorptionsbanden mit denen der zu messenden Gaskomponente
gefüllt ist, ist bei dem Infrarot-Gasanalysengerät nach der Erfindung eine weitere Gaskomponente beigemischt.
Dieses weitere Gas muß ebenfalls IR-aktiv sein, wobei seine 1R-Absorptionsbanden mindestens an einer
Stelle des Spektrums von denen der zu messenden
Gaskomponente verschieden sind, so daß mindestens ein Strahlungsbereich existiert, in dem nur das weitere
Gas, nicht jedoch das zu messende Gas Strahlung absorbiert Des weiteren darf dieses Gas in dem
Meßgasgemisch in Küvette 5 nicht enthalten sein. Wird beispielsweise Prozeßgas analysiert, wobei die Art der
Bestandteile bekannt ist, kann man das weitere Gas entsprechend auswählen. Wird dagegen Umgebungsluft
o. ä. analysiert, so ist es vorteilhaft, ein in der Natur nicht
vorkommendes Gas auszusuchen. Schließlich muß das weitere Gas in dem Detektor 9 noch inert sein, so daß es
nicht durch Reaktionen mit den übrigen Gas-Bestandteilen der Kammerfüllung oder an den Kammerwänden
etc. zerfällt oder gebunden wird. Das weitere Gas muß
somit auch über längere Zeiten im Detektor 9 stabil sein.
Vor dem Detektor 9 ist eine Vorrichtung vorgesehen, mit deren Hilfe mindestens zwei Filter 7,8, wechselweise
in den Strahlengang eingeschaltet werden können. Filter 7 und 8 besitzen voneinander verschiedene
spektrale Durchlässigkeitsbereiche: Filter 7 ist an mindestens einer der IR-Absorptionsbanden der Meßkomponente
durchlässig und an den IR-Absorptionsbanden des weiteren Gases im Detektor 9 undurchlässig.
Filter 8 dagegen ist an mindestens einer der IR-Absorptionsbanden des weiteren Gases durchlässig
und an den IR-Absorptionsbanden der Meßkomponente undurchlässig.
Als weitere Gase in der Gasfüllung des Detektors 9, die die gestellten Anforderungen erfüllen, sind beispielsweise
Schwefelhexafluorid (SFt,) und Distickstoffoxid (N2O) geeignet.
Soll beispielsweise der CO-Anteil eines Gasgemischs bestimmt werden, so ist Filter 7 an der CO-Absorptionsbande
und Filter 8 entweder an einer geeigneten SF6-Absorptionsbande oder an einer geeigneten N2O-Absorptionsbande
durchlässig. Detektor 9 ist dann mit einem Trägergas, z. B. Argon, sowie CO und SF6 bzw.
N2O gefüllt
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist die folgende: Im normalen Meßbetrieb ist Filter 7 in den Strahlen-ί
gang eingeschaltet Somit gelangt nur Strahlung aus dem Absorptionsbereich der Meßkomponente in den
pneumatischen Detektor 9 und nur der Meßkomponentenanteil der Detektorfüllung ist wirksam. Am Instrument
11 steht dann ein Signal entsprechend der
ίο tatsächlichen Konzentration der Meßkomponente im
Gasgemisch in der Küvette 5 an.
Wird nun Filter 8 in den Strahlengang gebracht, so gelangt nur Strahlung aus dem Absorpitonsbereich des
weiteren Gasbestandteils der Detektorfüllung, also z. B.
π SFe oder N2O, in den Detektor 9, so daß auch nur dieser
Bestandteil durch Strahlungsabsorption wirksam ist Da dieser Gasanteil im Meßgasgemisch in Küvette 5 nicht
vorhanden ist erfolgt dort keine Vorabsorption, so daß der resultierende Meßwert dem Nullpunkt der Messung
entspricht Zweckmäßigerweise werden die Konzentration des weiteren Bestandteils der Detektorfüllung, also
z. B. SF6 oder N2O, und die Filterjustage etc. derart
ausgeführt, daß der Nullpunkt im Betrieb mit Filter 7 mit demjenigen im Betrieb mit Filter 8 übereinstimmt. Alle
2> den Nullpunkt beeinflussenden Veränderungen, wie z. B.
Strahlerintensitätsänderungen, Staubanfall in der Meßgasküvette, Detektordriften durch Temperatur- und
andere Einflüsse, können durch Einschalten des Filters 8 sofort erkannt werden, ohne daß das Meßgasgemisch
J» in der Küvette 5 ausgetauscht werden muß. Auch ist das
Verfahren für solche Meßgaskomponenten geeignet, für die keine Absorptionsmittel existieren.
Insofern bietet die Erfindung gegenüber den bekannten
Methoden der Nullpunktüberwachung erhebliche
π Vorteile, da eine schnellere, funktionssicherere und wesentlich unaufwendigere Überwachung möglich ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Nichtdispersives Infrarot-Gasanalysengerät mit einer Infrarot-Strahlungsquelle, einem Modulator,
einer Küvette für das zu analysierende Gasgemisch sowie vorzugsweise einer weiteren Küvette für ein
Vergleichsgas, optischen Filtern sowie einem pneumatischen Detektor, der mit einem Gemisch aus der
nachweisenden Gaskomponente sowie einem IR-Strahlung
nicht absorbierenden Trägergas gefüllt ist, ι" dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch
im Detektor (9) einen weiteren, im zu analysierenden Gas nicht enthaltenen inerten
Gasbestandteil aufweist, welcher IR-Absorptionsbanden außerhalb des Absorptionsbereichs des zu
analysierenden Gasgemischs besitzt, und daß zwei wechselweise in den Strahlengang zwischen der
Infrarot-Strahlungsquelle und dem Detektor einschaltbare Filter (7, 8) vorgesehen sind, von denen
eines im Absorptionsbereich der nachzuweisenden Gaskomponente, nicht aber im Bereich der Absorptionsbanden
des weiteren Gasbestandteils strahlungsdurchlässig ist und von denen das andere im
Bereich der Absorptionsbanden des weiteren Gasbestandteils, nicht aber im Absorptionsbereich der &
nachweisenden Gaskomponente strahlungsdurchlässig ist.
2. Gasanalysengerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als weiterer Gasbestandteil im
Detektor (9) ein in der freien Natur nicht vorkommendes Gas verwendet wird.
3. Gasanalysengerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als weiterer Gasbestandteil im
Detektor (9) Schwefelhexafluorid (SFb) verwendet wird. '"'
3. Gasanalysengerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als weiterer Gasbestandteil im
Detektor (9) Distickstoffoxid (N2O) verwendet wird.
Priority Applications (1)
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DE2753242B1 DE2753242B1 (de) | 1979-03-29 |
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Families Citing this family (2)
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DE102005025675A1 (de) * | 2005-06-03 | 2006-11-16 | Siemens Ag | Strahleranordnung für einen nichtdispersiven Infrarot-Gasanalysator |
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1977
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Date | Code | Title | Description |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: MAIHAK AG, 2000 HAMBURG, DE |
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