DE4404342A1 - Verfahren zur Herstellung von Fluoranilinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Fluoranilinen

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Fluoranilinen durch Reduktion der Nitrogruppe und katalytische Halogenabspaltung brom- und chlorhaltiger Fluornitrobenzole.
Fluoraniline finden eine breite Anwendung im Bereich des Pflanzenschutzes und als Synthesebausteine in Pharmavorprodukten.
Durch elektrophile und nukleophile Substitution können Aromaten abhängig von ihrem vorhandenen Substitutionsmuster nur an ganz bestimmten Positionen weiter substituiert werden. In der Synthese von Aromaten tritt aber oft der Umstand ein, daß gerade an den weniger bevorzugten Positionen ein Substituent eingebracht werden muß. Es existieren nun eine Reihe von Strategien, dieses Problem zu lösen. So lassen sich unerwünschte Positionen im Aromaten mit Substituenten blockieren, die einerseits einfach ins Molekül einzuführen sind und andererseits ebenso einfach wieder entfernt werden können. Als Substituenten der Wahl bieten sich die Halogene Brom und Chlor an, die sehr einfach durch elektrophile Substitution in ein aromatisches System eingeführt werden, diese Position im Molekül für weitere Angriffe sperren, gegebenenfalls die elektronischen Verhältnisse im Molekül für den Eintritt weiterer Substituenten günstig beeinflussen und deren Abspaltung am Ende der Synthesesequenz einfach möglich ist.
Fluornitrobenzole lassen sich zum Teil auf elegante Weise durch Halexreaktionen aus den entsprechenden Chlornitrobenzolen synthetisieren. Bestimmte Substitutionsmuster sind dabei nur auf Umwegen zugänglich da die entsprechende Ausgangsverbindungen nur äußerst schwierig zu synthetisieren sind. Hochsubstituierte Chlornitroverbindungen, die neben nicht benötigten Chloratomen, das gewünschte Chlornitrostrukturinkrement beinhalten, lassen sich hingegen auf einfache und technisch günstige Weise herstellen. Nach der Substitution der reaktiven Chlorpositionen durch Fluor, können die verbleibenden Chloratome am Ende der Synthese unter gleichzeitiger Reduktion der Nitrogruppe wieder entfernt werden. Dafür bietet sich die reduktive Enthalogenierung an.
Neben diesen exemplarischen Beispielen sind noch eine Vielzahl von Möglichkeiten denkbar, in denen die reduktive Halogenabspaltung eingesetzt werden kann. Beispielsweise können in Austauschreaktionen isomere Chlornitroverbindungen verwendet werden, wenn nach dem Austausch die entstandenen Chlorfluornitroverbindungen das Strukturinkrement des gewünschten Fluoranilins beinhalten, liefert die anschließende reduktive Enthalogenierung mit Reduktion der Nitrogruppe das isomerenreine Endprodukt.
Allerdings treten bei der Durchführung dieser Reaktion eine Reihe verfahrenstechnischer Probleme auf, die bislang nicht zufriedenstellend gelöst werden konnten.
Die Reaktionen werden im allgemeinen in Gegenwart eines Katalysators wie beispielsweise Palladium, eines Lösungsmittels und einer wäßrigen Base wie beispielsweise Natronlauge durchgeführt. Reduktive Enthalogenierungen von Chlor-/Brom-Fluornitrobenzolen liefern unter diesen Reaktionsbedingungen nur mäßige Selektivitäten und Ausbeuten (US 4294988). In der Regel verlaufen diese Reaktionen nur schwer reproduzierbar (Katalysator-Vergiftungen) und die Selektivität wird durch die Abspaltung von Fluor deutlich verschlechtert. Chlorid-Korrosion ist in vielen Fällen nicht zu vermeiden, da für die meisten der Enthalogenierungen Reaktionstemperaturen von 100° bis 150°C benötigt werden und in dipolar protischen Lösungsmitteln gearbeitet wird.
