DE4404712A1 - Verfahren zum Ausbau eines Erdkerns aus einem grabenlos verlegten Rohr und Molch zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Ausbau eines Erdkerns aus einem grabenlos verlegten Rohr und Molch zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausbau eines Erd
kerns aus einem durch Rammen oder Pressen grabenlos verleg
ten Rohr, dessen beide Rohrenden freiliegen, bei welchem
Verfahren in ein Rohrende ein Molch eingesetzt und in
Längsrichtung durch das Rohr bewegt wird, wobei durch den
Molch der Erdkern aus dem anderen Rohrende herausgedrückt
wird.
Zum grabenlosen Verlegen von Rohrleitungen hat sich unter
anderem der Rohrvortrieb mit Hilfe von Rohrrammen oder
Rohrpressen in der Praxis bewährt. Das Verfahren bietet bei
rolligen Böden wie auch bei Böden mit Einlagerungen von
Findlingen sowie im Grundwasserbereich mit zwischengelager
ten Fließsandschichten erhebliche Vorteile im Vergleich zu
den herkömmlichen Schneckenbohrverfahren. Das Verfahren
erfordert jedoch besondere Maßnahmen zum Ausbauen des Erd
kerns, der beim Rohrvortrieb durch das offene Kopfende in
das Rohr eindringt.
Nach einem bekannten Verfahren wird der Erdkern aus dem
verlegten Rohr mit Hilfe eines Molches herausgeschoben. Der
Molch wird hierbei überwiegend mit Luft, die durch einen
das Rohrende verschließenden Einlaßstutzen in das Rohr
gepumpt wird, mit einem Druck von bis zu 25 bar gegen den
Erdkern gedrückt, wodurch dieser aus dem anderen Ende des
Rohres in eine Auffanggrube geschoben wird. Bei diesem Ver
fahren tritt der Erdkern überwiegend mit ungeregelter
Geschwindigkeit aus und es kann bei dem Herausfahren des
Molches zu einer schlagartigen Entspannung der noch im Rohr
befindlichen und unter hohem Druck stehenden Luft kommen,
was ein erhebliches Unfallrisiko mit sich bringt und aus
Lärmgründen in bewohnten Gebieten nicht durchführbar ist.
Es ist weiterhin bekannt, anstelle von Luft Wasser als
Druckmedium zu verwenden. Dies ermöglicht zwar ein kontrol
liertes Austreten des Erdkerns, hat aber den Nachteil, daß
es zumindest in der Auffanggrube zu einer Vermischung des
Wassers mit dem Erdkern kommt, was je nach den herrschenden
Bodenverhältnissen ein Entsorgungsproblem darstellen kann.
Gleiches trifft auch für eine weitere Verfahrensvariante
zu, bei der man den Erdkern mittels Wasserhochdruck aus dem
verlegten Rohr ausspült.
Es ist auch bekannt, den Erdkern nachträglich mit Hilfe von
Bohrschnecken aus dem verlegten Rohr auszuräumen. Dieses
Verfahren ist jedoch sehr aufwendig und daher unwirtschaft
lich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art anzugeben, mit dem es auf einfache
und wirtschaftliche Weise und mit minimaler Unfallgefahr
für das Baustellen- bzw. Bedienungspersonal möglich ist,
den Erdkern aus einem im grabenlosen Rohrvortrieb verlegten
Rohr auszubauen.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht das erfindungsgemäße Ver
fahren vor, daß der Vortrieb des Molches schrittweise durch
eine in der Länge veränderbare Hubvorrichtung erfolgt, die
sich an der Innenwand des Rohres abstützt, wobei die Hub
vorrichtung nach jedem Ausfahrhub in ihre Ausgangslage
gebracht und ihre Abstützung in der Vortriebsrichtung um
den vollzogenen Schritt nachgesetzt wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Erdkern durch
ein kontrolliertes Voranschreiten des Molches aus dem Rohr
herausgedrückt, wobei sich die Hubvorrichtung des Molches
mechanisch an der Innenwand des Rohres abstützt. Eine
