-
Die Anmeldung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Scheinwerfer-Reinigungssystems eines Fahrzeugs, ein Scheinwerfer-Reinigungssystem für ein Fahrzeug und ein Fahrzeug mit einem Scheinwerfer-Reinigungssystem.
-
Aus der
DE 10 2008 037 266 A1 sind eine Vorrichtung und ein Verfahren zum selbstätigen Reinigen eines Kraftfahrzeug-Scheinwerfers sowie die Verwendung einer für ein Fahrerassistenz-System eines Kraftfahrzeugs vorgesehenen Kamera zur Bestimmung des Verschmutzungsgrads zumindest eines Scheinwerfers und ein zur Steuerung der Vorrichtung ausgebildetes Computerprogrammprodukt bekannt. Dabei ist vorgesehen, mittels einer Sensoreinrichtung ein vom Scheinwerfer selbst, zumindest partiell ausgeleuchtetes Objekt und die sich auf diesem abzeichnende Lichtverteilung zu erfassen und abhängig von dieser sensorischen Erfassung ein von einer Auswerteeinheit auswertbares Signal zu erzeugen, welches Aufschlussüber den Verschmutzungsgrad des Scheinwerfers gibt. Abhängig von dem ermittelten Signalwerk wird dann verschmutzungsabhängig eine für den Scheinwerfer vorgegebene Reinigungseinrichtung aktiviert.
-
Aufgabe der Anmeldung ist es, ein Verfahren zum Betreiben eines Scheinwerfer-Reinigungssystems eines Fahrzeugs, ein Scheinwerfer-Reinigungssystem für ein Fahrzeug und ein Fahrzeug mit einem Scheinwerfer-Reinigungssystem anzugeben, welche verbesserte Fahrbedingungen für einen Fahrer des Fahrzeugs während eines Reinigungsvorgangs eines Scheinwerfers ermöglichen.
-
Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
-
Bei einem Verfahren zum Betreiben eines Scheinwerfer-Reinigungssystems eines Fahrzeugs erfolgt, falls eine Betätigung einer Reinigungsvorrichtung des Scheinwerfer-Reinigungssystems für zumindest einen Scheinwerfer des Fahrzeugs angefordert wird, gemäß einem Aspekt der Anmeldung ein automatisches Aktivieren zumindest einer von dem dem zumindest einen Scheinwerfer verschiedenen Leuchtvorrichtung des Fahrzeugs zumindest während einer Dauer eines Reinigungsvorgangs des zumindest einen Scheinwerfers.
-
Das Verfahren gemäß der genannten Ausführungsform ermöglicht, verbesserte Fahrbedingungen für einen Fahrer des Fahrzeugs während des Reinigungsvorgangs des zumindest einen Scheinwerfers bereitzustellen. Dies erfolgt durch das automatische Aktivieren der zumindest einen Leuchtvorrichtung des Fahrzeugs, falls eine Betätigung der Reinigungsvorrichtung angefordert wird, wobei der zumindest eine Scheinwerfer zumindest während der Dauer des Reinigungsvorgangs aktiviert ist. Damit wird in vorteilhafter Weise eine zusätzliche Ausleuchtung während des Reinigungsvorgangs des zumindest einen Scheinwerfers ermöglicht. Dadurch kann ein bei einem Reinigen des Scheinwerfers eintretender Dunkeleffekt, der durch Waschflüssigkeit entsteht, welche an dem Scheinwerfer bzw. einer Abdeckung des Scheinwerfers abläuft, verringert bzw. vermieden werden. Somit steht dem Fahrer des Fahrzeugs auch während des Reinigungsvorgangs eine hinreichende Ausleuchtung der Umgebung und damit verbesserte Sichtverhältnisse zur Verfügung.
-
Die Dauer der automatischen Aktivierung der zumindest einen Leuchtvorrichtung entspricht bevorzugt der Dauer des Reinigungsvorgangs des zumindest einen Scheinwerfers. Damit kann die Betätigungsdauer der Leuchtvorrichtung in vorteilhafter Weise auf den Zeitraum beschränkt werden, in dem der Dunkeleffekt vorherrscht.