Für den Fall der Fluoridabspaltung treten zwei in vielen Fällen nicht zu lösende Probleme in den Vordergrund. Zum einen lassen sich die mit unterschiedlichen Fluoridgehalten gebildeten Rohprodukte praktisch nicht oder nur mit einem sehr aufwendigen Trennverfahren reinigen, da ihre Siedepunkte in den meisten Fällen praktisch identisch sind. Zum anderen kann das in der Reaktion gebildete Fluorid zu weiterer Korrosion führen, der nur mit hohen Ansprüchen an das Reaktormaterial begegnet werden kann.
Desweiteren führt die hohe Nukleophilie der verwendeten Base (bspw.: wäßrige NaOH) oder des Lösungsmittels (Wasser; Alkohole in Kombination mit den verwendeten Basen) unter den Reaktionsbedingungen zur Bildung von Nebenprodukten, wodurch die Selektivität dieser Reaktion weiter verschlechtert wird. Werden die üblichen Amine wie beispielsweise Trimethylamin, Triethylamin verwendet, kann die Bildung von Nebenreaktionen weitestgehend unterdrückt werden. Die gebildeten Salze dieser Basen, bzw. die freien Basen selbst lassen sich entweder gar nicht oder nur schwer zurückgewinnen, so daß eine erhebliche organische Verunreinigung des Abwassers auftritt und eine technische Realisierung des Verfahrens nahezu ausschließt.
In Anbetracht der Vielzahl von Nebenreaktionen und verfahrenstechnischer Probleme der bislang bekannten Herstellungsverfahren, besteht ein großes Bedürfnis nach einer verbesserten Synthesemöglichkeit zur Herstellung von hoch reinen Fluoranilinen, wobei neben guten bis sehr guten Ausbeuten auch leicht zugängliche und im technischen Maßstab zur Verfügung stehende Vorstufen gefordert sind. Die reduktive Chlorabspaltung erweist sich als ein sehr günstiges Herstellungsverfahren, läßt sich aber aufgrund der hohen Korrosion, der ungünstigen Produktqualität und der nur schwer zu reproduzierbaren Versuche (Katalysator-Vergiftungen) bisher technisch kaum umsetzen. Es bestand daher ein großes Bedürfnis, die beschriebenen Mängel zu beseitigen und ein technisch günstiges Verfahren zu entwickeln.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung von Fluoranilinen der Formel (I)
FnArNH₂R¹R²R³ (I)
worin
Ar Phenyl, Naphtyl, Pyridyl, R¹, R², R³ unabhängig voneinander Wasserstoff, (C₁-C₄)-Alkyl, Phenyl, NR₂, OR, CN, COH, COR, wobei R Wasserstoff, (C₁-C₆)- Alkyl und n 1, 2, 3 oder 4
bedeuten, dadurch gekennzeichnet, daß man Fluornitrobenzole der Formel (II)
XmFnArNO₂R¹R²R³ (II)
worin
Ar, R¹, R², R³ und n die oben genannte Bedeutung besitzen, X für Chlor- oder Brom steht und
m 1, 2, 3 oder 4 bedeutet, in Gegenwart eines Palladium-Katalysators, eines nicht wasserlöslichen Amins, das ebenfalls nicht wasserlösliche Hydrohalogenide bildet und gegebenenfalls eines inerten Lösungsmittels mit Wasserstoff umsetzt.
Bei den Ausgangsverbindungen kann es sich um Brom oder Chlor-Verbindungen handeln, wie beispielsweise:
4-Chlor-2,3-difluornitrobenzol; 5-Chlor-2,3-difluornitrobenzol;
6-Chlor-2,3-difluornitrobenzol; 2-Chlor-3,4-difluornitrobenzol;
2-Chlor-4,5-difluornitrobenzol; 3-Chlor-4,5-difluornitrobenzol;
2-Chlor-5-fluornitrobenzol; 2,6-Dichlor-3,5-difluornitrobenzol;
3,5-Dichlor-2,6-difluornitrobenzol oder 3-Chlor-2,4-difluornitrobenzol.