Druckbeaufschlagung des Molches durch Füllen der Rohrlei
tung mit Wasser oder Luft entfällt, so daß die damit ver
bundenen Nachteile vermieden werden. Die Hubvorrichtung des
Molches kann einen elektrischen oder hydraulischen Antrieb
haben und über Kabel oder Schläuche sowie geeignete Steuer
einrichtungen an eine außerhalb der Rohrleitung angeordnete
Energiequelle angeschlossen sein. Über die Zuführung der
Antriebsenergie läßt sich somit auf einfache Weise die
Bewegung der Hubvorrichtung steuern.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann nach
einem weiteren Vorschlag der Erfindung ein Molch vorgesehen
sein, der aus einer Kopfplatte, einer in der Länge verän
derbaren Hubvorrichtung und Spannvorrichtungen besteht,
wobei die Kopfplatte mit einem Ende der Hubvorrichtung und
mit einer ersten Spannvorrichtung und das andere Ende der
Hubvorrichtung mit einer zweiten Spannvorrichtung verbunden
ist, wobei die Spannvorrichtungen im Wechsel in eine Spann
stellung, in der sie an die Innenwand eines Rohres anpreß
bar sind, oder in eine Lösestellung bewegbar sind, in der
sie von der Innenwand des Rohres abgehoben sind und wobei
die Hubvorrichtung und die Spannvorrichtungen mittels fern
steuerbarer, hydraulischer oder elektrischer Antriebe betä
tigbar sind.
Der erfindungsgemäße Molch zeichnet sich durch eine einfa
che und robuste Bauweise aus und ist über die Steuerung
seiner Antriebe einfach zu bedienen. Eine Anpassung des
Molches an unterschiedliche Rohrdimensionen ist auf einfa
che Weise möglich, indem die Kopfplatte und die Spannvor
richtungen an den jeweiligen Rohrdurchmesser angepaßt wer
den. Hierzu sind keine aufwendigen Umbauarbeiten erforder
lich. Bevorzugt werden zur Betätigung der Hubvorrichtung
und der Spannvorrichtungen hydraulische Antriebe verwendet,
die mit im Baubetrieb üblichen Antriebsaggregaten verbunden
und mit biologisch abbaubaren Hydraulikölen gefahren werden
können. Erfindungsgemäß kann die Hubvorrichtung durch einen
doppelt wirkenden, hydraulisch beaufschlagbaren Hubzylinder
gebildet sein, der mit einem durch die Kolbenstange oder
das Zylindergehäuse gebildeten Ende an der Kopfplatte und
mit dem anderen Ende an der zweiten Spannvorrichtung befe
stigt ist. Durch entsprechende Aussteuerung kann der Hubzy
linder aus- und eingefahren werden und ermöglicht dadurch
auf einfache Weise ein Nachsetzen der Spannvorrichtung. Die
Spannvorrichtungen können radial bewegbare Spannbacken oder
Spannschuhe aufweisen, die an der Kopfplatte bzw. der Hub
vorrichtung gelagert sind und die jeweils durch einen zuge
ordneten hydraulisch betätigbaren Zylinder radial nach
außen an die Innenwand des Rohres andrückbar sind.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann vorgesehen
sein, daß die erste Spannvorrichtung nach Art einer Innen
backenbremse zwei radial bewegbare Spannbacken aufweist,
die mit einem Ende auf einem an der Kopfplatte angebrachten
Zapfen drehbar gelagert sind und deren entgegengesetzte
Enden mittels einer Spreizvorrichtung auseinander bewegbar
sind. Diese Ausgestaltung der ersten Spannvorrichtung läßt
sich auf einfache Weise auf der Rückseite der Kopfplatte
montieren, wobei der zentrale Bereich der Kopfplatte für
die Befestigung der Hubvorrichtung ausgespart bleibt. Als
Spreizvorrichtung eignet sich erfindungsgemäß ein doppelt
wirkender, hydraulischer Zylinder, der zwischen den Enden
der Spannbacken angeordnet und durch formschlüssige Gelenke
mit den Enden der Spannbacken verbunden ist. Mittels einer
