DE4405403C1 - Wickeltrommel für strangförmiges Wickelgut - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht dich auf eine Wickeltrommel für strangförmiges Wickelgut, insbesondere elektrische Kabel, mit einem Wickelträger, bestehend aus einem zylindrischen oder zylinderähnlichen Wickelkern und grundflächenseitig daran angeordneten Seitenwangen, wobei der Wickelträger an einer Drehachse eines aus Rohrmaterial gebildeten Stand- und Traggestells drehbar gelagert ist, das einen bodenseitigen Standrahmen mit zwei zueinander und zur Drehachse parallelen Fußstreben hat, wobei jeweils eine Fußstrebe in Zulaufrichtung des Wickel gutes vor und hinter der Drehachse angeordnet ist und beide jeweils eine Fußstrebenbreite aufweisen, die größer als der Seitenwangenabstand ist und mit einer Führungsvorrichtung mit einer allseitig begrenzten Führungsöffnung für das Wickelgut.

Wickeltrommeln der eingangs genannten Art sind aus der FR 25 07 584 bekannt und finden insbesondere als Kabeltrommel sowohl im Haushalt als auch im Gewerbe Verwendung. Die Führungs­ vorrichtung besteht aus einem Bügel, der sich parallel zur Drehachse über dem Standrahmen vor dem Aus-/Einlaufbereich des Wickelgutes erstreckt, wobei die Führungsöffnung seitlich über die Seitenwangen hinausragt und von diesen um etliche Stärken des Wickelgutdurchmessers beabstandet ist, so daß bei seitlichem Wickelgutzulauf dieses leicht neben die Wickeltrommel geraten kann.

Weiterhin ist aus dem DE-GM 85 26 244 eine Kabeltrommel mit einer Führungsvorrichtung bekannt. Diese besteht aus einem U- förmigen Blechbügel, der an einem oberhalb der Wickeltrommel quer verlaufenden Strebe lose hängt und mit seinen Schenkeln in den Zwischenraum zwischen die Seitenwangen hineinragt. Hierdurch ist eine sichere Führung des Wickelgutes gewährleistet. Da das Wickelgut beim Aufwickeln von oben durch die Führungsöffnung auf den Wickelkern geführt wird und beim Abwickeln nach oben durch den pendelnd aufgehängten Blechbügel abgezogen wird, tritt ein Verschleiß des Wickelgutes an dem Bügel auf.

Weiterhin sind aus der US 5 538 201 und der US 2 572 417 Handwickelvorrichtungen bekannt, die eine Führungsöffnung für das Wickel gut von begrenzter Weite und etwa dem Zwischenraum der Seitenwangen in der Breite entsprechend aufweisen, wobei die Führungsvorrichtung etwas beabstandet vor den Seitenwangen angeordnet ist. Ein ständiges Schleifen des Wickelgutes beim Auf- und Abwickeln über die Führungskanten der Führungsöffnung bringt Verschleiß des Wickelgutes.

Weiterhin ist aus der DE-GM 94 01 104 eine Wickeltrommel bekannt, die eine spindelgesteuerte Legevorrichtung für das Wickelgut aufweist, deren Legearm eine rollenbestückte Führungsöffnung aufweist, und mit Rollenlagerschenkeln sich zwischen die Seitenwangen erstreckt.

Aufgabe der Erfindung ist es, die eingangs bezeichnete einfache Wickeltrommel so zu verbessern, daß ein Verwickeln des Wickelgutes ausgeschlossen ist, wobei keine Schabe- oder Schnittkanten im Gleitbereich des Wickelgutes liegen.

Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens an einer Fußstrebe zwei Führungsanschläge angeordnet sind, die je einer Seitenwange, an diese innenseitig in loser Passung anliegend oder in einem seitlichen Abstand beabstandet, der kleiner als ein Kabeldurchmesser ist, zugeordnet sind, wobei die Wickelgutführungsöffnung von den Führungsanschlägen, den Seitenwangeninnenseiten, dem Wickelkern bzw. dem Wickelumfang und der Fußstrebe begrenzt ist.