In das Verfahren können auch Gemische von Verbindungen der Formel (II) eingesetzt werden, die nach Umsetzung eine einheitliche Verbindung der Formel (I) ergeben. Dabei können diese Verbindungen mit gleichem Substitutionsmuster bezüglich der Endverbindung auch als Mischungen verschiedener Chlor- und Bromverbindungen eingesetzt werden.
Besonders vorteilhaft lassen sich nach diesem Verfahren 3-Fluoranilin, 2,3-Difluoranilin, 3,4-Difluoranilin, 3,5-Difluoranilin und 2,6-Difluoranilin herstellen.
Es ist zweckmäßig den Katalysator auf einem Trägermaterial, wie beispielsweise Aktivkohle, Calciumcarbonat, Bariumsulfat, Bimsstein, Tonerde, Kieselgur, Kieselgel und/oder Aluminiumoxid anzuwenden. Bevorzugt wird Palladium auf Aktivkohle oder Aluminiumoxyd als Trägermaterial zur Anwendung gebracht.
Der Palladiumgehalt des Trägerkatalysators liegt bevorzugt bei 0,1-10 Gew.-%, vorzugsweise bei 0,2 bis 8 Gew.-% , besonders bevorzugt bei 0,5-6 Gew.-% Palladium, bezogen auf den gesamten Katalysator.
Die Menge des benötigten Katalysators liegt im Bereich von 0,1-50 mmol Palladium bezogen auf die Äquivalente abzuspaltendes Halogen (Chlor/Brom).
An Aminen können Monoamine oder Polyamine mit zwei bis vier Aminogruppen oder Gemische daraus dienen, mit der Eigenschaft, daß sowohl die freie Base als auch das mit der entstehenden HX gebildete Basenhydrohalogenid unter den Reaktions- und Aufarbeitungsbedingungen nicht wasserlöslich sind.
Sehr gute Ergebnisse werden erhalten, wenn sowohl die eingesetzten Amine als auch die entstehenden Hydrohalogenide flüssig sind.
Besonders geeignet sind Amine der allgemeinen Formel: (III)
HpN(CrH2r+1)q (III)
mit p = 0,1; q = 1, 2, 3 und p + q = 3; r = 5-20, bevorzugt 8- 15, wobei die Alkylreste gleich oder ungleich, verzweigt oder unverzweigt sein können.
Hochwirksame aliphatische Amine seien im einzelnen Tri-(n-dodecyl)-amin; Tri-(iso-oktyl)-amin; Trialkyl-(C8/C10)-amine oder Mischungen aus ihnen.
Obwohl die vorstehend genannten Trialkylamine der genannten Formel (III) am geeignetsten sind, können prinzipiell auch Arylamine oder Aralkylamine eingesetzt werden.
Es hat sich in vielen Fällen bewährt mit Aminkonzentrationen von 50 bis 500 Mol% Amin pro Äquivalent abzuspaltendes Halogen zu arbeiten; bevorzugt wird das Amin in Mengen von 80-250 Mol%, bevorzugt 100-150 Mol% pro Äquivalent abzuspaltendes Halogen eingesetzt.
Bevorzugt wird in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels in dem sowohl Edukte als auch Produkte gut löslich sind, gearbeitet. Die Reaktion kann auch ohne zusätzliches Lösungsmittel durchgeführt werden, falls es sich bei den verwendeten Edukten und Produkten um bei Reaktions- und Aufarbeitungstemperatur flüssige Verbindungen handelt. Als Lösungsmittel werden beispielsweise Benzol, Toluol, Xylol, Alkanole (C1-C4): Methanol, Ethanol Propanol, Polyglykole: Ethylenglykol, Dialkylether: Diethylether Methylethylether, Tetrahydrofuran, Pentan, Hexan, Heptan, Polyether: Polyethylenglykoldimethylether 500 oder Mischungen dieser Lösungsmittel verwendet.