-
Das automatische Aktivieren der zumindest einen Leuchtvorrichtung beinhaltet in einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ein automatisches Aktivieren zumindest eines Nebelscheinwerfers des Fahrzeugs. in dieser Ausführungsform wird eine zusätzliche Ausleuchtung zumindest eines Teilbereichs der Umgebung des Fahrzeugs während des Reinigungsvorgangs mittels eines typischerweise bereits in dem Fahrzeug vorhandenen Scheinwerfers ermöglicht, wodurch keine zusätzlichen Komponenten für den Betrieb des Scheinwerfer-Reinigungssystems benötigt werden.
-
Das automatische Aktivieren der zumindest einen Leuchtvorrichtung erfolgt in einer Ausgestaltung des Verfahrens, falls eine Betätigung der Reinigungsvorrichtung des Scheinwerfer-Reinigungssystems für den zumindest einen Scheinwerfer angefordert wird und falls zudem der zumindest eine Scheinwerfer aktiviert ist. in dieser Ausgestaltung unterbleibt das automatische Aktivieren der zumindest einen Leuchtvorrichtung, falls der zumindest eine Scheinwerfer nicht aktiviert ist. Damit wird die zumindest eine Leuchtvorrichtung in dieser Ausgestaltung nur dann automatisch aktiviert' falls der zumindest eine Scheinwerfer eingeschaltet ist. Dabei wird von der Überlegung ausgegangen, dass die Sichtverhältnisse für den Fahrer bei nicht aktiviertem Scheinwerfer bereits ohne zusätzliche Lichtquellen ausreichend sind, womit eine Betätigung der Leuchtvorrichtung in diesem Fall unterbleiben kann.
-
Zudem kann ein Anpassen einer Winkelausrichtung eines Lichtkegels der zumindest einen Leuchtvorrichtung in Abhängigkeit einer Ausrichtung des zumindest einen Scheinwerfers erfolgen. Damit kann ein von der Leuchtvorrichtung ausgeleuchteter Bereich in vorteilhafter Weise an einen von dem zumindest einen Scheinwerfer ausgeleuchteten Bereich angepasst werden. Dies ist insbesondere für adaptive Frontscheinwerfer-Systeme von Fahrzeugen von Vorteil, bei denen der von den Scheinwerfern ausgeleuchtete Bereich an die jeweilige momentane Fahrsituation angepasst wird, beispielsweise während einer Kurvendurchfahrt des Fahrzeugs.
-
Die zumindest eine Leuchtvorrichtung kann dazu einen Reflektor aufweisen. In dieser Ausgestaltung erfolgt das Anpassen der Winkelausrichtung des Lichtkegels mittels Verstellens des Reflektors. In einer weiteren Ausführungsform erfolgt das Anpassen der Winkelausrichtung des Lichtkegels mittels Verstellens einer Ausrichtung einer Lichtquelle der zumindest einen Leuchtvorrichtung.
-
Eine Betätigung der Reinigungsvorrichtung des Scheinwerfer-Reinigungssystems für den zumindest einen Scheinwerfer wird bevorzugt bei einer Betätigung eines Scheiben-Reinigungssystems des Fahrzeugs angefordert. Damit kann gesetzlichen Vorgaben, beispielsweise bei Fahrzeugen, die Xenon-Scheinwerfer aufweisen, Rechnung getragen werden.
-
In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird zudem ein Grad einer Verschmutzung des zumindest einen Scheinwerfers ermittelt. In dieser Ausführungsform erfolgt ein Anpassen eines Betätigungsgrads der Reinigungsvorrichtung für den zumindest einen Scheinwerfer in Abhängigkeit des ermittelten Grads der Verschmutzung. Beispielsweise kann eine Menge an Reinigungsflüssigkeit und/oder eine Dauer des Reinigungsvorgangs in Abhängigkeit des ermittelten Grads der Verschmutzung angepasst werden. Weiterhin kann eine Betätigung der Reinigungsvorrichtung für den zumindest einen Scheinwerfer automatisch angefordert werden, falls der ermittelte Grad der Verschmutzung einen vorbestimmten Schwellenwert überschreitet. Die genannten Ausführungsformen ermöglichen in vorteilhafter Weise, den Betrieb des Scheinwerfer-Reinigungssystems in weiter verbessertem Maße an die jeweilige momentane Situation anzupassen.
