DE4403938C1 - Vorrichtung zur automatischen Reinigung der Scheinwerfer von Kraftfahrzeugen - Google Patents
Vorrichtung zur automatischen Reinigung der Scheinwerfer von KraftfahrzeugenInfo
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Description
Die Verschmutzung der Scheinwerfer von Kraftfahrzeugen führt
zu einer geringeren Leuchtstärke und damit zu einer schlech
teren Sicht des Fahrers bei Dunkelheit. Ein weiteres Problem
ist, daß andere Verkehrsteilnehmer ein schlecht beleuchtetes
Fahrzeug nur schwer erkennen können. Im Gegensatz zu einer
verschmutzten Frontscheibe ist die Verschmutzung der Schein
werferscheiben vom Fahrer nur schwer erkennbar. Vor Fahrtbe
ginn kann eine Kontrolle der Scheinwerfer Aufschluß über den
Verschmutzungsgrad geben. Während der Fahrt ist jedoch nur
über ein Nachlassen der Leuchtstärke die höhere Verschmutzung
erkennbar. Dies ist für den Fahrer aus seiner Position im
Innenraum des Fahrzeugs aufgrund der Anpassung des menschli
chen Auges an die Beleuchtungsverhältnisses jedoch kaum
möglich.
Um die gesetzlich vorgeschriebene Leuchtstärke der Scheinwer
fer zu erhalten, müssen die Scheiben der Scheinwerfer bisher
entweder von Hand oder durch die manuelle Betätigung einer
speziellen Wischeranlage gereinigt werden. In beiden Fällen
muß dabei der Fahrer den Verschmutzungsgrad selbst feststel
len und die notwendigen Aktionen durchführen.
Aus der deutschen Patentanmeldung P 39 23 281.6
(Offenlegungsschrift DE 39 23 281 A1) sowie aus der darin ge
nannten DE-OS 36 19 208 ist eine Vorrichtung bekannt, die eine
nasse oder trockene Verschmutzung auf der Oberfläche einer
Scheinwerfer-Streuscheibe erkennt und bei Verschmutzung eine
Reinigungsanlage in Betrieb setzt. Bei dieser Vorrichtung
sind auf der Innenseite der Scheibe ein optischer Sender und
Empfänger angeordnet. Die vom optischen Sender emittierte
Strahlung wird von Schmutzteilchen auf der Streuscheibe re
flektiert. Die reflektierte Strahlung wird weitgehend vom
Empfänger aufgenommen und einer Auswerteschaltung zugefügt.
Mit dieser bekannten Vorrichtung die auf der Reflexion von
Strahlung durch Schmutzteilchen beruht, sind die in der DE
39 23 281 A1 genannten Schwierigkeiten verbunden nämlich die
Störung des Sensorsignals insbesondere durch die Reflexion
des eigenen Scheinwerferlichts oder durch den Lichteinfall
entgegenkommender Fahrzeuge, insbesondere bei Nachtfahrten,
was dazu führt, das trotz zunehmender Verschmutzung der
Scheibe nicht mehr die Auslöseschwelle für das Einschalten
der Reinigungsanlage erreicht wird.
Um dieses Problem von vornherein zu vermeiden, sucht die vor
liegende Erfindung das Problem unter Umgehung einer optischen
Reflektionsmessung an der Scheinwerferscheibe zu lösen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung zur automatischen Reingigung der Schweinwerfer von
Kraftfahrzeugen anzugeben, welche die gesetzliche vorge
schriebene Leuchtstärke der Scheinwerfer auch ohne Mitwirkung
des Kraftfahrzeugführers gewährleistet. Zusätzlich dazu kann
(insbesondere aber bei Fahrzeugen, die nicht über eine
Scheinwerferwischanlage verfügen, soll) die Erfindung dem
Fahrer das Unterschreiten der Mindestleuchtstärke anzeigen.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur automatischen
Reinigung der Scheinwerfer von Kraftfahrzeugen mit Merkmalen
nach Anspruch 1 gelöst.