Durch die erfindungsgemäßen Führungsanschläge, die Seitenwangeninnenseiten, den Wickelkern bzw. das um diesen Wickelkern gerollte Kabel und die Fußstrebe wird eine Wickelgutführungsöffnung definiert und das auf dem Wickelträger aufzuwickelnde Wickelgut an einem Abspringen oder Auslaufen gehindert, wodurch ein Verwickeln des Wickelgutes unterbunden ist.

Die Führungsanschläge sind je einer Seitenwange, an diese innenseitig in loser Passung anliegend oder in einem Abstand beabstandet, welcher kleiner als ein Wickelgut- oder Kabeldurchmesser ist, zugeordnet. Durch diese Gestaltung wird eine Bremsung der Wickeltrommel durch die Führungsanschläge vermieden und dennoch das Wickelgut, insbesondere das Kabel, insbesondere beim Aufwickeln kontrolliert geführt.

Der Abstand zwischen einer Seitenwange und dem dieser zugeordneten Führungsanschlag ist zumindest kleiner als ein Kabeldurchmesser, wodurch das Kabel nicht aus der Wickelgutführungsöffnung springen kann.

Vorteilhaft ist ein Anliegen des Führungsanschlages an die Seitenwange in loser Passung, da hierdurch die Wickelgutführungsöffnung eine gänzlich geschlossene Begrenzung hat.

Die Führungsanschläge sind vorzugsweise rohrförmig und tangential oder annähernd tangential zu einem Seitenwangenumfang ausgerichtet.

Die rohrförmige Gestaltung hat den Vorteil, daß keine Schab- oder Schnittkanten im Gleitbereich des Kabels oder Wickelgutes sind.

Durch die tangentiale oder annähernd tangentiale Ausrichtung der Führungsanschläge zu dem jeweiligen Seitenwangenumfang sind die Führungsanschläge bei gänzlich aufgerollter Wickeltrommel nicht von dem Wickelgut bedeckt, wodurch die Drehbarkeit der Wickeltrommel gesichert ist.

Die Führungsanschläge sind in einer ersten vorteilhaften Ausführung aus Metall und an der Fußstrebe angeschweißt. Diese Ausführung ist eine besonders robuste Gestaltung der Wickeltrommel, welche leicht und einfach herzustellen ist.

In einer zweiten vorteilhaften Ausführung weisen die Führungsanschläge standstrebenseitig Schalen, vorzugsweise Halbschalen, auf, deren Innenkontur der Außenkontur der Fußstrebe angepaßt sind. Die Führungsanschläge sind an der Fußstrebe lösbar und gegeneinander verschieblich angeordnet.

Vorteilhaft ist je ein Führungsanschlag randseitig an einer Schale angeordnet und die Schalen haben eine Schalenbreite, welche kleiner als eine Fußstrebenbreite ist. Die Schalen werden auf der Fußstrebe nebeneinander oder sich teilweise überlappend befestigt und sind gegeneinander verschieblich, so daß der Abstand der Führungsanschläge zu den Seitenwangen individuell festlegbar ist.

Die Schalen sind vorteilhaft mit handelsüblichen Schlauchschellen an der Fußstrebe befestigt, indem die Schlauchschellen um die Schalen und die Fußstrebe gelegt und verspannt werden.

Vorteilhaft sind die Führungsanschläge mit den angeformten Schalen aus Kunststoff gefertigt.

Die Ausführung des erfindungsgemäßen Führungsanschlages mit Schalen eignet sich zu nachträglichen Ergänzung von handelsüblichen Wickeltrommeln, so daß diese als Zubehör vertreibbar sind.

Die erfindungsgemäße Wickelgutführung ist leicht handzuhaben, kostengünstig herzustellen und ermöglicht ein einfaches und kontrolliertes Auf- bzw. Abwickeln auf einem Wickelträger.