-
Die Anmeldung betrifft zudem ein Scheinwerfer-Reinigungssystem für ein Fahrzeug. Das Scheinwerfer-Reinigungssystem weist eine Reinigungsvorrichtung für zumindest einen Scheinwerfer des Fahrzeugs auf. Ferner weist das Scheinwerfer-Reinigungssystem eine Betätigungsvorrichtung auf, die zum Betätigen der Reinigungsvorrichtung ausgebildet ist. Darüber hinaus weist das Scheinwerfer-Reinigungssystem eine Ansteuereinheit für zumindest eine von dem zumindest einen Scheinwerfer verschiedene Leuchtvorrichtung des Fahrzeugs auf. Die Ansteuereinheit ist dabei ausgebildet zum automatischen Aktivieren der zumindest einen Leuchtvorrichtung zumindest während einer Dauer eines Reinigungsvorgangs des zumindest einen Scheinwerfers, falls ein Reinigungsvorgang für den zumindest einen Scheinwerfer angefordert wird.
-
Das Scheinwerfer-Reinigungssystem gemäß der Anmeldung weist die bereits im Zusammenhang mit dem Verfahren gemäß der Anmeldung genannten Vorteile auf, welche an dieser Stelle zur Vermeidung von Wiederholungen nicht nochmals aufgeführt werden.
-
Das Scheinwerfer-Reinigungssystem weist in einer Ausführungsform zudem eine Ermittlungsvorrichtung auf, die zum Ermitteln eines Grads einer Verschmutzung des zumindest einen Scheinwerfers ausgebildet ist. In dieser Ausführungsform ist die Betätigungsvorrichtung zudem ausgebildet zum Anpassen eines Betätigungsgrads der Reinigungsvorrichtung in Abhängigkeit des ermittelten Grads der Verschmutzung.
-
Darüber hinaus betrifft die Anmeldung ein Fahrzeug, das ein Scheinwerfer-Reinigungssystem gemäß einer der genannten Ausführungsformen aufweist. Bevorzugt ist das Fahrzeug dabei ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Personenkraftwagen oder ein Lastkraftwagen.
-
Das Fahrzeug gemäß der Anmeldung weist die bereits im Zusammenhang mit dem Verfahren gemäß der Anmeldung genannten Vorteile auf, welche an dieser Stelle zur Vermeidung von Wiederholungen nicht nochmals aufgeführt werden.
-
Der zumindest eine Scheinwerfer ist in einer Ausführungsform als Frontscheinwerfer des Fahrzeugs ausgebildet. Weiterhin ist die zumindest eine Leuchtvorrichtung bevorzugt als Nebelscheinwerfer des Fahrzeugs ausgebildet.
-
Zudem kann das Fahrzeug eine Verstellvorrichtung aufweisen, die zum Anpassen einer Winkelausrichtung eines Lichtkegels der zumindest einen Leuchtvorrichtung in Abhängigkeit einer Ausrichtung des zumindest einen Scheinwerfers ausgebildet ist.
-
Ausführungsformen der Anmeldung werden nun anhand der beigefügten Figuren näher erläutert.
-
1 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Scheinwerfer-Reinigungssystems eines Fahrzeugs gemäß einer ersten Ausführungsform der Anmeldung;
-
2 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Scheinwerfer-Reinigungssystems eines Fahrzeugs gemäß einer zweiten Ausführungsform der Anmeldung;
-
3 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Scheinwerfer-Reinigungssystems eines Fahrzeugs gemäß einer dritten Ausführungsform der Anmeldung;
-
4 zeigt ein Fahrzeug mit einem Scheinwerfer-Reinigungssystem gemäß einer Ausführungsform der Anmeldung;
-
5 zeigt ein Scheinwerfer-Reinigungssystem gemäß einer Ausführungsform der Anmeldung.
-
1 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Scheinwerfer-Reinigungssystems eines Fahrzeugs gemäß einer ersten Ausführungsform der Anmeldung. Das Fahrzeug ist typischerweise ein Kraftfahrzeug, beispielsweise ein Personenkraftwagen.