Bei dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung sind Mittel zur Auf
nahme und Verarbeitung von laufenden Meßwerten der Fahrzeug
geschwindigkeit sowie der Außentemperatur und der Temperatur
im Scheinwerfergehäuse vorgesehen. Ferner sind Mittel zur
Steuerung einer Scheinwerfer-Reinigungsanlage in Abhängigkeit
von den Meßwerten vorgesehen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausfüh
rungsbeispiele näher beschrieben.
Durch die Messung des Verschmutzungsgrades der Scheinwerfer
scheiben können die Wischer der Scheinwerfer automatisch ak
tiviert werden. Ein im Scheinwerfergehäuse angebrachter Sen
sor mißt die Temperatur im Scheinwerfer. Abhängig vom Ver
schmutzungsgrad wird ein Teil der Strahlung in Wärme
umgewandelt. Bei vergleichbaren sonstigen Bedingungen ist
dann die Temperatur bei verschmutzten Scheiben in Folge der
höheren Absorption höher als bei unverschmutzten Scheiben.
Um den Einfluß weiterer Größen auf die Temperatur im Schein
werfergehäuse kompensieren zu können, müssen die relevanten
Größen ebenfalls meßtechnisch erfaßt und verarbeitet werden.
Die Fahrzeuggeschwindigkeit und die Außentemperatur sind Meß
größen, die direkt die Temperatur im Scheinwerfergehäuse be
einflussen, und daher bei der Berechnung des Scheiben-Ver
schmutzungsgrades berücksichtigt werden müssen.
Daher sieht die Erfindung eine Vorrichtung zur automatischen
Reinigung der Scheinwerfer von Kraftfahrzeugen vor, welche
Mittel zur Aufnahme und Verarbeitung von laufenden Meßwerten
der Fahrzeuggeschwindigkeit, der Außentemperatur und der Tem
peratur im Scheinwerfergehäuse aufweist. Ferner sind bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung Mittel zur Steuerung einer
Scheinwerfer-Reinigungsanlage in Abhängigkeit von diesen Meß
werten vorgesehen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist optional - aber nicht notwendig - auch minde
stens ein Mittel zur Anzeige einer Verschmutzung der Schein
werfer im Innenraum des Kraftfahrzeugs vorgesehen. Dieses
Mittel zur Anzeige kann beispielsweise eine im Cockpit ange
brachte Diagnose-Lampe sein, die den Fahrer auf eine Ver
schmutzung der Scheinwerfer hinweist, welche eine Reinigung
erforderlich macht. Diese zusätzliche Anzeige der Verschmut
zung dient beispielsweise einer Erhöhung der Sicherheit für
den Fall, daß die Scheinwerferreinigungsanlage im Einzelfall
nicht einsatzfähig sein sollte, insbesondere aber für den
Fall, daß das Fahrzeug nicht über eine Scheinwerferreini
gungsanlage verfügt.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht
Mittel zur Ermittlung eines Maßes für die Verschmutzung der
Scheinwerfer aus den Meßwerten und Mittel zur Steuerung einer
Scheinwerferreinigungsanlage in Abhängigkeit davon, ob das
Maß für die Verschmutzung der Scheinwerfer eine vorgegebene
Schwelle übersteigt, vor. Alternativ hierzu könnte auch di
rekt eine Entscheidung über die automatische Betätigung der
Reinigungsanlage, z. B. mit Hilfe einer Fuzzy-Logik, in Ab
hängigkeit von den Meßwerten der Fahrzeuggeschwindigkeit, der
Außentemperatur und der Temperatur im Scheinwerfergehäuse
vorgenommen werden. Es ist also nicht unbedingt erforderlich
aber möglicherweise vorteilhaft, aus diesen Meßwerten zu
nächst ein Maß für die Verschmutzung zu ermitteln, und daran
anschließend zu prüfen, ob dieses Maß für die Verschmutzung
eine vorgegebene Schwelle übersteigt.