Auf dem gleichen Prinzip der hier beispielhaft beschriebenen Kabeltrommel beruhen Schlauchtrommeln für Gartenschläuche oder Seiltrommeln, welche ebenfalls handelsüblich sind. Diese und andere artverwandten Auf- bzw. Abwickeltrommeln sind ebenfalls mit den hier gegenständlichen Führungsanschlägen versehbar und vom Erfindungsgedanken erfaßt.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Darstellung in den Fig. 1 bis Fig. 2 erläutert.

Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer Kabeltrommel mit Kabelführung;

Fig. 2 zeigt eine Ansicht der Stirnseite einer Kabeltrommel mit Kabelführung.

Eine Wickeltrommel für elektrische Kabel K - im folgenden als Kabeltrommel 1 bezeichnet - ist mit einem Wickelträger 2 versehen, der aus einem zylindrischen oder zylinderähnlichen Wickelkern 3, an den grundflächenseitig scheibenförmige Seitenwangen 4A, 4B angeformt sind, besteht. Die Seitenwangeninnenseiten 7A, 7B sind zur Zentrierung des Kabels K konisch angeschrägt. An einer Seitenwange 4B ist ein Kurbelgriff 11 zum Drehen des Wickelträgers 2 angeformt. In dieser Seitenwange 4B ist eine Mehrfachsteckdose 12 angeordnet (Fig. 2).

Der Wickelträger 2 ist an einer Drehachse 5A eines Stand- und Traggestells 5 drehbar gelagert. Das Stand- und Traggestell 5 ist aus einem Rohr geformt und hat einen bodenseitigen Standrahmen mit zwei zueinander parallelen, quer zur Zulaufrichtung des Kabels K ausgerichteten Fußstreben 5B, wovon in dieser Darstellung nur eine Fußstrebe 5B sichtbar ist. Die Fußstreben 5B sind in Zulaufrichtung des Kabels vor und hinter der Drehachse 5A angeordnet und haben eine Fußstrebenbreite FB, die größer als ein Seitenwangenabstand SA ist.

An den Fußstreben 5B sind zwei Führungsanschläge 6A, 6B angeordnet, die je einer Seitenwange 4A, 4B, an diese innenseitig in loser Passung anliegend, zugeordnet sind.

Optional sind die Führungsanschläge in einem Abstand zu den Seitenwangeninnenseiten beabstandet, welcher kleiner als ein Kabeldurchmesser ist. Das Kabel K ist in dieser Darstellung nahezu gänzlich abgewickelt, so daß der Wickelkern 3 sichtbar ist.

Die Führungsanschläge 6A, 6B, die Seitenwangeninnenseiten 7A, 7B, der Wickelkern 3 bzw. das um diesen Wickelkern 3 gerollte Kabel K und die Fußstrebe 5B begrenzen eine Wickelgutführungsöffnung 8. Durch diese Anordnung ist das Kabel K an einem Abspringen von dem Wickelträger 2 gehindert. Die Führungsanschläge 6A, 6B sind rohrförmige Streben, die tangential oder annähernd tangential zu einem Seitenwangenumfang ausgerichtet sind. Der Durchmesser der Führungsanschläge 6A, 6B ist in dieser Darstellung nur beispielhaft gewählt und korrespondiert mit der Biegesteifigkeit des verwendeten Materials. In einer nicht dargestellten Ausführung sind die Führungsanschläge aus Metall und an der Fußstrebe angeschweißt.