-
In einem Schritt 20 wird eine Betätigung einer Reinigungsvorrichtung des Scheinwerfer-Reinigungssystems für zumindest einen Scheinwerfer des Fahrzeugs angefordert. Bevorzugt wird dabei eine Betätigung einer Reinigungsvorrichtung für Frontscheinwerfer des Fahrzeugs angefordert. Die Betätigung der Reinigungsvorrichtung wird typischerweise bei einer Betätigung eines Scheiben-Reinigungssystems des Fahrzeugs automatisch mit angefordert.
-
In einem Schritt 50 wird die Reinigungsvorrichtung des Scheinwerfer-Reinigungssystems für einen Reinigungsvorgang des zumindest einen Scheinwerfers betätigt. Zudem erfolgt in dem Schritt 50 ein automatisches Aktivieren zumindest einer, von dem zumindest einen Scheinwerfer verschiedenen Leuchtvorrichtung des Fahrzeugs. Die zumindest eine Leuchtvorrichtung ist dabei in einem Außenbereich des Fahrzeugs angeordnet und zum Ausleuchten zumindest eines Teilbereichs einer Umgebung des Fahrzeugs ausgebildet. Das automatische Aktivieren der zumindest einen Leuchtvorrichtung beinhaltet dazu bevorzugt ein automatisches Aktivieren zumindest eines Nebelscheinwerfers des Fahrzeugs.
-
Dabei wird die zumindest eine Leuchtvorrichtung zumindest während der Dauer des Reinigungsvorganges des zumindest einen Scheinwerfers aktiviert. Typischerweise entspricht die Dauer der automatischen Aktivierung der zumindest einen Leuchtvorrichtung der Dauer des Reinigungsvorgangs des zumindest einen Scheinwerfers. Nach erfolgtem Reinigungsvorgang wird die zumindest eine Leuchtvorrichtung wieder deaktiviert.
-
Weiterhin kann eine Winkelausrichtung eines Lichtkegels der zumindest einen Leuchtvorrichtung in Abhängigkeit einer Ausrichtung des zumindest einen Scheinwerfers angepasst werden. Die zumindest eine Leuchtvorrichtung kann dazu einen Reflektor aufweisen, wobei das Anpassen der Winkelausrichtung des Lichtkegels mittels Verstellens des Reflektors erfolgt. Weiterhin kann das Anpassen der Winkelausrichtung des Lichtkegels mittels Verstellens einer Ausrichtung einer Lichtquelle der zumindest einen Leuchtvorrichtung erfolgen.
-
2 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Scheinwerfer-Reinigungssystems eines Fahrzeugs gemäß einer zweiten Ausführungsform der Anmeldung. Das Fahrzeug ist wiederum ein Kraftfahrzeug, beispielsweise ein Personenkraftwagen.
-
In einem Schritt 20 wird eine Betätigung einer Reinigungsvorrichtung des Scheinwerfer-Reinigungssystems für zumindest einen Scheinwerfer des Fahrzeugs angefordert. Dies erfolgt entsprechend des Schrittes 20 der in 1 gezeigten ersten Ausführungsform.
-
In einem Schritt 30 wird ermittelt, ob der zumindest eine zu reinigende Scheinwerfer aktiviert ist.
-
Falls der zumindest eine Scheinwerfer nicht aktiviert ist, erfolgt in einem Schritt 50' ein Betätigen der Reinigungsvorrichtung des Scheinwerfer-Reinigungssystems für die Durchführung eines Reinigungsvorgangs des zumindest einen Scheinwerfers. Dabei unterbleibt in diesem Fall ein automatisches Aktivieren der zumindest einen von dem Scheinwerfer verschiedenen Leuchtvorrichtung.
-
Falls hingegen in dem Schritt 30 ermittelt wird, dass der zu reinigende Scheinwerfer aktiviert ist, wird in einem Schritt 50 die Reinigungsvorrichtung des Scheinwerfer-Reinigungssystems für die Durchführung eines Reinigungsvorgangs des zumindest einen Scheinwerfers betätigt. Zudem erfolgt in diesem Fall ein automatisches Aktivieren der zumindest einen Leuchtvorrichtung des Fahrzeugs zumindest während der Dauer des Reinigungsvorgangs des zumindest einen Scheinwerfers. Der Schritt 50 entspricht dabei dem Schritt 50 der in 1 gezeigten ersten Ausführungsform.
