DE4404971C2 - Fahrerschutzdach für Flurförderfahrzeuge - Google Patents
Fahrerschutzdach für FlurförderfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Fahrerschutzdach für
Flurförderfahrzeuge oder dergleichen Fahrzeuge mit offener
Fahrerpositionierung, bestehend aus einem den Fahrersitz
einschließlich der Bedienorgane (Lenkrad, Bedienhebel)
überdeckenden formstabilen Dach, welches mittels steifer
Stützen am Fahrzeugchassis oder dergleichen Gestellteilen
des Fahrzeugs befestigt ist, wobei die Stützen den
Fahrerraum umgrenzen, wobei das Dach oder Dachteile bei
einem seitlichen Kippen des Fahrzeuges derart verstellbar
ist oder sind, daß die bei gekipptem Fahrzeug der Auflage
fläche des Fahrzeuges benachbarte Randkante des Daches
von der Auflagefläche um ein Maß wegbewegt ist, welches
mindestens annähernd der Höhe eines auf der Auflagefläche
liegenden menschlichen Körpers entspricht oder größer
als diese Höhe ist.
Derartige Fahrerschutzdächer sind insbesondere für Gabel
stapler oder dergleichen üblich. Sie sollen den im Fahrer
sitz befindlichen Fahrer vor herabfallenden Gegenständen
schützen. In Unfallverhütungsvorschriften ist
vorgeschrieben, daß über dem Fahrerplatz ein besonderer
Schutz vorhanden sein muß, wenn Güter gestapelt werden,
die auf den Fahrer herabfallen können. Dies ist in der
Regel immer dann anzunehmen, wenn die Stapelung über
Kopfhöhe (ca. 1.80 m) erfolgt.
Wie sich aus der Unfallstatistik ergibt, ereignen sich
mehr als 1/4 aller tödlichen Unfälle mit Staplerfahrzeugen
beim Umkippen solcher Staplerfahrzeuge, wobei der
entsprechende Fahrer beim seitlichen Umkippen des Staplers
aus dem Fahrersitz herausgeschleudert wird oder der Fahrer
seitlich von dem umkippenden Fahrzeug abspringt und
nachfolgend vom Fahrerschutzdach des umkippenden
Fahrzeuges erfaßt und schwer verletzt oder sogar getötet
wird.
Zur Vermeidung solcher Unfälle ist es schon vorgeschlagen
worden, eine Sicherheitseinrichtung in Form eines Sicher
heitsgurtes in Verbindung mit einem speziellen
Sicherheitssitz zu installieren. Der Nachteil dieser
Lösung besteht darin, daß die Schutzwirkung davon abhängt,
ob der Fahrer sich tatsächlich angeschnallt hat oder
nicht. Häufig wird diese Sicherheitseinrichtung von den
Fahrern abgelehnt, weil sie eine eingeschränkte Bewegungs
freiheit, eine Behinderung bei den häufigen Auf- und
Absteigevorgängen und auch eine Behinderung beim
Rückwärtsfahren darstellt.
Aus dem DE 90 16 969 U1 ist schon ein Gabelstapler mit
einer Kippverhinderungseinrichtung bekannt. Dabei ist
am Unterbau des Staplerfahrzeuges eine pendelnde Stütze
angelenkt, die beim Kippen des Staplers ausschwingt und
den Stapler abstützt, so daß ein Umfallen des Staplers
verhindert sein soll. Der Schwenkvorgang kann auch
elektromotorisch und sensorisch gesteuert sein.
Auch diese Lösung hat aber mancherlei Nachteile.
Beispielsweise kann es in einfacher Weise geschehen,
daß die Pendelstütze an der Ausschwenkbewegung gehindert
ist, weil beispielsweise seitlich neben dem Fahrer
lagernde Gegenstände ein Ausschwenken der Stütze
verhindern. Es ist auch möglich, daß diese Stütze sich
beim Kippen des Staplerfahrzeuges in den Boden einsenkt,
so daß der Stapler trotz ausgeschwenkter Stütze kippen
kann.