Die Anwesenheit eines protischen Lösungsmittels (Wasser) ist in diesem Verfahren nicht erforderlich.
Das Verfahren kann sowohl bei Atmosphärendruck als auch bei Überdruck durchgeführt werden. Es ist zweckmäßig, bei einem Wasserstoffüberdruck von 0,1 bis 50 bar umzusetzen.
Es hat sich in vielen Fällen bewährt, das Verfahren bei Temperaturen von 0° bis 1 50°C, insbesondere 400 bis 120°C durchzuführen. Die Anwendung zu tiefer Temperaturen führt dabei zu einer langsamen und unvollständigen Reaktion. Zu hoch gewählte Temperaturen können zum Teil unerwünschte Fluorabspaltung oder Polymerbildung zur Folge haben.
Die Reduktion der Nitrogruppe und die reduktive Enthalogenierung können gleichzeitig durchgeführt werden, es ist jedoch auch möglich das Verfahren in zwei Schritten als Eintopfverfahren durchzuführen. Die Halogennitroverbindung wird hierbei in Gegenwart eines Katalysator und gegebenenfalls eines Lösungsmittels zuerst zum entsprechenden Halogenanilin reduziert, anschließend wird das oben beschriebene Amin zugegeben und die reduktive Enthalogenierung durchgeführt.
Das am Ende der Reaktion gebildete Aminhydrohalogenid kann auf einfache und vorteilhafte Weise regeneriert werden, indem die Rohlösung mit wäßriger Base behandelt wird. Dabei bildet sich praktisch ohne Verluste das freie Amin, das in der Folgereaktion nach Abtrennen des Produktes, ohne weitere Vorbehandlung wieder eingesetzt werden kann.
Durch exakte Neutralisation des Aminhydrohalogenids wird nur soviel Base verbraucht, als Äquivalente Fluoraromat entstanden sind. Das entstehende Abwasser reagiert neutral.
Der bei der Reaktion anfallende gebrauchte Katalysator kann unbehandelt weiterverwendet, oder durch bekannte Reinigungsverfahren wie beispielsweise durch Wasserdampf gereinigt werden.
Die Ausgangsverbindungen des erfindungsgemäßen Verfahrens können durch Nitrierung der entsprechenden Chlorfluorbenzole bzw. durch Chlorfluoraustausch-Reaktionen an Chlornitroaromaten hergestellt werden. Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens ohne sich darauf zu beschränken.
Beispiel 1
Zur Herstellung von 2,3 -Difluoranilin werden 96,8 g 0,5 mol 3-Chlor-2,3-difluornitrobenzol, 2,0 g Pd/C (5%-ig, 50% wasserfeucht) als Katalysator, zusammen mit 300,0 g Toluol im Reaktionsgefäß (Autoklav) vorgelegt. Die Reaktionslösung wird auf 60°C aufgeheizt und bei dieser Temperatur mit Wasserstoff reduziert. Anschließend wird 295,5 g 0,74 mol Tri-(C8/C10)alkylamin als Base zugegeben, die Temperatur auf 100°C erhöht und reduktiv entchloriert. Nach beendeter Wasserstoffaufnahme wird kurz nachgerührt, auf Raumtemperatur gekühlt, die Reaktionslösung mit Natronlauge neutralgestellt und der Katalysator vom Reaktionsgemisch abgenutscht. Nach dem Abtrennen der organische Phase wird diese im Vakuum andestilliert und das erhaltene Rohdestillat anschließend fraktioniert.
Die Aminmutterlauge sowie die aus der Fraktionierung resultierenden Produktionsrückstände (Vorläufe und Zwischenläufe) werden zurückgeführt.
Umsatz: 100% (nach GC)
Ausbeute: 58,4 g (0,45 mol) 2,3-Difluoranilin
90,5% bezogen auf eingesetztes 4-Chlor-2,3-difluornitrobenzol.
Reinheit: 98 (GC-Flächen-%) 2,3-Difluoranilin.