derartigen Anordnung können die Spannbacken in beiden Rich
tungen bewegt werden, ohne daß es hierzu zusätzlicher Mit
tel bedarf.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der zweiten Spannvorrich
tung besteht erfindungsgemäß darin, daß wenigstens zwei
Spannschuhe mit sich in Längsrichtung des Molches erstrec
kender Spannkufen vorgesehen sind, von denen zumindest ein
Spannschuh radial zur Rohrachse mit Hilfe eines Spannzylin
ders bewegbar ist, der an dem anderen Spannschuh abgestützt
ist. Mit Hilfe der Spannschuhe lassen sich die zur Abstüt
zung der Reaktionskraft aus der Vorschubkraft der Hubvor
richtung erforderlichen und von dem Spannzylinder erzeugten
Spannkräfte wirksam auf die Rohrwand übertragen. Die Spann
schuhe dienen gleichzeitig zur Führung der Hubvorrichtung
an der Innenwand des Rohres, während die Hubvorrichtung
zurückgesetzt wird. Vorteilhaft ist eine Ausgestaltung, bei
der die Spannschuhe an einer Druckplatte schwenkbar gela
gert sind, die an einer Stirnseite der Hubvorrichtung befe
stigt ist. Mit Hilfe der Druckplatte lassen sich hohe
Abstützkräfte aufbaulich einfache Weise von der mittig
angeordneten Hubvorrichtung auf die außenliegenden Spann
schuhe übertragen. Um die radialen Spannkräfte von der Hub
vorrichtung fernzuhalten, kann erfindungsgemäß ein die Hub
vorrichtung umgebender Ring vorgesehen sein, an dem der
oder die Spannzylinder in radialer Richtung gestützt sind.
Durch den Ring werden die radial nach innen gerichteten
Reaktionskräfte aus den Spannkräften aufgenommen und mit
einander ins Gleichgewicht gebracht, so daß die innerhalb
des Ringes angeordnete Hubvorrichtung von diesen Kräften
unbelastet bleibt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei
spiels näher erläutert, das in der Zeichnung dargestellt
ist. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsge
mäßen Molches im Einsatz innerhalb einer Rohrlei
tung,
Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Linie 2-2 in Fig.
1,
Fig. 3 einen Querschnitt entlang der Linie 3-3 gemäß
Fig. 1,
Fig. 4 einen Querschnitt entlang der Linie 4-4 gemäß
Fig. 1 und
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens mit Hilfe eines Mol
ches gemäß Fig. 1.
Der in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Molch 1 besteht aus
einer kreisscheibenförmigen Kopfplatte 2 mit einem
Abstreifring 3, der mit radialer Vorspannung an der Innen
wand 4 eines Rohres 5 anliegt. Die Vorderseite 6 der Kopf
platte 2 dient zum Herausdrücken eines Erdkerns 7, der sich
vor der Kopfplatte 2 in dem Rohr 5 befindet. An der Rück
seite 8 der Kopfplatte 2 ist die Kolbenstange 9 eines dop
pelt wirkenden, hydraulischen Hubzylinders 10 befestigt.
Die Kolbenstange 9 ist in der in Fig. 1 dargestellten
Position vollständig in den Hubzylinder 10 eingefahren.
An der Rückseite 8 der Kopfplatte 2 ist eine Spannvorrich
tung 11 angeordnet. Die Spannvorrichtung 11 weist zwei
Spannbacken 12, 13 auf, die mit einem Ende auf einem in die
Kopfplatte 2 eingeschraubten Zapfen 14 drehbar gelagert
sind. Zwischen den entgegengesetzten Enden der Spannbacken
12, 13 ist ein doppelt wirkender, hydraulischer Zylinder 15
angeordnet, dessen Zylindergehäuse 16 mit den Spannbacken
12 und dessen Kolbenstange 17 mit den Spannbacken 13 gelen
kig verbunden ist. Die gelenkige Verbindung wird durch
Gelenkzapfen 18 gebildet, die das gegabelte Ende der Spann
backen 12, 13 und mit dem Zylindergehäuse 16 bzw. Kolben
stange 17 verbundene Druckstücke 19 durchdringen und die
parallel zum Zapfen 14 ausgerichtet sind.
