DE4034375A1 - Gas-messeinrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Meßeinrichtung für die Konzentration
eines Schadstoffes in einem Gas mit einer Strahlungsquelle, ins
besondere Infrarot-Strahlungsquelle, deren Strahlung intensitäts
moduliert auf eine gasgefüllte, optoakustische Meßkammer gerichtet
ist, wobei die Strahlung zu Druckschwankungen des Gases führt.
Eine derartige Meßeinrichtung ist in der EP 01 12 347 B1 beschrie
ben. Bei dieser Meßeinrichtung befindet sich das Meßgas in der Meß
kammer. Die Strahlungsquelle erzeugt eine breitbandige Infrarot-
Strahlung, aus der mittels eines Interferenzfilters derjenige Fre
quenzbereich gefiltert wird, der in der Lage ist, die in der Meß
kammer befindlichen Schadgasmoleküle zu Schwingungen anzuregen.
Diese Schwingungen führen zu einer Temperaturerhöhung, die den Druck
in der Meßkammer erhöht, da diese abgeschlossen ist.
Die Infrarot-Strahlung ist mittels einer rotierenden Blende inten
sitätsmoduliert. Dadurch entstehen in der Meßkammer Druckschwan
kungen. Diese werden mittels eines Mikrofons aufgenommen, elektrisch
verstärkt und ausgewertet. Da die Größe der Meßkammer beschränkt
ist, sind geringe Konzentrationen des Schadstoffes im Meßgas kaum
zu erfassen.
Mit anderen Meßeinrichtungen, beispielsweise Infrarot-Spektrometern,
ließen sich auch kleinere Konzentrationen erfassen. Solche Meßein
richtungen sind jedoch äußerst aufwendig. Beispielsweise sind ge
kühlte Detektoren und teuere Langweg-Gasküvetten erforderlich.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Meßeinrichtung der eingangs ge
nannten Art vorzuschlagen, mit der auch kleine Schadstoffkonzen
trationen mit baulich einfachen Mitteln erfaßt werden können.
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einer Meßeinrichtung der ein
gangs genannten Art dadurch gelöst, daß eine Anreicherungszelle
für das Meßgas vorgesehen ist, die mindestens eine im Strahlengang
zwischen der Strahlungsquelle und der Meßkammer stehende Anreiche
rungsfläche aufweist, daß sich an der Anreicherungsfläche in der
Anreicherungszelle Schadstoffmoleküle des Meßgases während einer
bestimmten Anreicherungszeit anlagern und daß die Meßkammer mit
einem Vergleichsgas gefüllt ist, wobei die mit Schadstoff beladene
Anreicherungsfläche die Intensität der auf das Vergleichsgas wirken
den Strahlung je nach Schadstoffkonzentration mehr oder weniger
verringert und eine Auswerteschaltung diese Intensitätsverringerung
auswertet.
Bei dieser Meßeinrichtung wirkt das Meßgas vor der eigentlichen
Messung für eine gewisse Anreicherungszeit in der Anreicherungs
zelle auf die Anreicherungsfläche. An dieser lagern sich dann Schad
stoffmoleküle des Meßgases an. Je nach der Konzentration der Schad
stoffe im Meßgas bzw. an der Anreicherungsfläche wird von den Schad
stoffmolekülen ein mehr oder weniger großer Anteil der von der Strah
lungsquelle durch die Anreicherungsfläche in die Meßkammer eintre
tenden Strahlung absorbiert. Dies führt dazu, daß sich die Inten
sität der auf das Vergleichsgas in der Meßkammer wirkenden Strah
lung gegenüber dem Fall verringert, in dem die Anreicherungsfläche
von Schadstoffen frei ist. Diese Intensitätsverringerung ergibt
eine entsprechende Schwächung des an der optoakustischen Meßkammer
abzugreifenden Signals.
Die Intensitätsverringerung läßt sich leicht auswerten und in die
Konzentration des Schadstoffes im Meßgas umrechnen. Denn die Zusammen
setzung des Vergleichsgases und die Anreicherungszeit sind bekannt.
Prinzipiell können alle IR-aktiven Gase mit der optoakustischen
Methode gemessen werden. Die beschriebene Anreicherungsmembran aus
Polyethylen ist besonders geeignet für halogenierte Kohlenwasser
stoffe.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist das Meßgas während
der bestimmten Anreicherungszeit kontinuierlich durch die Anreiche
rungszelle geleitet. Dies vereinfacht die Ermittlung des Zusammen
hanges zwischen der Strahlungsabsorption an den an der Anreicherungs
fläche angelagerten Schadstoffmolekülen und der Konzentration des
Schadstoffes im Meßgas.
Die Weiterbildung der Erfindung enthält das Vergleichsgas in be
kannter Konzentration den gleichen Schadstoff wie das Meßgas. Da
durch ist gewährleistet, daß die am Vergleichsgas gemessene Inten
sitätsverringerung mit der Schadstoffanlagerung an der Anreicherungs
fläche ohne weiteres korrespondiert.
Um die genannte Intensitätsverringerung zu verstärken, können in
der Anreicherungszelle zwei oder mehrere Anreicherungsflächen vor
gesehen sein.