Beispiel 2
Zur Herstellung von 3,5-Difluoranilin werden 45,6 g (0,2 mol) 2,6-Dichlor-3,5-difluornitrobenzol, 2,5 g Pd/C (5%-ig, 50% wasserfeucht) als Katalysator, zusammen mit 100 g Toluol im Reaktionsgefäß (Autoklav) vorgelegt. Die Reaktionslösung wird auf 50°C aufgeheizt und bei dieser Temperatur mit Wasserstoff reduziert. Mit nachlassender Wasserstoffaufnahme wird 200 g (0,5 mol) Tri-(C8/C10)alkylamin als Base zudosiert, die Temperatur sukzessive auf 90°C erhöht und so lange bei dieser Temperatur gehalten₁ bis keine Wasserstoffaufnahme mehr zu beobachten ist. Es wird kurz nachgerührt, auf Raumtemperatur gekühlt, die Reaktionslösung mit Natronlauge neutralgestellt und der Katalysator vom Reaktionsgemisch abgenutscht. Nach dem Abtrennen der organische Phase wird diese bei reduziertem Druck andestilliert, das erhaltene Destillat getrocknet und anschließend fraktioniert.
Verbleibende Mutterlauge, Vorläufe und Zwischenläufe können in Folgeansätzen zurückgeführt werden.
Umsatz: 99,0% (nach GC)
Ausbeute: 23,7 g (0,18 mol)
91,8 bezogen auf eingesetztes 2,6-Dichlor-3,5-difluornitrobenzol.
Reinheit: 98 (GC-Flächen-%) 3,5-Difluoranilin
Beispiel 3
Zur Herstellung von 3,4-Difluoranilin werden 96,8 g 0,5 mol 2-Chlor-3,4-difluornitrobenzol, 2,5 g Pd/C (5%-ig, 50% wasserfeucht) als Katalysator, zusammen mit 200,0 g Toluol und 4,8 g Tri-(C8/C10)alkylamin im Reaktionsgefäß (Autoklav) vorgelegt und bis zum Ende der Wasserstoffaufnahme reduziert. Anschließend werden 240,0 g 0,60 mol Tri-(C8/C10)alkylamin als Base zugegeben und die Temperatur wird sukzessive von 60 auf 100°C erhöht und solange bei dieser Temperatur gehalten bis die Wasserstoffaufnahme erneut nachläßt. Nach beendeter Wasserstoffaufnahme wird kurz nachgerührt, auf Raumtemperatur gekühlt, die Reaktionslösung mit Natronlauge neutralgestellt und der Katalysator vom Reaktionsgemisch abgenutscht. Nach dem Abtrennen der organische Phase wird diese im Vakuum andestilliert das erhaltene Rohdestillat anschließend fraktioniert.
Die Aminmutterlauge sowie die aus der Fraktionierung resultierenden Produktionsrückstände (Vorläufe, Zwischenläufe) werden zurückgeführt.
Umsatz: 100% (nach GC)
Ausbeute: 55,4 g (0,43 mol) 3,4-Difluoranilin
85,8% bezogen auf eingesetztes 2-Chlor-3,4-difluornitrobenzol.
Reinheit: 98 (GC-Flächen-%) 3,4-Difluoranilin.