-
3 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Scheinwerfer-Reinigungssystems eines Fahrzeugs gemäß einer dritten Ausführungsform der Anmeldung. Das Fahrzeug ist beispielsweise ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Personenkraftwagen.
-
In einem Schritt 20 wird eine Betätigung einer Reinigungsvorrichtung des Scheinwerfer-Reinigungssystems für zumindest einen Scheinwerfer des Fahrzeugs angefordert, entsprechend des Schrittes 20 der in 1 gezeigten ersten Ausführungsform.
-
Ferner wird in einem Schritt 40 ein Grad einer Verschmutzung des zumindest einen zu reinigenden Scheinwerfers ermittelt, beispielsweise mittels von einer optischen Kamera des Fahrzeugs ermittelter Daten. Der Schritt 40 kann dabei in einer weiteren Ausgestaltung vor dem Schritt 20 ausgeführt werden, d. h. es kann zunächst ein Grad einer Verschmutzung des zumindest einen zu reinigenden Scheinwerfers ermittelt und anschließend eine Betätigung einer Reinigungsvorrichtung des Scheinwerfer-Reinigungssystems angefordert werden.
-
In einem Schritt 50'' wird ein Betätigungsgrad der Reinigungsvorrichtung für den zumindest einen Scheinwerfer in Abhängigkeit des ermittelten Grads der Verschmutzung angepasst. Beispielsweise wird eine Menge an Reinigungsflüssigkeit und/oder die Dauer des Reinigungsvorgangs an den ermittelten Grad der Verschmutzung angepasst. Ferner kann, falls die Reinigungsvorrichtung für eine Mehrzahl an Scheinwerfern vorgesehen ist, ein selektives Betätigen der Reinigungsvorrichtung derart erfolgen, dass nur diejenigen Scheinwerfer gereinigt werden, deren Verschmutzungsgrad einen vorbestimmten Schwellenwert überschreitet. Beispielsweise kann, falls die Reinigungsvorrichtung eine Dualpumpe aufweist, lediglich eine von zwei Reinigungsdüsen mit Reinigungsflüssigkeit beaufschlagt werden.
-
In dem Schritt 50'' wird die Reinigungsvorrichtung anschließend entsprechend des angepassten Betätigungsgrades für eine Durchführung des Reinigungsvorgangs des zumindest einen Scheinwerfers betätigt. Ferner wird zumindest eine von dem zumindest einen Scheinwerfer verschiedene Leuchtvorrichtung des Fahrzeugs zumindest während einer Dauer des Reinigungsvorgangs des zumindest einen Scheinwerfers automatisch aktiviert.
-
Mittels der gezeigten Ausführungsformen kann der sogenannte Dunkeleffekt bei einer Reinigung der Scheinwerfer durch die Scheinwerter-Reinigungsanlage eliminiert werden. Dieser tritt beim Reinigen der Scheinwerfer mit Waschwasser aus der Scheinwerfer-Reinigungsanlage ein und entsteht durch das Waschwasser, welches an dem Scheinwerfer bzw. an einer Abdeckung des Scheinwerfers abläuft. Eine Scheinwerferreinigung kann dabei gesetzlich vorgeschrieben sein und wird typischerweise automatisch bei eingeschaltetem Licht betätigt, wenn der Fahrer die Waschfunktion für die Windschutzscheibe betätigt. Gemäß der Anmeldung wird während des Sprühvorgangs bevorzugt der Nebelscheinwerfer hinzugeschaltet. Durch das zusätzlich eingeschaltete Licht wird der Dunkeleffekt vermieden und dem Fahrer wird auch während des Reinigungsvorgangs Licht auf der Fahrbahn, beispielsweise der Straße, bereitgestellt. Somit ermöglichen die gezeigten Ausführungsformen eine zusätzliche Ausleuchtung während der automatischen Scheinwerferreinigung.
-
4 zeigt ein Fahrzeug 2 mit einem Scheinwerfer-Reinigungssystem gemäß einer Ausführungsform der Anmeldung. Einzelheiten des Scheinwerfer-Reinigungssystems werden dabei im Zusammenhang mit der folgenden Figur näher erläutert.
-
Das Fahrzeug 2 ist in der gezeigten Ausführungsform ein Kraftfahrzeug in Form eines Personenkraftwagens und weist zumindest zwei Scheinwerfer 4 in Form von Frontscheinwerfern 10 auf. Beispielsweise sind die Scheinwerfer 4 dabei als Xenon-Scheinwerfer ausgebildet.