In der hier dargestellten Ausführung weisen die Führungsanschläge 6A, 6B standstrebenseitig Schalen 9A, 9B auf, die als Halbschalen ausgebildet sind und deren Innenkontur der Außenkontur der Fußstrebe 5B angepaßt ist. Je ein Führungsanschlag 6A, 6B ist randseitig an einer Schale 9A, 9B angeordnet. Die Schalen 9A, 9B haben eine Schalenbreite SB,die kleiner als eine Fußstrebenbreite FB ist, wodurch die Führungsanschläge 6A, 6B an der Fußstrebe 5B gegeneinander verschieblich sind. In dieser Ausführung überlappen sich die Schalen 9A, 9B und sind mit handelsüblichen Schlauchschellen 10 an der Fußstrebe 5B befestigt. Die Führungsanschläge 6A, 6B mit den angeformten Schalen 9A, 9B sind vorteilhaft aus Kunststoff gefertigt.

Durch die Anordnung von Führungsanschlägen 6A, 6C an beiden Fußstreben 5B, 5C ist die Drehrichtung des Wickelträgers 2 wechselbar, ohne ein Ummontieren der Führungsanschläge zu erfordern.

Claims (7)

1. Wickeltrommel (1) für strangförmiges Wickelgut, insbesondere elektrische Kabel (K), mit einem Wickelträger (2), bestehend aus einem zylindrischen oder zylinderähnlichen Wickelkern (3) und grundflächenseitig daran angeordneten Seitenwangen (4A, 4B), wobei der Wickelträger (2) an einer Drehachse (5A) eines aus Rohrmaterial gebildeten Stand- und Traggestells (5) drehbar gelagert ist, das einen bodenseitigen Standrahmen mit zwei zueinander und zur Drehachse parallelen Fußstreben (5B, 5C) hat, wobei jeweils eine Fußstrebe (5B, 5C) in Zulaufrichtung des Wickelgutes vor und hinter der Drehachse (5A) angeordnet ist und beide jeweils eine Fußstrebenbreite (FB) aufweisen, die größer als der Seitenwangenabstand (SA) ist, und mit einer Führungs­ vorrichtung mit einer allseitig begrenzten Führungsöffnung (8) für das Wickelgut, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens an einer Fußstrebe (5B) zwei Führungsanschläge (6A, 6B, 6C) angeordnet sind, die je einer Seitenwange (4A, 4B), an diese innenseitig in loser Passung anliegend oder in einem seitlichen Abstand beabstandet, der kleiner als ein Kabeldurchmesser ist, zugeordnet sind, wobei die Wickelgutführungsöffnung (8) von den Führungsanschlägen (6A, 6B, 6C), den Seitenwangeninnenseiten (7A, 7B), dem Wickelkern (3) bzw. dem Wickelumfang und der Fußstrebe (5B, 5C) begrenzt ist.

2. Wickeltrommel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsanschläge (6A, 6B, 6C) rohrförmige Streben sind, welche tangential oder annähernd tangential zu einem Seitenwangenumfang (U) ausgerichtet sind.

3. Wickeltrommel (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsanschläge (6A, 6B, 6C) aus Metall sind und an der Fußstrebe (5B, 5C) angeschweißt sind.

4. Wickeltrommel (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsanschläge (6A, 6B, 6C) standstrebenseitig Schalen (9A, 9B), vorzugsweise Halbschalen, aufweisen, deren Innenkontur der Außenkontur der Fußstrebe (5B, 5C) angepaßt sind, wobei die Führungsanschläge (6A, 6B, 6C) an der Fußstrebe (5B, 5C) lösbar und gegeneinander verschieblich angeordnet sind.

5. Wickeltrommel (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß je ein Führungsanschlag (6A, 6B) randseitig an einer Schale (9A, 9B) angeordnet ist und die Schalen (9A, 9B) eine Schalenbreite (SB) haben, welche kleiner als eine Fußstrebenbreite (FB) ist.

6. Wickeltrommel (1) nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalen (9A, 9B) mit Schlauchschellen (10) an der Fußstrebe (5B) befestigt sind.

7. Wickeltrommel (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsanschläge (6A, 6B, 6C) mit den angeformten Schalen (9A, 9B) aus Kunststoff sind.