Durch die Erfindung ist es möglich, Schadstoffkonzentrationen bis
weit unter 5 vpm im Meßgas zu erfassen. Dieses Erfassen kann mittels
der vergleichsweise einfachen optoakustischen Meßkammer ohne auf
wendige Spektrometer erfolgen.
Günstig ist auch, daß die Meßkammer, die das Vergleichsgas enthält,
nicht gespült werden muß. Nach jedem Meßvorgang sind lediglich die
Anreicherungszelle und deren Anreicherungsfläche zu spülen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung eines Aus
führungsbeispieles. Die Figur zeigt eine Meßeinrichtung schematisch.
Die Meßeinrichtung weist eine Infrarot-Strahlungsquelle (1) auf,
die mit einem Strahler (2) und einem Hohlspiegel (3) arbeitet. Im
vom Hohlspiegel (3) ausgehenden Strahlengang (S) liege eine um eine
Welle (4) rotierende unterbrochene Scheibe (5) oder ein Flügelrad.
Durch die rotierende Scheibe (5) bzw. das Flügelrad wird die Strah
lung gepulst bzw. intensitätsmoduliert, wobei die Frequenz dem weiter
unten näher beschriebenen Mikrofon angepaßt ist.
Im Strahlengang (S) folgt auf die Scheibe (5) ein Interferenzfilter
(6), welches von der breitbandigen Infrarot-Strahlung in erster
Linie den Frequenzbereich durchläßt, der geeignet ist, die Schad
stoffmoleküle des Meßgases und des Vergleichsgases zu Schwingungen
anzuregen.
Im Strahlengang (S) folgt auf das Interferenzfilter (6) eine An
reicherungszelle (7). Diese weist einen Einlaß (8) und einen Aus
laß (9) für das Meßgas auf. Die Anreicherungszelle (7) ist an ihren
im Strahlengang (S) liegenden Seiten (10, 11) für die durch das
Interferenzfilter (6) ausgefilterte Strahlung möglichst durchlässig.
Die Seiten (10, 11) können beispielsweise aus Germanium bestehen.
Auf die Seiten (10, 11) sind innerhalb der Anreicherungszelle (7)
Anreicherungsflächen (12, 13) aufgebracht. Diese bilden eine Mem
bran aus einem Polymer. Dieses Polymer ist ebenfalls für die durch
das Interferenzfilter (6) hindurchgehende Strahlung durchlässig.
Es besitzt also in diesem Wellenlängenbereich keine signifikanten
Absorptionsbande.
Die Anreicherungsflächen (12, 13) bestehen beispielsweise aus Poly
ethylen. Das Material der Anreicherungsfläche (12, 13) ist so aus
gewählt, daß es die im Meßgas enthaltenen, in ihrer Art bekannten
Schadstoffe aus dem Meßgas extrahiert bzw. anlagert, wenn das Meß
gas die Anreicherungszellen (7) durchströmt, wobei die Anlagerung
der Schadstoffmoleküle mit der Zeit (Anreicherungszeit) zunimmt,
während das Meßgas die Anreicherungszelle (7) durchströmt.
Die Anlagerung der Schadstoffmoleküle an die Anreicherungsflächen
(12, 13) ist reversibel, so daß sich die angelagerten Schadstoff
moleküle nach einem Meßvorgang von den Anreicherungsflächen (12,
13), vor dem nächsten Meßvorgang abspülen lassen. Es hat sich ge
zeigt, daß sich je nach dem Material der Anreicherungsflächen (12,
13) und der Art der Schadstoffe Anreicherungsfaktoren bis zu 100 000
erreichen lassen. Die Anreicherungszeiten können dabei zwischen
einigen Sekunden und einigen Minuten liegen.
Der Anreicherungszelle (7) ist im Strahlengang (S) eine geschlossene
Meßkammer (14) nachgeschaltet. Diese weist im Strahlengang (S) ein
optisches Fenster (15) auf. In der Meßkammer (14) ist ein Mikro
fon (16) bzw. ein empfindlicher Druckaufnehmer vorgesehen. Die Meß
kammer (14) ist mit einem Vergleichsgas gefüllt, das die Schadstoffe
des Meßgases in einer bekannten Konzentration, beispielsweise 1000
vpm Schadstoffe in synthetischer Luft enthält.
An das Mikrofon (16) ist eine elektronische Auswerteelektronik (17)
angeschlossen. Diese gibt die Meßwerte an einen Auswerterechner
(18) weiter, der anhand der Daten des Vergleichsgases den Konzen
trationswert errechnet und auf der Anzeigeeinrichtung (19) darstellt.
An den Einlaß (8) der Anreicherungszelle (7) ist ein Absperrventil
(20) angeschlossen. Dieses kann von der Auswerteschaltung (17) ge
steuert sein. Außerdem kann am Einlaß (8) auch ein Durchflußmengen
messer (21) angeordnet sein, der auf die Auswerteschaltung (17)
wirkt. Das Absperrventil (20) und der Durchflußmesser (21) können
auch im Auslaß (9) liegen.