In der in Fig. 2 dargestellten Position werden die Spann
backen 12, 13 durch eine druckstangenseitige Beaufschlagung
des Kolbens des Zylinders 15 gehalten. Anschlagstifte 20 in
der Kopfplatte 2 sorgen hierbei für eine Zentrierung der
Spannbacken 12, 13 in bezug auf die Mittelachse der Kopf
platte 2. Durch Beaufschlagung der Zylinderseite des Kol
bens des Zylinders 15 werden die beweglichen Enden der
Spannbacken 12, 13 auseinander gespreizt und die Spann
backen 12, 13 mit ihrer Außenseite an die Innenwand 4 des
Rohres 5 angedrückt. Durch den Reibschluß zwischen den
Spannbacken 12, 13 und der Innenwand 4 kann die Kopfplatte
2 in dem Rohr 5 mit einer solchen Kraft festgehalten wer
den, daß sie beim Zurücksetzen des Hubzylinders 10 nicht
verschoben werden kann.
Das der Kopfplatte 2 entgegensetzte Ende des Hubzylinders
10 ist mit einer Druckplatte 21, einer zweiten Spannvor
richtung 22 fest verbunden. Die Druckplatte 21 weist ihrem
Außenumfang drei Lagerblöcke 23 auf, in denen jeweils ein
Spannschuh 24 auf einem Lagerzapfen 25 um eine tangentiale
Achse schwenkbar gelagert ist. Die Spannschuhe 24 sind mit
Spannkufen 26 versehen, die sich parallel zum Hubzylinder
10 längs der Innenwand 4 des Rohres 5 erstrecken und eine
zylindrische Außenfläche haben, deren Krümmung im wesentli
chen der Krümmung der Innenwand 4 entspricht. Zwischen den
Spannkufen 26 und einem den Hubzylinder 10 mit geringem
Spiel umgreifenden Abstützring 27 sind radial ausgerichtete
Spannzylinder 28 angeordnet. Die Spannzylinder 28 sind mit
ihrem Zylindergehäuse 29 an dem Abstützring 27 befestigt.
Die Kolben 30 der Spannzylinder 28 sind an einer Druck
platte 31 abgestützt, die sich auf der Innenseite der
Spannkufen 26 befindet.
Solange die Spannzylinder 28 nicht mit Druck beaufschlagt
sind, bilden die Spannkufen 26 eine Gleitführung, für den
durch den Hubzylinder 10 und die Spannvorrichtung 22 gebil
deten Teil des Molches 1. Werden die Spannzylinder 28 mit
Druck beaufschlagt, so pressen sie die Spannkufen 26 radial
nach außen an die Innenwand 4 des Rohres 5 mit einer sol
chen Kraft an, daß der hierdurch hervorgerufene Reibschluß
ausreicht, um die beim Verschieben des Erdkerns 7 am Hubzy
linder 10 auftretende Reaktionskraft auf das Rohr 5 zu
übertragen.
Das Verfahren zum Ausbau eines Erdkerns 7 aus einem hori
zontal mittels Rammen im Boden vorgetriebenen Rohr mit
Hilfe des beschriebenen Molches ist in Fig. 5 veran
schaulicht und wird im folgenden näher beschrieben. Das
Beispiel gemäß Fig. 5 zeigt ein von einer Startgrube 32
zu einer Zielgrube 33 durch einen Damm 34 vorgetriebenes
Rohr 5, in dem sich ein Erdkern 7 befindet, der beim Vor
trieb in das Rohr 5 eingedrungen ist. In dem der Start
grube 32 benachbarten Ende des Rohrs 5 befindet sich ein
Molch 1, der zuvor beschriebenen Bauart. Zum Einbau des
Molches 1 wurde der Erdkern an dem der Startgrube 32
zugekehrten Rohrende von Hand auf einer der Baulänge des
Molches 1 entsprechenden Länge ausgebaut. Mit Hilfe eines
geeigneten Hebezeugs wurde anschließend der Molch 1 in
das Rohr 5 eingesetzt. Der Molch 1 ist über Druckschläu
che 35 mit einem Antriebsaggregat 36 verbunden, das einen
Motor, eine Pumpe eine hydraulische Steuereinrichtung
enthält. Die Steuereinrichtung wird von einer Bedienungs
person 37 bedient.