Aus der älteren Anmeldung DE 42 28 590 A1 ist schon eine
Fahrerschutzdachausbildung gemäß Oberbegriff des
Anspruches 1 bekannt, bei der Kopfschutzflächen des Daches
nach oben schwenkbar angeordnet sind, wobei die
Dachhälften jeweils mit einem Pendel gekoppelt sind,
so daß schwerkraftbedingt beim Umkippen des damit aus
gerüsteten Fahrzeuges die Dachhälfte aus dem Fallraum
der in dem Fahrzeug sitzenden Person weggeschwenkt wird.
Mit einer solchen Pendelanordnung kann eine gewünschte
Verschwenkung der jeweiligen Dachhälfte zwar im Regelfall
erfolgen, jedoch ist die Anordnung von zusätzlichen
Pendeln wegen der relativen Baugröße dieser Pendel nach
teilig. Zudem ist die Funktion nicht immer sichergestellt,
da bei betriebsbedingten Verschmutzungen der Pendelachse
das Pendel schwergängig sein kann, so daß die gewünschte
Funktion nicht sichergestellt ist.
Ausgehend von dem eingangs bezeichneten Stand der Technik
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Fahrerschutzdach für Flurförderfahrzeuge zu schaffen,
bei dem eine Verletzung des Fahrzeugfahrers beim Umkippen
des Fahrzeuges an der dann bodennahen seitlichen oberen
Strebe des Fahrerschutzdaches weitestgehend ausgeschlossen
ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor,
daß als Verstellmittel eine Torsionsfeder oder
hydraulische oder pneumatische Stößel oder ein
Elektroantrieb oder pyrotechnische Einrichtungen
angeordnet sind.
Beispielsweise ist es möglich, das Dach einschließlich
der beiden seitlichen Streben so zu haltern und mit einem
Schwenkantrieb zu kombinieren, daß beim Kippen des
Fahrzeuges in die eine oder andere Kipprichtung das Dach
um die Strebe verschwenkt wird, die in Kipprichtung hinten
liegt, so daß die in Kipprichtung vornliegende Dachstrebe
bzw. die dort befindlichen Dachteile weggeschwenkt sind,
wenn das Fahrzeug in die Kipplage kommt. Hierdurch ist
eine Verletzungsgefahr im Bereich der Seitenrandkante
des Daches oder der entsprechenden Strebe des Daches
vermieden. Es ist auch möglich, das Dach vorzugsweise
hälftig zu teilen, und beide Dachteile um die in der
Längsmitte des Daches liegende Schwenkachse zu
verschwenken, so daß je nach Kipprichtung der eine oder
andere Dachflügel hochgeschwenkt wird, wodurch ein Frei
raum geschaffen wird und sich eine dort befindliche
Person, die beispielsweise bei gekipptem Fahrzeug auf
dem Boden liegt, nicht von Dachteilen verletzt werden
kann.
Bei der Verschwenkung der Dachhälften oder Dachteile
mittels pneumatischer oder hydraulischer Stößel kann
die Zuleitung für die entsprechenden hydraulischen oder
pneumatischen Druckmittel durch Leitungen erfolgen, die
in den Streben oder entlang der Streben oder Stützen
des Fahrzeuges angeordnet sind.
Eine bevorzugte Weiterbildung wird darin gesehen, daß
das Dach oder Dachteile um eine parallel zur Fahrzeug
längsachse verlaufende Schwenkachse schwenkbar ist.
Eine bevorzugte Weiterbildung hierzu wird darin gesehen,
daß die in Fahrtrichtung vorderen und hinteren Stützen
durch etwa U-förmige Bügel gebildet sind, die quer zur
Fahrtrichtung des Fahrzeuges gerichtet und durch eine
in der Mittelebene des Fahrzeuges sich parallel zur Fahrt
richtung erstreckende Steife versteift sind, daß an der
Steife zwei Dachhälften schwenkbar befestigt sind, die
in der Normalgebrauchslage vorzugsweise an ihren der
Steife abgewandten Ecken mit den im Eckbereich
befindlichen Teilen der Stützen verriegelt sind, und
die alternativ in der jeweiligen Kipplage - falls
verriegelt, von den Stützen entriegelt - um die
Schwenkachse von den Stützen weg verschwenkt sind,
vorzugsweise um einen Winkel von 45°.