Darüber hinaus kann vorgesehen sein, daß von der Auswerteschaltung
(17) die Intensität der den Hohlspiegel (3) verlassenden Strahlung
und die Drehzahl der Scheibe (5) überwacht wird.
Die Funktionsweise der beschriebenen Einrichtung ist im wesentlichen
folgende.
Solange die Anreicherungsflächen (12, 13) von Schadstoffmolekülen
frei sind, wirkt die Infrarot-Strahlung von der Anreicherungszelle
(7) im wesentlichen unbehindert auf das Vergleichsgas in der Meß
kammer (14). Dieses ist dabei entsprechend der Drehzahl der Scheibe
(5) infolge der Absorption der bekannten Konzentration der Schad
gasmoleküle im Vergleichsgas Druckschwankungen unterworfen, die
das Mikrofon (16) erfaßt und die Auswerteschaltung (17) so auswertet,
daß die Anzeigeeinrichtung (19) anzeigt, daß kein Meßgas vorliegt.
Für einen Meßvorgang wird dann das Absperrventil (20) für eine vor
bestimmte Anreicherungszeit geöffnet. Dies kann manuell oder von
der Auswerteschaltung (17) gesteuert sein. lst das Absperrventil
(20) geöffnet, dann strömt durch die Anreicherungszellen (7) das
den Schadstoff enthaltende Meßgas. Die Durchflußmenge pro Zeitein
heit kann über den Durchflußmengenmesser (21) erfaßt werden.
An den Anreicherungsflächen (12, 13) lagern sich in der Anreicherungs
zeit die Schadstoffe an. Nach der vorbestimmten Anreicherungszeit
wird das Absperrventil (20) geschlossen. Die dann an den Anreicherungs
flächen (12, 13) angelagerten Schadstoffe absorbieren einen mehr
oder weniger großen Teil der Infrarot-Strahlung im Strahlengang
(S), so daß sich dementsprechend die in die Meßkammer (14) gelangende
Reststrahlung verringert. Im Vergleichsgas der Meßkammer (14) werden
dadurch die Druckschwankungen schwächer als vorher. Dies erfaßt
das Mikrofon (16). Dementsprechend ändert sich das vom Mikrofon
(16) an die Auswerteschaltung (17) gegebene Signal. Aus dieser Inten
sitätsverringerung errrechnet der Auswerterechner (18) die Konzen
tration der Schadstoffe im Meßgas und zeigt diese an der Anzeige
einrichtung (19) an.
Nach dem Meßvorgang werden die Anreicherungszelle (7) und die An
reicherungsflächen (12, 13) mit einem neutralen Gas gespült, wonach
die Meßeinrichtung für einen weiteren Meßvorgang bereit ist.
Claims (8)
1. Meßeinrichtung für die Konzentration eines Schadstoffes in einem
Gas mit einer Strahlungsquelle, insbesondere Infrarot-Strahlungs
quelle, deren Strahlung intensitätsmoduliert auf eine gasgefüllte,
optoakustische Meßkammer gerichtet ist, wobei die Strahlung zu
Druckschwankungen des Gases führt,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Anreicherungszelle (7) für das Meßgas vorgesehen ist,
die mindestens eine im Strahlengang (S) zwischen der Strahlungs
quelle (1) und der Meßkammer (14) stehende Anreicherungsfläche
(12, 13) aufweist, daß sich an der Anreicherungsfläche (12, 13)
in der Anreicherungszelle (7) Schadstoffmoleküle des Meßgases
während einer bestimmten Anreicherungszeit anlagern und daß die
Meßkammer (14) mit einem Vergleichsgas gefüllt ist, wobei die
mit Schadstoff beladene Anreicherungsfläche (12, 13) die Inten
sität der auf das Vergleichsgas wirkenden Strahlung je nach der
Schadstoffkonzentration mehr oder weniger verringert und eine
Auswerteschaltung (17) diese Intensitätsverringerung auswertet.
2. Meßeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Meßgas während der bestimmten Anreicherungszeit kontinuier
lich durch die Anreicherungszelle (7) geleitet ist.
3. Meßeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Vergleichsgas in bekannter Konzentration den gleichen
Schadstoff wie das Meßgas enthält.
4. Meßeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche ,
wobei eine Infrarot-Strahlungsquelle mit einem nachgeordneten
Interferenzfilter vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anreicherungsfläche (12, 13) zwischen dem Interferenz
filter (6) und der Meßkammer (14) angeordnet ist.
5. Meßeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anreicherungszelle (7) zwei Anreicherungsflächen (12,
13) aufweist.
6. Meßeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anreicherungsfläche (12, 13) von einem Polymer gebildet
ist, das auf eine optisch durchlässige Seite (10, 11) der An
reicherungszelle (7) aufgebracht ist, wobei das Polymer die Schad
stoffmoleküle reversibel anlagert.
7. Meßeinrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Polymer Polyethylen ist.
8. Meßeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach jedem Meßvorgang eine Spülung der Anreicherungszelle
(7) und der Anreicherungsfläche (12, 13) vorgesehen ist.
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