Zum Ausbau des Erdkerns 7 werden zunächst die Spannzylin
der 28 des Molchs 1 in Ausfahrrichtung mit Druck beauf
schlagt und dadurch die Spannkufen 26 gegen die Innenwand
des Rohrs 5 gespannt. Danach wird Druckmittel auf die der
Kolbenstange abgekehrte Seite des Kolbens des Hubzylin
ders 10 geleitet, wodurch die Kolbenstange 9 ausgefahren
und die Kopfplatte 2 in Richtung auf den Erdkern 7 bewegt
wird. Hierbei wird der Erdkern 7 zusammengedrückt und
schließlich in Richtung auf die Zielgrube 33 verschoben.
Die Reaktionskraft aus der an der Kopfplatte 2 ausgeübten
Vortriebskraft wird hierbei über die Spannvorrichtung 22
an dem Rohr 5 abgestützt.
Ist die Kolbenstange 9 vollständig ausgefahren, so wird
der Hubzylinder 10 entlastet, die Spannvorrichtung 22
gelöst und durch Beaufschlagung des Zylinders 15 werden
die Spannbacken 12, 13 der Spannvorrichtung 11 an der
Kolbenplatte 2 an die Wand des Rohrs 5 angedrückt.
Anschließend wird der Kolben des Zylinders 10 auf der
Seite der Kolbenstange 9 mit Druck beaufschlagt, wodurch
die Kolbenstange 9 wieder in den Hubzylinder 10 eingefah
ren wird. Da bei diesem Vorgang die Kopfplatte 2 durch
die Spannvorrichtung 11 arretiert ist, wird das Gehäuse
des Hubzylinders 10 zusammen mit der Spannvorrichtung 22
in Richtung auf die Kopfplatte 2 bewegt, wobei die
Spannkufen 26 an der Innenwand des Rohrs 5 entlangglei
ten. Ist die Kolbenstange 9 vollständig eingefahren, so
wird der zuvor beschriebene Steuerungsablauf wiederholt.
Auf diese Weise wird der Molch 1 Schritt für Schritt in
dem Rohr 5 gegen den Erdkern 7 verschoben, wobei der Erd
kern 7 aus dem Rohr 5 herausgedrückt und von der Grube 33
aufgenommen wird. Für den beschriebenen Vorgang ist es
unerheblich, ob im Erdkern große Steine, schluffige, bin
dige oder sandige Böden eingelagert sind, da der Erdkern
von hinten her über die gesamte Länge des Rohrs geschoben
wird, wobei die Vortriebsgeschwindigkeit von der Pumpen
leistung des Antriebsaggregats abhängig und über die
Steuerung kontrollierbar ist.
Sollte das Rohr 5 durch Einbeulung beschädigt sein und
daher mit dem Molch nicht vollständig durchfahren werden
können, so kann der Molch in der umgekehrten Fahrweise,
d. h. Ausfahren der Kolbenstange 9 bei gespannter Spann
vorrichtung 11 und Einfahren der Kolbenstange 9 bei
gespannter Spannvorrichtung 22, rückwärts wieder aus der
Vortriebsstrecke herausgefahren werden.
Die hydraulische Steuerung des Hubzylinders 10 und der
Spannvorrichtungen 11, 22 kann vorzugsweise über einen
Steuerblock mit integrierten Magnetventilen und Hauptzu
leitungen für Vor- und Rücklauf zum Steuerblock hin oder
über einen mechanisch betätigten Steuerblock von außen
her manuell erfolgen. Der Steuerblock kann an dem Molch 1
angeordnet sein, wobei die Steuerung der Magnetventile
über eine elektrische Steuerleitung vom Antriebsaggregat
oder einer Batterie aus erfolgt. Bei Verwendung eines
manuell betätigten hydraulischen Steuerstands können
getrennte hydraulische Versorgungsleitungen vom Steuer
stand an den einzelnen Funktionseinheiten, Hubzylinder
und Spannvorrichtungen, geführt werden.