-
Ferner weist das Fahrzeug 2 eine Reinigungsvorrichtung für die Scheinwerfer 4 auf, wobei in 4 lediglich jeweils eine Abdeckung 11 der Reinigungsvorrichtung für die Scheinwerfer 4 dargestellt ist. Die Reinigungsvorrichtung ist im Bereich einer vorderen Stoßstange des Fahrzeugs 2 angeordnet und wird bei einer Anforderung eines Reinigungsvorgangs für zumindest einen der Scheinwerfer 4 aus dieser ausgefahren.
-
Ferner weist das Fahrzeug 2 in der gezeigten Ausführungsform zwei Leuchtvorrichtungen 5 in Form von schematisch dargestellten Nebelscheinwerfern 6 auf. Wie im Zusammenhang mit der folgenden Figur näher erläutert wird, erfolgt ein automatisches Aktivieren zumindest eines der beiden Nebelscheinwerfer 6, falls eine Betätigung der Reinigungsvorrichtung des Scheinwerfer-Reinigungssystems für zumindest einen der beiden Scheinwerfer 4 des Fahrzeugs 2 angefordert wird.
-
Dazu zeigt 5 ein Scheinwerfer-Reinigungssystem 1 für das in 5 nicht näher dargestellte Fahrzeug gemäß einer Ausführungsform der Anmeldung. Komponenten mit den gleichen Funktionen wie in 4 werden mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet und im Folgenden nicht nochmals erläutert.
-
Das Scheinwerfer-Reinigungssystem 1 weist eine Reinigungsvorrichtung 3 für die in 5 nicht näher dargestellten Frontscheinwerfer des Fahrzeugs auf. Die Reinigungsvorrichtung 3 ist dabei beispielsweise als Sprühvorrichtung ausgebildet, die mit einem im inneren des Fahrzeugs angeordneten Tank, der mit einer Reinigungsflüssigkeit gefüllt ist, über zumindest eine Pumpe verbunden ist. Die Sprühvorrichtung weist ferner typischerweise Hochdruck-Düsen auf, durch welche die Reinigungsflüssigkeit auf eine Abdeckung der Scheinwerfer, beispielsweise eine Scheinwerfer-Verglasung, aufgebracht wird.
-
Zudem weist das Scheinwerfer-Reinigungssystem 1 eine Betätigungsvorrichtung 7 auf, die zum Betätigen der Reinigungsvorrichtung 3 ausgebildet ist. Die Betätigungsvorrichtung 7 ist dazu über eine Signalleitung 14 mit der Reinigungsvorrichtung 3 verbunden.
-
Weiterhin weist das Scheinwerfer-Reinigungssystem 1 eine Ansteuereinheit 8 für zumindest eine Leuchtvorrichtung 5 auf, wobei die Leuchtvorrichtung 5 in der gezeigten Ausführungsform durch zumindest einen Nebelscheinwerfer 6 gebildet ist. Die Ansteuereinheit 8 ist dabei zum automatischen Aktivieren der Leuchtvorrichtung 5, d. h. des zumindest einen Nebelscheinwerfers 6, zumindest während einer Dauer eines Reinigungsvorgangs des zumindest einen Scheinwerfers ausgebildet, falls ein Reinigungsvorgang für den zumindest einen Scheinwerfer angefordert wird. Die Ansteuereinheit 8 ist dazu über eine Signalleitung 17 mit der Leuchtvorrichtung 5 sowie über eine Signalleitung 16 mit einem Hebel 13 verbunden, wobei in der gezeigten Ausführungsform mittels einer Betätigung des Hebels 13 ein nicht näher dargestelltes Scheiben-Reinigungssystem des Fahrzeugs betätigt wird. Die Betätigung der Reinigungsvorrichtung 3 des Scheinwerfer-Reinigungssystems 1 wird dabei bei einer Betätigung des Scheiben-Reinigungssystems mittels des Hebels 13 zusätzlich angefordert. Der Hebel 13 ist dazu über eine Signalleitung 15 mit der Betätigungsvorrichtung 7 verbunden.