Zur Verriegelung der Dachflächen kann vorzugsweise vorge
sehen sein, daß federbelastete Verriegelungsbolzen
vorgesehen sind, die im Falle eine Kippbewegung je nach
Kipprichtung an der einen oder anderen Seite automatisch
entriegelt werden und bei denen je nach Kipprichtung
die eine oder andere Dachhälfte automatisch aus dem
Fallbereich weggeschwenkt wird.
Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, daß die Steife in
Form einer Strebe oder Hohlstrebe ausgebildet ist, an
der die Dachhälften schwenkbar gelagert sind.
Besonders bevorzugt ist vorgesehen, daß am Fahrzeug oder
Fahrzeugteilen ein Erfassungsmittel zur Erfassung des
Neigungswinkels des Fahrzeuges um seine Längsachse relativ
zur Lotrechten angeordnet ist, das Erfassungsmittel mit
einem Initiator gekoppelt ist, der Initiator mit einem
Betätigungsmittel gekoppelt ist, mittels dessen das
Dach oder die bei Neigung des Fahrzeuges bodennähere
Dachhälften zwangsverschwenkbar oder zwangsverstellbar
ist.
Dabei ist bevorzugt vorgesehen, daß als Erfassungsmittel
elektronische Winkelmeßeinrichtungen vorgesehen sind,
die mit entsprechenden Initiatoren in Form von Schalter
oder pyrotechnischen Stelleinrichtungen gekoppelt sind,
wobei diese Initiatoren wiederum mit einem Betätigungs
mittel, beispielsweise einem hydraulischen oder pneuma
tischen Stellglied, einem Elektromotor oder auch einem
pyrotechnischen Stellglied, gekoppelt sind.
Eine alternative Ausführungsform wird darin gesehen,
daß das Dach oder die Dachhälften quer zur Fahrzeug
längsachse und parallel zur Aufstandsfläche des Fahr
zeuges verschieblich betätigbar sind.
Bei dieser Ausbildung kann entweder das gesamte Dach
oder auch nur eine Dachhälfte quer zur Fahrzeuglängs
achse mittels geeigneter Stellglieder verschoben werden,
wobei die Verschiebung jeweils entgegen der Kipprichtung
erfolgt, um an der entsprechenden Seitenrandkante des
Daches einen Freiraum zu schaffen, damit eine auf dem
Boden liegende Person nicht von der seitlichen Dachstrebe
oder dergleichen Teilen des Daches eingeklemmt oder zer
quetscht werden kann.
Eine weitere alternative Ausführungsform wird darin
gesehen, daß das Dach oder Dachteil um eine zur
Aufstandfläche des Fahrzeuges lotrechte Achse zwangs
verschwenkbar ist, wobei die Achse vorzugsweise koaxial
durch eine lotrechte Stütze verläuft, die an einem
Eckbereich des etwa rechteckigen Daches angeschlossen
ist oder sich im Mittelbereich einer Querstrebe des Daches
anschließt, wobei das Dach dabei etwa hufeisenartige
Form aufweist und die Schwenkachse durch die Mitte des
Bügels verläuft.
Bei einer derartigen Ausbildung erfolgt eine Verschwenkung
des Daches um eine vertikale Schwenkachse, so daß bei
einer Kippbewegung des Fahrzeuges das Dach entgegen dem
Kippweg verschwenkt wird, um ein Einquetschen von Personen
zu vermeiden, die bei gekipptem Fahrzeug am Boden liegen.
Eine bevorzugte Weiterbildung wird noch darin gesehen,
daß die Stützen in vom Dach beabstandeten Bereichen,
insbesondere etwa in Höhe der Sitzfläche des Fahrersitzes
oder auch noch weiter dem Chassis des Fahrzeuges ange
nähert, knickbar oder schwenkbar sind, wobei die Knick-
oder Schwenkgelenkachse parallel zur Längsmittelachse
des Fahrzeuges gerichtet ist, daß Mittel angeordnet sind,
mittels derer die Schwenkbarkeit oder Knickbarkeit
blockiert ist, wobei beim seitlichen Kippen des Fahrzeuges
die Mittel der Stützen die in Kipprichtung vorn liegen,
zwangsentriegelbar sind und die Stützen entgegen
Kipprichtung zwangsverschwenkbar sind.