Liegt die Verschmutzung über einer zulässigen Schwelle, so
wird entweder die vorhandene Scheinwerferreinigungsanlage be
tätigt, oder eine Diagnoselampe im Cockpit wird zur Anzeige
der erhöhten Scheiben-Verschmutzung angeschaltet.
Weiterhin kann mit dem Temperatursensor auf eine defekte
Lampe geschlossen werden. Bei einer defekten Lampe wird die
Temperatur im Scheinwerfergehäuse signifikant niedriger sein
als bei einer funktionierenden Lampe. Somit kann der Fahrer
durch eine Anzeige im Cockpit auf den möglichen Defekt hinge
wiesen werden.
Im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
mit Vorteil ein Steuerungsmechanismus, z. B. in Form eines
Fuzzy-Systems, vorgesehen sein, welcher die Meßwerte der
Fahrzeuggeschwindigkeit, der Außentemperatur und der Tempera
tur im Scheinwerfergehäuse zu einer automatischen Bestimmung
der Verschmutzung der Scheinwerferscheiben verwendet, wobei
der Einfluß der einzelnen Meßgrößen auf den Verschmutzungs
grad der Scheinwerferscheiben vorzugsweise experimentell er
mittelt wird. Alternativ kann ein lernendes System eingesetzt
werden, das in einer Selbstjustierphase den Einfluß der
einzelnen Meßgrößen ermittelt. Zu diesem Zweck muß mit hin
reichend sauberen Scheinwerfergläsern und korrekt funktio
nierenden Scheinwerfern eine definierte Testfahrt durchge
führt werden. Aus den in der Testfahrt gewonnenen Daten kann
das Justiersystem selbständig die Strategie zur eigentlichen
Diagnose extrahieren. Dies ist nicht für jedes Fahrzeug
sondern für jeden Fahrzeugtyp nur einmal durchzuführen.
Dieser experimentell oder in der Selbstjustierphase ermit
telte Verschmutzungsgrad wird daraufhin zur Steuerung der
Scheinwerferreinigungsanlage und optional zur Steuerung der
Anzeigevorrichtung im Innenraum des Fahrzeugs verwendet. Beim
Entwurf des Diagnosesystems ist darauf zu achten, daß
- - das System eine Zeitkonstante in der Größenordnung der thermischen Zeitkonstante des Scheinwerfers aufweist und
- - der Algorithmus erst im stationären Zustand ausgeführt wird (also nicht unmittelbar nach Starten des Fahrzeugs).
Claims (3)
1. Vorrichtung zur automatischen Reinigung der Scheinwerfer
von Kraftfahrzeugen mit Mitteln zur Aufnahme und Verarbeitung
von laufenden Meßwerten der Fahrzeuggeschwindigkeit, der Au
ßentemperatur und der Temperatur im Scheinwerfergehäuse und
Mitteln zur Steuerung einer Scheinwerfer-Reinigungsanlage in
Abhängigkeit von den Meßwerten.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
mit Mitteln zur Anzeige einer Verschmutzung der Scheinwerfer
im Innenraum des Kraftfahrzeugs.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
mit Mitteln zur Ermittelung eines Maßes für die Verschmutzung
der Scheinwerfer aus den Meßwerten und Mitteln zur Steuerung
einer Scheinwerfer-Reinigungsanlage in Abhängigkeit davon, ob
das Maß für die Verschmutzung der Scheinwerfer eine vorgege
bene Schwelle übersteigt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944403938 DE4403938C1 (de) | 1994-02-08 | 1994-02-08 | Vorrichtung zur automatischen Reinigung der Scheinwerfer von Kraftfahrzeugen |
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Publication Number | Publication Date |
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DE (1) | DE4403938C1 (de) |
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- 1994-02-08 DE DE19944403938 patent/DE4403938C1/de not_active Expired - Fee Related
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