Claims (20)

1. Verfahren zur Herstellung von Fluoranilinen der Formel (I) FnArNH₂R¹R²R³ (I)worin
Ar Phenyl, Naphtyl, Pyridyl, R¹, R², R³ unabhängig voneinander Wasserstoff, (C1-C4)-Alkyl, Phenyl, NR₂, OR, CN, COH, COR, wobei R Wasserstoff, (C₁-C₆)-Alkyl und n 1, 2, 3 oder 4 bedeuten, dadurch gekennzeichnet, daß man Fluornitrobenzole der Formel (II)XmFnArN0₂R¹R²R³ (II)worin
Ar, R¹, R², R³ und n die oben genannte Bedeutung besitzen, X für Chlor- oder Brom steht und
m 1, 2, 3 oder 4 bedeutet, in Gegenwart eines Palladium-Katalysators, eines nicht wasserlöslichen Amins, das ebenfalls nicht wasserlösliche Hydrohalogenide bildet und gegebenenfalls eines inerten Lösungsmittels mit Wasserstoff umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als geeignete Fluornitroaromaten der Formel (II)
4-Chlor-2,3-difluornitrobenzol, 5-Chlor-2,3-difluornitrobenzol,
6-Chlor-2,3-difluornitrobenzol, 2-Chlor-3,4-difluornitrobenzol,
2-Chlor-4,5-difluornitrobenzol, 3-Chlor-4,5-difluornitrobenzol,
2-Chlor-5-fluornitrobenzol, 2,6-Dichlor-3,5-difluornitrobenzol,
3,5-Dichlor-2,6-difluornitrobenzol oder 3-Chlor-2,4-difluornitrobenzol
verwendet werden.
3. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß Gemische von Verbindungen der Formel (II) eingesetzt werden, die nach Umsetzung eine einheitliche Verbindung der Formel (I) ergeben.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß 3-Fluoranilin; 3,4-Difluoranilin, 2,3-Difluoranilin, 2,5-Difluoranilin, 3,5-Difluoranilin oder 2,6-Difluoranilin hergestellt werden.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Temperaturen von 0 bis 150°C, insbesondere 400 bis 120°C umgesetzt wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Palladium-Katalysator ein Palladium-Katalysator auf einem Trägermaterial eingesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägermaterial Aktivkohle, Calciumcarbonat, Bariumsulfat, Bimsstein, Tonerde, Kieselgur, Kieselgel und/oder Aluminiumoxid eingesetzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator 0,1-10 Gew. %, insbesondere 0,2-8 Gew%, bevorzugt 0,5- 6 Gew% Palladium, bezogen auf das verwendete Trägermaterial, enthält.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator 0,01 bis 50 mmol Palladium, bezogen auf Äquivalente abzuspaltendes Halogen, eingesetzt werden.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator recyclisiert wird.
11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Amine Alkylamine eingesetzt werden.
12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß als Amin ein Amin der Formel (III) HpN(CrH2r+1)q (III)mit p = 0,1; q = 1, 2, 3 und p + q = 3; r = 5-20, bevorzugt 8-15 ist, wobei die Alkylreste gleich oder ungleich, verzweigt oder unverzweigt sein können, eingesetzt wird.
13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß als Amine Tri-(n-dodecyl)-amin, Tri-(iso-oktyl)-amin, TrialkyI-(C8/C10)-amine oder Mischungen dieser Amine verwendet werden.
14. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendeten Amine bei Reaktions- und Aufarbeitungstemperatur im Reaktionsmedium flüssig sind.
15. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die aus den verwendeten Aminen entstehenden Hydrohalogenide im Reaktionsmedium flüssig sind.
16. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkylamin in Mengen von 50-500 Mol%, bevorzugt 80 bis 250 Mol%, bevorzugt 100-150 Mol%, bezogen auf Äquivalente abzuspaltendes Halogen, verwendet wird.
17. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Amin recyclisiert wird.
18. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß bei Normal- oder Überdruck, insbesondere bei einem Wasserstoffüberdruck von 1 bis 50 bar umgesetzt wird.
19. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel Benzol, Toluol, Xylol, Alkanole (C1-C4): Methanol, Ethanol Propanol, Polyglykole: Ethylenglykol, Dialkylether: Diethylether Methylethylether, Tetrahydrofuran, Pentan, Hexan, Heptan, Polyether: Polyethylenglykoldimethylether 500 oder Mischungen dieser Lösungsmittel eingesetzt werden.
20. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Halogennitroverbindung in Gegenwart des Katalysators und gegebenenfalls eines Lösungsmittels zum Halogenanilin reduziert und anschließend das Amin zugesetzt und die reduktive Enthalogenierung durchgeführt wird.
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