Desweiteren ist bevorzugt vorgesehen, daß die Blockade
oder Verriegelungsmittel der Stützen mit dem schwenkbarem
Dach oder Dachteil gekoppelt sind, so daß beim
Zwangsverschwenken des Daches oder Dachteiles eine Zwangs
entriegelung erfolgt.
Bei dieser Ausbildung wird nicht nur das Dach oder Dach
teil beim Kippen des Fahrzeuges verschwenkt, so daß die
in Kipprichtung vorn liegende Randkante des Daches oder
Dachteiles gegenüber der Auflagefläche des Fahrzeuges
zurückverschwenkt ist, sofern dieses in der gekippten
Lage auf dem Boden aufliegt, sondern zusätzlich sind
auch die in Kipprichtung vorn liegenden Stützen entgegen
Kipprichtung so weit verschwenkt, daß beispielsweise der
beim Kippen aus dem Fahrzeug geschleuderte Fahrer nicht
durch die Stützen eingequetscht oder verletzt werden kann.
Der Schwenkwinkel der Stützen kann dabei beispielsweise
auf 30° oder auf 45° beschränkt sein. Die Mittel, die
zum Zwangsverschwenken der Stützen verwendet werden,
können die gleichen oder ähnlichen Mittel sein, wie sie
auch beim Zwangsverschwenken der Dachteile oder des Daches
eingesetzt werden. Die Verriegelungs- oder Blockademittel
können beispielsweise durch Riegel gebildet sein, die
in den Verbindungsbereichen des Daches oder Dachteiles
mit der jeweiligen Stützen angeordnet sind. Es können
auch Verrieglungsmittel vorgesehen sein, die unmittelbar
im Bereich des Knick- oder Schwenkgelenkes der Stützen
angeordnet und ausgebildet sind.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
streng schematisch gezeigt und im folgenden näher
beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 Die schematische Darstellung eines Kippvorganges
bei einem Flurförderfahrzeug mit einem
erfindungsgemäß ausgebildeten Fahrerschutzdach;
Fig. 2 die Ausführungsform nach Fig. 1 in Seitenansicht
gesehen;
Fig. 3 eine Einzelheit in Draufsicht von oben gesehen;
Fig. 4 und 5 eine Variante in Seitenansicht und
Stirnansicht;
Fig. 6 bis 8 eine weitere Variante in Seitenansicht,
Stirnansicht und von oben gesehen;
Fig. 9 eine weitere Variante von oben gesehen;
Fig. 10 eine weitere Variante von vorn gesehen;
Fig. 11 eine Einzelheit in gleicher Ansicht.
In Fig. 1 ist ein Flurförderfahrzeug 1, beispielsweise
ein Gabelstapler mit offener Fahrerkabine 2 gezeigt,
wobei in der Fahrerkabine ein Fahrersitz 3 sowie
Bedienungselemente 4 angeordnet sind. Die Fahrerkabine
ist von einem stabilen Fahrerschutzdach 5 oberseitig
abgedeckt, welches mittels steifer Stützen 6, 7 am
Fahrzeugchassis oder dergleichen Gestellteilen des
Fahrzeuges 1 befestigt ist. Die im Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 bis 6 angeordneten vier Stützen 6, 7
umgrenzen den Fahrerraum (2). In Fig. 1 ist die
Situation verdeutlicht, bei der ein solches
Flurförderfahrzeug 1 eine Kippbewegung in Richtung
des Pfeiles 8 durchführt. Die in der Fahrerkabine 2
befindliche Person wird bei dieser Kippbewegung seitlich
aus dem Fahrzeug abgeworfen, wobei häufig der Fahrer
noch eigene Absprungbewegungen in dieser Richtung macht.
Bei Beendigung des Kippvorganges liegt der Fahrer 9 in
der Position 10 auf dem Boden 11. Um zu vermeiden, daß
der Fahrer 9 durch Teile des Daches 5, insbesondere die
seitlichen Stützleisten des Daches eingequetscht und
verletzt wird, ist das Dach 5 bzw. Dachteile 12 derart
zwangsverstellbar, daß die bei gekipptem Fahrzeug der
Auflagefläche (11) des Fahrzeuges 1 benachbarte Randkante
des Daches 5 von der Auflagefläche 11 weg bewegt ist
und zwar um ein solches Maß, welches mindestens annähernd
der Höhe eines auf der Auflagefläche 11 liegenden
menschlichen Körpers entspricht oder größer als diese
Höhe ist. Um dies zu erreichen, können das Dach 5 oder
Dachteile 12 um eine parallel zur Fahrzeuglängsachse
verlaufende Schwenkachse 13 schwenkbar sein und zwar
in einer Richtung entgegen der Kipprichtung 8 nach relativ
außen von der Fahrerkabine 2 weg, wie durch die Pfeile
14 bzw. 15 verdeutlicht ist.