-
In der gezeigten Ausführungsform weist das Scheinwerfer-Reinigungssystem 1 zudem eine Ermittlungsvorrichtung 9 auf, die zum Ermitteln eines Grads einer Verschmutzung des zumindest einen Scheinwerfers ausgebildet ist. Die Ermittlungsvorrichtung 9 ist dazu über eine Signalleitung 19 mit einem Sensor 12 verbunden, wobei der Sensor 12 beispielsweise als optische Kamera ausgebildet ist. Mittels einer Auswertung von, von der optischen Kamera aufgenommenen Bildern kann damit ein Grad der Verschmutzung des zumindest einen Scheinwerfers ermittelt werden. Die Betätigungsvorrichtung 7 ist ferner zum Anpassen eines Betätigungsgrads der Reinigungsvorrichtung 3 in Abhängigkeit des ermittelten Grads der Verschmutzung ausgebildet. Dazu ist die Betätigungsvorrichtung 7 über eine Signalleitung 18 mit der Ermittlungsvorrichtung 9 verbunden. Beispielsweise wird die Menge an Reinigungsflüssigkeit und/oder die Dauer des Reinigungsvorgangs in Abhängigkeit des genannten Parameters angepasst.
-
In einer weiteren Ausgestaltung kann ein Anpassen des Betätigungsgrads der Reinigungsvorrichtung 3 an die momentanen Umgebungsbedingungen, beispielsweise an eine momentane Wetterlage und/oder an eine momentane Tageszeit, erfolgen.
-
Ferner kann das Fahrzeug eine nicht näher dargestellte Verstellvorrichtung aufweisen, die zum Anpassen einer Winkelausrichtung eines Lichtkegels der zumindest einen Leuchtvorrichtung 5 in Abhängigkeit einer Ausrichtung des zumindest einen Scheinwerfers ausgebildet ist.
-
Weiterhin weist das Scheinwerfer-Reinigungssystem 1 eine nicht näher dargestellte Recheneinheit und ein computerlesbares Medium auf, wobei auf dem computerlesbaren Medium ein Computerprogrammprodukt gespeichert ist, das, wenn es auf der Recheneinheit ausgeführt wird, die Recheneinheit anleitet, die im Zusammenhang mit den Ausführungsformen des Verfahrens gemäß der Anmeldung genannten Schritte, insbesondere die Schritte der in den 1 bis 3 gezeigten Ausführungsformen, mittels den dabei genannten Elementen auszuführen. Dazu kann die Recheneinheit direkt oder indirekt mit den entsprechenden Elementen verbunden sein.
-
Obwohl zumindest eine beispielhafte Ausführungsform in der vorhergehenden Beschreibung gezeigt wurde, können verschiedene Änderungen und Modifikationen vorgenommen werden. Die genannten Ausführungsformen sind lediglich Beispiele und nicht dazu vorgesehen, den Gültigkeitsbereich, die Anwendbarkeit oder die Konfiguration in irgendeiner Weise zu beschränken. Vielmehr stellt die vorhergehende Beschreibung dem Fachmann einen Plan zur Umsetzung zumindest einer beispielhaften Ausführungsform zur Verfügung, wobei zahlreiche Änderungen in der Funktion und der Anordnung von in einer beispielhaften Ausführungsform beschriebenen Elementen gemacht werden können, ohne den Schutzbereich der angefügten Ansprüche und ihrer rechtlichen Äquivalente zu verlassen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Scheinwerfer-Reinigungssystem
- 2
- Fahrzeug
- 3
- Reinigungsvorrichtung
- 4
- Scheinwerfer
- 5
- Leuchtvorrichtung
- 6
- Nebelscheinwerfer
- 7
- Betätigungsvorrichtung
- 8
- Ansteuereinheit
- 9
- Ermittlungsvorrichtung
- 10
- Frontscheinwerfer
- 11
- Abdeckung
- 12
- Sensor
- 13
- Hebel
- 14
- Signalleitung
- 15
- Signalleitung
- 16
- Signalleitung
- 17
- Signalleitung
- 18
- Signalleitung
- 19
- Signalleitung
- 20
- Schritt
- 30
- Schritt
- 40
- Schritt
- 50
- Schritt
- 50'
- Schritt
- 50''
- Schritt
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102008037266 A1 [0002]