Claims (10)
1. Verfahren zum Ausbau eines Erdkerns aus einem durch
Rammen oder Pressen grabenlos verlegten Rohr, dessen
beide Rohrenden freiliegen, bei welchem Verfahren in
ein Rohrende ein Molch eingesetzt und in Längsrichtung
durch das Rohr bewegt wird, wobei durch den Molch der
Erdkern aus dem anderen Rohrende herausgedrückt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der Vortrieb des Molches
(1) schrittweise durch eine in der Länge veränderbare
Hubvorrichtung (10) erfolgt, die sich an der Innenwand
(4) des Rohres (5) abstützt, wobei die Hubvorrichtung
(10) nach jedem Ausfahrhub in ihre Ausgangslage
gebracht und ihre Abstützung in der Vortriebsrichtung
um den vollzogenen Schritt nachgesetzt wird.
2. Molch zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Molch (1) aus einer
Kopfplatte (2), einer in der Länge veränderbaren Hub
vorrichtung (10) und Spannvorrichtungen (11, 22)
besteht, wobei die Kopfplatte (2) mit einem Ende der
Hubvorrichtung (10) und mit einer ersten Spannvorrich
tung (11) und das andere Ende der Hubvorrichtung (10)
mit einer zweiten Spannvorrichtung (22) verbunden ist,
wobei die Spannvorrichtungen (11, 22) im Wechsel in
eine Spannstellung, in der sie an die Innenwand (4)
eines Rohres anpreßbar sind, oder in eine Lösestellung
bewegbar sind, in der sie von der Innenwand (4) des
Rohres (5) abgehoben sind und wobei die Hubvorrichtung
(10) und die Spannvorrichtungen (11, 22) mittels fern
steuerbarer, hydraulischer oder elektrischer Antriebe
betätigbar sind.
3. Molch nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hubvorrichtung (10) durch einen doppelt wirkenden,
hydraulisch beaufschlagbaren Hubzylinder (10) gebildet
ist, der mit einem durch die Kolbenstange (9) oder das
Zylindergehäuse (16) gebildeten Ende an der Kopfplatte
(2) und mit dem anderen Ende an der zweiten Spannvor
richtung (22) befestigt ist.
4. Molch nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spannvorrichtungen (11, 22)
radial bewegbare Spannbacken (12, 13) oder Spannschuhe
(24) aufweisen, die an der Kopfplatte (2) bzw. der Hub
vorrichtung (10) gelagert sind und die jeweils durch
einen zugeordneten hydraulisch betätigbaren Zylinder
radial nach außen an die Innenwand (4) des Rohres (5)
andrückbar sind.
5. Molch nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die erste Spannvorrichtung (11) nach Art
einer Innenbackenbremse zwei radial bewegbare Spann
backen (12, 13) aufweist, die mit einem Ende auf einem
an der Kopfplatte (2) angebrachten Zapfen (14) drehbar
gelagert sind und deren entgegengesetzte Enden mittels
einer Spreizvorrichtung auseinander bewegbar sind.
6. Molch nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spreizvorrichtung als ein doppelt wirkender, hydrauli
scher Zylinder (15) ausgebildet ist, der zwischen den
Enden der Spannbacken (12, 13) angeordnet und durch
formschlüssige Gelenke mit den Enden der Spannbacken
(12, 13) verbunden ist.
7. Molch nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweite Spannvorrichtung (22) wenig
stens zwei Spannschuhe (24) mit sich in Längsrichtung
des Molches (1) erstreckender Spannkufen (26) hat, von
denen zumindest ein Spannschuh (24) radial zur
Rohrachse mit Hilfe eines Spannzylinders (28) bewegbar
ist, der an dem anderen Spannschuh (24) abgestützt ist.
8. Molch nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweite Spannvorrichtung (22) eine
Führung bildet, durch die die Hubvorrichtung (10) an
der Innenwand (4) des Rohres (5) geführt ist.
9. Molch nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spannschuhe (24) an einer
Druckplatte (31) schwenkbar gelagert sind, die an einer
Stirnseite der Hubvorrichtung (10) befestigt ist.
10. Molch nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein die Hubvorrichtung (10) umgebender
Ring (27) vorgesehen ist, an dem der oder die Spannzy
linder (28) in radialer Richtung gestützt sind.
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