Dabei können die in Fahrtrichtung gesehen vorderen Stützen
6 und hinteren Stützen 7 durch etwa U-förmige Bügel
gebildet sein, die quer zur Fahrtrichtung des Fahrzeuges
1 gerichtet und durch eine in der Mittelebene des
Fahrzeuges sich parallel zur Fahrtrichtung erstreckende
Steife 16 versteift sein. Dabei sind gemäß Ausführungsform
Fig. 1 bis 5 an der Steife 16 zwei Dachhälften 12
schwenkbar befestigt, die in der Normalgebrauchslage
an ihren der Steife 16 abgewandten Ecken mit den im
Eckbereich befindlichen Teilen der Stützen 6 bzw. 7
verriegelt sind und die alternativ in der jeweiligen
Kipplage von den Stützen zwangsentriegelt werden und
um die Schwenkachse 13 von den Stützen 6 bzw. 7 weg
verschwenkt werden vorzugsweise mindestens um einen Winkel
von 45° oder mehr.
Die Steife 16 kann dabei in Form einer Hohlstrebe
ausgebildet sein, an der die Dachhälften 12 schwenkbar
gelagert sind. In der Hohlstrebe können Torisionsfedern
18 angeordnet sein, die nach Freigabe der bei
19 angeordneten, beispielsweise federbeaufschlagten
Verriegelung die freigegebene Dachhälfte 12 selbständig
in die hochgeschwenkte Lage verschwenken, wie dies in
Fig. 1 gestrichelt gezeigt ist.
Am Fahrzeug 1 oder an Fahrzeugteilen können zusätzlich
Erfassungsmittel zur Erfassung des Neigungswinkels des
Fahrzeuges 1 um seine Längsachse relativ zur Lotrechten
angeordnet sein, wobei die Erfassungsmittel mit Initiatoren
und diese wiederum mit Betätigungsmittel gekoppelt sein
können, mittels derer das Dach oder die bei Neigung des
Fahrzeuges 1 bodennähere Dachhälfte 12 zwangsverschwenkbar
oder zwangsverstellbar ist.
Beispielsweise kann ein bestimmter Kippwinkel des Stapler
durch eine elektronische Winkelmeßeinrichtung erkannt
und als Impuls an eine Steuereinrichtung weitergegeben
werden, die ein Steuerventil schaltet, welches
elektrische, hydraulische oder pneumatische Energie auf
Entriegelungsmechanismen der Verriegelungselemente
freigibt. Hierzu können auch Magnetventile oder dergleic
hen eingesetzt werden. Hierdurch kann entweder unmittelbar
das Element freigegeben werden, welches die
Zwangsverschwenkung des Daches 5 oder der Dachhälften
12 bewirkt, beispielsweise ein vorgespanntes Federelement,
oder aber es können durch diese Einrichtung auch
Stellantriebe oder pyrotechnische Antriebe freigesetzt
werden, mittels derer eine äußerst schnelle Verschwenkung
des Daches oder der Dachhälfte 12 erfolgt.
Als die Schwenkbewegung einleitende Elemente können auch
vorgespannte Gasfedern oder dergleichen eingesetzt werden.
In der Ausführungsform gemäß Fig. 5 ist gezeigt, daß
beispielsweise an der schwenkbaren Dachhälfte 12 auch
die jeweiligen Stützen 6, 7, die in Richtung der
Kippbewegung vorn liegen, mit verschwenkt werden können,
wobei dann die Verriegelung bei 19 erfolgt und diese
Verriegelung durch den Kippwinkelsensor freigegeben und
damit das Organ zu Verschwenkung der Dachhälfte 12
einschließlich der daran befindlichen Stützen 6, 7
freigegeben oder betätigt wird.
In Fig. 6 bis 8 ist eine alternative Ausführungsform
gezeigt, bei der das Dach 5 oder die Dachhälften 12 quer
zur Fahrzeuglängsachse und parallel zur Aufstandsfläche
des Fahrzeuges 1 verschieblich betätigbar sind.
Beispielsweise können die Dachhälften teleskopartig
ineinander verfahrbar sein oder sie können auch
übereinander verfahrbar sein. Auch kann das gesamte Dach
5 quer zu den Stützen 6 bzw. 7 verfahrbar sein. Auch
auf diese Weise ist es möglich beim Kippen des Fahrzeuges
ein Zwangsverschieben des Daches 5 derart zu bewirken,
daß die in Kipprichtung vornliegende Seitenstrebe des
Daches 5 oder des Dachteiles 12 ausreichenden Abstand
zur Aufstandsfläche beläßt, sofern das Fahrzeug sich
in der Kipplage befindet. Eine weitere Variante ist in
Fig. 9 gezeigt. Dabei ist das Dach 5 um eine zur
Aufstandfläche des Fahrzeuges 1 lotrechte Achse zwangs
verschwenkbar in Richtung des Pfeiles 21 bzw. 22, je
nach Kipprichtung, wobei die Schwenkachse 20 vorzugsweise
durch eine lotrechte Stütze 7 und koaxial zu dieser
verläuft. Es kann sich dabei um eine Stütze 7 handeln,
die an einem Eckbereich des etwa rechteckigen Daches
angeschlossen ist oder sich wie im Ausführungsbeispiel
im Mittelbereich einer Querstrebe des Daches anschließt,
wobei das Dach dabei etwa hufeisenartige Form hat. Die
Schwenkachse geht dabei durch die Mitte des Bügels des
Hufeisens. Auch durch diese Anordnung ist es möglich,
die seitliche Längsstrebe des Daches 5 aus dem Bereich
zwangszuverschwenken, indem beim Kippen des Fahrzeuges
eine Personengefährdung stattfinden könnte.
In Fig. 10 ist eine weitere Variante gezeigt, bei der
die Stützen 6, 7 in vom Dach 5 bzw. den Dachteilen 12
beabstandeten Bereichen, vornehmlich etwa in Höhe der
Sitzfläche des Fahrersitzes 3 bei 20 knickbar oder
schwenkbar sind. Die Knick- oder Schwenkgelenkachse ist
dabei parallel zur Mittellängssachse des Fahrzeuges
gerichtet. Ferner sind Mittel angeordnet, mittels derer
die Schwenkbarkeit bzw. Knickbarkeit blockiert ist. Beim
seitlichen Kippen des Fahrzeuges sind die Blockademittel,
der Stützen 6, 7, die in Kipprichtung vorn liegen zwangs
entriegelbar, wobei nach der Entriegelung die
Stützen 6, 7 entgegen der Kipprichtung zwangsverschwenkt
werden, wie strichpunktiert in Fig. 10 ersichtlich.
Die Blockade oder Verriegelungsmittel der Stützen 6, 7
können mit dem schwenkbaren Dach 5 oder Dachteil 12
gekoppelt sein, so daß beim Zwangsverschwenken des Daches
5 oder Dachteiles 12 eine Zwangsentriegelung erfolgt.
Im Ausführungsbeispiel ist hierzu das Drehgelenk (bei
20) durch einen Verrieglungsbolzen 21 blockiert, der
in Längsrichtung der Stütze 6 verschieblich ist. Der
Verrieglungsbolzen ist mit einem Seilzug 22 gekoppelt,
der an einem Rahmenteil des schwenkbaren Dachteiles 12
befestigt ist. Sofern das Dachteil 12 beim Kippen des
Fahrzeuges hochgeschwenkt wird, wie aus Fig. 10
gestrichelt ersichtlich, wird der Verrieglungsbolzen
21 durch den Seilzug 22 aus der Verriegelungsposition
herausgezogen, so daß das Drehgelenk 20 frei ist und
die Stütze 6 bzw. 7 nach innen verschwenken kann, wie
aus Fig. 10 ersichtlich. Dabei kann die Stütze 6
beispielsweise durch einen Federmechanismus oder ein
anderes Stellglied, beispielsweise eine Gasdruckfeder
aus der Normalposition in die eingeschwenkte Position
verlagert werden.
Vorzugsweise sind nur die in Fahrtrichtung hinteren
Stützen 7 knickbar oder schwenkbar, die sich im Bereich
des Fahrersitzes 3 befinden, während die vorderen Stützen
6 zur Versteifung des Schutzdaches 12 oder Dachrahmens
fest mit diesem verbunden sind.
Claims (11)
1. Fahrerschutzdach für Flurförderfahrzeuge oder
dergleichen Fahrzeuge mit offener Fahrerpositionierung,
bestehend aus einem den Fahrersitz einschließlich
der Bedienorgane (Lenkrad, Bedienhebel) überdeckenden
formstabilen Dach, welches mittels steifer Stützen
am Fahrzeugchassis oder dergleichen Gestellteilen
des Fahrzeuges befestigt ist, wobei die Stützen den
Fahrerraum umgrenzen, wobei das Dach (5) oder Dachteile
(12) bei einem seitlichen Kippen des Fahrzeuges (1)
derart verstellbar ist oder sind, daß die bei gekipptem
Fahrzeug (1) der Auflagefläche (11) des Fahrzeuges
(1) benachbarte Randkante des Daches (5) von der
Auflagefläche (11) um ein Maß wegbewegt ist, welches
mindestens annähernd der Höhe eines auf der
Auflagefläche (11) liegenden menschlichen Körpers
entspricht oder größer als diese Höhe ist, dadurch
gekennzeichnet, daß als Verstellmittel eine Torsions
feder oder hydraulische oder pneumatische Stößel oder
ein Elektroantrieb oder pyrotechnische Einrichtungen
angeordnet sind.
2. Fahrerschutzdach nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dach (5) oder Dachteile (12)
um eine parallel zur Fahrzeuglängsachse verlaufende
Schwenkachse (13) schwenkbar ist.
3. Fahrerschutzdach nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die in Fahrtrichtung vorderen
und hinteren Stützen (6, 7) durch etwa U-förmige Bügel
gebildet sind, die quer zur Fahrtrichtung des Fahr
zeuges (1) gerichtet und durch eine in der Mittel
ebene des Fahrzeuges sich parallel zur Fahrtrichtung
erstreckende Steife (16) versteift sind, daß an der
Steife (16) zwei Dachhälften (12) schwenkbar befestigt
sind, die in der Normalgebrauchslage vorzugsweise
an ihren der Stufe (16) abgewandten Ecken mit den
im Eckbereich befindlichen Teilen der Stützen (6, 7)
verriegelt sind, und die alternativ in der jeweiligen
Kipplage - falls verriegelt, von den Stützen (6, 7)
entriegelt - um die Schwenkachse (16) von den
Stützen (6, 7) weg verschwenkt sind, vorzugsweise um
einen Winkel von 45°.
4. Fahrerschutzdach nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß als Verriegelungsmittel
federbelastete Verriegelungsbolzen vorgesehen sind,
die im Falle einer Kippbewegung je nach Kipprichtung
an der einen oder anderen Seite automatisch ent
riegelt werden und bei denen je nach Kipprichtung
die eine oder andere Dachhälfte automatisch aus dem
Fallbereich weggeschwenkt wird.
5. Fahrerschutzdach nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steife (16) in Form
einer Strebe oder Hohlstrebe ausgebildet ist, an der
die Dachhälften (12) schwenkbar gelagert sind.
6. Fahrerschutzdach nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß am Fahrzeug (1) oder
Fahrzeugteilen ein Erfassungsmittel zur Erfassung
des Neigungswinkels des Fahrzeuges (1) um seine
Längsachse relativ zur Lotrechten angeordnet ist,
das Erfassungsmittel mit einem Initiator gekoppelt
ist, der Initiator mit einem Betätigungsmittel
gekoppelt ist, mittels dessen das Dach (5) oder die
bei Neigung des Fahrzeuges (1) bodennähere Dachhälfte
(12) zwangsverschwenkbar oder zwangsverstellbar ist.
7. Fahrerschutzdach nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß als Erfassungsmittel
elektronische Winkelmeßeinrichtungen vorgesehen
sind, die mit entsprechenden Initiatoren in Form
von Schalter oder pyrotechnischen Stelleinrich
tungen gekoppelt sind, wobei diese Initiatoren
wiederum mit einem Betätigungsmittel, beispiels
weise einem hydraulischen oder pneumatischen Stell
glied, einem Elektromotor oder auch einem pyro
technischen Stellglied, gekoppelt sind.
8. Fahrerschutzdach nach einem der Ansprüche 1 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Dach (5) oder die
Dachhälften (12) quer zur Fahrzeuglängsachse und
parallel zur Aufstandsfläche (11) des Fahrzeuges (1)
verschieblich betätigbar sind.
9. Fahrerschutzdach nach einem der Ansprüche 1 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Dach (5) oder Dach
teil (12) um eine zur Aufstandsfläche (11) des Fahr
zeuges (1) lotrechte Achse (20) zwangsverschwenkbar
ist, wobei die Achse (20) vorzugsweise koaxial durch
eine lotrechte Stütze (6 oder 7) verläuft, die an
einem Eckbereich des etwa rechteckigen Daches ange
schlossen ist oder sich im Mittelbereich einer
Querstrebe des Daches (5) anschließt, wobei das Dach
(5) dabei etwa hufeisenartige Form aufweist und die
Schwenkachse (20) durch die Mitte des Bügels verläuft.
10. Fahrerschutzdach nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stützen (6, 7) in vom
Dach (5) beabstandeten Bereichen, insbesondere etwa
in Höhe der Sitzfläche des Fahrersitzes (3) oder auch
noch weiter dem Chassis des Fahrzeuges angenähert,
knickbar oder schwenkbar sind, wobei die Knick- oder
Schwenkgelenkachse parallel zur Längsmittelachse des
Fahrzeuges gerichtet ist, daß Mittel angeordnet sind,
mittels derer die Schwenkbarkeit oder Knickbarkeit
blockiert ist, wobei beim seitlichen Kippen des Fahr
zeuges die Mittel der Stützen (6, 7), die in Kipp
richtung vorn liegen, zwangsentriegelbar sind und
die Stützen (6, 7) entgegen Kipprichtung zwangsver
schwenkbar sind.
11. Fahrerschutzdach nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Blockade- oder Verriegelungsmittel
der Stützen (6, 7) mit dem schwenkbarem Dach (5) oder
Dachteil (12) gekoppelt sind, so daß beim Zwangsver
schwenken des Daches (5) oder Dachteiles (12) eine
Zwangsentriegelung erfolgt.
Priority Applications (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DE19944404971 DE4404971C2 (de) | 1994-02-17 | 1994-02-17 | Fahrerschutzdach für Flurförderfahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DE19944404971 DE4404971C2 (de) | 1994-02-17 | 1994-02-17 | Fahrerschutzdach für Flurförderfahrzeuge |
Publications (2)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE4404971A1 DE4404971A1 (de) | 1995-08-24 |
| DE4404971C2 true DE4404971C2 (de) | 1995-11-23 |
Family
ID=6510420
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DE19944404971 Expired - Fee Related DE4404971C2 (de) | 1994-02-17 | 1994-02-17 | Fahrerschutzdach für Flurförderfahrzeuge |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE4404971C2 (de) |
Families Citing this family (4)
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|---|---|---|---|---|
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| DE19548947C2 (de) * | 1995-10-25 | 2002-06-06 | Hans Klaus Wallburg | Flurförderfahrzeug |
| NL1014496C1 (nl) * | 2000-02-25 | 2000-03-30 | Christiaan Johan Jansen | Anti-beklemmingsinrichting voor open veiligheidsframes van bijvoorbeeld vorkheftrucks. |
| DE102006027242B4 (de) * | 2005-06-11 | 2010-09-09 | Wallburg, Hans Klaus, Dr. sc. | Fahrersitz für ein Flurförderzeug |
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|---|---|---|---|---|
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| DE4228590A1 (de) * | 1992-08-27 | 1994-03-03 | Manfred Wolf | Fahrerschutzdach für Nutzfahrzeuge |
-
1994
- 1994-02-17 DE DE19944404971 patent/DE4404971C2/de not_active Expired - Fee Related
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| Publication number | Publication date |
|---|---|
| DE4404971A1 (de) | 1995-08-24 |
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